Seite 4Samstag, F. November 1933Nr. 255TlgesnemgLeitenWieder einmal:Auto unterm MotorzugDrei TotePrag. Am 1. November um 7 Uhr34 Minuten fuhr der Motorzug Nr. 3001auf dem Uebergang im Kilometer369.804 zwischen Vsetaty und Melnikauf ein Lastauto auf. Drei Insassen desLastautomobils wurden getötet, ei»vierter starb im Krankenhaus. DasAutomobil wurde zertrümmert. DerMotorwagen wurde beschädigt, dreiPassagiere wurden leicht verletzt. DieUrsache des Unfalles wird untersucht.Gastwirt von Einbrechern angeschofsenMährisch-Ostra«. Freitag um 4 Uhr frühbrachen zwei maskierte Räuber in die Wohnungdes Gastwirtes Arthur Grauer in NeMeckäLutyni bei Oderberg ein. Sie drangen schließlichin das Schlafzimmer des Ehepaares Grauer vor,das aus dem Schlafe erwachte. Die Einbrecherforderten mit vorgehaltenen Revolvern von demEhepaare Geld. Als sich Grauer weigerte, gabeiner der Einbrecher einen Schuß gegen Grauerab, der diesen an der Brust verwundete. Dannerst ging Frau Grauer mit den Einbrechern inden Laden und folgte ihnen aus der Kasse dieganze Barschaft im Betrage von etwa 30.000 Kcaus, worauf die Einbrecher mit dem Gelde verschwanden. Auf die Hilferufe der Frau Grauereilten Hausbewohner und Ortsgendarmerie herbei. Es wurde auch die Fahndungsstation, ausMährisch-Ostrau und die Bereitschäftsabteilungaus Freistadt herbeigehplt. Grauer wurde nachder ersten Hilfeleistung, ins.Krankenhaus überführ. Sein Zustand ist lebensgefährlich. Nachden Einbrechern wird gefahndet.Ein Nazi als Inspiratordes 16jährigen MördersWien. Der jugendliche Mörder der WitweHofer aus dem 9. Bezirk, der sechszehnjährigeAlfred E i s e n, der samt seinem Inspirator bereits Donnerstag verhaftet wurde, gestand,die Beute(einige Hundert Schilling und eine größere Menge von Schmucksachen) seinem Inspirator Bruno Hollyübergeben zu haben. Holly bewahrte diese Beutebei einem anderen Freunde im16. Bezirk auf, wo sie auch von der Polizei bisauf das Geld, das die jungen Leute unterdessenbereits verbraucht hatten, beschlagnahmt wurde.Hosty war vor kurzem wegen seiner Tätigkeitin der illegalen nationalsozialisti-s ch e n Bewegung zu einer mehrwöchigen Arreststrafe verurteilt worden.Nürnberger Gesetze in AktionBerlin. Bei dem Landesgericht in Altona!wird demnächst der erste Fall von Rassenschän-düng nach dem Erlaß der Nürnberger Gesetzeverhandelt werden. Einem Juden Ivird zur Lastgelegt, die Bekanntschaft einer Nichtjüdin gesuchtund sie zu einer Automobilfahrt mitge- Inominell zu haben, bei welcher Gelegenheit er siezu mißbrauchen versucht haben soll.GrenzzwischenfallWarschau. Die Polnische Telegraphenagentur meldet aus Kattowitz: Donnerstag früh habendie Organe der polnischen Grenzwachein der Nähe der Ortschaft Grodic im BezirkeRybnik in einer Entfernung von 50 Meter vonder tschechoslowakisch-polnischen Grenze auf polnischem Boden zwei Funktionäre der t s ch e ch o-slowakischen Gendarmerie, einenFähnrich und einen Wachmeister angehalten und auf das Polizeikommissariat gebracht.Die beiden Angehaltenen behaupten, irrtüm-l i ch auf polnisches Gebiet gelängt zu sein.Mussolini wird ausgepfiffe«. In Englandkommt es sehr selten vor, daß die Zuschauer ineinem Kino ihre Gefühle geräuschvoll zu erkennen geben und sogar bei den gefilmten Jubi-1läumsfeierlichkeiten ist nur wenig applaudiertworden. Nun aber liest man im„ManchesterGuardian", daß in allen Londoner Kinos, selbstin den exklusivsten, die Volksmeinung sich kräf-tig Bahn bricht: jedesmal, wenn auf der Leinwand Mussolini oder einer seiner Söhne er-scheint, erhebt sich ein Sturm der Entrüstung,der sich in Schreien und Pfeifen äußert, wäh-rend doch sonst die Engländer in der Oeffentlich-leit höchstens zu lachen sich erlauben. Der Kron-Prinz von Italien wird mit Schweigen empfangen, der General de Bono bleibt fast unbemerkt,obgleich feit einiger Zeit in der Oeffentlichkeitviel van seinem Weißen Backenbart die Rede ist.Dem Kaiser von Abessinien, der in den letztenGeschehnissen eine würdevolle Rolle spielt, wirdjedesmal langer Beifall gezollt. In PragerKinos kann man übrigens die gleichen Erscheinungen beobachten.Glanzleistung einer KrankenkaffeDas neue Ambulatorium der Prager Krankenversicherungder Handels- und PrivatangestelltenMit berechtigtem Stolz konnte die Erst:Prager Krankenversicherung derHandels- und Prwatangestellten Samstag dieOeffentlichkeit zur Besichtigung des Ambulatoriums einladen, das im früheren Schlik-Palaisin der Fungmannova, dem Sitz der Versicherung,nach großzügigem Umbau untergebracht wordenist. Man möchte wünschen, daß alle leichtfertigenBespötteler des Krankenkaffenwesens einen Blickauf die vorbildliche Einrichtung dieses neuen Ambulatoriums werfen, um sich von der Leistungsfähigkeit und dem gemeinnützigen Wert diesesZweiges sozialer-Arbeit, zu überzeugen.Was die Krankenversicherung der Handelsund Privatangestellten im 77. Jahre ihres Bestehens und nach vierzigjähriger Entwicklung ihresAmbulatoriums-Dienstes hier geschaffen hat, istin jeder Einzelheit so mustergültig, daß nur daserwähnt werden kann, was auf den Besucher dengrößten Eindruck macht. DaS ist zunächst die angenehme, helle, von keinem Krankenhausgeruchdurckiivehte Atmosphäre der Räume, die durchdachte Organisation des Betriebes, durch die manAnmeldung und Kontrolle der(täglich über 700PatrenAm) reibungslos gestaltet hat, und vorallem das erfolgreiche Bemühen, die modernstentechnischen und wissenschaftlichen Errungenschaftenin den Dienst der Versicherten zu stellen. DerEin Einbruch in die Jiöiner Dekanalkirchezum heiligen Jakob ist bisher nicht aufgeklärt.Es scheint, daß es dem Täter vor allem auf dieEntweihung der Kirche ankgm. Es geht' dies auchaus einem Briefe hervor, den der bischöflicheNotar Professor Sobisek in JiLin vor etwa einemMonat erhielt, ohne ihm jedoch Beachtung zuschenken. Der Brief fordert, daß die Monstranzzwei Meter tief in die Erde vergraben werde,u. zw. an einer näher bezeichneten Stelle, da sonstder Priester sterben„und im ewigen Feuerbraten werde".10.000 Aerzte in der Tschechoslowakei. Nachden neuesten statistischen Feststellungen gibt es inder gesamten Republik 9287 Privatärzte; rechnetman die in den öffentlichen Heilanstalten undSanatorien angestellten Aerzte hinzu, beträgt dieGesamtsumme rund 10.000. Von den Aerztenbefinden sich 5061 in Böhmen, so daß auf je1000 Einwohner 9.7 Aerzte entfallen. In Mähren-Schlesien find 2291 Aerzte, also auf 1000Einwohner 8.6, in der Slowakei 1666 Aerzte,also auf 1000 Einwohner 8.4, in Karpathenrußland 269, alsö au 1Ö00 Einwohner 2,6. Vonder Gesamtzahl der Aerzte entfallen also auf je1000 Einwohner 5.6 Aerzte.Luftkriegsakademie in Berlin. In Anwesenheit des Reichskanzlers wurde in Berlin die neugeschaffene Luftkriegsakademie und dieLuftkriegsschule eröffnet, wobei Göring als Oberbefehlshaber der Luftwaffe die Eröffnungsredehielt in der er erklärte, daß das deutsche Volkeine starke Luftwaffe brauche.„Schlangen" in Hamburg. Die Lebensmittelverknappung in Hamburg dauert unvermindert an. Vor den Butter- und Fleischgeschäf-ten sieht man wie in Kriegszeiten lange Frontenstehen und in zahlreichen Geschäften sind Butterund Schweinefleisch im Anrollen sind, und daß dieder Versicherungen der zuständigen Behörden,daß erhöhte Kontingente an Butter undSchweinefleisch im Anrollen sind, und daß dieFettvexsorgustg durch erhöhte Erzeugung anKunstfett wieder normal funktionieren wird,herrscht besonders in den ärmeren Bevölkerungsschichten in Hamburg eine sehr gedrückteStimmung.Der Bürgermeister von Lyon. Im Rathausvon Lyon fand eine Festsitzung zur Feier desdreißigjährigen Jubiläums vonH e r r i o t als Bürgermeister der Stadt statt.Die Festrede hielt der jüngste Stadtrat. In seinerAntwort wies Herriot darauf hin, daß währendder ganzen Dauer der drittenRepublikLyon nur drei Bürgermeistergehabt hat, eine Tatsache, die beffer als allesandere, die Stetigkeit und Ruhe der Entwicklungder großen französischen Seiden- und Meffestadtbeleuchtet.Henderson, der Abstinent. Der kürzlich verstorbene englische Arbeiterführer ArthurHen-d e r s o n war seit mehr als 30 Jahren einer derVorkämpfer der Enthaltsamkeit in der britischenArbeiterbewegung. Noch knapp vor feinem Todewurde anläßlich des Gewerkschaftskongresses, dener infolge seiner Krankheit nicht besuchen konnte,| ein Schreiben von ihm vorgelesen, worin er sagt:„Die Trunksucht unter den Arbeitern ist nichtmehr das schreckliche Uebel- wie in meinen jungen Jahren. Aber noch immer bedroht sie diei Ideale unserer Organisationen und steht der.Verwirklichung unserer Ziele im Wege. Wie einKrebs frißt sie am Lehen der Gesellschaft. Die.alkoholgegnerische Gesetzgebung muß weiter ausgebaüt werden, damit dieForderungen des Programms der Arbeiterparteierfüllt werden."„Verletzungen des AsylrrchteS". Zu dem unterdieser Ueberschrift erschienenen Artikel schreibt unsein Emigrant:„Nachdem ich die Leiden undQualen eines deutschen Konzentrationslagers durch-' gemacht hatte, wurde ich nach meiner Entlaffung*über Vorkommnisse im Konzentrationslager vorgroße Massage-, Diathermie- und De-strahlungs raum, das Inhalatorium,dieRoentgen- Abteilung und das völlig neueingerichtete Zahn-Ambulatorium sind mit denmodernsten Apparaten und Hilfsmitteln ausge-stattet. Ganz besondere Sorgfalt ist der Sterilisierung der Instrumente und des Materials gewidmet, die durch moderne elektrischeApparate in allen Ordinationsräumen und durcheine große Zentralanlage besorgt wird.In diesem Ambulatorium, in dem 27 Aerztebeschäftigt sind, gibt es Spezsalabteilun-g e n für Dermatologie, innere Krankheiten, Gynäkologie, Chirurgie, Laryngologie, Augenkrankheiten, Nervenerkrankungen und Kinderkrankheiten, ergänzt durch Laboratorien und Archive. Auch die Büros der Verwaltung sind technisch ebenso modern ausgestattet wie die Behand-lungs», Uniersuchungs- und Warteräume. Dasalte gräfliche Palais(von dem gerade noch die— durch einen Aufzug entlastete— Wendeltreppeund ein paar bunte Fenster im jetzigen Direktionszimmer geblieben sind) hat die Krankenversicherung-er Handels- und Privatangestellten(dieschon das Sanatorium„Sanopz" errichtet hat)zu einem modernen Palast der ärztlichen Wissenschaft und der Volksgesundheit gemacht.Gericht vernommen und dort habe ich auf Befragenwahrheitsgetreu geschildert, was ich gesehen hatte,nämlich, daß an einem Tage drei Menschen gemordetwurden nur deshalb, weil sie das Unglück hatten,als Juden geboren zu sein. Den einen haben diebraunen Bestien derart gefoltert, daß er sich andemselben Tage erhängte, und die beiden anderenhaben sie meuchlings erschaffen; den Angehörigenerklärte man dann, sie wären„auf der Flucht er-schoffen" worden. Wegen dieser wahrheitsgetreuenAussage, die ich machen mußte, sollte ich erneut inein Konzentrationslager gebracht werden und damitwäre mein Schicksal besiegelt gewesen. Daher bin ichgeflüchtet. In Topolna bei Üherske Hradiste inMähren höbe ich neun Monate still und zurückgezogen gewohnt, ohne daß ich mich irgendwie ander Politik beteiligt hätte. Trotzdem hat mich derGendarmeriekommandant aus Bkezalupy aus meiner Wohnung heraus verhaftet und, da mir bekanntwar, wie mit Emigranten umgegangen wird unddaß man Emigranten schon über die Grenze nachDeutschland zurückgebracht hat, bin ich nach derVerhaftung nach Wien geflüchtet. VonWien aus hübe ich die tschechischen Behörden schonwiederholt um Aufschluß ersucht, mir den Grundmeiner Verhaftung mitteilen zu wollen und meineRückkehr zu bewilligen, da ich mich doch gegen dieGesetze nicht verfehlt habe. Doch vergeblich— ichbekomme keine Antwort, auch nicht vom Ministeriumdes Innern in Prag. Nun hat mir der Gendarmbei der Verhaftung eine Aktenmappe mitwichtigen Papieren w eggenommen undmeinem Wohnungsinhaber verboten, daß er meineBekleidung, Wäsche usw. an mich herausgibt. Folglich kann ich nicht meine Sachen erhalten und ichstehe da, nur mit dem, was ich bei der Flucht amKörper getragen habe, und das ist herzlich wenig.Die Zurückhaltung wichtiger Schriftstücke durch dieGendarmerie bringt mir obendrein erhebliche Vermögensnachteile, weil mich das Fehlen dieser Schriftstücke daran hindert, meine Forderungen ausDer Raubkrieg der italienischen Regierunggegen das wehrlose Abessinien hat die Gefahreneines neuen Weltkrieges außerordentlich verschärft. Obwohl durch das Eingreifen des Völkerbundes, insbefondere durch die Verhängung derwirtschaftlichen Sanktionen, eine Katastrophe imWeltausmaß zunächst gebannt erscheint, ist dochmit ihrer Möglichkeit noch immer zu rechnen. Vorsichtig, wie die Kapitalisten in allen solchen Fällensind, beginnen sie sich denn auch in allen Ländernauf diese äußerste Möglichkeit vorzubereiten.Man weiß ja noch aus dem letzten Kriege,daß die Zusammenarbeit der internationalenKapitalisten, das gemeinsame Profitmachen auchdann nicht aufhörte, als sich dick Soldaten ihrerStaaten auf den Schlachtfeldern gegenseitig abmurksen mußten. Während an den Fronten imTrommelfeuer täglich Zehntausende von Menschenermordet und zu Krüppeln geschaffen wurden, trafen sich auf neutralem Boden die englischen, französischen und deutschen Aktionäre der großenWaffen- und Munitionsindustrieunternehmen,und verteilten die Profite.Kommt es zu einem neuen Weltkrieg, sowird es nicht anders sein. Wie eilig sie es mitder Versicherung der Fortsetzung der ungestörtenZusammenarbeit haben, dafür ist ein Bericht übereine Sitzung des Verwaltungsrates der Bank fürInternationalen Zahlungsausgleich in Basel einBeweis. An dieser Sitzung nahmen unter demVorsitz des Gouverneurs der holländischen Nationalbank unter anderem auch Montague Norman von der Bank für England.^Professor B e-tlednce nutz Direktor Azzoloni von perDer Vertrieb desMRBEITER-JJIHRBIICHSist eine kulturellePflicht des aktivenSOZIALISTENDeutschland einzuziehen. Mir fehlen die Belege zuGericht und für die Devisenbewirtschaftung.—Vielleicht trägt diese Veröffentlichung dazu bei, daßich erfahren kann, warum ich verhaftet wurde, daßich meine Bekleidung und Wäsche und sonstigesEigentum bekommen kann und daß mir alsbaldwieder die Rückkehr in meinen Wohnsitz nachTopolna bewilligt wird und vor allem, daß sich nichtallzu oft solche Mißgriffe wiederholen."— DieKlärung des Falles wäre sicher nötig. Allerdingshat der Beschwerdeführer in diesem Fall durch seineFlucht nach erfolgter Verhaftung feine Rechtslageselbst verschlechtert. Daß die Behörde, deren Hast ereigenmächtig entronnen ist, ihm seine Sachen nachsendet, ist wohl ein schwer zu billigendes Verlangen. Dagegen könnte man dem Mann immerhinmitteilen, wessen er beschuldigt wird.RoteS Billard. Im Billard bereitet sich eine„Revolution" vor. Zum erstenmale in der Geschichtedes Spieles wird ein Billardwettbewerb' inIndianapolis nicht auf dem tradionellengrünen Tuch ausgetragen, sondern auf r o t-bezogenen Billardtifchen. Aus Grund für diesenBruch mit allem Herkommen wird von fachmännischer Seite angegeben, daß neueste Forschungen nachgewiesen hätten, daß grünes Tuch keineswegs dieEigenschaften hat, die man ihm nachrühmt. Esermüdet das Auge durchaus mehr als Rot, ja esschädigt sogar die Sehkraft. Man spricht in Amerika auch davon, daß in den Spielkasinos und inallen Lokalen, in denen eS Spieltische gibt, die Farbedes Bezuges geändert werden soll.1000 KC für ein Telephongespräch. Nach einemUebereinkommen mit der britischen Postverwaltungwird mit sofortiger Gültigkeit der Telephonverkehrzwischen der Tschechoslowakei und Ceylon eingeführt. Gespräche können aus dem Gesamtgebiet der Republik mit allen wichtigen Ortenauf Ceylon geführt werden. Die Gebühr für einDreiminutengespräch beträgt KC 1054.35, Anmeldegebühr Kc 175-70.Vom Rundfunk■mpfahlenswertes aus den ProgruuMMSonntag:Prag, Sender. L: 7.30: Uebertragung ausKarlsbad, 9.15: MuZiks Salonquartett, 12.20:Orchesterkonzert, 13.45: Leichte Musik, 17.50:Deutsche Sendung: Orchesterkonzert, 21.10: Opernarien, 22.20: Schallplatten, 22.25: Deutsche Presse.Sender S: 14.80: Deuffche Sendung: Arbeiterfunk: Tejessy: Von Nantes nach Nürnberg, 14.45:Prager Kaleidoskop, von W. Maras, 20: Uebertragung aus dem Smetanasaal: Konzert der tschechischen Philharmonie.—Brünn 9.15: Intime Musik,10.35: Novak: Eroticon, Liederzyklus, 14.15:Opernszenen.— Mährisch-Ostrau 11.30: Haydn:C-Dur-Sinfonie Nr. 7., 19.45: Märsche.—Kascha« 21.25: Orchesterkonzert.Banca de Italia, Dr. Schacht von der Deutschen Reichsbank teil. Nationalbanken sind in denmeisten Ländern durchaus private Unternehmungen, die allerdings von der Regierung ihres Landes bestimmte Privilegien genießen. Die Herrenhaben sich in Basel nicht nur über banktechnischeund geldpolitische Fragen unterhalten, sondern siekamen zusammen, um über die gegenwärtige politische Lage, insbesondere über einen gegenwärtigen Kriegsfall zu beraten.Der Bericht sagt nun, daß„zur gegenwärtigen politischen Lage die Feststellung gemachtwurde, daß mit Ausnahme der Vereinigten Staaten die übrigen Gründerstaaten der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, zu denen auchEngland und Italien gehören, die Erklärungabgegeben haben, daß auch in einem eventuellenKriegsfall Gold und andere Depositen der BIZkeinerlei Einschränkungen für die Ein- und Ausfuhr unterliegen. Damit ist für jeden Fall derungehinderte Geld- und Zahlungsverkehr zwischender BIZ und den ihr angehörenden Notenbankengewährleistet."Wenn es dem Völlerbund und der Aktionsbereitschaft der Arbeiterklasse nicht gelingt,, Mussolini in die Knie zu zwingen und das Entbrennen eines neuen Weltkrieges zu verhindern, sowird also wenigstens der ungehinderte Gold- undZahlungsverkehr zwischen der BAZ und den Notenbanken gewährleistet sein. Das heißt also, daßwährend der Krieg Katakomben von Menschenleichen auftürmt, die geschäftlichen Beziehungen derBankkapitalisten auf dem Umweg über die Bankfür Internationalen Zahlungsausgleich so wei-terlausen wie im tiefste« Frieden«Im Kriegsfälle. ♦.Wie sich die Notenbankgouverneure darauf vorhereiten