Seite 2 Sonntag, 3. November 193k» Nr. 256 Sozialismus geführt hat und der ihm seither ohne Schwanken dient. Aber den alten LanSbury kennt jedes Kind im Lande, kennen und lieben die Slumbewohner im Londoner Osten ebenso wie die Fischer an der Küste Cornwall » und die Land­arbeiterfrauen auf den entlegensten Farmen so wie sie auch Baldwin kennen. Clemens Attley jedoch ist keine nationale Figur; sein sachliches, bescheidenes Wesen vermag die Phantasie des BolkeS nicht zu erregen, und das ist ein Nachteil für einen Führer auch in der Demokratie. Dagegen werden sich die Hoffnungen auf die Differenzen innerhalb der Partei nicht erfüllen. Schon jetzt ist es offenbar, daß ein Wahlsieg der Regierung'eine gewaltige A u f r ü st u n g zur Folge haben wird; die Notwendigkeit einer gründlichenInstandsetzung aller Verteidigungs­kräfte des Landes" ist die erklärte Wahlparole der Konservativen; als Kosten dieserInstand­setzung" werden phantastische Summen genannt! Nichts aber ist mehr geeignet, die widerstreitenden Meinungen innerhalb der Labour Party zu- sammrnzuschweißen. Eine gefährliche Wendung Die Völkerbundpolitik der Regierung ist übrigens in den letzten Tagen recht zweideutig geworden. Die klare, kräftige Haltung Edens in Genf scheint verlasien, man hört von geheimen Verhandlungen mit Mussolini und Gerüchte und die unvermeidlichen Uebertreibungen der Wahl­zeit tun das ihre, um eine beunruhigende Schwenkung der britischen Politik vermuten zu lassen. Zunächst ist jedenfalls eine Entspannung der bereits sehr bedrohlichen Lage im Mittelmeer festzustellen, was der Regierung sehr erwünscht sein mag, denn unmittelbare Kriegsnähe hätte ihr gewiß keine günstige Wahlstimmung geschaf­fen. Aber auch die gerade Linie prinzipientreuer Politik gegen den fascistischen Angreifer, die so verheißungsvoll erschien für die Sache des Frie­dens in der Welt und einer neuen internationa­len Rechtsordnung, ist unzweifelhaft gefährlich verwischt. Der Labour Party bietet diese Wendung nun auch außenpolitische Angriffspunkte. Ihre Vorwürfe gegen die vergangene, schwankende und charakterlose Außenpolitik der Regierung, die die schwere Krise von heute in hohem Maße mitver- schudet hat, bekommen verstärktes Gewicht, wenn das Land den eben bekehrten. Sünder auch schon wieder rückfällig werden sieht! In der Tat gibt es nicht nur in den Reihen der kon­servativen Partei, sondern auch in der Regierung selbst verbissene und mächtige Bölkerbundgegner, uyd die Gefahr ist groß, daß diese, wenn die Wahlen eine große konservative Mehrheit brin­gen. die Oberhand gewinnen und das Land ohne Rücksicht auf die völkerbundfreundliche öffent­liche Meinung zurückführen zu unverhüllt impe­rialistischer Machtpolitik, gestützt auf gewaltige Rüstungen und gefährliche Allianzen. Ole Wahlaussichten der Labour Party Eine solche starke Mehrheit dernationa­len" Regierung zu verhindern, das ist die wichtige Aufgabe, die die englische Arbeiterpartei in diesem Wghlkampf hat. Daß sie selbst die Mehrheit be­kommt, wäre in einer günstigen Wahlsituation keineswegs ausgeschlossen. Sie wird auch diesmal gewiß Stimmen und vor allem Mandate gewin­nen. Aber daß sie zur Mehrheit wird, ist heute nicht zu erwarten. » Der Lakai Verbekhoven Von Max Hochdorf Und Verbekhoven brachte es nicht mehr über sich, von seiner Niedergeschlagenheit und Ver­zweiflung zu sprechen. Er stammelte nur:Wie Eure Majestät befehlen." Etwas Somnambules, dachte sich der König, hat mein Lakai. Es ist schwer, ihm die Zähne auseinander zu bringen. Seine Trauer ist so aufrichtig, er ist zerbrochen, als wenn er seinen eigenen Vater verloren hätte. Die Trauer hat sein Wesen versteinert und ver­eist. Welch prachtvolle Charaktere in meinem Volk, freute er sich. Er wollte noch wärmer sekn, dem dienstberei­ten Mann wollte er zeigen, daß er so viel Hin­gebung nicht mit oberflächlicher Gleichgültigkeit quittiere. Treue wollte er vergelten, indem er Vertrauen weckte. Die Grundnote des Königs war ja der Wunsch, sich künftig mit jedem Sohn seines Volkes in eine Art Gemütsverwandtschaft zu stellen. Deshalb fragte der König, und es sollte so klingen, als spräche er nicht nur von seinem Verwandten, sondern auch von einem teuren An-! gehörigen des Lakaien: Haben Sie, Verbekhoven, nicht bemerkt, daß Seine Majestät in den letzten Wochen seines Lebens, bevor Seine Majestät bettlägerig wurde, außerordentlich, sozusagen über da» Normale hin­aus, bedrückt gewesen ist? Daß es nicht nur die körperlichen Beschwerden waren, die.Seine Maje­stät so tief deprimierten? Ich meine, daß Sein- Majestät von einem ungewöhnlichen Angstgefühl gequält wurden, mehr aus dem Gedanken heran» Hat Seine Majestät da vielleicht irgend ein Wort fallen lassen, eine Wendung?" Unbeweglich und starr las Verbekhoven die Sätze von den Lippen des Thronfolgers ab. Den In dem kurzen und scharfen Wahlkampfe, der nun bevorsteht, wird sie gewiß dafür sorgen, daß die der Regierung so peinlichen sozialen und wirtschaftlichen Fragen nicht vergessen werden. Insbesondere die soziale Schande der Berg­arbeiterlöhne wird das Gewissen des Landes auf­rütteln; am Vorabend des Wahltags wird eine Abstimmung unter den Bergarbeitern ganz Groß­ britanniens über einen nationalen Streik als letztes Auskunstsmittel gegenüber der Harthörig­keit der Bergwerksbesitzer und der mit ihnen ver­bündeten Regierung zu entscheiden haben. Den ­noch wird die außenpolitische Situation alles andere überschatten. Ihre Entwicklung in den nächsten Wochen wird daS Wahlergebnis wesent­lich beeinflussen. Einen ungefähren Gradmesser der Stimmung werden schon in den nächsten Tagen die in vielen Orten stattfindenden Ge­meindewahlen liefern, bei denen allerdings allerhand lokale Fragen eine Rolle spielen, die bei den Parlamentswahlen Wegfällen. So dürste es Wohl bis zum 14. November ein ziemlich offenes Rennen geben. Heute Plebiszit In tiricdiailand Republikaner vorher verbannt/ Sondergesetz zum Schutz der Monarchie Athen .(Tsch. P. B.) Am 8. November fin­det in Griechenland die formelle Volksabstimmung über die Staatseinrichtung statt. Die Führer der Republikanischen Opposition, insbesondere Papa- nastasiu und Papandreu, u. a. wurden auf einigen Inseln interniert. Man hält dafür, daß die Republikaner an dem Plebiszit nicht teilnehmen werden. Die Regierungskreise rechnen mit Be­stimmtheit mit einer großen Stimmenmehrheit für das Königtum. Sobald das Stimmenergeb­nis bekannt sein wird, wird sich eine Regierungs­delegation aus Athen nach London begeben, um Georg II . dieEntscheidung des Volkes" be­kanntzugeben. Nach London wird auch eine Eska­der von Torpedozerstörern, begleitet vom Kreuzer Awerow", abdampfen. An Bord desAwerow" wird König Georg mit dem Thronfolger, dem Prinzen Paul, und den Prinzessinnen Irene und Katharine Mitte November nach Athen zurück­kehren. Der Ministerrat nahm zum Schutze des neuen Regimes ein Sondergesetz betreffend die Sicherheit des Staates an, welches scharfe Strafen gegen die Republikaner und Kommuni­sten enthält. In Athener Polstischen Kreisen herrscht ge­wisse Unruhe, da eS nicht bekannt ist, ob der König nicht Tsaldaris, den früheren Mini­sterpräsidenten, der bei dem kürzlichen Royalisten­putsch von Kondylis gestürzt wurde, mit der Neu­bildung deS Kabinetts betrauen wird. Es wird nämlich behauptet, daß Tsaldaris in die Regie­rung alsRepräsentant derMehr- h e i t berufen werden soll. Kondylis und die übrigen Mitglieder der gegenwärtigen Regierung behaupten jedoch, genug Vertrauen in der Bevöl­kerung zu besitzen, um die Staatsgeschäfte weiter­zuführen. Nach Blättermeldungen hat der ehemalige Außenminister MaximoS mit allen Führern der royalistischen' Parteien wegen Bildung einer Koalitionsregierung nach dem Plebiszit verhandelt. Zu dieser Nachricht bemerkt der KavaS-Berichterstatter, daß die Wahl, vor welche der König nach seiner Rückkehr nach Griechenland gestellt werden wird, sehr heikel sein und wirklichen Takt erfordern werde. Laval , der ewige Vermittler. Englische Gemeindewahlen Konservative Gewinne London.(Reuter.) In England und in Wales fanden Freitag in über 380 Gemeinde» und Städten Gemeindewahlen statt. Nach den bis­her bekannten Ergebnissen haben die Konservati­ven große Gewinne auf Kosten der Labour Part» und der Liberalen zu verzeichnen. Um Mitternacht waren 88 Wahlergebnisse bekannt. Darnach ge­winnen die Konservativen 27 Mandate, während die Labour Part» 26 Mandate und die Liberalen ein Mandat rinbüßen. * London.(Reuter.) Das Verhältnis zwi­schen Verlust und Gewinn bei den einzKnen Par­teien nach den gestrigen Grmeindewahlen ist fol­gende»: Konservative: Gewinn 50, Verlust 18, Liberale Gewinn 10, Verlust 12, Labour Part» Gewinn 36, Verlust 60, Unabhängige Gewinn 20, Verlust 26. Starhemberg künftiger Bundespräsident? Das englische BlattManchester Guardian" bringt einen Artikel seines Wiener Korrespon­denten, in dem ausgeführt wird, eS sei daS Ziel Starhembergs, Regent in Oesterreich zu wer­den. Starhemberg soll auf der letzten Heimwehr­tagung in Linz , an der 30.000 Heimwehrleute teilgenommen haben, seinen Anhängern erklärt haben, er hätte schon bei der letzten Rekonstruk- ttorr der Regierung Bundeskanzler werden kön­nen, der Grund aber, warum er dies nicht an­strebe, sei der, daß er sich für ein höheres Amt bereithalte. Die Amtszeit des jetzigen Präsiden­ten MiklaS ist bereits am 20. Oktober abgelau­fen, man läßt aber stillschweigend den Präsiden­ten weiter regieren. Im Lager der Heimwehrrn wird geglaubt, daß Millas bis zum Beginn 1936 bleibe und daß dann Starhemberg Regent von Oesterreich werden solle. Allerdings seien die Le- gifimisten, die Otto Habsburg zum Regenten ma­chen möchten, damit nicht einverstanden. Kolonie Oesterreich liefert Stahl Wien . Durch eine Separatverordnung wurde da» zwischen Oesterreich und Italien abgeschlos­sene Abkommen vom 29. September 1935 betref ­fend die zollfreie Einfuhr von Stahl- und Gußeisen aus Oesterreich in Kraft gesetzt. In diesem Abkommen erklärt sich Italien bereit, in der Zeit vom 1. Oktober 1935 bis Ende März 1936 15.000 Tonnen Gußeisen und 10.000 Tonnen Stahl in gewalzten Blöcken zollfrei nach Italien zuzulaffen. Pfründen als Pflaster für die Herren Staatssekretäre a. D. Wien . Mit 1. November ist der Präsident deS BundeSämteik'fik: Gkatistik, Hofrat Dr. Karl Drexel , einer der letzten christ« lichsozialen Beamten, in den dau­ernden Ruhestand getreten. Als sein Nachfolger in der Leitung des Statistischen Amtes wird Staatssekretär a. D. Karl Karwinskh ge­nannt. Ole Zustande In Wöllersdorf Wien.(EB.) lieber das österreichische Konzentrationslager in Wöllersdorf , wo sich noch immer neben Nazis 60 bi» 70 Sozialdemokra­ten befinden, werden neuerdings wieder heftige Klagen laut. Es wird geprügelt, das Essen ist schlecht und unzureichend. Auch sonst werden die Gefangenen mannigfach schikaniert. Var Attentat in Nanking von langer Hand vorbereitet? Der Täter gestorben Nanking. Der schwerverletzte Attentäter ge­gen Ministerpräsidenten Wangtschingwei ist sei­nen Verletzungen erlegen. Dagegen sind die Aerzte der Ueberzeugung, daß Wangtschingwei, an dem eine-Operation vorgenommen. wurde, Hoffnung auf Wiederherstellung hat. Er hat eine gute Rächt verbracht. Wie die polizeiliche Untersuchung des Mord­anschlages bisher ergeben hat, sind an dem Attentat drei Männer und eine Frau unmittel­bar beteiligt. Diese vier Personen wurden ver­haftet. Die Polizei soll bei der verhafteten Fra« belastende Briefe gefunden haben, die auf eine» anscheinend von langer Hand vorbe­reiteten Anschlag schließen lassan. Der mit der Untersuchung betraute Chef der Sonderpolizei von Nanking hat der Presse eine Erklärung übermittelt, in der es heißt, er sei nach eingehender Prüfung des Sachverhaltes z« der Ueberzeugung gekommen, daß der Anschlag mit großer Wahrscheinlichkeit auf eine kommu­nistische Verschwörung zurückzufüb- ren sei. Kopf mit der Löwenmähne beugte er vor, als wenn er schwerhörig wär«. Er hätte am liebsten gebeten, der Thronfolger möge seine Frage noch einmal wiederholen, damit er sich den Sinn jeder Silbe noch genauer einpräge. Aber er wagt« es nicht und schwieg. Der Thronfolger fuhr fort, indem er die Brille aufsetzte, den Schreibtisch umwanderte, m:t langsamen Schritten auf den Lakaien zutrat und ihm die Hände auf die Schultern legte:Seine Majestät hatte den Kaiser nicht sehr lieb? Nicht wahr? Nicht wahr?" Er wiederholte das Nicht­wahr mehrmals und setzte hinzu:Seine Maje­stät hat Sie wie einen Freund behandelt." Der Thronfolger lächelte. Und sein Lächeln war nicht hochmütig, sondern leutselig und vertrauensvoll: Seine Majestät hat mir einmal im Scherze ge­sagt, daß Sie sein zweiter und heimlicher Kriegs­minister seien. Jawohl, daS hat Seine Majestät ganz deutlich gesagt." DaS Gesicht VerbekhovenS glühte. Die Hände deS Thronfolgers lasteten schwer auf seinen Schul­tern. Der Lakai fühlte, daß die Barriere, die »wischen dem König und ihm bisher aufgerichtet war, nach und nach in Trümmer fiel.Wenn ich mir erlauben darf" sprach er mit halber, verlorener Stimme. Ich bitte Sie dringend darum, Berbek- hoven." Seine Majestät pflegte in letzter Zeit sehr unruhig zu schlafen. Doch wenn Seine Majestät schliefen, dann geschcch etwas Außerordentliches, was ich früher an Seiner Majestät niemals wahr­genommen hatte." Etwas Außerordentliches?" Seine Majestät pflegten au» dem Schlafe zu sprechen." »Aus dem Schlafe?" Und sogar zu schreien aus dem Schlafe." Was hat Seine Majestät geschrien?" Ich habe eS Seiner Majestät nachher beim Erwachen erzählt, und der selige hohe Herr hat nachher gemeint. datz es nur Atembeschwerden ge­wesen seien." Was hat Seine Majestät geschrien?" Zum Beispiel, daß es ratsam wäre, den Kaiser in einen Käfig zu sperren, bevor der Kaiser die ganze Welt in Blut eintaucht. Verzeihung für die derben Worte, aber eS sind diejenigen Seiner Majestät, und sie werden mir bis zu meinem Tod unauslöschlich im Gedächtnis bleiben." Der junge Köstig schüttelte mit dem Kopf: Verbekhoven, haben Sie das wirklich gehört? Bilden Sie sich das etwa nicht bloß ein?" Gewiß nicht, Majestät, aber ich sagte ja schon, daß der selige hohe Herr das alles nur aus dem Schlafe gesprochen hat." Aus dem Schlafe" wiederholte der König. Und er setzte sofort hinzu:Dann ist eS das beste, daß Sie zu keinem Ihrer Kollegen da­von sprechen, auch nicht einmal zu seiner Exzel­lenz dem Herrn Hofmarschall. Das muß ganz unter uns bleiben, Verbekhoven, ganz unter uns." Natürlich, Majestät." Das hoffe ich, Verbekhoven." Der König lächelte wieder sein gewinnendes Lackeln.Sie sind ein merkwürdiger Mensch. Verbekhoven." Verzeihung, Majestät, hätte ich das viel­leicht für mich behalten und Eurer Majestät nicht berichten sollen?" Dock, doch, mein Freund, aber Sie sehen doch ein, daß wir da ein bißchen in den Wolken schweben. Na, gut, Verbekhoven, wir werden nüch drüber reden. Wir sind in allen diesen Tagen etwas mehr durcheinander gekommen, als uns aut tut. Teilen Sie dem Chevalier mit, daß rch Sic Wester zu meinem persönlichen Dienst wünsche." Zu Befehl, Majestät!" Gut, Verbekhoven." Im Wartesaal, der zur Aufbahrung herge- ricktet wurde, hatten die Handwerker ihre Arbeit vollendet. Der kurze und enge Sarg, der ganz gegen alle Berechnung den doch im Leben so statt ­lichen Körper des toten Königs beherbergte, wat nicht mehr sichtbar. Er war schon verdeckt vo« dem schwarzen Tuch mit den silbernen Borten und der Krone darauf, die von gestickten Palmen­wedeln umrahmt wurde. Mit Flor- und Trauer-, draperien waren die Wände und Fensterrahmen verhängt. Auch die facettierten Pfeilerfpiege! verschwanden unter den Totentüchern. Zwei Non­nen schritten herein, sie schlugen die Augen nieder, über ihren Köpfen wiegten die Hauben, die i« Form von Taubenflügeln gebunden waren. Sir falteten die Hände über dem Schoß. An ihrem Hals« klirrte die metallene Kette, an der da> Kreuz mit dem Heiland hing. Sie mußten nc^ eine Weile warten, bis die Handwerker ihr Ar­beitsmaterial zusammengepackt hatten. Als d^ geschehen war, sanken sie zu Füßen des Sarg* in die Knie und begannen, ihre Totengebete il» murmeln. Baron de Group sagte:Geletten Sie die Herren hinaus, Verbekhoven!" Jawohl, Exzellenz," erwiderte der Lakai. Baron de Groux, der so lange an seiner kalten Zigarre nervös gesaugt hatte, entzündete sie jetzt und schmauchte mit Wohlgefallen die erste« erlösenden Züge. Dann wandte er sich an Che­valier Kerkhofen:Einige Stunden Schlaf wer­den uns nicht schaden." Ganz der Meinung Eurer Exzellenz," er­widerte der Chevalier. II. In dieser Nacht schlief Verbekhoven nicht. A^ er in seine Wohnung heimkehrte, weigerte er stü zunächst, das gemeinsame Ehelager aufzusuckm- daS er seit jetzt 25 Jahren mit seiner Gattin Ma­thilde teilte. Das Bett war breit und bequem, und eS hatte so lange jedem der Gatten Unter­kunft geboten. Mathilde war krank gewesen, hasst beklagt und sich trösten lassen, immer in dieser» Bett. (Fortsetzung folgt.>