eite 4 Mittwoch, 6. November 1835 Nr. 258 Mkt WWW U WW WM! Die Aktion der Prager   Anwälte zum Prozeß Richardftraße Oer Zentralrat der sozialistischen Körper­erziehungsorganisationen in der 6. 8. K. gegen die Olympiade in Berlin  In der Konferenz des Zentralrates der sozialistischen   Körpererziehungsorganisatio­nen in der Tschechoslowakischen Republik, die mn 3. November 1935 in Prag   stattfand, wurde folgende Resolution angenommen: Der Zentralrat der deutschen und tschechi­schen Arbeitersport- und Kulturorganisationen in der Tschechoslowakei   begrüßt die Resolution der Sozialistischen Arbeiter-Sportinternationale ge­gen die zu einer Propagandaaktion des Hitleris- muS mißbrauchte Olympiade 1936 in Berlin   und fordert seine Verbände auf, in jeder Art durch Schrift und Wort mit allen Mitteln gegen die Hitler-Goebbels-Aktion zu wirken. Der Zentralrat empfindet es als Hohn und Spott, eine Olympiade, die angeblich der Völ­kerverständigung dienen soll, in der Hauptstadt jenes Reiches zu veranstalten, in welchem jedes Recht und jede freie Regung erschlagen, die ge­waltigen Kulturoraanisationen des Arbeiterspor­tes vernichtet, ihr mühsam geschaffenes Kultur­eigentum mißbraucht und gestohlen wurden. Die Rüstungen Hitler-Deutschlands, die Schaffung von militärischen Bauten an unseren Grenzen stehen in striktem Widerspruch zu den heuchlerischen Friedensbeteuerungen der Unter­drücker des deutschen Volkes. Indem wir die Arbeitersportler in Deutsch­ land   brüderlich begrüßen, verpflichten wir uns, gemäß der Beschlüsse der SASJ alles zu ver­suchen, den wahren Charakter der Hitler-Olym­piade aufzuzeigen und gegen sie zu arbeiten. Der Zentralrat verwahrt sich dagegen, daß statliche Mittel für die Olympiade gegeben wer­den, und fordert alle in Frage kommenden Fak­toren auf, womöglich gegen die eventuelle Bewil­ligung von staatlichen Mitteln für die Berliner  Olympiade aufzutreten. Diese Mittel können viel bester in unserer demokratischen Republik   Ver­wendung finden. Käinpft mit allen Mitteln gegen die Olym­piade in Berlin   und gegen jene, welche sie unter­stützen und fördern! Aentralrat der sozialistischen  Körpererziehungsorganisationen in der Tschechoslowakischen Republik. Kein Ausnahmezustand In Teschen  Die Landesbehörde in Brünn   teilt mit: Der reichsdeutsche Rundfunk brachte die Meldung, daß im Teschener Gebiete der Ausnahmezustand ver­hängt wurde. Da nicht ausgeschlossen ist, daß dies« Nachricht auch von der Presse, namentlich der AuS- landspreffe übernommen werden könnte, ist es nötig, die reichsdeutsche Rundfunkmeldung auf das richtige Maß zurückzuführen. Die Bezirksbehörde in Teschen   erließ am 4. November 1935«ine Kund­machung, in der zwecks Wahrung der öffentlichen Rühe und Ordnung Versammlungen und Zusam­menrottungen an öffentlichen Orten und der unbe­gründete Aufenthalt en öffentlichen Orten nach 22 Uhr verboten und die Polizeisperrstunde für Gast­häuser und Bergnügungslokale auf 22 Uhr festge­setzt wird. Diese Beschränkungen wurden nicht für daS gesamte Gebiet angeordnet, sondern bloß im Bereich der Bezirksbehörde in Teschen  . Es handelt sich daher um keine AuSnahmemaßnahmen, sondern um Verwaltungsmaßnahmen, die nach dem Gesetze über die Organisation der politischen Verwaltung jede Bezirksbehörde zur Wahrung der öffentlichen Ruhe und Ordnung treffen kann. Er hat es nicht so eilig Athen  . Wie in politischen Kreisen verkan­tet, wird König Georg II. am 24. November nach Griechenland   zurückkrhrrn. Feys Leibblatt eingegangen Wien  . DieOesterreichische Abendzeitung", das Organ des ehemaligen Ministers Fey, hat am Dienstag ihr Erscheinen eingestellt. Hemel-Direktorium tritt ab Memel  . Der Rücktritt des Direktoriums Bruvelaitis ist am Dienstag vormittags amtlich bekanntgegeben worden. Der Gouverneur hat den Rücktritt angenommen und Bruvelaitis beauf­tragt, die Geschäfte bis zur Bildung eines neuen Direktoriums weiterzuführen. Vom Rundfunk empfehlenswerte! eu«len Progrimmai Donnerstag Prag  : Sender L.: 19.95 Deutsche   Preffe. 12.19 Leichte Musik. 13.49 Chansons. 17.45 Deutsche  Sendung: Jugendstunde mit Musik. 18.55 Deut­ sch  « Preffe. 19.19 Englisch für Anfänger. Sen­der St.: 7.39 Leichte Musik. 14.90 Schallplatten. 14.15 Deutsche   Sendung: Dr. Schmied: Das Problem der Laienbeteiligung in der Straf­rechtspflege. 14.39 Opernarien. 14.49 Deutsche  Preffe. Brünn  : 13.30 DeutscherArbeitS- markt. 17.15 Italienische Volkslieder. 17.49 DeutscheArbeiterfendung: Perlsee: DaS neue Rußland   in der Literatur. Dr. Obrist: 49 Jahre Röntgenstrahlen. 19.30 Uebertragung aus dem Landestheater: Boris Goudonow. Volksoper von Mussoraski. Mähr.-Ostra«: 16.10 Leichte Musik. 18.10 Deutsch  « Sendung: Liederkonzert. Ein Prager   Juristenkollegium hat, wie wir bereits berichtet haben, zu dem Berliner   Prozeß Richardftraße" in dem mehrere Todesurteile zu befürchten sind öffentliche Gegenverhöre unter der Leitung des Dr. Rabl durchgeführt und übergibt das Resultat der Oeffentlichkeit. Unter den verhörten Zeugen befinden sich einige zur Zeit der Vorgänge leitende Funktionäre der Unterbezirksleitung Berlin-Süd (Neu-Kölln) der KPD   und ein Zeuge des Zu­sammenstoßes in der Richardftraße. Die Anwälte stellen auf Grund des Verhöres u. a. fest: 1. An dem Urberfall auf daS SA-Lokal in der Richardftraße 35, sind fast alle im Berli­ ner   Prozeß Angeklagten, insbeson­dere die Angeklagten Friedrich Grünberg, Fritz Voigt  , Anna Rathmann, Robert Petzel, Erich Apelt, Paul Bieth, Hermann Wagner, Gustav Gendrich, Hermann Messer, Erich Kuske, Hartz Wolfram, Brun» Schröter, Helmuth SchweerS, Bruno Blank, Paul Werk, Karl Beuschel, Alfred Otto, Kurt Käthe und Ferdinand Lall weder unmit t? lbar noch als intellektuelle Urheber beteiligt, 2. DieTat zeigt sich als eine Provokation, die von den Mitangeklagten Walter Schulz   und Paul Zimmermann unter Mißbrauch einiger gutgläubiger Arbeiter, von denen jetzt keiner auf der Anklage­bank sitzt, durchgrführt wurde. 3. DaS Berliner   Gericht stützt di« Anklage im wesentlichen auf die Aussagen der Mitangeklagten Schulz und Zimmermann. Dir Tatsache», die uns über daS Borleben und den Charakter dieser Beiden bekannt geworden sind, genügen, um sie jede« un­abhängigen Gericht alS unglaubwürdig erscheinen zu lassen. Zimmermann ist zwölfmal kriminell vorbe­straft. Vater und Großvater saßen im JrrenhauS im Triakerwahnfinn. Schulz wird auS dem Zucht­haus, wo er eine Strafe wegen Raubüberfalls vrr  - büßt, dem Gericht vorgeführt. Er unternahm schon A-esneuigLeLten f Zwei große Iugendhilfe-Aktionen Ernährungswerk für arme Kinder Die Deutsche Landeskommis­sion für Knnd erschutz und Nirgend-' fürsorge in Böhmen  (Reichenberg  ) er­hielt für ihren Tätigkeitsbereich mit 101 deut­schen Bezirksjugendfürsorgen zur Durchführung eines Ernährungshilfswerkes im Winter 1935/36 vom Ministerium für.sozia^le Für­sorge eine staatliche Beihilfe von 521.600 Kc. Es ist dies der gleiche Betrag, wie er im Winter 1934/35 zur Verfügung stand. Im vorigen Win­ter konnten durch die Mitarbeit der deutschen Be­zirksjugendfürsorge in Böhmen  (Deuffche Lan- deskommiffion und Deuffche Bezirksjugendfür­sorgen), der Lehrerschaft, vieler Elternvereini­gungen, Gemeindevertretungen und vieler frei­williger Helfer 1258 Ausspeisestellen errichtet werden und durchschnittlich 85.000 Kinder an 51 Tagen mit einer Nahrungszubuße in Form von Milch, Suppe und Brot, oft auch in Form eines vollständigen Mittagessens beteilt werden. Der Gesamtaufwand für dieses Hilfswerk betrug KL 2,963.520.90. Neben der staatlichen Beihilfe von K£ 512.600. mußten demnach noch KC 2,450.920.90 an örtlichen Beiträgen, durch Geld- und Sachspenden aufgebracht werden. Beklridungshilfswerk für Kinder Arbeitsloser und Kurzarbeiter Der Deutschen   Landeskommiffion für Kin­derschutz und Jugendfürsorge in Böhmen   und ihren 101 deuffchen Bezirksjugendfürsorgen wurde zur Durchführung eines Bekleidungshilfs- werkes für Kinder Arbeitsloser und Kurzarbeiter vom Ministerium für soziale Fürsorge ein staat­licher Beitrag von KL 540.000. zur Verfügung gestellt. Im vorigen Winter stand der gleiche Be­trag zur Verfügung und es konnten insgesamt 15.802 Kinder mit Kleidung, Wäsche oder Schuh­werk beteilt werden. Der. Gesamtaufwand hiefür betrug KL 611.939.20, wovon KL 540.000. durch die staatliche Beihilfe gedeckt waren, wäh­rend KL 71.939.20 durch örtliche Beiträge auf­gebracht werden mußten. Die Vorarbeiten zur Durchführung dieser beiden großen Hilfswerke werden unverzüglich in Angriff genommen, so daß Heuer viel früher als in den früheren Jahren Hilfe gebracht werden wird. Streik belgischer Bergarbeiter Brüffel. Die Bergarbeiter von 25 Gru­ben, hauptsächlich in der Umgebung von L ü t- jtich, stehen seit Montag im Streik. Sie fordern !im Hinblick auf die ansteigenden Preissteigerun­gen der Lebenshaltungskosten eine Erhöhung derLöhne um 5 Prozent. Die Arbeitgeber bieten jedoch nur eine 2>/zprozcntige Erhöhung der Löhne an. im Jahre 1931 den Versuch, dir Verantwortung für einen von ihm in eigennütziger Absicht dnrchgesühr- ten Raubüberfall der kommunistischen   Partei auf­zubürden. 4. Ebenso wenig wie die angrklagtrn Mitglieder der KPD  . und ihrer UnterbezirkSleitung Neu-Kölln an der Tat beteiligt find, könne« irgendwelche höhere« Funktionäre dieser Partei mit ihr in Ver­bindung gebracht werden. 5. Die Art und Weise der Prozeßsührung gibt, trotzdem die angeführten Tatsachen von jedem«n- abhängige» Gericht zu ermitteln sind, keine Ge­währ dafür, daß in diesem Prozeß ein Fehlurteil vermieden wird. Rach der in der letzten Zeit geübten Praxis der deutsche« Gerichte ist zu befürchten, daß auS politischen Gründen in diesem Prozeß Todes­urteile gefällt werden sollen. Wir erhebe« darum die Forderung, nach völliger Oeffentlichkeit deS Prozesses, nach Zulassung der ausländischen Presse und«ach Vertretung der Angeklagten durch unab­hängige Verteidiger. Wir haben die Ergebnisse unserer Untersu­chungen, die vollständigen Protokolle der Zeu­genvernehmungen, die von uns beglaubigten Lichtbilder der Zeugen, ein zusammenfaffendes juristisches Gutachten und das psychiatrische Gut­achten des Herrn Professor Dr. Fischer dem Schwurgericht Berlin-Moabit übersandt. Wir appellieren an die Oeffentlichkeit, uns in unse­rem Kampfe um daS Leben der unschuldig Ange­klagten, der ein Kampf für die Gerechtigkeit ist, zu unterstützen. JUDr. u. PH. Dr. Oldrich KoblkZek, Dr. Jaroslav Nebesük, Dr. Front. Havränek, Dr. Josef Brothünek, Dr. Otakar Lankas, Dr. Karel Scheinpflug  , Dr. Bohdan Bartosek, Dr. Otakar Bttha, Dr. Bedkich Bill, Dr. Alexander Bozdech, Dr. Kraus, Dr. Mathys, Dr. Otto Lebenhart, Dr Ivan Sekanina  , Dr. Conrad Felix Eisner, Dr. Rudolf Räbl. Zwei Fliegerkatastrophen sieben Tote Paris  . Die ftanzösische Luftfahrtgesellschast A i r F r a n c e" hat einen Funkspruch aus Buenos Aires  'erhalten, wonach eines ihrer Postflugzeuge mit einer umfangreichen Postladung an Bord in der Nähe von Bahia aus bisher unbekannter Ursache verunglückt ist. Die vierköpfige Besatzung fand den Tod. Ein anderer Flieger konnte in der Nähe der Un- sallstelle landen und 17 Postsäcke bergen. Riga  . Auf dem Rigaer Flugplatz stießen zwei Militärflugzeuge beim Landen zusammen. Zwei Offiziere und ein Un­teroffizier fanden dabei den Tod. Polizeistationen, Bankhäuser und Rathaus in die Luft gesprengt Milwaukee. Einer Zeitungsmeldung zufolge ist es gelungen, die Urheber der verschiedenen Bombenanschläge in den letzten Tagen zu ermit­teln. Es handelt sich um die beidenKommu­nisten" Rutkowski und Paul, die, wie ge­meldet wird, bei dem letzten Anschlag in einer Garage zusammen mit einem Kinde umS Le­benkamen. Die beidenKommunisten" hat­ten innerhalb einer Woche zwei Polizei­stationen, ein Rathaus in einer Vorstadt und zwei B a n k g e s ch ä f t e in die Luft gesprengt. Der letzte Anschlag galt vermut­lich dem Gebäude derWisconsin-News", die auf die Ergreifung der Bombenwerfer 5000 Dollar Belohnung ausgesetzt hatte. In der Hearst-Presse wird ernennt auf die zunehmende kommunistische Propaganda in der Poswerwaltung und der Er­werbslosenfürsorge sowie in den Schulen hinge­wiesen. Gin Riesendiebstahl Toronto. Aus den Hotelzimmern, die der ehemalige Jnfa-ntvonSpanien Juan be­wohnt, wurden Pretiosen im Werte von acht Millionen Dollar entwendet. Ziehung der Klassenlotterie Unverbindlich. Prag  . Bei der DienStag-Ziehung der Klaffen­lotterie wurden nachfolgende Gewinne gezogen: 20.000 KL di« Lose Nr. 1500 87772 56403. 10.000KL die Loft Nr. 664013218 79789 70552. 5000 KL die Lose Nr. 15302 21283 46184 89672 10999« 29870 49279 79567 87699 47452 27328 95989 192593 43119 59358 77177 49248 1S199 82659 32998 191939 48841 79512«5881 51435 55499 3651 96347 56184 71254 193989. 2000 KL die Lose Nr. 1"5«8 782 8287 49872 28599 26945 98 58116 7462 3139 79989 48543 196651 51297 19559 81995 66399 68299 23584 36382 73729 8949 55916 44418 77490 85206 25717 10129 13148 58777 31783 9177 95642 14957 103968 16781 95087 31597 79968 48444 16372 37164 3692 28200 23990 53809 15033 18085 275« 51987 7466« 89818 64184 68739 62859 29605 87184 109534 34320 38543 53792 80512 87309 ' 45735 103784 35712 85981 74315. Eine interessante Arbeitsgemeinschaft. Zu den pikantesten sudetendeutschen   Erscheinungen gehört seit langem dieN e u e M o r g e n» p o st". Sie gehört dem VerlagMercy, der auch dasPr. Tagblatt" herausgibt. Wäh- rend dasPr. Tagblatt", von einer gewissen Schwäche für Mussolini   und die Trockenlegung der Pontinischen Sümpfe einmal abgesehen, sich doch eine liberale Haltung bewahrt hat und nicht nur innerhalb der sudetendeutschen, sondern in der gesamtdeutschen Presse zu den ganz wenigen Blättern zählt, die der Gleichschaltung wider­standen haben, wird dieNeue Morgenpost" von einem der bekanntesten Henleinmänner, dem Herrn Dr. S t i e f, gelestet, der seinen Henlein- geist(zu dem er ja nicht ohne Umwege über sehr west links liegende Gegenden gelangt fft) seit langem in dem Blatt des jüdisch-liberalen Unter­nehmens auch frei entfalten durste. Nun teilt das Blatt mit, daß die Herausgeber­schaft auch an Dr. Stiefübergegan- g e n ist, daß aber Eigentümer und Verleger wei­ter der Mercy-Verlag bleibt. Ein merkwürdiges Spiel. Wer soll da getäuscht werden? Die Käu­fer und Abonnenten, denen man vormachen will, daß sie ein völkisches und arisches Blatt bezah­len, obwohl das Geld wester zu Mercy fließt ( oder Mercy weiter das Defizü deckt, je nach der Geschäftslage); oder sollen die jüdischen und, liberalen Leser desTagblatt" darüber ge­täuscht werden, daß der Verlag ihres Blattes zugleich auch ein Henleinblaü erzeugt?! Für Herrn Sttef, für die Firma und für die Leute, die sich durch derlei Firmierungen irreführen las­sen, ein jedenfalls in mannigfacher Richttrng charakteristisches Manöver! Raubüberfall bei Auscha  . Eine 35jährige Angestellte eines Warnsdorfer Heims hatte ihre Schwester, eine Lehrerin in Konoged bei Leit« meritz, und ihre Eltern besucht und wollte mit dem Zuge um 19 Uhr wieder zurückfahren. Als die Angestellte, die ein Stück Weges von ihren Angehörigen begleitet wurde, später allein nach dem Bahnhof ging, sprang ein junger Mann, der auf der Straße stand und an seinen Schuhbändern herumnestelte, plötzlich auf die Frau zu, griff nach der Handtasche und riß sie von dem Riemen los. Der Ueberfall erfolgte so blitzartig, daß die lieber« fallene erst um Hilfe rief, als der Räuber im Dunkel verschwunden war. Bei seiner Flucht riß ec beinahe zwei Frauen um, die ebenfalls nach dem Bahnhof gingen. Die Tasche enthielt 130 KL Bargeld und Toilettegegenstände. Ueberfahren. In BudLeveS bei Kopidlne wurde durch ein Lastauto der 3Sjährige Arbeiter Väclav HorLiLka aus NekaS überfahren. Kurz nach der Einlieferung in das JiLiner Kranken­haus starb er. Er hinterläßt eine Witwe und vier unversorgte Kinder. Die Gen-' darmerie hat eine Untersuchung eingeleitet. Wieder Brandstiftungen im Neuhauser Be­zirk. Am 1. November wurde in Läsenice der von einem unbekannten Täter verursachte Brand eines Schobers des Fr. Beränek gemeldet und schon am Montag folgte die Meldung von einem in Mnisek ausgebrochenen Brand einer Scheune und eines Teiles eines Wohngebäudes» bei dem in der Scheune Getreidevorräte, Maschinen und Fuhrwerke verbrannten. Das ist in diesem Jahre das zwanzigste Schadenfeuer im Neuhauser Bezirk. Die Gendarmerie fahndet eifrig nach dem unbekannten Brandstifter, der daS Eigentum seiner Mitbürger bedroht. Bon einem Wildeber schwer verletzt. Der 50jährige Holzfäller Ivan SimLinec aus der Gemeinde Lipecka Poljanka und sein zehn­jähriger Sohn wurden in das Krankenhaus in Sevljus eingeliefert. Sie waren bei der Arbeit im Walde von einem Wildeber überfallen und ziemlich schwer verletzt worden. Auf ihre verzwei­felten Hilferufe war der staatliche Heger Juraj Kaban herbeigeeilt, der daS Tier   erschoß. Es wurde festgestellt, daß der Eber kurz vorher von einem Mitglied einer Jagdgesellschaft aus Chust angeschossen worden war. Die Devisenprozesse. Das Landesschöffen­gericht in Oldenburg   verurteilte nach vier­tägiger Verhandlung zwei Angehörige des Do- m i n ik a n e r-Ordens(Ordensprovinz Deutsch­land), den Provinzial Siemer-Köln und den Generalprokurator der Rosenkranzmiffion, Dr. Horten, wegen Devisenvergehens zu Gefängnis­strafen von einem Jahr drei Monaten, bzw. zwei Jahren, sowie zu hohen Geldstrafen. Für Briefmarkensammler. In der Zeit vom 7. bis 21. November 1935 wird das Postamt Praha I Postmarken zu philatelistischen Zwecken mit dem GelegenheitsstempelBrno 2 VI. Belkä cena Masarykova" und mit grüner Farbe abstempeln. Schlecht Wetter. In Westeuropa   herrscht seit Montag unbeständiges, regnerisches Wetter und auch Im Gebiete des Mittelmeeres fällt vielfach Regen. Di« Verschlechterung breitet sich sehr langsam gegen das Binnenland aus. Im mittleren und östlichen Teil der Republik   war es gestern noch vorwiegend heiter bei einer Nachmittagstemperatur von Plus 7 bis 10 Grad; in Böhmen   hat sich jedoch der Himmel überall umzogen und im Westteil des Landes regnete es hie und da ein wenig. Eger und Neuhaus hatten Dienstag nachmittag nur Plus 2 Grad Celsius. Der allgemeine Witterungscharakter dürfte sich in der nächsten Zett ungünstig gestalten. s i n V e 1 r -b fi 9 fi f d 11 ft 8 n d d st st fi n fi h II dl 4 st T p! U D ki in tz str T ül de dr Br eil tei Nr n« C' S N>i d« Be n, ist b< tz in D r« die ih, 1« *r che s e «st! d- die *