Nr. 2S8 Sonntag, 17. November 1935 Seite« fudet endenischer Zeifspiegef Stipendien, Langemarck   Wer bäckt schlechtes Brot für die arbeitslosen? Wer liefert dumpfiges Mehl? Eine Anfrage an die Henleinfraktion und Hitlerputsch Vor der Beilegung des Brünner Hochschulkonflikts? DaS Rektorat der deutschen   Technik in Brünn  bat Samstag eine Erklärung ausgegeben, in der «» die Oeffnung der Hochschule für Montag, den 17. d., ankündigt und der Hoffnung Ausdruck gibt, daß nun ein ordentlicher Betrieb möglich semi werde. Die Verfolgung irgendwelcher Sonderinter« essen würde, so heißt es weiter, im Rahmen der Hochschule nicht geduldet werden. Die Entwicklung des ganzen Streites ist ein deutlicherBeweis dafür, daß den He n<- keinstudenten jeder Anlaßrecht ist, ihre nazistischen Demo» st ra- t Ionen auf Ko st en der sozialen und kulturellen Interessen der ärmeren Schichten des Volkes und der Studenten­schaft in den Vordergrund zu stellen. Die völkischen Studenten hatten in Brünn  für den 9. November eine Toten-Gedenkfeier an­gekündigt. Die Polizei war mit Recht der Ansicht, daß diese Feier geziemenderweise am 2. Novem­ber, dem Allerseelentage, hätte stattfinden müssen und verlangte die Verlegung auf diesen Termin. Die völkischen Studenten schützten technische Schwierigkeiten vor und veranstalteten tatsächlich am 9. November eine interne Feier, das heißt sie versammelten sich vor der Gedenktafel in der Aula und verharrten dort schweigend. Vielleicht wußte die Brünner Polizei gar nicht recht, w a r u m den Nazis soviel am 9. November lag. Es handelt sich da um das Gedächtnis derTotenvonLan- g e m a r ck. Bei Langemarck   wurden Anfang November 1914 die jungen deutschen   Freiwtlligenregimenter * meist Studenten in verbrecherischer Weise von einer unfähigen Führung als Massenschlacht­opfer in die groß« Flandernschlacht geworfen. Da» Deutschland  «Lied" singend, stürmten die Frei­willigen die englischen Linien, nahmen auch einen Graben, opferten aber unzählige junge Menschen­leben. Langemarck   ist seitdem ein Symbol, ein typisch deutsches Symbol. Man Der Klub der Henlein  -Parlamentarier, bzw. Herr Frank, hat an eine Reihe von Abgeordneten und Senatoren ein vervielfältigtes Schreiben fol­genden Inhalts gerichtet: Die verschiedenen Hinweis« der Sudetendeut- schen Partei auf die Notlage in Nordböhmen  , aus die unzulänglichen Fürsorgemaßnahmen und auf die Unzukömmlichkeiten selbst im Rahmen der un­zulänglichen Fürsorgemaßnahmen werden immer wieder als billige Demagogie abgetan. Ich habe nun im Auftrage der Abgeordneten und Senatoren der Klubs der Sudetendeutschen Partei veranlaßt, daß Ihnen mit gleicher Post eine kleine Mustersendung zugeht, aus wel­cher Sie ersehen wollen, daß selbstdieprimi- tivsten Nahrungsmittel nicht nur in unzurÄchendem Maße, sondern auch in ge« . radezu ungenießbarem Zustande den Arbeitslosen dieser Ge­biet« zur Verfügung gestellt werden. Unsere Genossen haben das ihnen zugesandte Brot geprüft und bei der Regierung alle nötigen Schritte zur Abstellung des Uebelstandes unternommen. Sie haben ein | übriges getan und sofort von sämtlichen Arbeiter- l bäckereien   gegen die sich wohl der Vorstoß der |sozialen Vorkämpfer" aus der SdP richten sollte Proben von Brot und Mehl anstellen lassen, die i für die Arbeitslosenaktion verwendet werden. In keinem einzigen Fall waren Brot und Mehl der Arbeiterbäckereien schlecht oder auch nur ver­dächtig. Es erhebt sich aber jetzt eine andere Frag«, die unser Genosse Senator Heinrich Müller   bereits in einem Antwortschreiben an den Henleinkstlb formuliert hat. Dem Genossen Müller wurde nämlich zwar der Brief, aber nicht die Probe zugestellt. Er schrieb daraufhin an den Henleinklub: Am 16. Oktober l. I. erhielt ich ein Schrei­ten, i» welchem die Zusendung eines«nzenietz- Di» Gemeinde Nothai» wendet sich von neuem an die Oeftenilichkeit mit der Bitte um Unter­stützung. Rc>tbau kann heuer nicht einmal mehr das KinderhilfSwerk durchführen, welches sich in den vergangenen Winternwnaten als die wirk- Und wenn bei uns schon nicht die Juden»ab­gekillt" werden können, so versucht man mindestens die Juden geschäftlich zu schädigen. Dies soll aber gewisse Juden nicht hindern, unver» hüllt ihre Sympathien für die Hen» leinbewegung und ihr« Randorganisatio­nen, wie Bund der Deutschen und Turnerbund, kund zu tun. Neben Dr. Füffel wurde auch ein JUE. Hrdlitschka in die Affäre verwickelt. Durch die Driirer Affäre dürsten erst ewig blinde Kreise dahinterkommen, daß zwischen SHF und BdD, aber auch dem Turnerbund Zusammenhänge be­stehen, die weit mehr als nur»freundschaftlich" sind. Die verschiedenen versonellen und verwandt­schaftlichen Zusammenhänge zwischen den drei Organisationen sind oft zu stark, um nicht aufzu­fallen. Arische Abstammung" und Sund der Deutschen Obwohl der Bund der Deutschen immer wie­der von'sich behauptet, unpolitisch zu sein, so" glaubt eS ihm kein Mensch. Die Kenner schmun­zeln einander verständnisvoll zu,»wissen doch eh'", und die anderen, die müssen cs nicht wissen. Ueber den»Arierparagraphen", der seit Bestand des Bundes dessen Statuten zierte, ist nun ein Macher gestolpert. Dr. Otto F ü s s e l, der nicht nur im Bund dec Deutschen   tätig ist, sondern auch«ine Rolle in der deutschen Turnbew«gung und vor allem in der Henleinpartei spielt, ist nun Opfer dieses Arierparagraphen geworden. Richt, daß er seine deutsche   Urgroßmutter nicht nachweisen konnte, sondern, daß er bei andetn diese deutsche   Urgroßmutter nachzuweisen ver­suchte. Er gab jedem, der ihn verlangte, um in Deutschland   politische oder andere Geschäfte zu machen, diesen Ausweis über seinearische Rein- heit".^ SS   ist aber nicht nur die einzige Verfehlung, die sich die DundesortSgruppe Brüx   und ihre füh­renden Personen zuschulden kommen ließen, son­dern sie verwendeten auch Klebezettel, die wahr­scheinlich von Teplitz   geliefert wurden, mit dem Aufdruck:»Kauft deutsche   Waren." Es entzieht studenten ihre Totenfeier abhalten. Das wurde. Waren gemeint waren, also nicht erlaubt. O-.." Für den 7. November beriefen s ä m t l i ch r! um bi* Anpreisung von Geschäften handelte, die Brünner studentischen Organisationen eine Ver- 1«rische Urgroßmutter nachweisen können, sammlung ein, die sich mit densozialenFor-!^rotz dieser rein politischen Tätigkeit werd der d e r u n g«n der Studenten befassen sollte. Hin-; dund der Deutschen   noch immer von sich behaup- ter. dem Rücken der anderen Organisationen£ n, daß er unpolitisch fei, wie die» auch die deut, schmuggelten die Völkischen in die Tagesordnung! W* Turnbewegung, aus der die Henleinbewegung «inen ProgrammspunktProtest gegen das Ver« I hervorgegangen«st, von si« behauptet. Auch dort bot der Totenfeier" ein. Nun wurde auch diese wielt der Arierparagraph eine hervorragende Versammlung nicht erlaubt. Darauf fand eine Rolle.__. Versammlung in der Mensa aendemiea statt, an' der alle Richtungen teilnahmen. Auch in dieser »Versammlung warfen die Nazi die Frage der Totenfeier wieder auf. ES fanden dann Beratungen mit den Pro ­fessoren statt, den Forderungen der Studenten wurde weitgehend Rechnung getragen, ein sozialer Ausschuß aus Professoren und Studenten wurde gebildet. Trotzdem begannen die Henleinstudenten Mittwoch als Protest gegen die Versammlungsver» bote  «inen Boykott der Vorlesungen, einen Streik, den der Rektor S r n k a ein billig denkender Mann, der allerdings fremden Ein ­flüssen nicht immer unzugänglich ist* mit der Sperre beantwortete. Inzwischen haben sich viele völkische Studen ­ten überzeugen lassen, daß sie von der nazistischen SdP-Richtuug mißbraucht werden und datz die Henleinleute den berechtigten sozialen Kampf durch ihre Naziparolen verfälschen. Es ist zu hoffen, daß diese Ernüchterung zur Wieder ­herstellung eine- geordneten Studienbetriebes beiträgt. sollte nämlich meinen, daß eS im Gedächtnis fort ­lebte als Beweis für di« Unfähigkeit und die ver ­brecherisch« Schlächtergesinnung einer Heerfüh- rung, di« halb ausgebildete, blutjunge Burschen sinnlos in daS Schnellfeuer und den Schrapnell- bagel eittes verschanzten Feindes schickt. Man sollte glauben, datz Langemarck   als Symbol für die Gottverlassenheit des deutschen   Systems von 1914 zu werten wäre, das mit tausenden jungen und begeisterten Menschen nichts anzufangen wußte als sie zu opfern, statt eine Schlackst nach den Regeln moderner Taktik zu schlagen. Aber solche Symbolik wäre nicht deutsch  . Es ist typisch deutsch  , daß Langemarck   fortlebt als beispielhafter Opfertod glühender Patrioten, einer zum Sterben bereiten Jugend. Langemarck   sollte also gefeiert werden, darum der 9. November. Aber diese Feier war nicht das eigentliche Provozierende. Der 9. November ist ja auch derTagdes Hitlerputsch es von 1928, der Tag, an dem Herr   Hitler mit verstauchtem Arm zurücklief und in ein Auto sprang, während seine Kamera ­den noch kämpften und zum Teil verbluteten. Hit ­ler, der die Schmach seines Verhaltens am 9. No ­vember 1923 gern übertünchen möchte, hat heuer andiefemTageinMünchen mit unge ­heurem Pomp«ine Totenehrung und Totenschau vorgenommen. Zugleich mit deri..  Münchener Feier wollten die Brünner   Henlein-; sich unserer Kenntnis, ob damit reichsdeutsche , um den Boykott gegen Deutschland   zu durchbrechen, oder ob es sich nur bann Brotes, welche» angeblich an die Arbeitslosen verteilt wurde, avifiert ist. Da ich da» Brot bisher nicht erhalten habe und ich mich feit Jahren für dir gute Durchfüh- ntng der Arbeitslosen.Aktionen rinsetze, bitte ich, mir entweder ein derartige» Brot zuzusenden, oder mir den Bäckermeister bekannt zu geben, der dieseSvrot er- zeugt tat, und zugleich auchdie Mühle, die diese» dumpfige Mehl geliefert haben soll. Ich bin überzeugt, daß Sir, schon im Inter­esse der Arbeitslosen, mir diese Mitteilungen machen werden. Auf dieses Schreiben ist nun bezeichnender­weise nur eine Teilantwort eingegangen. Die Herren teilen nämlich mit, daß die Proben nur an Abgeordnete, nicht an Senatoren abgesandt wurden, sagen aber nichts über denUr- sprung des verdorbenen Brotes. Wir stellen daher nochmals in aller Oeffent- lichkeit die Fragen, die Genosse Müller bereits an die SdP gerichtet hat: Wer hat das verdorbene Brot gedarke«? Wer hat daS Mehl geliefert, aus dem das schlecht« Brot hergestellt wurde? Wir glauben, daß diese Fragen vor allem zu beantworten sind und datz man dem Parlament rlnd der Regierung, wenn man sie zurecht auf Mißstände hinweist, auch die Urheber dieser Mißstände nennen soll. Die Regierung bäckt ja das Brot nicht, die Minister mahlen das Mehl nicht persönlich. Das tu» andere. Die muß man ken­nen, wenn man anklagen und helfen will. Die muß man nennen, auf die Gefahr hin, daß ein kapitalistisches oder volksge- nössischeS B r u d e r u n t e r n e h m e n der SdP mit der Schuld belastet ist! samste und zweckmäßigste Aktion erwiesen hat. Die AuSspetsung hat vielen Kindern die einzig« warme Mahlzeit geboten. Jetzt ist die Gemeinde so weit. daßsie.auS eigener Kraft die Mittel nicht ejnmgl teiüveise aufbringen kann und mehr denn je auf die privat« Hilfstätigkeit angewiesen ist. Geld-, Sach« und Naturalspenden für di« Ausspeisung armer Schulkinder können an das Gemeindeamt geschickt werden. Genosse Pik wieder Bürgermeister   von Pilsen. Am SamStao fand im Pilsner Rathaus die kon­stituierende Sitzung der Stadtvertretung in An- wesenheit sämtlicher 60 Mitglieder statt. Zum Bürgermeister wurde, bereits zum viertenMal seit dem Jahre 1919, der tschechische Sozialdemokrat Abgeordneter Ludek Pik mit 56 Stimmen, zum ersten Stellvertreter der Nationalsozialist Dr. Augustin S i p mit 51 Stimmen und zum zwei­ten Stellvertreter fiir die Gruppe der Nationalen Bereinigung Dr. Ma'ttouS Mandl mit 47 Stimmen wiedergewählt. Neue Landes- und KorpSkommandanten. Der Präsident der Republik hat mit Dekret vom 13. November ernannt: Zum LandeSmilitärkom- mandanten   in Prag den Armeegeneral Sergej Bojcechovskh, bisher Landesmilitärkom­mandant   in Brünn; zum Landesmilitärkomman­danten   in Brünn den DivisionSgen«ral Eduard K ä d k e c, bisher Korpskommandant in Ol- mütz; zum Korpskommandanten   in Olmütz den DivisionSgeneral Bojftch LuZa, bisher Korpk- kommandant in Trentin; zum Korpskommandan­ten in Trenöin den Brigadegeneral Alois Eliäö, bisher Kommandant der dritten Division. Neue Unruhen   In Kairo  London  . In Kairo kam eS am Samstag zu neuen Unruhen, an denen Reuter zufolge haupt­sächlich Studenten beteiligt waren. Nach I der Abgabe einiger blinder Schüsse gelang e» der Polizei, die Ruhe wieder herzustellen. Ein Stu­dent wurde verletzt und ist am Nachmittag ge­storben.   In Zagazig, etwa 150 Kilometer   von Kairo entfernt, griffen Studenten die Polizei mit Steinen an. Sechs Polizisten wurden verletzt. Schließlich feuerte die Polizei auf die Beine der Demonstranten, worauf zwei Personen mit Ver­letzungen ins Krankenhaus gebracht"werden mußten. Der älteste Wühler  Maidstone(Grasschaft Ken!). In   Maid­stone wählte der 104 Jahre alte James Miles. Er gab an, seine Stimme den La» bouristen gegeben zu haben. Zum ersten» male wählte MileS im Jahr« 1856, wo er, wie er angibt, für D i» r a e l i stimmte. Iame» MileS trinkt täglich zwei Flaschen Bier. Er sprach die Hoffnung aus, auch bei den kommenden Wah­len zum Wahlakte schreiten können. ver Fall Hollube Der Mann, der sieh an einem kalten Heiz­körper die Finger verbrannte Volljuden undMischlinse Durchführungsverordnung zu den Judengesetzen  Berlin. DaS Reichsgesetzblatt veröffentlicht eine vorläufige Regelung der Anwendung des in  Nürnberg beschlossenen Reichsbürgergesetzes. In den einzelnen Paragrapben wird u. a. verordnet: Bis zum Erlasse weiterer Vorschriften über den Reichsbürgerbrief gelten vorläufig als Neichsbürger die Staatsangehörigen deut­schen oder artverwandten Blüte». Nur der Reichsbürger kann ein öffentliche» Amt bekleiden.- Ein Jude kann nicht Reichsbürger sein und ihm gebührt auch kein Stimmrecht in politischen Angelegenheiten; er kann demnach auch kein politisches Amt bekleiden. Die jüdischen Beamten treten mit Ablauf de» 81. De­zember» 1935 in den Ruhe st and, wobei als Ruhegehalt die vollen zuletzt bezogenen ruhegehaltsfähigen Bezüge gelten. AIS Jude gilt, wer mindesten» von drei der Rasse nach volljüdischen Großeltern ab- stammt, ferner gilt auch als Jude, der von zwei volljüdischen Großeltern abstammende Mischling jüdischer Religion. Die Verordnung sieht vier Möglichkeiten zur Definition des Begriffsjüdischer Mischling" vor, nämlich die Zugehörigkeit zur jüdischen Re­ligion beim Erlaß des Gesetzes, die Ehegemein­schaft mit einem Juden, die Abstammung aus jüdischer Ehe, die nach dem Gesetze vom 15. September 1935 geschlossen wurde und schließlich da» nach dem 81. Juli 1936 geboren« außer­eheliche Kind eine» Juden. Die Ausführungsbestimmungen zumGesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deut­schen Ehre" setzen u. a. fest, daß eine Ehe nicht geschloffen werden soll, wenn auS ihr eine die Reinerhaltung des deutschen Blutes gefährdende Nachkommenschaft zu erwarten ist, und ferner, daß vor der Eheschließung jeder Verlobte durch das Ehetauglichkeitszeugnis nachzuweisen hat, daß kein Ehehindernis vor­liegt im Sinne deS eben genannten Paragraphen. Ferner wird in der Verordnung bestimmt, daß ein Haushalt als jüdisch gilt, wenn ein jüdischer Mann ihm vorsteht oder der Hausgemeinschaft angehört, ferner datz weibliche Staatsangebörige deutschen oder artverwandten Blutq», die beim Erlaß deS Gesetzes ick einem jüdischen Haushalt beschäftigt waren, in diesem HauSalt in ihrem bisherigen Arbeitsverhältnis bleiben können, wenn sie bis zum 31. Dezember 1935 das 35. L e b e n s j a h r vollendet haben. Bor Vertretern der Preffe erläuterte der Staatssekretär S t u ck a r t die beiden Verord­nungen. Diese» Gesetz gewährleiste den Juden ihr Eigenleben in gesetzlich gezogenen Grenzest, mache aber dem Judentum für alle Zukunft die Vermischung mit dem   deutschen Volkstum und die Einmischung in die staatliche, politische und kulturpolitische Gestaltung Deutschlands   unmög­lich. Staatsangehörigen mit zur Hälfte jüdischer Erbmasse ist es freigestellt, ebensolche Staatsan­gehörige oder auch Juden zu heiraten. Dagegen ist die Ehe eines solchen Staatsangehörigen mit zur Hälfte jüdischer Erbmasse mit einem Staats­angehörigen deutschen oder arwerwandten Blu­tes an die Genehmigung des Reichsministers des Innern und des Stellvertreters des Führers oder der von ihnen bestimmten Stelle geknüpft. Ehen unter Mischlingen mit ein Viertel jüdischer Erbmasse sollen überhaupt nicht geschlossen wer­den. Dagegen steht es ihnen frei, eine Ehe mit Staatsangehörigen deutschen oder aritsver- wandten Blutes zu schließen. Konsulerkonvfntlon mit Buhlend  Moskau. Der BolkSkommissär für auswär­tige Angelegenheiten   Litwinow und der tschechoslowakische Gesandte Bohdan P a v l ü unterzeichneten Samstag im Kommissariat für auswärtige Angelegenheiten die Konsularkonven« tion der Sowjetunion   mit der Tschechoslowakischen Republik..