Seite t Sonntag, 24. November 1935 Nr. 274 Zaneeek-Streik beendet Arbeiterschaft genehmigt ehrenvolles Kompromiß Arbeitsantritt Montag Prag . Nach acht schweren und opfervollen Streikwochen und mehrfach gescheiterten Eini­gungsversuchen wurde Donnerstag von den Ver­tretern. der Firma. JaneLek und den Gewerk­schaftsdelegierten im Innenministerium ein Ber­gleichsvorschlag unterschrieben, über den Freitag eine Versammlung der streikenden Arbeiterschaft abzustimmen hatte. In der vergangenen Woche ist ein ganz unzureichender Vorschlag der Firma mit 536 gegen 9 Stimmen abgelehnt worden. Die Firma JaneLek hat inzwischen wohl erkannt, daß ein Diktat, wie es der frühere Vorschlag bedeutete, gegenüber dem geschlossenen Abwehrwillen der Arbeiterschaft nicht durchzudrücken ist und hat aus dieser Erkenntnis heraus die Konsequenzen ge­zogen. Die neuen Vorschläge der Firma boten die Möglichkeit zu Verhandlungen, die schließlich zum Abschluß eines Uebereinkommens führten. DaS Resultat war ein K o m p r o m i ß, bei welchem, wie es in der, Natur der Sache liegt, beide Teile Zugeständnisse machen mußten, das aber für, die Arbeiterschaft einen ehrenvollen Abschluß ihres Kampfes bedeutet. Durch die Vereinbarung wird zunächst fest­gesetzt, daß die gesamte streikende Arbeiterschaft in den Betrieb zu rückkehrt und daß das Dienstverhältnis für die Zeit des Streikes als nicht unterbrochen angesehen wird. Die Wiedereingliederung in den Betrieb wird allerdings etappenweise erfolgen. Die erste Gruppe nimmt bereits Mon­tag die Arbeit wieder auf, die weiteren Gruppen in gewissen zeitlichen Abständen. Da die Firma einen guten Beschäftigungsgrad aufweist, dürste in kurzer Zeit die gesamte Arbeiterschaft wieder in geregeltem Arbeitsverhältnis stehen. Bis zum Arbeitsantritt gelten die Arbeiter als auf unbe­zahlten Urlaub befindlich. Wichtig ist, daß sich die Firma JaneLek ver­pflichtet hat, keine neuen Arbeits­kräfte einzustellen, ehe die gesamte alte Arbei­terschaft wieder in Arbeit steht. Auch die Mitglie­der des ehemaligen Betriebs-, bzw. Streikausschusses kehren wieder in die Arbeit zurück, doch wird die Vertretung der Ar­beitnehmerinteressen bis zur Neuwahl des Be­triebsausschusses(die binnen drei Monaten zu er ­folgen hat) einer von den Vertrags­gewerkschaften nominierten sechsgliedrigen Kommission übertragen, deren Mitglieder die Pflichten und Rechte ordentlicher Betriebsausschußmitglieder zukommen. Der Vertrauensmann H o s e k, besten Maßregelung den Anstoß zu der Streikaktion gab, hat schriftlich erklärt, auf eine weitere Beschäfti­gung bei der Firma Jänecek nicht zu reflektieren. Jeder, der die Situation kennt, wird dieses Kompromiß als annehmbare Lösung des Kon­fliktes betrachten. Auch die Versammlung der streikenden Arbeiter genehmigte mit beträchtlicher Mehrheit die Vereinbarungen. Die K o m m u- n i st e n versuchten Zwiespalt in diese bedeu­tungsvolle Versammlung zu tragen. Das gelang ihnen fteilich umso weniger, als verschiedene ihrer Leute, die sich an radikalen Zwischenrufen nicht genug tun konnten, kurz vorher noch ein wenig kameradschaftliches und äußerst egoistisches Be­nehmen an den Tag gelegt hatten. Der Streik in den Janeäek-Werken ist be­endet. Es war ein Streik, aus dem manche Leh­ren gezogen werden können. Die Unternehmer sind wieder einmal belehrt worden, daß es ver­geblich ist, mit dem Kopf durch die Wand zu wol­len. Weder die offene und versteckte Unterstützung der kapitalistischen Presse(ob nun freiwillig oder durch Inserate erkauft), noch die von gewissen Faktoren der tschechischen Agrarier aufgezogene Streikbrecher«Gewerkschaft " haben sich gegen­über dem Widerstand der Arbeiterschaft als hin­länglich wirksam erwiesen. Vielleicht haben diese letzteren Faktoren das Hauptverdienst" daran, daß der Konflikt nicht rechtzeitig beigelegt wurd und nicht nur die Arbeiterschaft, sondern auch die halsstarrige Firma schwere Verluste in Kauf neh­men mußte. Die Arbeiterschaft aber wird zu würdigen wissen, daß sie auch in diesen Zeiten der ärgsten ArbeitSnot über eine wirksame Waffe verfügt: die absolute Solidarität. Und wird gewissen Werbern kapitalistisch finanzierter Auch-Gewerkschaften " die entsprechende Antwort erteilen. rb. Textilindustrie zu nichts: Das Parallelgeschäst wurde von Djibuti nach Addis-Abeba gestartet. In Ermangelung eines abessinischen Fascismus begnügte man sich hier mit schlichtem Weiß und dem brav-kaufmännischen M a d« i n N i ft>- p o n. Während Japan "nun das italienisch, abessinische Hemdengeschäft schnell und resbungs. los abwickelte, ist England in Verfolg möglicher Weiterungen in 1 dieser Sache, im Mittelmeer stark engagiert. Die Zeit nützend, versucht Nip- pon mit China inSGeschäft" zu kommen. Denn schließlich ist eS einer großen Nation un- würdig, nur mit Hemden zu handeln. Eine Enquete über dir Reform der Ausbil­dung des kaufmännischen Nachwuchses beginnt am 27. November d. I. im Einheitsverbandshaus in Prag . Die Enquete ist vom Einheitsverband der Privätangestellten einberufen. Die Enquete wird sich in der Hauptsache mit der Frage befassen, wie den allgemein empfundenen Mängeln der Aus­bildung unseres kaufmännischen Nachwuchses ab­zuhelfen wäre. Sie wird für die Reform des Lehr­planes der kaufmännischen Fach« und Fortbil­dungsschulen sowie für die den Schülern zu gebende praktische Ausbildung Vorschläge machen. Die Enquete soll darum Mittel Vorschlägen, durch die zu erreichen wäre, daß jeder Absolvent einer Handelsschule^mindestens neben der tschechi­schen auch die deutscheSprache tadellos beherrschte, irx beiden Sprachen genügend schnell stenogra­phierte und ein quter Maschinenschreiber, wäre. Die Einberufer der Enquete sind der Ansicht, daß diese Kenntnisse und Fähigkeiten schon in der Bür­gerschule erworben werden müßten, damit in den Fachschulen genügend Zeit für die eigentliche fach­liche Ausbildung bliebet Unglücksposten. In A s ch a u starb der Mühlenbesitzer Franz K u h n e r t im 73. Lebens ­jahre. Er war erster Bürgermeisterstellvertreter,! legte jedoch aus gesundheitlichen Gründen dieses Amt im Jahre 1934 nieder. Merkwürdig ist, daß seit der letzten Gemeindewahl innerhalb eines Jahres der Bürgermeister- sowie seine- zwei Stellvertreter starben, und zwar> Bürgermeister H ä n k e im Oktober 1934, der zweite Biirgermeisterstellvertreter Karl Lein- w e b e r im Oktober 1935 und nun auch der erste Bürgermeisterstellvertreter Franz Kuhnert. Dachbrand in der Mährisch-Schönberger Kaserne. Samstag um 2 Uhr früh brach auf dem Boden des ersten Traktes der Kaserne des Infan­terieregimentes Nr. 13 in Mährisch-Schönberg ein Feuer aus, welches sich auf das ganze Dach des ersten Gebäudes ausdehnte. Durch das Feuer wurde das Dach des Kasernengebäudes zum Schaden der Stadt vernichtet. Weiters verbrannte auf dem Boden ein Teil von Uniformbestandtei­len zum Schaden der Militärverwaltung. Di« Ursache des Brandes wird untersucht. Graf Zeppelin" startete Freitag um 23 Uhr zu seiner zweiten Pendelfahrt von P e r n a m» b u c o nach Bathurst. Verkehrsflugzeug bei Aspern abgestürzt. Samstag morgens stürzte auf dem Flugplatz von Aspern eine dreimotorige Fokkermaschine der Ge­sellschaft Air F r a n c e ab, die der Pilot Vin­zenz Magerl steuerte. Das Flugzeug ging in Trümmer, der Pilot, der Telegraphist und zwei Passagiere kamen durch einen glücklichen Zufall bloß mit leichteren, Hautabschürfungen davon. Die amerikanischen Flieger Ellsworth und Gellock-Kenvon haben nun den dritten Start zwecks Ueberfliegung des südlichen Polargebietes versucht und teilten sofort nach ihrem Abflug auf radiotelegraphischem Wege mit, daß sich nun­mehr die atmosphärischen Bedingungen des Flu­ges günstig gestalten.. Hochwasser in Süditalien Biele Todesopfer Rom . Die italienischen Provinzen Cala- b r i e n und Reggio wurden in den letzten Tagen von derart schweren Stürmen und Regen­güssen heimgesucht, daß die Flüsse und Bäche durchwegs über ihre Ufer traten und schwere Ueberschwemmungen verursachten. Die Zahl der Opfer dieser Hochwasserkatastrophen wird mit 40 bis 70 ertrunkenen Personen angegeben, von denen üb e r'di e Hälft e Kinder zu sein scheinen. Die Wetterstürme bauerten noch Freitag abends an, wobei besonders das gesamte Gebiet zwischen Catansaro und Messina schwer heimgesucht wurde; dieses Gebiet liegt fast völlig unter Wasser. Mehrere Brücken sind zusammen­gestürzt. Die entfernter liegenden Bezirke sind vcllkommen von der Außenwelt abgeschnitten. Im Villenviertel von Meffina steht das Wässer einige Fuß hoch. Die Geleise wurden aus dem Erdboden gerissen, an anderen Stellen find sie wiederum vollkommen vom Schlamm bedeckt. Nach dem Sturm, der sich spät abends ein wenig legte, wehte oberhalb des überschwemmtenGehietes ein heißer Wind, der vom Aetna kam. Matrosen, die aus Messina ^ heimkehrten, erklärten, sie hätten mächtige Feuersäulen dem Krater des Aetna entsteigen sehen, wobei auch ein unterirdi­sches Dröhnen zu hören war. Bestialischer Mord an der Geliebten Budapest . Der herumziehende Zuckerwaren­händler Johann Gergely ermordete im Pusta« vacer Walde auf bestialische Art seine Geliebte. Gergely machte dem Mädchen Vorwürfe, daß sie nocb zu anderen Männern Beziehungen unter­halte. Im Walde entkleidete er das Mädchen vollkommen» band sie nackt an einen Baum und schnitt seinem Opfer den Magen heraus. Schließlich erdrosselte er noch das Mädchen. Ms er nur mehr die Leiche vor sich sah, verunstaltete er das Mädchen bis zur Unkennt­lichkeit. Schließlich irrte er den ganzen Tag über im Walde umher und stellte sich dann, vom hösen Gewissen gepeinigt, den Gendarmen. Großer EinbruchSdiebstahl in Gablonz Gablonz . In der Nacht auf Freitag dran­gen unbekannte Täter in die Geschäftsräume der Firma H. Kynzl ein» brachen die eiserne Kasse auf und entwendeten Gold» Silber, Platin und Schmuckstücke im Werte von über 6 0.0 00 Kfr. Eisenbahnunglück in Sachsen Dresden . Zwischen den Bahnhöfen Pockau- Lengefeld und Zöblitz-Pobcröhau stieß am SainS - tag vormittags eine einzelfahrende Lokomo­tive mit dem Personenzug von Pockau- Lengefeld nach Reitzenhain zusammen.Weide Lo­komotiven und der Gepäckwagen entgleisten» der Führer und der Heizer der einzelfahrenden Lokomotive wurden schwer und siebenRei- s e n d e des Personenzuges leicht verwun­det. Die Schuldfrage ist noch nicht gellärt. Hemden-Haudel. Das Hemd auswech­selbar wie je wurde in unseren Tagen zum politischen Kampffaktor erster Ordnung. Braun, grau, silber, blau, und schwarz: Der FasciSmus hat daS Dorado der Mätze ge­schaffen. Japan erfaßte die Lage von der Kon­fektion und vom Kriegsgewinn her: Es über­schwemmte, noch bevor derKufturfeldzug" ge- gen Abessinien in Gang gesetzt worden war, Erytrea und Somali mit Schwarz-Hemden, die italienische Fabrikate nicht nur preiSmäßig un- terboten, sondern durch eine literarisch-politische Draufgabe geradezu überflüssg, unverkäuflich, ja unsascistisch machten. Diese japanischen Schwarzhemden nänilich, sind mit einer gestick­ten Parole verziert, die dem braven Milizionär den Mussolini geradezu auf die Brust setzt und schlicht heißt: Evviva Mussolini. An­dererseits verpflichtete daS Hoch der japanischen Zarathustra gegen Hitler Zum Tode Elisabeth Förster-Nitzsches P S. Die reichsdeutsche Presse erging sich in diesen Tagen anläßlich des Todes der Schwe­ster Nietzsches in großen Lobeshymnen auf diese Frau. Richtig ist, daß Elisabeth Förster- Nietzsche durch ihre Güte und Hilfsbereitschaft ihrem Bruder in vielen Situationen eine gut« Kameradin war. Richtig ist aber auch, daß unter ihrer Leitung viele, zum Teil entschei­dende Dinge aus Friedrich Nietzsches Nachlaß her Oeffentlichkeit vorenthalten worden sind. Die Schwester Nietzsches war ein^ überzeugte Nationalsozialistin, entsprechend dem Normld ihres Gatten Bernhard Förster , der sich zu einem wilden Antisemitismus bekannte. Diese Tatsache führte seinerzeit zu heftigen Konflik­ten und Auseinandersetzungen Nietzsches mit seiner Schwester. Der Dichter des Zarathustra empfand die Ehe seiner Schwester mit einem Antisemiten als eine blamable und für ihn kompromittierende Angelegenheit. Aus seinen zahlreichen Aeußerungen darüber zitieren wir die nachfolgenden Stellen eines Briefes, den Nietzsche am 26. Dezember 1887 seiner Schwe­ster aus Nizza sandte(die Bezeichnung ,Iama" war ein von Nietzsche gerne verwendeter Kose­name für Elisabeth): . Eine der größten Dummheiten hast Du, mein armes Lama, gemacht für Dich und für mich. Dein« Verbindung mit einem anti­semitischen Chef drückt eine Fremdheit gegen meine ganze Art zu sein aus, die mich immer von neuem mit Groll oder Melancholie erfüllt. Du sagst zwar, Du habest den Kolonisator Förster und nicht den Antisemiten geheiratet, und dies ist auch richtig; aber in den Augen der Well wird Förster bis an sein Lebensende der Antisemitestchef blechen.. Weißt Du, mein gutes Lama, es ist..ne Ehrensache für mich, nach feiten des Antisenntis» ntus hin absolut reinlich und unzweideutig zu sein, nämlich ablehnend, wie ich es in meinen Schrif­ten tue. Man hat mich in den letzten Zeiten mit Briefen und. antisemitischen Korrespondenzblät- tern heimgesucht; mein Widerwille vor dieser Par­tei(die gar zu gern ihren Vorteil von meinem Namen haben möchte!) ist so ausgesprochen wie möglich, aber die Verwandtschaft mit Förster ebenso wie die Nachwirkung meines ehemaligen antisemitischen Verlegers Schmatzner bringen im­mer wieder die Anhänger dieser unangenehmen Partei auf die Vorstellung, ich müsse wohl zu ihnen gehören. Wie sehr mir das schadet und ge­schadet hat, kannst Du Dir kaum vorstellen. Die gesamte deutsche Presse schweigt mein« Schriften tot seitdem, sagt Overbeck. Es erweckt vor allem Mißtrauen gegen meinen Charakter, wie als ob ich öffentlich etwas ablehne, was ich im Geheimen begünstige, und daß ich nichts da­gegen zu tun vermag, daß in jedem antisemiti­schen Korrespondenzblatt der Name»Zarathustra " gebraucht wird, hat mich schon mehrere Male bei­nahe krank gemacht. Verzeihung! es ist un­recht, Dir daS zu sagen, und unbillig, das arme Lama für die Gesinnungen dieser Partei verant­wortlich zu machen. Aber ich bin nicht immer .chillig" gesinnt..."' Schließung der medizinischen Fakultät der Sosioter Universität? Der bulgarische Aerzjever« band ist nunmehr bestrebt, eine auf mehrere I a h r e sich erstreckende Schließung der medizini­schen Fakultät in Anbetracht der großen Anzahl der Aerzte in Bulgarien zu bewirken. Es gebe auch zahlreiche arbeitslose Aerzte. Der Aka­demische Senat der Universität wird dieser Tage über diese Forderung Beschluß fassen. Ei» Wikingerschiff. Aus Tallinn wird ge­meldet: Am Tihu-See wurde ein Wikingerschiff, das etwa 4000 Jahre alt sein mag, gefunden. Ei» teuerer Lehrer. Dieser Tage lernte ein Schneider aus Prag -Weinberge den 46jährigen ehemaligen Privatbeamten Franz Krause kennen, der sich erbötig machte, ihn Deutsch zu unterrichten. Tatsächlich gab er ihm eine Stunde; da er aber am nächsten Tage ausblieb, schöpfte der Schneider Verdacht und fand sich beim Durchsuchen seiner Wohnung um ein Einlagsbuch und eine Lebensver­sicherungspolizze im Werte von über 30.000 XL er­leichtert. Ausserdem hätte der angebliche Lehrer dem Schneider 800 XL in bar, einen Smoking, einen Raglan und einen Filmapparat herauSgelockt; Um­stände, die sich ohne den Verdacht gewisser Bezie­hungen zwischen den beiden eigentlich schwer erklären lassen. Bei der Verhaftung stellte sich heraus, daß Krause ein sogenannter schwerer Junge ist; vor kur­zer Zeit hatte eine Firma am Wenzelsplatz gegen ihn die Strafanzeige wegen Diebstahls einer ziem­lich bedeutenden Summe in Zwanzighellermarken erstattet, ferner suchte ihn die Reichenberger Polizei wegen eines Manteldiebstahls und zahlreiche Gen­darmeriestationen wegen verschiedener Betrü- gereien. Unterschlagene Juwelen und fingierter Ein­bruch? Gegen den Juwelier Bohumil Roväk aus Prag I und seinen noch unbescholtenen Sekretär. I. R. auS Kärolinental wurde dieser Tage die Strafanzeige wegen Veruntreuung verschiedener Ju­welen im Werte von 7000 Xi erstattet, die er zum Verkauf übernommen hatte. Noväk behauptete, er hätte die Juwelen einer dritten Person in Kommis­sion gegeben; doch mutzte er bei der Konfrontation gestehen/ dass er die Schmuckstücke verseht und das Geld für sich verwendet hatte. Im Zusammenhang damit scheint sich ein bereits einige Monate alter. Versicherungsschwindel NoväkS herauszustellen., Noväk hatte damals die Strafanzeige wegen eine- angeblichen Einbruchs erstattet, bei dem ihm Schmuck im Werte von 30.000 XL abhanden ge­kommen sei, welch« Summe er später auf 20.000 XL ermässigte. Nun wurde eine goldene Uhr, die er als. gestohlen gemeldet hatte, in seinem Besitz gefunden, so datz der Verdacht besteht, datz er den g a n«. zen Einbruch fingiert hatte, um sich in den Besitz der Versicherungssumme zu setzen. Er wurde nach Pankratz eingeliefert. Wieder Todesstnrz eines Arbeiters. Samstag vormittags arbeitete auf dem Dach des einstöckigen Hauses Nr. 1032 in der Hafengaffe in Smichow der 38jährige Dachdeckermeister Franz Riha aus Podol. Plötzlich ritz der Sicherheitsgurt, er stürzte ab und blieb bewusstlos im Hofe-liegen. Auf der Klinik Schlaffer wurde festgestellt, datz er eine schwere Ge- hirnerschütterung und einen Bruch der Schädel­basis erlitten hatte. Seine Verletzungen sind tödlich. Allmähliche Wetterbefferung. In einem große« Teil der Republik ftel SamStag nachmittags noch Regen oder Schnee. Die NiederschlagSzone beginnt jedoch gegen Norden und Osten zurückzuweichen. Auch für unsere Gegenden wird die Wetterlage nunmehr etwas günstiger, trotzdem unbedeutende StörungSrest« strichweise noch leichte Niederschläge bringen können. Auf den Bergen herrscht schwa­ch e r F r o st. Die Frostgrenze liegt im Westen des Staates in einer Höhe von etwa 700 Metern, im.. Osten bei etwa 1000 Metern über dem Meeresspie­gel. Wahrscheinliches Wetter von heute: Vom Südwesten her allmähliche, Wetter­befferung, in den Niederungen jedoch noch vielfach bedeckt, nebelig, Temperatur nachts nahe Null. Im Nordosten des Staates noch strichweise Niederschläge. Wetteraussichten für Montag! Ruhig, nebelig, keine wesentliche Aenderung. Vom Rundfunk empfehlenswertes aus den Programmen) Montag Prag : Sender 2.: 10.05 Deutsche Presse. 10.40 Schallplaiten: Dvorak . 11.00 Schallplatten. 13.30 Arbeitsmarkt. 13.40 Leichte, Musik. 17.00, Kinder­stündchen. 17.40 Klavierkonzert. 18.10 Deutsche Sendung: Westen: Mit Ski und Rodel in den süd­lichen Böhmerwald. 18.20 Gasschutz und Luftschutz. 18.35 Dr. Zak: Wirtschaftliches Relief. 18.45 Deur - sche Presse. 19.30 Lieder über Worte. 22.20 Russisch für Fortgeschrittene. Sender St.: 14.00 Schall­platten. 14.20 Deutsche Sendung: Sordan: Wein, Weib und Gesang. 15.00 Deutsche Preffe. 19.10 Lustige Lieder . Brünn : 13.30 Arbeitsmarkt und Sozialinformationen. 17.40 Deutsche Sendung! Kinderstunde. 20.00 Künstler-VarietL. Mährisch' Ostrau : 18.10 Deutsche Sendung: Arbeiter­funk: Chobot: Ursprung und Entwicklung der Ge- noffenschaftSbewegung im Ostrau -Karwiner Bezirk; Rezitationen. 21.24 Kammergesangvereinskonzert. Prrßbnrg: 17.15 Violoncello-Konzert. Kascha«! 16.10 Orchesterkonzert. DienStag Prag : Sender L.: 10.05 Deutsche Preffe. 1105 Deutscher Schulfunk. 12.35 Orchesterkonzert. 17.00 Jugendstunde. 18.45 Deutsche Sendung: Kammer­musikwerke heimischer Komponisten. 20.05 Uebertra- gung auS dem Nationaltheater: Ein Schelm auf dem Jenseits, komische Oper von Begovic. 22.45 Englische Nachrichten. Sender St.: 14.15 Deut­ sche Sendung: Dr. Zilchert: Mythus und Mytholo­gie. 14.30 Stransky singt. 18.45 Bakulesänger sin­gen Volkslieder. Brünn : 15.00 Orchesterkonzert. 17.40 Deutsche Arbeitersendung: Sozialinformatio­nen; Schildt: Jnnenkolonisation und Auswande­rung. 22.15 Tanzmusik. Mähr.-Ostran: 18.1« Deutsche Sendung. 20.40 Populäres Orchesterkon­zert. Kascha«: 17.25 Violinkonzert,