Seite 4 Donnerstag, 28. November 1938 Nr. 277 Gerichtsasenda um 12O°|o gewachsen Justizminister Dr.® i r e r gab im Budget» ausschuß eine zahlenmäßige Uebersicht betreffend die U e b e r l a st u n g der Gerichte, wobei er der Ueberzeugung Ausdruck gab, daß das Parlament der Justizverwaltung und der Re- gierung die nötige Hilfe angedeihen lassen werde, um diese Uebelstände zu beseitigen. Die mitge- teilten Ziffern beziehen sich auf die Gerichte in den historifchen Ländern heute und vor dem Krieg. Heute Bor dem Krieg Zahl der Fälle bei den Bezirksgerichten.. 668.000 356.197 bei den Kreisgerichten. Berufungen b. d. Kreis ­87.000 24.000 gerichten.,... 12.156 4.300 Rekurse..... Berufungen b. d. Ober ­23.000 8.610 gerichten 5.736 1.714 Rekurse...... 5.718 2.223 Erekutionsagenda... 1,110.000 342.000 Glundbuchagenda... 803.000 224.000 Die Gerichtsagenda ist also gegenüber der Vor­kriegszeit um durchschnittlich 120 Prozent gestiegen, in einzelnen Zweigen bis um 800 Prozent. Beson­ders groß ist die Steigerung der Agenda beim Ober­sten Gericht. Das wirkt sich in großen Rückständen aus. Bei den Zivilkreisgerichten betragen die Rück­stände derzeit 33 Prozent gegen höchstens 14 vor dem Kriege, bei den Bezirksgerichten 11.6 Prozent. Durch den Personalmangel erhöht sich auch die.Pro- zetzdauer sehr stark. Vor dem Krieg waren 09 Pro­zent aller Zivilsachen vor den Bezirksgerichten längstens binnen sechs Monaten erledigt, 87 Prozent sogar binnen einem Monat. Heute werden im ersten Vtonat nur 9.9 Prozent erledigt, über ein halbes Jahr dauern 35 Prozent aller Fälle. Aehnlich ist es bei den Kreisgerichten. Hier waren vor dem Krieg 77 Prozent aller Fälle binnen sechs Monaten er­ledigt, heute sind es nur 14 Prozent. Am ärgsten ist das Oberste Gericht dran. Vor dem Krieg waren 50 Prozent aller Fälle binnen sechs Monaten er­ledigt, heute nur 3 Prozent. Diese Ziffern zeigen am besten die Ueberlastung der Gerichte, die auf die ungenügende Zahl von Richtern und Kanzleihilfs­kräften zurückgeht. Dabei ist der systemisierte Stand fast voll besetzt. Eine Abhilfe erblickt der Minister zunächst in gesetzlichen Maßnahmen zur weiteren Entlastung der» Gerichte; er erklärte jedoch nachdrücklich, daß Man für längere Zeit nicht die Verantwortung über­nehmen könne, wenn es weiterhin bei der bisherigen ungenügenden Systemisierung von Richter- und Kanzleiposten bleiben sollte. Die Ausführungen des Ministers ergänzte dann der Präsident des Obersten Verwaltungsgerichtes Dr. H ä ch a. IM Vorjahr stieg die Zahl der unerledig­ten Fälle bei diesem Gericht trotz allen Bemühungen nm rund 1500. Eine Abhilfe ist nur durch gesetz­liche Eingriffe mögliche Die vorbereitete Gerichts­entlastungsnovelle ist durchaus nicht radikal und es wäre zu wünschen, daß sie ohne Aenderungen ange­nommen werde und so das Oberste Verwaltungsge­richt seiner ursprünglichen Bestimmung wiedergebe, den Staatsbürgern in wirksamer Weis« Schutz gegen ungesetzliche Entscheidungen und Maßnahmen der Verwaltungsbehörden zu gewähren. Arbeitslosen werden die Rundfunkgebühren erlassen. Nach Abschluß der Debatte im Verkehrs­ausschuß nahm Postminister Dr. Franke u. a. auch zu Rundfunkfragen Stellung. Beim Rundfunk nehme das Postministerium vor allem die technische und finanzielle Seite wahr und es sei ein Irrtum, den Minister für das Programm verantwortlich zu machen. An diesen Arbeiten sind Vertreter des Ministerpräsi­denten sowie der Minister für Aeußeres und für Schulwesen beteiligt. Die Frage, wie der Propa­ganda fremder Sender zu begegnen sei, könne der Minister nicht allein, sondern nur im Einvernehmen mit einer Reihe anderer Ressorts lösen. Den arbeitslosen Rundfunkhörern so­wie auch jenen Hörern, dje in vorübergehenden finanziellen Schwierigkeiten sich befinden, st u n d e t die Postverwaltung die Rundfunk­gebühren zunächst. Nach sechs Monaten werden jeweils die gestundeten Beträge überhaupt abgeschrieben, wenn sich die Verhältnisse des Betreffenden nicht geändert haben. Roch 70.000 Ausländer nicht angemrldet. Innenminister Dr. E e r n h erklärte im Budget­ausschuß, daß nach dem neuen Fremdengesetz bis Ende-Oktober bei den Laisdesämtern 115,361 Anmeldungen von Ausländern einliefen, was ein­schließlich der Kinder bis zu 14 Jahren rund 180.000 Personen bedeutet. Nach der letzten Volkszählung gab es bei uns 250.000 Ausländer, so daß also noch 70.000 Anmeldungen fehlen. Es wurden bereits alle Maßnahmen getroffen, um auch diese Ausländer in Evidenz zu nehmen. Die meisten Ausländer sind polnische Staats­bürger, dann kommen Reichsdeutsche, Oesterrei­cher und Ungarn . Sonst nichts? Im Gewerbeausschuß rea­gierte Handelsminister Na j m a n auf Anfragen bezüglich der Belebung des Fremdenverkehrs, wo­bei er. auf die beträchtlichen Summen hinwies, die andere Länder für diesen Zweck investieren. Neben dem Ausbau der Straßen sei auch ein voll­endetes Hoteljvesen nötig. Es werde auch nötig sein, die Frage von Spielkasinos(?) zu lösen. Was die Krise der westböhmi­schen Kurstädte Karlsbad , Marienbad und Franzcnsbad betreffe, so vermochte sich der Mi­nister lediglich zu dem Appell aufzuschwingen, daß in diesen Kurorten die tschechisch oder slowakisch sprechenden Gäste mehr respektiert werden sollten, wie dies z B. in den österreichischen Bädern tzerFall sei. Das Geheimnis um Schemm Eine Nazi-Größe, die in den Tod flog VSr einiger Zeit, im März dieses Jahres, fand der frühere Volksschullehrer Schemm, im Dritten Reich Gauleiter von Bayreuth und Ober­ franken , Reichstagsabgeordneter und bayri­scher Kultusminister durch Flug­zeugabsturz, seinen Tod. Herr Schemm war, einer der ältesten Kämpfer Hitlers in Süddeutschland schön züc Frühzeit der Bewegüng" und für das Amt und die Würde einer Koryphäe des Dritten Reiches um so eher moralisch qualifiziert, als der schlichte Abschied, der ihm in der Republikzeit aus dem Schuldienst erteilt wurde, seine gerichtsakten- mäßig nietzergelegten Gründe im Bereich des Sexualpathologischen hatte. Das da­malige Flugzeugunglück erregte selbst in jenem Deutschland einiges Aufsehen, das sich allmählich an die ununterbrochene Serie von leichteren und schwereren Autounfällen der, braunen Mandarine schon gewöhnt hat. Man raunte in Oberfranken schon damals allenthalben, daß dem Unglück ein wenig nachgeholfen worden wäre... Der Pg. Schemm führte aus seinen diversen Großeinnah­men als Minister, Gauleiter, Mitglied der Lokal­regierung,Volksvertreter" mit diversen Diäten, Zcitungsvcrleger und noch einigem mehr ein Leben, wie ein nach Mitteleuropa verschlagener Maharadscha. Zu den Dingen, unter denen er es nicht tat, gehörte eben auch ein Privatflugzeug nebst einem eigenen Privatpiloten namens Schmitt. Jetzt ist nun dieser Pilot Schmitt von der Großen Strafkammer in Bayreuth wegen fahrlässiger T ö t u n g" in Zusam­menhang mit dem Flugzeugunglück seines Herrn und Gebieters zu neun Monaten Gefängnis ver­urteilt worden. Die Gerüchte innerhalb der Be­völkerung, daß es mit dem Tode des Oberbonzen schon seine besondere Bewandtnis habe, haben da­durch natürlich' erst recht Nahrung, bekommen. Auffallend ist es in jedem Fall, daß der Strafpro­zeß gegen Schmitt erst jetzt, dreiviertel Jahr nach dem Vorfall, stattgefunden hat. War die juristische Regie so schwierig? Noch auffälliger ist, daß der Oberstaatsanwalt, der sogar 3 Jahre Gefängnis gegen den Piloten gefordert hatte und auch seine sofortige^Verhaftung wegen Fluchtgefahr im Ge­richtssaal beantragte, in seinem Plädoyer aus­drücklich betonte, daß der Delinquent bisher nicht die geringste Reue an den Tag gelegt habe, ja, daß er so gemütsroh gewesen sei, daß er noch nicht einmal bis heute den Angehörigen des toten Mini­sters seist Bedauern über das von ihm Verursachte ausgedrückt habe-... Bewegt, wie das Leben bleibt also auch das Ende desalten Kämpfers" Schemm, der sich sein eigenes Flugzeug und seinen eigenen Luftchauf- fcur hielt. ftleiM Aufmerksamkeit für den Batika» Harrar .(Reuter.) Nach einer Mitteilung des Generals Nassib haben italienische Flugzeuge Dienstag früh 12 Bomben über Dagabur abge­worfen. Eine Kirche wurde i n Brand gesteckt und drei Soldaten, die d e r M e s s e b e i w o h n t e n, wurden ver­letzt..* i 3 sei, damit gegebe- unnötig orchester, 14.15: Deutsche Sendung: für die Fra », 14.50: Deutsche Presse. Brünn 12.35: Rund­funkorchesterkonzert, 17; Schallplatten: Schubert. Mährisch-Lftrau 18.10: Deutsche Sendung: Sadyr Die jurischen Alpen, Ruth Wener: Tanz und Gym- und gefährlicher für sie sei, als die Kälte an stch.!Reitzenhainer Naziführers Kurt Bauer Um also die Gesundheit unserer Lieblinge vor I a g er e§ gelang nicht. Die guteWinterkleidung". Nicht etwa für die ungezäMten Arbeitslosen, die, nicht wis­sen, wie sie sich in dem kommenden Winter vor der grimmigen Kälte schützen werden, sondern fürFrauchens Liebling" I Das sind die Sorgen der bürgerlichen Gesellschaft, wie sie uns die Reichenberger Zeitung " in ihrer Sonntagsbei­lage austischt. Die betreffende Notiz lautet: Auch für unseren kleinen Liebling eine gute Winterkleidnng". Wenn die kalten Tage da sind, frieren sie ja alle jammervoll, unsere kleinen vierbeinigen Freqpde und wir wissen, daß die Feuchtigkeit, die Die Historie des Krachs des Brünner Bank­hauses S uchanek nimmt immer überraschen­dere Formen an. Der verhaftete Bankier Alexan­der Suchanek, ein in der Brünnerbesseren" Ge­sellschaft sehr beliebter und gern gesehener Mann, entpuppt sich im Verlauf der llntersnchni o als ein Mensch, der alle möglichen dunklen Geschäfte machte und wissentlich Veruntreuungen beging. Der Mann, der in den Kreisen der Brünner Oberen Zehntausend" eine große Rolle spielte und in den verschiedensten Vereinigungen dieser Kreise Ehrenstellen bekleidete, hat Jahre hindurch über seine Spekulationsgeschäfte keinerlei Auf­zeichnungen geführt und strafbare Handlungen aller Art verübt, ohne daß seine Angestellten da­von eine Ahnung gehabt hätten. Dieser feine Herr ist aber sechst davor nicht zurückgeschreckt, die Kaution e n, die seine Angestellten erlegen mußten und die einen Betrag von ungefähr XL 50.000.-ausmachen, zu unterschlagen. Suchanek hatte für diese Geschäfte natürlich Berater und insbesondere war es e i n Mann, deffen Namen im Zusammenhang mit dem Krach immer wieder auftaucht. Es ist sechstberständlich, daß dieser Mann auch den Kreisen derbes­sere n" Gesellschaft angehörte. Es handelt sich um den ehemaligen Baron und jetzigen Börsen­spekulanten Dr. Kürschner. Die Polizei suchte den HerrnBaron " schon seit einigen Tagen, ohne ihn aber in Brünn auftpüren zu können. Man nahm bereits an, daß er ins Ausland ge­flüchtet sei. Nun gelang es aber der Brünner Po­lizei, seiner doch habhaft zu werden. Sie ließ das Wohnhaus des Dr. Kürschner beobachten und in der.Nacht auf gestern wurde dieser in dem Augenblick verhaftet, als er das Haus betreten wollte. Die Polizei verhörte ihn sofort und nach Zierde«-er Brünner Gesellschaft Der Krach öe» Bankhauses Suchanek Auch der ehemaltge Baron Dr. Kürschner verhaftet bücher, nach Jnhaltsgruppen und Altersstufen geordnet, sind darin unter Angabe des zuständigen Verlages und des jetzt geltenden Preises ausge­wählt. Neu ist in diesem Jahre die besondere Be­zeichnung jener Bücher, die in heimischen Ver­lagsanstalten herausgegeben wurden. Wer für seine Kinder oder Schützlinge, vom KleinkindeS - alter angefangen bis zur reiferen Jugend hinauf beraten sein will, der greife nach dem erwähnten Verzeichnis. Es ist zum Selbstkostenpreis von 40 Hellern(bei Zusendung 80 Heller) beim Ver­band der sudetendeutschen Ju- gendschriften-Prüfungsaus- schüsse, Gablonz a. N.» Rathausgasse 5, erhältlich. 100 Stück kosten bei Zusendung 40 XL. Bonzen im Speck. Der Fett- und Butter­mangel im Dritten Reich hat die Unzufrieden­heit im deutschen Volle mit dem braunen Regime außerordentlich gesteigert. Die Meckerer und Kritikaster wollen überhaupt nicht mehr verstum­men und wenn die Nazibonzen wüßten, wie man heute allgemein über sie denkt, müßte ihnen lang­sam angst und bange werden. Dazu kommt, daß jetzt in Sachsen auch noch die Milch ver­teuert wurde, weil man pro Liter eine Landes­abgabe von drei Pfennig einführte, deren Er­trägnis angeblich für die notleidende Landwirt­schaft bestimmt ist. Was mit dem Geld jedoch wirklich geschieht, erfährt man nicht. Man sieht bloß jetzt den Landesbauernführer von Sachsen fleißig in seiner neuenLimousine herumfahren und zieht gewisse Schlüsse daraus. Ueberall hört man sagen: Jetzt ist es tatsächlich so, wie früher die Nazi immer erllärt haben:Bon­zen im Speck, Voll im Dreck". Damals war das Wort natürlich anders gemeint, aber jetzt stimmt es erst! Deutschlands sittliche Erneuerung. Die Hakenkreuzler haben unzählige Male erllärt, daß die vornehmste Aufgabe des Hitlerfascismus da­rin bestehe, mit derZucht- und Sittenlosigkeit des marxistischen Untermenschentums" in Deutschland endgültig aufzuränmen und das Reich von Grund aufsittlich zu erneuern". Wie das in der Praxis aussieht, beweist nachstehender Vorfall: Heuer im Sommer verbrachte die zehn­jährige Tochter eines strammen Nationalsozia­listen aus, Dresden ihre Ferien in der Grenz­gemeinde Satzung. Dort machte der SS- Mann Zeidler von der Standarte 48 in Annaberg , der beim Zollamt Reitzen­hain Grenzdienst versieht» ihre Bekanntschaft. Die Folgen ließen nicht lange auf sich warten. Zeidler, ein sadistisch veranlagter Mensch, deffen Frau von ihm fast täglich Prügel bekommt, ver­gewaltigte das zehnjährige Kind und st eckte es überdies an. Die Geschichte .sollte natürlich wiederum vertuscht werden so von der Straße aufspritzt, noch viel unangenehmer w{e seinerzeit die Unterschlagungsaffäre des und gefährlicher für sie sei, als die Kälte an stch.!Reitzenhainer Naziführers Kurt Bauer, Um also die Gesundheit unserer Lieblinge vor| a her es gelang nicht, weil die Eltern des ver- Schaden zu bewahren, wollen^ wir^ rechtzeitig auch führten Mädchens anständig Krach machten. Also **'M' v nichts anderes übrig, als den Zeidler zu- berhaften. Das geschah am Montag. Jetzt sitzt der sittliche Erneuerer im Amtsgerichtsgefängnis in Marienberg . Die Bevöllerung verlangt seine strenge Bestrafung, aber es wird ihm wohl nicht allzuviel staffieren, denn Notzuchtsdelitte sind in der SS und in der SA ja nichts Neues mehr. Fahrplanänderung. Mit dem 1. Dezember d. I. treten im Fahrplan nachstehende Aenderungen ein: Strecke Trautena uC hlumecö. C. Der Güterzug mit Personenbeförderung 442 fährt von Alt-Paka schon um 5.25 Uhr ab und hält in der Haltestelle Bcla bei Alt-Paka, untere Haltestelle, ab 5.32 Uhr. Bei dem Motorzug V 432. Alt-Paka ast 12.50 Uhr. Kilometer 78.8 sStaatsrealschule), an 12.58 wird täglich Personenbeförderung eingeführt. (Von der Staatsbahndirektion in Königgrätz .) Ausschreibung. Die Direktion der Staatsbahnen in Königgrätz schreibt das öffentliche Wettbewerbs-^ Verfahren fffr Material und Arbeiten für eine Oel« gas-Uebexström- und Kompressions-Station der Station Königgrätz auS.Angebote sind auf amtlichem Drucksorten-Formular einzubringen, das für 15 XL pro Stück bei der Hauptkaffe der Direktion unter An­führung derfGeschäftszahl 73/22-1V-1935 erhältlich ist. Die Kaffe versendet mich die Angebot-Formulare postalisch für vorher eingesandte 15 XL. Angebote auf amtlichem Formular sind stempelfrei. Hinter­legung eines Vadiums ist nicht erforderlich. Nähere Informationen gewährt'in den Amtsiimiden die Ab­teilung IV/3 der genannten Direktion. Wahrscheinliches Wetter Donnerstag: Wechselnd bis vorwiegend bewölkt, zeitweise leichte Schauer', im allgemeinen ein wenig wärmer, Wind aus südwest­lichen Richtungen. In den südlichen Teilen des Staates meist trocken und ruhiger als im Norden. Wetteraussichten für Freitag: Unbeständig, auf den Bergen weiteres Auffrischen des Südwindes. der Einvernahme wandert Dr. Kürschner eben­falls ins Gefängnis. Ueberraschend und charakteristisch ist die Tat­sache, daß sich bisher keine Leute gemeldet haben, die große Einlagen in dem Bankhaus hatten und es ist ganz leicht möglich, daß sie sich auch nicht| melden werden und daß also nicht einmal genau|" festgestellt werden kann, wer die Millionenbeträge in dem Bankhaus verliert. Es ist zu vermuten, daß diese Leute ihre Gründe haben, daß sie sich zu ihren Kontis nicht bekennen. Man wußte näm­lich bereits längst, daß Suchanek persönlich mit Leuten in Verbindung stand, die bei verschiedenen Firmen diverse Kontis hatten und denen es sehr recht war, daß man von diesen Kontis nichts wußte. Schließlich waren auch einige konkrete Fälle bekannt» wo Suchanek Devisenüber- führungemnach Ungarn und nach Oesterreich durchführte. Wenn nun Suchanek in mehreren Fällen diese Devisentransaktionen nicht durchgeführt und das Geld unterschlagen hat, dann ist es ganz leicht möglich, daß sich die Ge­schädigten nicht melden werden. , Leider aber sind miedet, wie immer bei sol­chen Krachs, viele kleine Einleger betroffen und es scheint, daß solche Einleger mehr vorhanden sind, als ursprünglich angenommen wurde. Es handelt sich hauptsächlich um Kleingewerbetrei­bende, Handwerker und Private, aber hauptsäch­lich um Leute vom Lande, die fragen kommen, ob denn ihre Einlagen wirklich verloren sind. Diese armen Menschen wurden von dem feinen Herrn Bankier vielfach um ihre ganzen Ersparniffe ge­bracht. Eine solche Erscheinung ist nur in der kapitalistischen Gesellschaftsordnung möglich, deren Hauptrepräsentanten sich nicht selten als Verbrecher entpuppen. ihrneues Wintermodell" wählen und genau wie* für Frauchen auch für den treuen Begleiter ein kleines Mo de Wört­chen sprechen...Sein Mantel" mutz so gear­beitet sein, daß er gut anliegt und was ebenso wichtig ist rasch abnehmbar Frauchen u n d Hund im neu Augenblick nicht nervös gemacht werden. Am besten ist es, imprägniertes Leinen zu - verwenden, das mit gestricktem Material oder mit einem Weichen Wollstoff unterlegt werden könnte, um eine schöne, gleichmäßige Wärme zu erzielen. Und weil Frauchen auf dieAuf­machung" ihres Hundes ebenso wie, auf die eigene bedacht ist, wird es gewiß für die Lederleine und für dasHunde-Wintermäntelchen" die gleiche Farbe wählen und wenn es geht sie sogar mit der Schattierung der eigenen Ausgeh-Aufmachung in UebereinstimmuNg bringen. Fürihn" sind mit einem solchen Wintermäntelchen die Schrecken der kal­ten Jahres zeit bestimmt gerin­ger geworden und Frauchen hat neuerlich einen Stein im Brett! Angesichts der Not und des Elends Hunderttau. sender, die nicht wissen, wovon sie morgen lebest, woher sie halbwegs brauchbare Kleidung neh­men werden, ist diesesModewörtchen" aufrei­zend im reinsten Sinne des Wortes. Das sind die Sorgen jener Gesellschaft, die durch die ,:V o l ks h i l f e" dem Arbeitslosenproblem zu Leibe rücken will. Während die Kinder der Ar­beitslosen in Massen sterben, zerbricht sich diese Bourgeoisie den Kopf über die Farbenschattie- rung der Hundeistäntel! Ohne gegen den Hund zu sein, der nichts dafür kann, möchten wir eine Gesellschaft, die auf ihn gekommen ist, davor warnen, ihre Opfer noch mehr zu reizen. Sonst werden im gegebenen Augenblick doch manche Frauchen" und Herrchen nervös werden. Wertvolle Bücher für unsere Jugend. Seit Jahrzehnten sind die sudetendeutschen Jugend- schriften-Prüfungsausschüffe bemüht, aus der Fülle der Erscheinungen das wertvolle Schrift­tum herauszusuchen und für die verschiedenen Altersstufen auszuwählen. Die Arbeitsergebnisse der Jugendschriften-Prüfungsausschüffe, die ihre Vom Rundfunk mpfehlenswertes aus den Programmen! Freitag: Prag , Sender S: 10.05: Deutsche Presse, 12.10: Schallplatten: Tschaikowski , 13.30: Arbeits­markt, 16.45: Ruffisch für die Jugend, 17.05: Kon­zert d. OndraLekquartetts, 18.45: Deutsche Sendung^ Sportvorschau, 18.15: Dr. Kalwfen: Die Berufs­beratung an Mittelschulen, 18.35: Arbeite r- ,, funk: Aktuelle zehn Minuten, 18.45: Deutsche Entscheidungen unbeeinflußt von geschäftlichen Rundfunkmeldungen, 19.30: Beethoven-Konzert Str. lediglich nach literarischen und päda- i geglichen Gründen treffen, sind auch heuer wieder in einem Verzeichnis empfehlens ­werter Jugendschriften Weih ­nachten 1935, das soeben erschienen ist, zu- sammengestellt. Mehr als 600 wertvolle Jugend-' nastik. Preßbnrg 15:Nundfunkorchesterkönzert.