Nr. 288 Mittwoch, 11. Dezember 1935 Seite 5 Die Bahnschranken-Gefahr lieber dieSignalisierung von Eisenbahn» Überfahrten" hielt Doz. Dr. Jan B i l e k am Montag abends vor Vertretern der Behörden und motoristischen Interessenten im Autoklub in Prag einen Vortrag. Die beste Lösung der Gefahren­frage der Kreuzungen der Straßen mit den Eisen­bahnen sind U e b e r- und Unterfahr­ten, die jedoch wegen des zu großen Kostenauf­wandes nicht allgemein durchzuführen sind. Niveauüberfahrten sind in Europa durch Schran­ken gesichert, wie in jenen Zeiten, als die Straßen ganz anders benützt wurden. In Amerika nimmt demgegenüber die Zahl der durch Schranken ge­sicherten Ueberfahrten immer mehr ab. Die Schranken sind durch Warnungtafeln und Signale mit Blinklicht ersetzt. Der Vortragende gab sodann einen Ueber- blick über verschiedene Systeme dieser Sicherungs­signale und machte insbesondere auf die tsche­choslowakische Originalerfin- d u n g auf diesem Gebiete aufmerksam, die auf einer automatischen Signalisie­rung mit Hilfe vonSchienen« kontakt,en beruht. Diese» tschechoslowakische SicherungSstgnal für Ueberfahrten ist vor dem Gebäude des Autoklubs ausgestellt. Die Ankunst des Zuges auf der Ueber- fahrt wird durch drei rote Blinklichter auf einer AnkündigungStafel gemeldet, die die Ueber- fahrt anzeigt. Wenn die Lichter nicht aufflackern, bedeutet das, daß die Üeberfahrt für Straßenfahr­zeuge frei ist. Tritt irgendeine Störung in der Signalisierungseinrichtung ein, dann und das ist die Neuheit der tschechoslowakischen Erfindung ändert das Signal vollkommen automatisch seine Beschaffenheit und meldet den Benützern der Straße die ungeschützte Eisenbahn­überfahrt, die vorsichtige Fahrt erfordert. Zum Schluß seines Vortrages erwähnte Dozent Bilek einige weitere Probleme, die auf dem Gebiete der Sicherung der Eisenbahnüber- sahrten studiert werden, wie z. B. die automatische Registrierung der die Strecke trotz warnenden Haltesignals überfahrenden Fahrzeuge u. L Nachspiel. Die türkische GrenzregulierungS« kommiffion, die in B e i r u t eingetroffen ist, fordert von der französischen Mandatsbehörde die Entfernung einiger türkischer und kurdischer Stämme auS dem türkisch-syrischen Grenzgebiet. Die Stämme waren seinerzeit aus der Türkei ausgewiesen worden und sollen sich letzthin an der Verschwörung gegen Atatürk beteiligt haben. Kulturelle Verständigung. Das Schauspiel- «nsemble des tschechischen Theaters in Olmütz Gastierte vergangenen Montag abends in Troppau , >vo jm dortigen Stadttheater Jiräseks.Lucerna" oufgcführt wurde. Die Vorstellung wurde für die Studenten der deutschen Mittelschulen Troppaus deranstaltet. Vor ausverkauftem Hause verzeichnete dar Stück einen durchschlagenden Erfolg. LS werden tveiter tschechische Vorstellungen für die deutschen Studenten Troppaus vorbereitet und auch daS Deutsche Theater in Troppau wird für die tschechi­schen Studenten deutsche Vorstellungen aufs Reper­toire setzen. Diese interessante Theaterzusammen- arbeit wurde über Initiative der tschechischen Dheaterbereinigung in Troppau verwirklicht. Autozusammenstoß: ein Todesopfer. Vorgestern Äends stieß der Zahnarzt Dr. Wachsmann aus Prag II vor dem Winterstadion in Holleschowitz mit I seinem Auto gegen das des 21jährigen Militär­aspiranten Wlaomir U r b ä n e k aus Wrschowitz and schleuderte es, als eS eben eine Kurve machen sollte, aufs Pflaster. Hiebei begrub der Wagen die ^jährige Beamtin Marie Walters auS Prag­weinberge unter sich. Dr. Wachsmann brachte die Serunglückie sofort auf die Klinik Schlaffer, hier narb sie jedoch um II Uhr nachtS an ihrer tödlichen Kopfverletzung, ohne das Bewußtsein wiedererlangt i» haben. DaS Strafverfahren^ wurde eingeleitet. Kein Zwang, aber Erpressung 2n seinem dritten Vortrag auf der Tagung Deutschen Arbeitsfront in Leipzig führte der Reichsorganisationsleiter Dr. Ley nach der »Frankfurter Zeitung " u. a. folgendes aus: »Die DAF ist der Exerzier- Platz für die nationals o- zialistischeWeltanschauung UndKraft durch Freude " ist das Reglement, nach dem exerziert wird. Der Mttgliedsbektrag ist Lein Der» stcherungsbettrag, für den man eine Rente bekommt, sondern ein weltan­schaulicher Beitrag, mit dem man! Schütze heben muß. Eine Zwangs-! Mitgliedschaft lehnen wir ab. Daran| werden wir für alle Zeiten festhatte«, i Aber wir hoffen, wünschen und glau­ben, daß über die DAF eine Auslese! für die Fabriken stattfindet, d. h., daß niemand in Deuts ch* landmehrArbeitfindet, der nicht in der DAF ist, weil er sich da- mtt als asoziales Element geoffen- bart hat." L Das darf der Mann ruhig sagen, ohne daß **m ein Mensch auch nur ein Wort der Ent­astung entgegenschleudern könnte oder die Presse tu dieser schamlosen Demagogie Stellung zu neh- vermöchte. Me deutsche Völkerbundliga rar die Sankttonspolitik Die Vollversammlung der Deutschen Völker« öundliga hat am 10. Dezember 1985 die folgende * Erklärung beschlossen: Der Angriff Italiens auf Abessinien hat den Völkerbund veranlaßt, gegen den Staat, der unter Verletzung des Völkerbundpaktes zu den Waf­fen gegriffen hat, diejenigen Sanktionen zu ver­hängen, welche die Satzung des Völkerbundes für einen solchen Fall vorsieht. Die Deutsche Völkertundliga hält dieses Ver­gehe» des Völkerbundes für richtig und sie beglückwünscht ihn dazu. Der Völkerbund ist nach seinen Satzungen ver­pflichtet, die Unversehrtheit des Gebietes und der bestehenden politischen Unabhängigkeit aller Bundes­mitglieder, unter Umständen sogar dritter Staaten, gegen jeden äußeren Angriff zu wahren, den die Völkerbundsatzung verbietet. Es mag fraglich sein, ob es richtig war. ein Land wie Abessinien in den Völkerbund aufzunehmen. Dies ist aber nun einmal geschehen. Der Völkerbund hat da­her gegen Abessinien die gleichen Pflichten, wie ge­gen jeden anderen Mitgliedstaat. Vernachlässigte der Völkerbund seine Pflichten im Falle Abessiniens, so könnte in Zukunst kein Staat mehr darauf rechnen, vom Völkerbund vor einem ungerechtfertigten An­griffe geschützt zu werden. DaS Zutrauen in den Völkerbund als einen Hort des Friedens würde da­durch erschüttert und daS Ansehen des Völkerbundes herabgesetzt. Man könnte es den so enttäuschten Staaten nicht verübeln, wenn sie ihre Sicherheit Seit dem 8. Juni 1934 ist vor dem Prager Schwurgericht kein Todesurteil mehr gefällt worden. An jenem Tage trat das neueGesetzüberdie Todesstrafe in Krast. welches einerseits für die bisher ausschließlich mit der Todesstrafe be­drohten Verbrechen auch die Verhängung einer lang­jährigen Freiheitsstrafe zuließ und andersests die Geschworenen zur Mitwirkung bei der Urteilsfällung in solchen Fällen heranzog. Sesther sind Todesurteile eine Seltenheit geworden ein schlagender Beweis dafür, daß das Rechtsempfinden der Laien die Todesstrafe keines­wegs als Allheilmittel gegen, die angeblich zuneh­mende schwere Kriminalität betrachtet, wie die reak­tionäre Presse zu behaupten pflegte. Seit dem 3. Juni 1934 sind in Prag zahlreiche schwere Mord­prozesse verhandelt worden, teilweise sehr abscheu­lichen Sachverhaltes(wie z. B. der Vatermör­derin Vyletälek u. ä.). Dennoch hat der Schwurgerichtshof unter Mitwirkung de- Geschwo­renenkollegiums stets nur an, Freiheitsstrafen zwi­schen 15 und 30- Jahren erkannt. Nur in Eger und K u t t e n b e r g sind in diesen zweieinhalb Jahren im ganzen zwei Todesurteile ergangen. Am 10. Dezember 1985 wurde nun in Prag das erste Todesurteil gesprochen. Der Verurteilte ist Alois Bruckner, der Bievnover Mörder seiner Mitter und seiner Frau, Wir können das Grauen, daS um diesen Prozeß liegt, daS Entsetzen, dar die abgehärteten Polizei« und GerichtSorgane bei seiner Untersuchung packte, und den Abscheu deS Zuhörers nur andeuten. * Prag . Der zweite BerhandlungStag nahm einen schnellen Verlauf. Jm Laufe des Vormittags wur­den die restlichen Zeugen einvernömmen, deren Aussagen sich mit den bereits bekannten Tatsachen deckten und zum Teil weitere Jllustratwnen für die brutale und unmenschliche Natur des Angeklagten erbrachten. Das Beweisverfahren hat in diesem Prozeß, in welchem der Sachverhalt völlig klar liegt und vom Angeklagten eingestanden ist, natürlich nicht das Interesse, wie in Prozessen, in welchen die An­klage im Beweisverfahren um die Verurteilung deS leugnenden Angeklagten kämpst. Unter de» Zeugen befand sich auch die alte Mutter der ermordeten Frau, die sich nur mit Mühe austechterhiest. Den stärksten Eindruck unter den Zeugenaussagen machte die der Polizeibeamten, die den ersten Lokalaugenschein in der Wohnung vornahmen. Diese Zeugen bekundeten einmütig, daß sie trotz ihrer langjährigen Erfahrung und Abhärtung gegen krasse Eindrücke von Grausen gepackt wurden, als sie die Wohnung betraten, wo die Leichen seit vier Tagen verwesten. In dieser Atmosphäre hat Alois Bruckner die ganze Zeit gewohnt! Der Angeklagte bewahrte auch am zweiten Ver­handlungstag die Haltung, die er von Anfang an angenommen hatte. Er sitzt ruhig und teilnahmslos auf der Anklagebank, als gehe ihn der ganze Prozeß nichts an. Er zuckt mit keiner Wimper, als die De­tails der Mordtat aufgerollt werden; er hört mit Seelenruhe die Zeugen an und verrät auch nicht die mindeste Erregung, als der Staatsanwalt mit flammenden Worten die Strafe über sein Haupt herabbeschwört. * Den Geschworenen ' wurden zwei Hauptfragen vorgelegt, beide lautend auf Raubmord, be­gangen an der eigenen Mutter und an der eigenen Gattin. Hieraus ergriff Staatsanwalt Dr. Mejstkik das Wort zu seiner kurzen, aber außer­ordentlich wirkungsvollen Anklagerede. Der An­kläger schilderte den entsetzlichen Eindruck, den er als Mitglied der Mordkommission empfing, als er die Stätte des Mordes betrat. Noch nie in seiner Praxis sei ihm ein Fall solcher unvorstellbarer Un­menschlichkeit begegnet..ES ist daS größte und furchtbar st e Verbrechen, dessen ich je Zeuge war", rief der Staats­anwalt aus..Auf furchtbarste Weise ist hier das vierte Gebot mit Füßen getreten worden". Er bat die Geschworenen um einstimmige Be­jahung der Schuldfragen. Der Vertei­diger Dr. Justic betonte die außerordentliche Schwierigkeit seiner Ausgabe, den geständigen Täter einer so schweren Missetat zu verteidigen. Auch er ' könne sich nicht gegen die gerechte Strafe stellen, doch dann wieder in ihren eigenen Rüstungen und in Al­lianzen außerhalb deS Völkerbundes suchten, also in einer Politik, die zur Verschärfung deS gegen­seitigen Mißtrauens, zum Wettrüsten und nach allen Lehren der Geschichte früher oder später zum Kriege führen müßte. Verlöre der Völkerbund seine mora­lische Autorität, so wäre er selbst verloren. ES handelt sich jetzt nicht um ein Urteil über den Wert und Unwert Abessiniens, sondern um eine Existenz­frage des Völkerbundes. Wenn der Völker­bund an sichglaubt,so konnte er nicht anders handelnals ergehandelthat Glaubte er nicht an sich, so könnte er nicht er­warten, daß seine Mitglieder und die anderen Staa­ten an chn glauben. Die Völkerbundligen sind dazu da, für den Völkerbundgedanken einzutretm. Sie können da- nur dann, wenn der Völkerbund den Mut der Pflicht­erfüllung hat. Wenn seine Mitglieder ihm darin folgen, so erfüllen auch sie damit ihre Bundespflicht, obwohl dies ihnen allen mehr oder minder emp­findliche Opfer auferlegt. Diese Opfer werden ge­bracht, um der internationalen Solidarität und deS Völkerbundes willen. Aus diesen Erwägungen heraus begrüßt die Deutsche Völkerbundliga das Vorgehen des Völkerbundes. Sie er­wartet, daß es von allen BundeSmitgliedern pflicht­gemäß unterstützt wird, sie hofft auf das Verständnis der anderen Staaten und erwartet von ihnen, daß sie ihre Politik darnach einrichten werden. bat er die Geschworenen, auch bei diesem Fall mil­dernde Umstände in Betracht zu ziehen, vor allem die vernachlässigte Erziehung des Mörders und seine geistige Abnormalität, die ja doch wohl, trotz gegen­teiligem Gutachten der Psychiater, vorliege. Ja seiner Replik polemisierte der Staats­anwalt gegen die Annahme, daß Bruckner nicht voll zurechnungsfähig sei..Ich selbst habe zuerst geradezu gehofft, daß dieses furcht­bare Verbrechen dieTat eines UnzurechnungSfähigen sei. Aber die berufensten Fachmänner haben klar und eindeutig ausgesprochen, daß dieser Mensch normal ist", er­klärte Dr. M e j st k i k. Da der Verteidiger auf eine D u p l i k verzich­tete, resümierte der Vorsitzende, GR. Dr. Mare- k e k, die Ergebnisse der VerhanAung, worauf sich die Geschworenen zur Beratung zurückzogen, die kaum zehn Minuten dauerte. Das Verdikt war ein einstimmiger Schuldspruch, sowohl hinsichtlich der beide» Hauptfragen, als auch hinsichtlich der Zu- fatzfrage» auf die Niedrigkeit mrd Unehrrnhaf- tigkeit der Beweggründe. Auf Grund dieses Wahrspruches beantragte der Staatsanwalt mit Rücksicht auf die zahlreichen be­lastenden und den völligen Mangel mildernder Um­stände die T o d e S st r a f e. Der Verteidiger bat um Zuerkennung mildernder Umstände und Verhängung einer Kerkerstrafe im Rahmen deS Gesetzes. Hierauf begab sich der Gerichtshof mit den Geschworenen zu der gemeinsamen Beratung über dar Strafausmaß. Um ein Uhr wurde das Urteil verkünbet, durch welches Alois Bruckner wegen Raubmordes an der eigenen Mutter und der eigenen Gattin zum Tod d»rch den Strang verurteilt wurde. Auch bei der Urteils Verkün­digung zeigte sich Alois Bruckner völlig unberührt. Auf die Frage des Vor­sitzenden, ob er daS Urtefl annehme oder Nichtig­keitsbeschwerde anmelden wolle, drehte sich Bruckner fragend nach seinem Verteidiger um. Schließlich er­klärte er, sich drei Tage Bedenkzeit offen zu halten. rb. »Poledni Ust" widerruft seine Beschuldigungen desBühnenbundes"' Prag . Vor dem Pressegericht wurde gestern die Verhandlung über eine Ehrenbeleidigungsklage zu Ende geführt, die derB ü h n e n b u n d für die Tschechoslowakische Republik" und dessen Vorsitzender, Genosse Leopold K o p k a in B r ü n n, gegen den verantwortliche» Redakteur desPoledni li st", Karl K u t, eingebracht hatte. Gegenstand der Klage war ein Artikel in die­sem Stiibrnhblatt, der den Titel trug:Die deutsche Schauspielerorganisation in der Tschechoslowcckischen Republik favorisiert die Reichsdeutschen". In dem inkriminierten Artikel wurde gegen die Gewerkschaft unserer. Bühnenkünstler die Beschuldi­gung erhoben, daß diese die Interessen der deutschen Schauspieler tschechoslowakischer StaatSzugehörigkeit nicht wahre und zugunsten deutscher Reichsangehö­riger die Gesetze umgehe. Insbesondere wurde dem Vorsitzenden des Bühnenbundes, Genossen K o p k a borgeworfen, daß er für reichsdeutsche Schauspieler größere Sympathie hege, als für solche tschechoslo­wakischer StaatSzugehörigkeit und daß er sich Hin­tertürchen offen halte, um den Hakenkreuzlern zu helfen. Auch wurde darauf hingewiesen, daß der Schauspieler R ö s n e r, der früher Funktionär des Bundes" war, sich später als Hakenkreuzler her« ausgestellt habe. Schließlich wurde hinsichtlich des Genossen Kopka bemerkt, daß ein Mensch mit solchen Ansichten nicht Vorsitzender einer Gewerkschafts­organisation sein könne. Bei der ersten Hauptverhandlung am 1. August 1934 bot der Verteidiger deS Red. Kut, den Wahr­heitsbeweis an. Seither wurde eine ganze Reihe von Zeugen bei verschiedenen Gerichten im RequisitionS- weg einvernommen(Eger , Reichenberg, Brünn ). Die von der Verteidigung geführten Zeugen konnten indessen bie. inkriminierten Behauptungen nicht nur nicht bestätigen, sondern sagten sogar gegenteilig ein Luck zur Naturgeschichte des Fasclsmus Konrad Heiden : Adolf Hitler . Das Zeitalter der Verantwortungslosigkeit" Eine Biographie Kart. Kc 49.50. Leinen K® 66.. Zu beziehen durch die Zentralstelle für das Bildungswesen, Prag XIL, Siezskä 13. aus. Nachdem der angebotene Wahrheitsbeweis also zusammengebrochen war, bot gestern der Vertei­diger des Geklagten, Dr. HaSkovec, dem Ver­treter der klagenden Partei, Genossen Dr. Egon S ch w e l b, einen Vergleich an, der dann auch zum Abschluß kam. DerPol. list" verpflichtet sich darin, eine um­fassende Erklärung abzugeben, in welcher konstattert wird, daß die Redaktion desPol. list" auf. Grund deS durchgeführten Verfahrens, weder dem Bühnen­bund noch seinem Vorsitzenden vorwerfen könne, das sie die Interessen der inländischen deuffchen Schau­spieler nicht wahren, daß sie Reichsdeutsche favori­sieren oder daß sie sich irgendwelcher unkorrekter oder illoyaler Handlungen schuldig gemacht hätten. Ferner verpflichtet sich derPoledni list" zur Be­zahlung der gesamten Prozeßkosten. rb. Techniker-Sitzung im 6. Kreis Sonntag fand in F a l k e n a u die Sitzung deS technischen Hauptausschusses statt, an welcher alle Spartenleiter sowie die technischen Lei­ter der Bezirke teilnahmen. Die Techniker konnten über zahlreiche Aktionen berichten. Es fanden ein Meiswintersportfest in Rothau , das Kreisturnfest in Eger und ein Kreisschwimmfest in Falkenau statt. Krei-kurse wurden für die Sparten Turnspiele und Leichtathletik durchgeführt, eS haben daran 40 Ver­eine mit 97 Teilnehmern teilgenommen. Serien­wettkämpfe farchen für Fußball, Turnspiele, Geräte­turnen und Schach statt. An der ersten Jugend­sportabzeichenprüfung waren alle Bezirke beteiligt, es stellten sich aus 30 Vereinen 86 Jugendsportler. Kampfrichter» und Schiedsrichterkurse wurden durch­geführt. Jm allgemeinen wurde berichtet, daß durch die Wahlarbeit im Frühjahr die sportliche Tätigkeit stark behindert war. Eine gut gelungene Kreisübung mit Wettkämpfen haben auch die Samariter durchge» führt. Für die Jugend wurde eine achttägige Schule am Keilberg veranstaltet. Ueber das Bundesturnfest erstattete Genosse M h k u r a ein Referat und die technischen Bezirksleiter konnten über gute Vorarbeit berichten. A» den Bezirksvorturnerstunden haben sich 83 Turn­vereine mit 894 Turnwarten und Vorturnerinnen beteiligt. Kreisturnwart Perlet erstattete denVor« schlag für dieS ondervorführungdes sechsten Kreises in Komotau . Auch das Bundeswin­tersportfest ist gut vorbereitet. Der KreiS- WintersportauSschuß und die Vereinsleitung St. JoachimSthal haben gute Arbeit geleistet. An dem Festabend werden die Vereine Karlsbad , Maier­ höfen , Neudek , GraSlitz , Falkenau , Chodau, Alt­rohlau, ÄAertham und Bärringen sowie eine Kreis­geräteriege mitwirken. Der Arbeitsplan 1936 sieht neben den Bezirkswintersportfesten und Bezirksproben einen KreiS-Sport- und Spieltag und ein Kreis-S ch Wimm ertr effen vor. Die Spar­ten Schwimmen, Wintersport, Turnspiele und Leicht, athletik wurden unter Leitung des KreisturnwarteS zu einem Kreissportausschuß zusammengefaßt. Ueber diesportpolstischeLage und über den Ver­lauf der S A S I- Konferenz erstattete Genosse MYkura ausführlich Bericht. Westböhmischer Arbeiterfußball Wer wird Spitzonführer der Herbst-Serie? Noch immer können wir daS Fragezeichen hin­ter diesen Satz stellen. Die Niederlage des ASV Graslitz in Drahowitz hat die sichere Spitzenführung zunichte gemacht. Der Atus Karlsbad kommt zum zweftenmale an die Spitze; allerdings hat die Karls­ bader Mannschaft am Sonntag schon das letzte Spiel ausgetragen und konnte auf eigenem Platz nur ein Unentschieden gegen die kampflustigen Chodauer herausholen. Maierhöfen war spielftei und steht punktegleich hinter Graslitz . Beide haben noch eine schwere Nuß zu knacken: am kommenden Sonntag gastiert in Graslitz der FFK Falkenau und Maier­ höfen muh nach Schankau. DaS Spiel Unterreichenau gegen Neudek wurde durch eine Raufszene unterbro­chen, jedenfalls müssen die Futzballbehörden der­artige Unsportlichkeiten mit größter Strenge unter­binden. Offen steht noch die Bewertung des Spieles Fischern gegen Franzensbad , das von Fischern im letzten Augenblick abgesagt wurde; die Punkte dürf­ten also am grünen Tisch vergeben werden. Die Ergebnisse der Serien- und Freund­schaftsspiele: Atus Karlsbad gegen Rote Elf Cho- dau 3:3, AtuS Drahowitz gegen ASV Graslitz 5:4, Atus Unterreichenau gegen ASV Neudek 2:2, ASB GraSlitz gegen Rote Elf Chodau 7:2, ASB Maier­höfen gegen AtuS Fischern 8:0, ASV Schankau gegen Atus Karlsbad 2:8, FFK Falkenau gegen AtuS Drahowitz 4:0, Atus Neusattl gegen Militärelf Inf.-Reg 83 0:2. Der Stand der Herifttabelle 1935 AtuS Karlsbad... 10 7. 1 2 15 19:12 ASB Graslitz.,, 9 7 0 2 14 50:19 ASB Maierhöfen., 9 7 0 2 14 2tl6 FFK Falkenau.., 9 5 1 8 11 29:16 Rote Elf Chodau., 10 4 8 3 11 24:29 ASB Schankau.. 9 4 1 4 9 82:26 Atus Drahowitz.. 10 4 1 5 9 25:26 ASV Neudek.,. 10 3 2 5 8 22:24 AtuS Fischern... 9 8 0 6 6 13:24 Atus Unterreichenau. 10 2 1 7 5 17:82 Atus FranzenSbad, 9 1 0 8 2 11:44 Alois Bruckner- Tod durch-en Strang Das erste Prager Todesnrtell seit dem 3. Juni 1934