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Seid tapiere Soldaten des Sozialismus!

Neujahrsgruß der SASI

Anläßlich des Jahreswechsels übermittelt das Präsidium der SASI allen angeschlossenen Sektio= nen, sowie allen Arbeitersportlern der Welt die herzlichsten Grüße und den Dank für die im ver­flossenen Jahre geleistete reichhaltige Arbeit.

Mittwoch, 1. Jänner 1936

Aus dem Lande der Amnestie

Wie in Desterreich, das sich durch die Amnestie Liebkind bei den Westmächten machen will, Arbeiter und Sozialisten behandelt wer­den, lehren drei fleine Geschichten, die wir der ,, Arbeiterzeitung" entnehmen:

Strafe für Sammlungen der Feberopfer

Besondere Grüße gelten unseren tapferen Ge­Drei Arbeiter der Drahtfabrik Felten und nossen in Deutschland  , den unermüdlichen sozialistischen   Sportlern in Oesterreich   und Guilleaume   in Bruck   a. d. Mur   haben für die unseren Freunden in Lettland  . Ihre schwere Familien der Feberopfer im Betrieb gesammelt Arbeit sei an diesem Tage besonders hervorgehoben. Dies geschah legal mit Bewilligung des Direk­Im nächsten Jahre stehen unseren Verbänden fors. Trotzdem wurden die drei Sammler am und der gesamten Internationale wichtige Aufgaben 12. Dezember zur Bezirkshauptmannschaft Brud bevor. Vor allem haben wir den Kampf gegen vorgeladen, zu drei Wochen Arrest verur­vie faschistische Hitler olym teilt und sofort zum Strafantritt verhalten piade in allen Ländern zu steigern und mit die­sem Kampf zu verbinden den Kampf gegen den Ueberdies droht ihnen auch noch die Gefahr der Faschismus überhaupt. Die Arbeitersportler müssen Entlassung. All das, weil sie für notleidende in diesem Kampf in erster Front der kämpfenden Frauen und Kinder gesammelt haben! All das sozialdemokratischen Parteien stehen. im Zeichen der Versöhnung!

B

Im neuen Jahre haben wir die Vorbereitungen zur Olympiade in Antwerpen   be­reits im großen Ausmaße zu betreuen. Nicht nur in Belgien  , wo unsere Genossen fleißig an der Arbeit find, sondern in allen Ländern der SASI ist die Vorbereitung für eine gute Beteiligung an dieser gewaltigen Weltmanifestation zu treffen.

Unsere deutschen Genossen in der Is ch echo­Unsere deutschen Genossen in der Tschech f.Io wake i feiern ihr 3. Bundes turn­fe st, welches große politische Bedeutung hat, im Hinblick auf die faschistischen Bestrebungen in den deutschen Grenzgebieten, wo unsere Arbeiterturner

im schwersten Kampfe stehen.

Unsere tschechischen Genossen unternehmen eine große Fahrt nach Amerika  , die dazu beitragen soll, den Arbeitersport in Amerika   zu festigen und zu vereinigen. Auch in allen anderen Ländern der SASI stehen neben der ständigen Arbeit für unsere Bewegung große Ereignisse bevor, über die wir rechtzeitig berichten werden. Es harrt also unser eine große, aber freudige Arbeit.

Das Präsidium der SASI ist überzeugt, daß diese Arbeit mit aller Begeisterung und Opfermut geleistet werden wird. Diese Arbeiten werden neuer­dings dazu beitragen, zu beweisen, daß der Arbeiter­sport einen Teil der aktivsten Kraft der sozialisti­ schen   Bewegung überhaupt darstellt. Wir grüßen an diesem Tage auch die Sozialistische Arbeiter­Internationale, die Gewerkschafts- Internationale, die Jugend- Internationale und Euch allen rufen wir zu: ,, Seid gegrüßt im neuen Jahr, seid tapfere Soldaten des Sozialismus!"

Eine tapfere Arbeiterfrau

Am 10. Dezember standen die Genossinnen Kölbl und Karoline Richter, beide ältere Frauen, die eine schon mit weißem Haar, vor dem Blvi­richter Osio unter der Beschuldigung, illegale Flug­blätter verteilt zu haben. Beide wurden zu je 3 wölf Monaten erters verurteilt, obwohl sie schon Polizeistrafen von sechs, bzw. drei Monaten hinter sich haben. Frau Richter er­flärte, daß sie keinerlei illegale Arbeit verricht.t habe, und fügte hinzu: Ich habe deswegen nicht illegal gearbeitet, weil ich ständig beobachtet und bespibelt war und weil ich dadurch andere leicht hätte gefährden können. Ich bin immer Soziali stin gewesen und werde es immer bleiben, trot Polizeiterror und Kerker!"

Das Präsidium der SASI. Reichswehr  

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die ,, Sphinx" auch 1936!

St. Joachimsthal

als Ausgangspunkt ins Keil- und Pleßberggebiet Wenn eine Organisation in der gegenwärtigen Wintermonaten regelmäßig Sonntag Autobusse zu Zeit ein Wintersportfest veranstaltet, so handelt es verbilligten Preisen nach Gottesgab  ( 1028 Meter, sich dabei nicht nur um sportliche, sondern auch um wirtschaftliche Gesichtspunkte. Es soll sich das An­genehme mit dem Nüßlichen verbinden lassen. Das Angenehme im vorliegenden Falle ist, daß alle Vor­aussetzungen des günstigen Geländes, der Schnee­verhältnisse und der sportlichen Anlagen vorhanden find. Bei Erfüllung dieser Voraussetzungen ist es dann das Gebot einer Pflichterfüllung, die Veran­

Keilberg- Hotel

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staltung in ein Gebiet zu verlegen, das wirtschaft lich was die Fremdenindustrie anlangt durch besondere Umstände bedingt, schwer zu ringen hat. Auf diese Weise kann auch eine Wintersportveran­staltung des Atus zu einem bescheidenen Teil Hel­fer sein.

Diese Gründe waren maßgebend, das Win= tersportfest des Arbeiter Turn- ind Sportberbandes für 1936 nach Grtt Joachimsthal zu verlegen, das in der Regel den wichtigsten Ausgangspunkt für alle 2 nder= und Skitouren ins engere Steilberggebiet darstellt. Am Aufstiegswinkel des Keil- und Pleßberggebietes, in landschaftlich reizvoller Gegend gelegen, bietet es die Möglichkeit, in bequemen Tageswanderungen oder Skitouren das obere Erzgebirge   nach allen Seiten zu durchstreifen und gleichzeitig die schönsten Ausflugsziele zu besuchen. Wenn auch die Per­sonenbeförderung per Eisenbahn   leider nicht mehr bis nach St. Joachimsthal  , außer einigen Sports sonderzügen, durchgeführt wird, so sorgt doch ein reger Staatsautobusverkehr für die notwendigen Verbindungen. Von Karlsbad   aus fahren in

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höchstgelegene Stadt Mitteleuropas  ), das das Zen­trum des Wintersportes im oberen Erzgebirge   bildet. Außerdem stehen für Touren von St. Joachimsthal  aus, für fleine Fahrten ins Keil- oder Pleßberg­gebiet im Bedarfsfalle für mäßige Preise Stadt­autobusse zur Verfügung. Einen guten Ausgangs­punkt für Wanderungen und Skitouren ins Pleß­berggebiet und über das Mariasorger Tal nach St. Joachimsthal   und ins Keilberggebiet bildet auch Merkelsgrün  , das, zwischen Bergen eingebettet, Endstation der Bahnlinie Karlsbad  - Merkcls­grün ist.

St. Joachimsthal, die alte Silberbergbaustadt, hat eine abwechslungsreiche Geschichte. Ihr Auf und Ab an Bedeutung ist immer mit der des Silberberg­baues verbunden gewesen. Das Rathaus, die bei­den erhaltenen Türme des Schlosses, die Schacht­anlagen Einigkeit" mit der großen Halde und die Kirche geben mit den an den Steilhängen eingestreu­ten Häusern dem oberen Stadtteil ihr eigenartig­schönes Gepräge. Als alte Sehenswürdigkeit ist auch noch ein alter Göpel" mit Handzugsvorrichtung vorhanden. Schlangenförmig zieht sich die Haupts straße mit ihrer Kastanienanlage zwischen den Steil­

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lassen. Im Mittelpunkt das herrlich gelegene So unmittelbar an der Grenze gelegen, leidet Balast- Kurhotel mit dem Badehaus und dem kleinen der Fremdenverkehr in den Orten des Keilberg  - und Kurpark. Als Idylle ist auf einem fleinen Fels- Pleßberggebietes, also besonders Gottesgab, Böhm.> gipfel ein Waldcafé errichtet, das zwischen den Ber  - Wiesenthal und St. Joachimsthal  , nicht nur durch gen den Ausblick in den Talkessel um Schlackenwerth die üblichen wirtschaftlichen Folgen der Krisenzeit, bietet, der im Hintergrund vom Duppauer Gebirge sondern besonders durch die fast völlige Unterbin­

Pleẞberg( 1027 Meter Seehöhe)

hängen durch das Tal zur Kurstadt. In Terrassen- abgeschlossen wird. Das St. Joachimsthaler Stadt­bauweise sind an beiden Seiten der Hänge Häuser- gebiet umfaßt außer dem eigentlichen Stadtkern noch gruppen errichtet. Die Bedeutung des Radiums hat das Elbecken-, Dörnberger und Mariasorger Tal so­für Heilzwecke in den letzten Jahren vor der Welt- wie die Waldungen vom Pleßberggebiet bis ein­wirtschaftskrise den Stadtteil Kürstadt" entstehen schließlich dem Keilberggipfel.

Ein recht herzliches

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entbietet allen Lesern, Abonnenten, Verschleißern, Kolporteuren, Inserenten und Freunden

Die Redaktion und Verwaltung

dung des kleinen Grenzverkehrs. Er ist aber bis­her ausschlaggebend für den Wintersport und die Wanderungen Reichsdeutscher ins obere Erzgebirge  und das Egertal gewesen. Wer real die Voraus setzungen der gegenwärtigen Zeit überprüft, unter denen sich Besserungen in wirtschaftlicher Hinsicht erreichen lassen, der kommt zu dem Schluß, daß sie nur zu erwarten sind, wenn im Land für den Bes such dieses Gebietes entsprechend geworben und ges wirkt wird.

Möge auch diese kurze Schilderung des Gebies tes und der Verhältnisse dazu beitragen, daß Freunde der Arbeitersportbewegung und Leser dieses jede fich ibnen bietende Gelegenheit benüßen, dieses Gebiet durch Besuche zu unterstüßen. Eine solche Gelegens heit stellt das Bundes- Wintersportfest des Atus dar.

Vom Rundfunk Empfehlenswertes aus den Programment Donnerstag:

Prag  , Sender 2: 10.05: Deutsche Presse, 17.15: Klavierkonzert, 17.45: Deutsche   Sendung: Jugend­stunde, 18.45: Deutsche Presse, 19.10: Schallplats ten, 19.15: Englisch   für Anfänger, 20.25: Orches sterkonzert. Sender S: 7.30: Leichte Mujit, 14.15: Deutsche   Sendung: Dr. Ziegler: Freie oder gebun 15: Deutsche Presse. dene Wirtschaft, 14.35: Arien aus Mozart- Opern, Brünn   13.30: Deuts

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ich er Arbeitsmarkt, 17.40: Deutsche

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Sendung: Arbeiterfunk: Aschmann: Phasen im Kampf für und gegen den Sozialismus, 18.30: Tanzmusi, 21.36: Haydn  . Mährisch­Oftrau 16.10: Orchesterkonzert, 18.10: Deutsche Sendung: Ing. Hulek: Wege zur wirtschaftlichen Gesundung. Breßburg 17.50: Cellokonzert, 19.30: Liederkonzert.

Freitag:

Brag, Sender 2: 10.05: Deutsche Presse, 11: Schallplatten, 12.10: Ouvertüren von Beethoven  , 13.30: Arbeitsmarkt, 16.10; Salonorchester, 17.20: Ondricek- Quartett, 18.10: Deutsche   Sendung: Sportvorschau, 10.15: Dr. Liebus: Was wissen wir vom Urmenschen  : 18.35: Arbeiterfen= dung: Aktuelle zehn Minuten, 18.45: Deutsche Bresse, 22.15: Klavierkonzert. Sender S: 14.15: Deutsche Sendung: Für die Frau, 18.30: Chansons. Brünn 15: Orchesterkonzert, 17.05: Aus Verdis Arien, 17.40: Deutsche   Sendung: Bauernhumor, 20.10: mähr. Volkslieder. Mähr.- Ostrau   12.35: Orchesterkonzert, 18.10: Deutsche   Sendung: Dr. Schild: Winterspaziergang. Presburg 17: Flös tenfonzert, 19.15: Volfskonzert.