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Sonntaff, 3. Jänner 1836
Nr. 4
Kolporteure, Achtung! Der Feiertag(Drei Könige) am Montag ist für da- Aeitungsgewerbe ein normaler Arbeitstag. Unser Blatt erscheint daher am DienStag, den 7. Jänner, wie sonst zur gewohnten Stunde.
Königgräh und mündet notwendig in den Welt­krieg als den wahnwitzigen Versuch, einen be­trächtlichen Teil der Erde von Finnland   bis zum Persischen Meerbusen, vom Don bis zur Schelde, vom Golfe du Lion   bis zum Baltischen Meer nach dem preußisch militärischen Prinzip, mit dem Feldwebel als Kulturträger und dem bewaffneten Koofmich als Wirtschaftspionier zu organisieren. Isoliertes Deutschland   zerrissenes Europa  Heute halten wir nicht zuletzt durch die Schuld der Sieger und die Fehler des Versailler Friedens wieder dabei, daß Preußen alle Anstrengungen macht, der Welt seine Craatsidee, seine Führung aufzudrängen, so- weit es erobernd auszugreifen vermag. Aber die­ser Versuch muß wieder beeiden Teilen zum Verhängnis werden. Er führt not­wendig zum Kriege. Dieser Krieg aber würde, Ivenn Deutschland siegt, doch ein Imperium der Mitte schaffen, das zwischen der Sowjetunion   und dem Britischen R"'ch> mit zwei Dutzend unter« worfenen Völkern im Leibe, mit ungeheurem Ex­plosivstoff geladen, den nächsten Krieg unmittel­bar heraufbeschwören würde. Verliert pber Deutschland   den Krieg, so bleibt, wie sehr es auch geschlagen werde, das Problem der euro- päischenMitte bestehen, denn die Deutschen  sind als Nation zu groß, sind dank ihrer Auf­spaltung in viele Gruppen zu widerstandsfähig, dank ihrer geographischen Position zu sehr mit Europa   verbunden, als daß es eine dauernde europäische   Lösung ohne sie oder gegen sie geben könnte. Man kann sich Europa   vorstellen ohne den Balkan, ohne Italien  , ohne Spaniea oder Skandinavien  , aber nicht ohne Deutsch­ land  . Man kann sich aber auch eine der peri­pheren Halbinseln vorstellen ohne Europa  , da­gegen ein lebensfähiges Deutschland  , ein lebendi­ges deutsches Volk nur im Rahmen der europäi­ schen   Völkergemeinde. Die preußische Lösung mündet über einen Krieg von unabsehbaren Di­mensionen in die Aufteilung Europas   unter die Weltimperien Asiens   und Amerika  -. Sie würde Europa   und die Deutschen   mit ihm vernichten, aus der Geschichte auslöschen, zum Fellachcnschicksal verurteilen. Europäische Föderation Die Gegenparole kann nur heißen: Euro­päische Föderation; Aufbau des neuen Europa  nach den Grundsätzen der Gleichberechtigung aller Völker und Volksgruppen auf der Basis einer sozialistischen   Planwirtschaft. Die alte Reichs­idee der Deutschen   muß in neuer Form aufleben, um die preußische Idee des militärischen Im­periums zu verdrängen. In einer Europäischen Föderation werden die Deutschen al- Gesamt­nation einen sicheren LebenSraum haben, weil ein europäisches Minderheitenrecht alle ihre Volks­gruppen sichern wird. Aber in einer Europäischen Föderation werden auch die kleinen Nationen Mitteleuropas   gegen die Gefahr des Pangerma»
niSmuS und ganz Europa   wird gegen jede von Asien   oder vom Ozean her drohende imperiali­stische Gefahr geschützt sein. Da- Gebiet, in dem praktisch mit der Föde« ralisierung Europa  - begonnen werden müßte denn derlei wird nicht auf Kongressen beschloffen, sondern wächst wie die Jahresringe eine- Bau­mes wachsen ist Mitteleuropa   selbst, und zwar sein südöstlicher Sektor, der Donauraum. Hier wieder wie einst bindend, friedlich, brüderlich zu wirken, wäre die M i s- sion der deutschenBolkSgruppen» und hier initiativ zu werden gleichermaßen eine Aufgabe der Deutschösterreicher wie der Sudetendeutschen  . Der preußischen Offensive im Donauraum muß, je eher desto wirk­samer, ein anderes Konzept entgegengehal­ten werden und niemand wird behaupten wollen, daß dies etwa die italienische Vorherrschaft sein kann und darf. Hier erwächstdenSlawen, hier erwächst den Nachfolgern und Erben MasarykS erst die große europäische   Aufgabe. Habsburg   ist an dieser Aufgabe gescheitert und Oesterreich  ist darüber zerbrochen. Die mündigen Nationen der europäischen Mitte dürfen nicht daran schei­tern, denn dann würde Europa   zerbrechen. Der deutsche   Sozialismus aber, wenn er nicht bloß neinsagender Antifaschismus sein will, wird der preußisch-imperialistischen Staatsidee mit dem Gedanken der neuen Reiches, der Euro­päischen Föderation begegnen müsien.
Agrarische Junker" Wir haben erst gestern darauf hingewiesen, daß das Blatt der jungen tschechischen agrarischen GenerationBrazda" seiner tiefgehenden Unzu­friedenheit mit der Haltung der agrarischen Presse vor der Präsidentenwahl, insbesondere deS Zentralorgans der Partei, Ausdruck gegeben hat. Dieser Stellungnahme schließt sich nun auch das Blatt der jungen slowakischen AgrarierZem" an, in welchem deren Redakteur Vladislav Marovöik unter dem TitelDie Junker haben es verloren" das Vorgehen der agrarischen Presse kritisiert. Die Agrarpartei hätte bei der Präsi­dentenwahl ein entscheidender Faktor werden können, ist aber dank deS unüberlegten Handelns eines Flügels der Partei ein zweitrangiger Fak­tor geworden, was dadurch zum Ausdruck gekom­men' ist, daß man mit den Stimmen ihrer Abge­ordneten fast nicht mehr gerechnet hat. Auf das schärfste wird sodann der Redakteur Dr. Kahänek deSBenkov" angegriffen, dem vorgeworfen wird, daß er seine politische Ueberzeugung ge­ändert habe und nun der agrarischen Presse dik» ticrt hat, wie sie schreiben solle. Der Chef-der agrarischen Presse(gemeint ist Senator- Branh) gehört zu jener Gruppe von Idealisten, welche vom Idealismus nur schreiben". Während sich die slowakischen Agrarier gut gehalten haben, müsse man in Böhmen   und Mähren   auSputzen. Auf dem Organismus unserer Partei", so wird, wörtlich gesagt,ist fremdes Fleisch gewachsen. Wenn wir uns dessen nicht entledigen, wird daS den ganzen Organismus bedrohen. Dieses wilde Fleisch sind die Großgrundbesitzer, welche die eigenen Jnteresten auf Kosten der Gesamtheit durchsetzen... Es ist gleichgültig, welche Be­zeichnung sie haben, ob Großgrundbesitzer, Gra­ fen   oder Junker. Ihr Ziel ist dasselbe und ist im Gegensatz mit dem unseren, ihre künstliche Freundschaft muß revidiert werden, denn nur so werden Unannehmlichkeiten oder bester gesagt Niederlagen in Zukunft vermieden werden."
Der deutsche  Großraum Mitteleuropa  Ein wertvolles Eingeständnis Mitteleuropa   ist ein Begriff geworden, dessen Wucht sich jetzt durchringt. ES scheint die letzte Wehr gegen daß Natürliche und darum vernünftig« und Notwendige zu sein, wenn diesem Vegriff alS raum- politischer Ersatz Denaupläne verschiedener Vaterschaft gegenübergestellt«erden, die dar Passau   und Oderderg Gerne- türme aufrichtrn wollen. ES ist ein ll« s i n«, die mitteleuropäische Wirtschaft ohne den deutschen   Jndustrieraum g» einer Ganzheit zu formen. Diese selbstverständliche Erkenntnis setzt sich immer stärker durch, auch in den Kreise« und tri Personen, die noch vor nicht all- zulangrr Zeit dieser abwegigen Meinung waren.,. ES ist leicht gesagt, man werde sich zuerst ohne Deutschland   zusammenschlirßen und dann als ein Block mit ihm verhandel«. Run ist aber die deutsche  Wirtschaft auch von anderen umworben» dabei von solchen, die ihre von Deutschland   begehrten Waren noch billiger liefern können, alS die streife mit de« Stimmen, die meinen» wirtschaftliche Ehetermine hätten sie festzusetzrn." DieS schreibt die in der Schweiz   erscheinende Nazi-Korrespondenz Jpa. DaS Geständnis deS Wunsche-, die Grenzpfähle bei Oderbetß oder Passau   verschwinden zu machen, ist wohl eindeutig genug!
i Ole Politik der versäumten Gelegenheiten Stränsky über die SdP In der Artikelserie, welche Dr. Jaroslav Stränsky in den.^Lidovt Novinn" über die Parteien und die Präsidentenwahl schreibt, be­faßt er sich auch mit der Sudetendeutschen Par. tei, worüber er folgendes sagt: Die Henlein  -Partei ist in unserer Politik rin Problem besonderer Art. Die leeren Stimm­zettel, welche bei der Präsidentenwahl ihre Ab­geordneten abgegeben haben, sind gleichsam ein Symbol ihrer einbekaunten unfertigen, unent­schiedenen, tappenden Orientierung. Die Partei behauptet, daß sie zur Republik   eine positive und aktive Beziehung hat- oder wenigstens sucht aber bei der Präsidentenwahl hat sie sich nicht ein­mal darum bemüht:...Was ist ein leerer Stimmzettel? Alles mögliche: wenn der Anschlag auf Benes' Kandidatur nicht abgeschlagen wor­den wäre, noch bevor die Nationalversammlung  den Wladisiawsaal betrat, hätte auch ein leerer Stimmzettel mitentschieden. Was war aber der leere Stimmzettel dort, wo sich tschechische»-slo­wakische,'oemsche'und magyarische"KgrHcischr.' sozialistische und katholische Parteien auf eine gemeinsame und, sicher auf die beste Kandidatur geeinigt haben? Nichts. Henlein  - Partei hat bei der Abstimmung über das letzte außenpoli. tische Expose die Gelegenheit versäumt, der Welt zu zeigen, daß sie nicht nur in diesem Staate, sondern daß sie auch mit ihm leben. Eine zweite solche Gelegenheit hat sie im Wladisiawsaal ver­säumt, wie viele wird sie noch versäumen? Magyarische Parteien werden aktivistisch? Sowohl die magyarische christlichsoziale al- auch die magyarische Nationalpartei waren bisher im Parlament in grundsätzlicher Opposition zur Regierung. Dieser Standpunkt erfuhr zum ersten­
mal eine gewisse Korrektur bei der Wahl des Präsidenten der Republik am 18. Dezember, da beide magyarische Parteien für Dr. Benes stimm­ten. In der letzten Zett haben sich die maßgebenden Faktoren in der Partei mit der Frage befaßt, ob es zu einer Revision ihrer bisher oppositionellen Polittt kommen solle, insbesondere im Hinblick darauf, daß man mit der Möglichkeit des Eintritts der slowakischen BolkSpartei in die Regierung rechnet. Unter den Abgeordneten der beiden Par­teien besteht nun eine Strömung, daß man den neuen Verhältnissen Rechnung tragen solle, wozu noch das Bestreben der magyarischen Christlich­sozialen kommt, in den sich bildenden katholischen Block ausgenommen zu werden. Es ist nicht aus­geschlossen, daß die Aenderung der Polttik der magyarischen Parteien bei der kommenden Erwei­terung der Koalition zum Ausdruck kommen wird, wiewohl innerhalb beider Parteien e- noch immer einflußreiche Faktoren gibt, di« sich gegen eine positive Politik der magyarischen Minderheit in der Tschechoslowakischen Republik wenden. Berlin  unangenehm berührt Paris  . Der Havasberichterstatter meldet au- Berlin  : Die letzte Rede Roosevelts hat in Berlin   einen nachhaltigen Eindruck gemacht, namentlich jene Stelle, wo er erklärt«, je mehr sich die Stellung der Bereinigten Staaten der Sank. tion--vlitik«nd der Genfer   Haltung nähere, um so mehr sei das Deutsche Reich ge» nötigt, sich dem Dtaatendlock anzuschliesien, der Italien   verurteilt,«nd sich der Genfer   Politik an» zunähern. Diese Worte des Präsidenten Roose­ velt  «nd seine Erklärung, daß die Autokraten ihre Länder in einen Krieg verwickeln, haben in Deutschland   ein sehr unangenehme- Echo geweckt. I.ondon hat mehr erwartet Pari-. Der HavaS-Korrespondent berichtet auS London  , daß amtliche englische Kreise die Rede Roosevelts nicht kommentieren. Es herrsche namentlich Ungewißheit hinsichtlich der genauen Tragweite jenes Teiles der Rede, in wel­cher der Präsident seiner Haltung gegenüber den Grundsätzen der Neutralität definiert. Offensichtlich haben die Freunde der Sanktions  « polittt gegen Italien   eine klarere Stellung­nahme Roosevelts erwartet. * Paris  . Die Botschaft Roosevelt  - Wurde hier mit gemischten Gefühlen ausgenommen. Die an­gekündigte Politik der Neutralität, ohne daß ein Unterschied zwischen Angreifer und Angegriffenen gemacht würde, wird äl- verfehlt angesehen, da iMÄft'veisi''starken Archrekfer Helfe'.'' Man ist der Ansicht, daß infolge der Bot­schaft Roosevelt  - Ende Jänner in Genf   da- Orl- Embargo gegen Italien   eingeführt werden wird. DerTemps  " ist der Ansicht, daß die ame­ rikanische   Neutralitätspolitik imstande ist, die Be­dingungen künftiger Angriffs- oder Verteidi­gungskriege stark zu ändern. Alle Staaten wer­den kraft der Ereignisse gezwungen sein, sich in­dustriell so zu organisieren, daß sie im Falle der Notwendigkeit ohne amerikanische   Er­zeugnisse auskommen könnten. Eine zweite Folge dieser amerikanischen   Polittt werde sein, daß die Beziehungen mit jenen Mächten, welche große, bei einem Kriege notwendige Rohstoffvor- räte haben, in erster Linie mit der Sowjet­ union  , grundlegende Bedeutung erlangen werden.
41 Roman von Karl Stym
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Der Breitpfeiler gibt eben wieder eine seiner Vorstellun­gen. Die Verholzung splittert, schnalzt und läßt sich willen­los in den Boden schieben. Das Oberflötz reißt und geht kreischend nieder. Es geht zu wie am Jüngsten'Tag, an dem sich die Hölle auftun wird, um die sündige Menschheit in Empfang zu nehmen. Wir sitzen etwas abseits und belächeln diese unnötige Kraftvergeudung. Uhu schläft wie gewöhnlich. Sein Kopf pendelt von der Wand hinter ihm zu den Füßen vor ihm mit der Gleichmäßigkeit einer richtiggehenden Uhr. Hie und da schrickt er auf und schaut erstaunt um sich, um gleich wie­der zu pendeln. Röhling deutet auf das Chaos von Kohle und zerfetzten Hölzern und sagt: Eigentlich ists direkter Selbstmord, da noch malnein zu kriechen! Meinst du, deine Frau hätte was dagegen? witzelt Hell. Und ob!* Vielleicht käme dann ich in Frage. Sieh mich mal an, ob ich nötigenfalls als dein Nachfolger taugen würde! Röhling mustert kritisch Hell und wackelt bedauernd mit seinem Kopf. Ganz und gar nicht! Schade! Aber sag mal, was hast du dir eigentlich an­geschafft, einen Jungen oder ein Mädchen? Selbstverständlich einen Jungen!- Protzt der werdende Vater stolz auf. Na, so selbstverständlich finde ich das gerade nicht! Ich lachte an Kaninchen!' Wieso?
Weil, wenn das Ding tatsächlich dir gleich sehen würde, es um die Mühe schade wäre! Unser Lachen weckt Uhu. Er sieht uns vorwurfsvoll an; gewiß bezieht er das Lachen auf sich. Röhlings Gesicht ist gutmütig, aber seine breite Stimme trieft vor Spott: Dann darfst du nur auf Mondkälber hoffen! Mit Hörnern? Meinetwegen! Und großen, dummen Augen? Auch! Hell lacht vergnügt Eigentlich sah ich ihn noch nleso lustig. Du bildest dir doch nicht ein, daß ich mir meine Kinder von dir werde machen lassen? Röhling gibt die Sache auf. Inzwischen hat sich das hitzige Gemüt unseres Breitpfei­lers so halbwegs beruhigt. Es sieht verzweifelt genug aus. Ein Schlitz  , kaum einen Meter hoch, ist übrig geblieben, von den zweieinhalb Metern vor einer Stunde. Zum Vergleich: Ich messe einen Meter neunundsiebzig und meine Füße heben leider keine Scharniere,« so heißt es also, Kopf zwi­schen die Knie und rein in die Klappe. Das noch immer andauernde Geschnalze wäre zum Ertra­gen, wenn nur die Luft ein wenig anständiger wäre. Sie legt sich wie giftiger Gestank auf die ohnehin schwerarbeiten­den Lungen. Wir keuchen. Die Lichter schwelen trübrot und fressen die noch vorhandene gute Luft. Macht man eine etwas rasche Bewegung, löschen sie auch schon aus und man hat das Vergnügen, in die Hauptstrecke zurückzugehen, sich dabei den Kopf zehnmal anrennen zu dürfen, um sie wieder anzünden zu können. Am Ort fängt das Streichholz kein Feuer mehr. Der Schweiß brennt niederträchtig in den Augen. Die Kleider kleben an den Leibern, als hätten wir sie eben von der Wäscheschwemme weggeholt. Ich habe eine Deklemmende Engheit in der Brust. Trotz­dem, ich dampfe vor Hitze, zieht ein seltsam vorahnendes Frösteln meine Brust zusammen.
Der Bergmann hat einen Sinn, der denen, die am Tag draußen leben, fremd ist. Er fühlt instinktiv ein Unglück voraus. Oft tritt er einige Schritte nach vorn, ohne eigent­lich zu wissen warum und im nächsten Augenblick gehts hinter ihm zusammen. Dürfte er diesem Vorausahnen die nötige Beachtung schenken, so gäbe es garantiert um die Hälfte weniger Unfälle. Aber er muß am Platz bleiben, meist so lange, bis es zu spät ist. Er muß Kohle machen, denn fürs Schauen wird er nicht bezahlt... Die Kohle geht leicht her. Wenn es so weiter geht, brin­gen wir die verlorene Zeit von vorhin wieder herein. Wir taumeln wie eilige Schatten umher. Von Zeit zu Zeit müs- men wir auf einige Minuten in die Hauptstrecke zurück, um die schlappen Lungen mit frischer Luft zu füllen und neue Kraft zu holen. Kohle, Kohle! Wir können sonst nichts mehr denken. Ich wäge eben einen Ueberhang herunter, da schreit Hell: Aufpassen! Ein siedendheißer Schreck durchfährt mich. Die Kohle knirscht. Ich taumle zurück, an einen Stempel. Lauf!" Für einen Augenblick taucht Hells verzerrtes Gesicht vor mir auf. Sein Mund ist weit offen und die weißen Zähne leuchten. Dann fällt Kohle zwischen uns. Mein Licht löscht aus. Etwas Schweres fällt auf mich. Funken spritzen herum. Ich fühle mich niedergeworfen und glaube in einen weiten, weichen Raum hinaus zu schwimmen...
Das ist also der Tod! Eigentlich habe ich ihn mir viel anders vorgestellt. Wie, weiß ich selbst nicht, nur anders. Und doch, es ist nicht ein­mal so schlecht, tot zu sein. Ein Bach muß wo in der Nähe sein, weils in meinen Ohren so rauscht. So heiß brauchte es aber nicht zu sein!