Nr. 4 Sonnt-,, 5. Jänner 1938 Seit, 3 tfudetendeutscfier Zeitspie&et Menschenraub 1m nultsdilncr Länddicn Ein Sudetendeutscher Ins Dritte Reich verschleppt Zwölf Personen verhaftet, darunter Funktionäre der SdP In der Nacht vom 18. zum 17. November verschwand spurlos aus seinem Waldhäuschen in Petershofen im Hultschiner Ländchen der deutsche Staatsbürger der TSR. Franz Baumann. Man nahm erst an. daß Bau­mann, von deffen Kränklichkeit man wußte, Auf­nahme in einem Krankenhaus gefunden habe. Später aber stellte die Polizei Fönendes fest: I« der Nacht-nm 17. November hatte« sich vier Burschen an daS Haus Baumann» ge­schlichen und unablässig Saud an die Fenster­scheibe« des Zimmer», in dem er schlief, gewar- fen. Baumann erwachte durch da» Gandgeriesel und ging in Nachthemd und Unterhose hinaus, um nach der Ursache zu sehen. Da wurd« er von den vier Bursche« ergriffen und über die«ah« Grenze in» Dritte Reich verschlevvt, wo er sich im Gefängni» in O p p e l n in Haft be­findet. Nunmehr setzten sofort umfangreiche Nach­forschungen nach den Tätern ein. Bei 40 Per­sonen in Ludger-thal und Peter-Hofen fanden Hausdurchsuchungen statt. IwNf Personen wurde« in Hast genommen. Luter ihnen befinde« sich mehrer« Dezirktfunktio- «Are der SdP. Die bekanntesten ««ter den Verhaftete« find der O b mann der SdP Max D i e n u 4, der RILhrige Bergmann Johann Z a v a d- s k y, der 3Z Jahre alte Arbeiter Jo­hann O b o t h, Chauffeur Wilhelm L i e z k a, 32 Jahre alt, und der im 40. Lebensjahr stehende Josef S t« f f e k, sämtlich auS Petershofen. Alle Verhaf­tete« befinden sich im Troppaner Kreit­gericht. Bei einem gewisse« Franz Welch wurde ei« Kilogramm E h r a- » itsprengmittel reichsdeut­scher Herkunft gefunden und be- schlagnahmt. Auch wird de« Festge«om- menen vorgeworfen,sich der politi­sche« Spionage schuldig gemacht zu haben. Im Hultschiner Ländchen herrscht über die Verhaftungen große Erregung, noch mehr aber über das nun endlich aufgeklärte spurlose Ver­schwinden des kränklichen Baumann. Bei den Hultschiner Henleins aber herrscht begreiflicher­weise arge Betroflenheit. Wir wollen und dürfen dem gerichtlichen Verfahren nicht vorgreifen. Aber weitergeben wollen und müssen wir die Frage, die durch die Bevölkerung geht: Wie WM Httlerdeutschland sei» Der- hatte« rechtfertig««, eine« durch Raub entführte« kranken Mensche«, einen tschechoflowakische« Staats­bürger, in eine« seiner vefüngntsse festzuhatte«? Her Verbandstag unserer sozialistischen Jugend in TeplNz Sdtönau Eine ernste Tagung m ernster Zeit Tepliy-Schönau. Samstag, den 4. d. M., traten im Kurhaussaale mehr al» 100 Genossin­nen und Genossen aus allen Teilen der Republik zu einem außerordentlichen Verbandstag zu­sammen, dem die wichtige Aufgabe der Klärung zufällt und der entscheidende Beschlüsse Wer-die kommende positive Arbeit aller Untergliederun­gen des Verbandes zu fasten haben wird. AuS West- und Nordböhmen , auS Mähren und Schle­sien. auS Reichenberg und Trautenau , aus dem Herzen des Landes und dem Döhmerwald find junge Arbeiter und Arbeiterinnen in ihren blauen Blusen herbeigeeilt, um als Träger der Bewe­gung die sozialistische Jugendarbeit der nächsten Zukunft zu gestalten. Bon der Bühne grüßt daS Bildnis Joses Sc ligerS, jenes Führers der sudetendeutschen Ar­beiterbewegung, dessen innigste und heißeste Liebe dl r Einheit des organisierten sozialdemokratischen Proletariat» galt. Au» der grünverkleideten ch'interwand leuchten die roten Sturmfahnen unserer Jugend und über dem Rednerpult mahnt »in rotes Transparent die Funttionäre zu wahrer Freundschaft. Um halb 2 Uhr mittag» trat der BerbandS- obmann, Genosse Karl Kern, auf di« Bühne und widmete das erste Wort einem herzlichen Ge­denken an die Opfer des Kampfes gegen den Faschismus: Josef Gerl und Walter Rosen» z w e i gl In ihnen verkörpert sich daS Helden­tum sozialistischer Treue, der große Geist un­beugsamen Willen» unserer Jungkämpfer. Sie find Blutzeugen der grausamen Taten unserer Feinde. Genosse Kern gedachte noch aller ver­storbenen Mitglieder und rief die Jygend auf, die Treue jener Kämpfer durch eifrigste Nach­ahmung ihre» Wollens zu ehren! Der BerbandStag hörte den Nachruf stehend an. Hierauf erinnerte Kern an den gründenden Verbandstag der Sozialistischen Jugend vor 18 Jahren. Damals besaßen die Treuesten der Treuen nicht» al» da» tiefe, unerschütterliche Be­kenntnis zur Sozialdemokratie, wogegen aus der anderen Seite da» bedenkenlose Zerstörung-Hand­werk begonnen wurde. Und heute können wir diese Zeitspanne überblicken. Hier Kraft und Größe, die lebendigste Verkörperung de» großen Zukunft-wollenS und dort- wo e» einstens«ine kommunistische Jugend^gab den Trümmer­haufen, au» welchem auf» neue der Versuch zur Zerstörung gelenkt wird. Und heute versammeln wir un» in einer Zeit de» großen Umbruch» und der geistigen Unsicherheit zu ernster Arbeit, die geleistet werden möge unter dem Gesichtspunkt d«? großen Verantwortlichkeit, die auf der jungen Generation lastet.(Großer Beifall.) Damit war die Tagung eröffnet. In das Präsidium wurden einstimmig als Vorsitzende Wanka, Patz und Kohlert, als Schrift­führer Bludau, Preibisch, Steiner und H a d w i g e r gewählt. Nach kurzer Unterbrechung begrüßte Genosst Wanka den mit großer Herzlichkeit aufgenom­menen Genossen Taub, der in Vertretung der Partei erschienen war, und brachte«ine Begrü­ßungszuschrift des Fürsorgeministers Genossen N e c a s zur Verlesung, die begeistert akklamiert und telegraphisch beantwortet wurde. Unter dem großen Beifall der Delegierten wurde beschlossen, an den Präsidenten der Repu­Die billige Watschn Von Oskar Mari* Graf Den Wimblingerhof in Aufhausen hat der NloiS geerbt, nachdem rasch hintereinander sein Vater und seine Mutter gestorben find. Der AloiS damit ich» gleich sage ist ewig ein einfacher Mensch gewesen, hat seine Arbeit bei Lebzeiten seiner Eltern gemacht wie. ein Knecht und sich nie eingemischt in daS, was ihn nicht» anging. Er gibt nicht» auf Nobligkeit, wenngleich der Wim­blingerhof fast schuldenfrei ist, wenngleich hübsch viel an barem Geld da ist. Und so ist'S schon auf der Welt wenn einer nichts aus sich macht, alsdann hat man keine rechte Achtung vor ihm. Drum wurde der Wimblinger-AIoiS lange Zeit von allen Leuten «in bißl über die Achsel weg angesehen. Stme Offenheit wurde als Dummheit auSgelegt, seine Fleißigkeit lobte man zwar, seine gewissermaßen naive Nüchternheit wurde sogar vielfach belacht. Nachdem der AloiS Wimblingerbauer ge- woxden war, kam der Meiserer zu ihm und sagte: No, Loifl, wia denkst denn jetzt du überhaupt- über- Heiraten." Er hat nämlich-Wei Töchter, der Meiserer und bei ihm gehtS notig zu. UeberS Heiraten?" sagte der Loifl ohne Ueberlegung:-Ja ja, ich brauchert eigentlich schon a Weib, aba sie müßt halt zu mir passn." Soso... Ja, mein Gott, Loifl, wenn» a so iS, do laßt sich doch redn", meinte der Mei­serer und empfahl ihm angelegentlichst feint ältere Tochter, die Amalie. Der Loifl hörte zu, nickte hin und wieher, schaute sich also die Amalie näher an in der nächsten Zeit und Wirklich sie gefiel ihm nicht schlecht. Sie war fleißig, zugänglich, tüchtig in Hau » und Stall. Aber ein» hatte sie doch: Sie war trotz aller Notigkeit ein bißl für da- Feine. Wie sie nämlich einmal ganz zufällig den Wimblingerhof von innen anschaute, meinte sie:No ja, bißl besser könnt» d' Stubn und d' Kammern schon eing'c'cht sein. So ganz wa» alt» paßt doch nimmer für heutige Zeit»." Der AloiS nahm sich daS zu Her­zen. Er hatte st« gern und er wollte nicht al» ein Knauser dastehen vor ihr. No", sagte er,döS laßt sich ja abschaffen." Weiter nicht». Er handelt« getreu nach sei«r Art. Er nahm einen hübschen Haufen Bargeld mit, fuhr in die Stadt und ging zum nächstbesten Möbelhaus. Weil er so schäbig beieinander war, schaute ihn der Möbelhändler nicht grad ver­trauensvoll an. Sie wünschen?" fragte er kühl. Der Aloi » musterte kurzerhand«in« schöne Schlafzimmereinrichtung,«ine solid« Bauern­garnitur, fragt« nach dem Preis und sagte als­dann:»Ja ja, dös nimm ich". Er handette nicht. blik, Dr. Benes, ein Begrüßungstelegramm abzusenden. Als Gäste nahmen teil: Für die Partei I a k s ch und Paul, für die Z.G.K. Weigl, siir den Kreis Teplitz der Partei Genosse Krem- s«r, für die Kinderfreunde Hock- Aruk Haufe, Frauenkreiskomitee Steffi Hirsch und S.J.J. Ollenhauer. Der tschechische Jugendverband hatte ein Begrüßungstelegramm gesandt. Hierauf wurde nach einer eingehenden Er­läuterung durch den Vorsitzenden Genossen Wanka beschlossen, an die Jugendleitung der KPE ein Antwortschreiben auf ihre seinerzeitige Zuschrift abzusenden. Nach Erledigung der übrigen Formalitäten, Einsetzung von Kommis­sionen u. a. m. ergriff Genosse Karl Kern, von lebhaftem Beifall begrüßt, zum ersten Punkt der Tagesordnung:Die Aufgaben der sozialistischen Jugend in der heutigen Zeit" das Wort. Das ReferatdesGenossenKern wurde mit lebhaftemBeifall ausgenom­men. In der Debatte darüber sprach eine große Reihe von Rednern. Um acht Uhr abends wurde der Verbandstag unterbrochen, um den Kommissionen Gelegenheit zu ihren Arbeiten zu geben. Er wird Sonntag früh um acht Uhr fortgesetzt werden. Per Parteitag des ML wurde am Samstag in Prag eröffnet. Der bis­herige Parteiobmann Leonhard Kaiser erklärte in seiner Begrüßungsansprache, es müsse wieder dahin kommen, daß eine einzige große deutsche Landvolk-Partei die Geschicke des sudetendeutschen Landvolkes und damit de» Sudetendeutschtums bestimmend beeinflusse. Minister Dr. Spina würdigte die Bedeutung T. G. Masaryks und begrüßte den neuen Präsidenten Dr. Beließ. Die Reichstagung genehmigte die Wahlvcr- schläge, wornach an Stelle Kaisers Gustav Hacker zum Parteiobmann gewählt wird. Hacker betonte in seiner Antrittsrede den Willen des su­ detendeutschen Bauerntums, im demokra­tischen Staat mit der tschechischen Nation ge­meinsam den Weg für den Staat für alle Zukunft zu sichern. Das im BdL verkörperte su­detendeutsche Bauerntum sei auch schon seinerzeit den richtigen Weg gegangen; damit müsse auch sein gesunder und echter Nationa­lismus zum Ausdruck kommen, wie das auch bei der tschechischen Agrarpartei der Fall sei.. Für di« tschechische Agrarpartei nahmen an der Tagung Landwirtschaftsminister Dr. Z a- d i n a und Abg. S u ch h teil. S«»pendi«run> ein«» RentamtsleitrrS. Der Regierungskommissär hat den bisherigen Leiter de» städtischen Rentamtes, Arno S e w e r S in Seestadt! vom Dienste suspendiert und gegen ihn da» Disziplinarverfahren einge­leitet. Herr SewerS soll die Rechnung-- bücherunsachgemäß" geführt haben und über dasFehleneinkgerJour- n a l e keine Auskunft geben können. Man darf ge, spannt sein, wa» da noch alle» an» Tageslicht kommen wird. Film«,«och den«»Di« Zeit" ruft. W. F. veröffentlicht in der samstägigenZeit" einen längeren Filmquerschnitt, in dem er bedauert, daß wir die Standardwerke deutschen Filmschaffens durch die Praxi» unserer Einfuhrkommission nicht zu Gesicht bekommen. Er lobt denfrischen Wind, der seit Jahr und Tag durch die deutschen Film­werkstätten bläst" und ruft u. a. nach dem be­rüchtigten Hetz-FilmFritsennot", gegen dessen Vorführung der russische Botschafter in Berlin Einspruch erhoben hat. Der Film schildert einen Zusammenstoß Wolgadeutscher Bauern friesischer Abstammung mit einer tendenziös brutal darge­stellten Bolschewikenhorde. DaS Hauptproblem 1 er nahm schon die Geldscheine au» der Tatcke. »inen ganzen Packen. Das hinwiederum machte den Möbelhändler keineswegs vertrauensvoller, im Gegenteil, der Mensch stutzte und drückte auf ejfimal hinum und herum. Einen Moment", sagte er schließlich und ging in daS nebenanliegende Büro. Er kam erst nach einer Weile wieder und erkundigte sich etwas fahrig über die Art der Lieferung usw. Nach kurzer Zeit der Herr Möbelhändler wurde kalkweiß dabei ging die Ladentür auf und herein trat ein dicklicher Mensch, zeigte einen Polizeiausweis auf und bat den erstaunten Wim« blinger-Aloi», ihm zu folgen. Ja ja? Worum jetzt döS", wurde«S dem denn doch zu bunt:Ja, Herrgott, wos glaub» Sie denn, Herr Nachbar... I möcht doch bitt», erkundigen» Ihne meinezwegn beim Bür­germeister z Aufhausen... Ja, Herrgott." Er zeigte sich von der energischen Seite und der Kri­minalwachtmeister wurde bestürzt. Er tat etwa» sehr richtige-, er telephonierte beim Postamt Auf­hausen an und nach einer Weile meldete sich der dortige Posthalter und Bürgermeister Josef Essinger und gab also«ine einwandfreie Auskunft über den Alois. Der Möbelhändler Gustav Finf stand dabei und bekam«in Gesicht wie neun Tage Regenwetter, er fing zu schwitzen an, bei jedem Wort wurde er blasser, schließlich schlug er sich dieses Films, nach dem dieZeit" ruft, ist di« Rassenschande": ein Fricscnmädchen aus deutsch­russischer Ehe, das, der Stimme desverderbten BluteS" folgend, sich mit einem Russen vergeht, wird von ihren Landsleuten nach altem Blutgesetz verstoßen und in die Wälder vertrieben. Offensive von Süden gegen Addis Abeba ? Pari». Einige Pariser Blätter melden, daß Italien eine»rotze neue Offensive vor- berrite, deren Ziel Addis Abeba über die Provinz Sidamo sein wird, die eine der reichsten Gegenden Abessinien» ist. Eine italienische Ab­teilung solle entlang de» Juba-Flusses, eine zweit« am Daua-Flusse an der Grenze von Kenya ent­lang und die dritte durch da» Tal des Uebi Sche- beli-Flusses vorgehen. An abessinische« Stellen sei man durch die Nachrichten über diese Offensive nicht sonderlich beunruhigt. Der Regn» erwartet, daß die tropi­schen Hitzen und die bald einsetzende neue Regen- per'ode die beste Waffe für die Abessinier sein werden. Vie reit drängt... Nach Meldungen aus Somaliland beginnen an der dortigen Küste bereits die W i i.« t e r r e g e n, die sich wahrscheinlich langsam nach Norden zu verschieben werden. Die rege Flie- gertätigkeit an der Nordfront,' wo die Italiener alles bombardieren, was nach, einer feindlichen Truppenansammlung aussteht, läßt vermuten, daß sie auch hier ehestens zu einem Gegen­schlag gegen die abessinischen Abteilungen auS- holen werden, die sich Malaie nähern. Auch an der Südfront ist ein Aus­leben der Kampstätigkeit zu verzeichnen. Am Nordufer des Flusses Schebeli sind in der Um­gebung der Stadt Danana heftige Kämpfe im Gange. 10.000 Bomben 10 Tote AbdisAbeba. Berichte von der Nord, front besagen, datz die Italiener während der ganzen letzten Woche im Sektor M a k a l e zahl­reiche Bomben abgeworfrn hätten. Am 31. De­zember seien in diesem Bezirk ausschließlich Gas­bomben verwendet worden. Die Zivilbevölke­rung hatte schwer darunter zu leiden gehabt-. Militärisch sind dadurch keine Erfolge erzielt wor­den. In sechs Tagen wurden gegen 10.000 Bom­ben abgeworfen. Die bisherigen Berlustziffern belaufen sich auf 10 tote Abessinier, davon zwei Zivilisten, und 15 Verwundete. Italienisches Flugzeug explodiert Der italienische Heeresbericht gibt zu, daß ein italienisches Flugzeug über der Ortschaft Eafta explodierte, wobei die aus einem Offizier und einem Unteroffizier bestehende Besatzung ben Tod fand. Nach abessinischen Meldungen wurde das Flugzeug bei einem großen Bombenangriff auf Cafta(bei Wolkait im Nordwestzipfel Abessi­niens) abgeschossen und stürzte bren­nend zur Erde. Die Macdonalds kandidieren bei Nachwahlen London . Einer der Gegenkandidaten R am sah Macdonalds um da» Parlamentsmandat für die schottischen Universitäten, Dr. Mavor, hat auf die Kandidatur verzichtet. Ob sich ein liberaler Kan­didat bewerben wird, ist noch nicht sicher, so daß es möglich ist, daß nur RamsayMacdo« N a l d und ein Kandidat der schottischen Natio­nalisten in den Wahlkampf treten werden: Macdonald jun., der derzeitige Kolonial­minister, gab bekannt, daß er, trotzdem seine Kan­didatur bej den Ergänzungswahlen im Wahl­bezirke Rossand Eromarty seitens der Konservativen abgelehnt wurde, die ihm in diesem Wahlkreise von den Liberalen angebotene Kandidatur annehmen werde. aufS Hirn wie nicht recht geschest und rannte hin und her wie ein Wiesel. Stimmt, der Herr Wimblinger ist ein­wandfrei", sagte der Kriminalbeamte. Der Möbelhändler rannte auf den AloiS zu und hauchte wie vernichtet:Eentschuldigen S'. Eeent" Da aber gab ihm aufgeregterweise der AloiS eine Riesenwatschn, datz der dicke Mensch fast umficl und das hinwiederum veranlaßte en Kriminalbeamten zum Eingreifen, Die Sache ver­lief aber ander»: Nämlich der Möbelhändler Fink, voller Gier in Anbetracht des gesehenen Geldes, warf sich mit wahrem Löwenmut dazwischen und erhob den stärksten Einspruch. Aber, wo denken Sie hin, Herr Oberkom» miflar? Wer sagt ich fühle mich? Der Herr Wimblinger hat recht, ganz recht. Ich bitte Sie, Herr Oberkommissar. Meine beste Kundschaft seit Jahren. Wollen Sie mich ruinieren?... Bitte, was haben Sie gesagt, Herr Wimblinger?.,. Also das Schlafzimmer in Nutzbaum und die Bauernstube, frei Bahn? Nicht, nicht wahr?" sprudelte er, schob ein umS andere Mal den Kom­missar weg und winselte schier vor Liebesdienerei. Da mußte der Alms lachen. Breit lachte er au» sich herau»:I dank schön, Herr Fink. Best» Dank. D' Watschn hobn S' und t brauch jetzt gor koane Möbl mehr. Pfüat Jhna Gott, Herr Nach­bar." Und ging zur Türe hinaus.