Nr. 5

Dienstag, 7. Jänner 1936

Sudetendeutsɗfier Zeitspiegel

In das Jahr des Reichsjugendtages

Der Verbandstag der Sozialistischen Jugend beendet

wort.

Die zu feinem Bericht vorliegende allgemeine Resolution wurde vom Verbandstag mit 90 Stims men bei 19 Stimmenenthaltungen angenommen, wobei jedoch insbesondere die Worte des Dantes an die Partei und den Verband und die Würdi­

gung ihrer Arbeit ausnahmslos von allen Dele­gierten bekräftigt wurden. Nach Genehmigung des Kontrollberichtes wurden die Wahlen vorgenommen.

Scite 3

Ein Opfer der Blutherrschaft

Der 26jährige reichsdeutsche Emigrant W. Richter in Reichenberg machte in der Nacht bom Sonntag auf Montag seinem Leben ein frei williges Ende. Die Gründe, welche den für den

großen Umfang angenommen hat, wie das organisa - für den Sozialismus begeisterten und lebenden torische Chaos, in dem sie sich befindet. jungen Genossen bestimmten, seinem Leben einen so tragischen Abschluß zu geben, werden' in ihren Diese Ueberzeugung gewinnt der Verbandstag Einzelheiten unbekannt bleiben, weil Genosse vor allem aus der Untersuchung der Ergebnisse Richter für seinen freiwilligen Tod keinerlei An­Teplitz- Schönau. Sonntag früh wurde die Lebensfreude und Lebensmut, Bildungsmöglichkeit, VI. Weltkongresses der Kommunistischen Jugend haltspunkte hinterlassen hat, aber man wird nicht Debatte über den Bericht des Verbandsvorsitzenden Selbstvertrauen, Gemeinschaftsgefühl, Kulturver- Internationale. Der Sozialistische Jugendverband fehlgehen, wenn man die Todesursache in der Genossen Kern fortgesetzt und nach einer mit stür- bundenheit. Die Festigung und Pflege der soziali- ist auch nicht in der Lage, die von den Kommunisten Qual sucht, die mit dem Leben eines Emigranten, mischen Beifall aufgenommenen Rede des Genoss stischen Gesinnung beruht auf der Erkenntniß, daß gewünschten Sonderaktionen einzelner Untergliedes der seine Heimat und seine Klasse über alles liebte sen Jatsch als Vertreters der Partei für beendet die neuen besseren Verhältnisse des Sozialismus rur rungen in der Frage der Einheitsfront zu geftr.ten, und wenig Hoffnung hatte, in absehbarer Zeit erklärt. Genosse Kern hielt hierauf das Schluß- von neuen Menschen geschaffen werden können. In sondern betont ſeine Einheitlichkeit in allen taftis nach Deutschland zurückzukehren, verbunden ist. der Gemeinschaft der sozialistischen Jugend sollen schen und grundsäßlichen Fragen der sozialistischen Falsche Zehnkronenstücke diese Menschen emporwachsen, die ihre Abkehr von Jugendarbeit. Der Verbandstag beauftragt den den wirtschaftlichen Formen des Kapitalismus durch Verbandsvorstand, das Verhältnis zur kommunisti­Anfang Dezember wurde in Hostomi schen Jugendbewegung in Uebereinstimmung mit der festgestellt, daß falsche Zehnkronenstücke im Ilm­die bewußte Abkehr von seinen Lebensformen er­sezialdemokratischen Gesamtbewegung ständig zu lauf sind. Die Gendarmerie leitete eine ein­gänzen. Aufs neue bekennt sich der Verbandstag zu die. Prüfen und jene Entscheidungen zu fällen, die dem gehende Untersuchung ein und konnte am 21. Des fen Grundsätzen der sozialistischen Jugendarbeit, die entsprechen. Indem er betont, daß einer Vereinheit Bis Ende des vorigen Monats hatte sie insgesamt Willen und den Bedürfnissen der Gesamtbewegung zember das erste Stück in die Hände bekommen. den Charakter des Sozialistischen Jugendverbandes lichung der proletarischen Jugendbewegung auf dem sieben Stück, woraus zu schließen war, daß es sich als einer in die sozialdemokratische Gesamtbewegung Boden der Organisation und der bewährten Grund- um eine regelrechte Erzeugung dieser Falsifikate organisch eingefügten Kampf- und Erziehungsfäße des Sozialistischen Jugendverbandes nichts im handelte. Die Beobachtungen und Erhebungen gemeinschaft bestimmen. So bestätigt und bekräftigt Wege steht, befundet der Verbandstag aufs neue den führten dann am 3. Jänner zur Verhaftung fol­unerschütterlichen Willen, in der Einheitsfront mit gender Personen: Ulbrich Franz, Lekes Johann, der sozialdemokratischen Partei, den freien Gewerk- Kutschera Emil, Straßberger Josef und Seidel schaften und sozialistischen Kulturorganisationen vnd Franz. Alle wohnen in Hoſtomiz oder in der der tschechischen sozialistischen Jugendbewegung au näheren Umgebung. Seidel ist auch Mechaniker. Diese Leute hielten sich öfters jenseits der Grenze auf. Das falsche Zehntronen= stück ist leicht erkenntlich, die Nachahmung ist nicht besonders geschickt und viel weicher als die echte Münze. Die Bevölkerung wird auf diese Fälschun gen aufmerksam gemacht und gebeten, entspre tag ruft darum die fudetendeutsche Jugend auf, Tichende Wahrnehmungen sofort zur Anzeige zu im Sozialistischen Jugendverband zum Kampfe nm bringen. neue Welt. die Welt der Gerechtigkeit. des Frie ein besseres Jugenddasein, zur Arbeit für eine dens und der Freiheit, zum Ningen um den So­zialismus zufammenzuschließen.

Zum Verbandsvorsitzenden wurde wiederum

Genoffe Karl Kern mit 104 von 109 Stimmen der Verbandstag auch die Verbandsvorstands­gewählt. beschlüsse von Nen- Ohlisch, welche die Grundlage der Verbandsarbeit im vergangenen Jahre geworden find, und die Leitsähe von Komotau .

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Die freiwillige Eingliederung des Sozialisti- bleiben. fchen Jugendverbandes in die sozialdemokratische Die Jugend muß erkennen, daß sie ihr Gesamtbewegung führt zu Anerkennung und Ber- Echidial felbit mitbestimmen kann und muß ihren folgung ihrer wirtschaftlichen, sozialen und politi- willen zur Freiheit und zum Frieden in eine feite fchen Zielsetzungen und bewirkt, daß der Jugendver- Gemeinschaft münden und ihn durch sie zur ge­band die Entscheidungen in den grundsätzlichen und staltenden Kraft werden laffen. Der Verbands­taktischen Fragen der Gesamtbewegung zuweist.

In der Nachmittagssigung beantwortete der Verbandstag zunächst die mit Freude aufgencm­menen Begrüßungszuschriften des Parteivorsißen­den Genoffen Dr. Czech und des Arbeiter- Turn­und Sportverbandes. In schneller Folge wurden dieBerichte der Antragsprüfungs- und der Schieds­fommission angenommen. Das Wiederaufnahme­gesuch eines ehemaligen Mitglieds, welches seiner zeit als erster Wortführer der sogenannten ,, S 0- Dies gilt auch für die von der kommunistischen zialistischen Aktion" auftrat wurde mit allen Stimmen ohne Stimmenenthaltung abge- ftifche Jugendbewegung augenblicklich um so weniger Jugend geforderte Einheitsfront, die für die soziali lehnt ein Beweis, welches Ende Spaltungsver- in Frage kommt, als die ideologische Verwirrung in suche und Disziplinlosigkeiten im Sozialistischen ber kommunistischen Jugendbewegung einen ebenso Jugendverband nehmen.

Mit dem Schlußwort des Genossen Wanka und der Internationale" wurde der Verbands­tag beendet. Er hat nach eingehender und fame= radschaftlicher Aussprache die Voraussetzungen für eine zielbewußte und Arbeit des Ver­

Menschenraub- Versuch

bandes im Jahr des Neichsjugendtages geſchaffen im Aussiger Bezirk

Die Aufgaben

der Jugendbewegung

und die Frage der Einheitsfront

Die Geschichte eines reichsdeutschen Kommunisten, der bei der SA diente Ein Entführungsversuch an einem| terewald an. Der SA- Mann begab sich zu seinem reichsdeutschen Kommunisten hat die" Kameraden" und richtete ihm aus, daß ,, Keck", einer der Freunde des Kommuni­Bewohner der Grenzgemeinde Pe= auf reichsdeutscher Seite auf ihn warte Lage der arbeitenden und arbeitslosen Jugend, ferswald im Bezirk Aussig in große und ihm eine dringliche Mitteilung zu machen ihren Mißbrauch durch faschistische Demagogie Aufregung versetzt. habe.

Die Entschließung schildert zunächst die

und erneuert die sozialpolitischen Forderungen des Verbandes. Sie stellt dann fest:

Soweit bisher Maßnahmen zur Rettung der arbeitslosen Jugend durchgeführt wurden, sind sie ausschließlich auf die Arbeit der sozialistischen Jugendverbände und der sozialdemokratischen Bar. teien zurückzuführen, denen die sozialistische Ju send ihre Anerkennung und ihren Dank ausspricht. Die Jugend fördert daher ihren Kampf um ein befferes Dasein am besten durch die Stärfung des Sozialistischen Jugendverbandes und die Arbeit für die sozialdemokratische Partei.

Ein Dresdner Kommunist, der, angeblich um nicht aufzufallen, nach dem 30. Jänner 1933 in die SA eintrat und in derselben diente, in der sein Bruder, mit dem er verfeindet war, als Sturmführer tätig war, mußte jebt, weil seine illegale Tätigkeit offenbar erkannt porden war, aus Deutschland flüchten. Er suchte tes im Vorjahr die Tochter eines Landwirtes in Peterswald, wo er während eines Aufenthal: fennen gelernt hatte, Buflucht.

ſten

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1935. Die Kurverwaltung Karlsbad veröffent Die Karlsbader Kurfrequenz im Jahre licht soeben eine Statistik über den Besuch Karl3­bads im abgelaufenen Jahre. Die Gesamtzahl der Kurgäste hielt sich mit 40.312 Personen auf der Höhe des Jahres 1934. 17.074 Besu= cher stammten aus der Tschecho= slowakei, so daß der Anteil des Inlands an der Gesamtfrequenz 42 Prozent betrug. Im B such aus dem Ausland steht Deutschland an erster Stelle, das 7100 Gäste nach Karls­ bad sandte, d. s. 17% Prozent des Gesamtbes"= des. In weiterer Reihenfolge rangieren Öst e ra nie n mit 2200 und 1 nga r n mit 950 Be­reich mit 3600, olen mit 3400, Rumä die Besuchszahlen aus Deutschland, Desterreich suchern. Im Vergleich zum Jahre 1934 haben und Polen zugenommen, während bei Rumänien und Ungarn ein Absinken zu verzeichnen ist, das Grund hat. Auch der 3 n Iandsbesuch ist hauptsächlich in den Devisenschwierigkeiten seinen gegenüber dem Jahre 1934 Teicht zurüd gegangen. Von den außereuropäischen Staa­ten stellten die Vereinigten Staaten von Nordamerika mit 823 Personen das weit­aus größte Besucherkontigent. Diese Zahl bedeu tet gegenüber 1934 ein meriliches Plus. Vergli­67.675 Personen den größten Besuch in den chen mit dem Jahre 1928, das Karlsbad mit Nachkriegsjahren brachte, bedeutet die Kurfre­quenz des Jahres 1935 ein Absinken von etwa

Der kommunistische SA- Mann war zwar miß­trauisch, ging aber dennoch auf die Aufforderung Willkommens ein und begleitete ihn ein Stück Weges. In der Mitte des Dorfes stieß zu den beiden ein Dritter, ließ sich von Deutschland erzählen und behielt Willkommen scharf im Auge. le man in einem Gasthaus noch ein Glas Bier Augenblid wegging, um einen seiner Freunde zu trant und der kommunistische SA- Mann einen holen, verlor Willkommen die Nerven. Er verließ das Gasthaus und rannte im Lauf­schritt der nahen Grenze zu. 40 Prozent. Schließlich wurde der Flüchtige einge= bolt, überwältigt und der Gendarmerie übergeben. Dort wurden sämtliche Betei Als Willkommen vor einiger Zeit seinen Ka= ligte von Beamten der Bezirksbehörde und dem meraden bei der Familie des Landwirtes Gendarmeriekommandanten verhört. aufsuchie, entdeckte er bei ihm ein Exem­plar der Roten Fahne", steckte es ein und erstattete bei seiner vorgesetzten Behörde

Im geichen Hause, in dem der Kommunist in Dresden mit seiner Mutter gewohnt hatte, war Der sozialistischen Jugendbewegung ist im Nah, auch der 25jährige SA- Mann Willkom men der sozialistischen Kampfgemeinschaft eine wich- men einquartiert, der in demselben Sturm

diente.

tige und entscheidende Aufgabe zugewiesen: sie ist nicht nur die fordernde und kämpfende Wortfüh­rerin der jugendlichen Opfer des Kapitalismus, nicht nur die Vertreterin der besonderen Jugendintereffen innerhalb der Gesellschaft, sondern auch die Stätte der Selbsterziehung der Jugend zu demokratischen Berantwortungsbewußtsein, sozialistischer Erkennt­in Dresden Meldung. niz und fester fittlicher Haltung. Diese Selbstergie­hung fußt auf den Gedanken der Gemeinschaft, der Donnerstag vergangener Woche überschritt Solidarität und auf dem Bekenntnis zur Mensch- mun Willkommen, von Hellendorf kommend, die lichkeit. Die sozialistische Jugendbewegung will der tschechoslowakische Grenze auf dem Wege über das Jugend geben, was ihr der Kapitalismus raubte: Zollamt und kam abends gegen acht Uhr in Pe­

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Wiener Momentbild. demokratische Hoffnung

Willkommen wurde dem Kreisgericht Leitmerit eingeliefert.

Der südmährische Landschaftsmaler Walter Brell, der seine gesamte fünstlerische Tätigkeit der Schilderung der reichen Schönheiten der Thaya­Landschaften gewidmet hatte, ist in München gestor= ben. Seine frischen und lebendigen Aquarelle cr= freuten sich großer Wertschäßung und schmücken heute zahlreiche private und öffentliche Sammlungen und Er sucht sich dadurch zu entlasten, daß er angab, Räume. Der Künstler war bereits längere Zeit er sein Kamerad, der kommunistische SA- Mann, frankt. Er starb nach schwerem Leiden im Alter Lon habe aus der Kassa der Dresdner SA- Brigade 78 Jahren. 800 Mark entwendet und damit das Weite ge= sucht. Diese Ausrede wird als nicht stichhaltig an= gesehen, da andernfalls sicher ein Auslieferungs­antrag gestellt worden wäre.

Der Präsident der Republik empfing am Montag den Kardinal- Erzbischof von Prag, Dr. Karl Kašpar.

ich diesmal Weihnachten nach Wien kam, gleich| obwohl ich dem Manne mit keiner Andeutung ber-, dieser Zeit einzugliedern. Aber ich glaube schon, nach dem Besteigen des ersten Straßenbahnivagens raten hatte, daß ich Sozialist bin, erwiderte er: daß mein Schaffner unzweifelhaft unser Wissen um einen persönlich genug starken Eindruck empfing. ämlich aus einer Unterhaltung, zu der sich der ,, Na, a Meinungsfreiheit gibt's bei uns net, die tiefe politische und wirtschaftliche Unzufrieden= dös werd'n's ja selber wissen. I schau' mir halt nur heit breitester Wiener Bevölkerungsschichten be= die Leut' guat an, mit denen i so red'. Und wis- stätigt und geeignet ist, unseren Glauben an die sen's: reden darf mer no nig. Aber wann wir dönüberwindlichkeit des sozialistischen Denkens, von früher treffen, ziag'n wir den Huat bis auf fühlens und Hoffens im Wiener Proletariat zu erhärten.

Schaffner gerne mit mir herbeiließ. Schon meine Kommt man, sei es auch mehrmals im erste, leicht hingeworfene Frage nach dem vermut­Jahre, doch immer nur für wenige Tage in das lichen Ausfall des Weihnachtsgeschäftes beantwor Wien von heute, so hat man sicherlich alle Ursache, tete der Mann etwa ein Fünfziger, mit beweg­die politischen Anschauungen und Urteile, die man lichen Klagen über die immer mehr sinkende Kauf dort hört und die man sich selber auf Grund der fraft der breiten Massen, mit dem Hinweis auf empfangenen Eindrücke bildet, gewissenhaftest ab- die fortschreitende Verteuerung insbesondere dei zuwägen und noch vorsichtiger bei der Aeuße Lebensmittel. Meine Suggestivfrage, ob es denn rung solcher Urteile zu sein. Man darf da nichts unter dem neuen Regime nicht schon endlich besser generalisieren, aus Einzelerscheinungen und geworden sei, entlodte dem Mann folgenden Zwiegesprächen feine allgemeinen Schlüsse ziehen. Erguß: Darf es um so weniger, als die kleinen Erlebnisse, die man bei solcher Gelegenheit finden mag, oft­mals einander widersprechen, wie man ja auch in den Kreisen der Wiener Bevölkerung, mit denen man in Berührung kommt, auf die verschiedensten Meinungen und Hoffnungen stößt. Also ein flares Bild läßt sich so feineswegs gewinnen, geschweige denn reproduzieren. Und deshalb sei dem Folgenden nachdrücklichst die feststellung vor ausgeschickt, daß es sich nur um Beobachtungen und Eindrücke flüchtiger Natur handelt. Allerdings ist das, was ich nun verzeichne, die reine Wahrheit; und die hat wohl, sei sie auch nur wie in einem Tautropfen aufgefangen, unbedingte Daseinsberechtigung und wirkung.

Und nun darf ich wohl sagen, daß ich, als

,, Besser word'n? Schlechter is all's word'n in die lett'n zwei Joahr! Alle unsere Zulag'n san g'schtrich'n. Gengans amol außi, schaun's Ihner an, was für Betrieb' stillg'legt sind. A tausend oder zehntausend Leut' ham si natürlich g'holf'n durch den Umsturz, aber sunst'n? Red'n ma net

drüber!

Prag lebe und eigentlich gar nicht mehr so gerne Als ich dem Manne sagte, daß ich jetzt in nach Wien komme wie früher, erwiderte er:

,, Aus Prag? Ja, dös glaub' i! Des habt's dort jezin ja einen großen demokratischen Sieg,

durch die Benes- Wahl!"

Ich gab meiner Verwunderung über die Freiheit der Meinungsäußerung Ausdruc. Und

die Erden!"

Und dann meinte er noch, er sei schon über­zeugt, daß ich richtig" sei. Was die nächste Zu kunft bringen werde, könne er nicht sagen. Aber um wenigstens etwas darüber dem, Quag' reisten" zu erzählen, berichtete er mir, daß eben jezt die Teßten privaten Mieter aus der Hofburg außi­8'feiert" worden seien; man richtet den Habs­burgern das Nest her...

Natürlich sind in Wien neben den Noten die Nazis da und neben denen die Monarchisten. Und alle machen von sich reden. Und all das stärkt die Ueberzeugung, daß die Basis, auf der die Schusch­niggs und Starhembergs ihre sogenannte vater­ländische Politik machen, ein sehr, sehr schmales Brett'l ist. Jetzt haben sie sich auch noch bei denen, die vom Fremdenverkehr leben, besonders unbeliebt gemacht. Die Frau eines Beam Als wir uns der Haltestelle näherten, bei der ten, die weder mit dem Sozialismus noch mit ich aussteigen wollte, äußerte ich meine Freude dem Nationalismus das Mindeste gemein hat und über das Gespräch und fügte ganz leise, obwohl die sich politisch selber für nichts anderes als für wir beide allein auf der Plattform standen, die eine gute Oesterreicherin hält, sagte mir wörtlich: etwas herausfordernde Frage hinzu: Aber mit Gerad' in Tirol haben wir jetzt wieder das allen Seiten umfah und mir dann mit einem herz­Freundschaft' darf ich mich wohl noch nicht verab Pech mit den Engländern! Das verdanken wir nur schieden?" Worauf sich der Schaffner rasch nach der Freundschaft mit den Kabelmachern und dem Starhemberg. Jeder Desterreicher hat das im vor­und aus dem weiterfahrenden Wagen winkte er lichen Freundschaft!" die Hand drückte. aus gewußt. Die wenigen Engländer, die noch bei mir noch so lange, als er mich sehen konnte, mit uns waren, find jetzt ausgerissen. Im Sommer haben wir uns große Hoffnungen gemacht- und beiden Händen nach. jetzt san mir die Wurzen!"

"

Ich muß es jedem Leser überlassen, dieses Kleine Bild in eine größere Vorstellung vom Wien

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sich erinnert, welches Aufheben die österreichischen Auch das gibt vielleicht zu denken, wenn man