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Baisse an der Börse

Mittwoch, 8. Jänner 1936

Die Konsumgenossenschaften bekommen keine Subventionen!

fchaftspolitik. Gewiß, die Regierung hat einiges getan, um das Gespenst des Hungers zu ber­scheuchen, sie hat eine wirklich großzügige Winter- Die Arbeitslosenziffern setzten auf der hilfe ins Werk gesetzt und wir wünschen nur, gestrigen Prager   Börse dem ununterbrochenen Man weiß, daß seit Jahren von den Vers daß diese Hilfe den Bedürftigsten auch tatsäch- Aufstieg gewisser Industriepapiere ein plösliches tretern der Gewerbepartei und in neuester Zeit lich zuteil wird. Die Regierung hat auch mit der Ende. Nordbahn- Aktien gingen um 200, auch von denen der Sudetendeutschen   Partei ala Herabjegung des Binsfuzes das Wert des wirts Českomoravjtá um 125, Berg und Hütten um Hauptargument gegen die Konsumgenossenschaften schaftlichen Wiederaufbaues in Angriff ge- 100 und Stoda- Aftien um 47 pro Stüd immer wieder ins Treffen geführt wurde, daß nommen. Sie muß darin fortfahren, um durch zurück. diese vom Staate angeblich riesige Subventionen ein ganzes System von Maß= Die staatlichen Anleihen waren jedoch fest. erhalten. Konkrete Daten waren aber von diesen regeln, durch einen Wirtschafsplan Gerade gestern führten auch die Verhandlungen Herren nie zu erlangen. Dafür sind wir nun in die Räder der Wirtschaft wieder in Bewegung[ des Finanzministeriums mit den Geldinstituten der Lage, mit amtlichen Ziffern aufzuwar­zu bringen. wegen Prolongierung der fälligen Feberkassens ten. Unter dem Titel Die Erwerbs- und Wirt­scheine die nicht weniger als 1150 Millionen ichaftsgenossenschaften..." ist als Band Nr. 108 ausmachen zu einem günstigen Abschluß. eine Arbeit des Statistischen Staats­Der Zinsfuß der neuen, ein und zweijährigen amtes erschienen, die ungemein aufschlußreich, Kassenscheine wird nur 3.75 Prozent betragen. die Dinge bis ins fleinste Detail verfolgend, die Dadurch verbilligt sich der Zinsendienst für die Entwicklung der Erwerbs- und Wirtschaftsgenos= furzfristige Staatsschuld sehr bedeutend, denn lenschaften( mit Ausnahme der Kreditgenossen­noch vor anderthalb Jahren betrug deren Ver- schaften) und ihre volkswirtschaftliche Bedeutung

Der 18. Dezember, der Tag der Präsi­dentenwahl, hat die Demokratie auf Jahre hin­aus gefestigt und gesichert. Nun ist es unsere Aufgabe, den Trägern und Stüßen, den verläß­lichsten Kaders der Demokratie, Brot und Arbeit zu beschaffen. Der 18. Dezember war ein erster Schritt, nun muß der zweite folgen!

zinsung 5 Prozent.

Die Wirtschaftskrise im Dritten Reich  

Steigende Preise und Lebensmittelknappheit Wachsende Insolvenzen und schwindende Einlagen

Die vom Handelsdepartement der Ver­ einigten Staaten   von Nordamerika   herausgege­benen ,, Commerce Reports" veröffentlichen einen Bericht über die Wirtschaftslage im Dritten Reich  , dem der Londoner   ,, Daily Herald" fol­gende Stellen entnimmt:

Das Bemühen der deutschen   Regierung, das gegenwärtige Preisniveau zu halten, wider­spricht der gleichzeitigen Tendenz, zu gesteigerter Autartie in Rohstoffen und Lebensmitteln zu ge­langen, denn in den meisten Fällen kann die In­landsproduktion nur mit erhöhten Kosten erwei­tert werden. Die großen Ausgaben der Regierung haben das Einkommen einiger Sektionen der Ar­beiterschaft erhöht, und damit wuchs die Nachfrage nach gewissen Konsumgütern, besonders Lebens mitteln. Aber diese größere Nachfrage verschärft nur noch die steigende Snappheit an Nahrungsmit­teln, besonders an Fett, Fleisch, Obst und Gemüse.

tpolophet

barstellt.

Was zeigt uns nun diese Arbeit des Stati stischen Staatsamtes in bezug auf das immer wiederkehrende Märchen von der hohen Subven tionierung der Konsumvereine? Es erhielten Subventionen: 53,015.000 1,119.000 nichts

Landwirtschaftl. Genossenschaften Gewerbliche Genossenschaften

·

4

1,152.000

Nr. 6

Der Kampf

Internationale Revue, Prag  

Das Jänner Heft( Nr. 1) ist soeten erschienen. Es enthält folgende Beiträge: Josef Hofbauer  : Sieg der Demokratie. Emil Franz el: Butter und Stahl. Friedrich Otto: Der Fall Hitler  . Gregor Bien stoc: Kämpfe um Nordchina. H. Lionel Elvin( London  ): Sozialismus und moderne englische   Literatur. Weltpolitik.

Weltwirtschaft.

Internationaler Sozialismus Aus der Sowjetunion  .

Ans dem geistigen Leben. Bücherschau.

Preis des Heftes 5, Jahresbezugspreis 50. edaftion u. Berwaltung: Prag   II., Lükowova

Nr. 37.

der Bankbeamten und der Betriebsausschuß zum Anlaß genommen, eine Anzeige wegen Ueber­schreitung dieser Verordnung zum Schutze der Kollektivverträge beim Magistrat erstattet. Dar Konsumgenossenschaften. aufhin wurde einer der leitenden Direktoren der 6,757.000 Der Mangel an Schweinefleisch ist die Folge Bau- u. Wohnungsgenossenschaften Unionbank zu einer Geldstrafe von 5000 ver­des Einfuhrrückgangs und der Futtermitteltnapp- Sonstige Genossenschaften urteilt. Heute wurde über die privatrechtliche heit. Die Schweineschlachtungen sind von 445.000 Gesamt. 62,043.000 Seite beim Prager   Arbeitsgericht unter Vorsitz im September 1934 auf 267.000 im August und Sier ist somit durch das Statistische Staatsamt des Gerichtsrates Dr. Jin a entschieden. Der 148.000 im September 1935 zurückgegangen. unter Beweis gestellt, daß die Konsumgenossen- Beamte der Filiale Bratislava  , Buchwälder, ver­schaften nicht einen Heller an Subventionen er- treten durch Genossen Dr. 2 a nger, hat den hielten. Uniere Gegner werden sich freilich dadurch widerrechtlich abgebauten Betrag eingeflagt. Die nicht abhalten lassen, auch weiterhin das Gegen- Klage stüßt sich in der Hauptsache darauf, daß teil zu behaupten. dieser Betrag follettiv- vertraglich verbürgt und daher durch die Verordnung geschüßt sei und daß überdies der Kläger   gegen die Kürzung prote= stiert hat. Die Bank war durch Dr. Schönbaum vertreten; das Arbeitsgericht hat der Klage stattgegeben.

Hinzu kommt eine Krise der Verbrauchs­güterindustrie. Seit der schlimmsten Depressions periode im Jahre 1932 stieg die Erzeugung dieser Industrie um 25 Prozent. Aber während dersel­ben Zeit ist der Absaß nur um 9 Prozent gestiegen. Diese Ueberproduktion hat zu zahlreichen Insol­benzen geführt. Weitere Bankrotte sind auf die Massenliquidation jüdischer Betriebe gefolgt, die auf das Geschäftsleben allgemein eine schädliche Wirkung ausüben. Gleichzeitig ist auch der Druck auf die Reichsbank gewachsen: die Anleihen haben zugenommen, während die Goldreserven sinken. Wenn die Industrietätigkeit tatsächlich unver­ändert geblieben ist, ist das nur die Folge der hef­tigen Bestellungen von Munition und Rüstungs­

artikeln.

Die Lage ist für die Nazi- Regierung so ernst Die Lebenshaltung des deutschen   Volkes hat geworden, daß sie dem Beispiel des mit Santtio- fich nicht gehoben. Das geht aus den Bankberichien nen belegten Italien   folgen und in einigen Gegen hervor. Die Einlagen betrugen im September den zwei fett- und fleischlose Tage pro Woche an 1935 nur noch 4.6 Millionen, während sie im ordnen mußte. Zu gleicher Zeit werden Versuche September des Vorjahres noch 67.8 Millionen be­gemacht, den Verkauf von frischer Sahne und die tragen haben. Angesichts der Lebensmittelteuerung Herstellung von kondensierter Milch zu verringern. hat das deutsche   Volk wenig Möglichkeit zu sparen, Aber trotz all dieser Maßnahmen macht sich der und was man spart, läßt man aus guten Grün­Lebensmittelmangel immer deutlicher bemerkbar. I den nicht in die Hände der Regierung fallen."

621 Millionen Dollar

das nächste Jahr ist hauptsächlich für den Bau von Schiffen und Flugzeugen und zur Vermeh­rung des Effektivstandes der Offiziere und der Mannschaften bestimmt.

für die Marine Washington.( Reuter.) In seiner Budgetbotschaft schätzt Präsident Roosevelt   das Defizit, mit dem das Budgetiahr am 30. Juni Verzweifelte Arbeitslose 1936 enden wird, auf 3234 Millionen Dollars. Bromberg  . In der westpolnischen Kreisstadt Bräsident Roosevelt ersuchte auch um einen Kre- nin versammelten sich etwa 1000 Arbeitslose vor dit von 567,872.400 Dollars für die Kriegs- dem Landratsgebäude und forderten die Auszah­marine für das Jahr 1937, was mit den Kredi- lung höherer Winterunterstützungen. Die Menge ten aus dem Vorjahr insgesamt 621,900.000 brang ins Landratsgebäude ein und zertrümmerte Dollars( 603,500.000 i. 3. 1936) ausmachen viele Scheiben. Mehrere Polizeibeamte wurden ent­wird, die für das Jahr 1937 zur Verfügung waffnet und verprügelt. Sechzehn Personen wur­stehen werden. Die Erhöhung des Kredites für den verhaftet.

UNSER GESICHT

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Roman von Karl Stym Copyright by Eugen Prager- Verlag, Bratislava  

Ich liege im Spital. Hier ist alles freundlich und weiß, die Türen, Fenster, Wände und die Flügelhauben der Schwe­stern. Eine tiefe Freude ist in mir. Ich lebe!

-

Ich kann nur geradeaus schauen, durchs Fenster in den blauen Himmel. Die Schmerzen sind nicht einmal so arg. Ekelhaft aber ist der impertinente Karbidgeschmack ganz hinten im Gaumen. Langsam kommen die Erinnerungen. Die Lampe, Pauls blutender Kopf, dann ein kleiner Moment, wo ich die Sonne sah und viele Gesichter über mir.

Ein mageres, gelbes Gesicht beugt sich über mich. Gal­lon. Er öffnet den Mund und spricht. Wie von weit her höre ich meinen Namen. Gallon deutet auf das Bett neben mir. Dort liegt Hell. Er steckt ganz in Verband, bis auf Mund, Nase und Augen und rührt sich nicht, als wäre kein Leben mehr in ihm.

Jetzt sind wir doch beide wieder da, Paul und ich, beim Kleinen. aber wie anders als wir dachten...

Jallon hat kein Gips mehr und kann schon ohne Krücken gehen. Es könnte einem das Wasser in die Augen jagen, wenn er durch das Zimmer watschelt wie eine Ente. Alles Herumbasteln an ihm hat nicht viel genützt. Er aber freut sich wie ein Kind, gelingt es ihm ohne Anhalten von einer Zimmerecke in die andere zu kommen. Er unterrichtet mich über Hells Zustand. Ich kann nämlich die Ärzte durch mei­nen dicken Kopfverband nicht deutlich genug verstehen. Eben ist Visite. Der Chefarzt kommt an mein Bett. ,, Schon auf? Wie geht's?"

Ich zucke die Achseln und sehe weg. Die freundliche Stimme beschämt mich. Vor drei Monaten wollt' ich in die­ Bes   Gesicht schlagen...

Internationaler sozialpolitischer

Kongreß nach Prag   einberufen Der Vorstand der Internationalen Ber einigung für Sozialpolitik hat in seiner am 4. und 5. Jänner in Paris   stattgefundenen Sißung be schlossen, den zweiten internationalen Kongreß für Sozialpolitik für Ende September nach Prag  einzuberufen. Dem Kongreß vorangehen wird der internationale Kongreß der Krankenkassen und der Kongres des Internationalen Instituts für Wirt­schaftsplanung im Haag, an dem auch Vertreter der Vereinigten Staaten   von Nordamerika   wie der Sowjetunion   teilnehmen werden. Auf der Tagesordnung des Kongresses selbst steht die Frage der nationalen und internationalen re­ditleistung als Mittel zur Milderung der Krise. Referenten sind Abgeordneter Prof. Macek- Prag  und Sir Arthur Salter, sowie das Problem der Organisationsfreiheit der Gewerkschaften und das Korporativsystem. Darüber referieren Prof. De Brouderè- Brüssel, Vorsitzender der Sozialistischen Internationale und der Rektor der Universität Toulouse  , Brunot de Salage. Das Protektorat des Kongresses übernimmt Präsident Dr. Beneš.

Befferung der Staatsbahnen hält an. Die Staatsbahnen weifen auch im Oftober 1935 gegenüber dem Vorjahr einen wenn auch nicht be­deutenden Zu wa ch 3 der Einnahmen auf. In den ersten zehn Monaten des Jahres 1935 be trugen die Einnahmen aus dem Personenverkehr 624.5 Millionen( gegenüber dem gleichen Zeits raum des Vorjahres um 22.3 Millionen mehr), die Einnal, nen aus dem Frachtenverfehr 1671.8 ( plus 49.9) Millionen, sonstige Einnahmen 350.3( minus 1.7) Millionen. Insgesamt be­trugen die Betriebseinnahmen also 2646.6( plus 70.5) Millionen. Die Betriebsausgaben be= laufen sich in demselben Zeitraum auf 2717.2 ( plus 54.9 Millionen. Von dieser Erhöhung ent­fallen auf die Personalausgaben 23.1 und auf die Sachausgaben 31.8 Millionen.- Ende Oktober 1935 belief sich der Personalstand der Staats­bahnen auf 146.871 Angestellte, d. i. um 1324 mehr als Ende September und um 6.388 mehr als im Oftober 1934. Davon waren 28.826 Ver­tragsarbeiter.

Keine Verhandlungen

Paris  - Berlin  

Unionbank neuerlich verurteilt. Wie bekannt, wurde die Böhmische Unionbank in Prag   vor einiger Zeit wegen Entlassung eines Mitgliedes des Betriebsausschusses vom Arbeitsgericht ver­urteilt. Die Leitung der Bank scheint nun den Paris  . An französischen amtlichen Stellen Ehrgeiz zu haben, alle arbeitsrechtichen Stritte zu werden die Auslandsmeldungen über geplante verlieren. So geschah es auch jezt. Die Angestell- Besprechungen des französischen   Luftfahrtministers ten der Bank werden nach einem Kollektivvertrag Denain   in Berlin   mit hohen deutschen   und pol­gezahlt, der auch Bestimmungen über Ortszulagen nischen Persönlichkeiten dementiert. In Paris  enthält. Diese Ortszulagen wurden nun in Ostrau   wird kategorisch erklärt, daß Minister Denain  und Bratislava   gekürzt. Das hat die Gewerkschaft nicht nach Berlin   fahren wird.

Hell gibt er eine Injektion. Der Arme biegt sich durch und röchelt. Ich halte mir die Hände noch über die verbun­denen Ohren. Gallon hockt neben mir. Sein Gesicht ist erd­fahl und verzerrt. Ich glaube, er möchte dem Arzt an die Gurgel fahren. Später erzählt er mir von den zwei Tagen, von denen ich nichts weiß. Zweimal hat man in dieser Zeit schon die ,, Spanische  " um Hells Bett gestellt und ihn auf­gegeben.

Ich möcht' aus und müßt' ich kriechen...

In unserem Zimmer sind außer Hell, Gallon und mir noch drei Patienten. Zwei Blinddarmkranke, ziemlich langweilige Patrone, die scheinbar nicht begreifen können, wie sie von nun an ohne ihre Darmschnitzel leben sollen. Der Dritte ist das Juwel des Krankenhauses. Er heißt Max Eland und nennt nichts auf der ganzen Welt sein eigen, als eine schä­bige Vagantenkluft, einen Nansenpaß und jetzt noch dazu ein Loch in seinem Bauch. Er hat irgendwo auf der Land­straße was aufgefressen; statt der miserabligen Strafhaus­kost schluckt er einen halben Löffel, Hosenknöpfe und Stecknadeln und quält jetzt hier die Schwestern, daß ihre Flügelhauben nur so fliegen. Das Loch im Bauch hält ihn nicht davon ab, durch das ganze Haus zu rennen und die tollsten Streiche zu machen. Er hat immer die Lacher auf seiner Seite und verdient sich die Taschen voll Zigaretten. Unter dem Kopfpolster hat er schon ein ansehnliches Lager. Für später.

Eines Tages fällt ihm ein, zu sterben. An die Fenster­scheiben klatscht langweilig der Regen und macht richtige Sterbestimmung. Der Fiebermesser zeigt vierzig und Eland verdreht wie ein gottergebener Sünder die Augen. Der Chef­arzt schüttelt den Kopf und Schwester Angelika weiß sonst nichts zu tun, als den Spitalsgeistlichen zu holen. Der junge Franziskaner fragt: ,, Willst du beichten, mein Sohn?" ,, Ja!" haucht der Spitzbube demütig. ,, Beichte!"

,, Ich habe gestohlen!" Eland spricht jetzt so laut, daß sogar ich es höre,

,, Was?" ,, Sehr viel!" ,, Weiter!"

,, Ich lüge!"

,, Du willst sagen, du hast gelogen!" ,, Ich lüge jetzt!"

,, Die Beichte im Angesicht des Todes darf keine Lüge sein!" mein Sohn!

,, Deinem Sohne ist aber gar nicht zum Sterben zumute!" lacht der Vagant den verdutzten Priester an. Der geht ohne Vorwurf mit tieftraurigem Gesicht. Komische Leute sind diese Priester, und doch kann man ihnen eine gewisse Hoch­achtung nicht ganz versagen.

Bald darauf fegt Schwester Angelika herein. Ihre sonst so sanften Kinderaugen sind empört.

,, Sie müssen morgen das Haus verlassen. Sie ter Mensch sie!"

-

schlech­

,, Nur nicht gar so eilig, ehrwürdige Schwester!" Die sanften Kinderaugen füllen sich mit Tränen. Eigent­lich ist Schwester Angelika hübsch, sehr hübsch sogar. ,, Warum haben sie das getan?"

Eland lacht roh. In diesem Moment hasse ich ihn fast. ,, So aus Langeweile!"

Die Schwester geht, traurig über einen Verlorenen. Wirk­lich, diese Leute sind komisch, aber ebenso stark.

Später frage ich Eland, was er anfangen wird, wenn er gehen muß.

,, Eigentlich wollt' ich selbst schon gehen, weil's jetzt auf der Landstraße auch ganz angenehm ist. Da man mich aber unbedingt draußen haben will, bleibe ich noch!"

,, Aber nachher?"

,, Dan sitze ich die noch ausständigen zwei Wochen ab und wandere ein Stück weiter. Wenn der Winter kommt, fängt das alte Lied wieder an: stehlen, Strafhaus, Löffelschluk­ken und Krankenhaus bis zum Frühjahr!"

n

Wie lange machst du's so?"