Seite 4 DienStag, 14 Jänner 1938 Nr. 11 lntemstlonsles lerror-Leilckt? Genf . Der Ausschuß des Völkerbundrates, der mit der Ausarbeitung des Entwurfes eines internationalen Abkommens zur Be­kämpfung des Terrorismus betraut wurde, hat zwei vorläufige Entwürfe ausge­arbeitet. Der erste Entwurf sieht eine Aenderung der nationalen Gesetzgebung der Mitglieder­staaten vor, um terroristische Handlungen gegen andere Staaten oder deren Vorbereitung unmög­lich zu machen, der zweite Entwurf enthält den Vorschlag zur Bildung eines internatio­nalen Gericht es, das terroristische Hand­lungen und die Vorbereitungen hiezu aburteilen würde. Der erste Entwurf wurde allgemein ge­nehmigt, gegen den zweiten Entwurf sprachen sich einige Delegationen, insbesondere die italie­nische, aus. Bekenntniskirche bleibt fest Berlin . In allen Kirchen der preußischen Bekenntniskirche haben die Paswren Aufrufe an die Gläubigen verlesen, in denen es u. a. heißt: Der Staat hat Kirchenausschüsse eingesetzt, die mit der Verwaltung der Kirche betraut sind. Der Bruderrat der ehemaligen Preußischen Union er­achtet diese» Schritt als verhängnisvoll. Infolgedessen erkennt der Bruderrat die vom Staat mit diesen Ausschüssen eingesetzte Kirchenverwal- iung nicht an. Der Rat wird sein hierarchisches Amt wie bisher ausüben. Er fordert auch die Pastoren auf, in Uebereinstimmung mit den^-or Gott und vor den Gemeinden der Gläubigen über­nommenen Verpflichtungen ihr Priesteramt in vollem Umfang wie bisher auszuüben. 160.000 ttt. Oie besser verwendet werden könnten I DerVerein der gedienten Soldaten" in W e i p e r t plant die Umwandlung des ehemali­gen Kaiser Josef-Denkmals in ein Welt­kriegsdenkmal, wobei die Baukosten mit 160.000 veranschlagt werden. Gegen die Ausführung des Projektes nimmt ein Großteil der Arbeiterschaft Weiperts deswegen Stel­lung, weil sie die Meinung vertritt, daß mit dem angeführten Betrag die Not zahlreicher hungernder Familien in der durch die Grenzsperre besonders in Mitleidenschaft gezoge­nen Industriestadt im äußersten Winkel des oberen Erzgebirges gemildert werden könnte. Mit der Angelegenheit wird sich die Stadtvertretung Wei« pert noch zu beschäftigen haben. Aufregung um ein Konterfai. DieZeit" zitiert in heller Empörung einen Erlaß, in dem die Bezirksbehörde in T e p l etliche Gastwirte aufforderte, das Henlein- Bild, das sie in ihrem Lokal aufgehängt haben, zu entfernen, weil durch dieses Bild Aergernis hervorgerufen wer­den könnte. Angeblich hat die SdPsofort die nötigen Schritte" unternommen, um diese Ver­fügung rückgängig zu machen. Und wie wir hören, tragen sich viele Bewohner des Tepler Bezirkes mit Selbstmordgedanken, weil sie derzeit beim Biertrinken dem Henlein nicht ins photographierte Auge schauen können... Sudetendeutsche Sängerknaben? LautEge­rer Zeitung" soll schon Anfang Feber 193V, in waldreicher, gesündester Gegend W e st b ö h- mens ein Sängerknabenchor unter der Leitung eines sudetendeutschen Musikpädagogen gebildet werden. Die in. einem geräumigen Heime unter­zubringenden Knaben müssen stimmlich hochbe­gabt sein, und werden vorher einer Prüfung un­terzogen. Es werden solche Knaben im Alter von sechs bis zehn Jahren in größerer Anzahl aus­genommen. Sie sollen Gelegenheit züm Besuche einer Volksschule im Orte, und später auch zum Besuche einer Bürger- bezw. Mittelschule erhal­ten. Die monatlichen Verpflegskosten, einschließ­lich Aufsicht, musikal. Ausbildung, belaufen sich auf bloß 200. Während der Hälfte der Fe­rien im Sommer haben sämtliche Knaben ver­bindlich an Konzertreisen ins Ausland und auch im Inland mitzuwirken. Die Schriftleitung derEgerer Zeitung", an die AufnahmSgesuche zu richten sind, nennt den Ort dieser geplanten Sängerknaben-Schule noch nicht, weil erst abge­wartet werden soll, ob sich genügend Interessen­ten melden. Humor um die SdP." Der Brief, den wir unter diesem Titel in unserer letzten Donners- t a g-Ausgabe veröffentlichten, hat uns eine Reihe von Zuschriften solcher Leser eingetragen, die interessiert fragen, ob es sich wirllich um einen Originalbrief handelt, der zufällig in unsere Hände geriet, oder ob die Redaktion sich nicht doch vielleicht /nur einen Scherz machte. Also stellen wir noch­mals fest, daß es sich um einen tatsächlichge­schriebenen Freundesbrief handelt und daß uns Briefschreiber und Adressat bekannt sind. Staffen hat durchgesetzt... Ju Beginn der fünften Prozeßwoche im Patscheiderprozeß wurde das Verhör mit Jng. Staffen noch immer nicht beendet. Es kamen verschiedene Schriften zur Verlesung, die bei Staffen und anderen Angeklagten beschlagnahmt wurden. Die Artikel verraten preußischen Militär­geist, wozu Jng. Staffen angibt, daß der militärisch« Geist bei der deutschen Jugend sehr beliebt sei und daß auch in Kulturartikeln derart geschrieben werden mußte, damit sie die Jugend fessele. Der Gerichts­vorsitzende macht den Angeklagten Staffen darauf aufmerksam, daß er noch Material zur Verlesung bringen werde, welcher die Absichten jener Sudeten­deutschen beweise, welch« ein Großdeutschland schaf­fen wollten mit Grenzen von Riga bis Sofia , wobei es der Tschechoslowakei anheimgestellt werden würde, in diesem Großdeutschland zu verbleiben oder nicht. In Anknüpfung hieran gesteht Jng. Staffen, daß sich die Führer der Sudetendeutschen in Prag trafen und in vertraulichen Sitzungen über die wirtschaftliche Föderation Mitteleuropas verhandelten. Staffen selb st habe jedoch bei derartigen Gelegenheiten durchgesetzt, daß die Tschechoslowakei erhalten bleibe. Der Senatsdorsitzende wirft Staffen vor. daß sie ohne sein Wissen über da? Schicksal per Tschechoslowakei verhandelt hätten. Jng. Staffen entschuldigt sich sodann dahingehend, daß es sich bloß um theoretische Darlegungen gehandelt habe. Ei» KurS für augewandte Mathematik findet heuer an der Deutschen Staatsgewerbeschule in Reichenberg statt. In diesem Kurs soll den Teilnehmern in leichtverständlicher Darstellung eine ausreichende Kenntnis der zum Verständnis der technischen Literatur notwendigen Mathematik ge­geben werden. Der Kurs umfaßt: Trigonometrie, Difierential- und Integralrechnung, Reihendarstel­lung und Schwingungslehre. Der Kurs findet ein­mal wöchentlich Dienstag von 18 bis 20 Uhr durch fünf Monate(SaalF"), beginnend mit 21. Jän­ner 1936, statt.' Kursgebühren 60 Kc. Auskünfte und Anmeldungen durch die Direktion und bei Kurs­beginn. Gegen dieExekutive der öffentlichen Ange­stellten". Die gemeinsame Gewerkschaftszentrale hat in ihrer Sitzung vom 9. Jänner mit Bedauern die Aktion einer Gruppe öffentlicher Angestellter, die in der sogenannten Exekutive vereinigt sind, zur Kenntnis genommen, weil dies nur zu wei­terer Zersplitterung der Gewerkschaftsbewegung führt. >M< /.MM« Zu den englischen Flottenbewegungen Der englische SchlachtkreuzerN elso n", der sich auf dem Wege nach Gibraltar befin­det, um die englische Flotte im Mittelmecr zu verstärken. Mit einer Wasserverdrängung von 33.500 Tonnen ist er das zweitgrößte Schlachtschiff der Welt. Diese schwimmende Festung ver­fügt über neun 40-Zentimeter-Geschütze, zwölf 15-Zentimeter-Geschütze, 18 Flugabwehrge­schütze von vier bis zwölf Zentimeter, 30 Maschinengewehre und elf Torpedorohre. Die Besat­zung beträgt 1350 Mann. Romain Rolland gegen Hamsun . Knut Hamsun hat in einem Brief an die Prager Zeit- schriftDie Wahrheit" nochmals seine Be­schimpfungen gegen Carl von Ossietzftf wieder- holt, dazu auch wieder die von Hamsuns mangelnder Informiertheit zeugende Un­wahrheit, Ossietzky hätte doch vor Hitler fliehen können(Ossietzky saß bereits seit Monaten im Kerker, als Hitler zur Macht kam). Die neuer- liche Infamie Hamsuns hat Romain Rol- land, den bedeutendsten lebenden Dichter Frankreichs und einen der bedeutendsten geistigen Europäer der Epoche, zu folgendem Schreiben an die Wahrheit veranlaßt:Sie teilen mir den Text zweier Schreiben von Knut Hamsun mst. In dem zweiten, der im Brief vöm 29. Dezem­ber an dieWahrheit" adressiert ist, erklärt er, daß nichts und niemand ihn veranlassen könne, sichunverschämterweise" in die inneren Angele­genheiten Deutschland einzumischen. Aber in dem ersten, der ein Artikel ist, der sich an die Welt richtet, begeht Knut Hamsun , ohne daß ihn je- mand dazu auffordert, dieseUnverschämthest", die sich noch um eine Schmutzigkeit verdoppelt, istdem er sich gegen einen Deutschen wendet, der verurteilt, gefangen, mit dem Tode bedroht ist und indem er ihm eine Lektion erteilen will, fürchtet er nicht, dm Hmkern Ossietzkys die Was- fen zu liefern und zollt seinen Folterungen Bei- fall. Er schließt mst einer Verteidigung des deut- schenRegimes(dieBehörden").gegen die Ossietzky sich wehrt, ebenso wie das Gewissen der besseren Europäer . Wie soll man das anders nennen, als! daß Knut Hamsun sich für die Sache der Nazis erklärt und Stellung nimmt? Der Typ von! Schriftstellern ist für uns nicht neu. Er erin- nertmichanjene in Frankreich , die nach der blutigen Uuterdrük- kung der Commune von Paris den Versailler Menschenschlachtern Bei­fallzollten und, die Alexandre Dumas fils und Frqncisque Sarcey, den Tod der Opfer bejohlten. Der einstmals freie Mensch Knut Hamsun wird sich für die künftige Geschichte einen Platz in der Meute der Reaktion gesichert haben. Liebestragödie. Am Montag ereignete sich aus einem Feldweg in der Nähe des Brüxer Schloß- weges eine blutige Tragödie. Der 35 Jahre alte Kellner Rudolf Kos aus Brüx ging hier mit seiner Lebensgefährtin, der 21 Jahre alten Be­dienerin Maria V o k o u n, von Sous nach Brüx . Unterwegs gerieten die beiden, die des öfteren be­reits Streitigkeiten miteinander hatten, in Streit, wobei plötzlich Kos einen Revolver zog und gegen seine zwei Schritte vor ihm hergehende Lebens­gefährtin einen Schuß abgab. Das Projektil drang dem Mädchen durch den Hals und verletzte es schwer. Die Vokoun wurde ins Krankenhaus überführt, Kos wurde von der Staatspolizei ver­haftet. Falschmünzer in Bndweis verhaftet. Am Mon­tag verhaftete die Budweiser Polizei drei Geld­fälscher: den 20jährigen Johann W o l f, den 22- jährigen Johann Winzig und den 24jährigen Joses P r o s e k. In der Wohnung Winzigs wurde eine Geldfälscherwerkstätte aufgedeckt und es wurden Gipsformen für tschechoflowakische Zehnkronen- und Einkronen-Münzen beschlag­nahmt; auch zahlreiche fertige Falsifikate wurden konfisziert. Die Verhafteten arbeiteten in ihrer Werkstätte und brachten bereits längere Zeit in Budweis Fälschungen in Umlauf. Reue Rettungsversuche zugunsten Haupt­manns. Zwei Advokaten aus Washington haben sich neuerdings zur Verteidigung Haupt­manns zusammengeschloffen. Man denkt an eine neuerliche Berufung an das Oberste Gericht, das bereits am 9. Dezember v. I. die erste Be­rufung abgewiesen hat. Der Verteidiger Finne- gan, der es sich sehr angelegen sein läßt, mst dem Gouverneur von New Jersey , Hoffmann, persön­lich zu sprechen, ist mittels Flugzeug von Chicago nach Trenton gefahren. Er soll Informationen besitzen, daß drei Personen aus Chicago 20.000 Dollar in Händen haben, die Lindbergh als Löse­geld ausgezahlt hat. Nach der Verwerfung des Gnadengesuches verbleiben für Hauptmann nur noch zwei Wege, entweder der des Strafauf­schubes durch Gouverneur Hoffmann um höch­stens dreimal dreißig Tage oder der der Wieder­aufnahme des Verfahrens infolge Vorlage neuen Beweismaterials durch den Verteidiget. Mit 34 Man» an Bord«ntergrgangen. Wie der Küstenwachtdienst in Astoia im Staate Ore­ gon meldet, ist der 3500 Tonnen-Frachtdampfer I o w a" mit 34 Mann an Bord während eines schweren Wirbelsturmes an der nordpazifistischen Küste untergegangen. Der amerikanische Dampfer zerschellte auf den Klippen in der Mündung des Columbiaflusses. Die Küstenwächter mußten, ohne helfen zu können, mitansehen, wie die haushohe Brandung Stück um Stück des Frachtdampfers wegriß, bis nach zwei Stunden der letzte Mast verschwunden war. Hilfe war bei dem hohen See­gang unmöglich. Man befürchtet, daß noch zwei vermißte Schiffe dem Wirbelsturm zum Opfer ge­fallen sind. Bom Dürnstein abgestürzt. Sonntag nach­mittags stürzte während eines Ausfluges die 20jährige Schneiderin Hertha Kurz aus Wien vor den Augen ihres Bräutigams vom Dürnstein etwri 150 Mcteb tief ab und blleb auf dem Ge­leise der Wachauet Bahn mit zerschmetterten Gliedern liegen. Lawinenunglück. Am Sonntag ist im Turn­taler Gebirge bei Lienz bei einer Skipartie die Bankdirektorsgattin Mizzi Jakober durch eine 60 Meter breite Tritüawine tödlich verunglückt. Die Bergungsaktton wurde durch ihren Gatten und den Gemeindearzt durchgeführt. Trotz der raschen Bergung, die schön nach zehn Minuten erfolgte, konnte die Verunglückte nur noch als Leiche ge­borgen werden. Tod im Schacht. Unweit Miskolcs ereignete sich eine schwere Grubenkatastrophe. Zwei Berg­leute wurden durch herabstürzrnde Kohlen« und Gesteinsmassen verschüttet. Einer der Bergleute wurde als Leiche geborgen, der zweite erlitt töd­liche Verletzungen. Muttxr mit acht Kindern verbrannt. In dem Arbeiterviertel in T y l d e s l e y in der eng­lischen Graffchaft Lancashire verbrannte in einem Schlafzimmer eine Mutter mst ihren acht Kin­dern. Nur dem Vater gelang es, sich dadurch zu retten, daß er aus einem Fenster des Schlafzim­mers sprang. Die herbeieilenden Feuerwehren konnten aber keine Hilfe leisten, da die große Feuerglut es unmöglich machten, sich den vom Brande heimgesuchten Räumlichkeiten zu nähern. Eine Million Kubikmeter Erde in Bewe­gung. In unmittelbarer Nähe der Stadt Gap in Südostfrankreich hat sich eine Erdmasse von über eine Million Kubikmeter in Bewegung gesetzt. Sie bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von zwei bis drei Meter p-o Tag in der Richtung auf die Stadt Gap. Ein Kanal ist bereits völlig verschüt­tet worden. Durch die Erdbewegung hat sich ein großer künstlicher See gebildet, dessen Wassermassen dieStadt zu überschwemmen drohen. Auch südlich von Grenoble ist ein ganzer Hügel in Bewegung geraten und dadurch ein Fluß aus seinem Bett verdrängt worden. Die Ver­kehrsverbindung mit einem in der Umgebung ge­legenen Dorfe ist völlig abgeschnitten worden. Ein Schülerwaggon explodiert. Eine Ben­zinexplosion zerstörte bei Fujui, nordwestlich von Nagoja (Japan ), zwei Eisenbahnwagen. Dabei wurden vier Schulkinder getötet und zwanzig schwer verwundet. Da sich das Benzin im Gepäck eines Reisenden befand, wurden sämtliche Passa­giere verhaftet. In Miayasaki auf Kvnshu wur­den drei Gebäude der dortigen Pulverfabrik durch eine Explosion vollständig zertrümmert. Hiebei fanden 15 Personen den Tod. Eine Rottealter Kämpfer" hatte anläß­lich einer Schiffstour der Angestellten der. Orts­krankenkasse Köln unter Führung des Leiters die Kirche in Unkel am Rhei nöbesucht, dort Unfug getrieben und gelärmt, die Kirche verunreinigt, den Küster und andere Bewohner verprügelt. Ein Ueberfall- kommando erwartete das Schiff in Köln am Quai, ließ die Fahrgäste Spalier passieren und von den herbeigeholten Unkelnern die Rädelsführer her­aussuchen. Vor einiger Zeit wurden nun diese teils uralten Kämpfer in Neutvied abgeurteilt, wobei ein Oberstaatsanwalt aus Koblenz als Hauptbelaftungszeuge austrat. Zehn Angeklagte erhielten Gefängnisstrafen, darunter der Leiter der Krankenkasse zweieinhalb Jahre und ein Rats­herr der Stadt Köln (Sitt) fünf Monate. Zur Unterstützung des Vorsitzenden waren Vertreter des Justizministeriums erschienen. Alles ist streng verschwiegen worden. Die Lebensdauer der Ozeandampfer. Die Lebensdauer der Ozeandampfer verkürzt sich un­ter den Anforderungen der modernen Technik und des Verkehrs erheblich. Früher hat man mst einer 20jährigen Dienstzest von Ozeandampfern gerech­net. In den'Jähren 1934/35 sind 20 Schiffe abgewrackt worden. Eines von ihnen war nur zehn Jahre in Betrieb, zwei elf Jahre, eines zwölf Jahre, eines 14 und neun weitere weniger als 20 Jahre. Woher der Namen Hotel Bristol? In fast jeder großen Stadt gibt es. ein Hotel Bristol, und manch einer wird sich schon gefragt haben, wie es kommt, daß gerade diese englische Stadt dem Hotel­gewerbe solch einen Ruf gibt. Bristol ist nämlich ein Ott, der vielmehr durch seine Jndusttte von schönen Karwnnagen von sich reden macht. Tatsächlich hat der Hotelname Bristol auch nicht das geringste mit der englischen Stadt zu tun. Die Bezeichnung ist vielmehr auf eine Huldigung der Vergangenheit für Frederic Augustus Hervey, dem vierten Grafen von Bristol , zurückzuführen. Dieser entfaltete zu Ende des 18. JahrhundettS einen solchen Luxus, daß er auf dem Konttnent zum Symbol des prunkliebenden, weitherzigen und exentrischen englischen Lords wurde. Das Wetter. Am Rande eines Hochdruck­gebietes über Südwest- und Süd-Europa hat eS sich Montag in der Republik fast überall aufgeheitert. Di« Temperatur liegt in den Niederungen zwar noch immer um 3 bis 4 Grad über dem Nvrmalwert, der in den Nachmittagsstunden derzeit etwa Null Grad bettägt, auf den Bergen herrscht jedoch stärkerer Frost von minuS 6 bis minus 9 Grad. Der Ein­fluß der Druckstörungen über Skandinavien dürfte sich wieder zeitweise verstärken, so daß noch nicht mit der Fortdauer des schönen Wetters zu rechnen ist. Wahrscheinliches Wetter von heute: Zunächst noch heiter, in den Niederungen Nachffrost und strichweise nebelig. Später, beson­ders in den nördlichen Teilen des Staates, zeitweise stärkere Bewölkung. Auf den Bergen GanztagSfrost, auffrischender Nordwestwind und vereinzelte Schnee­schauer. Wetteraussichten für Mitt­woch: Andauern des Zuflusses kühlerer Lust aus dem Nordwesten. Vom Rundfunk mptehlenswartes aus 4m Programmes! Mittwoch: Prag , Sender L: 10.05: Deuffche Presse, 10.15: Deutscher Schulfunk, 12.10:.Schallplatten, 13.40: Deutscher Arbeitsmarkt, 15: Dvorak : Klavierquin­tett, 18.10: Deutsche Sendung: Dr. Moucha: neue Bücher, 18.20: Arbeite rsendun g: Franz Mülle-Lang-Ugezd: Lernt tchechischl 18.40: Sozialinformattonen, 18.45: Deuffche Presse. 19.25: Lieder, 19.45: VoUSkonzert, 22.15: Heiterer Abend des Syndikats ffchechoslowakischer Journalisten. Sender S: 7.30: Salonorchesterkonzett, 14.15: Deutsche Sendung: Kinderstunde, 19.10: Konzert des Tamburistenklubs.-.. ritnn 16.10: Rundfunkor­chesterkonzert, 17.40: Deuffche Sendung: Golda: da? photographierende Kind und die beste Kamera. Preßburg 19.25: Liederkonzert,