Nr. 15 SamStag, 18. Jänner 1936 Seite 3 tfudeiendeutsdfoez Zeifepie^ef Oeffentliche Arbeiten im deutschen   Gebiet Im Voranschlag des Ministeriums für öffentliche Arbeiten sind, nach einer Zusammen­stellung desPr. A.", folgende Posten für Jnve- stitjonsarbeiten im sudetendeutschen   Gebiet ent­halten: Böhmen  : Karlsbad  : Amtsgebäude für das. Polizeikommissariat, Baubeginn, 800.000 XC. (Es handelt sich um einen Umbau.) Reichen- b e r g: Gebäude für die Polizeidirektion, vorbe­reitende Arbeiten, 80.000. Falkenau a. d. Eger: Amtsgebäude für das Bezirksgericht und Finanzmnt, Baufortsetzung, 600.00t) Kc. Dux: Für Vorbereitungsarbeiten der Gerichtsneubauten in Schlau, Kralowitz  , Reichenau   a. d. Kn. und Dux erscheinen im ganzen vorgesehen 50.000 XL. 'Grüntal Polaun, Finanzwachgebäude, Baufortsetzung, 600.000 Xi. Friedland: Fi­nanzamtsgebäude, Baufortsetzung, 400.000 Xi. Hohenelbe  : Finanzwachgebäude, Baubeginn, 300.000 Xi. Georg«ndor»f bei Brüx  : Ge­bäude für die Finanzwache und Gendarmerie. Bau­beginn. 100.000 Xi. Schwarzbach(Böh­ merwald  ): Zollamtsgebäude, Baufortsetzung, 300.000 Xi. Roßbach: Zollamtsgebäude, Bau­fortsetzung, 200.000 Xi. Einsiedel: Zollamts­gebäude, Baubeginn, 100.000 Xi. Außer diesen werden folgende Orte in einem summarischen Posten von 1.3 Millionen Xi für vorbereitende Arbeiten, Ab­schlußarbeiten und eventuelle Haus- k ä u f e für Finanzwach- und andere Amtsgebäude genannt: Bernschlag(Böhmerwald  ), Plesche bei Bischosteinitz, Schluckenau  , Asch, Eisenstein  , RiegerS- dorf, Schönborn, Unter-Sinetschlag, Maiersgrün, Neudorf bei Graslitz  , Oberrochlitz, Ullersdorf bei Reichenberg  , Böhmischmühle, Merkelsdorf, Grottau  , Unter-Moldau bei Ober-Plan, Hermsdorf bei Friedland, Kaplitz-Chaluppen. Rotzbach-Pfannen­stiel, Hermsdorf bei Braunau  , Pleil-Sorgenthal, Neubistrih, Spindlermühle  , Oleschnitz und Buchwald, Landskron, Brüx  , Prachatih, Dauba  , Dux, Bi­schosteinitz und Tachau  . Mähren  -Schlesien  . Nikolsburg  : Straf- und Korrektionsanstalt, 50.000 Xi. W a w r o- Witz bei Troppau  : Finanzwachgebäude, Abschluß, 100.000 XL. Unter einer Post von 600.000 Xi für vorbereitende Arbeiten, Abschlutzarbeiten und even­tuelle Hauskäufe für Findnzwachgebäude sind noch Groh-Kunzendorf, Kohlsdorf, Th«m, Weitzbach, Hennersdorf, Jägerndorf   und Jauernigg genannt. Für die deutschen   Hochschulen erscheinen folgende Posten vorgesehen: Hygienisches Institut der deut­schen Universität 26.700 Xi, Koll.-Gebäude an der Hlävkabrücke 250.000 Xi, Zahnklinik, vorberei­tende Arbeiten, 25.000 Xi, Pathologisch-anotomi- fches Institut etc., 50.000 Xi, Deutsch  « Klinik (EmauS), vorbereitend« Arbeiten, 100.000 Xi, Hochschule in Liebwerd 200.000 Xi, Deutsche Tech­nik, Prag  , Grundpreisrate 50.000 Xi, die Brünner Deutsche Technik erscheint mit 10.000 Xi vorgesehen, und zwar für vorbereitende Arbeiten für einen Neu­bau des Maschinenlaboratoriums. Vie Präser deutsche Sendung, bringt in der kommenden Woche: S o n n t a g, IS. Jänner, 14.3014.45: Uebrr die Einkommensteuer(Dr. Posamentir), M i t t w o ch, 22. Jänner, 18.2018.40: Die Kulturbrdrutung der Gewerkschaften(Julius ' John- Aussig), Freitag, 24. Jänner, 18.3518.45: Aktuelle zrhy Minuten, S o n n t a g, 26. Jänner, 14.3014.45: Bor sechzig Jahren(Pauk Malles). Unerträgliche Zustände im Böhmerwald  -Grenzgebiet Sprengstoff-Attentat auf einen unserer Vertrauensmänner In dem Dorfe Repeschin bei Prachatitz  gibt es eine überwiegende Mehrheit der Sudeten­deutschen Partei. Aber dennoch haben sich die So­zialdemokraten im Wahlkampf oes Jahres 1935 wacker gehalten. Es gelang der Partei sogar, trotz allem Terror eine Lokalorganisation zu errich­ten, die der Kriegsinvalide, Genosse S ch w e d a, leitet. Auf den.Genossen Schweda konzentriert sich der ganze Hatz der Henlein  - Volksgemeinschaft. Erst hat man ihn aus sei­ner Wohnung herauswerfen wollen. Als das nicht ging, wurde er unbegründeterweise der Brand st iftungverdächt igt; spä­ter hat man ihm des nachts seinen Krautak- ker vernichtet und schließlich ist man auch dazu übergegangen, gefährlicheDrohun- g e n gegen ihn auszustoßen, die in einem Ent­führungsversuch nach Deutschland  gipfelten. Von all diesen Dingen wurde die Be­zirksbehörde in Prachatitz   in entspre­chender Weise verständigt, doch hat sie bis heute keine Maßnahme ergriffen, die geeig­net wäre, dem bedrohten und verfolgten Genos­sen Schweda Ruhe zu schaffen. Die Beschul­digten sind trotz der gegen sie erstatteten An­zeigen immer freigegangen. Und nun hat dieZukunst" Folgendes zu berichten: Am 7. Jänner wachte die Frau Schwe- das im Küchenherd Feuer und legte gespaltenes Holz auf. Plötzlich ereignete sich eine heftige Ex­plosion. Hiebei gerieten auch einige feuerempfind­liche Gegenstände in der Nähe des Ofens in Brand. Zum Glück hatte das Ehepaar Geistes­gegenwart genug, und wurde der da und dort auf­züngelnden Flammen Herr. Als der Rauch abge­zogen war, suchten sie in dem zerstörten Herd nach der Ursache der Explosion. Hiebei stießen sie auf ein nur halb- verkohltes Stück Holz, in welches eine Höhlung gebohrt worden war. In dieser Höhlung muß sich der Sprengstoff befunden habe» und vielleicht hat nur eine unsachgemäße Ladung verhütet, daß die Explosion nicht die von den Tätern gewünschte Wirkung hatte. Zweifellos aber liegt hier ein Anschlag auf das Leben des Genoffen Schweda und seiner Frau vor. Wir sind mit derZukunft" der Auffassung, daß dieses neuerliche Bubenstück die tschechoslowa- kischen Behörden und Gerichte endlich zum Ein­schreiten gegen die Schuldigen, die in diesem Falle nicht weit zu suchen sind, veranlassen sollte. Zwei bewaffnete SA-Männer in der Tschechoslowakei   verhaftet DieZukunft" meldet aus B.-N e u h ä u s I bei Tachau  : Der Grenzfinanzwach-Abteilung in Geor­ genberg   in Bayern   sind schon seit längerer Zeit zwei SA-Männer im Zivil, sogenannteGe­heime", zur besonderen Verwendung zugeteilt. Außer der systematischen Bespitzelung des Grenzgebietes wurde von ihnen auch die F o r st­au f sicht ausgeübt. Am Montag, den 13. ds., wurden von ihnen einige Waldfrevler aufgescheucht, die die Flucht auf tschechoslowa­kisches Gebiet ergriffen. Bei der Verfolgung der Waldfrevler stießen die SA-Leute schon auf dem Hoheitsgebiete der Tschechostowakischen Re­publik auf den des Weges kommenden Josef Kreuzer jun. aus B.-Neuhäusl. Sie stagten ihn nach dem Namen der Flüchtenden. Als jedoch Kreuzer keine zufrieden­stellende Antwort gab, schlugen sie mit Gummiknüppeln auf ihn ein. Ein SA-Mann feuerte dem Flüchtenden auch einige Schüffe nach. Da kam eine Patrouille unserer Gendarmerie herbei und entwaffnete die SA-Leute. An Waffe« wurden ihnen außer den Gummiknüppeln ein Ge­wehr und zwei Brownings abgenommen. Sodann   wurden sie verhaftet«nd in die Gendar­meriekaserne in Neulofimthal ge- gebracht. Josef Kreuzer jun., übrigens einAnhän- 2_£r h e r^.S d P, war von den SA-Leuten MN Arm' und auf der Schulter ganz blau geschlagen. Spion des Dritten Reiches  ? Aus Waldheim   bei Tachau   wird uns berichtet, daß dort in der vergangenen Woche ein gewisser Sindelät verhaftet und dem Kreis­gericht in Eger   eingeliefert wurde. Sindelär war bis vor kurzer Zeit Aufseher der Finanzwachabtei­lung in Waldheim  , aus deren Diensten er wegen verschiedener Unzukömmlichkeiten entlasten wurde. Gegen Sindelär richtet, sich der Verdacht, daß er Spionagedienste zugunsten Deutschlands   gelei­stet hat. Gablonzer Aerzte im Dienste der SdP Wie uns aus Gablonz   berichtet wird, haben die Aerzte dort über Betreiben der im Geiste Hen­leins orientierten Mediziner beschlossen, ab 1. Jänner die Legitimationen der Arbeitslosen nicht mehr anzunehmen und diesen auch keine Medika­mente mehr auf den Blanketten der Heilfürsorge, die allein zur Ausfolgung von Heilmitteln in den Apotheken berechtigen, vorzuschreiben, also d i e Arbeitslosen ihrem Elend zu überlassen. Aber, wie imGablonzer Tag­blatt" zu lesen war, erbarmen sich einige Aerzte unter Umständen der arbeitslosen Kranken, und diese Umstände führen die Arbeitslosen über die B ö l k s h i l f e" zu den Aerzten, die plötzlich sehr gerne bereit sind, den armen Volksgenossen zu helfen. Mit andern Worten; die Henlein« Aerzte helfen erst dann den Arbeitslosen, wenn diese sich gleichschalten lasten. Das ist nichts anderes als politische Erpres­sung, gegen die mit allen Mitteln zu Felde ge­zogen'werden muß! Der Geist sozialistischer Dichtung Von Sonka Es kommt häufig vor, daß Dichter von Rang Und Namen auf eigene Gewiffensfragen öffentlich Antwort geben. Sie seien unpolitisch und stünden über den Parteien, beteuern sie, und ermahnen mit erhobenem Zeigefinger zur Abkehr von dem Teufel der Politik... Nein, der Dichter dieser Zeit ist ein politischer Dichter! Kunst ist ihm mit Kampf identisch, seine D'chtung sein politisches, das ist: sein menschliches Bekenntnis. Am brennendsten für ihn ist die, Frage der Beziehung eines Menschen zum andern, einer Gemeinschaft zur anderen. Der Instinkt des Dichters ist an Gerechtigkeit gebunden. Ihn treibt der Aufruhr gegen das Böse, und sein Wort will die Tat. Seine Dichtung ist Tendenzdichtung r,ö will nichts anderes sein. Aber man vergesse nicht, daß Tendenzdichtung, um wirksam zu sein, Kunst in des Wortes wahrstem Sinn sein muß. Und doch glaube ich nicht an dieunwandel­bare Heiligkeit" des Wortes, an die Unantastbar­keit der Sprache. Auch das sind Vorurteile, die von der jeweilig herrschenden Ordnung begünstigt werden, um den Dichter, als revolutionären Lebensgestalter auszuschalten.. Denn Spräche ist lebendige Freiheit, Frei­heit aber in eines Dichters Macht. Wenn sie das nicht wäre, dann gäbe es nicht die wundertätige Varietät der Dichtung. Das Wesen des genialen Dichters ist unab­änderlich, seiner Zeit einzigartigen und einmali­gen Ausdruck zu geben und diesen für mehr oder minder ferne Zukunft zu bewahren. Der Dichter ist genauer, objektiver und verläßlicher als> er Historiker, wiewohl sein Geist vor allem dem zu­gewandt ist, was wird, nicht dem, was gewesen ist. Es ist selbstverständlich, daß sich jeder Zeitinhält die ihm ureigene Form schafft. Man kennt wunderbare Beispiele von klassisch revolutionär-historischen Lyrikern in Li-tei-pe, Billon, Goethe, Rimbaud,. Bezrui, Jessenin   und anderen. Hingegen führt ästhetische Nachahmung üb-r- lebter Formen zu unlebcndig blassen Konstruktio­nen. zu Manier und Mache, zu lieblichen oder pa- thetiscken Gemeinplätzen. Und weiter! WaS soll die Abgekehrtheit des Poeten, was sein Gottluchertum! Es ist nichts verständlicher, als daß der an­gekommene Literat(nie das Geniel) für die Ord­nung eintritt, die ihm Grundlage seiner materiellen Existenz bedeutet. So möchte der eine die Menschen von der be­stehenden Kesellschaftsunardnung mit bereits ver­wesender Moral und abstrakter Kunst ablenken. Ein anderer mit der reinsten Metaphysik. Dabei merken beide nicht und das ist das Tragische an diesen Dichtern von Rang und Namen und ohne historische Einsicht, daß ihre Moral, ihre Kunst, daß ihr Gott: nur konservativ reaktionäre Hüter des bestehenden Tempels sind, in dem die Kriegs­pest nistet. Also, was ist diese Abgewandtheit?- Sie ist das Gegenteil von Geist. Geist ist nichts Metaphysisches. Geist ent­springt der Realität. Aus unserm Leben wird unser Werk. Da gibt es keine Flucht für den Dichter. Aus Flucht kann Unterhaltung, kann die Literatur der Poeten entstehen, nicht bleibende Dichtung des Lebenden. Unser Geist und untere Dichtung erwachsen aus Blut und Not unseres Daseins. Nur aus dem Kampf für die Freiheit von Wort und Werk kann jedem Volk seine nationale Dichtung, der Welt die Internationale des Geistes geboren.werden. Der Dichter kann kein Ornament au irgend einer noch so gewaltigen Machtfassade des Moments sein. Dichten heißt nicht? als an dem großen Mampf für Brot und Freiheit und Frieden teil­nehmen. Auch wir Dichter der Zeit haben nichts zu verlieren als die Ketten, aber eine Welt zu ge­winnen. Line Kundgebung der Jugend Aus dem Sozialistischen Jugendverband wird uns geschrieben: Wurde die Leistung der sozialistischen.Jugend­bewegung imI- hre der Kameradschaft ganz im Stillen gesetzt, so soll die Arbeit im kom­mendes Jahre auf die Wirkung nach außen ge­richtet sein. Ein großer Reichsjugendtag, der zu P f i n g st e n dieses Jahres in B o d e u- b a ch sein wird, wird die Mitgliedchast des So­zialistischen Jugendverbandes und darüber hinaus die gesamte demokratisch gesinnte sudetendeut che Jugend zu einer grvßen Kundgebung für die De­mokratie und den Frieden vereinigen und Spiegel­bild der schöpferischen Arbeit sein, die die sozialisti­sche Jugendbewegung in unserem Lande leistet. Nicht nur die zahlenmäßige Größe und Geschlos­senheit dieser wichtigen jungen Kampftruppe der Demokratie soll auf dem Reichsjugendtag zum Ausdruck kommen, sondern aych das kulturelle Schaffen der sozialistischen   Jugendbewegung: das Streben nach neuen, edleren Formen des Zusam­menlebens und der Geselligkeit, der erfolgreiche Kampf gegen die die Jugend verderbenden Rausch­gifte, das schöpferische Streben auf dem Gehiere der Kunst und schließlich. die unerschütterliche demokratische Gesinnung der jungen sozialistss^en Generation der Sudetcndeutschcn und ihre Er­gebenheit zu dem großen Werk des Staatsbegrün­ders Masaryk und seines Amtsnachfolgers. Es ist kein Wunder, daß diese eigenartige, ganz auf die eigene Kraft der Jugend gestellte Kundgebung schon heute das allergrößte Augen­merk findet und daß ihre Verkündung in den Massen der Jugend die begeisterte Zustimmung findet. Das Internationale Treffen der Arbeiter-Wintersportler am 18. und 19. Jänner 1936, im Ge­biete der beiden Naturfreundehäu­ser Morbachhütte und Vorder- Zinnwald, muß infolge ungünstiger Schneeverhältnisse a u f u n b e- s t i m m t e Zeit v er s c h o b en werden. Arbeiter,*was sagt Ihr dazu? :.d.ex^^Mxn  . K.itzpng. dxx Mzirlsfina^-. kommistion voir Podersam, in der der Be­zirksvoranschlag beraten wurde, verlangte der Vertreter derSdP die Herabsetzung der Ausgaben für die Entlohnungen der Bezirksstra­ßenwärter um 50 Prozent, in der Form, daß di« zugeteilten Strecken verlängert werden und somit 50 Prozent der Straßenwärter überflüssig werden. Bortragsrrise eines Führers der dänischen Sozialdemokratie.'Der Zentralsekretär der däni­schen Bruderpartei, Genosse Hans Hedtoft- Hansen   ist gestern in Prag   eingetroffen. Ge­nosse Hedtoft-Hansen, der Mitglied des Folkting (des dänischen Parlaments) ist und gegenwärtig die dänische Sozialdemokratie in der Exekutive der Sozialistischen Arbeiter-Internationale vertritt, tvird über Einladung der Bildnngszenttale in der kommenden Woche eine Anzahl Vorträge» halten. Er spricht in Aussig  , Bodenbach  , Tep- litz-Schönau, Ko m'v tau, Neudek  und Falken a«n über das ThemaNordi­scher Sozialismus Das demokratische Däne­mark im Kampfe gegen Krise und Wirtschafts­not". Warum die SdP. nicht für Tr. Benes stimmte, erklärte jetzt ihr Abgeordneter W o lf- gang Richter in einer Monatsversamm­lung der SdP. Aussig.Die SdP. habe des­halb nicht für Dr. Benes gestimmt," so ist in dem HenleinblattAussigrr Tagblatt" zu lesen,weil (wie Herr Richter erklärte) ihr das Vertrauen zu dem früheren Parteimann und Außenminister fehüe, dessen Außenpolitik nach Ansicht der SdP nicht richtig war dasAussiger Tagblatt" vermerkt an dieser Stelle" stürmischen Beifall da sie sich einseitig zu Frankreich   orientierte, ja selbst zur Sowjetunion   diese Feststellung zei­tigte Pfuirufe und die wirtschaftlichen Bin­dungen zu Mitteleuropa  , vo allem zu Deutsch­ land   zerriß". Das Nussiger Henleinblatt verzeich­net hier-Zustimmung." Also nicht die Ratlosig­keit der SdP, die in Prag   vor der Präsidenten­wahl auf Abruf bereit saß, war Veranlassung, daß die SdP.-Parlamentarier bei der Präsiden­tenwahl weiße Stimmzettel abgaben I Unschuldig bemerkte Herr Richter noch, daß die SdP an den Machtkämpfen hinter den Kulissen, die nach der Abdankung des Präsidenten Masaryk einsetztcn und die zur Wahl seines Nachfolgers führten, keinen positiven Anteil hatte, da es sich um. eine reine Angelegenheit der tschechischen Koalitions­parteien handelte... Wir wissen nicht, was uns weniger überrascht: die Sttrn von SdP- Führern, die keine historische Tatsache kopfscheu macht, oder der Geisteszustand ihrer Versamm« lunzsbesucher, die sich all das bieten lassen.