Nr. 24Mittwoch, 29. Jänner 1936Seite 3tfudetendeutsdier Zeitepic^ef„Ein inncrlldi kranker und morscher KörperLandbUndler-Urteil Ober die SdPDie„Deutsche Landpoft" beschäftigt sich in einem langen Aufsatz mit„KB undS d P", mit dem„unheimlichen Einfluh" näm lich, den der Kameradschaftsbund auf die SdPausübt. Aus dem bemerkenswert scharfen Urteil des deutschagrarischen HauptblatteS über dieHenleinpartei und deren KB-„Scheinloge" seiNachstehendes zitiert:„Die Opposition innerhalb der Parteige^en die Methoden des KB ist besonders in denletzten Monaten sehr gewachsen und ringtnach politischer Gestaltung und Geltung. AlleAusschlüsse aus der Partei erfolgen schlagartig und überraschend und jedermann weih, daßsolche Exekutionen stets gegen Leute vorgenommenwerden, die sich irgendwie gegen den KB ausgesprochen haben oder sich eine Kritik an einem Mitglied des KB erlaubten.Unter diesen Umständen ist daö allgemeineB e r t r a«« n in der Partei den schwer-sten Erschütterungen ausgesetzt. DirErkenntnis gewinnt immer mehr an Boden, daßder KB der Totengräber der SdP istund die Beseitigung des KB-Systems überhauptdie Boraussetzung zur Gesundung und Erhaltung der SdP bildet. Die Spannungen nehmen von Tag zu Tag mehr den Charakter einerVertrauenskrise gegenüber einem gewissen Kreis in der Führung an..Die Unzufriedenheit in der SdP ist auch reinsachlich und psychologisch erklärlich. Die Partechat keinen nationalen und keinen sozialen Standpunkt und bewegt sich in einem Nebel von verschwommenen Schlagwörtern. Sie hat sowohldas Programm der nationalen Selbstverwaltungiiber Bord geworfen, wie sie anderseits an demsogenannten„Altaktivismus" kein gutes Haarläßt. Henlein tritt in seinen Reden einen nationalen Rückzug nach dem anderen an, wirft sogarmit Schlagworten gegen den„P a n g e r m a n i s-m u s" um sich und reicht den Juden ein Bonbon. In sozialer Beziehung stehen in der SdPBauern, Arbeiter, Gewerbetreibende, Angestellteund Industriellen nebeneinander, aber es istkeinProgramm da, um die ständischen Interessenund Gegensätze in Uebereinstimmung zu bringen. Di« Partei gibt jedem und allen recht, indem sie ständische Unterabteilungen gründet undvon diesen Entschließungen und Anträge ausarbeiten läßt, die dem betreffenden Stand angenehmsind."Auf diese Weise entstehen innerhalb derPartei mehrere lleine Standesparteien, die aberpraktisch keine Bewegungsfreiheit und Auswirkunghaben, weil die Gesamtpartei selbst keinen Standpunkt und kein Programm hat. Das Schlagwortvon der„Volksgemeinschaft" reicht in diesem Fallenicht zu, um den v o l l st ä n d i g e n Mangeleiner großen sozialpolitischenL i n i e zu verdecken.Zusammenfassend kann man sagen, daß dieSdP in ihrer heutigen Form wohl ein riesigerOrganisations- und Agitationsapparat ist, daß sieaber, sowohl was das persönliche Vertrauen innerhalb ihrer Führung und zwischen Führung undAnhängerschaft, wie auch das nationale und soziale Programm betrifft,nicht nur ein unfertiger, sonder« sogar rin innerlich kranker und morscher Körperist. Die Enttäuschung, die insbesondereunsere deutschen Bauern in der SdP erleben werden, kann daher nicht ausbleiben. Es dreht sichnur um den Zeitpunkt, bis die Erkenntnis heranreift und das Volk genügend Aufllärungs- untAnschauungsunterricht erhalten hat.Monsterprozeß in Eger24 Angeklagte freigesprochenZwei bedingt verurteiltAm 8. April 1933 hatten die Hakenkreuzlerversucht, in Doglasgrün(im Bezirke Elbogen)einzudringen. Sie veranstalteten eine Versammlung, zu der sie die Besucher sogar in Autobussenheranbrachten. Die Arbeiter, die davon erfuhren,beschlossen ebenfalls hinzugehen, so daß sich 806Menschen vor dem Gasthaus ansammelten, diekeinen Einlaß fanden, weil ft<* die Hakenkreuzlerdarauf beriefen, daß es sich um eine 8-2-Ver-sammlung handle. Angesichts der gefahrdrohenden Situation verbot die Gendarmerie die Ab-haltung der Versammlung. Auf dem Heimwegew irden dann der als Referent ausersehenenationalsozialistische Professor H a ß m a n n ausElbogen schwer verletzt, ebenso wurde ein andererHakenkreuzler verprügelt.Auf Grund dieser Vorfälle erhob der Staatsanwalt gegen 26 Arbeiter, davon 21 Sozialdemokraten und fünf Kommunisten, die Anklage, u. zw.gegen zwei Beschuldigt« wegen schwerer Körperverletzung, gegen zwei weitere wegen öffentlicher Ge-walitätigkeit und schwerer Körperverletzung, gegendie andern wegen Auflaufs und unbefugten Eindringens in«ine Versammlung und schließlich gegeneinen Genossen wegen Veranstaltung eines nicht bewilligten Aufzuges der R. W.Am Dienstag fand vor dem Kreisgericht inEger die Schlußverhandlung statt. Den Sozialdemokraten stand Rechtsanwalt Dr. Henischaus Neudeck zur Seite, den Kommunisten war alsVerteidiger Dr. Rotschild aus Reichenbergbeigestellt worden. Das Gericht sprach lediglichzwei Kommunisten schuldig, von denen es ausGrund des teilweisen Geständnissesals erwiesen annahm, daß sie bewaffnet in einenHof eingedrungen seien und dort einen Hakenkreuzler verprügeü hätten, und^verurteilte deneinen zu sechs Monaten schweren Kerkers, bedingt auf zwei Jahre, den andern zu 24 Stunden strengen Arrests, bedingt auf ein Jahr,Alle übrigen Angeklagten wurden f r e i-gesprochen, weil ihnen die zur Last gelegtenHandlungen nicht nachgewiesen werden konnten.Wenzel Jaksch:Arbeiter und VolkEin Buch, das jeder denkende Sozialist lesenmußKC 24.—•. Für Parteigenossen SonderrabattZentralstelle für das Bildung*wesen, Prag XII.,SlezskA 13*Demnächst erscheinen:Emil Franz el: Abendländische RevolutionOtto Bauer: Zwischen zwei Weltkriegen?Verlag E. Prager, BratislavaErfreuliche Entwicklungunserer KonsumgenossenschaftenAn die hundert Vertreter der deutschenKonsumgenossenschaften Mähren-Schlesiens versammelten sich Samstag und Sonntag im Arbeiterheim Mährisch-Ostrau-Pkivoz zuihrer Kreisverbandstagung. DieAnzahl der dem Kreisverbande angeschlossenenGenossenschaften fielen in dem Zeitraum 1925bis 1936 von 60 auf 39, während die AnzahlderBerteilungsstellen von 225 auf325 anstieg. Im selben Zeitraum stieg die Mitgliederzahl von 51.511 auf 52.110.Der Umsatz konnte um rund 9% Millionenauf 89,555.000 Kc gesteigert werden. Im gleichen Zeitraum wuchsen die Reserven von2,287.000 KL auf 3,411.000 KC, die Geschäftsanteile von 4,961.000 KL auf 6,205.000 KLund die Einlagen der Mitglieder von18,700.000 KL auf 28,938.000 KL— Wohl derbeste Beweis dafür, welch großes Vertrauen dieMitglieder den Genossenschaften entgegenbringen.Der Schwarze Tag von Rumburg. AlfredP o h.l, Arbeiterstandsvertreter der SdP imHainspacher Bezirk, ist aus der Sudetendeutschen Partei a u s g e t r e,t e n. Er hatte, soschreibt die„Rumburger Zeitung", in der Rumburger Versammlung zur Einigung und zum Frieden gemahnt. Die Aufführung des Vorsitzendendes Klubs der Abgeordneten und Senatoren derSdP, Abg. K. H. Frank, der seine Freunde undBekannten aus früherer Kampfzeit mit„MatzBraun" und„Separatisten" beschimpfte, machteihm ein weiteres Verbleiben in der Partei unmöglich.Eindeutig sozial! Zur SdP-Tagung inKarlsbad, in welcher Konrad Henlein sprach, stellten sich nach der Zählung verläßlicher Gewährsmänner nicht wenige rals siebzig Fabrikanten ein. Ihnen zu Ehren trat als Rednerauch Walter Wannenmacher auf, den die Herrenja gut als bürgerlichen Handelsredakteur kannten und mit Freuden als Leiter des Hauptblattesder„eindeutig sozialen SdP" begrüßten. Augenzeugen versichern, daß Henlein gespannt lauschteund daß der Beifall der Siebzig von Herzen kam.,Wird Henleinvor Hacker kneifen?Eine Einladung zur DiskussionSonntag fand in Eger eine gut besuchteVersammlung des Landbundes statt, in welcherder neue Parteiobmann Hacker referierte.Einleitend brachte er seinen Zuhörern einenBriefwechsel zur Kenntnis, der für die weitereOeffentlichkell von Interesse ist. Die OrtsgruppeEger der SdP hatte Hacker in einem Schreibenersucht, ihren„Bauernführer" HauptmannK u m p e r t als Gegenredner über das Thema:„Der richtige Weg für die Besserstellung dessudetendeutschen Landvolkes"zuzulassen. Darauf erllärte sich Hacker in einemAntwortbrief bereit, mit Konrad Henlein persönlich eine Diskussion über dasThema:Der richtige Weg für eine Besserstellung dessudetendeutschen Volkeszu führen. Die Aussprache mit einem anderenBevollmächtigten oder Vertreter Henleins lehnteHacker ab. Die SdP ließ dieses Angebot unbeantwortet. Es ist bezeichnend, daß Henlein bisher überall, wo es brenzlich war, einenseiner Unterführer vorgeschickt hat. Warum weicht Henlein jeder Diskussion aus? Hatsein allmächtiger Generalstab wohl Angst, daß insolchem Falle die Ideenarmut des oberstenFührers allzu peinlich zur Schau gestellt würde?Nach unserer Erfahrung halten wir es fürgänzlich ausgeschlossen, daß Henlein den Mutaufbringen wird, einem politischen Gegner offenRede und Antwort zu stehen. Der sudetendeutscheMessias hat sich offenbar ganz daran gewöhnt,vor politischen Mamelucken zu reden, welchepflichtschuldigst die seichtesten Phrasen mit Heil-gebxüll quittieren.Die SudetendeutscheVolkshilfe in Aussighielt es für notwendig, den„Sozialdemokrat" derfalschen Berichterstattung zu zeihen, weil er dieArt der Sammlungen, wie sie von den NachbeternHenleins durchgeführt wird, unter die Lupe nahm.Es wird der Borwurf erhoben, daß damit derFirma Schicht und ihrer Arbeiter- und Beamtenschaft bei der Kontingentzuteilung Nachteile entstehen. Wenn diese Behauptung richtig wäre,dann wären wahrlich nicht die Sozialdemokraten,sondern einzig und allein jene Faktoren schuld,welche die Bestimmungen der Sammlungsbewilligung zu umgehen versuchen. Der Oeffentlich-keit wird eingeredet, die angeblich strenge Untersuchung habe die Haltlosigkeit unserer Behauptung, daß Betriebsleiter der Firma Schicht beiihren Arbeitern kassieren, einwandfrei ergeben.Es ist daher nochmals notwendig, die Tatsachenfestzustellen:-Der Herr Betriebsleiter Kromvholzließ durch den Vertrauensmann der SdP denin seinem Betriebe beschäftigten ArbeiternSpendenerklärungen einhändigen, auf welchendie Uebernahme des Monatsbeitrageö für dieSBH. von ihm eigenhändig bestätigt war.Wenn dies keine Betriebssammlung sein soll,dann ist es unerfindlich, weshalb ans diesenErklärungen zunächst auch der Name desArbeitgebers angeführt war und warum danndiese Erklärungen rasch durch solche»mgetauschtwurden, auf welchen der Name der Firma wegblieb? Wurden also die dem Herrn Betriebs-<leiter unterstellten Arbeiter vom Herr» Kromb-.holb kassiert oder nicht?Uebrigens haben die Macher der VollShilfein Aussig ganz vergessen, daß von der SBH inder Aufliger'bürgerlichen Presse wiederholt undöffentlich aufgefordert wurde, in Betrieben undUnternehmungen freiwillige Spenden einzuhebenund daß dabei merkwürdigerweise die Unternehmer aufgefordert wurden, mit gutem Beispielvoranzugehen. Offenbar hatte dieser Aufruf dengewünschten Erfolg, denn sonst hätte die Bolks-hilfe nicht am 7. Dezember im„Nussiger Tagblatt" erklären können, daßschon in vielen Unternehmungen der größteTeil der Beschäftigten sich freiwillig bereit erklären, die Monatsfpendm sich allmonatlichvom Lohn oder Gehalt abziehen zu lassen, damit diese Beträge gesammelt unmittelbar derSBH überwiesen«erden können.Hinzugefügt muß werden, daß weder denSozialdemokraten noch vielen solchen Spendernunbekannt ist, wie eS gemacht wird, wenn derUnternehmer mit gutem Beispiele worangeht undwenn die Arbeiter und Angestellten sich nicht etwa„fteiwillig" die Beträge vom Lohn abziehen lassen sollten. In der gegenwärtigen Krisenzeit—und das ist das Entscheidende—, riskiert der Arbeiter nicht gern seinen Arbeitsplatz. Aber nochmehr! Diese Form der Sammlung wurde derSBH nicht erlaubt und die Behörden müssen,wenn sie davon Kenntnis erlangen, einschreiten.Die Herrschaften mögen also gefälligst dieUrsachen des Mißtrauens, das heute in der tschechischen Oeffentlichkeit gegen deutsche Unternehmungen vielfach besteht, in ihren eigenen Reihensuchen, denn gerade sie sind schuld daran, wennder deutsche Arbeitsplatz in Gefahr kommt. Glauben denn die Herren von der Volkshilfe, daß dasVertrauen steigt, wenn beispielsweise, wie diesbei den letzten Sammlungen am vergangenenSonntag der Fall war, neben Naziturnern auchOrdner der SdP in vollem Wichs an Sammeltischen stehen und jeden Vorübergehenden, dernicht spendete, kritisch musterten? Selbst dieMachthaber des Dritten Reiches hätten ihreFreude gehabt, wenn sie die Gleichschaltung mittels Ordnerkappe und Ledermantels gesehenhätten. Die Nazi dürfen sich wahrlich über dieUnduldsamkeit unserer Behörden nicht beklagen.'Und wenn die Nachläufer Henleins Sorgen umden deutschen Arbeitsplatz haben, dann mögen sieihr Gesicht vom Dritten Reiche abkehren, denn esgeht nicht nur um den Arbeitsplatz der deutschenMinderheit, sondern auch um den der Henlein-nazi. Diesen ständig die Kastanien aus dem Feuerzu holen, ist nicht die Aufgabe der deutschen Sozialdemokraten.Brief an den ZeibpiegelZu unserer Mitteilung über die„N o<hiesse der Brüxer und DuxerBrauerei“(siehe unsere Ausgabe vom8. d. M.) und die skrupellose Art, Arbeiternach jahrzehntelanger Beschäftigung brotlos zu machen, schreibt uns Gen. Heß ausAltstadt bei Tetschen u. a.:Obzwar mir diese Vorbereitung schon langevorher bekannt war, wirkte diese Nachrichtauf mich wie eine Bombe, da ich immer nochan die Einsicht dieser Brauherren geglaubthatte. Aber es war Wunsch und Wille dtrHerren Gesellschafter und so mußte dieserAkt zur Tatsache werden. Diese Rücksichtslosigkeit der Herren Brauaktionäre hat auchsolche Menschen in Erregung versetzt, welchenicht betroffen sind, und wenn ich mich zuWorte melde, dann aus dem Grunde, weil meinSchwager I s e r in der Duxer Brauerei acht-zehn Jahre als Oberbinder(ohne bei derPensionsanstalt gemeldet zu8 ein) beschäftigt war und mit sechsKin•dem gesegnet ist, weicht fast alle arbeitslos sind. Schon wiederholt zogenzwei seiner Söhne in die Wett, um Arbeit zufinden, aber vergeblich. Die Eltern sind graugeworden— sie zählen 56 Jahre— und nundrängt sich ihnen die Sorge auf, was soll geschehen, woher das Brot für sich und dieKinder nehmen f Wer nimmt in diesem Altereinen Arbeiter auf, wenn junge Menschenjahrelang herumlungern und keine Arbeitfinden können!Dabei soll nicht verschwiegen werden, daßIser in dem Unternehmen einen Unfallerlitten hat, und zwar einen Bruchdes rechten Handgelenks, so daß eine regelrechte Abwinkelung besteht. Schon mitRücksicht darauf hätte man annehmen müssen, daß die Herren Gesellschafter etwasNachsicht haben werden, da sich doch dieUnfallfolgen bei etwaiger Suche nach Arbeitschädigend für den Arbeiter auswirken!Vier schuldlose Famili en werden in den Strudel der Verelendung hineingezogen, Kummer und Borge werden sie beiTag und Nacht nicht los!Troppauer Stadttheater in Schwierigkeiten.Die Direktion des Troppauer Stadttheaters teilteder Stadtgemeinde mit, daß sie sich außerstandesehe, den mit ihr geschlossenen Vertrag in der bisherigen Form auch für das nächste Jahr einzuhalten. Das Theater, obwohl künstlerisch auf derHöhe, arbeitet mit einem stets wachsenden Defizit.Die Direktion machte eine Reihe materielle Erleichterungen bringende Vorschläge, über die dieStadtbertretung am 15. Feber verhandeln wird.Bis zu diesem Zeitpunkte wird der" TheaterauS-schuß in der Lage' sein» der Stadtvertretung dienotwendigen Unterlagen zu den vorgeschlagenenAenderungen vorzulegen.Totschlag in Karlsbad. Sonntag gegen 4Uhr früh wurde nach einer Tanzunterhaltungim Arbeiterheim in Alt-Rohlau der ArbeiterEduard Lorenz auf der Straße mit einemschweren Schädelbasisbruch bewußtlos aufgefunden. Lorenz starb Sonntag abends im Krankenhaus, ohne das Bewußtsein erlangt zu haben. Erist vermutlich das Opfer eines Totschlages geworden. Als der Tat verdächtig wurde der ArbeiterAnton Peches, mit welchem Lorenz währendder Tanzunterhaltung in Streit geraten war,verhaftet. Pecher stellt bis jetzt jede Schuld inAbrede.Der Postbeuteldievstahl in Kuttenplan aufgeklärt. Am 17. Jänner wurde, wie gemeldet,auf dem Bahnhof in Kuttenplan ein Postbeutelgcswhlen, der außer Briefen auch einen Geldbetragvon 950.0 KL enthielt. Die Gendarmerie verhaftete nun am 25, Jänner den Malergehilfen LorenzS ch u st e r aus Kuttenplan, der sich durch Geldausgaben verdächtig gemacht hatte, nachdem auchbei einer Hausdurchsuchung ein Geldbetrag von4600 KL, der hinter dem„Haussegen" verstecktwar, aufgefunden wurde. Schuster litt mit seinerFamilie, Frau und ein Kind, größte Not. Erhatte Schulden und sollte gepfändet unddelogiert werden. Wider Erwarten konnteer plötzlich seine Schulden bezahlen und auch fürdie Seinen Kleider, Wäsche und Schuhe einkau-fen. Dieser plötzliche Geldaufwand des Malergehilfen wurde der Gendarmerie hinterbracht.Schuster legte ein G e st ä n d n i s ab und führt:die Gendarmerie auf eine nahe dem Bahnhof gelegene Wiese, wo noch der Postbeutel mit seinemganzen übrigen Inhalt lag.Rene Gebühren für Amtshandlungen? AusGastwirtschaftskreisen wird uns mitgeteilt, daßdie Staatspolizei in A u s s i g neben den bisherigen regelmäßigen Gebühren für Veranstaltungen noch eine Amtshandlungsgebühr nachfteiem Ermessen im Betrage von 20 bis 500 KLcinhebt. Diese neue Belastung betrachten dre Gastwirte als eine weitere Einschränkung ihrer Geschäftstätigkeit und befürchten eine Rückwirkungauf die bei ihnen beschäftigten Angestellten. Imdeutschen Gebiet, wo ohnehin schon Vergnügennur mit einem Abgang möglich sind, muß sichdiese Maßnahme besonders drückend auswirken.Es konnte bisher nicht festgestellt werden, ob dieseMaßnahme als zentrale gedacht ist Schließlichwerden durch die Erhebung dieser AmtShänd-lungSgebühr auch die Gemeinde bei der Gebarungder Luftbarkeitssteuer beeinträchtigt.