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Freitag, 31. Jänner 1936
Ein Stück Hitlerkultur
Folgenden Tatsachenbericht über das Konzentrationslager Moringen stellt uns eine Frau zur Verfügung, die diesem hitlerdeutschen Kul turinstitut nach mehrmonatigen Leiden noch lebend entgangen ist. Der Bericht zeigt ia schon durch seine nüchterne Sachlichkeit, daß es der Schreiberin nicht darauf ankam, Greuelmärchen" in die Welt zu sehen, sondern die nackten Tatsachen darzustellen, die ja auch ohne Kommentar deutlich genug sprechen. Man denke nicht, daß es im Dritten Reich nur Konzentrationslager für Männer gibt. Ich wurde des Gegenteils belehrt.
Auf Grund des Rückwanderergesetzes wurde ich in Frühjahr 1935 mit meinem Mann verhaftet und zunächst in das Frauengefängnis des Berliner Polizeipräsidiums eingeliefert. Auch in meinem Schußhaftbefehl stand nur, daß ich zum Schuße von Volt und Staat in Schubhaft genommen würde, zivecs Ueberführung in ein Gemeinschaftslager. Wie fich später herausstellte, war hiermit das Frauenkonzentrationslager Moringen gemeint.
Das Lager war der getreuliche Abklatsch eines der fleineren Männerkonzentrationslager, nur daß wir nicht von SS oder bewacht wurden, was allerdings in den Jahren 1933 und 1934 noch der Fall war, sondern von Frauen der NS- Frauen schaft . Die Verpflegung war die übliche Lagerkoſt, die Mengen wohl ausreichend, doch das ewige EinerTei der vielen suppenähnlichen Eintopfgerichte richtete allerlei Unheil in unseren Körpern an,
Der gemeinsame Schlafraum lag direkt unterm Dach. Wegen der Feuersgefahr durfte nicht geheizt werden, so daß eine grimmige Kälte herrschte und wir morgens und abends die Eiszapfen an den Querbalten und Betten wegtraßen mußten. Wir schliefen auf Strohsäcken, atvei Betten übereinander, zumindest 40 in einem Raum. Aufstehen mußten wir um 6 Uhr früh, um 9 Uhr abends war völlige Bettruhe. Wehe dem, der dann noch muckste!
seins durchlebten.
Wir hatten auch eine Nationalsozialistin im Lager. Angeklagt war sie, den Bürgermeister ihrer Stadt beleidigt zu haben. Auf meine Frage, zu welcher Richtung sie sich nach diesem Lageraufenthal befehren würde, antwortet mir diese Frau, die auch noch einen schweren Prozeß vor sich hatte, stolz:„ Ich bleibe doch Nationalsozialistin, ich bin doch eine alta Kämpferin. Wenn Adolf Hitler , mein Führer, tüßte, daß ich hier size, wäre ich hier längst her aus. Aber alles kann Adolf Hitler natürlich auch nicht wissen."
Etwa 15 bis 30 Bibelforscherinnen hatten wir im Lager. Sie lasen ununterbrochen in der Bibel. „ Der Teufel regiert", sagten sie immer, innerlich ftimmte ich ihnen in diesem Punkt zu. Doch das Gute wird siegen und dann hat der Teufel abgewirtschaftet."
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Auch eine Jrre war in unserem Lager. Diese Frau war bereits zweieinhalb Jahre im Irrenhaus als gemeingefährlich gewesen. Eines Tages ging fie auf die Wärterin mit einem Messer los und war nicht mehr zu bändigen, auch des Nachts bedrohte fi uns im Schlafraum. Sie bekam fürchterliche Schläge von der Gendarmerie und wurde dann in eine Einzelzelle gesperrt, über ein halbes Jahr blieb sie im Lager.
Nr. 26
trante Frauen ins Lag er zu bringen. Kura| Grenzwache in Varh bei Berehovo gegen einige bor mir wurde in das Polizeigefängnis Berlin eine Schmuggler, die beim Schmuggel von Waren aus Frau eingeliefert, die gleich mir als Rüdivanderin Ungarn über die Theiß schwammen, hon aus dem Ausland gekommen war. Sie fam aus der Waffe Gebrauch. Der 19jährige Franz Bod Brasilien, nachdem sie dort sieben Monate an Typhus wurde durch einen Schuß schwer verletzt. Er wurde und gelbem Fieber gelegen hatte und dort elend zu- ir. das Landeskrankenhaus nach Berehovo gebracht, grunde gegangen wäre. Sie fehrte nach Deutsch wo ihm wahrscheinlich ein Bein wird amputiert wer land zurüd, um sich zu furieren. Es half kein Attest den müssen. obwohl die arme Frau keine Nacht vor Schmerzen Strafaufschub für Hauptmann. Gouverneur schlafen konnte, weil ihr auch jede ärztliche Behand Hoffman hat die Wiederaufnahme der Unterfulung am Aler in den drei Wochen Haft abgelehnt chung über den Raub des Lindbergh- Kindes anwurde. Obwohl ihre Beine vollkommen geordnet, die Suche nach jeder in die Affäre vereitrig waren, wurde sie mit uns zusammen ins wickelten Person fortzusehen. Er glaube nicht, ager transportiert. Dort blieb sie noch fast vier daß das Verbrechen durch eine einzige Person Monate und die letzten 14 Tage wurde sie tagtäglich berübt worden sei. Aus dem Prozeßprotokoll liege bem Lagerarzt an beiden Beinen geschnitten, bis sich genügend Beweismaterial dafür vor, daß die eines Tages der Arzt zu der Feststellung bequemte. Hauptzeugen des Prozesses und die Mitglieder daß sie Knochenhautentzündung habe und er feine der Anklagebehörde seine Ansicht teilten. Er habe Verantwortung übernehmen könne. Trotzdem dauerte jetzt genügend Beweismaterial, damit ein Strafes noch fast drei Wochen, bis die Gestapo sich dazu aufschub Hauptmanns gerechtfertigt sei. entschloß, diese schwverleidende Frau zu entlassen.
Am meisten zu leiden hatte die Wirtin tea
Man schreckte auch nicht davor zurück, schwers schon bereit!
Tagesneuigkeiten
Nicht nur lesen und loben beherzigen!
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Chinesische Idylle. Reuter meldet aus Pei
„ Nationalheros" Horst Wessel . Seit Anfang 1933 ping: Hinjuken teilte mit, daß er den Banditen faß sie im Gefängnis und ist die ganze Zeit enorm gestattet habe, ihre Macht in Tschinpintschau zu behalten, und zwar als Angehörige der mißhandelt worden; auch jezt bei uns im Lager Miliz. rissen die Qualen bei dieser Frau nicht ab. Auch fie ist eine von denen, die während des Hitler- wanderungsbereite Personen ist es schwer, richtige Auskunftsstelle für Auswanderer. Für ausRegimes niemals herauskommen wird, ja, man hat Informationen über solche Länder zu erhalten, ihr höhnisch und gemein gesagt, sie könne froh sein, wo noch eine Ansiedlungsmöglichkeit vorhanden ist. daß sie hier bei uns in Schußhaft sei, denn, wenn Das hat den Sekretär des Zentralverbandes der sie herauskommen würde, so wäre die Kugel für sie deutschen Kleinbauern und Häusler Adolf Schmidt in Prag dazu veranlaßt, eine Ausfunftstelle für Auswanderung zu errichten, welche vom Ministerium für soziale Fürsorge genehmigt den 62 Jahre alten Sodawassererzeuger Wolf un worden ist. Die neue Einrichtung hat mit 1. Jän scinen Neffen Franz. Diese beiden hatten diner 1936 ihre Tätigkeit aufgenommen, sie führt Flodermann längere Zeit ausgehalten. Nach ber den Titel„ Auskunftsstelle für Auswanderung, schiedenen einander ergänzenden und bestätigenden Landwirtschaftliche Beratung " und hat ihren Siz Zeugenaussagen waren sie in der kritischen Zeit in Prag VII., Stroßmayerova 8. Sie ist eine am Tatort, wie schließlich auch der junge Wolf selbständige Einrichtung und unabhängig von zugab, während sein Onkel es entschieden in Ab- allen Partei- und sonstigen Organisationen. rede stellt. Franz Wolf wurde verhaftet. Für sie verantwortlich ist aus fchließlich der Sekretär Adolf Schmidt. Auswanderungsbereite erhalten bei
Der Präsident der Republik empfing am Donnerstag, den 30. d. M., die Vertreter der Deutschen Technischen Hochschule in Prag.
der vorgenannten Auskunftsstelle gegen Voreinabeffendung von Kč 8.- in Briefmarken jederzeit entsprechende Informationen. Kälte- Welle im Anrollen? Der Zufluß war
Italienischer Bomber abgeschoffen. Ein finisches Communiquee besagt, daß eine Eskadrille
Im sudetendeutschen Gebiet wird ein WerEinige Fälle und Gespräche werden am besten beblatt tolportiert, das einen offenen dieses Frauenlager beleuchten und zeigen, unter wel Brief des Grazer Professors Jo= then Leiden und Hoffnungen, Aengsten und Bangen hann ude an Mussolini enthält. wir die Tage, Wochen, Monate, ia vielleicht Jahre 1 de, Professor der Theologie, vierfacher Dofdiefes unfreiwilligen und unschuldigen Eingesperrt tor, ein sehr tapferer Mann, der schon durch Tembien bombardierte, die Kirchen in Mardicha mer Luft aus dem Mittelmeer - Gebiet, welcher mit feinen Kampf gegen Seipel und den Heimwehr - marfed und in Mihaeltangu in Brand gesteckt hat. geringen Unterbrechungen bereits seit WeihnachZunächst der Arzt, der sonst vielleicht noch faschismus bekannt geworden ist, flagt Musso- Einige Abessinier beschossen die Flugzeuge aue ten anhält und nicht nur in den Niederungen, son nicht der Schlimmste war( von der Frau aus gesni in heftigen Worten des Kriegsverbrechens alten Gewehren und es gelang ihnen, eines dern auch in den Gebirgslagen des Staatsgebietes der Flugzeuge zu treffen, das in Flammen auf- in der letzten Zeit ungewöhnlich hohe Temperatu ging. Einer der Insassen des Flugzeuges sprang ren gebracht hat, beginnt zu erlahmen. Wie die mit dem Fallschirm ab, berfing sich jedoch in den sich in dieser Woche über den verschneiten Gebiete: Staatsanstalt für Meteorologie mitteilt, haben Zweigen eines Baumes, wobei er sich gleichzeitig Nordost- Europas Kaltluftmassen angesammelt, in die Seile verwickelte und erhängte. Zwei weitere Flieger verbrannten in den Trümmern des Flugzeuges.
sprochen!), jedoch für den, den er aus irgendwelchen
Gründen nicht leiden konnte, ein Teufel fein konnte. Er behauptete einer schwangeren Frau gegenüber, die bereits sieben Monate eingesperrt war, sie sei eben erst im vierten Monat und damit basta! Als die Frau den Fall richtigstellen wollte, wies er ihr die Tür. Drei Wochen später hatte sie eine Fehlgeburt. Ein nicht lebensfähiges Kind, welches bereits nach acht Tagen stirbt. Die Frau bekommt Kindbettfieber und der Lagerdirektor meldet es pflichtgemäß der Zentrale nach Berlin . Nun kommt das Grausfige. Die Frau liegt im höchsten Fieber und jetzt kommen drei Gestapobeamte aus Berlin und vernehmen in diesem Fieber die Frau stundenlang, erbarmungslos. Das ganze Lager ist in höchster Erregung!
Eines Tages werden wir alle im Lager vers nommen. Gleich vier Gestapobeamte aus Berlin sind da. Zwei Stunden müssen wir ununterbrochen stehen, jede wird vernommen, besonders scharf sind sie in dem Raum, in welchem die Frauen jüdischer Nonfession untergebracht sind. Es fehlt nicht an den ge= meinsten Redensarten und Behauptungen, alles wird von diesen Beinigern in den Dred gezogen und zum Schluß schleudern fie uns die Worte ins Gesicht: ,, Viele von euch werden überhaupt nicht mehr aus diesem Lager herauskommen, damit ihr nicht die Boltsgenossen bergiften könnt!" Lähmendes Entseben packt uns. Wen meinen diese Bonzen, wer wird nicht mehr herauskommen? Diese Nacht schläft keine.
Ein weiterer Fall: Eine Funktionärin ist in Berlin von der Gestapo beim Bettelverteilen ge= schnappt worden, zugleich mit ihrem Verlobten. Allerdings wurden die Bettel bei ihnen nicht mehr borgefunden und ein Beweis für eine staatsfeindliche Betätigung konnte nicht beigebracht werden. Troßdem Einlieferung in die Prinz- Albrecht- Straße. Eine Nacht und einen Tag stehen ohne Essen, die ganze Nacht geht ein Metronom. Alle givei Stunden wechseln die Aufpasser.
Einer schlägt ihr mit einem Rohrstock über das Ohr, daß das Blut her borsprint. Der gemeine Schläger bringt sie selbst zum Arzt, der sie fragt:„ Was haben Sie da? Hat man Sie etwa geschlagen? Wer war es?" Die
an und spricht ihm vor allem das Recht ab, im Namen des Christentums und der Kultur Abesfinien mit Mord und Brand zu überziehen. Es heißt in dem Offenen Brief:
Zitronen- Sanktion. Auf einem Londoner Güterbahnhof wurden am Mittwoch 400 Aisten Zitronen, die im Widerspruch zu den Sühnemaß nahmen aus Italien nach England eingeführt werden sollten, von Zollbeamten beschlagnahmt. Es handelt sich um den ersten Fall dieser Art seit der Verhängung der Sühnemaßnahmen.
Oder glauben Sie vielleicht, daß Sie einen gerechten Abwehrkrieg führen? Glauben Sie einen gerechten Grund zu haben, um in abessinisches Gebiet mit Waffengewalt einzufallen und das arme abessinische Volt mit Bomben zu bewverfen? Daß Sie bei diesem Unternehmen die Männer Ihres Volkes, auch unsere deutschen Stammesbrüder in Südtirol zu Hunderttausenden dem ungewohnten mörderischen Klima von Abessinien ausliefern und so schon de ren Gesundheit und deren Leben schwer gefährden, macht Ihnen anscheinend nicht die geringsten Die Witwe Stawistys hat in einem New Gewissensbeschwerden. Sie persönlich Yorker Broadway- Kabarett eine Stelle als Girl bleiben ja hübsch daheim, im ficheren Hinterland und werden sich sicherlich nicht in gegen einen Wochengehalt von 50 Dollars an
genommen.
welche in langsamer Ausbreitung gegen Mittel europa begriffen sind. Im Zentrum der Kältewelle, dem nördlichsten Rußland , sind die Tem peraturen in der Nacht auf Donnerstag bis auf minus 40 bis minus 50 Grad gefallen. Auch Zentral- Rußland meldet bereits Temperatur- Minima bon minus 10 bis minus 20 Grad. Die Grenze der Ganztags- Fröste hat bereits die Randgebiete Polens erreicht. Auch bei uns ist eine Drehung des Windes nach Nord- Osten mit allmählicher Abfühlung zu erwarten, Wahrscheinliches 23 etter von heute: Vorwiegend umz- gen, namentlich auf den Bergen strichweise Schne fall,
allmähliche Abkühlung. Nordost bis Ostwind- Wetteraussichten für Samstag: Weitere Abkühlung!
Samstag:
die vordersten Reihen Ihrer Soldaten stellen, wie es eigentlich ehrlichen wahren„ Führern" zufäme. Sträflinge während des Transports entWenn Sie mir aber nun sagen: Sie führen flohen. Donnerstag vormittags wurden von der einen Krieg, um dem ,, wilden" Volke der Abessi- Lundenburger Schubstation in das Arbeitshaus nier, wo noch die Sklaverei daheim iſt, christlich in Ilava in der Slowakei drei Häftlinge, und Vom Rundfunk europäische Kultur zu bringen, und vor allem, um für Ihr übervöltertes Land neuen Boden und zwar Josef Prekop, Vasil Ilkow und Josef Empfehlenswertes aus den Programment neue Lebensmöglichkeiten zu schaffen, so muß ich Adamik befördert. Alle drei waren gefesselt und darauf erwidern: Sie selbst, ob Sie ein Christ befanden sich in einem Eisenbahn- Sonderabteil. sind und als solcher leben oder nicht, Sie selbst Während der Eisenbahnfahrt gelang es den Prag , Sender L: 10.05: Deutsche Presse, 12.10: werden kaum im Ernste daran glaus Häftlingen, ihre Fesseln zu lösen, hinter der Sta- Unterhaltungsmufit, 13.40: Schallplatten, 16.05: ben, daß man christliche Kultur tion Malaca zwischen Plavecký Štvrtok und 30- Tanzmusit, 17.55: Deutsche Sendung: Meister aus mit Maschinengewehren, Kano hor überfielen sie ihre Eskorte und sprangen ratsmarkt und Brautschau im Braunauer Ländchen, der Blütezeit des a capella Gesanges, 18.15: Heinen und Giftgasbomben verbrei durch das Fenster aus dem fahrenden Zug. Die 18.45: Deutsche Presse, 22.15: Chansons auf tet. Nur ein der Paralyse Verfallener könnte Geflüchteten wurden von Zohor aus verfolgt; Schallplatten. Sender S: 7.30: Unterhaltungsmusik, daran glauben. Und wenn sich jetzt auf einmal das ,, christliche" Europa über die Sklaverei in Abes- bisher jedoch erfolglos. Wie es scheint, sind zwei 14.10: Deutsche Sendung: Der Herr, der nicht finien aufregt ficher ist die Sklaverei als Ver- von ihnen schwer verletzt. tanzt, 18.45: Leichte Musik. brechen zu verurteilen fo möge das christliche Europa , Italien nicht ausgenommen, zuerst vor chesterkonzert, 17.40: Deutsche Sendung: Tänge auf zwei Klavieren. Mährisch- Ostrau 17.15: Schallplatten: Schumann. Breßburg 17.50: Tanz musik. Kaschau 15: Orchesterkonzert.
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Schmuggler beim Durchschwimmen der Theis der eigenen Türe kehren und möge die ungl. ver- angeschossen. In der Nacht auf Donnerstag machte brecherische Sklaverei des Finanzkapitalismus und eine aus zwei Mann bestehende Patrouille der damit die entsetzliche Ausbeutung von Millionen und Millionen arbeitender Menschen und die schreckliche Arbeitslosigkeit beseitigen Hier wäre ein dankbares Arbeitsfeld für Sie, Herr Duce.
Frau gibt darauf keine Antwort, doch der junge Sudetendeutschtum wird das Wort Udes hier Bei der Stimmung in Desterreich und im SS- Mann meint höhnisch zu ihr:„ Mein Täubchen, Sie können ruhig sagen, wer es getan hat." Doch und dort willige Ohren und zu st i m- fie zieht es vor, weiter zu schweigen. mendes Echo finden. Zu wünschen aber Nun kommt sie ins Polizeigefängnis Alexanders wäre, daß die Menschen, die im katholi. plak, mit verschärfter Einzelhaft und vollkommenem fchen oder im nationalen Lager Sprech- und Schreibverbot. Tag für Tag, bier diesen tapferen Worten Beifall zollen, in sich Wochen lang, bringt man sie zum Verhör zur Gestapo gehen und mit der gleichen Folgerichtigkeit und herüber. Und eines Tages wird sie ihrem Verlob- Leidenschaft auch die anderen Dittaten, der inzwischen im Columbiahaus gepeinigt toren und Nachäffer der Diktatoren, die wurde, gegenübergestellt. Nicht wiederzuerkennen ist Sitler, Henlein, Starhemberg er, taum fann er noch stehen und angeblich soll er alles gestanden haben. Doch sie schreit ihn an, er anklagen, und daß sie vor allem se I b st folle zur Besinnung fommen und alles, was er ge- etwas dazut un, daß dem verbrecherischen sagt habe, sei doch Unsinn, denn sie hätten doch nichte Treiben ein Ende bereitet werde! getan. Der Mann widerruft alles und nun hat man diese Frau zu uns nach Moringen gebracht, ſpäter bekommt sie noch einen Prozeß, fie wird nie frei tommen.
Im Lager hat sie entbunden und auch dieses Kind wird ihr genommen werden, weil sie nicht fähig ist, dieses Kind im nationalsozialistischen Sinne Bu erziehen"!
Eine Verhaftung in Jungbunzlau. Um der Mord an Paula Flodermann aufzuklären, hat di Genda nerie bisher 85 Personen einvernommen. Der Verdacht richtete sich vor allem gegen einz Freundin der Ermordeten, dann einen wegen Diebstahls flüchtigen Kellner, der verhaftet wurde, abec jein Alibi nachweisen konnte, und schließlich gegen
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Brünn 12.35: Or
Frankreichs ,, Jubiläums- Kabinett" bei der ersten Sitzung
Das Kabinett Sarraut tann den Ruhm" für sich in Anspruch nehmen, die hundertste Regierung seit der Ausrufung der französischen Republik im Jahre 1870 zu sein. Man sieht hier die Kabinettsmitglieder bei der ersten Beratung im Palais Matignon.