Sems

Sozialdemokrat

Freitag, 7. Feber 1936. Nr. SS

für gewisse Beschäftigungszweige Frauen geeig­neter und befähigter sind als Männer und. ihre Ausscheidung hieße, dem Grundsatz der Wirt- schaftlichkeit entgegenzuhandeln. Solange die Löhiie der Männer nicht wenigstens zur Deckung des dringendsten Bedarfes eines zivilisierten Fa­milienlebens hinreichen, werden Millionen von Mädchen und verheirateten Frauen gezwungen sein, die Unzulänglichkeit der Familieneinkünfte dadurch zu ersetzen, daß sie bezahlte Beschäfti­gung suchen. Selbstverständlich mutz das verhin­dert werden, was wirilloyale Konkurrenz" zwischen Männern und Frauen nennen könnten. Die FormelGleicher Lohn für gleiche Arbeit" ist zwar nicht leicht durchzüführen, da nicht jede Arbeit" mit mathematischen Methoden meßbar ist, um so mehr aber verdient die Frage der Frauenerwerbsarbeit ein genaueres und unvor­eingenommeneres Studium als bisher."

71. Jahresbericht der Hypoteöni banka teskä v Praze (früher Hypothekenbank des Königreiches Böhmen )

Hypothekardarlehen 1.824 Millionen. Einlagen 883 Millionen. Depositen 2.187 Millonen. In der am 5. Feber 1836 abgehaltenen Direktionssitzung wurden die Rechnungsabschlüsse der Zentrale und der Filiale in Bratislava mit der Expofitur in Koöice für das Jahr 1838 genehmigt. (Die vorjährigen Ziffern sind in Klammern).

Bilanz.

Aktiva Kassastand Sofort fällige Guthaben,. Wechsel Eigene Effekten* Hypothekardarlehen.... Sonstige durch Wertpapiere gedeckte Forderungen (Schuldner)...«. Realitäten ,,,,»» Inventar....«.. Transitorische Aktiva... Deponierte Effekten. Zusammen

KC 7,789.676.88 (6,650.011.30) 271,376.412.27 (136,288.971.07) 48,654.783.20 (19,831.740.90) 813,968.718.51 (574,237.066.77) 1.824,235.341.81 (1.842,770.849.81)

82,823.80274 (116,459.825.55 9,838.720. (10,061.800.) 2 84,097.863.88 (28,921.777.98) 2.157,436.298.87 (2.180,744.984.76) 4.900,186.114.58

rrns" Eigene Reserven nach der Zu­teilung ,,,,,,, Betriebsfonds der Filiale in Bratislava ...... Pfandbriefe im Umlauf.. Unbehobene Pfandbriefkupons Einlagen auf EinlagSbüchel. Einlagen in laufend. Rechnung Kreditoren....,«, Transitorische Passive,,. Deponierte Effekten... Zusammen

4 M 101,188.528.64 (100,208.686.17) 16,000.000. (16,000.000.) 1.703,079.000. (1.717,971.100.) 994.290.15 (872.571.20) 289,412.249.60 (296,017.159.) 593,804.602.88 (565,149.122.01 1,288.004.50 (8,038.240.74) 87,038.144.94 (35,964.166.21) 2.157,436.293.87 (2.130,744.984.76) 4.900,186.114.58

Berlnst- und Gewinn-Konto:

Verlust Zinsen ,....... 112,129.609.24 Kursverlust an Effekten.. 4,908.100. RegieauSlagen u. Pensionen. 15,717.871.65 Steuern u. Gebühren... 1,898.110.15 Abschreibungen...«» 224.310. Reingewinn(zur Gänze den eigenen Reserven zugewiesen. 741.982.72 185.619.488.76 Gewinn XL Zinsen............ 129,495.924.98 Pegiebeiträge., 4,267.605. Diverse Einnahmen..« 1,^96.098.88 Erträgnis der Realitäten.. 359.804.90 185.619.433.76 In der-Westen Hälfte deS Jahres verkaufte

die Bank fast den ganzen Vorrat an Pfandbriefen und das lebhafte Interesse für dieselben dauerte bis Jahresende an. Infolgedessen war es der Bank ermöglicht, alle Nachfragen nach Hypothekardarlehen zu befriedi­gen,. soweit sie den Satzungen entsprachen. Die Nachfrage blieb jedoch hinter den vorhergehenden Jahren zurück, nachdem die Bautätigkeit stagnierte und auch infolge des allgemein normierten Zins- sußes kein, Anlatz zur Konversion vorlag. Die Einlagen auf Einlagebücher und in lau­fender Rechnung weisen ein« mätzige Steigerung auf, ebenso wurden die Reserven verhältnismätzig verstärkt. Die Kredite der planmäßigen Elektrifi­zierung wurden in der Slowakei und Karpatho« rutzland erweitert. 3258

flro.xr Rettung

Verkehrsunfälle. Frau Gabriele Cechobskä aus' Dejwitz versuchte gestern nachmittags in der Stefa- nststratze in Smichow ein Pferdefuhrwerk mit ihrem Personenauto P28.100 zu überholen, wobei sie mit der Deichsel zusammenstietz und sie abbrach. Hie­bei wurde eines der Pferde am Hinterfuß verwun­det. Die Pferde erschraken und gingen mit dem Wagen durch, so daß es dem Kutscher Anton Petiina aus Radlitz erst beim WirtshausU An- dAa" gelang, sie zum Stehen zu bringen. Beim Auto wurde die Karosserie beschädigt und das Dach durchstoßen. Das Verfahren wurde eingeleitet. Der Chauffeur Franz Pazour aus Nufle fuhr ge­stern nachmittags mit seinem Auto durch die Ko- menskhstratze in Smichow , als ihm der 20jährige Glaser Ladislaus KriZek aus Smichow auf seinem Motorrad entgegenkam. Um einem Zusammenswß vorzubeugen, bremste Kkissek so unvermittelt, daß er aus seinem Sitz gerade gegen das Hinterrad des Autos fiel und mit einer Gehirnerschütterung und einer Quetschung des Kieferknochens bewußtlos liegen blieb. Die Rettungsgesellschaft brachte ihn auf die Klinik Schlosser. Der Chauffeur Karl Bajda aus Zizkov stieß gestern am Ende der PodL- braderstratze in Zizkov mit einem Personenauto zu­sammen, das er er selbst fuhr«in schweres Lastauw umwarf, wobei sein Auto eine hölzerne Umzäunung durchbrach und sich dann Wenfalls überschlug. Der Chauffeur ist unverletzt, zwei Jn- saffinnen des Auws jedoch, Anna Surka und Bo- zena Prkno aus Zizkov , erlitten Gehirnerschütte­rungen und Quetschungen. Sie wurden ms allge­meine Krankenhaus gebracht. Beide Autos wurden stark beschädigt. Dem Chauffeur Olbrich RezäL aus Holleschowih lief gestern vormittags, als er mit seinem Auto P23.778 den Bubnaer Kai herunter- fuhr, der 58jährige Fleischer Franz Michälek aus Zijkov in die Fahrbahn und wurde, obwohl RezäL das Signal gegeben hatte, überfahren. Michälek wurde mit einem Bruch des rechten Beines und einer Kopfwunde von der Rettungsgesellschaft ins Kran­kenhaus auf der Bulovka gebracht. Dem Chauffeur wurde der Führerschein entzogen. Ausflugszüge der Staatsbahndirektion in Prag . Samstag, den 8. d. M. Motor-Sonderzug ins Rie­ sengebirge mit Verpflegung KL 75, ins Erzgebirge für KL 79. Vom 8. bis 16. d. M. Sonderzug in die Hohe Tatra . Abfahrt Samstag um 21 Uhr Fahrkarten-Ausgabe am Samstag von 8 bis 12 Uhr. Anmeldungen werden noch angenommen: Vom 16. bis 24. Feber Sonderzug nach S l i a L und Banska Bistrica für KL 140. Möglichkeit zum Besuch der 2. Makkabi-Weltfpiele. Anmeldungen im Basar neben dem Wilsonbahnhof, Tel. 383-85 und Wen­zelsplatz 60, Tel. 350-55.

Pepublikaniscks Wehr, Prag

Feberkundgebung Donnerstag, den 13. Fever 1936. Beginn 8 Uhr abends. Handwerkerserein (Großer Saal), Prag II.» Smeiky 22.

^ncsttssaak Oer Kanzleioffiziant als Protektor Prag . Es ist kein erfreulicher Anblick, einen Gerichtsbeamten unter Anklage betrügeriicher Mani­pulationen vor dem Strafgericht zu sehen, zumal wenn diese Manipulationen mtter Mißbrauch seiner Amtseigenschaft begangen wurden. Gestern wurde vor dem hiesigen Strafgericht eine Anklage gegen den 32jährigen Kanzlewfstzianten des Schlauer Bezirksgerichtes Josef Rychtaiik verhandelt, der beschuldigt und überführt war. ver­schiedene ahnungslose Leute, die mit dem Gericht zu tun hatten, unter der Vorspiegelung, er werde zu ihren Gunsten eingreifen, ansehnliche Bettäge ber- ausgewckt zu haben. Diese Vorspiegelungen waren so plump und unmöglich, daß sie geradezu ein Schul­beispiel für die nur allzu bekannte Tatsache. dar­stellen. wie völlig ahnungslos der durchschnittlich« Staatsbürger immer noch dem Verkehr mit den Be­hörden gegenübersteht. Die Anklage führt eine ganze Reihe von Fällen an, in welchen der Angeklagte als kleiner Kanzlei­beamterProtektionen" in Aussicht stellen konnte, die kein noch io boher gerichtlicher Funktionär gewäh­ren könnte. Und doch glaubten die Klienten Rych- takiks Diesen haarsträubenden Unsinn und ließen sich die borgespiegelte Protektton Geld kosten. Was Rych- takik betrifft, so hat dieser mit seiner Existenz in ruinöser Weise hasardiert, denn daß die Betrügereien früher oder später auffliegen mußten,«mutzte ihm klar sein. Dennoch betrieb er seinen^ strafbaren Nebenerwerb so unverschämt, daß er mit seiner Pro­tektton geradezu hausieren ging. Hier sei nur ein Beispiel angesÄhrt. wie er dabei verfuhr. Eine Schlauer Hebamme war wegen Frucht­abtreibung in Prag zu vier Monaten Kerker be­dingt verurteilt worden und das Oberste Gericht verschärfte das Urteil dahin, daß es diese Strafe in eine unbed'ngte umwandelte. Die Hebamme suchte nun im Wege des Schlaner Bezirksgerichtes um Strafaufschub an. wobei sie mit R»ch- tarik, der in der Strafabteilung arbettete. in Ver­bindung kam. Dieser offerierte sofort seine guten Diensw und stellte ihr.church seine Verbin­dungen" nicht nur Strafaufschub, sondern sogar Begnadigung in Aussicht. Dafür verlangte er zunächst 500 KL. Nach einiger Zeit wollte er weitere 1200 KL, für welche er zstvei Prager Staatsanwälte ge­winnen wolle(I). Auf diese Weise ging es weiter, bis schließlich die Verurteilte, als der erhoffte Erfolg ausblieb, Verdacht schöpfte. Rychtaiik fuhr darauf­hin mit ihr nach Prag , führte sie ins Gerichts­

gebäude. wo er sie stehen ließ und auf eine Welle verschwand. Dann kam er hochbefriedigt zurück und erklärte seiner KlienttN. alles sei schon günstig er­ledigt. Natürlich rechnete er sich für diese Jnterven- tton 50 KL Verpflegskosten. Die Freude der Ver­urteilten währte nicht lange, denn kurz daraus be­kam sie Auftrag. ihre Strafe anzutreten. Solcher Fälle find eine ganze Reihe und unter den Beschwin­delten auch Leute befferer Schulbildunr und prak- ttscher Lebenserfahrung. Josef Rychtailk wmLe zu fünf Mona­ten Kerker verurteilt. rb.

Xunst tuul Wtesea Teplitzer Theaterbrief Wachsende Erfolge Der Schritt vom alten ins neue Jahr wurde mit HopwoodsMustergatten" getan. Der als Bil- lie zum erstenmale als Darsteller mittuende Di­rektor Curth Hu rrle dokumentterte bei dieser Gelegenheit, daß er allen Hemmniffen und Schwer- niffen gegenüber auf den Humor vettraue. Run wenn man ihn so in allen Muskeln fitzen hat, kann man schon ein großes Stück damit riskieren; sogar das Wagnis auf sich nehmen, damtt die Teplitzer chronische Theaterkrise unterzukriegen l Nach die­sem urfidelen Abstecher in die exzentrische Groteske kehrte der Spielplan man HatvanysKette" in di« Seelenbezirke aristokratischer Dichterinnen ein, um sich dort mit Schauerromantik und Drüsensentimen­talität laben zu lassen. lieber die tschechoslowa­kische Uraufführung des werwollen Volksstückes Orrlls Wunderschön" wurde hier gesondert berich­tet. Unterdessen wurde es abgelöst von Hermann BahrsKonzert", zu welchem man den jetzt in Aussig wirkenden, hier in bester Erinnerung bewahr­ten Viktor Gschmeidler als Heink geladen hatte, der unbeschadet der Vorzugsrechte des Gastes den Erfolg mit Liselott Reger Marie) und Karl Ranninger(Pollinger) zu teilen hatte. Den Abschluß des Berichtsabschnittes gabDer Herr­scher", ein neues Schauspiel von dem unter vier verschiedenen Pseudonymen auf der Bühne beheima­teten Proteus Harald B r a t t. Wenn man weiß, daß dieser Sudermann-Epigone sich nur sehr müh­selig durch den Verdacht früherer sozialistischer Führerschaft hindurch den Anschluß an die neuen Machwerhältnisse schaffen konnte, wundert man sich nicht übermäßig, datz seinHerrscher" noch tiefer in die Lügenwelt der Reaktion taucht, als man das schon bei derInsel" beobachten konnte. Die Un­verfrorenheit, mit der hier Arbeitervertreter in einem Konzern-Direktorium ganz mtt bewußt böser Absicht lächerlich gemacht werden, übersteigt aber das Anrecht auf objektive Duldung jeder andersgearteten lleberzeugung sind«ntweret das sonst unt routi­nierte» Mitteln, überaus geschickt gebaute Stück, im wesentlichsten: der A n st ä n d i g k e i td e r G e- sinnungl Die außerordentlich dankbaren Rollen gaben besonders Herrn Walter G y n t h. Fräulein Felicitas Corda und Karl Ranninger Ge­legenheit zu starker künstlerischer Gestaltung. In der Operette bewährt sich das Bestreben, dem guten Alten neue Werte abzugewinnen. Dafür ist vor allem dem Oberspielleiter Adi Berger Dank und Anerkennung zu sagen. Der Erfolg zeigt sich in der immer lebhafteren Teilnahme der Besucher und dem auffallend starken Interesse der Theater­freunde aus der Umgebung; an Sonntagnachmittagen gibt es nur ausverkaufte Häuser und stets Ent­täuschte, die keine Karte mehr bekommen konnten. 'EyslersEin guter Tag im Paradies", Lehars Friederike ", BrodszkhsVerliebte Königin", Mil­löckersSieten Schwaben" kamen allen Geschmacks­richtungen entgegen. Ein Erfolg besonderer Art wurde der Revue-OperetteZum heilige« Antonius" mit der ganz reizenden, aus slowakischen Volksliedern emporwachsenden, stets von feinstem Stilgefühl be­herrschten Musik von Jara Benes. Die klima­tischen Eigenarten eines um den Winter bewogenen Jahres verleiteten zu einem vorzeittgen Ausflug in dieFrühlingsluft" von Strauß. Arge Fehler in der Besetzung deckten den Irrtum auf, daß eben zwei Schwalben in einem ganzen Ensemble auch noch keinen Frühling machen. Für die Lttnder, und sehr zu ihrem Vergnügen, gestierte an drei Tagen einMax und Moritz"-En- semble. Einen Abend belegte die von einer treuen Hörergemeinde stets,stürmisch gefeierteDela Li- pinskaja. Traditionsgemäß ordnete sich die Ge­meinschaft aller dem Theater Zugehörigen mit der Te-The-Re"(Teplitzer Theater-Redoute) in das Faschingsleben der Stadt ein; dem Vernehmennach hat die Kunst auch da mit vollem Erfolg repräsen­tiert, was sich insofern sozial werwoll auswirkt, als die Einnahmen dem Unterstützungsfonds zufließen. Das Premierentempo ist sich gleich gehliehen. wenn auch ein« kleine Erleichterung eingetreten ist durch den erfreulichen Umstand, daß einige besonders zugkräftige Stücke die durchschnittlichen Aufführungs­zahlen übersteigen. Brachte dochDas kleine Bezirksgericht" die ungewöhnliche Zahl von bisher 13 Aufführungen nicht ein­bezogen die Gastabende im Brüxer Theater, das ja an jedem Montag vom Teplitzer Schauspiel ver­sorgt wird. Da der Vertrag der Stadt mit Direktor Curth Hurrle in kurzer Zeit abläuft, darf dem Bericht« die Üeberzeugung beigefügt werden, daß sein künst­lerisch« Ernst das Theater gewissenhaft und mit schätzenswertem Erfolge betreut hat und daß auch das Ensemble ausreichende künstlerische Werte enthält, um bei einigermaßen hilfsbereiter Förderung durch theaterfreundliche Kreise unseren Bühnen über schwere Zeiten Hinwegzuhelfen und ihnen die Mög­lichkeit zu aufsteigender Entwicklung zu sichern. Ernst Thöner. Montag Hl. Philharmonisches Konzert. Fran­zösischer Abend. Unter dem Protektorate des Fran-

! 8. Roter Klubabend! der SJ. Präs ( am S&nntag, den 9. Feber,18 Uhr! i im Paläc Kotva, RevoiuCni trida v Programm Eigene Kapelle j Klubbetrieb Ueberraschungen h Gäste willkommen!

zösischen Gesandten. Programm: Bizet , Rouffel, Debussy , Berlioz. (Drei Erstaufführungen.) Diri­gent: Zweig, Solistin: Germaine Leroux. Philh. Extra-Abonn. Preise: KL 3.50 bis 85.. Spielplat» des Reuen Deutschen Theaters. Heute, Freitag, halb 8 Uhr: Der junge Herr Renke, D 2. Samstag, halb 7: Die Mei.« ftersinger von Nürnberg , C 1. Spielplan der Kleinen Bühne. Freitag 8: Was Ihr wollt, Theatergemeinde des Kultur­verbandes und freier Verkauf. Samstag, 8: Der Lügner und d«e Nonne, volkstüml. Vorst.

8po«-8piet-Xörp«pAge Das Sportfest des Faschismus Im Dritten Reich herrscht ettel Wonne und Freude, denn am Donnerstag konnten dse O l h m- pischen Winterspiele in Garmisch-Parten­ kirchen im Beisein von 28 Nattonen ihren Anfang nehmen. Von den Machthabern des Dritten Reiches waren denn auch alle da, vom großen bis zu den kleinsten Führern; alle Nazistellen und die Reichs­ wehr . Hakenkreuze an allen Ecken und Kanten, die spärlichen Olympischen Fahnen verdeckend. Und ein Pomp, der gegenüber das jährliche Nürnberg nur ein Abklatsch ist. Mtt einem Wort: ein Sportfest der Nazi, zu dem u. a. auch demokratische Staaten in Verleugnung besseren Wissens erschienen sind. Der Rundfunkreporter konnte es sich demzufolge auch leisten, mtt Ironie zu sagen, daßalle gekommen seien, die uns auch sonst nicht freundlich gesinnt" seien. Voller Stolz wurde von dem Einmarsch der Nationen etwas berichtet, besonders jedoch, wenn die eine oder andere dendeutschen Gruß" vor dem Führer" leitete. Wir konnten da hören, daß auch Vertreter aus demokratischen Ländern' wie Frankreich , England, Kanada unter Beifall der massenhaft hindirigierten Nazis,'. dar­unter waren. Geschmacklosigkeiten M Ansagers- wahrscheinlich wollte er Witz arteigen beinhaltete di« Apostrophierung der derzeit für Belgien star­tenden ehemaligen WienerinLandSbeck, die als ,chlon» der Schädel" ,Scheitel" geschildert wurde- Der österreichisch!! Sportführer Ttarhemberg kann aus seine.varrrländischen" Sportler ebenfallsstolz" fein: sie grüßten auch mtt demdeutschen Gruß". Die Tschechoslowakei wurde vom Reporter fühlbar widerwillig angesagt. Rach dem Auf­marsch hielt v. Hast eine Ansprache, mitMein Führer" zu Beginn, in der er u. a. auch bekannte Thesen desFührers" verzapfte und meinte, daß sich nun die Wett überzeugen könne, datz die Deut- fchen ein Volk des Frttdens wären. Hitler sprach mit wenigen und nicht angenehm klingenden Worten die Eröffnung. Ein nichtssagender.Olympischer Eid" und die Eröffnung der Olympischen Spiele mit ihren hehren Idealen der Freiheit und Gleichheit hat unter dem Zeichen des Hakenkreuzes eineWeihe" er­hallen, an die alle jene noch denken werden, welche die Verantwortung für diese Kulturschande tragen. Unter den Nazi-Sportlern befand sich auch der jüdische Eishockey-Spieler Rudi Ball , wel­cher sich in nichts von denReinrassigen" unterschied, denn er grüßteseinen Führer" mit dem deut­ schen Grutz... * Die Ergebnisse der ersten-Eishockey- Spiele: Amerika gegen Deutschland 1:0, Ungarn gegen Belgien 11:2, Kanada gegen Polen 8:1, Schweden gegen Japan 2:0.

Vrrütlsgackneilteo

Rote Falken", Achtung! Wir gehen schon S ä m s t a g ins Kino(ZL4 Uhr vorm Bio U vejvodu"); die Heime fallen aus technischen Gründen aus. Sonntag gehen wir wandern: 9.30 Endstation der 19er, Spokilov; Ziel Schwerin « denkmal hei Störbohol. Fallenhelfer» und Füh­rerrat: Samstag, 19 Uhr, in der Kamenickä. Thema: Die Aussiger Tagung. Bringt Eure Bekannten mtt zu unseren Heimen. Fahrten und anderen Ver­anstaltungen!

TouriftenvereinDie Naturfreunde", Ortsgruppe Prag . F r e i t a g, den den 7. Feber 1936, um 7 Uhr abends Generalversammlung im VereinSheim in Prag n., Narodn'

tr. 4/n.st., mit der üblichen Tagesordnung. DaS

Erscheinen aller Mitglieder ist Pflicht. Unser« Hütte im Brdywald ist jeden Samstag, Sonntag unter Aufsicht geöffnet. Es wird ersucht, sich immer jeden Freitag anzumelden, damit für eine Näch- tigung garantiert und eine gemeinfame verbilligt« Autobusfahrt vereinbart werden kann.

Urania-Kino, KlimEntshä 4. Fernsprecher 61623.

Das lustige Kleeblatt

Bezugsbedingungen: Bei Zustellung ins Haus oder bet Bezug durch die Post monatlich KL 16.. mcrteljäbria KL 48.. yalbiähna KL'96. ganzjährig KL 192.. Inte rare werden laut Tarif billigst berechnet. Bei öfteren Ein'chaltungen Preisnachlaß. Rückstellung von Manuskripten erfolgt nur bei Einsendung der Rctourmarken. Die Zeiiungsfrankatur wurde von der Pott« und Tele. gravhendirektion mtt Erlaß Nr. 18.800/VH/1980 bewilligt. Druckerei:Orbis". Druck-. Verlags- und Zettungs-A.-G.. Prag .