Nr. 33

Samstag, 8. Feber 1936

Seite 3

Sudetendeutschier Zeitspiegel Japanischer Vormarsch

Neuerliche Versammlungs- Niederlage der SdP

im Bezirke Bensen

Jm Bezirfe Bensen ereilte die Henleins Angesichts dieser für die Henleins recht be­nach den schweren Versammlungsniederlagen in trüblichen Tatsache, schoben die Herrschaften, noch Schockau und Oberebersdorf am Dm bevor die Versammlung begann, nerstag auch in Schönau bei Wernstadt unter dem fröhlichen Gelächter unserer Arbeiter das gleiche Schicksal. Auch dort hatten unsere Ge- eine Pause ein. Dann erklärten sie, die Ge­nossen lange vor Beginn der SdP- Versammlung schäftsordnung nach ihrem Gutdünken handhaber den Saal besetzt und als dann doch allmählich zu wollen. Schließlich aber erz tvangen einige Henleins tamen, gab es verdußte Gejitte: unsere Genossen für unseren Red­Reichlich zwei Fünftel der Versammlungsteil- schen Abg. Köhler die gleiche Redezeit, wie ner, Genossen Arnberg, und für den kommunistis nehmer waren sozialdemokratische und kommu- für die beiden SdP- Referenten und die Henleins nistische Arbeiter. mußten sich einfach fügen!

gegen innere Mongolei?

Dairen.( Reuter.) Die japanische und die mandschurische Armee haben beschlossen, in der

gelang es ihm, in die Erwerbslosen- Unterstüßung Richtung gegen die Grenzen der in a eingereiht zu werden. Die Zeit der Stellenlojig- neren Mongolei   vorzugehen. Die halbamt­feit benügte er dazu, seine Heimat zu besuchen. liche Mitteilung über diesen Entschluß besagt, das Wieder zurückgekehrt, widerfuhr ihm das Mi- die innere Mongolei und die Sowjetunion   aktiv geschick, einen Tag zu spät zur eislosenton- einen Krieg entlang der mongolisch- mandschuri­trolle zu kommen, weshalb ihm die Unterstüßung schen Grenze vorbereiten, wo sich die Zusammen­in Saft gesetzt, und bei der Polizei machte er entzogen wurde. Vom Arbeitsamte wey wurde er stöße ständig mehren. Beobachtungen, die für das Verhältnis der Nazi zu den Sudetendeutschen   überaus bezeichnend sind. Zivei Monate saß der Mann in Haft, und als er entlassen wurde, drückte man ihm den A u 3- weisungebefehl weisunge befehl in die Hand. Ohne Par­Deutschland eine große Null. teimitgliedstarte, so schreibt er, ist man teimitgliedstarte, so schreibt er, ist man in

In antragt. Auf Grund der erlassenen Amnestie wurde deutschen Christlichsozialen statt.

Völlige Stillegung auch der auch die Tätigkeit der Beschuldigten Summer und Chamottefabrik in Halbstadt Stöftler als nicht unter Anklage geſtellt betrachtet.

500.000 Dollar

erlag.

für einen Königsmord Augenzeugen im   Ustascha- Prozeß Aix- en-   Provence. In der freitägigen Vers handlung wurden die Zeugen verhört, die im Augenblicke des Marseiller Attentats in der Nähe des Königs Alexander waren, u. ziv. General Ges Beratungen der deutschen Christlichsozialen. Freitag fand in   Prag unter dem Vorsitz Stol- orges, der damals verwundet worden war und Oberst Priollet, der den Angreifer zu Boden bergs eine Sigung der Reichsparteileitung der Schlug.   Sodann wurde die Aussage des Wacht­Kommuniqué heißt es, daß die Abgeordneten lekt worden war und später seinen Verletzungen Abgeordnete meiſters Galli verlesen, der bei dem Attentat ver Schlusche, Zajíček und Dr. Ing. Lokscha Organi­die durch Dr. Infolge einer vom Vorsitzenden gegebenen An- sationsberichte erstatteten und In der Nachmittagsverhandlung sagte nur Vor drei Jahren wurde die Schamottefabrik regung hatte auch der Staatsanwalt bei der Klage- Mayr- Harting eingeleitete Wechselrede über Kapitän Simonovič, der Chef des Sicherheits­in Halbstadt, die bis dahin dreihundert Arbeiter begründung nicht über die politische Seite des Pro- aktuelle politische Fragen die volle Einmütigkeit dienstes in   Belgrad aus. Kapitän Simonovič er­beschäftigte, vorübergehend stillgelegt, wobei aber zesses gesprochen, sondern sich lediglich auf Grund der Auffassungen ergab. Offenbar war in der innerte an die beiden in   Jugoslawien begangenen die Betriebsleitung die öffentliche Zusage machte, des Beweisverfahrens mit der Strafbarkeit der Wechselrede vor allem die Rede von einem eben- Attentate, von denen das erste gegen eine Brücke daß die Produktion so bald wie möglich wieder Tätigkeit der einzelnen Angeklagten befaßt. Der Ge- tuellen Eintritt in die Regierungsmehrheit. und das zweite gegen die Eisenbahn verübt aufgenommen werden solle. Nun aber hat die richtshof beschloß noch, die bei den Beschuldigten Ein Neutitscheiner in Abessinien gefallen. wurde. Die Polizei verhaftete vier Verdächtige, Arbeitslosen des Gebietes besondere Erregung Coffmann und Köstler beschlagnahmten Bücher. Wie die" Innviertler Nachrichten" aus Meraa unter denen sich auch Pospisil befand. Pospisil erfaßt, weil seit einiger Zeit die wertvollsten berfallen zu erklären. berichten, ist Anton Mo 33 i, aus Schönau bet floh jedoch, nachdem er vorher zwei Polizisten ge­Maschinen des Betriebs und auch der elektrische Neutitschein gebürtig, als italieni tötet hatte. Der Urheber des Attentates vom Antrieb in der Fabrik abmontiert und nach Wei­scher Soldatin Abessinien ge Jahre 1933, Petar Oreb, hatte nach der Ver­denau in den Schwesterbetrieb geschafft werden. fallen. Mozzis Eltern hatten viele Jahre in haftung erklärt, daß ihm im Falle des Gelingens Ueber Ansuchen des Verbands der Glas- und der   Tschechoslowakei gelebt, jedoch versäumt, sich des Attentates 500.000 Dollar versprochen wur­Keramarbeiter sprach nun Abg. Genosse Krejči Am 2. Feber wurde in   Aussig die Reichsführer rechtzeitig die Staatsbürgerschaft zu verschaffen. den. Die Verhaftung Orebs und seiner zwei Mit­Am 2. Feber wurde in   Aussig die Reichsführer: dieser Tage beim Zentralgewerbeinspektorat des tagung und Reichsführerschule der Kinderfreunde" Eines Tages mußten sie in ihre Zuständigkeitsschuldigen kostete zwei Gendarmen das Leben. Fürsorgeministeriums vor, um dessen Einschrei- fortgesetzt. Genosse Franz Lehnert, Graupen, gemeinde zurückkehren. Bei Beginn des abessini­ten zugunsten der Vereinbarungen, die seinerzeit behandelte das Thema Sommerarbeit unter beschen Raubzuges des Duce wurde Anton Mozzi getroffen wurden, zu verlangen. Im Zentral- fonderer Berücksichtigung des Wanderns mit Kin eingezogen. gewerbeinspektorat wurde daraufhin die sofortige dern". In einer ausführlichen Aussprache, an der Untersuchung der Lage der Halbftädter sich ein großer Teil der Delegierten beteiligte, wurde Schamottefabrik zugesichert, so daß zumindest die Notwendigkeit und der Wert eines planmäßigea vorläufig keine weitere Zerstörung des Betrie- Wanderns unterstrichen sowie einige praktische Bor­bes zu befürchten ist.

Steigende Not in   Karlsbad

Die katastrophalen Folgen der Wirtschafts­krise wirken sich auch in   Karlsbad ganz besonders hart aus. In der Volksküche dort werden jet: täglich rund 1200 Personen ausges fpeist. Unter diesen mit Speisen beteilten Ber sonen befinden sich über 140 Kinder aus allen Schulen und Bevölkerungsschichten. Die Gemein­den sind bei der heutigen Finanzlage, was die Unterstüßung der Armen und Arbeitslojen anbe langt, an der Grenze der Möglichkeit angelangt und es kann eine Linderung dieser Not nur noch bcm Staate erwartet werden.

Fünfzehn Jahre ,, Zukunft"

Tagung

der Kinderfreunde- Erzieher

"

schläge für gute Sommerarbeit erarbeitet.

Den Sonntag- Nachmittag füllte ein sehr in­struktiver Vortrag und praktische Uebungen des Ge­noffen Karl Ranninger, Teplik, über das Them " Der Sprechchor im Dienste unserer Arbeit" aus. Als Abschluß des Sonntag besuchten alle Teilnehmer geschlossen das Aussiger Stadttheater.

Am 3. Feber wurde vom Genossen Willi Ho de das Thema Feste- und Feiergestaltung" behandelt. In den anschließend gebildeten Arbeitsgemeinschaften wurden Muſterprogramme für die im Jahres Arbeitsplan vorgesehenen Feste und Feiern bearbei­tet, die als Unterlage für die Durchführung dieser Veranstaltungen dienen werden.

Sdp- Rosinen. Dieser Tage wurde der Kauf­mann Gerstner, der aus dem letzten Wahl­lampf als eifriger Anhänger Konrad I  . bekannt ist, verhaftet. Kaufmann Gerstner wurde dabei ertappt, wie er Rosinen, die aus   Deutsch Iand hereingeschmuggelt wurden, im großen an Geschäftshäuser weiterverkaufte. Die Erhebungen sind noch im Zuge und es dürften noch einige Käufer aus ihrer Geschäftsverbindung mit Gerstner Schaden erleiden.

Der Rentmeister der Stadt Seestadtl, Arno Severa, der seit längerer Zeit vom Dienste sus­pendiert ist, wurde nunmehr von der Gendarmerie verhaftet und dem Bezirksgerichte in   Görkau ein­geliefert. Er steht in dem Verdachte, Amisgelder unterschlagen zu haben.

Schuß aus dem Hinterhalt. Am Mittwoch gegen 19.30 Uhr wurde auf den Zeitungsverfäu­Nachdem noch einige wichtige organisatorische fer Wenzel, als er durch den Roseggerpart in Aus­Fragen( Gauzeltlager, Reichsjugendtag, internatio- sig ging, aus dem Hinterhalt ein Schuß aus einer naler Kinderaustausch u. a. m.) erledigt waren, Flobertpistole abgegeben. Das Projektil duch wurde der Reichs- Helfer- und Führerkreis gewählt, schlug die gefütterte Müße und drang ungefähr dem die Genossen Josef Olbert-   Komotau, Richard einen Zentimeter tief in das Hinterhaupt ein. Ein Hopf-   Karlsbad, Hermann Sedlatschet- M.- Schönberg, vcrübergehender Feuerwehrmann leistete dem Ver­Rudolf Bullin- Brünn, die Genossinnen Tosca Lerch letzten, der stark blutete, erste Hilfe und veran­Brür, Grete Baum- Aussig und von der Exekutive des laßte seine Ueberführung in das Bezirkstranten Reichsvorstandes die Genossen Schweizer, Hocke und haus. Dort wurde das Geschoßz operativ entfernt. Nach den Meldungen des Polizeiberichtes ist die Verlegung leichter Natur.

Lehnert angehören.

Ein Zeugnis

In den Mitteilungen des Hauptverbandes deutscher Industrieller, Folge 6 vom 6. Feber 1. ., findet sich bei Besprechung des Machnik Erlasses unter anderem auch folgender Sat: " Dem Einschreiten des Vizepräsidenten des Abgeordnetenhauses, des sozialdemokra tischen Abgeordneten Tau b, ist es auch ge­Iungen, sogleich einige Milderungen, durchzuseßen."

Untersuchung wurde die Abgabe des Unglücklichen an die Jrrenanstalt in Dobrzan verfügt.

Ein Armutszeugnis für ihre Autoren stellen gewisse Polemiken dar, zu denen zweifelsohne eine Betrachtung der Sudetendeutschen Presse Briefe über einen Vortrag des Ge­noffen Dr. Franzel in Aufsig gehört. Das heißt: eine Betrachtung über den tatsächlich gehaltenen Vortrag ist es nur in sehr bescheidenem Maße und gerade das macht die Polemik so unsachlich. Obwohl die Veranstaltung, bei der Dr, Franzel sprach, als Distussionsabend angekündigt war, meldete sich dort keiner der anwesenden Herren von der SdP zu Wort. Die SPB tennen den Inhalt des Vortrages überdies nur aus sehr einseitigen Refe­raten bürgerlicher Blätter, die das betonten, was ihnen gerade paßte; die SPB nehmen nun aus dies fen Berichten wieder nur eine Kleinigkeit und ers wecken in ihren Lesern eine Vorstellung, die mit dem tatsächlichen Geschehnis nicht mehr das geringste gemein hat. Statt sich mit dem auseinanderzusehen, was an die Adresse der SdP gesagt wurde, fabeln die SPB des langen und breiten über die Zwie­spältige Internationale" und ähnlich albernes Beug, das ihrer eigenen Phantasie entsprungen ist. Diese Methode, gegen frei er­fundene oder grob entstellte Aeußerungen zu poles mifieren, von Dingen zu reden, die man nur vom Sörensagen tennt, ist nur mit der   kommunistischen zu vergleichen, die faschistische Gedankengänge in einem Buch entdeckt, das es gar nicht gibt. Beide Methoden sind, wie gesagt, Dokumente geistiger Armut!

Anläßlich des fünfzehnjährigen Bestehens unseres tapferen Bruderblattes, der Zukunft", fozialdemokratisches Organ für Süd- und West  böhmen, hat dieses Blatt eine 24 Seiten starke, prächtige und inhaltlich originelle Jubiläums­nummer herausgegeben, die allen Lesern und Sozialisten des Verbreitungsgebietes viel Freude Sechzigjährige überfahren. In   Gablonz bereiten wird. Die Jubiläumsnummer enthält eine Reihe von wertvollen informativen Artikeln wurde Freitag die 60jährige Weberin Marie Verhaftete Einbrecherplatte. In den vergan­über die sozialen Verhältnisse und die Arbeiter Endler von einem Lastauto, das in einer engen bewegung im   Böhmerwald, einen Gruß unseres Straße einem entgegenkommenden Automobil genen Monaten ist es in zahlreichen Orten der Um­Parteivorsitzenden Genossen Dr. C 3 e ch. Auf­Straße ins Schleudern geriet, erfaßt, einige Me- Diebstählen gekommen. Die Einbrecher vollführten z ausweichen wollte und dabei auf der nassen gebung von Cho da u zu ungezählten Einbruchs sätze, welche die Vergangenheit der Arbeiterbe­ter weit geschleift und schließlich gegen eine ihre Beutezüge mit bemerkenswerter Staltblütigkeit, wegung in dem Gebiete behandeln, Feuilletons Steinmauer gedrüdt, wodurch ihr die Wirbel- verstanden es aber bisher, sich den Nachforschungen lokaler Natur und selbstverständlich ein paar säule mehrfach gebrochen und die linke Brustseite der Sicherheitsbehörden zu entziehen. Erst jetzt ist fräftige Kampfartikel. Geschmückt ist das Blatt vollkommen zerquetscht wurde, was ihren so- es der Zusammenarbeit mehrerer Gendarmeriesta­mit den Bildern der alten Führer dieses Gebie­fortigen Tod herbeiführte. tionen gelungen, die Diebsplatte ausfindig zu mas tes, des ehemaligen Abgeordneten Leibl und Drei Irrfinnsfälle in einer Woche. Innerhalb chen und Karl und Walter Neudert aus Chodau, des ehemaligen Senators Start, des ersten Braunauer Arbeitslosen für die Sozialdemo- einer Woche haben sich in Star Is bad drei Fälle sowie Ernst und Hermann Bäuml aus   Neuſattl zu Verwalters des Blattes, Genossen Kühne fratie. Freitag, den 7. Feber, fand in   Braunau von geistiger Erkrankung ereignet: nachdem ein verhaften. Bei den Festgenommenen, die 3. T. be und des alten Genossen Fleischmann aus eine große Bezirks- Arbeitslosenbersammlung statt. junger Mensch namens Hofmann infolge plöblich reits ihres verbrecherischen Tuns überwiesen wer­Tachau. Erfreulich sind die Berichte aus ver in der Abgeordneter Genosse Franz Krejč i refe- ausgebrochenen Irrsinns in eine Nervenheilanstalt den konnten, wurden Waffen vorgefunden, die schiedenen Bezirken des Böhmerwaldes, daß es in rierte. In der Debatte sprach der arbeitslose Ge- gebracht war, machten sich, wie wir bereits mel- fie jeweils bei ihren nächtlicher. Beutezügen bei sich der Arbeiterbewegung dort wieder vorivärts geht. nesse Richard   Meier aus Ruppersdorf, welche: beten, auch bei dem am tschechischen Realgymna- getragen hatten, So fann man es glauben, wenn im Leitaufsatz die Darlegungen des Referenten unterstrich und fium in   Karlsbad angestellten Professor Tvaron vorzubeugen... Die vier Männer wurden dem Be­geschrieben wird: Als Wegbahnerin der Zu der Meinung Ausdruck gab, daß es sich jetzt nich: Beichen ausbrechenden Wahnsinns bemerkbar, so daß zirksgerichte in   Elbogen eingeliefert. funft wird es gelingen, allen Feinden und um Phrasen, sondern um positive Arbeit für die sich die Ueberführung des Unglücklichen nach Marienbader Flugverkehr 1936. Auf Grund Schivierigkeiten zum Troß, in die verstreuten, Arbeitslosen handle. Die Versammlung stellte ein Dobrzan als notwendig erwies. Nunmehr hat die der zwischen Vertretern der Kurstädie Marienbid dem Fortschritt schwer zugänglichen Dörfer ein­zuziehen, die Täler und, immer aufwärts, die ehrliches und offenes Bekenntnis der Arbeitslesen tragische Serie ihre Ergänzung um einen neuen und Starlsbads in der letzten Zeit geführten Ber­zur Partei dar.

Berge zu erobern, an den Grenzen der braunen Barbarei das rote Banner der Freiheit zu ents falten!"

Freispruch im Landdienstprozeß

damit allen Eventualitäten

Fall erfahren, bei dem in Drahowitz bei Karls handlungen ist eine Veränderung in der Einteilung Die Partei- Bezirkskonferenz in Mährisch- bad wohnhaften 32jährigen Schuhmacher Josef der bisherigen Flugzeiten im Bäderverkehr 1936 Trübau, die vergangenen Sonntag stattfand, Scharf, der schon seit einiger Zeit melancholisch insoferne zu erwarten, als dafür Sorge getragen war von 81 Delegierten besucht. Aus den Be war, machten sich plötzlich Anzeichen der Geistes- werden soll, daß sich Marienbader Fluggäste länger richten geht hervor, daß die organisatorischen störung bemerkbar, weshalb Scharf durch die frei in   Prag aufhalten können. Verhältnisse sehr gut sind. Die politischen Refe- willige Rettungsgesellschaft ins Starlsbader Kran­Freitag nachmittags gegen 4 Uhr wurde in rate erstattete e II an und Nießner. Die fenhaus überführt werden sollte. Als die Rettungs­Die   Prager deutsche Sendung Leitmerizer Landdienstprozeß das Urteil verkündet, Konferenz beschloß einstimmig ein Vertrauens mannschaft bei dem Hause anlangte, in welchem nach dem sämtliche Angeklagte auf Grund des Be- votum für den parlamentarischen Klub. Zun Scharf wohnte, wurde festgestellt, daß der   Schuh- bringt in dieser Woche: iveisverfahrens und besonders auf Grund der Bezirksvertrauensmann wurde wieder Genosse macher ein Fenster seiner Wohnung geöffnet hatte Sonntag, 9. Feber, 14 Uhr 30 bis 14 Uhr und daß zu befürchten war, Scharf würde durch 45: Zwiegespräch über Mensch und Raffe( Karl Auskünfte der tschechoslowakischen Gesandtschaft, Fried I gewählt. Rothe); freigesprochen wurden. Ein Sudetendeutscher, der schon mit jungen dieses Fenster sich auf die Straße stürzen. Darauf­Jahren im Jahre 1919 mit seinen Eltern nach hin rief die Rettungsmannschaft die Assistenz der Mittwoch, 12. Feber, 18 Uhr 20 bis 18 Uhr 40: Was muß der Arbeiter von der Gerichts­Deutschland gekommen war und seither ununter- freiwilligen Feuerwehr herbei, die mit einem barkeit in der Unfallversicherung der Arbeiter brochen dort wohnte, schildert dem Karlsbader Sprungtuch unter dem Fenster, das im dritten wissen?( Dr. Kurt We h I e); Volkswille" die Behandlung, die ihm als Aus- Stockwerk liegt, Aufstellung nahm. Als dann Mit­Landsdeutschen widerfuhr. Da er sich politisch in glieder der Rettungsmannschaft die Wohnungstür Freitag, 14. Feber, 18 Uhr 35 bis 18 Uhr 45: Aktuelle zehn Minuten. feiner Weise betätigte, also auch nicht im Nazi- bei Scharf aufsprengen wollten, sprang Scharf, mit geist, mußte er mit Beginn des Dritten   Reiches einem Stück Eisen bewaffnet, aus dem Fenster. Er Sonntag, 16. Feber, 14 Uhr 30 bis 14 Uhr 45: Glasmacher als Staatsgefangene( Josef seinen Posten, den er jahrelang innehatte, an landete im Sprungtuch, ohne sich zu verletzen. Nach BIa u Neuern). einen SA- Mann abtreten. Nach vielen Mühen Ueberführung in das Strantenhaus und ärztlicher

Der öffentliche Ankläger hatte festgestellt, daß bei einigen Beschuldigten einzelne Tatbestände in­folge der Amnestie des Präsidenten   Masaryk nich! mehr unter Anklage stehen. Für den Fall, daß der Gerichtshof auf Grund des Beweisverfahrens und nach dem Inhalt der jetzt bekannten Ausfünfte n der Tätigkeit der Beschuldigten nicht mehr das Ver­brechen nach§ 2 des Schutzgesetzes erblide, batte er deren Verurteilung nach§ 17 des Schutzgesetzes be­