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Tonntag, S. Fever 1936
Nr. 84
Agesnem-Kelteir Mn Menschenleben für ein Butterbrot In Preßburg   hat kürzlich ein Lehrling Selbstmord begangen. Er gehörte zu der großen Zahl jener geschundenen Menschenkinder, die von früh bis spÄ alle möglichen und unmög­lichen Arbeiten erledigen müssen und nur zu jenen nicht zugelassen werden, die sie lernen sol­len. Aber nicht deshalb hat der Bursche sich un- ter die Schienen geworfen. Was ihn in den Tod trieb, schildert sein Abschiedsbrief: Liebe Eltern! Wenn Ihr diesen Brief lesen werdet, werde ich nicht mehr sein,' denn ich mutzte in den Tod gehen. Heute morgens, als ich ins Geschäft ging, kam der Chef und sagte:Gyula  , komm in die Kanzlei!" In der Kanzlei war außer dem Chef noch der eine Kommis, so datz der A auch hören konnte. Ich habe gehört, daß du stiehlst, und ich weiß es selber, daß du stiehlst!" Liebe Eltern, glaubt Ihr, daß ich jemals ge» stöhlen habe? Noch nie in meinem Leben habe ich je etwas gestohlen. Ich kann das nicht ertragen, daß man mir das ins Gesicht sagt. Ich wollt' mich verteidigen, aber der Chef stand auf und schrie mir noch ins Gesicht:Ich weiß alles!" und ging in den Verkaufsraum, wo ich ihn nicht mehr sprechen konnte. Liebe Eltern, Euch und die An- gestellten rufe ich zu Zeugen,' daß ich nie-Uvas genommen habe, ich will keine Schande in unser; Familie bringen. So bleibt mir nichts anderes, als das Letzte übrig. Als man mich vor zwei Jahren in das Ge­schäft ausgenommen hatte, wurde mir gesagt, daß ich mir immer die Jause nehmen kann. Ich nahm mir nur, was mir befohlen würde. Mein Butter­brot, sonst nichts. Als wir in das neue Geschäft übersiedelten, arbeiteten wir nachts bis ein, ja bis zwei Uhr und so nahmich mirauch ein Butterbrot und schnitt mir ein Stück Pariserwurst herunter, das nicht einmal fünf Dekagramm ge­wogen hat. DaS hat aber immer die Chefin oder einer der Kommis gesehen. Dann nahm'ch mir ein Glaser! Soda, das hat mir auch gebührt, und ich habe mir nie etwas im Geheimen ge­nommen. Ich habe niemals etwas gestoh­len und will meine Ehre nicht be­schmutzenlassen. Liebe Eltern, ich schließe das Schreiben, ich kann nicht mehr schreiben. Grüßt alle Verwandten und Bekannten Un> Freunde. Liebe Eltern, einen Gruß auch an Euch, Rebe Eltern, liebe Mutter, lieber Vater. Verständig; nicht den Loli und Karli, sie sollen nicht wissen, dann wird ihnen der Schmerz nicht so nahe treten. Nicht einmal die Hände konnte ich Euch drücken. Liebe Eltern, verzeiht mir, vergeßt, was ich mr­schuldig tue. Noch den letzten Gruß, es grüßt und küßt Euch Euer Julis." Der Brief bezeugt, daß der junge Mensch, der in den Tod ging, w^il sein Bro therr ihm das Stück Brot mißgönnte, mehr Ehre in f i ch hatte als ein ganzes Regiment jener Kapi- talssöldlstige, die vom Mißbrauch des Wortes Ehre leben. Dieser Brief bezeugt auch, daß ein Menschenleben, das durch die grausame Moral kapitalistischen Geschäftsgeistes vernichtet wurde, mehr wert war als die meisten Repräsentanten und Lobredner ebenjener Ordnung, die dieses Opfer forderre.
Soldatenselbstmord. Samstag nach Mitter­ nacht   wurde in Prag  -Kositena Cibulce" schwer verletzt der Soldat des Infanterieregimentes Nr. 46 Komotau, Jaroslav H l a d aufgefunden, der sich mit einer Armeepistole den Kopf durchschos­sen hatte. Der Schwerverletzte wurde sofort ins Divisionskrankenhaus übergeführt, wo er jedoch nach der Operation starb. Der Genannte deser­tierte von seinem Regiment und, wie aus zurück­gelassenen Briefen und durch Untersuchung fest­gestellt wurde, bilden seine privaten Verhältnisse die Ursache seiner Tat. Bei einem schwere« Brande im ältesten Stadtteil Amsterdams, am Oude Zijds Achter- bupgwall, kamen in der Nacht auf Samstag acht Personen, darunter fünf Kinder, ums Leben. Bier weitere Personen wurden schwer ver­letzt; ihr Zustand ist besorgniserregend. Das Feuer war im ersten Stockwerk zweier ineinan­dergreifender mittelalterlicher Gebäude ausge­brochen und hatte die Treppenergrif- f e n. Die unglücklichen Opfer des Brandes haben daher offensichtlich versucht, über den Dachboden zu entkommen. Das gelang ihnen jedoch nicht und sie verbrannten bis zur Unkenntlichkeit. Bis­her war es noch nicht möglich, die Identität der Verunglückten festzustellen. In einem Anfall von Raserei erschlug in M e o l o(Provinz Venedig) eine Landwirtssohn seinen eigenen Vater, seine eigene Mutter sowie /ine Verwandte durch Äxthiebe. Schließlich zün­dete der Mörder den Gutshof der Verwandten an. Er- konnte später überwältigt werden. Bereits vor Jahren war der Rasende von seinen eigenen Eltern wegen Gewalttätigkeiten und Be­drohung angezeigt worden.
ktn Gangster7
Bei der furchtbaren Kälte mutzte sich die amerika­ nische   Bevölkerung, die im Freien arbeitet, auf alle mögliche Weise zu schützen suchen. Dieser ZeitungS- verkäufer sieht mit dieser eigenartigen Schutzmaske wie ein Verbrecher aus einem Roman aus.
Das Wetter. Unter dem Einflüsse eines Druck- Hochs, welches sich aus Deutschland   gegen unser Ge­biet verlagert, jedoch gleichzeitig an Intensität ein­büßt, hat sich der Himmel in her Republik   bereits vorwiegend ausgeheitert. Der Zufluß kalter. Luft aus höheren geographischen Breiten hört auf und in den Niederungen des Karpathengebietes stieg am Samstag die Nachmittagstemperatur nach erfolgter Ausheiterung und Beruhigung des Windes stellen­weise über plus 5 Grad an. Auch auf den Berges tritt bereits Frdstmilderung ein. In den Niederun­gen und Tälern mutz jedoch in der Nacht mit einer verstärkten Abkühlung infolge Ausstrahlung gerech­net werden, und zwar besonders dort, wo eine zu­sammenhängende Schneedecke liegt. Die Druck­störungen über dem Norden des Erdteils dürften am Sonntag noch keinen Einfluß auf das Wetter in Mitteleuropa   erlangen. Wahrscheinli ch e s Wettervonheute: Vorwiegend heiter, in den Niederungen und Tälern vielfach verstärkte nächt­liche Abkühlung, auf den Bergen fortschreitend« Frostmilderung, ziemlich ruhig. Wetterau S« sichten für Montag: Wechselnd bewölkt und im allgemeinen etwas wärmer. Im Norden der Republik   wieder allmähliche Wetterverschlechterung. Vom Rundfunk taptahlMiwwt«« aus«lau Proyaamsi Montag: Prag  , Sender L: 10.05: Deutsche Presse, 11: Schallplatten: Dvorak  , 11.35: Opernszenen, 12.10: Opernfantasien, 15: Schallplattenkonzert, 17: Kin­derecke: Märchen, 18.45: Deutsche   Sendung: Ehin- ger:'mit Ski und Rodel ins Erzgebirge  , 18.30: Dr. Schmid: Der Weg vom Individuum, zur Gemein­schaft im Spiegel der deutschen   Lyrik, 10.1h: eng­lisch für Anfänger, 23.05: Deutsche Nachrichten. Sender S: 14.20: Deutsche   Sendung:. Sordan: Song-Revue, 14.50: Deutsche Presse,. 19.15: Lie­derzyklus Brünn   13.30: Arbeitsmarkt und So­zialinformationen, 17.40: Deutsche   Sendung: Jng. Golda: Blut ist ein ganz besonderer Saft, 19/30: Volksblasmusik. Mährisch-Ostrau 1810: Deut­ sche   Sendung: Arbeiterfunk: Kamler: Worte von Engels, Liederkonzert.. Dienstag: Prag  , Sender L: 10.05: Deutsche Presse, 11.05: Deutscher   Schulfunk, 12:10: Opernouvertüren, 12.35: Salonorchesterkonzert, 13.40: Chansons, 17: Jugendfunk. 18.10: Deutsche   Sendung: Redakteur Demi: zum 60. Geburtstag von E/se Lasker-Schü­ler, Kompositionen von Kornauth, 18.45: Deut­sche Presse, 19.10: Saxophonsolo, 20.50: Rund­funkorchesterkonzert. Sender S: 7.30: Unterhal­tungsmusik, 14.50: Deutsche   Sendung: Schindler: Wanderung durch unser Sonnensystem, 14.35: au? Operetten, 18: Schrammelkonzert. Brünn 17.40; Deutsche   Arbeitersendung: Sozialinformationen, Stiassnh: Soziale und kulturelle Aufgaben des Films. Mähftsch-Ostra« 17.35: Liederkonzert, 18.10: Deutsche   Sendung: Konzert.   Preßburg  16.10: Orchesterkonzert.
Das Biindcswinicrsporficst in Joadilmsihal «miet am IS. und 16. Feber NM statt.
Die Schneelage ist gut und stellt die' Durchführung des Atus-BerbandSwintersportfesteS sicher. Auf dem Bergen fällt noch immer Schnee. Das Atus-Wintersportfest ist die große Probe für die Arbeiter-Wintersportolhmpiade. Aus allen Win­tersportländern der Sozialistischen Arbeiter-Sport- Jnternationale find große Vorbereitungen für die im Wmter 1937 in Johannisbad im Riesengebirge   statt­findende Wintersport-Arbeiterolympiade gemeldet/ Für die Arbeiterwintersportler der Tschechoslowake: gilt das Treffen in St. Joachimsthal   als die große Probe. Wie DTJ mitteilt, gilt das Atus-Winter- sporffest auch für deren Wettkämpfer als Verbands­wettkampf. Sportsonderzüge bis St. Joa­ chimsthal  . Laut Mitteilungen der Staatsbahn» !dnektion Pilsen   werden Sonntag, den 16. Feber folgende Sporffonderzüge Karlsbad  Joachimsthal  abgefertigt: Ab Karlsbad   7.11, an Joachimstha'. 8.12. Ab Karlsbad   8.25, ab Schlackenwerth 8.5 l, an joachimsthal 9.30; Rückfahrt: Ab Joachimsthal  17.30, an Schlackenwerth 17,57, an Karlsbad   18.83 Dieser Zug hat in Schlackenwerth zu den Zug Nr. 2804 in der Richtung Komotau Anschluß. Ab Joachimsthal   18 Uhr, an Karlsbad   19 Uhr. Verbilligter Autobusverkehr: Weiter hat die Direktion ausnahmsweise am 15. und 16. Feber die verbilligte AutobuSfahrt für die Auto­busse SchlackenwerthJoachimsthal und zurück bewilligt, und zwar: ab Schlackenwerth: Nr. 13 ab 13.05, Nr. 15 ab 15.10, Nr. 19 ab 18.02; ab Joachimsthal  : Nr. 20 ab 17.35, Nr. 22 ab 18.35 und Nr. 24 ab 19.50. Außerdem alle für die Beförderung der Teilnehmer eingestellten Sonderautobuffe. Die Meldungen. Zu den Wettkämpfen haben sich gemeldet: Springen 55, 30-Kilometer«
Langlauf der Sportler 40, 15-Kilometer-Spezial­lauf und Kombination 80, Abfahrtslauf der Sport­ler 80, 6-Kilometer-Jugendlauf 70, 6 Kilometer für Alterssportler 20, Slalomlauf 40, 4 Kilometer für Sportlerinnen 30, weiter haben sich 45 Mann­schaften zu je vier Teilnehmer für den 6-Kilometer- Mannschastslauf angemeldet. Westböhmens zwei besten Ski­springerwerden am Start sein. Es find dies die Genossen Held(Abertham) und Görisch(Pech­bach). Uebernachtung in St. Joachims­ thal  . Für etwa 400 Wettkämpfer stehen kosten­lose Privatquartiere zur Verfügung. Weiter werden in der geheizten Schule Maffenlager vorhanden sein (Decken sind mitzubringen). Durch das Entgegen­kommen der Pensionshäuser und Hotels stehen auch billige Gastzimmer zur Verfügung. 'Der Festabend in St. Joachimsthal   wird Vorführungen der Atus-Dereifle Graslitz, Falkenau  , Alttohlau, Neudek  , Maierhöfen  , und St. Joachims­ thal   bringen. Das Programm am Samstag, den 1 5. Feber: 8 Uhr vormittags: Anfahrt der Ab­fahrtsläufer, 1. Start 9 Uhr vormittags, 2. Star: ab 10 Uhr. Die Abfahrtsläufer fahren, soweit sie nicht am Keilberg  (Arbeitersporthütte) übernachten, mittels Autobus auf den Keilberg  . Nachmittags: Ab 1 Uhr: Start 30 Kilometer, 15 Kilometer, 6 Kilometer Jugend, 4 Kilometer Sportlett'siren. Sonntag, den 16. Feber, vormittags: 8 Uhr: Beginn der Mannschaftsläufe, 9 Uhr: Be­ginn des Slalomlaufes, halb 11 Uhr: Grenzland­kundgebung. Sonntag nachmittags: 1 Uhr: Ab­marsch aller Festteilnehmer zur Sprungschanze ins Rauschererbtal. Ab 2 Uhr: Springen.
An alle Photosektionen derNaturfreunde". Die Photosektion Aussig   hat zahlreiche gute Photo-Wandermappen zusammengestellt. Fordert sie mit einer Postkarte an! Auflösung der Kommunistischen Akademie. De' Rat der Volkskommissär« und der Zenttalvollzugs- ausschuß der Kommunistischen Partei haben, eine neue Verordnung erlassen, worin es als unzweck­mäßig erklärt wird, daß in der Sowjetunion   zwei wissenschaftliche Akademien existieren, nämlich die Kommunistische Akademie und die Akademie der Wissenschaften. Es wird die Auflösung der Kom­munistischen Akademie und die lleberführung alle» ihrer Institute und Kräfte auf die Akademie de: Wissenschaften der Sowjetunion   empfohlen. Ei« historisches Fallbeil unter dem Hammers In den nächsten Tagen kommt ein« Sammlung histo­rischer Gegenstände zur Versteigerung, die unter anderem auch ein ebenso wertvolles wie grauen­haftes Erinnerungsstück enthält. ES handelt sich um nichts andere- als um das Fallbeil der Guillottne, mit dem Ludwig XVI.   hingerichtet worden ist. Das Fallbeil ist etwa 30 Zentimeter lang und ruht auf einem schwarzen Sockel, auf dem sich die Inschrift befindet, daß damit auch Marie-Anttonette enthäu­tet worden ist. Es ist nicht sicher festzustellen, ob dies auch zuttifft. Das Fallbeil gehörte ein Jahrhundert lang aus Traditton den Scharfrichtern von Paris  . Erst 1893 verkaufte es die Witwe des Scharfrichters Roch an eine«' Brüsseler Sammler, dessen Erben nunmehr den düsteren Gegenstand nicht mehr bewah­ren wollen./Man spricht davon, daß dar Muse« Carnevalet, dessen Rebolutionssammlung weltbe­rühmt ist, das Fallbeil ersteigern will. Aber es ist durchaus möglich/ daß von amerikanischer Sette höhere Angebote erfolgen.\ Unfug mit Kettenbriefen. In der letzten Zeit haben die Kettenbriefe insbesondere in Nordostböh­men eine große Ausbreitung erfahren. Die Gen­darmeriefahndungsstation erhielt zahlreiche solche'. Briefe aus dem Jiffchiner Gebiet und es wurde ihr berichtet, daß diese Briefe auch in Reu-Bydzov. Chlumec, Königgrätz   und Umgebung verbreitet wer­den. Auf dem Postamt in Pettovice bestehe eine Ueberschwemmung von Fünftronenpostanweisungen Bei einigen Postämtern besteht geradezu ein Mangel an Postanweisungen, der nur mit den obgenannte.- Sendungen erflärt werden kann. Da es sich um Massenbettug handelt, verfolgen die Gerichte alle Be­teiligten wegen Hasardspiels.
Dreifacher Mord in Asuding
Lawinentod. In der Nähe von Salzburg  wurden unterm Schnee zwei Skifahrer gefunden, und zwar die 23jährige Santoll, die bereits tot war, und der 36jährige Max W e n t l, der mit schweren Erfrierungen ins Krankenhaus ein­geliefert wurde. Es wurde festgestellt, datz die beiden Skiläufer voneinemSchneesturm überrascht und kurz darauf von einer Lawine verschüttet wurden, wrckei die Santoll«inen Herzschlag erlitt. Ein Leuchtgasunfall, dem zwei Menschen­leben zum Opfer fielen, hat sich Samstag im 10. Wiener   Bezirke ereignet. Der 62jährige Pensio­nist Robert Lüftner und seine Lebensgefährtin Marie Felbeynayer wurden mittags in ihrer Wohnung tot aufgefunden. Die Hähne der Gas­leitung standen offen. Nach den-bisherigen Erhe­bungen handelt es sich um eine« Unfall.. Belgische Sozialistinnen für die Abessinier. Die sozialdemokratischen Frauenorganisationen in Belgien   haben beschlossen, grotze öffentliche Kund­gebungen zu veranstalten, in denen zur Solidari­tät mit den Verwundeten und den Kindern in Abessinien aufgefovdert wird. Die gesammelten Gelder werden dem schwedischen Roten Kreuz übermittelt werden. Auswüchse der Stachanow-Bewegung. Nun findet man aber in der»Leningradskaja Prawda" vom 17. Jänner einen Bericht über eine Tagung der Stachanow  -Artilleristen vom 16. Jänner im Haus der Roten Armee und in der gleichen Zeitung vom 20. Jänner einen Bericht über eine Konferenz der Stachanow- Tankfahrer, die am 20. Jänner in der Kriegsakademie für Mechanisierung und Motori­sierung in Moskau   tagte. Auf beiden Tagungen berichteten die Referenten über die Erfolge der Stachanow-Bewegung in ihren Abteilungen und propagierten den Uebergang von den Einzellei­stungen zur erhöhten Leistung der Unterabteilun­gen und höheren Formationen. Chauffeur überfährt drei Kinder. In Pa- lencia nördlich von Valladolid   fuhr ein Lastkraft­wagen in eine Gruppe spielender Kinder. Drei Kinder wurden auf der Stelle getötet. Die Fuss­gänger gerieten so in Erregung, dass sie den Fahrer lynchen wollten; er Wurde nur durch das rechtzeittge Eingreifen der Polizei vor dem Tode bewahrt. Kongreß der sowjetrusstschen Schriftsteller. Di« Hauptstadt Weißrußlands  , Minsk  , bereitet sich zu dem am Montag beginnenden Kongreß der Schrift­steller der Sowjetunion   vor. Die Sitzungen werden im Regierungsgebäude statffinden. Die Teilnehmer kommen aus allen Enden des Landes in Extrazügen, die in Moskau  , Leningrad   und Kiew   zusammengestellt werden. Man erwartet zirka 400 Delegiert«, von denen 300 die 45 nichtrussischen Republiken de: Sowjetunion   repräsentteren werden. Premiere eines neue« Chaplin-FllmS. Diese: Tage sand in New Uork die Premiere des neuen Chaplin-FilmesModerne Zeiten  " statt."or dem Biographen am Times Square   hatte sich ein: riesige Menschenmenge, besonders Frauen, ange­sammelt, welche sich von Chaplin, der an der Pre­miere persönlich teilnahm, ein Autogramm beschaf­fen wollten. Schließlich mußte die Polizei in d«: Stärke von,100 Mann eingreifen und die Menge zerstreuen. Obwohl das Eintrittsgeld etwa 125 Kd für den Sitz betrug, war der Film vollkommen aus- verkauft. Es hatten sich Besucher aus allen Teilen der Vereinigtest Staaten, ja sogar aus Mexiko  , Kanada   und England eingefunden. Der Film hatte einen Riesenerfolg. ES ist dieS der erste Film Chap­lins nach fünfjähriger Pause.
Mährisch-Ostra«. I« Stauding wurden Sonntag früh in ihrer Wohnung der 75jähr. Eisenbahn  -Pensionist Vinzenz H o n u s, seine 59jährige Gattin Rosalie und d« Adop­tivtochter Anna Ruskova tot aufgefunden. Sie sind von nnbekanntenTätern ermordet worden Samstag früh kam der Stiefbruder Snajdr der Fra« Honus in das Haus des Honus, um bei der Schlachtung eines gemästeten Schweines behilflich zu sein. Als er den Gang des Hauses betrat, sah er auf dem.Boden viel Blut und nahm an, datz man daS Schwein ohne ihn ge­schlachtet habe. Er ging weiter, als er plötzlich zu seinem Enffetzen auf den L e i ch' n äist der R u s k o v ä stieß. Er trat dann in die Küche ein, wo im Lehnstuhl mit zerschmettertem Schädel und mit einer Stichwunde Honus saß. Er war be- r e i t s t o t: Auf dem Fußboden lag die Gattin des Honus, ebenfalls tot.
In der Wohnung war alles durcheinander­geworfen, so datz es sich anscheinend um einen R a u b m o r d handelt. Snajdr rief die Orts­gendarmerie herbei, welche mit Hilfe der Gen­darmeriefahndungsstation aus Neu-Tiffchein die Mörder sucht. In dem Hause wohnt noch, die 95jährige Mutter des Honus, die taub und blind ist und keine Aufklärungen zu geben vermochte, Man weiß auch nicht, was geraubt wurde. Die Gen­darmerie fand in der Wohnung 1000 KL in Bargeld. Man nimmt an, datz es die Diebe auf das gemästete Schwein abgesehen hatten, baß sie jedoch durch Lärm die Familie weckten und daß die Adoptivwchter auf den Gang nachsehen ging, was es gebe. Sie wurde ersto­chen und das gleiche Geschick traf auch das Ehe­paar Honus. Die Blutspuren der Mörder führ­ten zur Oder.