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Paris  , 31. Mai.  ( Privatdepesche des Vorwärts".) Manau erklärte Henry des Verrates für verdächtig wegen seiner erwiesenen Beziehungen zu Esterhazy. Die Geheimstüde" seien Fälschungen gewesen oder auf Dreyfus nicht anwendbar. Mana u unterzog auch die militärischen Zeugen einer scharfen Kritik.

ihr Urteil fällen, gegen welches es koine Berufung giebt". Die wurden von den letzten 2 Meistern bewilligt. Nun müssen aber der Anstalten in vorbeugende Behandlung genommen wurden. Darunter Sigung wird sodann aufgehoben. größte Teil der Leute 3-5 Stunden Montags und Sonnabends bis befanden sich 1898 4910 Lungentuberkulöse. Als erwerbsfähig ge= zur resp. von der Arbeitsstelle nach Hause laufen. Bisher wurden den heilt wurden 1897 68 bis 69 Prozent und 1898 72 bis 74 Prozent Maurern in diesen Fällen 2 Stunden Laufzeit ohne Lohnabzug entlassen. gewährt. Diese Vergünstigung sollte jegt wegfallen, damit waren Amtlich beglaubigtes Elend. In Lampersdorf  , Kr. Franken­die Maurer nicht zufrieden. Nunmehr suchen die Meister Arbeits- stein in Schlesien   hatte ein Schneidermeister, der zu einem Woche haben sie 6 Mann herbeigeholt; den Anreißer macht einkommen von 420 m. bis 660 m. veranlagt war, gegen diese Ein­willige vom Berliner   Arbeitsnachweis heranzuziehen, in voriger Einkommensteuer- Sage von 2,40 M., entsprechend einem Jahres­Joh. Pernasch, ein Berliner   Maurer. schätzung Widerspruch erhoben mit der Begründung, daß er mit seiner Frau nur ein Jahreseinkommen von 350 M. habe. Vom Gemeinde­vorstand erhielt er aber bald einen ablehnenden Bescheid, der am Schlusse wörtlich folgende Bemerkung enthielt:

Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

In Teschendorf   bei Löwenberg   erreichten die Maurer   im borigen Jahr die 10stündige Arbeitszeit an Stelle der 11stündigen, in diesem Jahr war es ihnen möglich, den Stundenlohn von 28 auf 35 Pfennigen zu erhöhen; beides geschah durch gemeinsames Ver­Handeln.

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Am 28. Mai wurde in Granfee unter Beisein der Arbeit­geber und Vertreter des Verbandsvorstandes und der Lohn fommission der Verbandszahlstelle folgende Vereinbarung getroffen: 1. Die Arbeitszeit ist eine 10ftündige( bisher 11 Stunden); 2. Die Maurer, welche bisher 2,75 Mart Tagelohn erhielten, werden jegt mit 28 Pf. Stundenlohn entlohnt, die einen geringeren Lohn hatten etwa 12 alte und invalide Kollegen erhalten 25 Pf. pro Stunde. 3. Wer 5 Kilometer von seiner Wohnung arbeitet, erhält pro Stunde 22 Bf. Landgeld und am Montag beginnt die Arbeit eine Stunde später. 4. Der Lohn wird wöchentlich und zwar auf der Baustelle ausgezahlt. 5. Baubuden und Aborte der Ge­fundheit und Sittlichkeit entsprechend find auf jedem Bau einzurichten. 6. Dieser Vertrag gilt bis 1. März 1900. Wünscht ein Teil eine Aenderung desselben, so hat er dies bis zum 15. Dezember 1899 mitzuteilen und haben dann Meister- und Gesellenvertretung sofort zusammenzukommen, um Lohn- und Arbeitsbedingungen für das nächste Jahr festzulegen. Geschieht eine Kündigung nicht, so gilt dieser Vertrag ein weiteres Jahr.

Den Maurern allerorts und besonders denen in Berlin   legen wir dringend ans Herz, den Zuzug nach den Orten, wo Differenzen bestehen, fernzuhalten. Früher war es üblich, daß bei Lohn­bewegungen die Maurer Berlins   stets in Angst vor dem Maurer vom Lande lebten. Heute ist es umgekehrt.

Im Auftrage der Agitationskommission: H. Silberschmidt.

In Bezug Ihrer Angabe, einen Jahresverdienst von bloß 350 M. zu haben, möchten wir bemerken: Daß Sie von einem Einkommen von wöchentlich durchschnittlich 7 M. unmöglich Ihren Lebensunterhalt Feuerung, Kleidung, Nahrung und Ver gnügen bestreiten tönnen.

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Das Wort Vergnügen" ist im Original unterstrichen. Das interessante an dem Schriftstück ist, daß selbst ein Dorf­gemeinde- Vorstand, der doch, wie im vorliegenden Falle schon grammatikalische Erwägungen bestätigen, gewiß nicht zu den erleuchtetsten Amtspersonen des geeinten Reiches gehört, es für un möglich erklärt, mit einem derartigen Einkommen zu egiſtieren. Daß viele tausende Familien in Schlesien   nach nicht einmal 7 M. die Woche haben, ist eine Thatsache, die von keinem amtlichen Zweifel an der Steuerzahlungsfähigkeit aus der Welt geschafft wird. Es ist zu vermuten, daß die höheren Amtskreise dem Dorfgemeinde­Borstand an Einsicht nicht werden nachstehen wollen und über eine Werbefferung der Lage und der Steuerzahlungsfähigkeit dieser Armen nachsinnen werden.

Sächsische Socialpolitik. Aus der Vereinigung sächsischer Orts- Kranfenfassen haben gegen 20 Kassen ihren Austritt erklärt, weil sie aus Kassenmitteln teine Diäten mehr für ihre Vertreter zu den Versammlungen entnehmen dürfen. Die Lehren des Tuberkulose­Kongresses scheinen demnach noch nicht bis nach Dresden   gedrungen Versammlungen.

zu sein.

Maßregelungen städtischer Gasanftalts- Arbeiter infolge gewerkschaftlicher Thätigkeit. Die Arbeiter der IV. städtischen Gasanstalt standen bis vor kurzem der gewerkschaftlichen Bewegung ihrer Berufsgenossen gänzlich fern. Erst in den letzten Wochen schüt telten sie, ohne daß irgend welche Agitation von außen in ihre Reihen hineingetragen wurde, ihren Indifferentismus ab und an 130 Mann traten dem Verbande der städtischen Arbeiter bei. Dieses schien der Direktion der genannten Anstalt äußerst unangenehm zu sein und so wurden sogar bei Gastwirten, wo die Arbeiter ihre Zusammen­fünfte abhielten, Erfundigungen über das Treiben der Arbeiter eingezogen. Am vergangenen Sonnabend ist nun plöglich der Vorsitzende und der Schriftführer, welche der Sektion der organisierten Gasarbeiter für die IV. Anstalt vorstanden, angeblich wegen Arbeitsmangels" ent lassen worden. Daß Maßregelungen vorliegen, geht aus folgendem hervor. Wenn bisher Entlassungen infolge von Arbeitsmangel vor­genommen werden mußten, so wurden stets nur Sofarbeiter und nicht ausgebildete Leute entlassen, die im Betriebe thätig waren. Der Schriftführer arbeitete mum aber im Betriebe. Als er den Gas­meister um den Grund seiner Entlassung, fragte, sagte dieser " Ich habe gegen Sie nichts auszusetzen; Sie werden wahrscheinlich in Bersammlungen Reden gehalten haben." Auch die Entlassungs­scheine der anderen Vorstandsmitglieder waren bereits ausgeftelt; als dann aber der entlassene Schriftführer dem Dirigenten der An­ftalt unter Bezugnahme auf die erwähnte Aeußerung des Gasmeisters fagte, daß er nur wegen feiner gewerkschaftlichen Thätigkeit gehen Im Streit befinden sich die Maurer in& ets chin., Zehdenid, müsse, ba unterblieb die Entlassung der anderen Vorstands- Augsburg  , Dresden  , Bremerhaven  , Torgelow  , mitglieder. Die unbesonnene Aeußerung des Gasmeisters hätte elmstädt, Blantenburg. Schöningen  , Bergen auf Der socialdemokratische Wahlverein für den 2. Berliner  auch dann den wahren Entlassungsgrund allzu flar zu Tage treten Rügen mit den Orten Binz  , Sellin  , Göhren  , Putbus Reichstags- Wablkreis hielt am Dienstag bei Bickel, Hasenhaide, laffen! Außerdem äußerte der Bureaubeamte, der die Entlassungs- und Gingst, Braunschweig  , Weißenfels  , Meißen  , eine Versammlung ab, in der Rechtsanwalt V. Frankl über: scheine aushändigte, als die Gemaßregelten darum baten, doch den Göthen, Stralsund  , Gommern  , Tambach, Lügen. Der sociale Charakter des neuen Bürgerlichen Gesetzbuches  " referierte. wahren Entlassungsgrund in die Scheine hineinzuschreiben:" Das Egeln   und Marienwalde  . Außerdem stehen Differenzen in Der Redner erläuterte zunächst die Hauptsächlichsten Bestimmungen würde Sie nur schädigen, dann würden Sie wohl nirgends Arbeit wie bus und Forst i. 2. bevor. Nach all diesen Orter im allgemeinen und wies sodann nach, daß das Bürgerliche Gesez­erhalten." ist der Zuzug zu meiden. Die Arbeiter haben mun beschlossen, über das Verhalten ihrer buch viele Mängel aufweist und zahlreiche Bestimmungen enthält, Direktion bei den höheren städtischen Behörden Beschwerde zu führen die einseitig nur die Rechte der herrschenden und besitzenden Klasse wahren. Er tommt zu dem Schluß, daß das Bürgerliche Gesetzbuch, und die Wiedereinstellung der Gemaßregelten zu beantragen. Zur Lohnbewegung der Riemendreher in Barmen. Die obwohl es in mancher Beziehung kleine Vorzüge gegenüber den bis­Küralið föhrieb Herr Bürgermeister Kirschner den organisierten städtischen Arbeitern, daß sie wegen der Ausübung ihres Koalitions- Erwartung, die wir in unserer letzten Mitteilung aussprachen, daß herigen Zuständen aufweist, doch keineswegs die vorhandenen ökonomi­Warum unterläßt die Fabrikanten zu Verhandlungen mit den Arbeitern geneigt sein schen Verhältnisse berücksichtigt und nicht im geringsten den Interessen und denn aber der Magistrat, seinen] Organen werden, hat sich erfüllt. Es sind bereits Anordnungen zur Wahl den Bedürfnissen der Arbeiterklasse entspricht. Aufgabe der Bevölke­einmal gründlich flar machen, zu daß sie sich einer Vertretung getroffen, die mit den Unternehmern über die ein- rung müsse es daher sein, die parlamentarischen Vertreter der Social­unt die ge= werkschaftliche Thätigkeit ihrer Arbeiter garnicht zu fümmern gereichten Forderungen unterhandeln wird. Mittlerweile haben die demokratie zu vermehren. Eine Diskussion über den beifällig auf­haben und dieserhalb nicht Maßregelungen vornehmen dürfen, da Arbeiter einer Firma, entgegen dem Beschluß einer Textilarbeiter- genommenen Vortrag wurde nicht beliebt. Nachdem der Vorsitzende doch fortgesezt Maßregelungen vorkommen?" Unwillkürlich müssen Bersammlung, plötzlich die Arbeit eingestellt. Gegen diese die Be- zum Anschluß an den Wahlverein und zur regen Agitation für den­die interessierten Kreise zu der Annahme gelangen, daß der wegung nur schädigende Handlung hat sich die Zahlstelle des Textil- felben plädirt hatte, erläuterte ein Vertreter der Treptower Stern­arbeiter- Verbandes sehr entschieden gewandt und jede Verantwortung warte die Einrichtung und Bedeutung dieses Instituts, um den Bes Magistrat die Maßregelungen sehr gern sieht und man die für die Handlungsweise der Arbeiter abgelehnt. Mit dieser Absage such desselben zu empfehlen. Wie der Vorsitzende bekannt gab, hat Oeffentlichkeit nur zu tauſchen bestrebt ist, wenn man davon redet, dürften dem geordneten Wege der Berhandlung keine weiteren der Vorstand eine größere Anzahl Billets, die zur Besichtigung des daß nie Eingriffe in die Koalitionsrechte der Arbeiter geschehen werden. Hindernisse entgegenstehen. Instituts berechtigen, entnommen und sind diefelben in allen Bahls Zur Lohnbewegung der Berliner   Steinsetzer. Wiederum find wir in der Lage, über einige weitere Bewilligungen berichten und den in Frage kommenden Vororten, wie vorauszusehen war, der Beit eine Versammlung stattfinden wird, in der über die Reform Maurerstreik in Dresden  . Gestern vormittag ist in Dresden   stellen erhältlich. Zum Schluß wurde noch mitgeteilt, daß in nächster zu können, und zwar sind dies die Steinſegmeister Wolter- Maurerſtreit ausgebrochen, nachdem gestern Abend eine überfüllte des Wahlvereins beraten werden soll. Der socialdemokratische Wahlverein für den 6. Berliner  berg. Außerdem haben die bei der Firma Siemens u. aiste nehmer verhalten sich im allgemeinen den Forderungen der Reichstags- Wahlkreis hielt am Dienstagabend in den Berolina­beschäftigten Steinsetzer die Forderung bewilligt bekommen. Eine Maurer gegenüber ablehnend, und scheinen es auch auf eine Sälen, Schönhauser Allee   28, eine gut besuchte Versammlung ab, ganze Anzahl weiterer Bewilligungen sind zugesagt. Wenn nicht Straftprobe mit der guten Organisation der Arbeiter ankommen in der eingangs Vereinsangelegenheiten zur Erledigung kamen. alle anzeichen trügen, dürfte es in der am Dienstagabend statt- lassen zu wollen. Sie setzen dabei ihre Hoffnung hauptsächlich auf Hierbei machte der Vorsitzende Kiesel auf die noch vors gehabten Innungsversammlung ziemlich stürmisch zugegangen sein, die Heranziehung fremder ausländischer Arbeitskräfte. Demgegen handenen und für das laufende Jahr gültigen Billets denn verschiedene Meister drängen darauf, daß der Streit beendet über ist erfreulicherweise zu konstatieren, daß die jetzt schon hier zur Sternwarte und Riesen- Fernrohr aufmerksam mit dem wird. Es stellt sich immer mehr und mehr heraus, daß italienischen, böhmischen 2c. Maurer sich Ersuchen, von denselben recht regen Gebrauch zu machen. die meisten Innungsmeister ihre Unterschrift zu der angedrohten Aussperung vollständig unüberlegt oder aber in an dem Streit beteiligen. Die Zahl der Ausständigen beträgt 2500. entspann sich eine furze Debatte über die in der Schönhauser Vor­stadt bevorstehende Kommunalwahl, wozu die Wählerlisten voraus­dem Vorsage hergegeben haben, dieselbe nicht zu halten, Von allen Rednern falls es zum äußersten kommen sollte. Es war den Befürwortern Der Kampf der Brünner Textilarbeiter. Der Streit ist in ſichtlich im Juli ausgelegt werden dürften. dieses Beschlusses lediglich darum zu thun, den drei Nichtinnungs- ein neues Stadium getreten. Das kartell ber& abrikanten wird dabei die Notwendigkeit der Durchsicht der Listen betont, um eventuell fehlende Wähler nachtragen zu lassen. Es hält nun Firmen, bei welchen gestreift wurde, einen Freundschaftsdienst zu erwurde gesprengt. Die Unternehmer hatten ein Kartell ge- Dr. Bernstein einen mit großem Intereffe aufgenommenen Vor­weisen, in der stillen Hoffnung, daß die Gesellen bei Bekanntwerden schlossen, wonach bei einer Konventionalstrafe von 10 000 fl. feiner des Beschlusses die Flinte ins Korn werfen würden. von ihnen die Solidarität brechen dürfe. Obwohl das Koalitions- trag über Ansteckende Krankheiten", bei welcher Gelegenheit Redner gleichzeitig die Verhandlungen des Tuberkulose  - Kongresses in kurzen Denn bis heute haben verschiedene der unterzeichneten Innungs- gesetz derartige Verträge als nichtig erklärt, wagte es begreiflicherweise Zügen beleuchtete. Eine Diskussion wurde nicht beliebt, worauf die meister noch gar nicht daran gedacht, die wenigen ihnen verbliebenen feiner, sich aufzulehnen. Die Reichenberger Fabrikanten, bekanntlich die Versammlung, nachdem der Vorsitzende in fernigen Worten auf die Gesellen zu entlassen, trotzdem sie gedroht hatten, alle zu entlassen, erbittertſten und zugleich schmutzigsten Konkurrenten der Brünner, Notwendigkeit der politischen und gewerkschaftlichen Organisation falls bis zum Mittwoch die Arbeit nicht aufgenommen sei. So be suchten den Streit auszunüßen, um einen größeren Rebbach einzu- hingewiesen, mit einem Hoch auf die Socialdemokratie geschlossen schäftigen noch Gesellen, die nicht auf Kündigung stehen: sacken. Deshalb forderten sie die Brünner auf, nur ja nicht nach wurde. E. Kuhlbrodt, J. Hirsch, A. Hirsch jun., G. Riedel, Hübner, Appert, zugeben. Als die Brünner, über diese plögliche Freundschaft ver­Mariendorf. In einer gut besuchten Versammlung der alles Innungsmeister, die als erste unterschrieben haben. wundert, mißtrauisch wurden, versprachen ihnen die Reichenberger, und gewerblichen Hilfsarbeiter Allem Anschein nach haben sich also die drei Nichtinnungsfirmen Jägerndorfer und Bielizer Hilfe. Falls die Brünner Arbeiter nicht aus Erd von der Inmung aufs Glatteis führen lassen. Vielleicht sehen die- bis zu einem gewissen Termin die Arbeit aufnehmen, sollten in den Deutschlands  , welche am 23. Mai in Marienfelde   tagte, sprach felben nun aber ein, daß fie flüger thun, sich ihrerseits auch nicht an anderen Orten die Textilarbeiter ausgesperrt werden. Aber als es C. Lantow über das Thema: Der Kampf gegen das Koalitions­den angeblich ihnen zu Liebe gefaßten Beschluß, der ja doch nicht Ernst wurde, da suchten die Schlaumeier den Termin immer weiter recht der Arbeiter und das Zuchthausgeset". Redner schilderte in wirkungsvoller Weise den Wert der Koalitionsfreiheit und geißelte gehalten worden ist und den zu halten kein Innungsmeister ent- hinauszuschieben. schlossen war, länger zu binden und suchen mit den Arbeitern eine Vereinbarung zu treffen.

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Deutsches Reich  .

arbeitenden fremden

Ausland.

Weiter

Der Unmut unter den Brünner Unternehmern wurde immer das Bestreben der herrschenden Klassen, welche den Arbeitern die ge­größer, und man sprach bereits öffentlich davon, daß einzelne nach- ringen Rechte verkümmern wollen. Allseitiger Beifall lohnte den geben wollten. Für Montagabend wurde eine Konferenz der Redner für seine trefflichen Ausführungen. Fabrikanten der vier Orte angekündigt, in der über den Antrag Weißensce. Die Arbeiter und Arbeiterinnen hielten hier am Zur Lohnbewegung der Maurer in der Provinz Brandenburg  . einiger Unternehmer, es sei die Verpflichtung zu einer Konventional 28. Mai eine öffentliche, gut besuchte Versammlung ab. Nach einem In Spandau   wurden im vorigen Jahr die Maurer aus- ftrafe aufzuheben und jedem Unternehmer freie Hand zu lassen, ver- Vortrag des Genossen Kater wurde beschlossen, vorläufig von der gesperrt, im Anschluß hieran forderten sie eine Lohnerhöhung von handelt werden sollte. Aber noch ehe die Versammlung stattfand, Gründung einer Filiale des Vereins der Arbeiter und Arbeiterinnen 48 auf 50 Pf. die Stunde, bessere Baubuden und Aborte. Durch lud ein Unternehmer, Herr Herold, die Vertreter der Arbeiter vor Abstand zu nehmen. Dagegen wurde die Wahl eines Hilfstassierers Heranziehung arbeitswilliger Italiener war es den Unternehmern und teilte ihnen mit, daß er den zehnstundentag bevollzogen, mit welchem Amt Heinrich Bachmann, wohnhaft möglich, die Arbeit notdürftig zu fördern, der Streit ging darum willige. Ferner hat auch die Firma Reymann und Lehderstr. 1 in Weißensee  , betraut wurde. erfolglos aus. In diesem Jahre stellten nun die Maurer dieselben Söhne den Zehnstundentag bewilligt. Sind diese Köpenick  . Die Zahlstelle des Verbandes aller im Transport­Forderungen und wurden die beiden ersten bewilligt. Ohne Zweifel beiden Firmen auch nur fleinere Unternehmer( Herr Herold be- und Verkehrsgewerbe beschäftigten Personen hielt am 27. Mai ihre ist dies die Wirkung des vorjährigen Streiks, der also nicht resultat- fchäftigt 200-300 Arbeiter), so ist doch vorauszusehen, daß die zwei regelmäßige Mitgliederversammlung ab und war dieselbe, der Mit­Tos geführt wurde. Fälle nicht vereinzelt bleiben dürften. gliederzahl entsprechend, gut besucht. Die Verhandlungen waren In Königs Wusterhausen   wurde bis 1898 ein Lohn Die Zimmerleute in Bern   trafen auf gütlichem Wege mit den größtenteils interner Natur. Zum Schluß wurde zur regen Agitation von 33-36 Pf. pro Stunde gezahlt. Nach Gründung der Organi- Unternehmern ein Uebereinkommen mit folgenden wichtigen Fest- für die öffentliche Versammlung am 4. Juni im Lokal von Meyer sation wurde der Lohn bis 38 Pf. in die Höhe gebracht. In diesem Jahre ist durch Verhandlungen der Lohn auf 45 Pf. pro Stunde legungen: Zehnstundentag vom 1. März bis 1. Oktober, Achtstunden- aufgefordert, in der die Wahl eines Vertrauensmannes, sowie die festgesezt, außerdem find Baubuden und Aborte verbessert worden. tag vom 1. Oktober bis 1. März, minimaler Stundenlohn 45 Cts. eines Delegierten zum Gewerkschaftskartell erfolgen soll. ( mit Ausnahmen für junge, die Lehrzeit beendende, altersgebrechliche: In Oranienburg   find die Maurer erſt ſeit einigen Monaten oder teilweiſe invalide Arbeiter), Zohnzuschlag von 50 Broz für Lehte Nachrichten und Depelihen. organisiert. Die Löhne standen bis auf 35 Bf. und darunter, für Wasser-, Nacht- und Sonntagsarbeit, 14 tägige Lohnzahlung, Frei­einen Vorort von Berlin   äußerst niedrig. Die Arbeiter forderten willigkeit der Accordarbeit, Versicherung gegen Unfall. Die Ueber­einen Minimallohn von 40 Pf. Bei zwei Meistern ist derselbe be- einkunft wird als Ortsgebrauch erklärt und bleibt bis Ende 1903 in Dresden  , 81. Mai.  ( B. H.  ) Wie die Dresdener Neuesten willigt, während die übrigen zwei mur einen solchen von 38 Pf. Straft. Wird sie nicht 4 Monate vor Ablauf dieser Frist gekündigt, Nachr." melden, sind heute hier 4000 Maurer, nach voraus­zahlen. Ueber 2 Geschäfte, welche die Forderung der Maurer nicht be- so gilt fie jeweilen für ein weiteres Jahr. willigten, haben die Maurer in Sonnenburg die Sperre ver- Die streikenden Maurer und Handlanger in Bellinzona   gegangener erregter Versammlung, in den Lohnausstand getreten. hängt. Einer dieser Unternehmer besorgte sich von den auf Bucht erkämpften eine Lohnaufbefferung von 60 bis 70 Cts. pro Tag( Hand- Die Zimmerer halten heute Abend Versammlungen ab, in denen haus- Kommando anwesenden Soldaten vier Mann, die aber nach langer 30 bis 40, Pflasterbuben 40 bis 50 Cts.), die 10 stündige ebenfalls der General streit proklamiert werden soll. 1/2 tägiger Arbeit wieder zurückgezogen wurden. Arbeitszeit, 14tägige Lohnzahlung und Abschaffung des Trucksystemis. Hohenstein Eruftthal, 31. Mai.  ( B. S.) Nachts zwei Uhr Die Lohnerhöhungen treten sofort in Kraft,

Die Weltener Meister haben den am 16. April d. J. ge­schlossenen Vertrag durchbrochen. Nachdem die Arbeiter in den Streit eingetreten waren, bequemten sich die Unternehmer zur Erfüllung des Vertrages.

Nach vierwöchentlichem Streit sind den Gubener   Maurern sämtliche Forderungen bewilligt worden. Lohnerhöhung von 32 auf 35 Pf., Bezahlung der Ueberstunden  -, Nacht und Sonntagsarbeit mit 10 Pf. Aufschlag; Arbeit, die 5 Kilometer von Guben   entfernt, pro Stunde 5 Pf. Landgeld; Sonnabends um 5 und an den Tagen vor den hohen Festen um 4 Uhr Feierabend. Eimer, Spaten und Stemmzeug werden vom 1. Januar 1900 ab vom Meister geliefert, ferner sind eine Reihe anderer Erleichterungen zugestanden.

Maurerstreik in Dresden  .

In Crenjot( Frankreich  ) befinden sich 6000 Arbeiter im Aus- brach in der Wohnung des Strumpfwirkers to ch Feuer aus, durch stand. Man nimmt an, daß der Ausstand allgemein wird und dürfte welches drei Wohngebäude eingeäschert wurden. Beim Retten eines sich dann die Zahl der Ausständigen auf 10 000 erhöhen. Zwischen Kindes erlitt Roch schwere Brandwunden, seine Frau wollte sich der Polizei und den Streikenden ist es zu Konflikten gekommen, wobei zahlreiche Ausständige mit blanker Waffe verwundet wurden. Für Sonnabend ist vom Friedensrichter eine Versammlung ein­berufen, um den Versuch einer Verständigung zu machen.

In Malmö  ( Schweden  ) befinden sich die Barbier- und Friseur­gehilfen im Aus stand.

Sociales.

durch einen Sprung aus dem Fenster retten, blieb aber mit ge­brochenen Gliedern liegen; beide wurden ins Krankenhaus gebracht. Drei Kinder der Familie im Alter von 4, 9 und 13 Jahren sind in den Flammen umgekommen. Como  , 31. Mai.  ( W. T. B.) Der internationale Tele graphen- Kongreß wurde heute hier im Beisein des Post- und Telegraphenministers San Giuliano, der Behörden und zahl­reicher italienischer und ausländischer Delegierten eröffnet. Kairo  , 31. Mai.  ( B. H.  ) Bei den Kranken, die ins Spital

Um den 10 Stundentag und 35 Pf. Stundenlohn zu erreichen, befinden sich die Maurer in 3 e hbenid jetzt 8 Wochen im Streit, Die Statistik über die Heilbehandlung bei den Invaliden- gebracht werden mußten, ist Best festgestellt worden. Zu energischer ohne daß auch nur einer abfiel. Fast schien es, als ob zum Pfingst Versicherungsanstalten für 1897 und 1898 weift für 1897 Bekämpfung dieser Krankheit wies die Regierung die Summe von fest der Streit beendet sein sollte. 10stündige Arbeit und 35 Pf. Lohn 10 483 Personen und für 1898 13 758 Personen nach, die von den 500.000 Fr. an. Verantwortlicher Redacteur: August Jacobey in Berlin  . Für den Inseratenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin  . Druck und Verlag von Mar Badina in Berlin  .

Hierzu 1 Beilage u. Unterhaltungsblatt.