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Freitag, 14. Feber 1936

diesen Waffen soviel als möglich haben und daß Ein Beitrag zur braunen Olympiade:

sie die besten sind!

Der Herr Minister für Nationalberteidigung

hat im Wehrausschuß das Programm der mate- Berliner Arbeitersportler

riellen Forderungen der Armeeverwaltung vorge­bracht. Es war genug. Aber es ist notwendig! Wenn nicht die Gewinne wären, welche die Ge­sellschaft der Söhne und Schwiegersöhne in die Tasche steckt... hätte die Armee statt jedes Ge­schützes, das ihr die tschechoslowakischen patrioti­schen Rüstungsindustriellen liefern, zwei Geſchüße, statt eines Flugzeuges zwei, statt eines Maschi­nengewehres zivei.".

Gottwald fagt uns darüber:

Wer das mit eigenen Augen nicht gesehen hat, würde nicht glauben, daß etivas Aehnliches in fom­munistischen Zeitungen erscheinen kann. Und doch, so stand es im ,, Rudé Právo" am 27. November 1935. Der Schreiber des zitierten Artikels war zweifelios ein fremdes, dem Proletariat und der Partei feindliches Element. ... Und wenn gleich nach Erscheinen einer so unerhörten Sache ihr Urheber nicht mit eisernen Ruten als Agent des Klaffenfeindes aus der Par. tei hinausgejagt worden ist dann zeigt es, daß es in der Partei feinen klaren konsequenten bol­

gegeben hat.

seinen Schülern:

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Neue Fristverlängerung

Nr. 38

für das Parteienauflösungsgesetz

Jm verfassungsrechtlichen Ausschuß des Ab­geordnetenhauses tam am Donnerstag der von

zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt beregierung fchon im Herbſt vorgelegte Gejet­

Prag.( Eigenbericht.) In Garmisch- Partenkirchen ist der braune Olympiaderummel in bestem Gange. Während das nationalsozialistische Regime diese Veranstaltung in größtem Stile ihren propagandistischen Zwecken nutzbar zu machen versucht, vollzieht sich hinter den Kulissen des Dritten Reiches die Tragödie des mit brutalsten Mitteln niedergeworfenen Arbeitersports.

In Berlin wurden am 11. Feber zwei junge Menschen, der fünfundzwanzigjährige Erich Quage und der siebenundzwanzigjährige Hans Mideln, wegen Fortführung einer verbote­nen Sportorganisation zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt. Der Bruder Mickelns erhielt wegen des gleichen Deliktes 15 Jahre, der Mitangeklagte Willi Mayer 12 Jahre Zuchthaus . Der Staatsanwalt hatte in beiden erstgenannten Fällen sogar die Todesstrafe beantragt.

Das ist das wahre Hitler - Deutschland im Zeichen der bürgerlichen Welt- Olympiade!

Amerikas Oelausfuhr nicht begrenzt

Petroleum- Sanktion gegen Italien aussichtslos?

flittes zu schreiten.

zesantrag auf Verlängerung des Gesezes über die Parteiencuflösung zur Verhand­lung. Inzwischen ist die alte Ermächtigung zur Parteienauflösung mit 1. Jänner 1936 außer Kraft getreten. Die in der Presse da und dort aufgetauchten Vermutungen, daß man überhaupt auf diese Ermächtigung verzichten werde, haben sich nicht erfüllt.

Der Referent Dr. Suchý betonte, daß die Notwendigkeit einer solchen Ermächtigung durch die Bragis erwiesen sei; schon die bloße Eristenz dieser Ermächtigung habe dazu beigetragen, daß es sich im zweiten Jahre ihrer Wirksamkeit nicht mehr als notwendig erwies, sie tatsächlich anzuwenden.

Dr. Goldstein( Jüd. P.) erhebt for­male Bedenken gegen die Prolongierung eines be­reits abgelaufenen Gesezes und schlägt schließlich auch namens des Klubs der tschechischen Sozialde mokraten, dem er als Hospitant angehört, vor, die Vorlage erst zum Gegenstand interner Parteibera­tungen zu machen. Auch Dr. Stránský ( Nat. Soz.) teilt die formalen Bedenken und tritt eher dafür ein, ein neues Geſetz über die Organi­fierung der politischen Parteien zu schaffen. Er wirft jedoch die Frage auf, ob die normalen Mittel, richtig angewendet, nicht hinreichen würden, um die Antwort erteilt, daß keine Verfassungsklausel tei sei bereit, die Regierung mit den schärfsten Mit­zerjeßende Faktoren in Schach zu halten. Seine Par­besteht, durch welche die Ausfuhr von Kriegs- tel gegen umstürzlerische Parteien auszustatten, material auf einen normalen Durchschnitt ein- doch dürfe man in den heutigen Hungerzeiten beim geschränkt werden könnte. Auf die Frage, ob die Einschreiten gegen übersättigte Brunnenvergifter Regierung weiterhin ihren Einfluß dahin aus- feine besondere Rücksicht kennen. Auch er tritt dafür üben wolle, eine allzu große Ausfuhr derartigen ein, daß zunächst die Koalitionsabgeordneten sich die Materials zu verhindern, erteilte Staatssekretär entsprechenden Direktiven von ihren Klubs einholen mit Rücksicht darauf, daß diese Angelegenheit sollten. Auch Dr. Luschka( Chr. Soz.) trat für ein modernes Parteiengesetz ein. soeben der Gegenstand der Beratung in der ge­seßgebenden Körperschaft bildet, eine ablehnende Antwort. Wahrscheinlich wird der Kongreß den Neutralitätsantrag zum Gesetz erheben, ohne in denselben Maßnahmen zur Einschränkung der Ausfuhr auf ein normales Maß aufzunehmen.

Genf . Der Vorsitzende der Sanktionston, erkannt, daß dieser Standpunkt eine gewisse Be­schewistischen Standpunkt in der Frage der Armee ferenz, Vascencelos, übersandte der Regie- rechtigung im Hinblick darauf hat, daß die neuen rung der Mitgliedsstaaten und der Staaten, die Vorschläge betreffs der Neutralität Amerikas die nicht Mitglieder des Völkerbundes sind, den Be- Erwartungen des Völkerbundes nicht befriedigt Enthält schon diese Aeußerung Gottwalds richt des Ausschusses für die Petroleumsanktionen. haben. Staatssekretär Hull hat über Befragen eine Drohung, so ist die nachstehende Stelle Vascencelos forderte die Regierung der Mitglied­des bandwurmlangen Artikels die Ankün= staaten auf, den Fragebogen betreffend die Sta­digung einer Auswechslung der tistik des Handels mit Italien womöglich tele­Führungsgarnitur der Partei auf graphisch zu beantworten. Allen Anzeichen nach dem nächsten Parteitag, der bereits mehreremale machen sich Bestrebungen geltend, die Tätigkeit wir wissen jest warum verschoben wurde. der Sanktionskonferenz zu beleben und neuerlich Mit erhobenem Zeigefinger sagt Lehrer Gottwald zur Lösung des abessinisch- italienischen Kon­Wenn wir nun fünf Monate nach dem sieben­ten Kongreß der Kommunistischen Internationale In Washingtoner politischen Kreisen ist man die Frage prüfen, wie die Führung der Kommu- der Ansicht, daß der Bericht des Genfer Petro­nistischen Partei der Tschechoslowakisch. Republit, leum- Sachverständigen sich bestrebt, alle Verant­die neue Linie des siebenten Kongresses der 3 wertung einfach den Vereinigten Staaten zuzu­begriffen, erklärt und angewandt hat, dann müssen schieben. In gut informierten Kreisen wird an wir sagen, daß sie in dem Bestreben, leichte und rasche Erfolge zu erzielen, sie unrichtig und oppor= tunistisch erklärt und angewandt hat... Der fiebente Kongreß der Partei muß aus der vergan­genen Epoche alle notwendigen Schlüffe ziehen, damit die Partei sehe, worin die Wurzel der Feh­Yer gelegen sei.

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die wie

Offensive an der Nordfront?

In abessinischen Kreisen spricht man von einem neuen abessinischen Angriff auf die Tigre­front, doch besitzen die abessinischen Truppen offensichtlich nur wenig Munition.

Der Vorsitzende Dr. Patejdl unterbrach mit Rücksicht auf die geäußerten Wünsche die Debatte; über Antran des tschechischen Genossen Dr. Mareš wurde eine weitere Fristverlängerung um einen Monat beschlossen.

Das Abgeordnetenhaus wurde für den 18. Feber einberufen. Auf der Tagesordnung steht der Staatsrechnungsabschluß für das Jahr 1934. Die Schulfommission der böhmischen Landes­London. Der Kriegsberichterstatter des Reu-| ausgezeichnet. Diese Soldaten sind auch gut ver- vertretung hielt dieser Tage eine Sigung ab, tr pflegt, leiden jedoch an Munitjonsmangel, denn der u. a. beschlossen wurde, Preise des Landes terschen Bureaus telegraphiert: feiner von ihnen erhält mehr als 150 Schuß Böhmen für Literatur, Stunst, Mujit, Theater, Munition. Das ununterbrochene Eintreffen Film und Journalistit von je 5000 auszu abessinischer Verstärkungen deutet darauf hin, daß feßen. Ferner wurde auch über das Sprengel­Ras Seyoum, Ras Kaja und Ras Imbu eine bürgerschulgesetz gesprochen und dem Wunsch Aus­neue Offensive planen, durch welche sie, wie sie druck gegeben, daß während der Uebergangszeit der hoffen, die Italiener bis zur Grenze von Eriträa Durchführung dieses Gefeßes die Bewilligung von zurückdrängen werden. Die Moral der abessini- Schultlassen bzw. Weiterbelassung von Klaj­schen Soldaten wird durch die täglichen italieni fen an Bürgerschulen in zuvorkommender schen Anflüge nicht erschüttert. Die abessinischen 23 eie gehandhabt werde. Ebenso soll die definis Strieger glauben zuversichtlich, daß in diesem tive Einführung der einjährigen Lehrkurse als or Kriege das Gewehr und das Bajonett die Ent- ganischer Bestandteil der Bürgerschulen beim Mi­fcheidung und den Sieg bringen werden.

Die alte führung wird also a b= gesetzt werden, eine neue. vielte wartet schon vor dem Tore. Das Resultat weiß jeder: Nach einem schüchter­nen Anlauf zu einer realen Innenpolitik, welche die Kommunisten in der Tschechoslowakei im Nach abessinischen Meldungen, die in Dessie Herbst und Winter gemacht haben, kehren die alten, abgebrauchten agitatorischen Schlagworte veröffentlicht wurden, sind bei den Kämpfen, in wieder. So lange die Demokratie bei uns bedrohi deren Verlauf die Abessinier Kurati in der Pro­war, regte sich das Gewissen jener kommunisti- vinz Ogaden wiedererobert haben, 83 weiße ita­schen Führer, welche unmittelbar unter dem Ein- lienische Soldaten und 150 Astari gefallen. Zahl­druck der Verhältnisse hierzulande standen. Die reiche verletzte Italiener verbargen sich im nahen sozialistischen Parteien haben im Dezember die Dickicht, wurden jedoch später gefangengenom­Situation gerettet jetzt kann der Herr Gotts men. Die Abessinier erbeuteten eine große Menge wald und fönnen jene, die nach seiner Pfeife tan- Gewehre und große Monturvorräte. Als jedoch die zen, den Krieg gegen die sozialdemokratische Abessinier die zurückweichenden Italiener verfolgen Arbeiterschaft, diese stärkste Stüße der Demokratie wollten, stießen sie auf heftigen italienischen und diesen besten Schuß gegen den Faschismus Widerstand. Iustig weiterführen! Dazu braucht man wenig Ein eben von der Nordfront zurückgekehrter nachzudenken, nur ein paar Phrasen herunter Augenzeuge schildert die Situation folgender­Teiern aber die Geschichte wird über eine so maßen: Täglich treffen an der Front neue und hohle, gedankenarme, die wir immer neue abessinische Soldaten ein. Es sind lichte it nicht erkennende, nicht mindestens 10 Prozent Frauen, die Männerklei­revolutionäre, sondern impo= dung tragen. Sie befizen Gewehre und Munition. tente Politik ihr Urteil fällen. Die Stimmung aller abessinischen Soldaten ist sehr erstaunt darüber, daß er noch da war, um: ,, Also um 10, nicht wahr?"

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MÄNNER, FRAUEN

UND WAFFEN

Roman von Man red Georg Copyright by Dr. Manfred Georg, Prag

Frucht. Sie hatte plötzlich Lust, diese Frucht mit ihrer Zunge aufzuschneiden. Sie sagte aber nur: " Sie können das behalten. Nachdem ich es einmal weggegeben habe, ist es schon fast egal, wer es besitzt."

Er entfernte sich ungeschickt, stieß an die Tür, gelangte über eine Anzahl unbequemer Gänge und Stufen ins Freie und ging sehr be­nommen ins Hotel.

nisterium betrieben werden. Schließlich wurde ein Antrag des Genossen Landesvertreters JIIner nach Vermehrung der Lehrerprafiitin en stellen an Volts- und Bürgerschulen so­wie sofortige Entschädigung angenommen.

Da man das Auftreten von Seuchen be­fürchtete, hat der Negus die Schaffung eigener Abteilungen von Nichtfriegern zur Begrabung der Toten angeordnet. Der Kaiser hat diesen Befehl erlassen, als er die Nachricht von der großen Der Präsident der Republik empfing am Don Zahl der Leichen erhielt, die auf dem Kampfplab nerstag eine achtgliedrige Deputation der tschecho= liegen, wo sie von Hyänen und Raubvögeln über- fiowatischen Settion des internationalen Verbandes fallen und angefressen werden. Die von diesen der Invaliden und ehemaligen Fronikämpfer, ges zur Bestattung der Toten bestimmten Abteilungen führt vom Verbandsvorsitzenden Dr. Lev Sychrava. eingelangten Meldungen bildeten die Grundlage Ferner empfing der Präsident den Universitätspros für das gestrige Kommuniqué über die Zahl der fessor Oskar Janowski aus New York und den bri in der Schlacht von Tembien gefallenen Italiener. tischen Fliegerattaché Major Frank Beaumont.

quollen, und die bei den Kniebeugen ächzten wie Lokomotiven.

Frauen verpflichtet wußte, und die sich rühmte, fast noch jeden männlichen Insassen des Sanato­riums ausprobiert zu haben, traute sich an Schu- Kummervoll hob Doktor Fisch seinen Blick mann ebenso wenig heran wie ihre Konkurrentin, zur Rar und schlürfte dabei, gutes Vorbild zu eine Levantinerin. Vor Schumann hatten beide gleich, feine morgendliche Joghurt. Dann neigte merkwürdigerweise Angst, und ihr Empfinden er sich sanft zu Herrn Schumann und fragte mit deckte sich dabei mit dem Dr. Fischs, der nach der der milden Stimme eines Irrenarztes: Wir veranstalten heute abend, wie wir es Sie lagen nebeneinander auf der großen ersten Konsultation den neuen Gast eigentlich pflegen, einen Er stand schuljungenhaft da, den grauen Terrasse des Sanatoriums, von der aus sie die gar nicht hatte aufnehmen wollen. Er fühlte sich einmal in jeder Saison zu tun Kopf vornüber gebeugt, mit unsicheren Augen. herrlichste Aussicht auf das Wolken- Theater hat- später durch deſſen vollendet zurückhaltendes Be- fleinen interessanten Vortrag über Experimental­Die Hände hingen aus tha Aermelröhren ten, das täglich seine erstaunlichen Schauspiele nehmen angenehm enttäuscht und saß häufig zwi- Okkultismus. Es kommt Herr Mardrier, der schon voriges Jahr hier war, und hält eine Séance ab. wie zwei harte etivas verbogene, schmale Imita- über den Gipfeln der Rag veranstaltete, sahen schen den beiden Liegestühlen dieser Gäste. Es ist ganz wissenschaftlich. Herr Madrier ist noch tionen aus Leder. Dann ging ihr Blick wieder hinunter nach Gloggniß zu, von wo der Rauch Fisch war kein junger Mann mehr. Er trug jung. Aber er ist schon von Schrend- Noßing in zurück zu dem aufeinandergepreßten Mund, der der Fabriken hertrieb und sprachen wenig mit an diesem Sanatorium schwer. Mühsam schleppte München und Ottokar Fischer in Prag einmal ge­cr die Schuldenlast von einer Saison in die an- prüft worden, und die Britische Gesellschaft für aussah, als hielte er seine Flüche zurück, und der einander. Schumann lag den ganzen Tag mit wachen dere und faßte an jedem 1. Jänner vergeblich den Parapsychologie hat ihm ebenfalls ein Empfeh in dem Gesicht eingebettet lag wie eine farblose Augen, aber ohne sich zu rühren und gab sich ganz Entschluß, in dem betreffenden Jahr beſtimmt lungsschreiben gegeben. Ich glaube, es wird sehr dem Atmen hin. Es war ihm, als hätte er tau ſeine wissenschaftliche Arbeit fortzusetzen. Das interessant. Sie werden doch sicher kommen? Und sende von Litern verbrauchter Luft in sich, und Sanatorium fraß ihn auf. Schumann war ihm das gnädige Fräulein auch?" als würde es noch sehr lange dauern, bis er die eine Erholung. Er weckte seinen Ehrgeiz. Die Ungern," brummte Schumann. letzten Reste aus den Lungen herausgepumpt Geschichte mit dem Traum, die er, ohne weiter ,, Ach, ich möchte gern," sekundierte Handée hätte. auf die Vergangenheit einzugehen, erzählt hatte, Doktor Fisch, der sie dankbar ansah, denn er Und auch Haydée schien unberührt von dem zog Fischs verschütteten Ehrgeiz an. Er hätte so wußte, daß sie ein neues Kleid anziehen würde Betrieb ringsherum. Hier trug sie das Haar wie gern eine Analyse mit Schumann gemacht. Er- und das brachte bestimmt sämtliche Gäste in den ein Eton- Boy, es saß ihr wie eine feste, glän- stens hätte er ihn dann bei der Schwere des Fal- Vortragssaal. Solche telepathischen und Hellseh sende Kappe dicht ums Haupt. Sie lag immer les mindestens drei Jahre an der Angel gehabt, Sizungen aber waren ihm als Arzt von großzem ein wenig auf der Seite, um den neugierigen dann aber lockte ihn auch dieses leichte, irre Flats Wert, denn er erfuhr aus der Beobachtung seiner Blicken der andern Kurgäste, die diese reizvolle tern, das in Schumanns Augen stand. Aber leider Patienten auf diesen Séancen von ihnen mehr als Fremde tuschelnd bestarrten, wenn sie mit ihren weigerte sich dieser standhaft, auf eine solche Be- in zwanzig Sprechstunden und konnte sie später Brunnengläschen vorbeikamen, nicht standhalten handlung einzugehen. Er wollte nur Ruhe. Nach mit seinen Kenntnissen verblüffen. zu müssen. dem er einmal um Morphium gebeten hatte und Also, um 8 Uhr", bestätigte er Schumanns Doktor Fisch, dem Leiter des Sanatoriums, Fisch es ihm mit einer vernünftigen Begründung nicht gemachte Zusage und schlurfte mit treuher ihrer Handtasche, nahm ein Billett heraus, ein waren diese beiden Gäste gerade recht. Werner abgeschlagen hatte, war er darauf nicht wieder zigem Seehund- Watschein auf den zuckerkranken kombiniertes, aus vielerlei Fahrscheinen bestehen Schumann, Rittmeister a. D. und Haydée Naza- zurückgekommen. Ein angenehmer, stummer Ba- Millionär Preißel zu, mit dem er eine unange des Ticket, und begann es langsam zu zerrei- rio, ohne Beruf niemand kannte sie, niemand tient. Und diese Mulattin, oder was sie war, die nehme Geschichte ßen. Er las auf den zu Boden fallenden Feßen konnte, was sonst doch an allen Sanatorien ein mit ihrem geschmeidigen Gang im Speisesaal die Diät gereizt, versucht, sich an den Süßigkeiten die Namen Budapest , Lemberg , Kiew . Leichtes ist, eine verwandtschaftliche Verbindung Blicke raffend hinter sich herzog, war in ihrer einer Strankenschwester schadlos zu halten Vernichten Sie da Ihre Vergangenheit über einen Wetter dritten Grades oder einen Ge- vollendeten Körperlichkeit, die er beim Frühtur durch eine ziemlich starke Herauffehung des Pen­oder Ihre Zukunft?" schäftsfreund in Kattowiß herstellen. Die große nen, das er selbst leitete, sofort erkannt hatte, ein fionspreises beizuleger hatte. Sie gab keine Antwort, sondern begann mit Sanatoriums- Hyäne, eine spißmausartige unga- Aufatmen zwischen den übrigen Frauen, denen großer Aufmerksamkeit, sich die Brauen nachzu- rische Gräfin, die prinzipiell nur auf Männer nur allzu oft fofett die Busen aus den viel zu ziehen. Als sie damit fertig war, drehte sie sich, ging, die sie verheiratet oder sonstwie anderen jugendlich geschnittenen Badeanzügen heraus­

Schumann wollte nach der Bedeutung des primitiven Schmuckstückes fragen. Statt dessen hörte er sich plößlich sagen:

Ich fahre morgen früh auf den Semme­ ring . Auf vier Wochen. Wollen Sie mitkommen?

Sie warf ihm einen forschenden Blick zu: ,, Und nach den vier Wochen?" Er drehte an seinem Handschuh: ,, Man wird ja sehen."

,, Also gut. Vom Südbahnhof, nicht? Wenn Ich nicht irre, um 10 ühr? Dabei kramte sie in

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Preißel hatte, von seiner

( Fortsetzung folgt.)