Nr. 41 Dienstag, 18. Feber 1936 Seite 5 IMzwlrtechtft and äoLÜckpoiW Sport-Spirt-JiMpefp(fe<p wir des des sen, statt sie zur Exportfinanzierung zu verwen­den. Darum müssen die Zuckerpreise ermäßigt werden. Gesuche nm Einteilung in die Ersatzreserv«. Um Einteilung in die Ersatzreserve kann vor allem der­jenige bitten, der Familienerhalter ist, d. i. der einzige Sohn einer Witwe oder eines arbeits­unfähigen Vaters, weiters der einzige Enkel, falls der Vater gestorben ist. Weiters der einzige Bruder vaterloser Geschwister und auch der einzige unehe­liche Sahn einer unverheirateten Mutter. Als ein­ziger Sohn, Enkel oder Bruder wird nach dem Ge­setze auch ein Rekrut angesehen, dessen sämtliche Brüder entweder Militärdienst versehen oder jünger als 17 Jahre oder wegen eines geistigen oder körper­lichen Gebrechens arbeitsunfähig sind. Es wird aller­dings nur jenen berücksüHigungswiftdigen Gesuchen Folge gegeben werden können, welche durch die Ver­mögens- und sozialen Verhältnisse begründet sein werden. Das gestempelte Gesuch hat der Rekrut selbst bereits bei der Stellungskommis­sion abzugeben, sobald ihm bekannt gegeben wird, daß er assentiert ist. Wenn der Rekrut das Gesuch nicht bei sich hat, muß er der Stellungskommission mündlich melden, daß er das Gesuch einreichen wird. In diesem Falle muß er das Gesuch innerhalb 16 Tagen beim Bezirksamt seines Wohnortes ein­reichen. Welche, Beilagen zum Gesuche notwendig, sind, erfahrt jeder Leim'Bezirksamte oder beim Ge­meindevorsteher. Später können Gesuch nur dann eingereicht werden, wenn die Umstände, auf die sich das Gesuch stützt, erst nach der Assentierung ein­getreten sind. In diesem Falle ist das Gesuch läng­stens innerhalb von 15 Tagen nach dem Entstehen des Gesuchsgrundes, wie z. B. Todesfall u. dgl., und zwar beim Bezirksamt des eigenen Wohnorts einzureichen. Wer in ein Spital gesendet und hier­auf als assentiert erklärt wurde, muß das Gesuch innerhalb von 15 Tagen von dem Zeitpunkte an gerechnet vorlegen, wo er durch Zustellung des Affentscheines schyjttlich von seiner Assentierung ver­ständigt wurde.-Rekruten, die Heuer zur Stellung gehen, haben die Weisungen streng zu beachten. Mitteilung für Reservemänner, die Besitzer von Motorfahrzeugen find! Reservemänner, die Heuer eine Waffenübung(Dienst-) abzuleisten haben und dieselbe mit ihrem Motorfahrzeug in der Zeit der Schlußübung Ende August 1936 absolvieren wollen, uwgen dies unverzüglich durch Korrespondenzkarte dem eigenen Stamm-(ErgänzungS-) Körper mit­teilen. In dieser Anmeldung sst anzuführen: Vok- und Zunahme, militärische Wrrge, Geburtsjahr, Affentjahrgang, Heimatszuständigkeit und ständiger Wohnort. Daraufhin wird der Stamm-Körper dem Gesuchsteller die detaillierten Bedingungen und die 'Höhe der Entschädigung bekanntgeben. Die Milstär­verwaltung bezahlt nämlich den Reservemännern für jeden Tag der Verwendung d«S Motorfahrzeu­ges einen Pauschalbetrag, und zwar bei Personen- Automobilen 109 bis 149 KL.Motorrädern. 35 bis so KL. Konflikt um eine Briefmarke Die von der argentinischen Regierung herausge­brachte Briefmarke, auf der die Falkland- I n s e l n als argentinisches Hoheitsgebiet gezeigt, werden. Die britische Regierung sah sich hierdurch veranlaßt, Einspruch zu erheben. ^>ses der. Fgll sein, so wäre«unwirksame Durch- führuns^dor-iSelsperr« bei- KickotzlosW» Bettzstigusig der übrigen Oelexporüänder gesichert.. Wie aber, wenn die erstgenannte Eventualität eintritt? Das ist der Fall, auf den die Sanktionsgegner' spekulieren. Dagegen muß aber darauf hingewiesen werden, daß selbst dann eine wirksame Oelsperre möglich wäre, wenn England mit hinreichender Entschlossenheit die Konsequenzen zieht. Ein Korrespondent derBasler Nachrichten" hat darauf aufmerksam gemacht, daß im Falle einer wirklich entschiedenen Haltung Englands die ameri­ kanischen   Oellieferanten allen Grund hätten, sich vor einer Durchbrechung der Sanktionsfront zu hüten. In diesem Falle würde nämlich für sie die Gefahr entstehen, daß sie die vorübergehende italienische Kriegskonjünktür mit sehr wesentlichen, dauernden Einbußen auf dem britischen Weltmarkt zu bezahlen hätten. Da vor allem di« USSRuW Rumänien als sichere Partner eines Oelembargos anzusehen sind, würden vor allem diese Länder mit Recht ver­langen, daß ihnen auf dem Markte Les' britischen Imperiums ein Ersatz für den Ausfall an italie­nischen Lieferungen gesichert werde. Als nament­lich Rußland  (vor allem für Australien  ), aber auch Rumänien   verkehrsgeographisch gün-. st i g e r liegen als die amerikanischen   und venezuela­nischen Oelfeldcr. Dieser Umstand könnte dazu bei­tragen, daß diess neu nnß«knüpften Handelsbezie­hungen dauern d e n Charakter annehmen und so die amerikanischen   Oelsirmen aus wesentlichen Tei­len des Weltmarktes verdrängen würden. Das sind. Erwägungen, die bei den amecikani-. scheu Petroleumkapitalisten sicher nicht ohne Ein-; druck bleiben werden.falls England.nicht Wiederum wie zu HoareS Zeiten ümfällt,..sondern dem Prinzip der kollektiven Sicherheit mit Einsatz aller vorhandenen Mittel zur Geltung'verhilft.. Oelsperre erfolgreich wenn... <R. F.) Der Bericht des ExpertenkomitsS Völkerbundes,'das zur Untersuchung der Frage Petroleumembargos gegen Italien   eingesetzt war, hat wegen seinen zurückhaltenden Formulierungen in den Kreisen der faschistenfveundlichen Sank- tionSgegner viele Hoffnungen erweckt. ES kann auch nicht bestritten werden, daß die Aus­führungen des Gutachtens sachlich fundiert sind. Daß ein Petvoleumembargo«erst nach etwa.drei Monaten, nach Erschöpfung der italienischen Oel  - Vorräte, v.o ll wirksam werden kann, bedarf keiner komplizierten Ueberlegungen, ebensowenig wie die Tatsache, daß die Haltung der Vereinigten. Staaten oder genauer der amerikanischen  und der im amerikanischen   Besitz befindlichen venezuelanischen Oelgesellschästen einen er­heblichen Einfluß ausüben wird. Was den letzteren Punkt anbetrifft, sind die Dinge noch nicht ganz klar. Vor allem besteht die Frage, ob das NeutralitätSgefetz der USA  die OelauSfuhr völlig freigibt oder auf den Umfasig der bisherigen Lieferungen sieben Prozent der italienischen Gesamteinfuhr beschränkt. Sollte Heger und Wilderer IndlzienprozeB um nächtliche Schießerei > Prag  . Die Heger Wenzel Pokorny und Anton Mak unternahmen am Abend des 9. No­vember ihren üblichen Streifgang im Waldrevier zwischen Vonklasy und R o b l i n bei Rado- ttn an der Beraun. Es war gegen sechs Uhr abends, als sie- plötzlich aus dem Walddickicht drei Schüsse fallen hörten. Der Heger Pokorny lief in der Rich­tung, aus welcher die Schubdetonationen kamen urid erblickte auf einer kleinen. Lichtung zwei dunkle Ge­stalten, die sich zur Flucht wandten, als sie feiner ansichtig wurden. Pokorny nahm die Verfolgung auf, wobei sein Blick auf einen dritten Mann siel', der utit dem Gesicht?u ihm gekehrt, auf der Erde lag. Der Heger ahnte Gefahr und warf sich zu Boden. Im gleichen Moment krachte ein Schuß und Po- Der Weltschande erster Teil beendet Am Sonntag wurden die Olympischen Winter­ spiele   unter großem Tamtam und massenhaft hin- dirigierten Zuschauern beendet. Es war aber auch schon höchste Zett, denn Samstag abends setzte em Föhnwetter ein und Sonntag- gab es dazu auch noch Regen. Also kein glücklicher Abschluß. Abends sano . die Siegerehrung statt, zu der die Zuschauer kräftig ihrSieg-Heil" Brüllten. Beschämend war eS, als neben der deutschen  . Hymne auch npch jenes Lied auf- ; klingen durfte, das heute im Dritten Reich   dieGlo­rifizierung" einer traurigenFreiheit und Gleich- heft" darstellt. Jenes blutbefleckte Lied, von welchem man nur mit' Abscheu sprechen kann. Nun, die bür- gerlichen Sportler haben sie hingenommen und find stramm dabei gestanden und das, obzwar viele von ihnen gerade nicht jeneAufnahme" gefunden, die sie laut den Versicherungen des Internationalen Olympischen Komitees erwartet halten. Was hat >. schon der olympische Sieg- zu besagen, den größten -.Sieg" hat doch das Hitlerreich errungen: Die Mach'. seiNer Propaganda für dasneue Reich" war äußert' , ordentlich und darauf kam es den Nazis in erster '. Linie an.-Das sportliche-Ereignis war nur Mittel zum Zweck! Wir brauchen uns nicht zu.wundern, wenn-in-den-nächsten- Tagen, uud Wochen vow'ge-, wiffer bürgerlicher S.esteLobeshymnen" angestimmi, werden, auch von Sportlern aus' demokratischen' Ländern, vergessend all den Unbill wie ihn z- B. die tschechoslowakischen Eishockeyspieler zeitweilig zu spüren bekamenund daß ein Großteil von ihnen - doch nur dazu anwesend war, als Paradepferde für -Nazi-Aktionen zu dienen. Als im Nazi-Schulfunk(!) über diese Veran­staltung ein HöÄild gesendet wurde, da konnte de: Ansager abschließend mit großer, fühlbarer Genug­tuung feffftellen, daß alle ausländischen Gäste voll Staunen über das Dritte Reich seien und daß st-, es nochlieben" werden.' Ueber den Geschmack kann man bekanntlich verschiedener Meinung sein. Aber daß am Schluß derSiegerehrung" der Präsident deS IOC  , der franzästsche Graf Baillart» Latour, gegenüber den Fahnen der einzelnen Na­tionen dendeutschen Gruß" leistete, das zeigte viel deutlicher, wieviel eS geschlagen hat. Der bürgerliche Sport enthüllte hier sein wahres Gesicht, und jene, die dieses nicht wahrhaben wollen, sind um nichts besser, da sie doch ohne Widerspruch die ganze Verhöhnung der olympischen Idee Frei« i heit und Gleichheit unter dem Zeichen des Haken- ckreuzes mitmachten... Am Sonntag vormittags wur.de auf der größt»:«» » Schanze bas Spezialspringen durchgeführks Die er- - hofften 80 Meter wurden nicht erreicht. Sieger wurde der Norweger   Birger Ruud   mit Rot« 232, 75[. und 74.5 Meter, vor den Schweden   Eriksson, 280.5,. 76 und 76 Meter, Andersen(Norwegen  ) 228,9, 74 und 75 Meter. Als bester Mitteleuropäer placierte sich der Pole St. Marusarz an fünfter Stell« m.r .Rote 221.5, 73 und 75.5 Meter. Di« tschechoslowa­kischen Vertreter belegten folgende Plätze: 26. Lukas, 69 und. 71 Meter; 28. Knahl, 64, 64.5; 31. Lahr  , 64.5, 66 und Budarek, 59, 62 Meter, Das Eishockey-Spiel Kanada   gegen. A m«» rika endete nach großer Überlegenheit der Kana­dier nur mit ihrew knappen 1:0-Sieg. Dadurch kam England an ersterStelle, was insofern ein- Ueberraschung bildet, als Kanada   immer den End» . sieget stellen konnte.. Ligabeginn Am Sonntag begann offiziell die Liga mit ihrer Frühjahrssaison. Das Prager   Derby Slavia Sparta wurde wegen schlechten Bodenverhältnis­sen abgesagt; in der Provinz jedoch waren die Schiedsrichter nicht so zimperlich, obwohl die Spiel- Plätze nicht viel besser waren. Diesmal wollen wir ein Spiel vorweg nehmen, da es den größten Torsegen brachte: SK Pillen gegen DSB Saaz: Wenn auch die Annahme b:- stand, daß die Saazer eine Niederlage erhalten wer­den, so ist jedenfalls das Endergebnis von 11:1 (8:0) für eine Ligamannschaft doch des guten zuviel. Der Abstieg für dieseSaazer" steht zwar noch nicht fest aber er kommt. In N a ch o d revanchierte sich der SK für seine Herbstniederlage mit einem Sieg über den Tep- litzer FK mtt 4:1(1:1) und die Teplitzer bleiben weiterhin erster Abstiegskandidat. Dem SK K l a d n o gelang auf eigenem Platz» ein knapper 1:0-Sieg über die Viktoria Pil« s e n,. deren Angriff versagte. In Brünn   fand die Begegnung Z i d e n i c e und ESK Bratislava statt, welche nach gleich- wertigem Kampfe 1:1(1:0). endete.'- Bilanzbericht der Kreditanstalt der Deutsche  « KL 2,1 Millionen Reingewinn. Wieder 4% Dividende. Die K. d.. D. hielt am 15. Feber 1936 ihre Bilanzsitzung ach. Der Abschluß 1935 zeigt trotz des schwierigen Wirtschaftsjahres eine günstige Entwick-. lung. Die genossenschaftlichen Grundlagen der An­stalt haben durch Vergrößerung des Aktienkapitales um Kd 4,377.000. auf Kc 40,237.000. und die Erhöhung des Mitgliederstandes auf 86.841 Genossenschafter eine weitere ansehnliche Ausdeh­nung und Vertiefung erfahren. Ueber die Bilanzsihung der K. d. D. erhalten folgende Mitteilung: Aufsichtsrat und Vorstand-, der K. d. D.. haben in gemeinsamer Sitzung di« Jahres­rechnung für 1935 genehmigt und mit Befrie­digung das günstige Jahresergebnis zur Kenntnis genommen. Es wurde beschlossen, der am 1. März 1936 stattfindendey 25. ordent­lichen Hauptversammlung vorzuschlagen, aus dem Reingewinn von jKL 2,157.108.35 wieder ein« 4%i0c Anteilverzinsung(Dividende) auSzuschütten, KL 450.000. den' Reserven und KL 250.000. der Pensionszuschußkassa für Beamte und Angestellte der K. d. D. zuzu­weisen. Der Rest- von KL 85.928.15 soll.auf neue Rechnung vorgetragen werden." Dem Geschäftsbericht des Vorstandes, ist zu entnehmen, daß im Jahre 1935 über KL 7,500.000. neues Aktienkapital gebildet wurde und daß 4415 Mitglieder der Anstalt beitraten. Zufolge früherer Kündigungen schieden 2017 Mitglieder mit einem Anteilkapital von KL 1,887.450. aus, zufolge Zwangsrealisierungen bei 498 Mitgliedern wurden KL 1,316.200. verrechnet. Die Reserven betragen rund KL 10,200.000., da- Haftungskapital er­höhte sich auf 90 Millionen KL. Die- bereits im Jahre 1934 einsetzende Ein- lagensteigertzng hielt' 1935 an. Außerordentlich erfreulich wirkt der Einlagenzuwachs von rund KL 103 Millionen, der nur zum geringen Teil'aus der Uebernahme von Einlagen von zwei mit der Anstalt fusionierten örtlichen Kaffen stammt. Die Gesamteinlagen, Spar- und Kontokorrenteinlagen betragen KL 890 Millionen, die Bilanzsumme ist auf. KL 952 Millionen angeftiegen. 4912 lsuch ten M ord mit acht Stimmen^ die wei- \ ttren. Schuldfragen auf-Uebertretung des nicht voll- f endeten Diebstahls(durch Wilderet) und Uebertretung des Waffenpa te nt e s Lin- stimmig. Der Schwurgerichtshof verurteilte den Ange­klagten zu fünf Jahren schweren Kerkers. rb. Der Vorstand des DFB hielt am Sonntags eine Sitzung ab, in der u. a. die Frage des Nationalitäten-. katasters besprochen und die Absicht der EsAF abge- lehnt wurde. Die Regelung der ausländischen Spie­ler(zwei) sei erreicht und genügend. Ferner will der DFB einen Antrag einbringen, der die Umwano- lung der Sperren in Geldstrafen verhindern soll. Eine lange Debatte gab es über das Budget des DM, welches rund 100.000 KL vorsieht.. In dec Nordgaukasse hat es. bekanntlich nicht gestimmt. Der Kassier wurde aber bei der letzten Gauversammlung zum Sekretär gewählt. Der Vorstand des DM Lat nunmehr diese Wahl nicht genehmigt. Sonstige Fußballergebniffe. B u d a p e st: Hnn- garia gegen Zuglo(Fusion Soroffar und.7. Bezirk' 8:2(2:2), Ferencvarös gegen Tprökves 8:1, llspest gegen Attila 4:0. Wien  : Admira gegen Rapid  6:5(4:2), Vienna   gegen Sportklub 8:0, Austria  gegen Hakoah 2:1(i:0), WAC gegen Liberias 2:0, Wacker gegen FC Wien 1:1(1:0). Brüssel: Polen   gegen Belgien   2:0(1:0). Der tschechoslowakische Zuckerexport Im tschechoslowakischen Zuckerexport sind in den ersten vier Monaten des Zuckerjahres 1935/36 bemerkenswerte Veränderungen zu verzeichnen. In diesen vier Monaten wurden insgesamt 715.549 Meterzentner Zucker im Rohzuckerwerte zur Ausfuhr gebracht. Das find 41.229 Meterzentner weniger als in der glei­chen Zeit des Vorjahres, in der 756.778 Meter­zentner exportiert wurden. An dem Ausfuhr­rückgang ist die Zuckerindustrie der einzelnen Ge­biete unserer Republik   sehr verschieden beteiligt. Die böhmischen Raffinerien haben. allein 127.721 Meterzentner weniger exportiert als in den ersten vier Monaten des vorhergehenden Zuckerjahres. Bei den Raffinerien in der Slowa­ kei   betrug der Rückgang nur 5048 Meterzentner. Dagegen verzeichnen die Raffinerien in Mähren  - Schlesien   eine Exportsteigerung' in der gleichen Zeit von 91.540 Meterzentnern. Diese Zunah­me beträgt etwa ein Drittel des vorjährigen Ex­ports. Während bisher an der Spitze der Aus­fuhr stets die böhmischen Raffinerien gestan­den haben, ist nunmehr die schlesisch-mährische Zuckerindustrie an die erste Stelle gerückt. Die in den ersten vier Monaten zur Aus­fuhr gebrachte Zuckermenge macht etwa 40 Pro­zent der für den freien Export zur Verfügung stehenden Ueberschüsse aus. Für die weiteren acht Monate stehen zur Zuckerausfuhr etwa noch 1,1 Millionen Meterzentner zur Verfügung. Es muß demnach für das ganze Zucker­jahr mtt einem Rückgang des Exports um etwa 350.000 Meterzentner gerechnet werden. In diesem Zusammenhang muß immer wie­der daran erinnert werden, daß bei dieser von Jahr zu Jahr fortschreitenden Einschränkung des Zuckerexports die Aufrechterhaltung der hohen Zuckerpreise im Inland sich immer weniger recht- fertzgen läßt. Sie wurden seinerzeit in dieserun- erträglichen Höhe festgesetzt, weil mit den Ge­winnen der Export der Zuckerindustrie finanziert werden sollte. Der beträchtliche Rückgang des Zuckerexports beansprucht nicht mehr jene Sum­men zur Finanzierung wie noch vor Jahren. Bei der sozialen Lage unserer Bevölkerung ist es nicht zu verantworten, daß die Zuckerindustriellen die Uebergewinne in die eigene Tasche fließen laf- . iirnt) Hörle He öahupg über sich wmMrfey. Dem' ,,'Wcha H.jjwfum JWli«ÄW»^ ar CJ} es mpAstt Geschpfi- , stücke, entweder g rob e S ch r ö Ffo t n e r, od e r"g e h a ck t e's B l e t." Weniger stehen ge- , blieben wär«, hätten ihn die Projektile seiner Mei­nung nach sicher getroffen. Der Schütze, den d^r Heger nicht zu erkennen vermochte, entkam hierauf in dem dunklen Walddickicht. Das begab sich kurz vorsechsUhr. Der Heger bemerkte noch, daß der Flüchtende einen langen Mantel trug! Bei genauer Besichtigung des Tatortes fand man drei Pftopfen aus Zettungspapier, wie sie zum Fest­stopfen der Schrotkörner in den Patronen verwendet werden. Der Verdacht konzentrierte sich schließlich auf den, 33jährigen,. in-der Wodraner Zuckerraffinerie beschäftigten Maurer Stanilav Wittman», der in der Umgebung als passionierter Wilderer gilt. Die Haussuchung brachte verschiedenes belastendes Material zutage. Man fand eineSchrot- flinke Und eine Kugelbüchse(für welche Witt­man»'natürlich ttintn Waffenpaß besaß). ES sind sehr hübsche Waffen mit aufmontiertem Reflektor für nächtliche Pürschgänge.'Die Gewehre waren scharf geladen und wäre» kurz vorher benützt wor­den. Die Pftopfen der bei Wittman» vorgefundenen Patronen, die mtt gehacktem Blei geladen waren,, bestanden aus dem. gleichen Papier, wie die am- Tatort aufgefundenen. Ferner wurde ein langer Mantel vorgefunden und ein Paar, kotbefleckte Gummistiefel, deken Abdrücke mit'den Spüren über- einstimmte, die der Schütze bei seiner Flucht hinter­lassen hätte: Die. Staatsanwaltschaft überreichte gegen Witt- mann die Anklage wegen n i ch t v o l l e n d e- tenMordes, über die gestern das Schwurge­richt unter Vorsitz- dos GR. Dr, Krystuf. ek zu verhandeln hatte. Gegenüber-den belastenden Indizien, bestritt der Angeklagte enffchieden die ihm zur Last gelegte Tat und bot einen A l i b i b e w e i s an. Er er­klärte, er habe sich nach der Lohnauszahlung bis ge­gen halb sechs-Uhr in- der Kantine der Raffinerie aufgehalten, dann habe er sich auf das andere Mol­dauufer überführen lassen, sei/mit dem Rad nach- Cernosice gefahren, wo er Einkäufe besorgte und nach einem kurzen Aufenthalt in einem Gast­haus nach Hause gegangen,^ wo ihn dann ein Freund besucht habe. Die geführten Alibizengen sagten größtenteils unbestinnnt aus. Die Wirte und Ge­schäftsleute hatten angesichts des größeren samstä­gigen Kundenbesuches auf die einzelnen Kunden nicht näher geachtet, zumal keiner von-ihnen den Ange­klagten näher kannte. Dazu kommt noch, daß der Tatort von der Wohnung des Angeklagten nur einige hundert Schritte enffernt ist und dieser also in kür­zester Zeit zu Hause sein konnte, so daß ein verläß­liches Alibi unter allen Umständen schwer zu er­bringen wäre. Außerordentlich hartnäckig gestaltete sich das Rede­duell zwischen Staatsanwalt und Verteidiger Wer die Bedeutung und Beweiskraft der vorliegenden Indizien, hinsichtlich derer der Verteidiger betonte, daß sie k«- i N e s f a l-'l szureindeuti» gen IN« b e r f ü h r u n g des Angeklagten hin­reichten. Nach einstündiger Berattmg bejahten die Geschworenen die Schuld frage auf. ver-