Leite 6 Sozialdemokrat" Mittwoch, 19. Feber 1936.«, 42 und Merle Oberon  , Frrderik March und Herbert Marshall   in dem amerikanischen   FilmDer schwarz« Engel" Di« Ausflngszüge der Tschechoslowakischen Staatsbahnen veranstalten vom 22. Feber bis 1. März eine Winterreise nach Karpathoruhland für 390 Kd, vom 29. Feber bis 8. März eine Woche am RiesettgebirgSkamm für 440 Kd. in den Tagen vom 6. bis 8. März eine Sonderexkursion ins Riesen­gebirge kür 140 Kd. Am Samstag, den 22. Feber, geht ein Motor-Sonderzug ins Riesengebirge   für 75 Kd, ins Erzgebirge   für 79 Kd, einschließlich Fahrgeld, Autobus, Uebernachtung, Frühstück und Versicherung. Anmeldungen beim Basar neben dem Wilsonbahnhof. Telephon 38335. Verteidiger gern, Glauben schenkte, als er erklärte, er habe nach der Rücksprache mit seiner Klientin trotz eineinhalbftündiger Bemühungen nichts Vernünfti­ges aus ihr herauÄiringen können. Was nuN den mitangeklagten Emanuel Grü­ner betrifft, so ist dieser- ein ähnlich sozial tragischer Fall. Auch er ist geistig zurückgeblieben, in-seiner Erziehung schwer verwahrlost, hat die Korrektions- anstalt absolviert und einige kleinere Vorstrafen. Tie Leitung der Schule, die er besuchte(auch er brachte es nur bis in die dritte Klasse), stellt ihm kein gutes Zeugnis aus, beschließt aber den Bericht mit den vielsagenden Worten: Seine Verwahrlosung wurzelt in dem großen sozialen Elend"... Dieser Satz könnte als Motto Mer. vielen Pro­zeßberichten stehen. Im sozialen Elend im ma­teriellen, wie im moralischen wurzeln die Grund­übel unserer Zeit. Emanuel Grüner bestritt aufs nachdrücklichste, irgend etwas von der ihm zur Last gelegten Tat zu wissen und das Beweisverfahren erbrachte auch kaum etwas Tatsächliches, was zur Klärung des Sachver­haltes hätte beitragen können. Man fand unweit der Brandftücke, die Flasche, von der die Anklage annimmr, daß sie das Petroleum enthalten hab« und nachzuweisen versucht, daß sie der Schwester Grü­ners gehöre, bei der dieser wohnte. Dagegen ver­suchte Grüner einen A l i b i b e w e is. der. aller­dings nicht vollkommen glückte. G e g e n die An­geklagten sprach ferner eigentlich nur die begründete Annahme, daß her Brand gelegt wurde und kein Anhaltspunkt für die Täterschaft anderer Personen festzustellen war. Die Geschworenen ließen sich indessen von der Schuld der Angeklagten überzeugen unh beantwor­teten sämtliche Schuldfragen mit zehn Stimmen bejahend. Das Urteil lautete für Emanuel Grüner auf sechs Jahre, für Rosa«roubek auf vier Jahre schweren und Das Geständnis einer Schwachsinnigen Ein tragischer Prozeß Dämmerung der Prager Bierstätten (N. P.) Sie kommt nicht wieder, die alte, blühende Zeit der vielgeliebten, vielbesuchten Gast­stätten, wo allabendlich dieselbe Gesellschaft und fast dieselben Gespräche beherbergt wurden. Noch eine. Zeit lang nach dem Umsturz herrschte ruhiges Leben in diesen" Bierlokalen, aber die rasende Modernisierung der Großstadt fegt diese Trinkstuben eine nach der anderen weg, in die Vergangenheit. Und doch bildeten die schwindenden Bierstuben das Milieu Prags  , wo die Altbürger ihre komischen Vor­rechte genießen konnten, denn kein Mensch durfte ihren Stuhl besetzen und an ihrem Tisch ohne Ein­willigung Platz nehmen. Der Eigentümer war mit der ganzen Familie seiner Gäste sehr gut bekannt und erfüllte alle Wün­sche, bevor man sie-noch ausgesprochen hat. Ein: runde Mühe mit Quaste war das Abzeichen seiner Würde. Selber bediente der Wirt feine Gäste und wenn, jemand eine Portion Würsteln wollt«, brachte ihm die Wirtin das Gewünschte. An der Wand hin­gen Jägerbilder und eine alte Zeitung lag am Schanktisch.- Das alles vergeht, verschwindet. Der Prager  hat keine Zeit mehr für gemütliche Biergespräche. Der Prager  "trinkt den Morgenkaffee im Büfett seiner Straße, Mittagessen ißt er einmal hier, einmal dort, wobei er einen gewiffen konservativen Zug zeigt, in­dem er womöglich dieselben Orte aufsucht. Das Abendbrot genießt der Prager   dort, wo er eben am Abend entweder Arbeit zu verrichten oder Besuch ab- zustatten hat. -Die Modernisierung der Stadt hat die Bier­stuben in die Vorstädte gedrängt. Die Kleinseite hat noch viele von diesen Bierstätten, aber auch hier find schon manche verschwunden. Die Biertrinker, di« Alten pilgern heute weit, wenn fie die Atmosphäre der alten Zeiten wieder er­leben wollen. Im Zentrum Prags   gibt es zu viel Lärm, zu viel Licht, zu viel Eile und das sind Eigen­schaften, welche den eigentümlichen,"aus der Vergan­genheit stammenden Reiz der biederen Bürgerlichkeit zerstören. Kampf um das tägliche Brot. Sie war ungeschickt, zu blöde, um sich in einem Posten längere Zeit zu halten., So erging es ihr auch beim Landwirt Slegl in Rhnholec. Die Gendarmen begannen sie also zu verhören siehe da die Schwachsinnige gestand. Es war ein ausführliches Geständnis, das dazu führte, daß Emanuel Grüner gleichfalls verbaf- tet wurde. Die Schwachsinnige erzählte den Gendar ­men, sie habe nach ihrer Entlassung durch Vermitt ­lung der Schwester Grüners, einer Frau Baleben, die ihr«in Nachtlager gewährte,«inen neuen Posten suchen wollen. Emanuel Grüner habe ihr verspro ­chen, dabei behilflich zu sein und außerdem habe er die Bemerkung fallen laffen, er werde sie an S l e g l rächen unddiesem Lumpen ein hübsches Feuer anzünden". Dafür habe er 120 Kd verlangt und sie habe ihm diese Summe auch versprochen. Am 31. Oktober habe sie dann Grüner zu dem Hof Slegls geführt, und habe ihm eine Seitentüre zu der Scheuer geöffnet. Grüner habe dann einen drei Meter langen Strick mit Petroleum getränkt, außerdem noch die Balken der Scheunen damit be ­strichen und dann angezündet. Dieses in den Gendarmerieprotokollen verzeich ­nete Geständnis der Rosa Sroubek bildete nun den Hauptpfeiler der Anklage, die gegen die beiden überreicht wurde. Es scheint, daß die Schwachsinnige diesen Sachverhalt nach entsprechend gründ ­lichen Verhören sich gut eingeprägt hat, denn sie erhielt ihre Darstellung auch vor dem Un ­tersuchungsrichter aufrecht. Aber schon den Gerichts ­ärzten gegenüber sagte fie anders aus und bei der Hauptverhandlung erklärte sie, v o n dergan-,---~. zen Sach« nichts zuwissen. Von einem verschärften Kerkers. formellen Widerruf kann man nicht gut sprechen. Die Sroubek brach in Tränen aus. Grüner denn, es war kein leichtes Verhandeln mit der erklärte mit apathischer Stimme:I ch b i n u n- Schwachsinnigen, die fich so benahm, daß man ihrem is ch u l d i g verurt e i l t worden  ! Prag. Bor einigen Tagen wurde vor dem hie­sigen Schwurgericht ein Knecht zu fünf Jahren ver­urteilt, der sich für seine Entlastung dadurch rächte, daß er einen 13jährigen Schuljungen dazu anstif­tete, die Scheuer des Dienstgebers anzuzünden. Der gestrige Söwvurgerichtsfall ähnelt in einem Punkt jenem Prozeß. Angeklagt war vor dem Schwurge­richt unter Borfitz des GR. Dr. Svambera einerseits der 22sährige Emanuel G r ü n e r des Verbrechens der B r a n d ft i f t u n g, anderseits die 24jährige Dienstmagd Rosa S r o u b e k der Anstiftung zu diesem Verbrechen und auch deraktivenMittäterschaft. Die von Staatsanwalt Dr. Svoboda ver­tretene Anklage bezeichnete den Vorfall, um den sich dieser Prozeß dreht, als Racheakt. Um neun Uhr abends des 81. Oktober v. I. ging die Scheuer des Landwirtes Slegl in Rhnholec in Flammen auf und brannre in kürzester Zeit nieder. Das Feuer brach so schnell aus, daß sofort der Verdacht ent­stand, daß" der Brand g« l e g t sei, und zlvar unter Zuhilfenahme eines leicht entzündlichen Stoffes, wahrscheinlich Petroleum  . Der angerichtete Schaden beträgt 41.500 Kd. Die Untersuchung wurde natür- lich in der Richtung geführt, wer an der vermu­teten Brandstiftung Interesse haben könne. So kamen die Gendarmen auf die angeklagte Rosa S rou­bek, die einige Tage vorher von dem Landwirt Slegl wegen Unbrauchbarkeit entlasten worden war. Sie nahm die Kündigung nicht ruhig hin, sondern beschimpfte Slegl, der schließlich den Ortspolizisten kommen ließ, der fie von dem Hof führte. Dabei rief sie ihrem gewesenen Dienstgeber zuer werde etwas zu sehen bekommen". Rosa Sroubek wurde ins Verhör genommen und das Ende diese? Verhöres war ihre Verhaftung. . Hier müsten wir vorwegnehmen, was hinsicht­lich der Angeklagten während der Verhandlung zu­tage kam. Diese Rosa Sroubek ist zlveifellos ein be­dauernswertes Geschöpf. Die Gerichtspsychiater be­stätigen"ihr rn ihrem Gutachten hochgradigen S ch w a ch s i n n, der allerdings im Sinne unse­res längst überlebten Strafgesetzes dieZurech­nungsfähigkeit nicht ausschließt". Nun diese mit allen Merkmalen der Degeneration gezeichnete junge Person(auch ihre Mütter war schwachsinnig!) er­scheint auch dem Laien als absolut minderwertig, als«ine jener Bedauernswerten, mit denen rohe Menschen ihrenSpaß" zu treiben*pflegen. Ihr bis- herigks Leben ist denn auch eine einzige Kette typi- scher sozialer Mißerfolge. In dex Schule kam sie als schwer zurückgebliebene Schülerin nicht über die zweite- Klaste hin,-s. Eine Zeitlang war sie in einer Erziehung anftalt i d do kam ein aussichtloser Juutsi tmd Wissen. Ein Festkonzert wurde anläßlich des 75jährigen Bestandesfestes des Präger DeutschenMännergesangver- eines in Szene gesetzt. Das Prager Deutsche Theater, das dem jubilierenden Vereine als Helfer im Opernchor verpflichtet ist, hatte das Theater als Abhaltungsort, das Theaterorchester und die Ge­sangssolisten zur Verfügung gestellt, während den ge. mischten Chor(unter Mithilfe der Sängerinnen und Sänger der   Prager Deutschen   Lehrerbildungs- anstalt) und den Dirigenten der jubilierende Ver­ein gegeben hatte. Tas Festwerk des Konzertes war Anton Bruckners Messe in F-Moll, gr- meiniglich als seineGroße Messe" bezeichnet. Ter Entstehungszeit nach gehört diese Messe, die zweite Bruckners, in die Schaffenspcriode der ersten Sym­phonien. Sie bedeutet bereits einen Schritt zur Großdimensioniertheit des Brucknerschen Tonschaf- fens. Ihrer Zeitdauer und großen Anlage, nach gr« hört sie nicht mehr zur kirchlichen Zweckmusik, son­dern ist als Konzert-Messe anzusehen. Die liturgischen Teil« der Messe sind zwar streng einge­halten, aber sie sprengen in der musikalischen Anlage den kirchlichen Rahmen. Festlich wird diese Messe durch die Pracht» und den Glanz ihrer Musik (Gloria-Fuge insbesondere) und durch die stark her­vortretende Stellung des Orchesters; die   Gesangs- solis haben im Verhältnis zum Chor nur untergeord­nete Bedeutung. Den Eindruck des symphonisch geglie­derten Aufbaus dieser Meffe als Konzertwerkes ver­stärken weiter di« breitangelegten langsamen und weihevollen Teile, wie das Kyrie oder das als rich­tiges Symphonie-Adagio wißende Benediktus. die den belebten und festlichen kontrastreich gegenübergestellt erscheinen. Wie symphonisch und konzertmäßig diese Messe gedacht ist, beweist die Tatsache, daß Bruck­ner ihr diese und jene Stelle für seine zweite Sym­phonie entnommen bat. Mit Rücksicht auf den im heurigen Jahre zu begehenden 40. Todestag Anton Bruckners kam der Aufführung seiner F-Moll-Messr auch die besondere Bedeutung einer ehrenden Gedenk­feier zu. Eingeleitet wurde das Konzert durh Beethovens kurze Ouvertüre zu dem heroisch-allegorischen BallettDie Geschöpfe desPrometheus", einem Jugendwerk des gro­ßen Musiktitanen, das zwar heroisch-pathetisch in dr- Grundstimmung ist, aber nicht so titanenhaft wirkt. wie es der ältere Beethoven   dem Titelhelden ent­sprechend komponiert haben würde, und das auch se-.- nem Charakter nach kaum der Festgelegenheit ent­sprach. Die Aufführung, die der Bruckner-Meffe untre der Stabführung Dr. Heinrich Swobodas zutei. wurde, war künstlerisch befriedigend, ohne Bruckners Bedeutung und Größe zu offenbaren. Sie litt unte- dynamischer Gleichförmigkeit und war in den Chor­leistungen überzeugender- als im instrumentalen Sinn.. Aber auch dem Chor glückte nicht alles; Jntonationsunsicherheiten und Unreinheiten, rhyth­mische Ungenauigkeiten und dynamische Ungleich­mäßigkeiten trübten sehr oft das-Klangbild. Un­sicheren Eindruck machte auch das Soloquartett der wenig zusammenklingenden Stimmen Rose B o o k s, Lydia Kindermanns, Kurt Baums und Josef Hagens. Das Konzert, das auch im Rundfunk gesendet wurde, war nur sehr schwach besucht, be­wies also neuerdings die Bruckner-Antipathien des  Prager Konzertpublikums. E. II Wochrnspielplan drS Reuen Deutschen Thea­ters. Heute, Mittwoch, halb 8 Uhr: Der heilige Antonius, BI. Donnerstag 7)4: KatharinaJsmailowa C 2. Freitag 7VJ: Unentschuldigte Stunde. D 2. Samstag: Der Freischütz, neu- .inszeniert. B 2. Sonntag 2</i: Unentschul­digte Stunde. 7iä: Der heilige Anto­nius. D l. Wochenspielplan der Kleine« Bühne. Heute, Mittwoch 7^z: Der goldene Kranz, Erstauf­führung, Gastspiel P. Kramer-Glöckner. Don­nerstag 8: Was Ihr wollt. Freitag 8: C h r i st i a n, Theatergemeinde des   Kult.:rverbandes und freier Verkauf. Samstag 8: Der gol­dene Kranz. Gastspiel Kramer-Glöckner. Sonntag 3: Christian. 8: Der goldene Kranz. (tos der Partei Heute 8 Uhr, Gruppenabende: Weinberge-Smichov(Närodniheim) Aktualitäten und Grotesken. Zen­trum(Liga): Gen. Katzer: Fragen der Jugend. Holleschowitz:.(Kame- nickäl: Wie entsteht eine Zeitung. Achtung! Sonn t.o-8 findet Unsere sechster roter Klubabend statt. DerDüw Der ideale Gatte Ter ausgesprochene Gesellschaftsfilm ist seit dec Erfindung d:s Tonfilms seltener geworden.",..Ded ideale Garte" ist-wieder einmal ein spannender Urt5 gut gespielter Gesellschaftsfilm, dessen Dialoge noch etwas von dem Glanz der geistreichen- Komödie Wilde's mitbekommen haben. Man muh im allge­meinen auf den Vergleich mit dem auch jetzt noch häufig aufgeführten und beliebten Stück Oskar Wilde"s verzichten. Thea. v. Harbou hat sich mir ihrem Drehbuch nur lose an das große Vorbsjd an­gelehnt. Es ging vielleicht nicht anders, wenn man aus der geschliffenen englischen Gesellschastssatir! von 1895 die man eigentlich im Kostüm jener Zeit spielen müßte und auch gelegentlich spielt einen handfesten modernen Gesellschaftsfilm machen wollte. Die überlegene Satire blieb weg, leider kam dazu das süßliche soziale Moralisieren der Drehbuch­verfasserin. Die treffenden Aphorismen Wilde s werden die Kenner des Stückes-vermissen, aber sie werden entschädigt durch eine abgerundete Filmhand­lung, die uns dank prächtiger schauspielerischer Lei­stungen fesselt und unterhält und uns ein befreien­des Lächeln über jene große Gesellschaft-gestattet, dr: ihren Lebenszweck sucht und erst gefunden zu haben glaubt, wenn di« glanzvolle Hülle abzüsplittern droht und sich zeigt, auf welche Weise man reich wird. Der Film ist verschwenderisch besetzt und schon um seiner Darstellung willen sehenswert: den Sic Robert, der einem Bertrauensbruch seine gesellschaft­liche Position verdankt und der das Pech hat, daß es bei ihm fast aufkommt, spiel Karl Ludwig  Diehl, aus derEpisode" als Partner der Wes­sely in sympathischer Erinnerung. Er enttäuscht mich hier nicht und ist der vollendete Gentleüran in Hal­tung und Spiel. Die schöne BrigitteHelm hat besonders in jener dramatischen Szene, da fie den kompromittierenden Brief erbittet, Momente von packender darstellerischer Kraft, die angesichts ihrer kühlen Schönheit doppelt wirken. Schwerer hatte es Sybille   Schmitz als Mrs. Cheveley die Gestalt ist von der Drehbuchautorin  -auf Filmdämo­nie zugerichtet worden, aber auch sie löst ihr« Auf­gabe mit Geschmack. Der alte Earl Caversbam hat in P a u l H e n ck e-l 9 sichere und charakteristi-. sche Gestatung gefunden. Nicht unerwähnt darf blei­ben, daß man hübsche Bilder aus   London, interessant» Ausschnitte auS einem großen Stahlwerk und einig: vortreffliche artistische Vorführungen in«ineut Ba- riett so nebenbei zu sehen bekommt.,., I. Congorilla Ein   Afrika-Film deS amerikanischen   Ehepaares I o h n s o n, der"den dunklen Erdteil dort zeigt, wo er noch nicht von Kriegsgreueln, sondern von dem relativ friedlicheren Treiben der Raubtiere, Zwergmenschen und Affen erfüllt ist. Es sind diele sehenswerte Aufnahmen darunter, besonders inter- effant das skurille Gehaben der Pygmäen. Auch tech­nisch ist der Film bemerkenswert, weil er der erste echte Tonfilm auS Jnnerasrika ist.eis Der neue Cdgplin-Film, hex tzpx hirzem in New Dork und in   London große Erfolge feiert«, ist..i n Deutschland   verboten worden.. Nach^der Erklärung kompetenter nationalsozialistischer Persön­lichkeiten haben Informationen aus dem Ausland, die von kommuniftischen Tendenzen des FilmsModerne Zeit" sprachen, zum Verbot deS Filmes geführt. 8port-8piet-Xörperpskge Olympia-Sportlerin mit   Reklame."Die Zü­richer ZeitschriftSport" brachte in einer ihrer letzten Nummern auf der ersten Seite ein- Bild der tschechoslowakischen Eiskunstläuferin VeraHruba. Reben diesem Bild mit eigenhändiger Unterschrift de- Sportlerin stand schwarz auf weiß:Vera Hruba, die berühmte tschechoslowakische Eiskunstläuferin, vor dem Start zur IV. Winter-Olympiade. Sie trägt die eleganteWintro-Jacke"." Die Hruba hat wohl keine großen Erfolge mif dem Eise zu verzeichnen, aber schon in der Reklame für Erzeugnisse einer Schweizer Firma.Berühmt" ist allerdings die Hruba nicht, das kann sie vielleicht noch werden. Wie jedoch die   Prager tschechischen Blätter melden,'oll die ScAveizer Firma diese oben zitierte Reklame angeblich ohne Wissen der Hruba vorgenommen haben. Ein«? bürgerlichen Tennis-Amateurs" Sport- brgeisterung". Jean B o r o t r a. der französische Tennismeister, genanntDer fliegende Baske", hat Freitag" sämtliche seiner bisherigenRekorde" über­boten. Um 15 Uhr sollte er in England im Klub von  Dulwich..in einem Wettkampf   Paris gegen   London spielen. Um 18.10 Uhr verließ er sein Geschäft, das mitten im Zentrum von P a r i s.gelegen ist, lenkte sein Automobil nach Le Bourget und kam dort gerade noch zurecht, um das Flugzeug zu er­wischen. so daß er um 18.30 Uhr den Flug nach  London antreten konnte. Um 15 Uhr landete er in Croydon, um 15 Uhr 20 befand er sich in der Garderobe im   Dulwich-Klub, um 15 Uhr 30 mit seinem Partner, dem 18jährigen Pelizza auf den: Tennisplatz und um 16 Uhr- 20 hatte tr bereits daß Spiel gegen C. M. Jones und R A. ShaeS 63, 86, 61 gewonnen,: worauf-er nach   Paris zu r ü ck f l o g, um. Samstag mittags ein Spiel mit Nigel Sharp auszu­tragen. Wie ersichtlich,verdient" Borotra seinen Beinamen Der fliegende Baske". Wieviel er dafür bezahlt erhielt, um dieseSpesen" zu decken, das zu erfahren wäre jedenfalls interessanter. Dir Rückgratlosen."* Nach dem Juden Rudi   Ball hat sich nun auch die mehrfache Olympiasiegerin im Fechten, die I ü d i n Helene M a h e r, dem Dritte» Reich für die Olympiade zur Verfügung gestellt. S'.e ist vor kurzem von ihrem derzeitigen Aufenthaltsort in   Amerika nach den Gefilden   Hitlers-abgereist, um an dem Olympiade-Kurs im Fechten in Frankfurt  teilzunehmen. Bezugsbedingungen: Bet Zustellung ins Haus oder bei Bezug durch die Post monatlich Kd 16.. vierteljährig Kd 48.. halbjährra Kd 96.-. ganzjährig Kd 192.. Inserate werden laut Tarif billigst berechnet- Bei öfteren Einschaltungen Preisnachlaß Rückstellung von Manuskrivten erfolgt nur bei Einsendung der Retourmarken. Die Zeitungsfrankatur wurde von der Post- und Tele- zraphendirektion mit Erlaß Nr. 13.800/VlI/l930 bewilligt. Druckerei:Orbis". Drück-. Vexlags- und ZeitungS-A.-  G.. Prag.