„Sozinld-mvkrnt"
25. Fcbcr 1936. Nr. 47
Seife 6
Dienstag,
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Tie deutsche Volksschule in Prag -Dejvire dürfte, wie wir erfahren, Hom nächsten Schuljahre ab eine dritte Klasse eröffnen. Die dazu notwendigen Mittel wurden durch den Reinertrag eines wohlgelungenen Konzertes beschafft, das dieser Tage stattgefunden hat. Die Schule ist durchaus modern eingerichtet und wird in pädagogisch sehr zufriedenstellender Weise geleitet. Ein wüster Rohling. An der Nacht auf Montag saß in einer Schenke unweit der Wrschowitzer Kasernen der 3öjahrige Glaser Anton Hoffeld aus Michle mit seiner Geliebten, mit der er in Streit geriet. Er warf ihr ein Bierglas an den Kopf, traf aber statt ihrer den 31jährigen Schneider Josef Lacman. dem das„Geschoß" die Schädelwand über dem rechten Auge zertrümmerte. Die Verletzung ist lebensgefährlich. Lacman wurde mit der Rettungsgesellschaft auf die Klinik Schlosser gebracht, Hoffeld verhastet. Betrunken den betrunkenen Komplicen ringe- sperrt. Sonntag früh fand der Kaufmann Maximilian Neumann in seinem Magazin in der Veverkagasse in Prag VN. einen betrunkenen Menschen schlafend vor. der später als der 20jährige Arbeiter Rudolf Noväk aus Holleschowitz identifiziert werden konnte. Er hatte am Abend vorher mit seinem Freund. dem 27jäbrigen Ottokar Kwaiser aus Prag VII. dem Warenlager«inen Besuch ab- gestgttet, wobei beide den dort befindlichen Weinen und Likören herzhaft zugesvrochen hatten^ bis endlich Kwaiser gehen wollte- und im Rausch seinen ebenfalls berauschten und. schlafenden Freund mit dem Nachschlüssel im Magazin einsperrte. Beide wurden verhaftet. Ktvaiser leugnet. Noväk gesteht «inen Teil des Diebstahls. Der Kaufmann Neumann beziffert seinen Schaden auf 8000 KL. Kartenspieler. Der 28jährige Schuster Paul Schwarz aus Radlid saß mit seinem Freund Karl Scholz aus Prag I. und einigen anderen Gästen Sonntag abends in einem Gasthaus in der Langen Gasse beim Kartenspiel, wobei eine Meinungsverschiedenheit entstand, die bald in Tätlichkeiten ausartete. Scholz schlug Schwarz so heftig mit der Faust ins Gesicht. daß er ihm zwei Vorderzähne auSschlug. Schwarz wurde vom Polizeiarzt verbunden. Scholz verhaftet. Schmuckdiebe. Zwei Unbekannte— angeblich der 28jährige Leib Gusover aus Warschau und die 49jährige Anna Ziubeck aus Lodz , beide Wohnungsund'arbeitslos— wurden dieser Tage von Detektiven angehalten. die sie bereits längere Reit gesucht hatten, da verschiedene Laden-, vor allem Schmuckdiebstähle auf ihr Konto gingen. Der letzte von diesen aalt einem Smaragdring mit 16 kleinen Brillanten im Werte von 2600 KL.— Auch einen Silberfuchs im Wert« von 1600 KL hatten sie aus einem Pelzgeschäft gestohlen. Pässe oder sonstige Ausweispapiere hatten sie nicht. Sie wurden nach Pankratz eingeliefert. Aus der Elektrischen gefallen.. Sonntag nqch- miliags fiel, die öijäkrigc Anna Palik. deren Diann invalid ist und di« zu Besuch ihres Sohnes in Prag weilt, in der BLlehradstä in Prag XIl. aus der fahrenden Straßenbahn und blieb bewußtlos liegen. Ein vorbeifahrendes Auto brachte sie auf die Klinik Jiräsek, wo eine Gehirnerschütterung und eine Rißwunde am Kopfe sestgestellt wurde. Wie es zum Unfall gekommen ist, kann weder die PaZik noch der Schaffner erklären.
Jümst mul Mssen. Prager Konzertsaal Die Launen und Interessen des Publikums sind mituter wirklich unbegreiflich. Konzerte, bei denen man die regste Anteilnahme der Oeffentlichkeit erwarten müßte, bleiben häufig unbeachtet. Konzertveran- sialtungen dagegen, die man von Haus aus als verloren bezeichnen möchte, finden den denkbar stärksten Zuspruch. So. hätte sich jeder Deutschprager dem W o h l tätigkeitskonzerte der Vereines deutscher Schulfreunde in Prag zugunsten der deutschen Schule in Bubenetsch- Dejwitz die ganz besondere Teilnahme des Publikums in Aussicht gestellt, weil cs das Prager deutsche Publikum in doppelter Hinsicht verpflichtete oder wenigstens interessierte; durch seinen schönen kulturellen Zweck und durch seine Solisten. Denn diese waren wirkliche Publikumslieblinge: Käthe Walter, die charmante Operettendiva, und Kurt Erich Präger, der ausgezeichnet« Operettentenor. Aber trotz Mitwirkung dieser beiden so beliebten Künstler, deren ebenso vortrefflicher wie geistesgegenloärtiger Klavierbegleiter Kapellmeister Friedrich Rieger war, und trotz des guten Zweckes war das Konzert nur mäßig besucht.—• Dagegen erfreute sich das letzte Konzert des Deutschen Kammermusikvereins, obwohl es in der Hauptsache ein historisches, also dem Publikumsgeschmack keineswegs Rechnung tragendes Programm brachte, der regsten Anteilnahme. Uebrigens war dieses Konzert ein sozusagen ganz tschechoslowakischer Kammermusikkonzert, da nicht nur die Schöpfer der aufgeführten Werke, sondern auch ihre produktiven- künstlerischen Mittler durchwegs tschechoslowakische Tonkünstler waren. Das interessanteste Werk des Abends war ein Streichquartet des Leitmeritzer Tonsetzers Franz Anton Rößler lRosetti), eines an der Schwelle des klassischen Musitzeitalters(1750 bis 1792) schaffenden sudeten deutschen Musikers, der wie so viele seiner Zeitgenossen im Auslande als Kapellmeister tätig war und sich als Komponist größerer Werke, unter denen ein Requiem, zwei Oratorien, zahlreiche Shmphonien, etliche Opern und viele Kammermusikschöpfungen zu nennen sind, einen bedeutenden Namen schuf. Ebenso interessant war ein Streichquartett des aus Deusch-Brod stammenden Johann St a m i tz, des großen Führers der sogenannten Mannheimer Musikrevolution und Schöpfers des neuzeitlichen Jnstrumentalstiles
sowie der Symphonie, eines Musikers übrigens, den die Tschechen ebenso als den ihren beaspruchen wie die Deutschböhmen. Die zeitgenössische sudetendeutsche Musik, war bei diesem Kammermusikkonzerte durch „Fünf Stücke" im Tanzrhythmus" von dem Prager Komponisten Erwin Schulhof vertreten, Kompositionen, die in ihrer virtuosen Keckheit, in ihrer Witzigkeit und originellen rhythmischen Gestaltung deutlich Schulhofs groteske persönliche. Note tragen. Die klassische tschechische Tonkunst war durch Anton Dvoiäks harmonisch reiches und melodisch schönes letztes Streichquartett opus 106 repräsentativ berücksichtigt worden. Als ausführende Künstler des Konzertes bewährten sich neuerdings die ausgezeichnet zusammengespielten und passioniert ihrer Aufgabe dienenden heimischen Meister des Prager Quartetts, die Herren Schweyda, Berger, Cerny und BeLtomov.— Im letzten zeitgenössichen Kam m'e r m u s i k« konzerte des gleichen Vereines gab es zwei Uraufführungen von Werken heimischer sudetendeutscher Tonsetzer. Die eines Streichquartetts von Viktor U l l m a n n, eines geistig und technisch hochbedeutenden, von stärkstem persönlichen Ausdruck erfüllten Werkes, und jene eines formal schönen und frischzügig im bewegten Rhythmus komponierten Kla- rinetten-Ouintettes von der jungen, aus der Schule der Ptager Deutschen Musikakademie hervorgegangenen Komponistin Friederike Schwarz.— Ans der Reihe der Solisten-Konze r^e seien nur die zwei besten und wertvollsten herborgehoben: Der Liederabend Gertrude Pitzingers und der Klavierabend von Edich-Kraus-Steiner. Gertrude Pitzinger , die Reichenberger Mezzosopranistin, ist als Konzertsängerin heute sicher eine der bedeutendsten. Denn nicht nur ihre schönen und kultivierten Stimmittel haben ihren Ruf begründet, sondern vielleicht mehr noch die erlebende Echtheit und Innerlichkeit ihres Wort und Ton in eindrucksvoller Art zur Geltung bringenden Vortrages. Und an der Programmgestaltung dieser nochmisikali- fchen und ganz in ihrer Kunst aufgehenden Künstlerin erkennt man auch ihre geistige Bedeutung. Außer Brahms und Hugo Wolf , denen sie besonders ergeben ist, sang sie diesmal auch unbekannte Lieder der heimischen zeitgenössischen Tonsetzer Johannes Brammer und Egon Kornauth sowie einige von ihrem tüchtigen Klavierbegleiter, Prof. R. Glaser fein harmonisierte heimatliche Volkslieder.— Edith Kraus-Steiner, die junge Pianistin, hat man noch von ihren ersten Prager Konzerten, die sie als Wunderkind, von Karlsbad kommend, gab, in allerbester Erinnerung. In der Schule des berühmten Klaviermeisterlehrers Prof. Schnabel ist das Wunderkind nun zur reifen und bedeutenden Künstlerin herangewachsen, der die sekbftverständlich und immer zuverlässig dienende virtuose Technik ebenso eignet wie mannigfaltige Schönheit und Kultur des Anschlages, geistige Beherrschtheit des Spieles und ausdruckssichere Gestaltung deS Vortrages. Ihr Programm enthielt Muster- und Meisterwerke der.älteren und interessante Kompositionen der zeitgenössischen Klavierliteratur: Johann Sebastian Bachs Englische Suite in E- Moll, Mozarts,ganz selten zu hörende Variationen über ein Menuett von Duport, Schuberts nachgelassene, poetische C-Moll-Donate, Schönbergs Suite opus 25 und drei tschechische Tänze von M ä r t i n u.— Das rastlos auf die Konzertausbildung seiner Zöglinge bebachte Prager T s ch e- ch.ischeStaatskonserbat.or.ium hatte abermals zwei musikpädagogische Musterveranstalt- inngen ins Werk gesetzt; einen öffentlichen Konzertabend der Meisterklasse für iKlavier, Violine und Violoncello. E. I.
Deutsche Photo-Amateure Im Deutschen Haus am Graben stellt die „Deutsche Lichtbildsemeind«, Prag " Arbeiten ihrer Mitglieder aus, die«in recht beachtenswertes Niveau halten. Es ist unmöglich, alle Aussteller zu nennen; nur einige, seien hervorgehoben: Von Hermann T r a p p, der technisch« Motive und den Reiz der Maierialstruktur bevorzugt, ist„In Fahrt" sehr geschickt im Ausschnitt. Unter den Genreszenen von Walter Fürth fallen die hübsche Ausdrucksstudie.Zaungäste" und der Kopf eines Holzfällers auf. StefanDvoiak zeigt zwei schöne Winteraufnahmen. Besonders im„Schattenspiel" ist der Reiz des räumlich begrenzten Motivs gut erfaßt. Sie sind auch technisch gelungen in der zarten Durchsichtigkeit der Schatten, ohne daß die Lichter gedeckt sind. Fritz Hallegger bringt die Schwarz- weiß-Wirkung beschneiter Dächer durch härtere Gegensätze zu„graphischem" Ausdruck. Die„Seerosen" von Rudert Mult«rer geben die wächserne Oberfläche der Blätter und die Wassertropfen daraus sehr überzeugend wieder. Ein glücklicher Schnappschuß, gelungen in der Erfassung des Ausdrucks in den Gesichtern und in der Haltung, ist seine Gruppe kartenspielender Jungen. In Georg Jake ries Hundekopf„Putzi" ist die drollige Spannung deS Hundegesichts lebendig eingefangen. Willibald Hermann zeigt drei charakteristisch aufgenommene Porträtstudien. Franz Schametz stellt sechs Blätter aus, die im Motiv ganz verschieden, im Bildausschnitt und überhaupt im Photographischen gleichwertig gut gesehen und technisch gekonnt sind. Bon Franz S ch m e j k a l ist eine in ihrer Einfachheit wirksame Gegenlichtaufnahme, von Rudolf Kraus die Gruppe der Bläser, von Maximilian Meyer das Moldaumotiv im Rebel, an dem nur die Blautönung etwas stört, von Franz S t a n k a die in der Stimmung gut erfaßt« Aufnahme„Vor dem Gewitter" zu nennen. Mit dieser Auslese sei auf die Ausstellung(noch bis 29. Feber zugänglich) hingewiesen. Sie läßt im Ganzen erkennen, daß in.der Lichdbildgemeinde ernsthaft nach photokünstlerischer Leistung und pboto- technischer Vollendung gestrebt wird. ld.
tag im Prager Vereinstheater an die Oeffentlichkeit geriet. Zwischen einem Pro- und einem Epilog, die das Ganze als Dichtung und Erdichtung charakterisieren sollen, erlebten wir die Geschichte«ineS auf Reisen befindlichen Fabrikantensohnes, der für die Menschheit und die Unterdrückten schwärmt, eine Hafendirne liebet, aber sich angeekelt von ihr wendet, als er erfährt, daß sie als Taschendiebin im Verbrecheralbum figuriert. Die Dirne kehrt enttäuscht, aber um eine Erfahrung reicher, in die Arme"ihres treuen Zuhälters zurück, während der reiche Jüngling als unsympathische und lächerliche Figur übrigbleibt. Nun scheint es allerdings, daß die Fabrikantensöhne von heute weniger vom Menschheiisfimmel als von der Antimenschheitsideologie besessen sind, wodurch Mannheimers Stück an Aktualität verliert, und daß die Begeisterung für ein Hafenmädchen, die mit Abscheu vor dem Zuhälter und der kriminellen Vergangenheit verbunden ist, mit Menschheitserlösung wenig zu tun hat, wodurch das Stück an Problematik einbüßt. Ta es außerdem, mit. befremdlichen Monologen und mit Versen verziert ist, deren einer lautet„Was tu ich mit meinem Gelde, mein Herz liegt in der Scheide", — kann von tieferen Wirkungen nichts berichtet- werden. Aber das Publikum zeigte sich dem Autor und den Veranstaltern sehr wohlgesinnt und applaudierte lebhaft.—eis— Wochenspielplan des Neuen Deutsche« Theaters. Heute, Dienstag, halb 8 Uhr: D e r F r e i- s ch ü tz, AI. — Mittwoch 8 Uhr: Unent- schuldigteStunde, B2,— Donnerstag halb 8:DerfliegendeHolländer, Wagner-Zyklus V, E 1.— Freitag halb 8: Der Freischütz, DI.— Samstag halb 8: O r- pbeus in der Unterwelt, Festvorstellung zugunsten der Pensionsanstalt des Deutschen Theaters, neuinszeniert, Abonnement aufgehoben.— Sonntag halb 3: Katharina Jsmailo- w a, Arbeitervorstellung, halb 8:Unents ch u l- d-igte Stunde, C 2.-- Wochenspielplan der Kleinen Bühne. Heute,! Dienstag, 8 Uhr: Unentschuldigt« Stund«.— Mittwoch 8:WaSJhrwollt, Bankbeamte II und freier Verkauf.— Donnerstag 8: Kind imKampf, volkstümliche Vorstellung.— Freitag 8: Der goldeneKranz, Theatergemeinde des Kulturverbandes und freier Verkauf.— Samstag 8: D i e erste Legion. — Sonntag 8: Was Jhrwollt, 8: Die erste L« g i o n.-
Der Mm- Revolution 6er Blutes und des Geistes Nach Art des amerikanischen, aus dokumentarischen Aufnahmen zusammengestelltcn Films.Jahrhundert in Flammen" hat man jetzt auch bei uns (unter Leitung des Regisseurs Holm an) einen ähnlichen Versuch gemacht und«ine zeitgeschichtliche Film-Chronik geschaffen. Sie ist vorerst nur in einer wohl- noch nicht endgültigen Fassung einem geladenen Publikum gezeigt worden, und der Eindruck, daß sie etwas zu lang geraten ist und manches Ueberflüffige enthält, wird deshalb Wohl" auch nur vorläufige Geltung haben. Immerhin ist zu bezweifeln, daß sie den großen Eindruck jenes amerikanischen FilmS wird erreichen können. Denn sie enthält viel weniger echte Aufnahmen als er und muß sich oft genug mit gestellten Bildern und Text- Erläuterungen behelfen. Hinzu kommt die Schwierigkeit, das Wesen und di« Wirkungen der faszisti- schen„Revolutionen" in Italien , Deutschland und Oesterreich in dokumentarischen Aufnahmen richtig zu veranschaulichen, da das vorhandene Bildmaterial größtenteils gestellte Propaganda der faschistischen Machthaber ist(während die Behauptung des tschechischen Erklärers, daß Hitler im März 1933 die Mehrheit erhalten habe,«ine Ungenauigkeit ist, denn er hat auch bei jener Terror-Wahl nur mit Hugenberg und Papen gemeinsam die knappe Mehrheit erreicht). Aber bei allen Mängeln dieser Zeitchronik ist«S den Herstellern doch gelungen, das zu zeigen, was sie zeigen wollten: daß nämlich die tschechoslowakische Revolution, die zwar Opfer im Weltkriege forderte, aber als solch« unblutig verlies, stabilere Verhältnisse schuf als die blutigen Straßenkämpfe, Bürgerkrieg«, Staatsstreiche und Kriegsabenteuer in anderen Ländern. Ein Vergleich, der an Klarheit noch gewonnen hätte, wenn man die Pariser Feber-Krawalle(die wohl nur als Episode zu werden waren) die Rew Deal-Bewegung Roosevelts(die vorläufig keinen revolutionären Charakter hat) und den Umsturz auf Kuba (der uns etwas fern liegt) weggelassen hätte. Der Schlußteil des FilmS ist ein nachdriicklicher Hinweis auf die kulturellen, wirtschaftspolitischen und sozialen Bemühungen und Leistungen der tschechoslowakischen Republik und auf die Erfolge ihrer Außenpolitik. Ein bemerkenswerter Versuch also, auch einmal einen demokratischen Propagandafilm zu schaffen, dem hoffentlich weitere folgen werden. —eiS—
8ptzrt-8piet-Xörpelpskege Die Punktekampfe der Lisa Die diesmalige Ligarunde war nicht vollständig, denn das Spiel Proßnitz—DFC fiel wegen unspielbaren Platzes auS. Die übrigen Spiele brachten die erwarteten Siege der Favoriten. Ueberhaus hoch fiel die Niederlage Kladnos in Preßburg aus und die Teplitzer bewiesen'daheim, daß ihre Spielstarke ein Schatten vbn einst bleibt. In Prag siegte sicher, aber recht knapp Sparta übet AFK Kolin mit 2:0(1:0). Die Sieger waren ihrem Partner nur technisch überlegen. Das PilsenerDerby endete nach sehr hartem Kamps mit dem 1:0(1:0)-Siege der Viktoria. Bon Viktoria und SK wurden je ein Spieler ausge
schlossen. Viktorias neuer Mann Paly.(ehemals Tep-- litz) konnte noch nicht spielen(siehe eigene Nonz). S l a v i a hatte in Saaz mit dem DSV genug Arbeit, um mit 4:0(0:0) erfolgreich zu bleiben. Die Saazer waren eine Halbzeit lang ein ebenbür- figer Gegner, um nach der Pause abzufallen und damit der Slavia den Endsieg zu ermöglichen. B:t Saaz versagte der Angriff, der unzählige Chancen in der ersten Hälfte vergab. SK N a ch o d festigte seine Stellung durch einen 3:0(2:0)-Sieg über Mor. Slavia, deren Team keinen befriedigenden Eindruck hinterließ. In T e p l i tz gewann Z i d e n i c e gegen den TFK mit 4:2(1:1). Die Brünner erzielten zwar einen sicheren Sieg, jedoch war ihre Gesamtleistung, besonders im Angriff, nicht dem Erfolg entsprechend. Die Teplitzer sind nun auch zu Hause ein ungefähr^ kicher Gegner geworden... der letzte Platz ist ihnen sicher für den Abstieg. Ein Debakel erlitt der SK Kladno n Preß bürg. Mit 7:2(3:1) blieb der CSK erfolgreich.
„Ihr größter Erfolg. Der tschechischbürgerliche Fußballgau(Prag ) hielt am Sonntag seine Generalversammlung ab. Es wurde u. a. festgestellt, dag der größt« Erfolg im vergangenen Jahre du Aufnahme der sportlichen Beziehungen mit Sowjetrutzland war. Im I u- i d. I. wird wiederum eine Prager Auswahlmannschaft in Moska.u spielen und am 16. August d. I. soll i n P r a g die im Jänner nicht zustande- gekommene Begegnung Moskau —Prag stattfinden. Verhafteter Fußballspieler. In Pils en wurde am Samstag der Fußballspieler Lajos Paly verhaftet und dem Kreisgerichte eingeliefert. Paly, welcher seinerzeit beim Teplitzer FK spielte, hatte bekanntlich bei einem Ligaspiel mit dem Slavia-Ber - teidiger Zenisek«inen Zusammenstoß, wobei sich der Slavianer eine schwere Beinverletzung zuzog und diesen zur Aufgabe des Fußballspielens zwang. Aus Anlaß dieser, angeblich nicht beabsichfigten Angelegenheit wurde Paly vom Kreisgericht Leitmeritz wegen Verbrechens der schweren Körperverletzung mit dauernden Folgen gesuchi. Paly sollte am Sonntag schon für Vikwria Pilsen, die ihn erworben hatte, erstmals spielen. Sonstige Fußballergeinisse. Prag : Viktoria Zijkov gegen Slavoj VIII 6:2(4:2), Cechie Karlin gegen Union Zijkov 5:2(1:1), Bohemians gegen Modrany 13:4(8:0), SK Nusle gegen Sparlq Kosir 4:2(1:0), Sparta Michle gegen SK Libeü 3:2(1:1).— B.-Budweis : CSK gegen DFC 4:1(1:0).— Budapest : Hungaria gegen Török- veS 3:0, Ujvest gegen Phöbus 1:1(1:0), Ferenc- varos gegen 3. Bezirk 0:2!— Wien : Rapid gegen Wacker 3:3(2:2), Hakoah gegen Sportklub 3:2, Austria gegen WAC 5:2, FC Wien gegen Libertas 2:2(2:2).— Barcelona: Spanien geg'e. Deutschland 1:2(1:1).
Die Sklmelsterschaften der Tschechoslowakei in Spindlermühle brachten ätn SdttNtiig den S o n- dezsprunglauf. Den ersten Platz besetzte der Norweger Reidar Andersen mit Note 345 und Sprüngen von 72.5, 78.5 und 79 Metern vor seinem Landsmann Kongsgaard(331.4—74,74, 78.5) und dem Japaner Jguro(328.4—75, 77, 75). Den fünften Platz besetzte Lukes(Svaz) mit Note 311.4, 66, 71, 73 Meter; sechster wurde Kahl(HTA) twr Note 806.2, 63, 72, 67. Ten weitesten Sprung vollführte Tatsuta(Japan ) mit 80.5 Metern, stürz:e jedoch.— Am Samstag gewann Brana(Svaz dir Kombination mit 440.6 Punkten vor Berauec (HDW) mit 427.4 Punkten.
Die tschechoflowakischen EiSkunftlaufmeister> schäften, welche in Troppau ausgetragen wurden endeten mit SiegenderWiene r zweiten Garnitur. Bei den Frauen holte sich die Wienerin Reisinger vor der Pragerin Hruba den Titel, bei den Männern Ratzendorfer(Wien ) vor Sadilek(Prag ) und im Paarlauf fiel der erste und zweite Platz an die Wiener Kianek—Rozdol und Kafka—Hanke. Sonja Heute— wiederum Weltmeisterin. In Paris wurde die Weltmeisterschaft im Eiskunstläufen der Frauen beendet. Sonja Henie (Nor wegen ) gewann zum zehntenmale den Titel vor der Engländerin Taylor und HultLn(Schweden ). Henies stäkst« Konkurrenfin bei den Olympischen Winter spielen , Coledge(England), war nicht anwesend. Die Norwegerin hat erklärt,, daß sie sich nicht mehr an Konkurrenzen beteiligen, sondern nur noch a i .Schaulaufen" beteiligen wolle. Eishockey. In Wien gewann Kanada gegen ein Team 3:1.— Amerika spielte inZürich gegen eine Kombination 2:2.— Kanada spielte am Montag in P r a g gegen das Team der Tschechoslowake - und schlug es mir 9:1. Das Osloer internationale Eisschnellanfen gewann Ballangrud vor Mathiesen(beide Norwegen ). Vierter wurde Stiepl(Oesterreich ), welcher über 3000 Meter mit 4:56.4 den norwegischen Llympia- sieger aus den zweiten Platz verwies. Zweimal Skibruch und— Sieger. Bei Stock holm wurde ein 30-Kilometer-Langlauf durchgeführr, den der schwedische Olympiasieger Larffon in 2:10:38 gewann, obwohl ihm während deS Rennens das Miß. geschick widerfuhr, zweimal Skibruch zu haben. Zweiter wurde Hegblad mit 2:10.43. Die Makkabi-Winterspirle haben unter der u n- günstigen Witterung sehr zu leiden. DrS sonntägig« Springen mutzte auf einer Trainingsschanze absolviert werden, die nur Sprünge bis zu 80 Metern gestattet. Sprunglauffieger wurde Kürü (Tschechoslowakei ), welcher auch in der Kombination Erster wurde. Die Eiihockeyspiele und-Schnelläufr konnten wiederum nicht ausgetragen werden. Die FiS -Wettkämpfe in Innsbruck . Bei dem sonntägigen Springen belegten die Norweger die drei ersten Plätze. Sieger wurde Birger Ruud mit 65, 62, 63 Metern.
BezuqSbedinqunaen: Bet Zusielluna ins Saus oder bet Bezug durch die Post monatlich KL 16.— vierteliäbria KL 48.—. halbjährig KL 96— ganzjährig KL 192.—.— Jnierare werden laut Tarif billigst berechnet. Bei ötteren Ein'chaltungen Preisnachlaß.— Rückstellung von Manuskripten erfolgt nur bei Einsendung der Retourmarken.— Die Zeitungsfrankatur wurde von Lei Post« und Lele- üraphenLirektion mit Erlaß Nr. 13.800/V 11/1930 bewilligt.— Druckerei:„Orbis". Druck-. Verlags- uuü'Zeiiun»'S-A.-P. Prag .