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Freitag, 28. Feber 1936

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Westböhmische Krisenbilder Kurzarbeit, Hungerlöhne und Betriebsterror

Im Büro des Internationalen Metallarbei­teroerbandes in Karlsbad sitzt der Sekretär Ge­nosse W. und weiß sich kaum zu helfen vor all dem Leid, das auf ihn einstürmt...Da sehen Sie her" sagt er und weist auf einen Berg von Material, das vor ihm liegt... Und dieses Material ist nichts anderes als eine Samm­lung von Hiobsbotschaften aus Gebieten, die einst eine blühende Industrie aufwiesen. Dort Entlassungen, hier vermehrte Kurzarbeit, dort Schloierigkeiten mit den Unterstützungen, hier drohende Delogierung, dort der nackte Hunger und immer muß der Verband helfen, helfen... Er tut alles, was in seinen Kräften steht, aber das Elend wächst. Einen Monat Arbeit, den andern arbeitslos... Betrachten wir zunächst den Neudeker Bezirk. Der Verband erfaßt zweieinhalbtausend Metallarbeiter, von insgesamt 3600 Beschäftig­ten... Unter diesen zweieinhalbtausend sind allerdings unheimlich viel Arbeitslose. DaS große Eisenwerk, ist größtenteils stillgelegt, die Berzin- nerei arbeitet noch, von 1100 Beschäftigten in der Konsunkturzeit sind ganze 280 Beschäftigte übrig­geblieben, die jedoch auch nur turnusweise, daS heißt jeden zweiten Monat, arbeiten. Die Berech­nung der Löhne ist insofern schwierig, als, wie gesagt, die in Arbeit Stehenden nur Teilbeschäf­tigte sind. Wenn Facharbeiter 240 bis 250 KL, in Ausnahmefällen bis zu 800 KL in der Woche verdienen, der eventuelle Verdienst von 1200 KL in diesem Monat s wohlgemerkt, ein Spitzenlohn I) in, kommenden Monat also durch völlige Arbeits­ruhe aufgefresien wird, laffen sich diese Sätze nur sehr relativ zur Ermittlung des LebensstanddardS verwenden. Weit weniger verdienen die Regie­arbeiter, die mit Verladung-und anderen, mehr technischen Arbeiten beschäftigt sind. Sie erhalten im Durchschnitt 27 KL pro Schicht, sind aber selbstverständlich auch nur sehr lückenhaft im Ar­beitsprozeß tätig. Die N. W. K. Großspinnerei in Neudek beschäftigte im Konjunkturjahr 1920 etwa 6000 Arbeiter, heute kann sie kaum der Hälfte Arbeit geben. Hier werden Stundenlöhne von 4.50 Kronen für die Metallarbeiter gezahlt, die Spin­ner und Spinnerinnen erzielen bis zu 300 KL wöchentlich, soweit sie nicht durch häufiges Aus­setzen nur einen Bruchteil dieser rein theoretisch gewordenen Summe erzielen. Bei N. W. K. sind 68 Prozent der Metallarbeiterbelegschaft organi­siert, dieser Stand der Organisation ermöglicht es dem Verband, sich Geltung zu verschaffen. 66 Prozent beschäftigungslos... I In Platten ist die Metallwarenindustrie zu Hause. Hier fabriziert man Eßbestecke und Blech­spielwaren. Die Preis« sind riesig gedrückt, um es der Industrie zu ermöglichen, konkurrenzfähig zu bleiben. Der Beschäftigungsstand ist relativ er­freulich, in letzter Zeit sind Schweizer Aufträge hereingekommen. Die Löhne sind sehr schlecht, Stundenlöhne von 3. bis 3.50 KL sind das übliche. Auch in Platten wütet die Arbeitslosig­keit. Im Neudek -Plattener Gebiet sind rund 65 Prozent der Metallarbeiter beschäftigungslos, was das, volkswirtschaftlich, vor allem aber bedeutet, kann sich jeder an den fünf Fingern abzählen...I Arbeit nur für Henleinleute! Die Unternehmer suchen sich die Situation zunutze zu machen und treiben ganz offen SdP- Politik. Der Terror geht soweit, daß einzelne fanatisierte Unternehmer sich gar nicht scheuen, ihre Terrorparolen offen bekannt zu geben. Da die Henlein -Leute gewerkschaftliche Solidarität nicht kennen und zu jedem Stundenlohn arbei­ten, bemühen sich manche Unternehmer die VolkS- gcmeinschaftSgardisten in die Betriebe hineinzube- kommen, dantit sie nicht mehr an Verträge gebun­den sind. 'Wenn der betreffende nicht bei der freien Gewerkschaft, sondern bei der SHF, heute SdP, wäre, dann würde er sofort beschäftigt werden", wurde einmal von der Firma Zenker, Blechwaren- fabrik in Platten, ganz kalt erklärt!, Arbeiter üben Solidarität! Besonders schlecht sieht«S im Karlsbader Bezirk aus. Es handelt sich meist um Rleinbe-

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Henleins Kulturprogramm: NeudeutscheBaugesinnung

triebe, Maschinenfabriken und Elektrofirmen. Am besten ist noch Wolf-Maierhöfen beschäftigt, eine Maschinenfabrik, die noch mit 60 Prozent Kapa­zität gegen 1929 arbeitet. In den Kleinbetrieben wird ganz unregelmäßig gearbeitet, mit einer Kapazität von fast nur 25 Prozent gegen die Konjunkturzeit! Vollbeschäftigte Arbeiter gibt eS kaum noch im ganzen Bezirk. Besonders gelagert sind die Verhältnisse bei der Stadtgemeinde Karlsbad . 5,n der Saison sind hier 1200 Arbeiter beschäftigt, die jedoch im Winter zum großen Teil ausfallen. Die 5 bis 600 Stammarbeiter, Heizer, Maschinisten, Gas- und Elektrizitätsarbeiter strek« ken im Winter ihre Arbeit, um den Saisonarbei­tern, Badedienern usw. wenigstens einige Wochen Verdienstmöglichkeit zu geben. So opfern Arbeiter für Arbeiter, Arme für noch Aermere...! Die Löhne der Karlsbader Stadtgemeinde sind nicht hoch, aber inunerhin erträglich. 4. bis 5.75 KL

Reichsdeutsche Waffen bei SdP-Leuten? Prag . Das Abendblatt desP r ä v o L i d u" meldet, das! die Gendarmerie bei Nach­forschungen nach gepaschtem Saccharin bei dem Landwirt A. F. in drr Gemeinde Hattendorf bei Starkenbach auf größere Vorräte an Patro­nen und Karabinern stieß. Der Landwirt wurde einem Verhör unterzogen, wobei er verriet, daß auch die anderen Deutschen im Ort bewaffnet sind. Das Ergebnis weiterer Haussuchungen war ein ganzes Lager von Waffen und Munition reichsdeutschen Ursprungs. Die Mehrzahl jener, bei denen Waffen und Munition gefunden wurde, sind AngehörigederHenleinpartei. Das Blatt verlangt, daß das Innenministe­rium diese Angelegenheit strengstens untersuche und auch alle Konsequenzen daraus ziehe; die Oeffrntlichkeit müsse über die Art des Eingreifens entsprechend informiert werden.

Betriebsr&tewahl InZwodau

Am 24. Feber fand bei den Mariahilf- und Matthiaswerken in Zwodau die Betriebsrätewahl statt, die der U n i o n d e r

Bergarbeiter, einen schönen Er.» folg brachte. Es erhielten: 1936 1932 Stimmen

Deutsche Arbeitergewerkschaft.» Union der Bergarbeiter.... Jndustrieverband der Bergarbeiter Christlicher Bergarbeitexverband.

90 71 85 18

85 56 65

Jin Jahre 1982 hatte der FachverbandSo­lidarität"(Freisozialen) 85 Stimmen, der ehe­malige deutschsozialistische Bergarbeiterverband 49 Stimmen. Durch die Auflösung des deutsch­sozialistischen Bergarbeiterverbapdes und durch die Angliederung des FachverbandeSSolidari­tät" an die deutsche Arbeitergewerkschaft konnte die deutsche Arbeitergewerkschaft 90 Stimmen erreichen. Die K o m m u n i st e n(Jndustriever­band) konnten nur mehr 35 Stimmen gegen 65 Stimmen im Jahre 1982 erreichen. Der christ­liche Bergarbeiterverband hat zwar für die Kan­didatenlisten 25 Unterschriften aufgebracht, hat aber nur 18 Stimmen erhalten, so daß wahr­scheinlich einzelne der Unterschriebenen die Liste gar nicht wählten. DaS Ansteigen derUnion "- Stimmen von 56 auf 71 ist ein schöner, hoff­nungsvoller Erfolg.

Schwere Bluttat bei Tachau Die Arbeiter Heidenreich, Bock und Rehmann gingen Dienstag abends auf der Bezirksstraße von Lohm gegen Wittingsreuth. Etwa eine habe Stunde von Tachau entfernt begegnete ihnen-auf einem Fahrrad der bekannte Raufbold Willi Zucht. Auf dem Rade, das unbeleuchtet war, saß auch die Frau des Zucht. In der Finsternis fuhr er einen der Arbeiter an, die ihn wegen der Rück­sichtslosigkeit zur Rede stellten. Zucht sprang vom Rade und ging mit gezücktem Messer auf die drei Arbeiter los. Dem Heidenreich stieß er das Messer in den Bauch und verletzte ihn derart, daß der Unglückliche eine Stunde später st a r b. Auch Bock und R e h m a n n wurden verletzt, glücklicherweise nicht schwer. Zucht flüchtete nach der Tat und wird von der Gendarmerie gesucht. Er ist 83 Jahre alt, verheiratet, Vater von zwei Kindern und oft vor­bestraft. Auch der ermordete Arbeiter Heidenreich war verheiratet; er war bei der Kohlenfirma Sperl in Tachau beschäftigt.

Ter Unfug drrWahrsag««". In Weinern hei Kaaden erschoß sich der 20jährige Arbeitslose Karl H e i d l a» in der Wohnung seiner Eltern. Ihm hatte vor kurzem eine Wahrsagerin prophe­zeit, daß er das Jahr 1936 nicht überle­ben werde. Diese Prophezeiung hatte ihn so stark beeindruckt, daß er schwermütig wurde und jetzt zur t Waffe griff.

pro Arbeitsstunde. Mer auch dieser Satz ist illu­sorisch, da ja eine ganzjährige Beschäftigung nicht in Frage kommt. Von Sv zurück auf 12... Traurige Verhältnisse herrschen in der Klein­industrie deS Bezirkes. Die Verträge wurden ge­kündigt und konnten nicht erneuert werden, die Entlohnung geschieht völlig wilttürlich, von dem Betrieb Wolf-Maierhöfen abgesehen. Die Ma­schinenfabrik Reichelt in Lichtenstadt wurde seiner­zeit durch Konkurs stillgelegt, hier waren 00 Leute beschäftigt, jetzt arbeiten noch zehn bis zwölf Menschen dort, nachdem ein kleiner Teil deS Be­triebes wieder in Gang gebracht wurde. Die Löhne sind grausig niedrig. Von 3.50 KLSpit­zenlohn" geht es tief herab auf 1.50 KL, ja, es gibt Unternehmer, die sich nicht schämen, ihren Arbeitern eine Krone Stundenlohn zu geben. In Lichtenstadt sind viele Henlein -Leute in den Betrieben tätig, das Resultat ist, daß sich hier ein besonders scharfer Lohndruck bemerkbar macht. P

Immer wieder Verhaftungen vonLoyalen". Dem Kreisgericht in Troppau wurden sechs junge Burschen aus dem Hultschincr Ländchen ein­geliefert, die zwei nach Deutschland geflüchteten Deserteuren Besuche abgestattet hatten. Sämtliche Angeklagten werden sich nach Paragraph 6 des Ge­setzes zum Schutze der Republik zu verantworten haben. Ein Beethoven-Denkmal in Teplitz . Anläß­lich der 75jährigen Gründungsfeier der Teplitzer Liedertafel wird in Teplitz-Schönau ein Beethoven- Denkmal errichtet werden. Es soll in der König­straße vor dem Theatergebäude ausgestellt werden. Die deutschen Musikstaatsprüfungen für den Privatunterricht finden ab 15. April im Gebäude der Deutschen Musik-Akademie, Prag H., Vladislavova Nr. 23, statt. Anmeldeformulare gegen Einsendung der Einschreibgebühr von 21 KL erbältlich. Ende der EinreichuitgSftist: 2 8. M ä r z 1936. Die Hitlrrpostkartr. DieDeutsche T a- geszeitun g", das Karlsbader Henleinorgan, regt sich schrecklich darüber auf. daß auS Zwei­ brücken in offenbar provokatorischer Ab­sicht«ine mitHeil Hitler" unterschriebene Post­karte, die nach Karlsbad adressiert war, als

n i ch t zu gelassen" an den Absender zu­rückgegangen ist. Das Henleinblatt spricht von Krä­mergeist, hetzenden Emigranten jetzt sitzen also die Emigranten schon in den staat­lichen Postanstalten und zetert schließlich über schikanöse Maßnahmen mit ckl). Er ist von Tag zu Tag erstaunlicher, mit welcher Dreistig. leit sich die Henleingazetten zu willigen Sprach­rohren der Goebbelspropaganda machen! Tie Bielgesuchten. Der Reichenberger Kriminalpolizei gelang ein guter Fang. Sie nahm zwei Männer fest, die sich auf der Straße der« Süchtig gemacht hatten. Bei näherer Prüfung ent­puppten sich die beiden alsberühmte" in­ternationale Taschendiebe,, die von vielen Polizeibehörden gesucht werden. Es han­delt sich um einen Rumänen, sowie um einen Tsche­choslowaken aus Karpathenrußland. Bratislava kauft nicht bei Hitler.(Jntxo). In der Stadtvertretung von Bratislava kam es Freitag zu einer bewegten Sitzung, die politische Hintergründe hatte. Die Stadt hatte eine Kon­kurrenz für die Lieferung von 3700 Elektrizi« tätszählern im Werte voll 600.000 KL aus­geschrieben. DaS billigste Angebot machten die Siemenswerke und.die Stadtvertretung war be­reits entschlossen, die Lieferung dieser Fabrik zu übertragen, als der leitende Beamte des städti­schen Notariatsamtes Dr. Sommer sich erhob und die Siemenswerke in einer temperamentvollen Rede als Exponenten des deutschen National­sozialismus bezeichnete. Die Stadt Bratislava könne deshalb nicht ein Unternehmen unterstützen, das den Hitlerismus verbreite und dessen General­direktor in enger persönlicher Freundschaft mit Hitler stehe. Auf diesen Einspruch hin beschloß die Stadtvertretung gegen die Opposition der Hitlerfreunde die Bestellung einer Fabrik in Müglitz, die das nächstbilligste Offert gestellt hatte, zu übertragen.

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Verschärfung der Sanktionen erwartet Genf.(Havas.) Am 2. März tritt der Sanktickkisausschuß zusammen. Es werden u. a. die Minister Eden, Flandin und Motta anwesend sein, vielleicht werden sich auch Littvinow und Titulescu einfinden. Die Tagung des Ausschus­ses wird etwa zehn Tage dauern. Der Ausschuß wird sich nicht nur mit dem Funktionieren der in Kraft befindlichen Sanktionen, sondern auch mit allen Vorschlägen zu deren eventuellen Erweite­rung befassen. Die größte Aufmerksamkeit loird sich auf die Berichte des Ausschusses für Naphtha­fragen richten. In Völkerbundkreisen ist man der Ueberzeugung, daß der Ausschuß seine Arbeiten nicht abschließen wird, ohne in irgendeiner Weise die Sanktionen verschärft und bedeutsame Ent­scheidungen betreffs des italienisch-abessinischen KvnflitkeS getroffen zm haben.

Nach der Schweiz Schweden Ausweisung des NSDAP -Landesleiters (R. F.) Wie dieNeue Züricher Zeitung " erfährt, hat sich die schwedische Regierung ge­zwungen gesehen, demLandesleiter" der NSDAP in Schweden , Bartels, dessenAdju­tanten"- und einem weiteren nationalsozialistischen Funktionär die Aufcnthaltsbewilligung zu ent­ziehen, was praktisch auf eine Ausweisung hin­ausläuft. Deutschland hat als Gegenmaßnahme drei bekannte schwedische Industrielle ausgewie«

Gegen Krise und Faschismus! Vorwärts zum Sozialismus!

ist die Parole des

am 8. März.

sen. Die schwedische Regierung erllärt demgegen­über, daß eine Zurücknahme ihres Entschlusses unter keinen Umständen in Frage kommen werde. Ein weiterer Schlag gegen die national- sozialisttsche Propaganda unter den unverdächtig nordischen" Schweden ist das Einschreiten des Unterrichtsministeriums gegen die ,,probeweise" Einführung der Rassenkünde, die von einzelnen Lehrern angestrebt worden war. Jeglicher derarti­ger Unterricht ist in Schweden verboten worden.

Danzls muß zurücksteckt n Danzig . Der Senat hat in Ausführung der Empfehlungen des Bölkerbundrates einige der ärgsten Verordnungen, die das Naziregime in Danzig dem im Deutschen Reich völlig anglei­chen sollten, abändern, bzw. zurückziehen müssen. Die Verordnungzur Wahrung des Ansehens nationaler Verbände", die der SA eine privile­gierte Stellung verlieh, mußte aufgehoben wer­den. Dasunbefugte Tragen einer einheitlichen Sonderkleidung" wird nunmehr für al l e Ver­bände unter Strafe gestellt, In die Verordnung zur Erhöhung der öffentlichen Sicherheit" ist die Institution eines Pressegerichtes eingefügt lverden. DaS Ganze ist nicht viel mehr als eine AugenauSwischerei dem Völkerbund gegenüber, auf dessen letzter Tagung bekanntlich gegen daS verfassungswidrige Naziregime in Danzig die schwersten Borwürfe erhoben worden sind.

Weitere Lebensmittelknappheit In Deutschland Berlin . Das Mittwoch erschienene Reichs« gesetzblatt enthält eine Verordnung, nach der die Bestimmungen über die Einfuhr von Butter. Käse, Schmalz und Eiern in Form von Liebes« gabenpaketen nunmehr unbefristet fortbestehen bleiben. Ursprünglich hatte man die Einfuhr die­ser Liebesgabensendungen mit Ende Feber ter­miniert, da bei Erlaß der Verordnung Anfang Dezember vorigen Jahres die Hoffnung bestand, «bis zu diesem Zeitpunkte der Lebensmittelnot Herr werden zu können. Das Fortbestehen der Lebensmittelknappheit und die nach wie vor auf das Aeuherste ange­spannte Devisensituation zwingt Deutschland aber, auch die Erzeugung von Er­satzstoffen mit allen Mitteln zu forcieren. So wurden in der letzten Zeit die Versuche, aus Kohle Fett herzustellen, eifrigst fortgesetzt. Wie das amtliche ncktionalsozialistische Blatt Rote Erde" berichtet, ist nunmehr gestern di« handelsgerichtliche Eintragung der FirmaDeut­sche Fettsäurewerke" erfolgt, die sich mit der fabrikSmäßigen Herstellung von Fett auS Kohle befassen wird. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Witten und soll seine Arbeiten in Kürze auf­nehmen.