Teile 4Freitag, 28. Feber 1836Nr. 50AKesnemgLeiten-VlssenscksttDer Tod des berühmten PhysiologenPawlow lenkt die Aufmerksamkeit des Publikums auch auf seine Disziplin und der Reporter E. E. Kisch verrät einiges aus dem Betriebdes Pawlowschen Institutes in Leningrad. Einesder Hauptgebiete der Forschungen Pawlows istdie Beobachtung von Reflexen an Hunden, z. B.der Speichelabsonderung nach erwachter Etzlust.Kisch schildert den Verlauf dieser jahrelang mitdenselben Hunden betriebenen Experimente:Sind aber in den Kabinetten die Operationstische hergerichtet und die Futternäpfe gefüllt unddie Skalen und das Schreibzeug bereit, dann bindetman die Hunde los. und sie jagen davon.- jeder insein Kabinett, springt auf den Operationstisch, stecktKopf und Rumpf selbst in die Verschnürung, die ibnfesthält und wartet ungeduldig darauf, daß man ihnnoch fester bindet, in di eFi st eiserner Backeeinen kleinen Glasballon drückt undhermetisch fixiert, und die Tür schliefst. Jetzt ist dieHündin-Erda allein im Kabinett. Vor dem Exeri-mentator draußen ist ein horizontales Röhrchen mitgeröieicr Flüssigkeit befestigt, er hält Gummibällein der Hand, mit denen er Chronometerglocke undFutternapf in Bewegung setzt.Durch eine Oeffnung kann er Erda beobachten,die ruhig auf dem Tisch steht. Er lästt das Glöckcheneinmal schnurren, zweimal, dreimal, fünfzehnmalund die rote Wassersäule bewegt sich schnell entlangder Skala. Erda weist: das Schnurren der Glockeist ein Zeichen- nahenden Essens, sie sondert Speichelab, durch die Fistel in die kleine Glaskugel, von derin den Schlauch, und von dort drückt die verdrängteLuft auf die Flüssigkeit. Plötzlich dreht sich ein Tellermit Brei der Hundeschnauze zu. und Erda stürztsich gierig mkf den Fräst, das ist ein unbedingterReflex, der uns nichts sagte. Dann wird der Futternapf wieder mechanisch entfernt und Erda erhältneue Signale: wieder läuft ihr das Wasser im Mundzusammen, das Uhrwerk schnurrt wieder fünfzehnmal, jedoch sie bekamm't nichts. Pause,Von neuem die zweite Art deS Tickens, jetzt ist Erdanicht mehr so dumm, darauf hineinzufallen. sie weistschon. daS ist blinder Alarm und sie denkt gar nichtdaran, durch Speichelabsonderung darauf zu reagieren- Kaum aber wird Signal Rümmer sechzehneingeschaltet, kriegt sie von neuem Appetit und dierote Wassersäule rückt immer weiter, je näher dasSignal Fünfzehn heranrückt, das den Fntternapfbringen wird: Hunde unterscheiden Geräusche ganzscharf, sie differenzieren Achteltöne, besitzen das absolute Gehör, das beim Menschen so selten anzutreffonist. Ebenso arbeitet ihr Geruchsinn und ihr Gefühl,sie analysieren viel genauer alsMenschen, aber sie haben keinerleiFähigkeiten zur Synthese, nur Einzeleindrücke. keine Summe von Eindrücken, wie manexperimentell erkannt bat. indem man Lichtreiz«gleichzeitig mit Farben- und Tonkeizen einschaltete,wobei die Tiere niemals' einzelne-Unterschiede merkten. Je stärker der Reiz, desto stärker der Reflexbeim Tier, das analysiert. wie beim Menschen, dersynthetisiert. Rur bei abnormalen Typen beim Neurastheniker, beim Kastraten, beim Kranken ist dieWirkung verkehrt, bei ihnen kann ein kleiner Reizgrößere Erregungen hervorbringen als wirklicherSchmerz.Es sind im Vergleich mit dem, was sich anPhysiologischen Instituten im allgemeinen begibt, gewiß harmlose und humane Versuche,wenn auch manches einfache Gemüt ihre Bedeutung und ihren Nutzen nicht allzuhoch anschlagenund sich fragen wird, ob die„Fähigkeit zur Synthese", die den Menschen über den Hund erhebt,wirklich einen so großen Fortschritt ausmacht.Weniger human ist schon das folgende:Zur Prüfung der Sckmbreflere«rhält dasTier nach einer Reihe von Signalen einen e l e k-krischen Schlag. Es heult entsetzt, will sichlosreisten und stößt mit den Füsten aus. Nach derselben Reihe von Signalen kommt der zweite Schlag,dieselbe Wirkung. Zum drittenmal wird die gleicheReihe von Signalen gegeben, wieder bellt der Hundentsetzt, wieder will er sich losreisten und wiederstösst er mit den Füsten aus— obwohl diesmal garkein Schlag erfolgt ist. ES ist die Macht der Einbildung. die solcherart exakt gemessen werden kann.Damit Beobachter und Beobachteter nicht abgelenkrwerde, arbeitet der physiologische Chef vor einergeräuschundurchlässigen Kammer, inder der Hund ist. und es gibt Apparat« zur Aufnahme der reinen Töne.Es hat aber ost doch den Anschein, als ar-beiteten auch die Gelehrten in undurchlässigenKammern, in denen ihnen nicht bewußt wird,was draußen in der Welt vorgeht. Und die heutegrassierende barbarische Ablehnung aller Wissen-schäft doch eine ihrer Wurzeln hat in den Ver.stiegenheiten und, auf das naive Gemüt befremdlich wirkenden, Uebertreibungen der gelehrtenZunft, die der lebendigen Natur kein Geheimnismehr gönnte, keinen Respekt mehr zollte, nichtachtend, daß sich die Natur und die d u n k l e nGewalteneines Tages gegensie empören könnten.Der Physiolog Pawlow gestorben. Donnerstag früh starb in Moskau an den Folgen einerschweren Grippeerkrankung der berühmte Physiologe Iwan Petrowitsch Pawlow im Mer von87 Jahren. Pawlow galt als der größte zeitgenössische Physiologe. Im Jahre 1849 geboren,würde er 1884 DoZent an der Petersburger Uni-(versikät,.im Jahre 1890 Profesior der Pharma-^kologie an der Universität in Tomsk und wurde.nach der Revolution im Jahre 1917 mit der Lci-Englands neuestes U-BootLady Evans, die Gattin des Vizeadmirals Sir Edward Evans, taufte soeben auf derMarinewerft Chatham ein neues englisches> Unterseeboot auf den. Namen„Grampus".Es ist das letzte U-Boot, das im Rahmen des Bauprogramms vom Jahre 1933 hergestelltwurde. Das Schiff hat eine Verdrängung von 1750 Tonnen und entwickelt eine Geschwindigkeit von 15 Knoten in der Stunde. Es ist ferner mit einer Minenlegvorrichtung ausgeftattet.tung des Jikstituts für Experimental-Mediziy betraut. Prof. Dr. Pawlow beschäftigte sich insbesondere mit den Herzkrankheiten und den Herz-und Nervensystem-Forschungen. Berühmt ist auchseine Theorie über die Reflexe, ferner seine Studienüber Schlaf und Hypnose. Die bedauernswertenOpfer seiner zahlreichen Experimente waren unzählige Hunde. Für seine wisienschaftlichcn Arbeiten, deren er eine große Anzahl in russischer undfranzösiichcr Sprache veröffentlichte, wurde ProfPawlow im Jahre 1904 mit dem Nobelpreise geehrt. Iwan Petrowitsch Pawlow war Mitgliedder Akademie der Wiffenschaften und fest demJahre 1930 Direktor der physiologischen Abteilungdes Leningrader staatlichen Instituts.Gouverneur Hoffmann gegen die Polizei.Staatsgouverneur Hoffmann hatte den Belastungszeugen Whited am Samstag persönlichverhört. Nach dieser Privatvernehmung erklärteer. daß sich dabei die Unglaubwürdigkeit diesesZeugen herausgestellt habe. Whited, so behauptetHoffmann, sei ein Teil der für die Aufklärungdes Kindberyhfalles ausgesetzten Belohnung ver»'sprachen worden. Außerdem habe man diesenBelästungszeugen vor der.„Identifizierung"Hauptmanns mehrfach besten Lichtbilder gezeigt.Die„New Jork Daily News" weiß von einemaufsehenerregenden Fund des bekannten Erfinderseines neuen Fingerabdruckverfahrens, Hudson, zu„«richten, der im Prozesse von Flemington für dieVerteidigung ausgesagt hatte. Danach soll Hudson mit Hilfe ultravioletter' Strahlen festgestellthaben, daß die Leiter, die im Indizienbeweis fürdie Beteiligung Hauptmanns an der Ermordungdes Lindberghkindes eine wichtige Rolle gespielthatte, in Wirklichkeit von der Polizei unterschobenworden sei.Die Todes-Serie König Alkohols. Aus Mu»kacevo werden drei neue Opfer der Vergiftungmit denaturiertem Spiritus gemeldet. Es handelt sich um den Arbeiter Jan Gyulai, seine FrauJulie aus dem Orte Pasiky, Bezirk Svalava, undihren 14jährigen Sohn, einen Schüler der Bürgerschule in Svalava, die sämtlich verstarben.Durch die Untersuchung dieses Vorfalles wurdeennittelt, daß Gyulai den Spiritus von seinemSchl vager erhielt, der Magazineur der Staatsbahnen in Mukacevo ist und der den Myhol ineinem Faß fand. Der Magazineur ist selbstebenfalls an Vergiftungssymptomen erkrankt.Lawine begräbt einen Waggon. Aus Wallace im Staate Idaho wird gemeldet, daß einPersonenzug im Gebirge von einer Lawine überrascht wurde. Ein Waggon wurde dabei unterdem Druck der Schneemasten abgeriffen und in dieSchlucht geschleudert. Drei Fahrgäste wurden getötet und mehrere schwer verwundet.Tod in der Grube. Im Untertagebetrieb derZeche„Viktoria" in Lünen bei Dortmund ereignete sich ein schwerer Grubenunfall. Durch Steinfall wurden zwei Häuer verschüttet. Trotz der sofort aufgenommenen Rettungsarbeiten gelang eserst nach neun Stunden, an den Unglücksherd heranzukommen. Die beiden, verschütteten Bergleutekonnten nur als Leichen geborgen werden.Schwere Straßenbahnkatastrophe. In Stam»bul kam ein Straßenbahnwagens der mit Besuchernaus den Nachtvorstellungen der Lichtspieltheatervollbesetzt wär, durch die Feuchtigkeit auf einer abschüssigen Strecke ins Rutschen. Die Bremsenversagten und mit großer Geschwindigkeit fuhr derWagen in einer scharfen Kurve mit'Wucht gegenein Haus, dessen Vorderfront durchswßen wurdeGellendes Geschrei erfüllte dir dunkle Straße,Unter den Trümmern des Wagens und den Stül-ken der durchbrochenen Hausmauer lagen die dreißig Fahrgäste, von denen drei auf der Stelle denTod gefunden hatten. Alle übrigen wurden teilsschwer/ teils leichter verwundet. Von den fünfzehn Schwerverletzten liegen vier Personen hoff-!nungslos darnieder. Die Bewohner des beschädigten Hauses, die durch den Rammstöß aus demSchlafe geweckt wurden, kamen mit dem Schreckendavon..-'•■„-SDer Mord bei Mistek. Dec junge LandwirtSmolik hat nach längerem Verhör eingeftanden,seine Frau und Stieftochter erschlagen zu haben.Smolik, ein geistig minderwertiger Mensch, befürchtete, durch die von seiner Frau betriebeneScheidung um die Mitgift von 100.000 Xä unddamit um seinen ganzen Grundbesitz zu kommen.Wenn Nazi„beten". In einer hakenkreuz-lerischen Zeitung fanden wir das nachstehende,Adolf Hitler gewidmete Gedicht:„Der Atem derer, die ihn sehen, lischt,Die Erde, die vom Anmarsch hebt«, schweigt.Der Lärm hockt grau am Ende aller Welt.Der Führer steht.Der Führer hebt die Hand zum ewigen Gruß.Es schlägt sein Herz im Herzschlag seines Volkes.Er'steigt, vom Wunder ganz umhüllt.Des Führers Schreiten heute ist Gebet."Wenn ein richtiger Nazi' den Führer steht! verschlägt es ihm gleich den Aletn, das Hibbert ihmaber leider nicht, sich dann trotzdem hinzusetzcnund eine Hymne zu dichten.Mutterschaft' in der Sowjetunion. DieMoskauer Zeitschrift;,M olodajaGwar-d i'j a"(Junge Garde) stellt einige Briefe vonFrauen zusammen, die in allerletzter Zeit geschrieben sind und welche die neue Stellungnahme der Sowjetfrauen zu demProblem der Mutterschaft kennzeichnen(1936,Heft 1). In allen Briefen wird feftgestellt, daßnach den bekannten Aeußerungen S t a l t n süber die Notwendigkeit einer festen Familie unddarüber, daß in jeder Familie mehrereKinder sein sollen, sich die Sowjetfraurnviel sicherer und ruhiger fühlen. Ich habef ü n'f Kinder, schreibt die Frau einesProfessors. Das klingt so unglaubwürdig, daßich überall-Mißtrauen begegnete. Man hat michfrüher stets in der Konsumgenossenschaft, als ichmeine fünf Kinderkarten vorwies, gefragt, wieich diese zusammengeschwindelt habe. Jetzt, daman in der Presse soviel Gutes über die Familieschreibt, atme ich wieder- auf. Jetzt beachte ichkeine schiefen Blicke mehr, da ich weiß, daß ichetwas g r o ß e S t u e, n ä m l i ch Kinder a u f z i e h e.— Eine andere Muttervon vielen Kindern schreibt:„Ich lebe aus demVöllen... M e i n e P r o d u 1 t i o n istgut geregelt. Der Produk-tionSplan wird hundertprozentig durchgeführt. Im Trog'—Seifenschaum, auf dem Herd—Kartoffeln,überall Teller, Windeln usw. Ich schmiedefür das Land Komsomolzenund das ist alles."— In einigen Briefen klagen die Frauen darüber, daß die Männer sie zuAbtreibungen zwingen. Diese Frauen sind derAnsicht, man müsse die Sowjetgesetzgebung in derRichtung verändern, daß das Recht derFrauen auf Mutterschaft einesolide rechtliche Grundlage erhalte.Tie geheime« Tänze. Sita Buhari, eineorientalische Tänzerin, debütiert in diesen Tagen inLondon. Sie wird in det von T. C. Fairbairn dramatisierten Bühnenversion von Mendelssohns„EliaS"-Orawrium den Lucifer tanzen. Die 23jäh»rige Tänzerin ist' auf Ceylon von englisch-irischer,Eltern geboren und hat bisher immer im Orient gelebt. Mit ihrem Vater und einem eingeborenenFührer ist sie vor einiger Zeit in das geheimnisvoll«Weddah-Land eingedrungen. Sie sind die einzigenMenschen, die seit der Seligmann-Expedition nnJahre 1910 dieses Wagnis unternommen haben Esgelang ihr, zwei Gruppen von Weddahs zu überreden, ihre geheimen religiösen Tänze vor ihr aufzuführen; ,den< einen- jedoch beendeten sie. nicht, daest< Gewitter aufkam, und die Tänzer erklärten, di«Götter seien böse darüber, daß sie einer Fremdendie ihnen geweihten Tänze zeigten. Diese Wilüeusind so primitiv, daß sie noch nicht einmal Musikinstrumente haben(sie blasen durch ihre Finger undtrommeln sich auf den Magen). Der unbeimlichsteTanz, den sie von ihnen lernte, ist der„Besitz desGeistes", bei dem die Tänzer bewußtlos werden undin Trance fallen. Außerdem ist es Miß Buhar- gelungen, Angehörige dieses Stammes dazu zu be»wegen, in einen Schallvlatten-Aufnahmeapparat' zu'singen. Die Platten find einzigartig. Die-Tänzerinhat vor der„Imperial Society" in London buddhistische, hindustanische und Weddah-Tänze demonstriert. Bei dem Tenfelstanz muß sie Sprünge biszu vier Metern ausführen.Der Vatikan bekommt ei« neues Gefängnis.Ter Papst hat, seit Begründung des VatikanstaaieS.wieder ein irdisches Reich, lind wie jedes andere,muß auch dieses ein Gefängnis haben. Die Anstaltwird jetzt vollkommen umgebaut und mit dem letztenKomfort ausgestattet. Das Gefängnis enthält 5:'der Kleinheit des Staates nur zwei Zellen, hat aberein eigenes Bad, ein Lazarett mit zwei Betten undeinen Hof, in dem die Strafgefangenen spazieret:»gehen können. Wann das neue Gefängnis„einge-weiht" werden wird, kann zur Zest jedoch nicht gr,sagt werden. Denn schon seit Monaten ist niemandvon den vatikanischen Behörden verhaftet und hinterSchloß und Riegel gesetzt worden, und«S ist wahrscheinlich, daß auch die Luxuszellen noch eine ganzeWeile unbenutzt bleiben werden.Der Flieger als Gott. Reisende, die aus Paramaribo in Rio de Janeiro eintreffen, erzählen, eineingeborener Indianer des Stammes Rocojana habeihnen mitgeteilt, daß bei einem tief in den Urwäldern des Amazonenstromes lebenden Stamm, genannt BorotraS,«in weißer Mann lebe, der von denEingeborenen als Gott angesehen werde und dem dieIndianer den Namen„Tokojene" gaben, was einvopr Himmel herabgestiegeneS Wesen bedeutet. DieReisenden sind der Ueberzeugung, daß es sich um dennordamerikanischen Flieger Refcrn handelt, der voreinigen Jahren von den Vereinigten Staaten nachSüdamerika flog und beim Ueberfliegen der tiefenUrwälder an den Flüssen Solimoes und Paranaspurlos verschwunden ist.Die Weiterentwicklung des Wetters ist nunmehr etwas unsicher; da sich gegen das Binnenland einerseits eine tiefe Druckdepresfion von denbritischen Inseln ausbreitet, andererseiS aus Algier eine neue Störung, begleitet von einer starken Erwärmung, nordwärts vorrückt. Für heutekann jedoch noch keine wesentliche Verschlechterungbei uns erwartet werden. Wahrscheinli-ches Wettervon heu^e: Wechselndbewölkt, nur am Nordwestrand des Staates vereinzelt leichter Niederschlag, milde. Im Karpa-tbengebiet strichweise etwas stärkere nächtlicheAbkühlung.^ W e t ter a u S's ich 7 e"N" fürSamStag: Unbeständig, frischer Westwind.Vom Rundfunkempfehlenswert«» au* 4m PrapMMMSlSamStag:Prag, Sender L: 10.05: Deutsche Presse, 12.10:Chansons, 13.40: Walzer, 15: Violinkonzert, 16.50:-für die Jugend, 17.55: Deutsche Sendung: Prof.Schausberger: DaS PreismiSschreiben der Sudetenbühne, 18.05: Der Löwen Erwachen, komische Operette, 19.15: Salonguartett,-22.15: Opernarien.Sender T: 7.30: Unterhaltungsmusik, 14.10: Deutsch« Sendung: Lustige Lieder zur Laute,.14.35;Kulturrelief.— Briinn 12.35: Orchesterkonzert,17.40: Deutsche Sendung: Flick und Flock, die bösen Buben, Kinderrevne.■— Mährisch-Osira« 18:Orchesterkonzert, 20.10: Skifahrerweekend.— Kascha« 16: Orchesterkonzert.Mitteilungen aus dem PublikumSchützen Sie sich vor Krankheiten, welche dasungünstige Wetter mit sich bringt. Durch regelmäßigeMassagen mir Alpa-Franzbranntwein Härten SieIhren Körper ab und machen ihn gegen die schädlichen Einwirkungen der rauhen Jahreszeit widerstandsfähiger. Befragen Sie Ihren Arzt!WaS macht man in Krisenzeiten am Land?Unwest von Zlin liegt das kleine, walachische DorfLujkovice mit seinen 620 Einwohnern und 2000 KLSteuergrundlage. Der Ertrag deS Gemeindever«mögens und der Gemeindeumlagen beträgt hier nichtmehr als 28.000 KL im Jahr. Dabei hat dieseGemeinde keine Schulden und schafft sich mit der.Zeit alles an, was sie zum Leben braucht. Wie?Der Baka'sche„Zlin" veröffentlicht s eine Unterredung mit dem Bauer Josef Slovak, dem Bürgermeister des Ortes, über das Gartenprogramm derGemeinde:„Sehen Sie die Hänge rings um denOrt", bemerkte der Bürgermeister,„heute find sienoch leer und öde, aber ich möchte es noch erlebenwollen, daß diese in Obstgärten umgewandelt find,die den Hauptteil deS Gemeindeoermögens darstellen. Wir haben uns das ins Gemeindeprogrammgegeben und haben auch schon angefangen. Nachdemwir kein Geld haben, sagten wir unS, daß die Gemeind« die Stecklinge besorgt und daß dann federGemeindefunktionär. vom Bürgermeister bis zumWachmann und den BereinSmitgliedern, zwei Grubeneigenhändig auSgräbt. So ist bereits eine ganzeAnzahl von Gruben zum Sehen vorbereitet."—Diese so ungeheuer einfache Methode der Selbsthilfe in Krisenzeiten zeigt deutlich den interessantenEinfluß der Bakaidee in der walachischen Umgebung Zlins.