Einzelbild herunterladen
 
  

Seitdem

-

-

In dem Verfahren der Prüfung der Pflegeftellen für

Dermischtes.

auch die Künstler ihren strapazierten Nerven eine Erholung gönnen bestehende Weißenfeer Gendarmerie hat unmittelbar nach der ihr| wenn er ihn mal abfaffe.- Ein Benge fagt jedoch aus, daß der Angeklagte möchten. Sind doch nur wenige Sterne in der Lage, die Hundstage gewordenen Verständigung die umfassendsten Nachforschungen nach die von der Anklage behaupteten schärferen Ausdrüde gebraucht und in Gastein   oder auf Helgoland   zuzubringen; bei den meisten auch der Verschwundenen eingeleitet. Der Weißensee und die ihn um gedroht habe, Hilbig die Ohren abzuhauen. Hilbig wurde ebenfalls der besseren Kräfte reicht die Gage kaum für die alltäglichen Be- gebenden Anpflanzungen sind eingehend durchsucht worden. Auch eidlich vernommen. Er bestritt in seiner Aussage die Richtigkeit dürfnisse des Künstlers und seines leidigen Schattens, des den Orankensee in hohen- Schönhausen haben Ruderer, die sich frei- der Angaben des Angeklagten. Zwei weitere Zeugen wußten wenig Agenten, Einige Theater helfen sich mit Weh und Ach willig zur Verfügung gestellt, abgesucht alles vergebens. Es ist zu bekunden, indessen bestätigte eine Zeugin dem Angeklagten, daß ihre über die Sommermonate hin; ein paar Fremde kommen immer übrigens nicht die Möglichkeit ausgeschlossen, daß Fräulein Beiler Kinder schon von dem Verwalter geschlagen worden seien. Der Angeklagte noch und decken am Ende wenigstens die Unkosten. vielleicht unter fremdem Namen in irgend einem Krankenhause wurde nur wegen Beleidigung des Hilbig zu einer Geldstrafe von sich freilich die Specialitäten- Theater mit ihrem abwechslungsreichen der Umgebung Berlins   Aufnahme gefunden hat, da sie den Strapazen 20 m. verurteilt. Die Drohungen, H. die Knochen zu zerschlagen Programm die Gunst des Publikums erobert haben, sieht es aller- eines viele Tage währenden Umherwanderns im Freien kaum ge- und ihm die Ohren abzuhauen, hielt der Gerichtshof für leere dings auch mit dieser Hoffnung immer trüber aus. Zu den mute wachsen sein dürfte, um so weniger, da sie aller Subsistenzmittel Redensarten, die im Urteil nicht zu berücksichtigen feien. vollen Direktionen gehört die des Central Theaters, die ledig gewesen ist. ummidest vid burdandinio gestern sogar mit einer Abwechslung gekommen ist. Nachdem die liebenswürdige Puppe" ihre Schuldigkeit gethan hat, bringt die städtische Pflegekinder hat die Versammlung der Waisenräte und C Leitung des alten Johann Strauß Waldmeister  " auf ihr Waisenpflegerinnen in Charlottenburg   eine bemerkenswerte Opfer der göttlichen Weltordnung. Aus Dresden   wird Operettenrepertoire. Nur wenige Melodien in diesem vor drei Jahren Neuerung beschlossen, indem die Prüfung allein den Waisen- berichtet: In der vergangenen Nacht ermordete der Bauarbeiter herausgekommenen Stück erinnern an die alte Kraft des Walzer- pflegerinnen als geeignetes Feld für ihre Thätigkeit übertragen Ludwig in feiner Wohnung, Altenbergerstr. 25, im Vororte Striefer komponisten  ; meist schleicht die Musik müde dahin als Illuſtration wurde. Um aber einheitliche Anforderungen in der ganzen Stadt seine Ehefrau und sein jähriges Töchterchen, steckte sodann die der betrübenden Wahrheit, daß die Tage der prickelnden, luſtigen Operette, die sich einst mit Helena" und der Fledermaus" zur Geltung zu bringen, soll die Prüfung durch eine Kommission Wohnung in Brand und entfloh. Frau und Kind wurden heute in die Welt erobert hatte, für immer dahin find. Eine recht gute Frau Schaaf, Dölling, von Studnik, Bonath und Berger gewählt bewirkt werden. In diese Kommission sind die Waisenpflegerinnen frühester Morgenstunde entseglich verstümmelt und verbrannt auf­Aufführung machte im Central- Theater die Mängel der Musik und & esumnachtung gehandelt, die auf seine schwere Not der noch dürftigeren Handlung vergessen. Freilich war dem Fräulein worden. I age zurückzuführen ist. Er sollte heute aus der Wohnung Gertrud Schwedler aus Stettin  , das die Rolle der Sängerin Einen allgemeinen Pensionsfonds für Angestellte und ermittiert werden und hatte noch kein anderes Unterkommen. Pauline übernommen hatte, nicht der fede Ueckermut der hier un- Arbeiter in städtischen Diensten will Potsdam   einer Korrespondenz Er war seit 14 Tagen arbeitslos, vermutlich dürfte er auch Selbst­vergessenen Frau Kopaczy eigen, doch leistete sie gesanglich billigen zufolge schaffen. Eine bezügliche Vorlage des Magistrats ist der mord begangen haben. Anforderungen durchaus Genüge. Eine drollige Figur schuf Herr Stadtverordneten- Versammlung zugegangen. Sondermann in seinem Professor der Botanit. Hoffentlich hilft

"

der Waldmeister" das Central- Theater mit einigem Anstand über die Tage sommerlicher Schwüle hinweg.

follen.

Gerichts- Beitung.

Wegen Erpreffung bestraft und doch an Ehrenhaftigkeit das ist hoch über den Durchschnittsordnungsstüten stehend bei Arbeitern selbstverständlich nichts neues.

In Hamburg   ist Adolf Mehrkens, der Direktor der dortigen Bach- Gesellschaft, gestern gestorben.

Viel des Segens. Am Freitag wurde hier ein Werkführer von seiner Gattin mit Vierlingen weiblichen Geschlechts be­schenkt. Eins der Kinder kam tot zur Welt, die drei übrigen sind lebensfähig. In Lübeck   gerieten Mittwoch auf der Zoll- Petroleumrampe des

Im Schiller Theater wird Sonntagnachmittag Der Wider: spenstigen Zähmung" als 5. Vorstellung im Shakespeare- Cyclus gegeben, abends findet eine Aufführung der Frau vom Meere" statt. Für die nächste Woche ist als Novität Die schöne Toledanerin" von Lope de Vega  in der Bearbeitung von Eugen Babel und Die Schulreiterin" angesetzt. Die legte Borstellung in diesem Jahre wird ein Einafter bilden, in dem Ein Streittomitee hatte verschiedenen Meistern einen des Bahnhofes heute Abend mehrere hundert Petroleum­zwei in Berlin   noch nicht gegebene Stückchen zur Aufführung fommen Lohntarif zur Genehmigung vorgelegt mit der Erklärung, fässer in Brand: trotz des großen Feuers und der mächtigen daß, wenn fie dem Gesuche nicht nachkommen sollten, Rauchentwickelung gelang es, den Brand auf seinen Herd zu be Tas Preisgericht der Ausstellung für Krankenpflege in der die Kommission gezwungen sei, anderweitige Maßregeln zu schränken. Bhilharmonie hat seine Thätigkeit begonnen und hofft seine Arbeit in den ergreifen. Sie wurden wegen Erpressung verurteilt und es ist Auf der kaiserlichen Werft in Riel ereignete fich heute ein ersten Tagen der nächsten Woche zu beenden, so daß voraussichtlich Mitte festgestellt worden, daß unter den anderweitigen Maßregeln Streit tödtlicher Unglücksfall, indem am Bord des Schulschiffes Main   einem nächster Woche das Ergebnis wird verfündet werden können. und Sperre gemeint gewesen sei. Die dagegen eingelegte Revision Arbeiter der Kopf zerschmettert wurde. hat das Reichsgericht nach der Deutschen Juristenzeitung" verworfen. Insbesondere die Sperre sei für den Arbeitgeber eine sehr nachteilige Maßregel; damit sei gedroht worden und das Komitee habe damit zwar nicht für sich, aber für die bbie_Arbeiter, also für Dritte, einen Vorteil den höheren Lohn zu er langen gesucht, auf welchen sie nur durch einen neu abzuschließenden Vertrag einen Anspruch erlangen wollten, welcher aber durch Zwang herbeigeführt werden sollte.

Eine partielle Sonnenfinsternis, die unter günstigen Bedingungen in Berlin   fichtbar ist, findet am Donnerstag, den 8 Juni, morgens in der Zeit von 5 Uhr 48 minuten bis 6 Uhr 46 Minuten statt; der Mond wird etwa ½ des Sonnendurchmessers bedecken. Die Urania Sternwarte wird dem Publikum zur Beobachtung des interessanten Phänomens bereits um 5 Uhr geöffnet werden. Um 5% Uhr hält Herr G. Witt im Theater: faal einen furzen erläuternden Vortrag mit Lichtbildern über Bedeutung und Verlauf der Finsternis.

-

-

-

Der gemeldete Raubanfall im Hause Allerheiligenstr. 45 zu Frankfurt   a. M. ist von der Kriminalpolizei dahin aufgeklärt, daß die angeblich beraubte Frau die ganze Erzählung erfunden hat, um das Verschwinden des Sparkassenbuches glaubhaft zu machen. Die Frau gestand, sie habe sich die eine Hand selbst an den Fuß­boden genagelt und darauf die andere in die bereitgehaltenen Fesseln geſtedt.

Ein scheußlicher Kindesmord erregt in Friedeberg in der Neumark in hohem Maße die Gemüter. Durch amtliche Ermittelungen ist folgendes festgestellt worden. Vor eiwa drei Wochen genas die unverehelichte, in der Fabrikengasse wohnhafte H. eines Kindes, dessen Geschlecht nicht festzustellen ist. Da ihr das Kind sehr im Wege war, hat die unnatürliche Mutter dasselbe wenige Tage nach der Gebirt im Ofen verbrannt. Als die Behörde von dem Kindesmorde Kennt Ein Abenteuer im Café National beschäftigte gestern das nis erhielt, wurde die Mutter verhaftet. Beim Verhöre gestand sie hiesige Schöffengericht in einer gegen den Zahlkellner Seidl, den nach hartnäckigem Leugnen den begangenen Mord auch zu, gab aber Geschäftsführer des Cafés, Wedel  , und den Kellner Muth ge- an, die Stindesleiche auf dem Galgenberge vergraben zu haben. Da richteten Anklage wegen gemeinschaftlicher Körperverlegung. die angestellten Nachgrabungen aber resultatlos blieben, hat die 3wei Jünger der Rechtsgelahrtheit machten es wie so viele andere Rabenmutter endlich eingestanden, ihr Kind im Ofen verbrannt zu junge und alte Leute: fie begaben sich eines Abends, nachdem sie mehrere haben.

Feuerbericht. Donnerstagnachmittag wurde die Feuerwehr Wenn solches den Arbeitern Unternehmer find bekanntlich in nach dem Bleichröderschen Bankhause in der Behrenstraße ge- ähnlichen Fällen noch nie bestraft worden schon heute passiert, rufen. Hier war durch Kurzschluß der elektrischen Leitung im so wird unter dem Fleisch und Blut gewordenen 3uchthaus Konferenzfaale ein Deckenbrand entstanden, der jedoch noch recht- gese derjenige Arbeiter, der unter seinesgleichen als ehren­zeitig unterdrückt werden konnte. In der vorhergehenden Nacht war haft gilt und noch nicht bestraft ist, als Rarität ins Panoptikum Fennstraße 33 ein Zimmerbrand abzulöschen, der fast die ge- fommen. famte Einrichtung zerstörte. Durch Unvorsichtigkeit beim Gasanzünden gerieten Neue Roßstraße 17 die Gar dienen eines Schaufensters Feuer; indes gelang dessen Dämpfung, bevor der Ladeninhalt in Mitleidenschaft gezogen wurde. Ein Alarm nach Golzstraße 23 auf Schöneberger Revier war veranlaßt durch in Brand geratene Wäsche im Badezimmer. Granseer straße 4 hatte glühende Asche unter der Kochmaschine die Dielung in Brand gesezt, ohne jedoch erheblichen Schaden anzurichten.

TISC

Aus den Nachbarorten.

Der Socialdemokratische Verein von Nieder: Schöneweide Johannisthal hält seine Mitgliederversammlung am 3. Juni, abends Uhr im Lokale des Herrn Strecker in Nieder- Schöne­

weide ab.

Schoppen mit einander geleert hatten, zum Schluß noch in das Café Duellprügelet mit tödlichem Ausgang. Infolge eines in National, um dort noch ein halbes Stündchen zu verplaudern. Plöß- Klausenburg in einem Kaffeehause entstandenen Streites fand lich segte sich eine der in diesem Café heimischen Damen" dem zwischen dem Professor Oberschal und dem Gutsbefizer Kutnoky ein einen Referendar unmittelbar an die Seite und als dieser sie nicht pistolenduell statt, bei dem letzterer durch einen Schuß in den Kopf beachten wollte, wurde sie böse und behauptete plöglich, der Herr sofort getötet wurde. fäße auf ihrem Kleide. Sie rief auch ohne weiteres den Kellner Muth

herbei, dieser fühlte sich gedrungen, dem Referendar, der absolut nichts Wegen eines Falles von gelbem Fieber in New- Orleans  verbrochen hatte, dringend anzuraten, sich anständig zu benehmen." hat die Stadt Texas   für Herkünfte aus New- Orleans   eine Quaran­Als er darauf eine abweisende Antwort erhielt, wurden der Ge- täne angeordnet. Rigdorf. Die Stadtverordneten- Versammlung beschäftigte sich schäftsführer und der Zahlfellner herbeigerufen und nun wurde- Aus Stuttgart   wird berichtet: Bei Groß Gartach wurde die gestern mit der Verfügung des Magistrat, durch die ihrem Submissions- wie der Staatsanwalt gestern meinte, in der dort üblichen" Lehrerin Fräulein Gilbert aus Konstanz   auf dem Wege zur Bahn beschlusse vom 13. April die Zustimmung versagt wird.( Siehe Weise- ( Siehe Weise der junge Mann gewaltsam hinausbefördert und von einem Strolch angefallen und als sie sich zur Wehr setzte, " Vorwärts" vom Dienstag.) Nach langer Debatte wurde beschlossen, eine hinter dem den Eingang abschließenden Vorhange mit Faust niedergestochen. Der Thäter ist festgenommen. gemischte Kommission zum Zwecke einer Verständigung zu bilden. schlägen regaliert. Der Staatsanwalt erachtete diesen Thatbestand Triest  . Provenienzen aus Alexandrien   unterliegen wegen Die Versammlung wählte neun Herren dazu, darunter die Genossen durch die Beweisaufnahme für festgestellt und beantragte gegen Bestgefahr einer siebentägigen Quarantäne einschließlich der Fahrzeit. Regerau, Mitschte und Wa ch. jeden der Angeklagten zwei Monate Gefängnis, da es Die in Alexandrien   festgestellte Strankheit ist einfache, nicht Aus Rigdorf. Vor kurzem wurde, wie wir berichteten, ein im öffentlichen Interesse liege, das Publikum, welches öffentliche ansteckende Beulenpest. Der epidemische Charakter ist in keinem Knabe von einem jungen Burschen auf dem Tempelhofer   Felde an- Lokale besuche, vor derartigen Excessen der Angestellten zu schüzen. Falle vorhanden. In Kairo   und den Provinzen ist, im Gegensatz zu Der Gerichtshof war derselben Ansicht, war jedoch andererseits anderslautenden Gerüchten, kein solcher vorgekommen. Die Stimmung gefallen und des Gelbes wig her, br beraubt helpolizei fost der Meinung, daß man an ein Lokal, wie das Café National, wo auker der verschiedenen Bevölkerungsklassen gefalle In Thäter, ein gewisser Paul Wittke, von Kriminalpolizei   gewissen Damen des Abends zumeist Herren in angeheiterter Alexandrien famen im letzten Monat mur 9 Pestfälle vor. Sieben genommen und in das Untersuchungsgefängnis eingeliefert worden. gewissen Damen des Abends zumeist Herren in angeheiterter Alexandrien famen Wegen Sittlichkeitsvergehens gegen ein dreizehnjähriges Mädchen Stimmung zu verkehren pflegen, einen anderen Maßstab legen müsse, der Erkrankten wurden geheilt oder befinden sich auf dem Wege der als an andere, anständige Cafés. Der Gerichtshof verurteilte Seidl zu 300 m. Geldstrafe event. 30 Tagen Gefängnis, Muth zu 150 M. Geldstrafe event. 15 Tagen Gefängnis. wofür ich bantend quittiere. Wedel   wurde mangels ausreichender Beweise freigesprochen.

-

der

Kopfstraße

der Maurer Th. aus wurde verhaftet. über dessen Der ehemalige Droschkentutscher Matausch, Berhaftung wegen eines Ueberfalles auf ein junges Mädchen wir gestern berichteten, hat sich nachträglich auch als ein gefährlicher Zeichenfledderer entpuppt. Mehrere derartige Fälle sind bereits fest­gestellt, bezüglich anderer schwebt noch die Untersuchung.

Die

Genesung.

Für den Ziethenfonds erhielt ich durch A. Gerisch aus Suhl   4,20 m., Berlin  , 1. Juni 1899. W. Liebknecht. Marktpreise von Berlin   am 31. Mai 1899 nach Ermittelungen des fgl. Polizeipräsidiums. D.- Ctr. 16,30 15,-Schweinefleisch. 1 kg

Weizen

* Roggen * Futter- Gerste Hafer gut

"

15,40 14, Kalbfleisch

"

"

1,60 1,10 1,80 1,-

"

13,50 12,80 Sammelfleisch

"

1,60 0,90

15,60 15,10 Butter

2,60 2,-

"

mittel

"

15,- 14,50 Gier

60 Stüd

3,60

2,-

14,40 14, Karpfen

1 kg

2,-

1,20

4,-

3,50 Aale

2,80

1,40

6,80

4,20 Bander

"

"

2,60

1,-

40,

n

25,

Hechte

"

2,20

1,20

50,

25,

Barsche

"

"

1,60

0,80

70,

30,

Schleie

"

"

2,80 1,20

6,-

4,- Bleie

1,20 0,80

1,60

2,50

1,20 1,-

gering Richtstroh Heit Erbsen ) Linsen

Speiſebohnen Rartoffeln, neue Rindfleisch, Keule 1kg

do. Bauch

"

1,20 Strebje per Schock 12,-

*) Ermittelt pro Tonne von der Centralstelle der Preuß. Landwirt­Notierungsstelle und umgerechnet vom Polizeipräsidium

-

-

schaftskammer für den Doppel- Centner. ) Kleinhandelspreise. Produktenmarkt vom 1. Juni. Weizen und Roggen gaben bis nach. Hafer und Mais lagen ebenfalls schwach. Rüböl dagegen ziemlich fest. Am Spiritusmartt blieb Geschäftsstille vor: herrschend, doch konnte sich die Tendenz behaupten. Angeboten waren 73 000 Liter 70er Ware, die wie gestern mit 40 m. gehandelt wurden. Der Terminmarkt verkehrte zu gestrigen Wertnotierungen fest.

Wie notwendig es ist, daß ein gewiffer Sittlichkeits paragraph im Strafgesetzbuch beseitigt werde, zeigt ein Vorfall, über den uns folgender Gerichtsbericht zugeht: Dem Sumpfe der Die Aufnahme einer Anleihe von einer Million Mark Großstadt entsprossen war eine aus acht Köpfen bestehende Bande hat die Gemeindevertretung von Groß- Lichterfelde   in ihrer letzten Sitzung beschlossen. Diese Summe wird ausschließlich im jugendlicher Erpresser, deren Thaten gestern der Prüfung der Interesse der vorzunehmenden Kanalisation des Ortes Ver- 3. Straffammer unterlagen. In Berlin   giebt es eine Unzahl von wendung finden. Der Kaufpreis des zu Riefelzweden zu erwerbenden höchst gefährlichen Burschen, die sich in freundlicher Weise Fremden, Rittergutes Werben beträgt allein schon 525 000 m. Infolge des die ohne Begleitung durch die Straßen Berlins   ziehen, oder anderen einzelnen Herren nähern, mit ihnen Bekanntschaft Einspruches der Gegner der Kanalisation hatte am 27. April dann unter allerlei versteckten und offenen dieses Jahres eine Besichtigung des Gutes Werben durch eine anknüpfen und Drohungen Gelder von ihnen zu erpressen wissen. Ministerial- Kommission stattgefunden. Diese verlangt von der Ge­meinde noch den Nachweis, daß der Untergrund des Gutes auch gestern auf der Anklagebank erschienenen Verbrecher dieser Art, die über die Tiefe der Bohrlöcher hinaus aufnahmefähig ist, sowie schließlich allesamt von dem Kriminalkommissar v. Tresckow feſt­weitere Aufschlüsse über die Grundwasser und Vorflutverhältniffe. genommen worden find, haben die Erpresserschraube gegenüber einem Offizier und einem Professor einer auswärtigen Universität Gemeindevorsteher Schulz gab in der Sitzung die Erklärung ab, in unerhörtem Maße angezogen. Zu dem letzteren reisten die Mit­daß an die Kommission in einigen Tagen ein Bericht abgehe, der sie sicher glieder der Bande wiederholt hinüber, erpreßten von ihm wieder befriedigen werde. Das Botum der Ministerial- Kommission dürfte dahin lauten, daß Werben zur Berieselung geeignet erscheine. Ein Anholt   Gelder und lockten ihm schließlich 1000 m. aus der Tasche, an­trag des Gemeindevorstandes auf Herbeischaffung eines Betriebsfonds geblich um damit nach Amerifa auszuwandern. Die Ver­Handlung, welche bei geschlossenen Thüren geführt wurde, von 100 000 M. wurde vielseitig bekämpft und schließlich zurück- endete mit der Verurteilung des Kellners Georg Kubidi zu gezogen. Bemerkenswert ist noch die Abtretung von 8 Quadratruten Landes an den Hauptmann Cremat für dessen Geflügelzucht- Unter- einem Jahr Gefängnis, des Schreiberlehrlings Gebers nehmen zu dem auffallend niedrigen Preise von 25 M. pro Quadrat- 34 9 Monaten, des Buchbinders Oskar Gleisberg zu 1 Jahr 6 Monaten, des Goldarbeiters Staupe zu 2 Jahren, des rute. Diese Noblesse der Gemeinde Privatbesigern gegenüber er Stellers Hans Haud zu 2 Jahren, des Kutschers Otto scheint umsoweniger angebracht und unbegreiflich, als die Gemeinde chudardt zu 3 Monaten, des Kellners Herm. Strahl zu in umgekehrten Fällen, wo sie von Privaten Grund und Boden zu 2 Monaten und des Kellners Mar Paul zu 9 Monaten eriverben gezwungen ist, geradezu exorbitante Preise bezahlen muß. Bei der Erwerbung eines Grundstüdes für das zu errichtende Amts- Gefängnis. Ein neunter Angeklagter wurde freigesprochen. gerichtsgebäude wird die Probe auf das Erempel gemacht werden Mieterfreuden. Wegen Beleidigung und Bedrohung hatte sich tönnen. gestern der Kassenbote Glies che vor dem Schöffengericht I. Ab­teilung 131 zu verantworten. Es wurde ihm vorgeworfen, daß er Ein schwerer Schicksalsschlag hat die Familie des Gastwirts ben Hausverwalter il big aus dem Hause Swinemünderstr. 91 mit und Hausbesizers Goldader aus der Residenzstraße Nr. 27 zu einigen Schimpfnamen bedacht und erklärt habe, er werde ihm die Knochen Reinidendorf getroffen. Goldader geriet am Sonnabend mit einem Arbeiter, den er entlassen wollte, wegen der Versicherungs- entzweischlagen und die Ohren abreißen. Gliefche führte dagegen marken in Streit. Als er ihn aufforderte, sein Haus zu verlassen, aus: Seitdem er es durchgesezt habe, daß Hilbig als Hausverwalter in seiner Wohnung verschiedene Reparaturen habe veranlassen ergriff der Arbeiter in der Wut einen Spaten und spaltete Goldader müssen, prügele dieser Verwalter fortgefeßt seine, des An­mit einem wuchtigen Hiebe den Schädel. Frau Goldader, die feit längerer Zeit herzleidend war, sah als unfreiwillige Zeugin dem geklagten Kinder. Seine zehnjährige Tochter habe er so gegen den Kopf geschlagen, daß fie mehrere Nächte nicht schlafen. blutigen Vorfalle zu. In der Aufregung wurde sie vom er tonnte. Und mit seinem vierjährigen Knaben habe er zum Arzt fchlage gerührt, brach zusammen und starb auf der Stelle. Gold- gehen müssen, nachdem H. den Jungen gegen die Ohren geschlagen ader, der zunächst in Reinickendorf   behandelt wurde, mußte jeßt nach habe. Der Arzt habe festgestellt, daß das Gehör des Kleinen gelitten Swinembe. 768 Berlin   in ein Krankenhaus gebracht werden, da nur eine Operation Hamburg  habe. Auch sei Hilbig gelegentlich einer schon ausges 769 WNW 3Heiter Berlin  ihn vielleicht retten tann. Er liegt auf den Tod danieder, während führten Klosett Reparatur in feine Wohnung einge- Wiesbaden   7710 2 wolfen! 11 Aberdeen  seine Frau gestern beerdigt wurde. End), bit brungen, obwohl seine Frau, die erst wenige Tage vorher München   771 SO 2h1b.beb. 15 Paris  769 Still Die vermißte Kunstschülerin, Fräulein Gertrud Beiler. welche, entbunden worden sei, fich dagegen gefträubt habe. Infolge der Auf- Wien -hlb. bed. 14 toie berichtet, nach ein au ihre Angehörigen gelangenden Mitteilung regung sei seine Frau schwer erkrankt. Darüber sei er natürlich sehr Wetter Prognose für Freitag, den 2. Juni 1899. Etwas wärmer, troden und vielfach heiter, zeitweise woltig bei am Montagnachmittag in Neu- Weißensee gesehen worden sein aufgeregt gewesen, und er habe sich dazu hinreißen lassen, Hilbig eine Berliner   Wetterbureau. foll, ist auch dort vergeblich gesucht worden. Die aus zehn Mann Memme zu nennen und zu erklären, er werde ihm die Ohren reiben, I schwachen füblichen Winden.

Briefkasten der Redaktion.

Tie juristische Sprechstunde wird Dienstags, Donnerstags und Freitags abends von 7 bis 8%, Uhr abgehalten. 3. 14. Sie meinen wahrscheinlich die von Ludwig Hercher in Chars lottenburg geschriebene Broschüre Die Entwidelung Groß- Berlins   im Weſten", verlegt in der Krabbenschen Buchdruckerei, Koblenz  , Rheinſtr. 11. Jede Buchhandlung besorgt Ihnen dieſe Schrift.

Witterungsübersicht vom 1. Juni 1899, morgens 8 Uhr.

Stationen

Barometer

stand mm

7719

Wind­

richtung

Windstärke

Wetter

Temp. n. G.

5° C.= R.

Stationen

Barometer

Winds

richtung

Windstärke

Wetter

4h1b.beb. 13 Haparanda 755 NNM 4hlb. bed.  2wolfenl 11 Petersburg 757 WNW 2bebedt 13 Cort 765 SO 768 NO 770 Still

Temp. n. G.

16° C.= 4° R.

77526

4 heiter 2hlb. bed. -wolkenl.

15

12

16