Nr. 61 Donnerstag, 12. März 1936 Seite 5 MwtsM und Somfywfttifc der Monarchie ermöglicht werden. Die Erneuerung der Monarchie, sagte Wiesner weiter, werde auf ge­setzlichem Wege im Namen des Rechtes durchgeführt werden. Die Legitimisten lehnen eine Volksabstim­mung über diese Frage ab, da auch die Oefterrei- chische Republik des Jahres IS 18 ohne Abstimmung entstand. direkt geschadet haben.. DieSundatz Times" werfen dagegen die Frage auf, wie man sein Schicksal an einen Menschen binden könne, der imstande ist, euch in jedem Augenblicke eine Ohr­feige zu versetzen und euch dann, während ihr euch von dem Schlage noch nicht erholt habt, neue ihm genehme Bedingungen aufzuzwingen. Ein Lohnkampff der österreichischen Metallarbeiter Legitimisten in die VF Innsbruck. (Tsch. P.-B.) Auf der Legitimisten­tagung in Innsbruck erklärte Dr. Wiesner, daß Vizekanzler Starhemberg in den nächsten Tagen eine öffentliche Mitteilung über die Eingliederung der legitimistischen Bewegung in die Vaterländische Front machen werde. Dadurch wird den Legitimisten eine noch intensivere Propagierung der Erneuerung| Der Sieger flieht Affnncion.(Stefans.) Der Sieger im Gran Chaeo-Krieg, General Esti Garribia, hat plötzlich im Flugzeuge das paraguayanische Staatsgebiet verlassen und ist nach Argentinien geflogen. Ge­wissen Anzeichen zufolge wollte er sich der gericht­lichen Verfolgung entziehen, die ihm sowie dem früheren Präsidenten der Republik , Ajala, vom gegenwärtigen Vorsitzenden der paraguayanischen Revolutionsregierung, Obersten Franco, drohte, und zwar deswegen, weil sie aus persönlichen Gründen den Sieg Paraguayas-abgeschwächt haben. Der offiziöseT e m p s" meint:Deutsch­ land hat endgültig die Maske abgeworfen... Im März vorigen Jahres hat der Völkerbundrat eine Entschließung angenommen, die die Aufrüstung des Reiches verurteilte und die Anwendung von ökonomischen undfinan- ziellen Sanktionen für den Fall vorsah, falls irgendein Mitglieds- oder Nichtmitglieds­staat seine völkerrechtlichen Verpflichtungen ver­letzen sollte. Entweder ist diese Entschließung eine leere Demonstration gewesen, dann ist es um das ' Ansehen des Völkerbundes getan, oder muß diese Entschließung heute ihre praktische An­wendung sinken... Man kann keine Ver­handlungen mit einem Partner führen, der euch das Messer an die Kehle setzt." Tie ganze Pariser Presse äußert sich in ähn­licher Art, indem sie die juristische und politische Unhalrbarkeit der Hülerschen Berufung auf den russisch -französischen Pakt, als einen Grund für die Remilitarisierung der Rheinlandzone nachweist. Eine Ausnahme stellt der rechtsge­richteteJour" dar, der einen Leitartikel unter dem vielsagenden Titel veröffentlicht: Run sind wir in einen deutsch­russischen Krieg hineingeschlid­dert!" Die Zeitung betrachtet die Besetzung der Rheinlandzone als den ersten Akt des deutschen Feldzuges gegen Moskau und bedauert, daß man Hiller durch die Ratifizierung des ruffisch-fran­zösischen Paktes den nach Ansicht desJour" wohlbegründeten Borwand zur Zer­reißung des Locarno -Paktes gegeben habe. Karl Radek dagegen meint in denJswestija" (8. März), daß Hitler sich nur d e n A n- schein gebe, Rußland zu bedrohen, während er in Wirklichkeit Frankreich anzufallen beabsich­tige. Die deutsche Gefahr wende sich gegenwärtig vomOsten nach Westen. Die Londoner Sonniagspresse, die die Aktion Hitlers im allgemeinen verurteilt, ist in bezug auf die dagegen zu ergreifenden Maßnah­men außerordentlich zurückhaltend. Eine Aus­nahme bildet die WochenschriftObserver", die vom einflußreichen Publizisten. G a r w i n her­ausgegeben wird. Garwin, der stets g e g e n d i e Sanktionspolitik aufgetreten ist, erachtet die Besetzung der Rheinzone alsgerecht". In­dem Garwin sich äußerst skeptisch in bezug aus die»Anwendung von Sanktionen gegenüber Deutschland äußert, versteift er sich sogar zu der Behauptung, eines der wichtigsten Resultate der Hitlerschen Aktion würde darin bestehen, daß d i e Sanktionspolitik ein für allemal er­ledigt sein werde. Sehr symptomatisch ist der Artikel des bekannten Journalisten Ward P r i r e inSunday Dispatch". Ward Price ver­steht vollkommen die begründeten Befürchtungen Frankreichs angesichts der neuen Tatsachen, aber falls Hitler doch aufrichtig sei, solle man doch seine Vorschläge prüfen. Tenn sonst bleibe ja nichts anderes übrig, als ein neuer Grotzkrieg. Es wäre aber äußerst schwierig, die britische Nation zu einem Kriege zu zwingen, der wegen Ereignissen ausbrechen würde, die sich auf deutschem Territorium abspielen und die eigentlich keiner anderen europäischen Macht Aus Wien wird uns geschrieben: In den letzten Tagen ist es in den Auto­mobilfabriken Fiat und Saurer in Wien zu hef­tigen Lohnkämpfen gekommen. Die beiden Fabri­ken hatten von ihren Arbeitern seit dem Jahre 1931 unter Hinweis auf die ungünstige Ge­schäftslage einen Lohn- und Akkordabbau er­zwungen, der sich zwischen 30 und 41 Prozent bewegte. Damals haben die Unternehmer bindend versprochen, daß sie bei einer Besserung der Kon­junktur die Löhne wieder erhöhen würden. Nunmehr ist diese Konjunkturbefferung ein­getreten und die Arbeiter erhoben» insbesondere gestützt auf den von der Einheitsgewerkschaft so heiß propagierten Ständegedanken die Forderung, man möge ihnen die Löhne zunächst um 15 Pro­zent erhöhen. Sie forderten also nicht die volle Rückgabe des seinerzeitigen Lohnabbaus, sondern nur knapp die Hälfte. Damals besuchte der So­zialminister Dr. Dobretsberger den Fiat­betrieb und bezeichnete die Lohnforderungen als durchaus gerechtfertigt. Die Unternehmer lehnten aber jede Erhöhung der Löhne ab. Darauf traten die Dreher und Fräser im Fiat-Betrieb in passive Resistenz, die Unternehmer antworteten mit der Entlassung von 20 Arbeitern, die jedoch unter dem Druck der übrigen Arbeiter wieder ausgenommen werden mußten. Die Cinheitsgelverkschaft glaubte, daß da­mit die ganze Bewegung erledigt sei. Die Arbei­ter waren jedoch anderer Meinung und forderten die Einleitung von Verhandlungen. Die Unter­nehmer lehnten selbst dies ah und erst nach einer Vorsprache bei Bundeskanzler Schuschnigg , konn­ten die Unternehmer gezwungen werden; sich überhaupt zu Verhandlungen zu bequemen. Sie erklärten aber neuerlich, daß sie nicht gewillt seien, irgendwelche Zugeständnisse zu machen und bezeichneten die ganze Aktion als eine Machen­schaft der illegalen Gewerkschaft. Ueberdies seien auch die bestehenden Lohnsätzesozial gerecht­fertigt". Die beiden Sekretäre der Einheits­gewerkschaft, Dr. Polla und Legat, welche die Forderungen der Arbeiter vertreten sollten, schwiegen während der Verhandlungen» so daß diese ergebnislos abgebrochen werden mußten. Die enttäuschten Arbeiter wendeten sich neuerlich an den Bundeskanzler, der sie jedoch nicht mehr empfing, sondern ihnen mitteilen ließ, daß er sich inzwischen auf Grund seiner Informationen überzeugt habe, daß die Löhne der Fiat- und Saurer-Arbeitersozial gerechtfertigt" seien. Er hatte sich also im Handumdrehen die Argumen­tation der Unternehmer zu eigen gemacht. Darauf blieb den Arbeitern nichts übrig, als ihre bisherigen Kampfmittel zu verschärfen. Sie legten am 20. Feber in beiden Fabriken die Arbeit nieder, blieben aber im Betrieb. Der Streik dauerte noch am 21. Feber an, als in der den Arbeitern geraubtenArbeiter-Woche" ein Artikel des Herrn Dr. Polla erschien, der mit den Worten begann:Die Schlacht ist für die Arbei­ter und die Gewerkschaft verloren. l" Das schrieb das gleichgeschaltete Blatt im selben Zeit­punkt, da die Arbeiter trotz aller Gefahren zum äußersten Kampfmittel des Streiks gegriffen hatten! Als am Nachmittag des 21. Feber in bei­den Betrieben Belegschaftsversammlungen statt­fanden, ging ein Entrüstungssturm gegen die bei­den Sekretäre der Einheitsgewerkschaft los. Stür­misch wurde der Ruf nach der Wiederherstellung der Gewerkschasts- und Organisationsfreiheit so­wie nach freien Wahlen der Vertrauensmänner laut. Schon am Tage vorher hatte eine Ver­trauensmännerkonferenz der Arbeiterschaft aller Automobilbetriebe der Leitung der Einheits­gewerkschaft in aller Form das Mißtrauen aus­gesprochen. Obwohl in beiden Belegschaftsversammlun­gen einmütig der Beschluß gefaßt worden war. Der Froschteich Tatsachenroman and Parteigeschäft Im verflossenen Jahr sind mehrere Bücher aus kommunistischer Feder erschienen, die den deut­ schen Kerker schilderten, die unterirdische Arbeit der Illegalen, den Kampf der Verfolgten. Diese Bücher emigrierter Schriftsteller wie Heinz Liep- mann, Bredel und Richard Billinger hätten eine Bereicherung jener dringend nötigen Literatur sein können, die dem Ausland Kunde vom deutschen Kampfe, von der Hitlerbarbarei geben. Solche Bücher haben ihren dokumentarischen und agitato­rischen Wert, auch wenn sich darin Wahrheit mit Dichtung mischt. Der Leser durchlebt das, was er aus der Zeitung weiß, noch einmal stärker, wenn er diese Dinge in der Form der Chronik an han» dclnden Helden erlebt. Aber die Wirkung dieser sogenannten Tat­sachenromane wurde abgeschwächt durch agitatori- sckie Kniffe, die fälschende Züge in das furchtbqre Gesamtbild tragen. In allen diesen Büchern wird der kommunistische Kampf gegen die Sozialdemo­kratie in einer billigen, allzu billigen Weise fort­gesetzt. Der Leser sieht nur kommunistische Hel­den; es tauchen zwar auch einige anständige So­zialdemokraten im Blickfeld auf, aber sie müssen vor den kommunistischen Argumenten die Segel streichen, und zum Schluß gibt es immer bekehrte SPD -Leute. In jenen unseligen Zeiten, da die Kommuni­sten ihren Kampf gegen die deutsche Demokratie noch auf der Straße kämpften, kam es ost vor, daß nack der Pauke eines kommunistischen Straßenred­ners plötzlich einer aus der zuhorchenden Gruppe sprang und sein sozialdemokratisches Mitglieds­buch zerriß. Das war immer bestellte Arbeit. Auf der Höhe dieses Tricks steht die antisozialdemokra­tische Agitation dieser»Tatsachenberichte aus dem neuen Deutschland ". Das Werben für die Ideen des Sozialismus hat selbstverständlich auch in der Belletristik seinen Platz und wir wünschen der sozialistischen Arbeiter­schaft die großen, überzeugenden dichterischen Ge­staltungen ihrer Gedankenwelt. Was jedoch in der genannten Gattung Bücher geschieht, ist der Ver- such, mit der Aufzeichnung schwerer, erlebter Lei­den gleichzeitig einen traurigen Bruderkamps neu aufzuwärmen und zu verewigen, statt seine schwächende Wirkung zu zeigen. Und dar­auf käme es an. Es kamt durchaus nützlich sein, die Fehler der deuffchen Arbeiterbewegung auch in neudeutscher Chronik zu beleuchten, aber dann muß es von höherer Warte geschehen als es die Zinnen der> kleinen Parteiagitation sind. Dann müssen schon die Fehler aller Teile der Arbeiterbewe­gung zu sehen sein. In Wahrheit nämlich werden von den Illegalen im Dritten Reich auch die Sün­den der Kommunisten recht scharf kritisiert, von unserer wie von eigener Seite. In Wahrhest ist vielen Linksradikalen drüben längst so mancher Widerspruch aufgcgangen; oder glauben die kom­ munistischen Wortführer, es spiele drüben in den Diskussionen keine Rolle, wenn sie heute für Deutschland mit großem Pathos jene demokrati­schen Menschenrechte fordern, die sie einst Seite an Sefte mit den Haken kreuz lern in den Dreck zogen! Wir begrüßen diese Wandlung sind meinen, daß sie die Moskauer dort, wo sie Vergangenes aufwärmen, etwas nachdenklicher und selbststitischer stimmen sollte. Die belletristisch« Hetze gegen di« Sozialdemokratie wird auch nicht annehmbarer, wenn sich dabei ein Schriftsteller wie H. Liepmann hartnäckig als Parteiloser ausgibt. Er mußte sich bereits von Schweizer sozialdemokratischen Blät­tern sagen lassen, daß seine Feder jede solche Par­teilosigkeit vermissen läßt und von gewissen kom­ munistischen Agitationslügen nicht loskommt. In diesen kommunistischen Büchern fehlt der politischen Diskussion einfach jenes Maß von Wahrhaftigkeit, Wirklichkeitstreue und Selbst­besinnung, ohne die es starke nachhastige Erschüt­terungen durch Literatur nicht gibt. Wir freuen uns, feststellen zu können, daß alle antifaschistischen Zustandsschilderungen» die bisher aus unserem Lager erschienen, frei von der hier gekennzeichneten kleinlichen Parteimache sind und wir hoffen, daß es in unseren Reihen so bleibt. Dichten heißt nach dem Worte eines Großen: Gerichtstag halten über sich selbst. Das gilt auch von der durch Phantast« und Erlebtes erweiterten Reportage. Aber diese Liepmann, Bredel und Ge­nossen kennen in der Diskussion ihrer Helden nur das billige Scherbengericht über die unbequeme be-- nachbarteKonkurrenz". Becher hat sogar eine ganze lange Ballade daran gehetzt, um die Schäd­lichkeit der SPD darzutun. Engherzige Moskauer Direktiven machen diese Bücher so kurzlebig und stempeln sie zu Pärteitraktätchen, die das eigene Lager und die Vergangenheit lediglich aus der Froschperspektive sehen dürfen. Aus dem eige­nen harten Erleben, aus dem Heroismus und den Leiden derer drüben entsteht so leider nicht das große Heldenepos, sondern das tteine Partei-" gcschäft. Der Leser merkts und die Wirkung gegen die Hitlerbarbarei wird zerlöchert und zerspalten. Sollten sich Berlage wie Malik, Editions Du Car­refour(Paris ) und Europa-Verlag (Zürich ) schon derart vom Moskauer Wohlwollen abhängig füh­len, daß sie sich solche Erwägungen nicht gestatten können? Aufgabe der emigrierten Schriftstellerei sollt: es sein, die ganze Stoßkraft gegen den faschistischen Feind zu richten, aber wo zum Schluß immer nur dersozialdemokratische Bonze" kapituliert und linksradikale Irrungen und Wirmngen überhaupt nicht gesehen werden, entstehen schablonenhafte Fälschungen, die jede Arbeiterbewegung vergiften pnd einst als traurige Dokumente eines verhäng­nisvollen Bruderkriegs gelten werden. Das ist ein trübes Schicksal namentlich für die Bücher jener kommunistischen Autoren, die gemeinsam mit so­zialdemokratischen Leidensgenoffen durch di« Fege­feuer des Dritten Reiches gingen. Karl Rothe . daß die Gewerkschaftsleitung bis spätestens 25. Feber ein günstiges Ergebnis des Lohnkampfes herbeiführen solle, unternahm diese nichts mehr. Dagegen wurden weitere Versammlungen einbe­rufen, in welchen der Staatssekretär Znidaric, gewissermaßen der Obmann der Metallarbeiter, das Wort ergriff. Auch hier ließen sich die Arbei­ter aber nicht beirren. Zeitweise war der Tumult so groß, daß Znidaric minutenlang nicht weiter­reden konnte. Hintennach hat dann die"Arbeiter-Woche" gegen das unsoziale Verhalten der Unternehmer die schärfften Wort« gefunden. Die Arbeiter lassen sich aber durch diese Manöver nicht mehr betören. Sie haben erkannt, daß sie nur dann Erfolge er­ringen können, wenn sie sich auf ihre wirflich freien Gewerkschaften verlassen können. Die nächste Folge des Verrates der Einheitsgewerk­schaft war der Beitragsstreik, der spontan in fast allen Betrieben durchgeführt wird. Die Arbeiter von Fiat und Saurer haben sich in entscheidender Stunde als aufrechte Klaffenkämpfer bewährt und dafür gebührt ihnen der Dank der Proletarier auch in den übrigen Ländern. Der neue Vertrag mit Oesterreich Ueber den Inhalt des tschechoflowakisch-- österreichischen Handelsvertrages erfährt der Wiener Berichterstatter des Tsch. P. B. fol­gendes: Der abgeschlossene Handelsvertrag schließt sich sir seinen Hauptpunkten dem Vertrag vom., Jahre 1925 und den später vereinbarten Zusatz«,, abkommen an. Der zolltarifarische Teil ist sehr umfangreich. Hier gewahrten die beiden Parteien einander Konzessionen, von denen ein Teil auf dem Präferenzgedanken aufgebaut ist. Hinsichtlich des Bewilligungsregimes verfolgt die gegenwärtige Regelung den Gedanken eines wei­teren gegenseitigen erhöhten Warenaustausches. Man kam überein, Regierungsaus- schösse zu bilden, welche in regelmäßigen Zeitabschnitten zusammentreten werden, um die Ergebnisse der Entwicklung des Handels zu über­prüfen und nach Bedarf eventuelle Berichttgungen vorzunehmen. Der Fremdenverkehr ist im libera­len Geiste auf Grundlage der vollen Reziprozität geregelt. Sehr schwierig waren die Verhandlungen. über einige besonders bedeutsame Fragen, welche in der tschechoflowakischen Ausfuhr eine wichtige Rolle spielen. ES handelt sich hier vor allem um Kohle, deren Ausfuhr nach Oesterreich nur hin­sichtlich der Steinkohle heuer einen Wert von 30 Millionen Schilling ausmachte. Ein weiterer sehr wichtiger Faktor der tschechoslowakischen Aus­fuhr ist das V e r e d e l u n g S v e r f a h r e n. Dieser Verkehr spielt deshalb eine bedeutsame Rolle, weil sich aus den alten Zeiten Betriebs­anlagen teils auf tschechoflowakischem, teils auf österreichischem Gebiet erhalten haben und es sich demnach darum handelte, diese sehr schwierigen Fragen zur verhältnismäßigen Zufriedenheit bei­der Parteien zu lösen. Dank dem guten Willen der beiden Partner ist es sowohl in der Kohlen- srage, als auch in der Angelegenheit des Ver- edelungsverfahrcns gelungen, einen Ausweg zu finden. Die Tschechoflowakei erhöht die Einfuhr­möglichkeit österreichischer Waren um eine Summe, die sich auf 17 bis 18 Millionen Schil­ling schätzen läßt. Auch Oesterreich erhöht in eini­gen Zweigen die Einfuhrmöglichkeit tschechoslo- wakischtr Waren. Die Möglichkeit der Er­schöpfung dieser Zugeständnisse wird allerdings von der Entwicklung der Verhältnisse in Oester­ reich , insbesondere von der Kaufirast der Be­völkerung abhängen.