Seile 6 „Sozialdemokrat" Sonntag 5. April 1936. Nr. 82 Heute halt 3 Uhr:„Freischütz ", Arbeitervorstellung. Karten an der Theaterkasse. An Stanislav Feikl, den vor 8 Jahren verstorbenen Prager Maler, erinnert eine Ausstellung seiner Bilder im Kunstsalon Topik. Es find in der Mehrzahl Landschaften kleineren und mittleren Formats, recht unpersönlich gesehen, doch mit spürbarer Hingabe an das naturalistische Detail gemalte„Ansichten" aus heimischen Gebieten, aus dem Jser« und Riesengebirge vorwiegend. Hügelige Ferne, blau über blühenden Wiesen im Vordergrund ist ein oft wiedertehrendes Motiv. Burghof-Interieurs aus Strakonitz sind in mehreren Variationen vertreten. Unter den Prager Stadtbildern lenkt das„Annen- kloster" in wirkungsvollem Gegenlicht am stärksten die Blicke auf sich; es reiht sich der grasten Zahl Alrprager Stadtbildern ein, wie sie in farbigen Re- produkrionen von den Fremden gern in alle Welt verschick! werden und dort den Ruhm des malerischen Prag verkünden. ld. Wschenspielplan des Neuen Deutschen Theaters. Heute, Sonntag, halb 3 Uhr:„Der Freischütz ", Arbeitervorftellung; 7>/z:„P i n g- P o n g", Abonn. aufgehoben. Gastspiel des Theaters in der Josefstadt. — Montag 6>/r:„CollegeCramp, t o n", Theatergemeinde d. Jugend, Abonn. aufgehoben.— Dienstag 7'/2:„D a s Mädchen aus dem goldenen Westen", AI. «— Mittwoch 8:„D i e Zauberflöte", anläßlich des Internationalen Kongresses für Musikerzie- bung. Bl.— Donnerstag 7>/r:„Ein Kind klagt a n". C 1.— Freitag: geschlossen.— Samstag 8:„N n e n t s ch u l d i g t e S tund e", A 2.— Sonntag 2>/r: ,^i i e b e ist nicht so e i n f a ch"; 7^4:„B 0 c c a c c i 0", B 1. Wochenspielplan der Kleine» Bühne. Heute, Sonntag, nachmittag- 3 Uhr:„C 0 l l eg e C r a m p t 0 n"; 8: ch und mein klei, n e r Bruder".— Montag 8:„Kameraden", volkstümliche Vorstellung.— Dienstag 8: „J,ch und mein kleiner Bruder". — Mittwoch 8: Dr. med. Hiob Prätorius", Bankbeamte II und freier Verkauf.— Donnerstag 8: ch und mein kleiner Bruder", Kulturverband und freier Verkauf.— Freitag: geschlossen.— Sams rag 3:„D r. med. Hiob Prätoriu s"; 7j^:.„M ordprozeß Falkner". Trager Altung Frau Spitz wahnsinnig. In der gestern gemeldeten Vergiftungsaffäre des Arztes Dr. Spitz in Smichow wurde gestern morgens der Versuch gemacht. Frqu Spitz im allgemeinen Krankenhaus zu verhören, doch konnte sie nicht dazu gebracht werden, auf die ihr gestellten Fragen.zu antworten. Nachmittags wurde sie abermals verhört, und da fie nur unzusammenhängend r e d e t e. von einer Kommission von Gerichtssachverständigen untersucht, die feststellten, daß fie geisteskrank sei. Sie wird in den nächsten Tagen in die Anstalt für Geisteskranke in Beleslavin überführt werden. Ihr Sohn ist vollkommen wiedcrhergestellt. Diebsjagd auf der Moldau. Am 28. v. M. war dem Rudolf T 0 n d r aus Smichov ein Motorrad im Werte von 4000 flö gestohlen worden. Kurz nachher bemerkte ein Polizist in der. Hafengasse in Lieben «inen verdächtigen jungen Menschen, der mit einem Motorrad unauffällig zum Hafen zu gelangen versuchte. Ter Schutzmann folgte.ihm, aber der Unbekannte warf plötzlich das Motorrad zur Seite, warf den Rock ab und sprang oder rutschte vielmehr über das Geländer in die Moldau hinunter. Während der Polizist ihm mit einem Kahn zu folgen versuchte, durchschwamm er den Mold au arm und versteckte sich in der Dunkelheit in den Sandkähnen. Das Motorrad wurde auf die Polizeiwachstube gebracht und dem Eigentümer zurückgeftellt; nach den im weggeworfenen Rock gefundenen Dokumenten auf den Namen Leopold Kkiss aus Lhotka bei Branik, gelang es gestern den Täter zu ermitteln und zu verhaften.. Er behauptete zwar, Miroslav Vendl zu heißen und wies sich' mit Dokumenten auf diesen Namen aus; doch wurde sestgestellt, daß er diese Dokumente zugleich mir einem Auto gestohlen hatte, das er dann im vorigen Herbst auf einer Straße bei Krc hatte stehen lassen. Das bestohlene Eisenbahnärar. In den letzten Monaten erlitt das tschechoflowakisch« Eisenbahnärar durch Diebstähle einen Schaden von über 20.000 KL indem. hauptsächlich Stoffballen, Textilwaren, Eßwaren, Gewürze etc. kistenweise aus den Transportautos, der Bahn geswhlen wurden. Dieser Tage gelang es, eine zehngliedrige Diebsbande zu verhaften, denen die betreffenden Diebstähle nachgetoiesen loer- den konnten. Soweit die Waren an dritte Personen verkauft worden sind, sind sie bereits beschlagnahmt. Die Namen der Verhafteten werden im Interesse der weiteren Untersuchung noch nicht bekanntgegeben. da die gleiche Bande auch einer Reihe von Einbrüchen in Auslagsfenster und Werkstätten dringend verdächtig ist. ' Freie Schule für politische Wissenschaften. Die Einschreibungen für das Frühjahrstrimester im ordentlichen. Termin endet am 6. April. Regelmäßige Vorträge ab Montags den 20. April. Einzelheiten in: Studienprogramm. Tie Abfahrt deS Sonderznges in die Hohe Tatra findet am 7.. April von Prag , Wilsonbahn- bof, um 21 Uhr statt. Fahrkartenausgabe Montag von, 14 bis 17 Uhr und Dienstag von 8 bis 12 Ubr im Basar neben den; Wilsonbahnhof, Tel. 383-35, Anmelduygen für noch in sehr beschränkter Zahl übrigen Plätze werden ebenda eingenommen. Bei Gehirn-, Rückenmarks, und Nervenleiden wird die Darmverrichtung durch Gebrauch des natürlichen„Franz-J»sef"-Bitterwaffers schon nach wenigen Tagen gebessert-und die Magenverdauung und der Stoffwechsclprozeß wirksamst unterstützt. 3148—13 Kunst und Msseir Der Kongreß für musikalische Erziehung Gestern nachmittags wurde im Sitzungssaale des Parlamentes der Erste internationale Kongreß für musikalische Erziehung unter dem Vorsitze des Außenministers Dr. K r 0 f t a feierlich eröffnet. Der Minister, von jeher Freund und Förderer der Kunst und. insbesondere der Musik, hob in feiner Begrüßungsansprache die Bedeutung des Kongresses hervor. der den Fragen der Musikerziehung der Kinder, der Jugendlichen und der Erwachsenen, der Pfleg« uttd Entfaltung der Musikalität überhauvt und ihrem! Einfluß auf das gesamte kulturelle Leben gewidmet ist. Es" sei klar, sagte der Minister unter anderem, daß dieser, Kongreß in eine Zeit ernster Ereignisse sall«, die. eine Gefahr für die Menschheit darstellen; um so mehr' sei die Musik als Herzensstärkung in dem Labyrinth der politischen Welt zu pflegen.. Nach den nun folgenden Ansprachen des Unter- richisministers Dr. Franke, ferner Dr. ll r b a- Neks(als Vertreters der Stadt Prcm) und des Akademie-Rektors Fo erst er namens der tschecho- slowafischen Komponisten und Musiker hielt Univer - sirätsvrofessor ZdenLt N e j e d l h einen sehr interessanten'Vortrag über die Aufgaben und Ziele der Musikerziehung. Von der Erkenntnis ausgehend, daß die Musik di« vielleicht, mächtigste aller Künste ist. eine seelisch und sozial große Kraft, von deren Bedeutung schon das junge Christentum, ja sogar schon die Alltike erfüllt war, begründete er das Streben der modernen Musikerzieher, Verständnis und Liebe für die Musfl in' allen Menschen"von frühester Kindheit an. zu wecken und durch das ganze Leben zu erhalten. Die Methoden der musikalischen Erziehung»küssen geändert werden; der Unterricht muß aus einem individuellen und professionellen in'einen kollek- ii.be n, verwandelt werden. Profe'lor Nejidly fand weiter, schöne, gefühlsbetonte Worte zur Bedeutung der Musik und der musikalischen Erziehung für die Erziehung zur Menschlichkeit, zur Demo- k r a t'i e, zur Völker Versöhnung und zum Friedensgedanken. Es kamen dann der Reihe nach die Repräsentanten'der verschiedenen auf dem Kongreß vertretenen (insgesamt zehn) fremden Staaten und Nationen in kurzen Ansprachen zu Wort. Bemerkenswert, daß die faschistischen Staaten fast durchaus fehlten: insbesondere die Abwesenheit von Vertretern aus dem Dritten Reich fiel uns angenehm auf. Unter- den Sprechern heimischer Körperschaften befanden sich deutscherseits Eduard P r 0 k s ch für den Deutschen Lehrerbund und der Rektor der Deut schen Universität Dr. Hilgenreiner. An dem Kongreß nebmen 200 ausländische und 400 inländisch? Besucher, ferner 250 Kinder aus dem Auslande, 400 tschechoslowakische Landkinder, 16 ausländische Regierungsdelegierte und 15 ausländische Journalisten teil. Die feierliche Sitzung, die sehr schön durch einen Schülerinnenchor der Prager Städtischen Fachschule für weibliche Berufe mit Foersters.Trikolora" eingeleitet worden war. fand ihren würdigen Abschluß mit desselben Komponisten„Hymnus", vorgetragen von der Sängervcreinigung der Prager Lehrer, und mit der Staatshymne. Am Vormittag hatten die Kongreßteilnehmer die Internationale A u s st e l l u n g für musikalische Erziehung(in der Spiegelkapelle des Klementinums) besucht. eine liebe kleine Revue In der Kleinen Bühne Man kann jahrzehntlang dem Leben lauschen, ohne einmal mit eigenen Augen zu sehen, daß ein Mädel sich scheinbar in«inen Niann verwandelt, um sich den Weg zum Herzen eines wirklichen Mannes zu bahnen. Aber im Theater'„erlebt" man das, wenn man es häufig besucht, gewöhnlich, mehrmals in jeder Spielzeit. Und merkwürdigerweise, weil üben Theater seine Gesetze hat, findet man das immer wieder nicht nur interessant, sondern auch gar nicht unnatürlich. Ja, in dieser Welt des Scheins wird alles ganz besonders lebendig, wenn ein Mädel einen Nkann spielt und—, wenn das so luftig mrd liebenswert geschieht wie in der Operettenrevue, die gestern in der ffteinen Bühne ihre Premiere erlebte.„Ich und mein kleiner Bruder" heißt das nette Stück, Szilagyi sein einfallsreicher Autor, Kollo der geschickte Erzeuger der Gesangstexte und E i s e m a n n der Autor der harmlos-hübschen Musik. Die Handlung rft durchaus amüsant und witzig und die Regie G e l l n e r s, der sich darauf versteht, noch das Stumpfsinnige sinnig und das Läppische lustig zu gestalten, war iu der Besetzung"so glücklich, im Tempo so flott(wie P i p e r g.e r reizend mit seinen Bildern), daß alle Voraussetzungen für ein« ausgezeichnete Aufführung gegeben waren. Und nun kommt dazu, daß auch die Darstellung durchgängig famos ist. Vor allem brilliert Ltsl Mach einer, in der Hosenrolle, durch Jugend, Schönheit. Anmut ynd Humor und bietet so, ohne Stimme zu haben und lchne fingen zu können, eine der besten Soubrettenleistungen unserer Bühne in letzter Zeit, lind neben ihr Hecken wir in Emmy Carpenticr. die drastisch sekundierte, eine ausgezeichnet« liebderbe Lustspielsoubrette. Padlesak spielt'forsch und elegant und dabei mit echten HerzenStönen den Kavalier, Dörner und Dudek sind urkomisch, Herr Stanescu erweist sich als guter gefälliger Sänger für das kleine Haus. Stadler stellt eine gut gesehene Episode, Schmerzenreich und Evi P a n z n e r und alle anderen tun vergnügt und verdienstvoll mit-— den nichtigen Dirigenten Herbert P 0- p e r nicht zu vergessen. Drei Stunden lang ist das Publikum guter Dinge und vergißt seine Sorgen; lacht herzlich, sogar über sonst wenig geschätzte Eindeutigkeiten. Die Prägest deutschen Theaterbesucher'würden nicht uns, sondern sich selber blamieren, wenn sie(Geld vorausgesetzt) nicht für sehr viele Wiederholungen sorgten. L. G. „Chirurg Platon Kreischet ? von Alcrander Korne jtschuk. Die tschechische Erstaufführung des in Rußland , mit Erfolg gespielten Schauspiels, im Ständetheater, sollte uns mit der neuen dramatischen Kunst Rußlands bekanntmachen, sucht den Beweis zu erbringen, daß die Abkehr von der revolutionär tendenziösen Kunst und die Auseinandersetzung mir dem Gedanken der konstruktiven Aufbauarbeit der Entwickelungsstufe der neuen Gesellschaft enffpricht. Der Chirurg Plawn Jvanowiffch Kreischet steht im Mittelpunkt eines ländlichen Krankenhauses, ist ein von seiner wissenschaftlichen Arbeit und dem Willen, den Gesundheitszustand des Volkes zu heben, besessener Mensch. Er wagt sich an komplizierte Operationen, um den Tod zu bannen, dabei uwbesorgt um die eigene Gesundheit. Seinen Eifer hindern Menschen, die die Revolution als tüchtige politische Agitatoren auf Posten setzte, für die jhneu Verständnis»md spezielle Kenntnisse fehlen,— mit Ausnahme des Vorsitzenden des Ortssowjets Bereit. Als einige der schweren Operationen Platon Kreffchets mit dem Tod« der Patienten enden, und als auch der Vater seiner Geliebten(die ihn, obwohl er ihr Projekt eines neuen Krankenhauses verwarf, dem Direktor des Krankenhauses vorzieht), an Herzschwäche nach der Operation stirbt, wird der Arzt Zielpunkt offener Anfeindungen. Er erleidet: einen NervetHusammenbruch, nachdem er noch einen Sowjetkommissär durch eine gefährliche und fast aussichtslos« Operation gerettet hatte. Nach seiner Genesung kommt die Rehabilitterung, die Auszeichnung, und auch das menschliche Glück, da er mit der Geliebten nach Westeuropa zu Studienzwecken reisen kann. Trotz einiger sentimentaler Austritte, verliert-das Stück nie den Zusammenhang mit der Revolution in ernsten und ein wenig öratorischcn Szenen, aber auch in dem gesunden Humor, mit dem die verschiedenen Auswüchse der neuen Ordnung ironisiert werden. Zu dem Erfolg des Abends trugen die Regie Vojra Roväks und. die Leistungen der Darsteller bei, in erster Linie Herr Stepänek als Platon.Kreischet, Herr Vydra als Berest, Frau Be- chynova als kleine Maja, Herr Prucha als der parteilose-. Arzt Büblik." m. mit längerer Praxis, der tschechischen und deutschen Sprache vollkommen mächtig, gesucht. Längere Betätigung auf sozialem oder gewerkschaftlichem Gebiet, bevorzugt. Zuschriften an die Verwaltung„Sozialdemokrat", Prag XII., Fochova tk. 62. DreDstn Im Schatten der Flugzeuge Von einem Fliegerfilm sagen zu können, daß er nicht nach sensationellen Effekten hascht, und von den Liebesszenen in ihm berichten zu können, baß sie nicht im mindesten kitschig find, heißt den Film loben. Und er ist zu loben, dieser Film des < Regisseurs R eis. m 0 n, der einen neuen Schritt auf dem Wege zum neuen russischen Film-Realismus tat. Dieses Realismus hat nicht mehr die hinreißende Gewalt der stummen Revolunonsfilme von einst, er ist kein Realismus der großen Kämpfe mehr, sondern die Darstellung von Allragsmenschen und Alltagswerk. An die Stelle von Tragik und Sieg setzt er Hoffnung und Humor, und wenn ihm das Pathos fehlt, so nähert er sich dafür der Dichtung, die dort beginnt, wo das Pathos aufhört. In diesem Film ist zum Beispiel eine Liebesszene am Krankenbett:, eine beinahe stumme Szene, in der nur ein Blumenstrauß scheu überreicht und der Kranke, noch bevor er viel sagen kann, in den Operationssaal geholt wird,— aber diese Szene ist dichterischer als alle die Filmliebesszenen, in denen Lieder gesungen und Rührungstränen vergossen werden. Tas Szenario dieses Films stammt von demselben Matsch er et, der den»Peter Vinogradov" schuf. Und auch hier wieder sehen wir eine Handlung, die gar nichts Großarttges und Verwickeltes, aber sehr viel Natürliches hat: daß ein tollkühner Flugschüler, der eine Mitschülerin liebt, mit seiner Tollkühnheit Schiffbruch(oder richtiger: Flugzeugbruch) erleidet; daß der Kommandant der Fliegerschule ihn wegen seiner Disziplinlosigkeit rügt, aber ihn vor Verzweiflung rettet; daß die Liebe der Schülerin sich daraufhin dem Kommandanten zuwendet, dessen Werk(ein neues Höhenflugzeug) die beiden Jungen zu Ehren bringt, während der Lehrer-im Krankenhaus liegt—- und daß der Lehrer schließlich nach dem Fernen Osten versetzt wird uyd nichrs als schöne Erinnerungen mit sich nimmt. Man kanst einwenden, daß diese Handlung keinen Schluß hat.' Aber eS scheint in der Absicht des neuen rnssi- schen Film-Realismus zu liegen, keine Schlüsse zu liefern, da ja auch das Leben keinen Schluß kennt, — außer dem Tod, der aber auch nur für den Bettoffenen ein Ende ist. Der Zuschauer eines Films, in dem es sich nicht um die Einzelfigur eines„Helden" handelt, kann am Ende immer ftagen„Und wie geht es weiter?".Im„Peter Vinogradov" gab es deshalb nur einen anekdotischen Schluß, und in diesem' Film hier gibt eS einen aphoristischen: der Fluglehrer, der nach Sachalin versetzt wird, sagt „Auch dort scheint die Sonne — und auch dort ist unsere Sowjetheimat". Woraufhin der Film aber, der nicht pathetisch sein will, noch eine Weile weitergeht und der komischen Figur eines versoffenen Bordmonteurs das letzte Wort gibt. Auch die Darsteller sind nicht paihetisch, sondern in Freude und schmerz zurückhaltend, einfach und natürlich. Sehr eindrucksvoll S tschu kin als Fluglehrer, sehr jugendlich und anmuttg die Melnikova als. Schülerin und frisch wie immer Kowal-Samborski. der schon vom stummen Film her bekannt ist(und auch im Berliner Film tätig wart. Die Flugaufnabmen find zwar nicht so atemraubend sensarionell, wie wir fie vom amerikanischen Film gewöhnt sind. Aber gerade deshalb- wirken sie echt.—eis— VemnsnachrickUn Sonntag, den 19. April, von 3 vis 8 Uhr treffen sich alle Genossen und Genossinnen im großen Radiosaal, Fochova 56, bei der Großen Atus-Akademie unter Mitwirkung der Volkssinggemeinde, der sozialistischen Jugend, der roten Falken und der Restfalken. > Alle bemühen sich,«m den Genossen einen schönen Nachmittag zu bereiten! Regiebeitrag: Erwachsene 5 Kd, Kinder 2 Kd. Karten bei den Vertrauensmännern. Deutsche Bolkssinggemeinde- Prag . Die Gesangsprobe ist diesmal auf Donnerstag verschoben. Frauen um 7 Uhr und Männer um 8 Uhr abends in der Smekkyaafse.— Probenbesuch aller notwendig. Mitteiütngenil«»Urania « Heute 11 Uhr:„F r i e d e r i k e". Jugend- freier Film aus Goethes Leben. .„Unvergeßliche Filme".„Die Trcr-Gro- s ch en- Op e r". Regie: P a b st, Musik: We i II» Text nach Brech t, Besetzungerste r, Neber, Thimig,. Schünzel. Einmalige Vorführung Montag%9 Uhr. Arania-Kino Hans. M 0 s e r in:„Borstadtvariete". (U l l r i ch, Wiemann). Heute 2, 4, 6 und '^9 Uhr. filme in Prager Lichtspielhäusern Urania-Kino:„Vorstadtva riete."— Adria: „Das Wachsfigurenkabinett ." A. Farbenfilm.— Alfa:«Der Geheimdiplomat." A.— Avion:»Durch die Wüste." D.— Beranek:»Taras Bulba." H: Baur . Fr.— Feniz:„Tarzan und seine Gefähr- ien." A.— Flora:»Taras Bulba." Fr.— Gau -- niont:„Der Favorit der Zarin." D.—>- Hollywood : »Viktoria." D.— Hvizda:»Blut der Arena." A. — JuliS:„Die unmögliche Frau." D.— Kinema: Journale, Grotesken, Reportagen.— Koruna: Aktualitäten, Journale, Grotesken.— Moton B 36: „Im Schatten der Flugzeuge." Ruff.—Lacerna: „Tarzan und seine Gefährtin." A.—, Metro:»Für ein Weilchen Glück." A.—- Olympic:„Im Schatten der Flugzeuge." Ruff.— Passage:„Ter Favorit der Zarin." D.— Praha :„Durch die Wüste." D. — Radio:„Großfürstin und Kellner." A.— Staut: „Taras Bulba." Fr.'-- Svetozör:„Die unmöglich« Frau." D.— Alma:„Der kleine Oberst." Sh. Temple.. A.—. Baikal :„Die sündigen Frauen von Boom." Regie: Feyder. Fr.— Belvedere:„Der Kurier des Zaren." D.— Beseda : »Die letzten Bier von Santa Cruz." D.—, Carlton: „Hoheit tanzt Walzer." D.— Illusion:„Tie letzten Vier von Santa Cruz." D.— Kapitol:„Die sündigen Frauen von Boom." Fr.— Svanda-Kino: Grotesken, Journale.— Lido: „Sequ 0 i a." A.— Louvre:„Tagebuch der Geliebten." D.— Maretka:»Die letzten Vier von Santa Cruz." D.—- Rozn:„Taras Bulba." Fr.— i Sport :»Prinzessin Inkognito." A.— U Bejvodu: 1 „Liebe und Haß." Ruff. Bezugsbedingungen: Bei Zustellung ins Haus od.er bei Bezug durch dtt Post monatlich Kt 16.—. vierteljährig Kö 48.—, halbjährig K2 96.—, ganzjährig Kö 192.—.— Inserate werden lau» Tarif billigst berechtret. Bei öfteren Einschaltungen Preisnachlaß. — Rückstellung von Manuskripten erfolgt nur bei Einsendung der Rewurmarken.— Die Zeitungsfrankatur wurde vost der Pott- und Telegraphendirektton mit Erlaß Nr. 13.800/VII/1930 bewilligt.— Druckerei;„Orbis", Druck-, Verlags- und ZeitungS-A.-G. Prag
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