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Freitag, 17. April 1936

„ Unverläßlichkeit" wird definiert

Ein Erfolg im Koalitionskomitee

nít.

Nr. 91

zen des unumgänglich Notwendi gen" zulässig sein.

in den diktatorisch regierten Staaten, wo es freis| lich nur passiv, nur Kulisse, aber dank der vorzüg In den Bestimmungen über den Obersten  lichen Propagandatechnik der Diktaturen doch eine Verteidigungsrat wird u. a. festgestellt, Taut tönende, kräftig widerhallende Kulisse ist. Moralische Fragen werden Macht­daß das Generalsekretariat der Staatsverteidigung dem Verteidigungsministerium fragen in dem Augenblick, da die Brag. Am Donnerstag vormittags tagte das ichaft, eliminiert werden. Darüber ist jedoch eine angegliedert wird. Majie sich für sie intereffiert. Koalitionsfomitee für die Staatsverteidigungs- Entscheidung noch nicht gefallen. Angesichts dieser von den Koalitionsparteien Die Maffen des englischen Volkes und vieler vorlage unter Vorsiz des Abgeordneten Dr. Pa- Jm§ 4, der von der Verantwortlichkeit in Sa vorgeschlagenen Verbesserungen war die Opposi kontinentaler Nationen nun bekümmern sich wenig te i bl und im Beisein des Verteidigungsmini- chen der Staatsverteidigung" handelt, gelangte eine tion gezwungen, einige ihrer Abänderungsanträge um die Gefahren von morgen und übermorgen, sters Ma ch n í 1. Gegenstand der ausführlichen Ergänzung zur Annahme, wornach die Regierung aurudzuziehen. Die nächste Ausschuß­aber sie sind leidenschaftlich bewegt durch das, was Erörterungen bildete hauptsächlich die Definition bei der Beſtimmung der Ziele, die durch die Wehr- ſizung ist für Freitag nachmittags anberaumt. heute vorgeht. Und das Heute stellt sich ihnen so dar, daß Mussolini   unter Duldung des offiziellen Begriffes der staatlichen Unverläß iibenten der Republik   und der Donnerstag nachmittags. Er behandelte die Pa­des in den Paragraphen 18 bis 21 beranferten fassungsmäßigen Rechte des Präs Der Wehr ausschuß tagte gleichfalls Frankreichs  , unter Billigung durch die gesamte ich te i t" und die Frage des Verfah Nationalversammlung zu refperagraphen 31 bis 138, das ist das vierte und französische   Rechte einen brutalen Eroberungs­rens in dieser Angelegenheit. Von deutscher   tieren hat. In der alten Fassung waren diese krieg führt, Städte in Trümmer legt, wehrloſe Geite wurde mit allem Nachorud verlangt, daß ein berfajungsmaßigen Rechte des Bräbenten, bie durch fünfte Hauptstück(..Einige weitere allgemeine Be­Menschen in Massen abschlachtet, Spitäler beschies Höchstmaß von Sicherungen gegen einen eventuels die allgemeine Ermächtigung an die Regierung nicht timmungen über die Staatsverteidigung" und Ben und bombardieren läßt, Giftgaje gegen Ne- en nationalistischen Mißbrauch dieser Bestim tangiert werden dürfen, e i na e In aufgezählt. Die Staatsverteidigung während der Wehrbe­verhöhnt und auf seine Siege pocht und daß mungen gegeben werde. I le braut nicht die geben der Nationalversammlung| reitſchaft“). Es wurde eine ganze Reihe von An­

gerfinder einsetzt, dabei täglich den Völkerbund  

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zur selben Zeit Hitler nichts getan hat, als eine Provinz des Deutschen Reiches mit de ut schen Truppen zu besetzen. Hier soll, wie gesagt, nicht behauptet werden, daß diese Besetzung ge­rechtfertigt war und daß sie ungefährlich sei. Hier soll nur gezeigt werden, wie die Völkeres sehen.

Und in dieser Situation will Flandin tat­sächlich den Rat Lavals befolgen und die " Flamme von Stresa" wieder anfachen!

Die Flamme von Stresa   ist kein reines Feuer, sie leuchtet nicht durch die Nacht die ser Zeit zu einem neuen Europa  . Sie ist die ge fährlichste Brandfa de l, mit der Frankreich   heute spielen kann, sie ist entzündet worden an der schwelenden Glut des afrikanischen Raubfrieges. Wenn etwas Hitler retten, wenn etwas Frankreich   verderben kann, dann ist es das Bündnis der Vertragshüter mit dem Friedens­brecher Mussolini  . Heute mag das noch eine Frage des Geschmacks, der Moral, der Ehre sein. Mor= genschon fann es zur Machtfrage werden, weil es die Weltmeinung gegen die Prediger einer zwiespältigen Moral aufbringen wird!

Nach ausführlicher Debatte wurde eine Er­gänzung zum§ 19 beschloffen, worin- wie es in dem offiziellen Bericht heißt ,, in negativer wie in positiver Weise der Begriff der staatlichen Un­verläßlichkeit definiert wird, einerseits deshalb, damit die Behörden Richtlinien für ein einheitli­ches und verbindliches Vorgehen haben, anderer­feits deshalb, damit die Garantie geschaffen werde, daß die Bestimmungen nicht miß=

Insbesondere soll, was schon der Motiven

macht erreicht werden sollen, ausdrücklich die ver

während von Rechten überhaupt Rede war.

trägen auf Abänderungen, bzw. Ergänzungen Wichtig ist noch eine Aenderung im§ 5, der im eingebracht. Besonders ausführlich war die Aus­Interesse der Geheimhaltung militärischer sprache über den§ 34( M a ßnahmen im Angelegenheiten für das Verfahren vor Gerichten, Grenzgebiet). Die Abstimmung wurde mit Aemtern und öffentlichen Organen gewisse Abwei Rücksicht auf die parallel laufenden Verhandlun chungen zuläßt. Diese Abweichungen sollen nach der gen im verfassungsrechtlichen Ausschuß vorläufig neuen Auffassung nur mehr in den Gren- vertagt.

braucht werden. Die nächsten Aufgaben des boll Jual desbor bericht anführt, noch ausdrücklich im Gesez aus- tschechoslowakischen

gesprochen werden, daß nämlich die nationale

deuten.

Der Konferenzvorsitzende Dr. Ladislav Sou­rek sagte in seiner einleitenden Kundgebung, das oberste Bestreben des tschechoslowakischen Rund­funts nach der Programm- Seite hin müsse die Respektierung des Milieus der Hörer und die Erreichung einer solchen Qualität der Darbietun­schmacksrichtungen der Hörer ausgeglichen wür­gen sein, daß durch dieselbe die verschiedenen Ge­den. Als wichtige und nächste Aufgaben, die dem Rundfunk zufallen, bezeichnete er:

Rundfunks  

Der

Frankreich   hat dem Völkerbund einen sehr vernünftigen, einen zukunftsträchtigen Euro paplan vorgelegt, der wohl geeignet wäre, das Geflunker der preußischen Diplomatie aus dem oder konfessionelle Zugehörigkeit an sich kein Im Gebäude der Zweigstelle des Radio in naher Zukunft die Probesendungen wird vor­Bewußtsein der Zeitgenossen zu verdrängen und Kriterium für die Beurteilung der Zuverlässigkeit journals in Presburg   wurde Donnerstag die nehmen können; auch die Uebersee- Programme, das Programm der europäischen   Sicherheit zu darstellen kann. munition Frühjahrskonferenz des tschechoslowakischen Rund- für deren Uebertragung der tschechoslowakische werden. Aber die wichtigste Voraussetzung dafür Ferner wurde erwogen, noch im Berufung 3- funks eröffnet. Rundfunk auf die Kurzwellen- Sender in Genf  , wäre, daß Frankreich   die moralische verfahren Verbesserungen einzuschalten, welche Verlin und London   angewiesen war, werden bald Legitimation zum Aufbau eines neuen es dem der Unzuverlässigkeit Bezichtigten ermögli­von dem eigenen Sender ausgesendet werden Europa  , zur Begründung der kollektiven Sicher- chen, seine Interessen gegen die Entscheidung der er können. Die Störung der Sendestationen Brünn  heit beibrächte. sten Instanz gehörig geltend zu machen. Von einigen Das Bündnis mit Mussolini   ist keine mora Seiten wurde eine Frist gefordert, innerhalb der und Mährisch- strau durch Auslandsstationen lische Legitimation im Kampf gegen Hitler  . Es ist die bei den Landesbehörden zu errichtenden Beru­wird von der Internationalen Rundfunk- Union im Gegenteil die denkbar schwerste moralische Be- fungsſenate die Einsprüche der Unverläßlichen" in Genf   untersucht. Auf dem Gebiet des Fern­lastung. Vorübergehend kann Frankreich  , indem es ter des Ministeriums, daß die Militärverwaltung planmäßig fortschreiten, und zwar gemäß dem lastung. Vorübergehend kann Frankreich  , indem es erledigen müſſen. Daraufhin erklärten die Verire sehens wird der tschechoslowakische Rundfunk das Ansehen des Völkerbundes, indem es ſeine selbst ein eminentes Interesse daran habe, daß, falls Berichte, welchen der Sektionschef Ing. Strnad, eigene Ehre, indem es Abessinien opfert, die in einem Betrieb unverläßliche Personen festgestellt dem Beratungskollegium des tschechoslowakischen Freundschaft Mussolinis und eine militärische werden, diese im Interesse der Verteidigung und der 1. Die Förderung der Wehrhaftigkeit und Rundfunks erstattete. Da sich das Fernsehen der Ueberlegenheit über Deutschland   erzielen. Aber Sicherheit des Staates so schnell wie möglich aus des Nationalbewußtseins. 2. Die Erziehung zur zeit im Stadium ständiger Versuche befindet, wird es gibt dann, nach Versailles   zum zweitenmale, dem Unternehmen entfernt werden. den moralischen Anspruch auf die Ordnung und Die endgültige Stilisierung dieser Bestim- Staatlichkeit, 3. Die Fürsorge für die der tschechoslowakische Rundfunk die natürliche Befriedung Europas   auf. Als Flandin in Genf   mungen soll Freitag vormittag von dem Koali- in der Tschechoslowakischen Republik lebenden Entwicklung dieses neuen Zweiges verfolgen und Minderheiten, 4. Die Förderung und die verwerten. für Italien   sprach, hat er seinen eigenen Europa  - tionskomitee genehmigt werden. Unterstützung des Fremdenverkehrs. 5. Die Or Plan torpediert. ganisierung der Kurzwellensendungen, und zwar Die Plenarsisung des Abgeordnetenhau­Am Nachmittag erledigte dann der Vereinerseits für diejenigen Gebiete, wo der Emp- fes findet Dienstag, den 21. April, um fassungsausschuß die beiden ersten fang der tschechoslowakischen Rundfunksendungen 15 Uhr statt. Der Außenausschuß des Senates Hauptstücke der Vorlage(., Grundlegende Bestim auf Schwierigkeiten stößt, andererseits für die hält Dienstag, den 21. April, um 10 Uhr vor­mungen" und Oberster Verteidigungsrat") Uebersee- Sendung tschechoslowakischer Program- mittags seine Sigung ab. mit einigen vorher von der Koalition beschlossenen me. Eine nicht minder wichtige Aufgabe des Ausdehnung des ostböhmischen Kollektivver­Alenderungen, die in wesentlichen Bunften eine Rundfunks werde es sein, der Frage der Mitwir- trages. Die Beschäftigung der oftböhmischen Verbesserung der Vorlage be fung von Ausländern in den Rundfunksendungen Textilindustrie verzeichnete im Feber gegen den Aufmerksamkeit zu widmen, und zwar insbeson- gleichen Vorjahrsmonat eine teilweise Besserung, Vor allem wird aus dem§ 1 der Zusaz elimi- dere auf der Basis einer vernünftigen Reziprozi- die in einer Erhöhung der Arbeiterzahl um 3.5 niert, daß die Bedrohung des Staates, tät. Der Betrieb der dritten slowakischen T. G.- Prozent und in einer Vermehrung der Webstühle gegen die sich die Verteidigungsmaßnahmen rich- Masaryk- Sendestation in Banská Bystrica   wird um 10 Prozent zum Ausdruck kommt. ten, jei es von außen oder bon am 17. Mai d. 3. offiziell aufgenommen werden. Durchschnitt der Arbeitszeit erhöhte sich um innen" fommen fönne. Das heißt, daß jene Be­Der technische Direktor des tschechoslowaki 7 Prozent. Die Aussichten werden günstiger be­ſtimmungen eliminiert werden sollen, welche das Staatsverteidigungsgesetz für den Fallschen Rundfunks, Ing. Svoboda, fündigte in urteilt. In den nächsten Tagen wird eine Kund­innerer Unruhen zur Anwendung bringt. seinem Vortrage an, daß die Einführung eines machung erscheinen, wodurch die Verbindlichkeit Damit ist dem Einwand Rechnung getragen, daß die toe tteren Einheitsgeräte s für der Kollektivverträge in der ostböhmischen Textil­der 3ivilverwaltung unterstehenden die Reproduktion des Pa u senzeichens industrie auf weitere 28 Bezirke ausgedehnt wird, Grekutivorgane vollständig hinreichen, um die Ruhe vorbereitet wird. Die abuſtiſche Akkomodierung so daß insgesamt 55 Bezirke in die Regelung ein­und Ordnung im Inneren des Staates aller Studios der tschechoslowakischen Sendesta- bezogen sein werden. In den bisherigen 27 Be­zu verbürgen. Folgerichtig müßte jezt auch das sechste Hauptstück über die Verteidigung des Staa- tionen und deren Reproduktion wird schrittweise zirken waren über 42.000 Arbeiter erfaßt, in tes unter besonderen Umstände n". durchgeführt. Der tschechoslowakische Kurzwellen- den neuen 28 Bezirken erstreckt sich die Verbind­außerhalb der Zeit der sogenannten Wehrbereits Sender ist bereits soiveit fertiggestellt, daß man lichkeit auf 100 Betriebe mit 8000 Arbeitern. Mensch obendrein, der sich verbergen mußte, denn den Aufwärtsflug zwischen Glas und Musselin- deren Aussprechen sie eine besonders heftige In­den er durch seine Angaben gegen ihn führen zum erstenmal jemand für Haydée. Sie konnte Gegen Abend wurde sie unruhig. Sie er würde, vergessen. sich ausstreden, alles tam zu ihr und immer wie Schumann wartete auf eine Stimme, die ihm der entdeckte sie in Schumanns Briefen eine Wen­half. Als Kind hatte er in solchen Fällen gebetet. dung, die sie zuerst vielleicht zu wenig innig ge­Unwillkürlich fing er an, die Lippen zu bewegen, deutet hatte. Dann zog sie das Papier ans Ge­aber Gedanken, die kreuz und quer herbeischossen, sicht heran und küßte es. Wenn er doch nur schon Aber als die Abendschwester ihren Dienst zerstörten ihm die fast vergessenen Sprüche. Er fäme! Alles schien ihr unendlich weit zurückzulie- antrat und maß, zeigte das Thermometer einen Er wußte eigentlich gar nicht, wie ihre Rolle warf sich auf die Pritsche, wie erdrückt von einer gen, ohne eine Beziehung zu ihr zu sein. Lang- ungewöhnlich hohen Grad. Haydée fieberte und für ihn aussehen würde. Er kannte ihre Umar- schweren Last. Sie wich nicht von seiner Brust. fam fuhr sie mit den hellbraunen Fingern über mungen und Küſſe, ihr tiefes Versundenſein und Der schräg gleitende Blick erwiſchte die Feßchen die Leinendecke. Wie kühl das war! Dann richtete leichte Schweißperlen ſtanden ihr auf der Stirn. ihr Gefühl für Menschen, die ihr hilfsbedürftig der zerrissenen Photographie. Er schloß die Augen sie sich etwas auf und mühte sich, aus dem Nacht­Sie zog den Doktor Altbauer, der die Visite erschienen. Aber eine Haydée von morgens bis davor, aber er bereute es nicht. Weitergehen", tästchen ein Kuvert zu nehmen, das Schumann bei machte, an ihr Bett heran und flüsterte: abends ganz für sich allein, eine, die durch den murmelte er vor sich hin, man muß weitergehen." ihr zurückgelassen hatte. Es war das Amulett, das„ Es geht ihm schlecht, Doktor, es ist irgend Alltag ging und ihn durch ihr Dasein erglänzen Bei diesen Gedanken überwältigte ihn die Er- in einem Umschlag, der über und über mit seinen etwas, er iſt bedroht, und ich bin es zugleich auch. ließ, die kannte er noch nicht. Die Menschen in schöpfung. Schriftzügen bedeckt war, also so eingesponnen, Er wird mich verlassen, er wird nicht wieder­diesem Lande hatten ein Ziel. Dafür nahmen sie * gnuneige alb als befände es sich in seiner Hand, verschlossen kommen." Strapazen auf sich. Aber was hatte es für eins? Altbauer drückte sie milde in die Kissen zu Haydée lag noch immer mit verbundenem lag. Das Gitter der Linien sperrte es vollkommen Er nahm die Brieftasche, die man ihm ohne Kopf. Aber es ging ihr schon viel besser. Sogar gegen die Umivelt ab, besser als das Papier, das rück und erwiderte mit seiner auf Beruhigung trainierten Stimme: Geld gelassen hatte, aus dem Rock und reichte Verhöre hatte man schon mit ihr anstellen fönnen. stark und undurchsichtig war. Umanski die Photographie hin. Auch Briefe von Schumann waren ihr ausgehän­digt worden, und der behandelnde Arzt war von einer besonderen Freundlichkeit für sanfte Patientin erfüllt, die so wenig Mühe machte.

Paris  . Havas berichtet abends aus London  , daß die Beratungen der Vertreter des britischen, frans zösischen und belgischen Generalstabes Donnerstag abends abgeschlossen wurden. An maßgebenden Stellen wird erklärt, daß die Beratungsergebnisse befriedigend find.

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MÄNNER, FRAUEN niemals würde Dunaimis den ungeheuren Schlag, stoff neu zu beginnen. Seit vielen Jahren sorgte nigkeit des Gefühls befiel.

UND WAFFEN

Roman von Manfred Georg Copyright by Dr. Manfred Georg, Prag  

würde.

"

Haydée nahm das kostbare Gut, legte es auf ihre Brust und bedeckte es mit beiden Händen. Sie wußte nicht, pochte ihr Herz, oder bebte die Gold­traube, die sie an sich drückte. Feierlich begann fie, Worte vor sich hinzumurmeln, die unzusammen­hängend einander folgten:

fundigte sich häufiger als sonst, ob nicht Post ge= kommen sei und verlangte nach Zeitungen. Man brachte sie ihr, sorgfältig ausgewählt, so daß sie teine verräterischen Depeschen las.

"

,, Was reden Sie sich da ein! In drei Wochen sißt er hier bei Ihnen und hoffentlich nicht ant Bett, denn dann können Sie ihn schon auf der Veranda empfangen. Aber dazu müssen Sie vers nünftig sein und schlafen und sich keine dummen Gedanken machen."

Der betrachtete sie, verzog das Gesicht ein wenig zur Grimasse und gab sie schweigend wieder. Schumann faltete sie und zerriß sie. Berris sie sorgsam in viele kleine Feßen, die er auf den Zeitungen enthielt man ihr allerdings vor. Boden der Zelle streute. Dieses Leben war zu Besonders seit sie voll waren von den Ereignissen Ende. Aber noch rann Blut in ihm. Noch gab es in Rußland  , in die auch der„ bekannte Wiener   Liebster hier bist du bei mir, komme doch, die Möglichkeit, Haydées Haupt an der Brust zu Kaufmann und ehemalige Rittmeister Werner ich halte dich, du darfst nicht fortgehen, du mußt fühlen, noch war vielleicht in ihr selbst eine Schumann" verwickelt war. Ein besonders findi- lebenbleiben, du mußt zurückfinden, hierher, ich Chance verborgen, die ohne ihn nicht blühen ger Reporter hatte sogar Haydées Spur heraus- erwarte dich, ich habe dein Leben in meiner Hand, bekommen, aber die Krankenschwester hatte ihn vor niemand anders hat es, wenn du es finden willst, Er blickte auf. Umansfi war gegangen. Es der Tür noch abgefangen und seinen Ueberfall mußt du zu mir zurück, vergig das nicht, vergiz war gut so. Er wollte allein sein. Aber wie würde bereitelt. mich nicht. Alles andere ist hart und bringt nur das mit Haydée werden? Wenn er Dunaimis jetzt Haydée fühlte sich sehr wohl. Die Schmerzen Unglück für dich. Ich weiß, daß ich dich liebe und verriet, wenn er das formale Urteil vermut- hatten nachgelassen, durch das halboffene Fenster weiß, daß du mich liebst. Laß dich nicht fangen, lich ein paar Jahre Gefängnis überstand, wenn fam angenehm der Wind. Sie mußte Schumanns laß dich nicht töten, ich warte auf dich...." es ihm dann selbst glückte, aus der neuen Ver- Briefe festhalten, damit nicht der eine oder andere und so murmelte sie endlos vor sich hin. Reisetasche da auf einen Stuhl ans Bett." pflichtung auszubrechen denn so wenig er Du- von der Bettdecke geweht wurde. Ein großer Das sie sonderbar Erschreckende war, daß zwi­naimis treu blieb, brauchte er es hier zu sein Brummer hatte sich in der Gardine verfangen und schendurch Laute in diese Beschwörung hinein­er kam auf jeden Fall als ein Mensch ohne Mit- stieß mit einem starten Summiton immer wieder flossen, die sie gar nicht kannte, unartikulierte tel und ohne jede Zukunft zu ihr zurück. Als ein gegen die Fensterscheiben, um herabzupurzeln und Worte, die ihr rauh aus der Kehle kamen und bei

„ Ist denn nichts von ihm angekommen? Seit einer Woche ist die Post ausgeblieben." " Das kommt doch oft vor bei Briefen aus Rußland  . Die werden manchmal unterwegs drei­mal geöffnet. Auf die ist jede Postzensur neu­gierig." Wollen Sie mir einen Gefallen tun, „ Aber gern was denn?" Rücken Sie mir doch, bitte, meine Kleine

Doktor?"

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Aber bitte schön! Sound jetzt wird ge schlafen! Gute Nacht."

Fortschung folgt.)]