SK.L7 Freitag, S4. April 1838 Aus der Arbelter-Iurn- und Sportbewegung Atus V. Kreis FuBball Sportergebniffe der 1. Klaffe(Meisterschaft): Wannow gegen Aussig -Nord 0:6, Nestersitz gegen Schönpriesen 2:0, Kleische gegen Ullgersdorf 3:2, Krochwitz gegen Predlitz 6:0, Türmitz gegen Schön­feld 3:1. Spielrrsperren. Verein Nestersitz: Spieler Do- berauer Ernst, Paß 220, Sperre bis auf weiteres. Verein Ullgersdorf: Spieler Meindel, Patz Nr. 154, vier Wochen Sperre vom 25. April bis 23. Mai 1036. Verein Kleische: Spieler Kügler, Pah Nr. 83, acht Tage Sperre vom 25. April bis 2. Mai 1036. Da Samstag, den 25. April, in Aussig der Kreisspielausschutz tagt, werden die Bezirke 6, 0 und 10 zum letztenmal aufgefordert, das Adressen­material bis dorthin express einsenden zu wollen, sonst Strafe. Abrechnungen sind Genossen Spitz mit zu übermitteln, inbegriffen die bereits einge­zahlten Beträge der Solidaritätsaktion aller Bezirke, da ein Bericht erstattet werden muh. » Die Kreisspielleitung beruft für Samstag, den 25. A p r i l, abends 6 Uhr, in Aussig , Volkshaus, ihre fällig« KreiSspielauSschußfitzung«in. Die Genossen werden ersucht, ihre Abfahrtszeit so einzurichten, datz pünktlich begonnen werden kann, da reichhaltiges Material der Erledigung zugeführt werden muh. Die Kreisleitung. Französischer Wirtschaftsplan T«r französische Plan"(Le Plan Fran- rais) ist der Titel eines im Verlag Fasquelle Editeurs, Paris , erschienenen Buches des gegen- wärftgen Luftfahrtministers Marcel D e a t. Der Grundgedanke dieses Planes ist, daß jeder Volks­schichte eine möglichst höheKaufkraft verbürgt wer­den müsse, wenn die Krise dauernd überwunden werden soll. Ein großer Teil des Buches gilt dem Nachweis, daß eine solche Verteilung der Kauf­kraft im jetzigen Wirtschaftssystem nicht vorhan­den ist. Die positiven Vorschläge des Deat-Plans sind ziemlich allgemein gehalten und lehnen sich an denPlauder Arbeit" des französischen Ge­werkschaftsbundes an. Deat will die Wirtschaft vor allem von der Seite des Preises anpacken; diese sollen durch staatlichen Einfluß für jede Volksschichte den Fortschritten der Produktions­technik angepaßt werden. Im einzelnen wird ein Wirtschaftsdirckktorium mit weitgehenden Voll­machten und Abteilungen für Preisregulie^ung, Außenhandel, Arbeitsverhältnisse, Kreditkontrolle ustv. verlangt, ferner große öffentliche Arbeiten« Verstaatlichung der Zuckerindustrie In Großbritannien ? Das Landwirtschaftsmiuisterium hat einen neuen Entwurf über die Reorganisation der Zuckerindustrie ausgearbeitet und dem Parla­ment bereits vorgelegt. Nach dieser Gesetzvorlage soll eine staatliche Zuckerkommis­sion gegründet werden, die mit der Ueber- wachung des Zuckerrübenanbaues, der Roh­zucker- und Raffinade-Herstellung sowie des Ver­kaufs und Verbrauchs von Zucker beauftragt ist. Der Ankauf von Zuckerrüben sowie die gesamte Erzeugung und der Absatz von Rohzucker wird einem neuen gemeinwirtschaftli­chen Unternehmen übertragen. Sie arbeitet mit einem Kapital von insgesamt 6 Millionen Pfund und erhält vom Schatzamt die bisher an die ein­zelnen Fabriken ausgezahlten Subsidien nunmehr in Form eines Zuschusses für die Erzeugung von jährlich 560.000 Tonnen Weißzucker. Die Umstellung der britischen Rübenzucker­wirtschaft von der freien Privatwirtschaft, bemerkt richtig dieFrankfurter Zeitung ", über eine sub- sidierte Privatwirtschaft auf ein gemeinwirt- schaftliches Unternehmen mft starkem staatlichen Einfluß zeigt die Aenderung in der Wirtschafts­auffassung der britischen Oeffentlichkeit in den letz­ten Jahren. Ob diese Umstellung auch auf die Ein­stellung des Staates zu anderen nichtagrarischen Industrien Bedeutung gewinnt, bleibt abzu­warten. Hundert Jahre tschechische Lyrik Das tragische Schicksal K. H. Madras Das tschechische Volk hat gestern einen Ge­denktag begangen, der es mit Stolz erfüllen kann, der aber auch einer tiefen Tragik nicht entbehrt. Am 23. April 1836 erschien in Prag das lyrische Werk eines jungen Studenten, der sich dadurch mit ehernem Griffel in die Geschichte der tsche­chischen Literatur einschrieb, am 5. November 1836 starb der 26jährige Dichter, den Kopf Vol­ker Entwürfe ein unerhörter Verlust für sein Volk und dessen junge Dichtung. Ein Leben, das fast nur Tragik kannte, erlosch, ein Merssch starb, dem nur wenig Glück in seiner Erdenlausbahn beschieden war. Als Sohn eines Müllergehilfen 1810 in Prag geboren, blieb ersein Leben lang ein Proletarier. Schwer schlug er sich durchs Le­ben und die Kosten für die Drucklegung seines Werkes mutzte er schwer ausbringen. Mächa be- Verwirrung (AP.) Die Lage in Spanien spitzt sich rasch zu. Nach dem Sturz des Präsidenten Zamora , der es sich stets zur Aufgabe gesetzt hatte, auszugkei- chen, der aber nachher von allen Setten angefein­det wurde, ist die Situation nur noch komplizier­ter geworden. Man muß berücksichtigen, daß die Linke, die ja keineswegs die Mehrheit der Stim­men erhielt und die Mehrheft der Mandate nur durch den Wahlmodus erlangte, nur Wer eine Majorität von 7080 Sitzen verfügt. Azana, der Ministerpräsident, verfügt über wenig Rück­halt, da ein Teil der Volksfront ihn bereits be­kämpft das kommunistische OrganMundo Obrero" forderte bereits den Rücktritt der Re­gierung, während die Rechte ihn ohnedies be­kämpft. Lediglich die Tatsache, daß die Rechte nach dem Wahlmißerfolg recht kopflos ist und daß un­ter ihren Führern starke Meinungsverschiedenhei­ten entstanden sind, ist der Grund, daß die Rechte diese Situafton noch nicht viel stärker ausgenutzt hat. Dieselbe Zerfährenheit zeigt sich aber auch im Lager der Linken. In der sozialistischen Par­tei kämpfen drei Gruppen um die Macht, die von B e st e i r o geführten Rechten, das von Jnda- lecio P r i e t o, einem Freunde Azanas und Gon­zalez P e n a geleitete Zentrum, die Linke unter Largo Caballero und dem Madrider Abge­ordneten und ehemaligen Moskauer Botschafter Alvarez del B a y o. Der Hauptkampf in der In Spanien Partei geht zwischen der Mitte und der Linken. Dabei ist eine Spaltung nicht ausgeschlossen, in welchem Falle Prieto und sein Anhang in eine Koalition mit den Linksrepublikanern eintteten dürften. Angesichts der gespannten Lage spricht man auch von der Möglichkeit einer Umbildung der Regierung. Bei einem Bruch Azanas mft der Volksfront, insbesondere mit den Sozialisten, würde Azana Anschluß an die Gruppe von San- chez Roman suchen. Als kommenden Innenmini­ster nennt man Quiroga, der 1932 den Aufstand in Andalusien unterdrückte und als Gegner der Volksfront gilt. Die anarchistischen Gewaltakte haben zur Folge, daß die Emigration andauert. In Por­ tugal , Gibraltar und an der ftanzösischen Grenze sind die Gasthäuser mit Spaniern überfüllt, die zunächst einmal die wettere Entwicklung abwarten wollen. Die Gewalttätigkeiten gehen jedoch nicht nur von linksradikaler Seite aus, sondern haben ihr Gegenstück in Gewaltakten der Rechtsradi­kalen, wie die Ermordung des früheren Ministers Martinez und des sozialistischen Prcsessors Asua sowie der Anschlag auf Caballero bewiesen. Gegen die faschistischen Verbände geht die Regierung je­doch mit der gleichen Energie wie gegen die an­archistischen Tendenzen vor. Todesurteil In 3Kln I i L i n. Den letzten Fall der.Frühjahrs-, tagung des Jiäiner Schwurgerichtes bildet die Angelegenheit des Karl Hräfkh aus Brnätrckä Das Wahlprogramm der französischen Sozialisten (R. F.) Das eigene Programm, womit die Sozialisttsche Partei Frankreichs den Wahlkampf führt ein eigenes Programm, insoweit cs Wer die gemeinsamen Forderungen der Volks­frontparteien hinausgeht setzt sich aus folgen­den Punkten zusammen: In innerpolitischer Beziehung for­dert es nachdem der Punkt, der die Auflösung der faschistischen Ligen anbettifst, bereits ver­wirklicht worden ist vor allem das Frauen­stimmrecht, die Kontrolle der finan­ziellen Beeinflussung der Presse, die Ver­staatlichung der Notenbank, der Versicherungsgesellschaften, der Kreditinstitute und der m o n o p o l i- fierten Industriezweige. In so­zialpolitischer Hinsicht werden gefordert: Verkürzung der Arbeitszeit ohne Beeinttächtigung der Löhne, bezahlte Ferien, eine soziale Wohnbaupolitik, Verlängerung der Schul­pflicht und Verbot jeglicher Kinderarbeit.bis zum 15. Lebensjahr. Zur Lösung der Landwirtschafts­krise werden gefordert:-Staatsnsonopöl-für den Berkaus von Weizen, Wein, Fleisch, Milchproduk­ten, Waldholz und Kunstdünger. Ferner Errich­tung von landwirtschaftlichen Distributions- genoffenschaften, Revision der Rechtsgesetzgebung, Umgestaltung des Moratoriums der bäuerlichen Schulden, sowie Pflichtversicherung gegen Natur­schäden, die ein Teil der allgemeinen Sozialver­sicherung aller arbeitenden Schichten werden soll. Weitere wirtschaftspolitische Programmpunkte sind: Reform des Steuer­systems durch Einführung dreier Steuerkatego­rien: 1. einer progressiven Einkommensteuer, die je nach der Herkunft des Einkommens(Arbeit oder Kapitalrente) verschieden angesetzt werden soll; 2. einer scharf progressiven Erbschaftssteuer und 3. einiger allgemeiner Steuerarten, die so veranlagt werden müssen, daß sie die Produk­tion und den Konsum nicht kennen. Insbesondere sollen keine indirekten Steuern auf notwendig« Bedarfsgüter fallen und kinderreichen Familien sollen Erleichterungen gewährt werden. Bei dec Verstaatlichung der Banken, Ver­sicherungsgesellschaften und monopolisierten In­dustriezweige(worunter namentlich der Bergbau, die großen Eisen-, Chemie- und Zuckerunterneh­mungen, das Transportwesen und die Petroleum - einfuhr aufgezählt werden) sind die kleinen Attionäre durch Obligationen oder Leibrenten zu entschädigen. ^Jn außenpolitischer Beziehung wird die Erhaltung des Friedens vorangestellt. Insbesondere werden verlangt: loyale Durchfüh­rung alles Besttmmungen des Völkerbundpaktes, Initiative Frankreichs für die Wiederaufnahme der Abrüstungskonferenz, internationale Enden ­süchte eine deutsche Schule und seine ersten Verse waren deutsch . Schon darin kommt die Melancho­lie, die Gedrücktheit des Wesens, die ihn bis ans frühe Ende erfüllte, zum Ausdruck. V0m Welt­schmerz Goethes in seinemWeither" Wer By­ron führt ein gerader Weg zu Mächa. Ihn freute nur,wenn in finstrer Kluft die Eule heult zum düsteren Grabgesange, dann ist mir so wohl und auch so bange. Dann bringen Grüfte mir selbst Rosendust... Aus mir allein mir nur ein Himmel lacht. Und trotzdem dir, o du furchtbare Macht, bin ich meines eigneu Gottes Trüm­mer." Später dichtete er in tschechischer Sprache, als Fünfundzwanzigjähriger vollendete er einen RomanDie Zigeuner" die Zensur ließ die Veröffentlichung nicht zu. Am 23. April 1886 erschien dann der GedichtbandMäj", der ihn unsterblich machen sollte. Im Geist der Zeit ist dieses Buch von RäWerromantft erfüllt, die dü­stere Naturschilderung erinnert an den deutschen Dichter Lenau . In wunderbarer, bisher in tsche­chischer Sprache nie gekannter Melodik, flössen die Verse dahin. Es war nun das Tieftraurige für tion über ein Verbot der privaten Waffenfabri­kation, auf jeden Fall sofortige Verstaatlichung der französischen Rüstungsindustrie), Führung der gesamten Außenpolitik im Geiste des Völkerbundpaktes und der Unteilbarkeit des Friedens, engste Verbindung der B eistands- -vertrage mit dem Völkerbundpakt und Verbesserung der dort vorgesehenen Pro- zedurfürdiefriedlicheRevisionder Friedensver träge. Dieses Programm der französischen Sozia­listen darf für sich in Anspruch nehmen» unter allen Wahlprogrammen mit Einschluß des­jenigen der Kommunisten. das weitest­gehende und am besten durchdachte zu sein. Madrid . Ministerpräsident Azana erklärte einer Delegation der Linksfrontparteien gegenüber, deren Angebot anzunehmen, um als der einzige Ber- tteter der Linken auf das Amt des Präsiden­ten der Republik zu kandidieren. Nazi-Humor an Führers Geburtstag Am Abend des Geburtstages des Führers veranstal­tete die Wachtruppe Berlin einen Bierabend, bei dem auch zum ersten Male derferngesteuerte Sttomlinien-Jnfanterist" öffentlich vorgeführt wurde. Dieser Soldat der Zukunft erntete S t St mederHeiterkeit." (Scherl-Bilderdienst-M) den Dichter, daß ihn kaum jemand verstand und ihn die Kritft, auch die seines eigenen Volkes, arg herabsetzte. Dazu kam noch ein unglückliches LiÄbeserlebnis, das den düsteren Geist noch trau­riger stimmte. Im Sommer 1836 fand ec eine magere Stelle in Leitmeritz , er rüstete sich gerade zur Heirat» um sein Kind zu legitimieren- da starb er nach kurzer schwerer Krankheit am 5. November 1836, an sich selbst und seinem dichte­rischen Ingenium zweifelnd. Erst die folgende Generation hat ihn erkannt, seinMäj" erlebte bis heute hundert Ausgaben, die Dichtung wurde in mehrere Sprachen, dar­unter auch ins Deutsche übersetzt. In den schönen Anlagen am Laurenziberg, von wo man einen wundervollen Ausblick Wer das hunderttürmige Prag hat, steht sein Denkmal, es stellt den Dich­ter in strahlender Jugend dar, einen Blumen- strauß in der Hand. Mit Goethe kann man von ihm sagen, datz die Nachwelt ihm ganz gegeben hat, was ihm das Leben nur halb und wohl nicht einmal das erteilt hat. Emil Strauß . 1 Brutire, in der heute das Urteil gefällt, wurde. Da die Goschworenen alle Schuldfragen bejahten» wurde der 26 Jahre alte lairdwirtschaftliche Ar­beiter Karl Hräfkh, der wegen des Verbre­chens des gemeinen Mordes angeklagt war, zum Tode durch den Strang verurteilt. Im Herbst v. I. fuhr Karl Hräfkh gemeinsam mit Josef P o u p a mit dem Rad nach Kopidlno, um aus dem Einsatzteich des dorttgen Grotzgrund- 1 besitzes Fische zu stehlen. Poupa ging aufs Kartof­felfeld, um Fischerzeug zu holen, wurde aber dort' von dem Fischmeister Josef Jindra und dem 21jährj>- gen Franz F r a j m a n, dem Sohn des zweiten Fischmeisters, ertappt und gefangen. Als Hräsktz dies sah, ergriff er auf dem Rade die Flucht. Der junge Frajman setzte Hräfkh nach, doch gab dieser äüs einer Entfernung von vier bis fiinf Schritten einen Schutz auf Frajman ab. Obwohl Frajman gettoffen wär, verfolgte er Hräfkh noch einige Schritte, bis er, von einer zweüen Kugel Hräskhs getroffen, zu Boden sank. Hräfkh entftoh hierauf. Frajman. starb im Miner Krankenhaus an einem schweren Bauchschuß. Die Gendarmerie fahndete nach Hräflh, aber, erst em Zufall führte zu seiner Verhaftung. In Bonn , sn Deutschland meldete.Ich. ein. Franz. Prochäska wjx_, Geld zur Heimreise. Die tschechoslowakische Vertrc-I lungsbehörde schöpfte den Verdacht, dass es sich-um den gesuchten Hräfkh handle und ordnete die notwen­diges Schritte an. Hrästh wurde an die Tschechoslo- wakei ausgeliefert.> Er bestritt in der Verhandlung, datz er- Fraj­man töten Wollte. Aber er ist ein ausgezeichneter Schütze und Zeugen hörten, daß er Frajman mit' Erschießen drohte. Außer dem Mord hat er noch drei. Diebstähle auf dem Gewissen. Den Vorsitz bei der Schwurgerichtsverhandlung. führte Gerichtsrat Dr. A u g u st t n, di« Anklage vertrat Dr. Andres, den Angeklagten vertri-- digte Gerichtsrat Dr. S l ä d e k. Schwere Strafen wegen Ausschrei­tungen In der Wahlkampagne Prag . In. den gestrigen Nachmittagsstunden Wurde der am Mittwoch begonnene Prozeß gegen die sieben Kommunisten zu Ende geführt, die wegen Hausfriedensbruches vor dem Strafsenat Kaplan angeklagt waren. Wie bereits berichtet, handelt es sich um das Nachspiel zu einer verkrachten Wählerversammlung derNationalen Einigung" in der Ortschaft Libus, das darin bestand, daß die zu dieser Versammlung erschienenen-Kommunisten ihren naftonalistischen Gegnern in die Nachbarschaft Lhotke folgten und in ein Gasthaus eindrangen, in welchem sich diese häuslich niedergelassen hatten, wobei es zu Zusammenstößen kam. Die Untersuchung endete damit,.daß sieben Kommunisten: vor?Gericht gestellt wurden. In dem ungemein ausgedehnten und langwierigen Beweisverfahren kamen zahlreiche Zeugen zur Vernähme, Ulster denen die von der An­klage geführten Belastungszeugen beträchtlich.über- wogcn. Angesichts der blutrünstigen Schilderungen der naftonalistischen Presse,, die hiesen Prozeß in ihrer Weise ausschrotet, sucht man sich unwillkürlich zu Vergleichen mit. anderen.Prozessen. solcher Art veranlaßt, bei denen, rechtsradikale Rgdaühelden vor Gericht standen..Zum..Beispiel, die Verhandlung, welche jene tragische Versammlungauf der Slawi­schen Insel betraf, bei der unser tschechischer Jugend­genosse ZahradnkLek dest Tod fand?-Damals bagatellisierte eben diese Presse, diesich'hestte an Entrüstung nicht genug tun kann, einen weit krasse­ren Fall, der übrigens mft zehn Freisprüchenman­gels Beweisen" und einer gelinden Verurteilung schloß..' Der vorliegende Prozeß endete mit sechs durchwegs unbedingten Verurteilungen und einem Freispruch, nämlich hinsichtlich des An­geklagten Zelenka. Die Strafen für die Ver­urteilten lauteten: für Stadtrat Dr. Varel und" Karl Markhtän auf je acht Monäte, für Wenzel Vanek auf zehn Monate und für Adölf T r ä k a, Karl F i x o n und Anna Z i m m e r- Hansl auf je fünf Monate schweren Ker­kers. Außerdem wurde bei sämtlichen Angeklagten der Verlust des Gemeindewahlrechte.s ausgesprochen, so daß der Erstangeklagte Dr. Wenzel Vacek seines Stadttatmandates verlustig geben, würde, falls das Urteil von der obersten Instanz be­stätigt werden sollte. rb.