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Abgeordneter Jaksch in Bodenbach :

Dienstag, 28. April 1936

Die Republik braucht einen Festungsgürtel von staatstreuen Deutschen !

Hindernis.

Staatstreuen deutschen Arbeiter und Angestellten. Un­fere berechtigten Beschwerden sind bisher an einer aussprechen, was ist:

Nr. 100

Mauer des Totschweigens abgeprellt. Wir müssen An unsere Abonnenten, Leser und Kolporteure!

die tschechische Politik steht vor der inneren Entscheidung, ob in ihrer Staatskonzession für die Sudetendeutschen Plak ist oder nicht.

Es ist die folgenschwerste Entscheidung, die der tschechischen Politik seit 1918, ob sie die Verständi­gung mit den deutschen Aktivisten sucht, oder die Dinge treiben läßt. Wir erklären ganz offen, daß die Benachteiligung der Deutschen im öffentlichen Dienst, in der Sprachenfrage und in der ganzen Verwaltung einen Grad erreicht hat, der allgemein als unhaltbar empfunden wird.

Für industriellen Wiederaufbau, gegen Industrieverlegung

Wegen des Staatsfeiertages am Freitag, den 1. Mai,

entfällt am Samstag, den 2. Mai

unsere Ausgabe. Die nächste Ausgabe erscheint dann zur gewohnten Stunde am Sonntag, den 3. Mai. Die Verwaltung.

Nicht nur äußere, sondern auch innere Friedensarbeit tut not Hart an den Grenzpfählen des Dritten Rei- genossenschaft der deutschen Bauern, Handwerker und ches stehen unsere nordböhmischen Arbeiter auf Intellgenzschichten angewiesen. republikanischer Friedenswacht. Bodenbach Henleins Weg führt zur Katastrophe ist einer der Brennpunkte des Ringens zwischen Solange die tschechischen Arbeiter trotz ihrer dem Ungeist des Hitlerismus und demokratisch- demokratisch- sozialistischen Einstellung in nationalen sezialistischer Staatsgesinnung. Die Bezirksorga- Fragen mit anderen politischen Gruppen ihres Vol­nisation Bodenbach mit ihren 5000 Mitgliedern tes zusammengehen, muß diese Freiheit auch für uns Dazu kommt noch das wirtschaftliche und soziale Staate gegeben wird, was des Staates ist, geſetz­gehört zu den besten und aktivsten Kerntruppen gelten. Besonders im deutschen aktivistischen Lager Problem unserer hochindustrialisierten Grenzgebiete. liche Maßnahmen zu fordern, die den Bestand des der Partei. Diese fünftausend roten Grenzler ha- ist eine engere Zusammenarbeit notwendig. Bisher Dem beispiellosen Pauperisierungsprozeß in den deutschen Volkes in der Tschechoslowakei ſicher­ben sich am Sonntag zu Worte gemeldet, indem war der antisozialistische Geist und die antimarri- Notstandsgebieten kann auf die Dauer nicht mit Er- stellen und geeignet sind, jeden Versuch nationalen sie ihre Bezirkstagung den brennendsten sozialen stische Spekulation gewisser Gruppen das größte nährungskarten gesteuert werden. Wir warnen vor Unrechts auszuschalten. Das ist eine unveräußer und nationalen Lebensforderungen der sudeten= einer fünstlichen Industrieverlegung. liche Forderung des deutschen Aktivismus, der sich deutschen Arbeiterbevölkerung widmeten. Referent Die Wiederbelebung des Exportes und die Aus- dauernd bereit erklärt, ein friedliches Zusammen war Genosse I aks ch. Wir bringen nachstehend nüßung der hohen Arbeitsqualität der deutschen leben der Völker zu garantieren. Seine Aktions­einen Auszug aus seinen mit Zustimmung auf­Industriebevölkerung liegt im gesamtstaatlichen fähigkeit ist allerdings von der Bereitschaft zur Interesse. genommenen Ausführungen: Gerechtigkeit auf der anderen Seite abhängig. Tschechen und Sudetendeutsche tragen ein gemein- Weil wir nicht wollen, daß der deutsche Aktivis­fames Raumschicksal. Ihrer beider Zukunft hängt mus, zu dem sich heute ein großer Teil der deuts von der Erhaltung unserer Industriepositionen in der Weltwirtschaft ab. schen Bevölkerung bekennt, scheitert, darum liegt Die Wendung vom industriellen Bessimismus uns an der Erklärung von seiner Begrenzung zu neuem wirtschaftlichen Optimismus ist der ent- durch dauerndes Unverständnis für seine berech­scheidende Punkt in der innerpolitischen Problematik. tigten nationalen politischen Forderungen. Ein großzügiges Entgegenkommen von tschechischer Seite wäre nicht Ausdruck der Schwäche, sondern Beweis der inneren Stärke. Außenpolitisch ist jeder Schritt zum realen Interessenausgleich zwischen den Völkern dieses Staates ein gewaltiges

Die Krise Europas , so führte der Redner aus, drängt nach grundsätzlichen Entscheidungen. Die De­mokratie ist im taktischen Nachteil, wenn sie dem Fa­schismus das Gesetz des Handelns überläßt. Es ge­nügt nicht, an den Ufern der demokratischen Inseln zu stehen und zu warten, bis sich die Siniflut des Faschismus verläuft. Die Gegner das Faschismus müssen zu den neuen Ufern einer höheren Ordnung Europas hinstreben.

Die sudetendeutsche Tragödie

Von sozialen und wirtschaftlichen Gesichtspunk ten aus gesehen sind die Sudetendeutschen eines der unglücklichsten Völker des Kontinents. Sie sind von fünf Krisen gleichzeitig heimgesucht worden:

1. von der großen Strukturfrise des kapitalismus, die sich mit uner­hörter Schärfe in unseren dichtbesiedelten Indu­striegebieten auswirkt:

2. von der großen Position strife des Kontinents, die sich in dem Verlust des west­und mitteleuropäischen Industriemonopols in der Weltwirtschaft ausdrückt;

3. durch den wirtschaftlichen Nieder­gang Deutschlands seit 1914, der seine

Reflexe über die Grenzen wirft;

=

Henleins Marsch führt auf den Weißen Berg des fudetendeutschen Schicksals. Seine Politik ist die des nationalen Selbstmordes.

Wir treten ihr entgegen nicht nur im Interesse der Demokratie und des Sozialismus, sondern auch im Lebensinteresse des Volkes. Es gilt, die Sude­tendeutschen vor Rückschlägen zu bewahren, die grö­ßer sein würden als die Katastrophen der Husiten zeit oder des Dreißigjährigen Krieges. Gestützt auf die eigene Kraft, nehmen wir den Kampf um die Korrektur des unglücklichen Wahlergebnisses vom 19. Mai auf. Das Kampfterrain wird jedoch von den Richtlinien der Staatspolitik ausgemessen.

Die Fehler der tschechischen Politik

Die Grundfragen des nationalen Zusammen­lebens wurden seit 1918 entweder einseitig beant- Plus. wortet oder sie sind ungelöst geblieben. So geht der nationale Kleinkrieg auf allen Fronten weiter und verpestet die innenpolitische Atmosphäre. Die tiche­chische Formel, daß die Verpflichtungen der Minder­heitsverträge erfüllt wurden, kann uns nicht befrie­digen.

Die Sudetendeutschen sind keine ,, Minderheit" im ethnographischen Sinne, sondern ein durchge­bildeter Volkskörper. Seit Jahrhunderten find sie Träger eines politischen Sonderschicksals.

Wer uns als Minderheit abtun will, bedenke, daß in Europa mehrere Völker von geringer Bahl ihren eigenen Staat bejizen. Die tschechische Politit tranft an einer unter 4. durch die 3 er stücke I ung des alten ch ä ßung der inneren Staatspro­Oesterreich Ungarn , welche wir mit bleme. Es ist unmöglich, im Donauraum die dem. Verlust der wichtigsten Absahmärkte bezahl- föderalistische Initiative zu ergreifen und zu Hause an einem starren Zentralismus festzuhalten. Neben 5. durch die Industrialisierung der legalen gibt es hierzulande eine illegale Natio­auch der tschechischen Agrargebiete, die nalitätenpolitik. Offiziell werden die Deutschen als unsere furchtbar erschütterte Industriebasis noch Gleiche unter Gleichen bezeichnet. mehr schmälert.

ten;

Im Banne dieses gehäuften Unglücks haben die Sudetendeutschen ihre geistige Selbstbestimmung ber­Sie vermögen mehr

Inoffiziell find die nationalen Kampfvereine als Hüter der Ungleichheit tätig. Die deutsche Sozialdemokratie hat im Grenz­Boſition aus pontiſch zu denten. Densen habe die ein politibes Benfifchen Wine eigenen gebiet Verhältnis au Sudetendeutschen, die seiner Partei zugeströmt sind, derheiten gesucht und zumeist auch gefunden. nur im Negativen geeinigt. Jede seiner Standes- Sie steht aber in schärfstem Widerspruch zu dem gruppen stellt ihre eigenen Forderungen auf, die Geist jener Minderheitsorganisationen, die in jedem sodann von der Parteiführung ad acta gelegt wer- Deutschen einen Staatsfeind sehen. Wer den letzten den. Wollte Henlein eine Resultante aus aen Wün- deutschen Briefträger oder Eisenbahner ausrotten schen ziehen, die sich auf ihn konzentrieren, dann will, ist ein Totengräber der Staatsgesinnung im müßte feine Partei am nächsten Tage an ihrer inne Grenzgebiet. Vom staatspolitischen Standpunkte aus ren unwahrhaftigkeit zerbrechen. Seit dem Vorgesehen ist es heller Wahnsinn, in die übervölkerten dringen der nazistischen Ideen ist das Sudeten - Krisengebiete immer neuen Menschenzuzug zu lenken. deutschtum innerlich zerrissen und vergiftet, wie noch Dadurch werden in der deutschen Bevölkerung die nie zuvor. Dieser Zustand birgt tödliche Gefahren. Strisenstimmungen immer mehr auf nationales Ge­Die politische Problemstellung dieses Landes ist der Stampf mit wechselnden Fronten.

Neben dem Ringen zwischen Arbeit und Kapi­tal spielt sich der Kampf zweier Völker um den Lebensraum ab.

Die deutschen sozialistischen Arbeiter verteidigen die Demokratie und ihr soziales Recht im Bündnis mit den tschechischen Arbeitern und dem tschechischen Fortschrittslager. Im Ringen um ihre nationalen Rechte sind die deutschen Arbeiter auf die Bundes­

Die nationale Befriedigung der Tschechoslowakei ist geradezu die Voraussetzung zur Erfüllung ihrer europäischen Funktion. Wir können an den Grenzen keine Maginot- Linie bauen, deshalb muß sich der tschechoslowakische Staat einen Festungs­gürtel von staatstreuen Deutschen sichern. Die Tschechoslowakei ist heute der stärkste Eckpfeiler des europäischen Friedens. Gelingt es ihr, inner­halb ihrer Grenzen den nationalen Frieden herzu­stellen, dann wird sie erhöhte Verteidi gungstraft gewinnen und moralisch un­angreifbar fein. Für diese Ziele die besten Sträfte einzusetzen, ist die gemeinsame Aufgabe vor allem der jungen Generation im tschechischen und judetendeutschen Volke. Es gilt im Rahmen der ge­gebenen Möglichkeiten die Initiative zu einer ge­meinsamen sozialistischen Europapolitik zu ergreifen! In der auf sehr hohem Niveau stehenden De batte, an der sich u. a. die Genossen Ke ßler und Schweich hart beteiligten, ergriff auch der als Gast anwesende tschechische Genosse Dozent Dr. Fischer aus Prag das Wort. Er charakterisierte die Internationalität der faschistischen Strömungen in Mitteleuropa und sprach sich für ein enges Zu­sammenwirken der sozialistischen Sträfte aus. Seine Arbeiterschaft erfüllten Ausführungen machten auf bon Verſtändnis für die Lage der deutschen die Konferenz einen nachhaltigen Eindruck.

Abgeordneter Schütz

für nationale Verständigung

,, Der Friede an der Moldau könnte der Aus­gangspunkt für den Frieden Europas werden

Auf einer von 300 Vertrauensleuten der christlichen Gewerkschaften besuchten Konferenz in Gießhübel hielt Abgeordneter Schütz eine nationalpolitische Rede, welche eine Präzisie­rung des Standpunktes der deutschen Christlich­sozialen enthält.

Die in der Verfassung vorgesehene Gleich­berechtigung aller Bürger, so sagte der Redner, kann das nationale Porblem nicht befriedigend lösen. So wie die europäische Ordnung nur auf­recht erhalten werden kann, wenn ihr Fundament die Gleichberechtigung ist, so kann die Ordnung in einem Nationalitätenstaat nur dauernd gesi chert werden, wenn die soziale und nationale | Gleichberechtigung verbürgt ist. Soziale Revolu tionen sind die Folge gesellschaftlicher Unterdrük­kung. Krieg und Aufruhr aber werden aus na­tionalem Unrecht geboren. Wer Revolution. Krieg und Aufruhr verhindern will, muß die Quellen des sozialen und nationalen Unrechtes verstopfen. Der fudetendeutsche Schicksalsraum liegt zwischen schen Bolf müſſen wir deshalb die Anerkennung Staatsgrenze und Sprachgrenze. Vom tſchechi­

der Sprachgrenze ebenso fordern, wie der Staat von allen Völkern die Respektierung der Staats­Gustav Hacker fordert Schutz grenze zu fordern hat. Die Forderung nach An­erkennung des Lebensraumes der Sudetendeuts gegen Entnationalisierung schen enthält keine Spize gegen die tschechischen Die am Sonntag in Saaz stattgefundene Mitbürger, welche feit Generationen dort zu Hauptversammlung der Deutschen Hopfenver- Hause sind. Aber in einer Beit schwerster und kehrsgesellschaft gestaltete sich zu einer Straft- Arbeitspläze, aus welchen Motiven immer tsche drückendster Wirtschaftsnot, bisherige deutsche probe zwischen dem BdL und dem bäuerlichen Anhang der SdP. Bei der Neuwahl der Funk- chischen Landsleuten in die Hände spielen, heißt den sudetendeutschen Aktivismus bei lebendigem tionäre siegte die von Hacker geführte Kandida­Leibe an das Kreuz schlagen. tenliste der Landbündler mit etwa 2900 Stim­men gegen 550 Stimmen der Henlein - Bauern. Nach dem 19. Mai wurden innerhalb der Tsche- Nach dem Wahlakt hielt Gustav Hacker eine na­chen Stimmen der Erkenntnis laut, daß den Deut tionalpolitische Rede, in welcher er u. a. erklärte: schen gegenüber schwere Fehler begangen wurden. Die Der deutsche Aktivismus hält sich für beru­praktischen Folgerungen sind aber ausgeblieben. Die forcierte nationale Durchdringungspolitik in den fen, in einer Zeit, in welcher das Staatsverteidi­Grenzgebieten richtet sich in erster Linie gegen den gungsgesetz verabschiedet wird, durch welches dem

biet verschoben.

Die beste Staatssicherung:

nationale Gerechtigkeit

Den ganzen Vormittag lärmten sie, um die

In einer Zeit, wo Weltpolitik und Weltwirts schaft vom Sturm durchpeitscht werden, wäre gerade unser schönes Land berufen, Kern und Hort einer neuen Ordnung zu werden. Der Friede, der an der Moldau wirklich geschlossen würde, könnte der Ausgangspunkt für den Frie den Europas werden.

Mammys Geschichte Gehoorenen zusammenzufriegen. Nachmittags ging, stand ein Mann hinten im Saale auf. rückwärts gestrichen hatte, und mit ihren blauen

iväre.

erzählte der Mann, der Johnson herausgefahren hatte, alles, was er wußte, aber es war nicht viel, weil er sagte, Johnson habe den ganzen Weg kaum

Von William M. John ( Fortsetzung.) Mammy schüttelte sich, als ob ihr talt etivas gesprochen.

..Es ist also besser, Sie erzählen mir alles, was Sie wissen, vielleicht kann ich Sie dann herausbekommen."

..Ich weiß, daß ich nicht hübsch bin," sagte Mammy und ich weiß, daß ich nicht mehr jung bin, aber das ist nicht meine Schuld. Ich kann Ihnen nicht mehr sagen, und wenn Sie mich hän­gen... gut, so sollen sie mich hängen; das ist

alles."

Der Advokat klopfte an die Tür, und als der Gefängniswärter geöffnet hatte, jagte er: Füh­ren Sie sie zurück, Jim; ich werde später wieder­

fommen."

Dann richteten sie an den Leichenbeschauer und den Polizisten einige Fragen. Die sagten beide, daß der Mann auf dem Boden in der Küche dagelegen sei, und daß Mammy gesagt hätte, sie hätte es gemacht. Dann stand Mammys Advokat auf und sagte, er führe nur einen einzigen Zeu­gen, und das wäre die des Mordes angeklagte rau; aber er würde beweisen, daß sie unschuldig sei. Und dann rief er Mammys Namen. Und dann hielt Mammy ihre Hand hoch und ging vor, und der Advokat sagte, sie solle die Geschichte mit dem Erschießen erzählen, und Mammy erzählte genau dasselbe, was sie immer erzählte und sagte zum Schluß: Und das ist alles."

Wir blieben drei Monate im Gefängnis, und Der andere Advokat sprang auf und fragte mit Ausnahme, daß der Advokat zwei- oder drei- Mammy, wie alt sie sei und wo sie geboren war. mal kam und mit Mammy allein sprach, hat es Sie sagte, sie sei dreißig und in Chicago geboren. nichts gegeben; Zar und Lizzi fingen an ihre und dann fragte er sie noch eine ganze Menge Kleider zu zerreißen, und Mammy wurde immer anderer Sachen über mich und Zar und Lizzi, und dünner, und sie war schon schrecklich dünn, als sie wo sie den Vater getroffen hätte und wie lang sie hergekommen war. verheiratet war. Mammy antwortete, wie sie im­Eines Morgens fam der Wärter herein und mer wegen des Schießens geantwortet hatte, als sagte uns, wir sollten uns bereit machen, zu Ge- ob das alles nicht sehr wichtig wäre. Er fragte richt zu gehen, heute sollte die große Verhand- sie dann auch, wie lange sie Johnson gekannt lung sein. Wir rieben uns sauber und richteten hatte, und wie gut sie ihn gefannt hatte, und uns zurecht. Ich trug Lizzi und Zar hielt Mammy warum er in unser Haus gekommen war an jenem an der Hand. Wie wir hereintamen, war der Saal Tag, als sie ihn erschossen hat, und ob sie seine voll von Menschen, und alle schauten uns an, als Frau und seine Kinder kenne. Aber Mammy blieb ob wir wilde Tiere seien, die sie nie vorher gesehen immer bei ihrem Nein, Nein, bis sie es über­hätten. Einige standen auf, um uns besser zu drüssig zu sein schien, und dann sagte sie: Das sehen. ist alles."

Als Mammy vom Verhandlungstisch weg- Haar, das sie glatt aus ihrem weißen Gesicht nach Mammy warf einen Blick auf ihn und ging wie Augen, die so blau waren wie der Himmel, wenn versteinert auf ihren Plaz zurück. Der Mann kam die Sonne gerade untergegangen war, über alles vorwärts, bis er vor dem Richter stand. schön, schöner, als ich je eine Frau gesehen hatte.

Euer Gnaden," sagte er. darf ich einige Worte sprechen?"

Mammy packte ihren Advokaten am Arm und wisperte ihm zu und ihre Stimme klang ganz heiser:" Lassen Sie ihn nicht sprechen, um Gottes willen, lassen Sie ihn nichts sagen." Mammy sah aus, als müßte sie gleich sterben. Ich faßte Lizzi beim Zipfel, weil sie eben unter den Tisch frie chen wollte, aber Mammy hat es nicht einmal bemerkt.

,, Wer ist er und was wissen Sie von ihm?" fragte der Advokat ebenso leiſe.

Ich weiß nichts, ich habe ihn nie vorher ge­sehen, aber lassen Sie ihn nicht sprechen!"

Der Richter fragte den Fremden, wer er sei. Er sagte, er sei Robert Johnson, Stuart John­sons Bruder, und daß Mammy nicht alles er­zählt habe, und wenn die es nicht tue, so werde er es tun.

Frau Jugowiß," sagte Mammys Advokat, ,, ich verlange jetzt, daß Sie, soweit Sie sie wissen, die Geschichte Ihres Lebens erzählen."

Mammy richtete sich auf, als ob sie versuchen wolle, nicht müde zu sein, heftete ihre Augen auf den fremden Mann und dann begann sie:

Ich weiß nicht, wo ich geboren bin. Das erste, an was ich mich erinnern fann, ist, daß sie mich im Waisenhaus geschlagen haben, weil ich eine Schachtel zerschnitten hate, um mir eine Puppe daraus zu machen. Ich habe nie wieder, solange ich im Waisenhaus war, versucht, mir eine Puppe zu machen, aber mein Gott, wie habe ich mir eine gewünscht. Ich habe mir was zum Gernhaben gewünscht, etwas, das ich an mich drücken konnte, wenn ich am Abend ins Bett ging.

Als ich sechzehn Jahre alt war, gab mich die Waisenmutter in ein Restaurant in den Dienst, um die Teller zu waschen. Als ich vom Waisen­Mammys Advokat sagte ihr etwas, was ich haus fortging, gab sie mir ein Papier, auf dem nicht hören konnte, und sie bewegte den Kopf, als stand: Martha Irving, drei Wochen alt,' und ab sie versuchte, ja zu sagen. Dann sprang er auf sagte mir, das sei an meinen Kleidern angehef und sagte, er wünsche, daß Mammy nochmals aus- tet gewesen, als man mich hier gelassen hätte. Ich sage. Der andere Advokat machte darüber einen habe dieses Stück Papier noch. großen Lärm, aber der Richter sagte Mammy, Für den ersten Dollar, den ich im Restau sie solle wieder vorkommen. rant verdient habe, kaufte ich mir eine Puppe. Ich habe früher darüber nie nachgedacht, ob Dann habe ich mich geschämt und mich gefürchtet, Mammy hübsch war oder nicht, ich habe nur ge- die Leute würden meinen, ich sei zu groß für eine wußt, daß sie mir gut gefiel. Aber wie sie da Puppe; aber bei Nacht nahm ich sie hervor und oben gewesen ist, habe ich mir gedacht, was der herzte sie und sprach mit ihr. Es war das erste Advokat gesagt hatte, daß sie nicht hübsch sei, ist Ding in meinem Leben, das ich zum Liebhaben eine Lüge. Sie schien mir mit ihrem schwarzen hatte. ( Schluß folgt.).