Seite 6„Sozialdemokrat"Mittwoch. 29. April 1936. Nr. 101D-aqer feHumiProgramm des 1. Mai 1936in PragAm Vorabend, den 30. April 1936, imNeuen Deutschen TheaterMal-Festvorstelluns»La Boheme"Oper in vier Bildern. Musik von G. Puccini.Texti von G. Giacosa und L. Jllica. Deutsch vonLudwig Hartmann.Preise der Plätze: Logen von 60 bis 70 Kö.Parterresitze von 13 bis 19 XL, Balkon von 13bis 16 XL, Galerie von 6 bis 11 XL. Es solltesich jeder Genosse und jede Genossin zur moralischen Pflicht machen, dieser Festvorstellung beizuwohnen.Am Vormittag, den 1. Mai: Demonstra-tionsaufmarsch, gemeinsam mit der tschechischenPartei, zurMai-Kundgebungttuf der Slawischen Insel.Redner: Senator Genosse Theodor Hackenberg.Treffpunkt: Prag II, Ecke Mczibranstä—Aitnä,% 10 Uhr.Api Nachmittag des 1. Mai: Am Turnplatzder DTJ, Pohokelec(Elektrische 1).Treffenaller Genossinnen und Genossen der SJ, Falken,Kinderfreunde, Atus, Singgemeinde, RW.Besuch Im Margarine-WerkHer Autobus, der am Dienstag mittag Mitglieder unserer Prager Bezirksfrauenorganisationzur Besichtigung der Margarinefabrik„Sana" inHloubktin führte, war überfüllt: ein Beweis dafür, wie stark das Interesse der Frauen an einemmodernen Betrieb der Nahrungsmittelindustrie istund wie lebhaft ihr Wunsch, sich über die Herstellung eines Konsumartikels zu informieren, derfrüher durch das Mißtrauen weiter Verbraucherpreise und heute durch die Gegenpropaganda derAgrarier und die von ihnen veranlaßten Kontingentierungsgesetze zum Gegenstand der Politik geworden ist. Der Hloubetiner Betrieb, den unsereGenossinnen unter sachverständiger Führung inallen seinen Teilen besichtigten, zeigt den Werdegang der Margarine von den Rohstoffen bis zurversandfertigen Packung, ein vollkommen mechanisierter Weg, auf dem das Produtt mit Menschenhänden nicht in Berührung kommt. In fahrbaren Kesseln wandern die aus Palmkernen, Bur-lrüssen und dem Fruchtfleisch der Kokosnüsse gewonnenen Orle zu den„Kirnen", wo sie mit Milchvermischt und verbuttert werden, von dort wirddas flüssige Gemisch auf die Kühltrommel geleitet, von der die erstarrte Margarine in Aluminiumwagen fällt, die von einem fahrbaren Kranzu den Walz-, Knet- und Mischmaschinen befördert werden, und die Form- und Packmaschinenbesorgen dann die Herstellung der Würfelpackungen, die in Kisten sortiert, am laufenden Band inden Expeditionsraum wandern. Durch diese Mechanisierung der Erzeugung ist es möglich, dengroßen Betrieb— der täglich fünf Waggons„Sana" herstellen könnte, infolge des Kontingents sich aber auf drei Waggons beschränkenmuß— mit 200 Arbeitern in Gang zu halten,zugleich aber ist auf diese Weise eine vollkommenhygienische Zubereitung der Margarine gewährleistet, die noch dazu beim Verlassen der Fabrikmit einem Datumstempel versehen wird, so daßder Käufer sie auf ihre Frische kontrollieren kann.Die„Sana"-Fabrik, die in vorbildlicher WeiseWert darauf legt, den Konsumenten Einblick inihren Betrieb zu verschaffen, tat alles, um unseren Genossinnen die Besichtigung angenehm undlehrreich zu gestalten.Der Straßeniahnverkehr am 1. Mai beginntum 2 Uhr nachmittags, da die Wagen ihre Remisenverlaffen und dauert bis in die späten Nachtstunden,wie gewöhnlich.Bei der Postsparkaffa in Prag wird am Frei«tag, den 1. Mai 1936, im Parteienverkehr nichtamtiert werden.Ueberfahre«. Der 49jährige Wächter der Wagenhalle in Stteschowitz, Josef Eichel,' stand gesternmittags im Gespräch mit einem Bekannten vor ebendieser Halle, als das Personenauto des 40jährigenAdvokaten Dr. Franz Bayer aus Streschowitz herankam. Auf das Hupensignal sprang Eichels Bekannter zur Sette, während er selbst gerade vors Autolief. Mit einem Bruch des rechten Fußes wurde erauf die Klinik Jirasek gebracht. Das VerfahrenWurde eingeleitet.Motorrad-Zusammenstoß. In der Nacht aufgestern stieß beim Vysehrader Viadukt das Motorrad des 23jährigen Elektrotechnikers Wenzel Huba l e k aus Podol mit dem des 30jährigen Schlossers Franz Pekak aus Vhsehrad zusammen. BeideFahrer wurden zu Boden geschleudert, die Motorräder zertrümmert. Die beiden wurden mit einigenRippenbrüchen und Hautaufschürfungen ins PodolerSanatorium gebracht.Lastauto reißt einen Baum aus. Gestern mittags fuhr hinter dem Bkevnover Kloster ein Lastauto, das der 48jährige Chauffeur Wenzel S i d l oaus Brevnov lenkte, von hinten gegen einen Straßenbahnwagen der Einser-Linie, so daß es sich zwischen diesen und«inen Baum der Allee schob. DerBaum wurde entwurzelt und fiel quer über dieStraße; am Straßenbahnwagen wurde die Seitenwand eingedrückt und der Reflektor zertrümmert. Eswurde niemand verletzt. Der Verkehr wurde an derbetreffenden Stelle 40 Minuten lang unterbrochen.Schwerer Arbeitsunfall. Der 26jährige Zimmermann Bohumil S h p e c k y, der gestern vormittags auf einem Neubau in Bubentsch arbeitete, glitt,als er einen Balken trug, auf dem Gerüst aus undfiel in den Hof. Die Rettungsstation'-bracht« ihnauf die Klinik Schlaffer, wo festgestellt wurde, daßer ziemlich schwere innere Verletzungen erlitten hatte.Tödlicher Rausch. Der 49jährige ArbeiterSimon Schwarz aus Zijkov kehrte gestern nachmittags betrunken in seine Kellerwohnung in derSlikgafse zurück und fiel acht Stufen ttef über dieTreppe, die er in seiner Trunkenheit nicht sah. Erblieb ohnmächtig liegen und wurde später von derRettungsstation auf die Klinik' Schlaffer gebracht,wo festgestellt wurde, daß er einen Bruch der unterenSchädelbasis, eine schwere Gehirnerschütterung undeine Rißwunde über dem linken Ohr erlitten hatte.Die Verletzungen find tödlich.Arbeitslos. Der 68jährige arbeitslose Elektro-monteur Bohumil Fronök wurde gestern in seinerWohnung in einer Notbaracke in Vysokan erhängtaufgefunden. Das Motiv der Tat ist seine materielleLage.VvrträgoWas verlangen die Deutschenvon den Tschechen?Mit dieser Tagesordnung hatte die akademischeflmca in Prag ins ÄewerkschaftShaus für Montag,den 27. April, eine Versammlung einberufen, dievon Universitätsprofessor Dr. Hromadko eröffnet undgeleitet wurde. Der Vorsitzende bedauerte, daß dieVersammlung nicht in der städtischen Bibliothek abgehalten werden könne, weil man dort nicht deutschsprechen dürfe.Hauptreferent des Abends war Genoffe I a k s ch,der zunächst seiner Skepsis über die praktische Auswirkung von Diskussionen über die nationale Fragein diesem Lande Ausdruck gab. Es handle sichdarmn, ob auf tschechischer Seite die innereBereitschaft zu einem Ausgleich vorhanden sei.Als Deutscher müsse er zugeben, daß sich die Behandlung der Minderheiten in der Tschechoslowakeiwohl unterscheide von der Behandlung der Minderheiten in anderen Ländern. Wenn die Tschechoslowakei darauf hinweist, daß ihre Beziehungen zu bettMinderheiten durch die internationalen Minderheitsverträge geregelt seien, so müsse man bemerken, daßsich seit den fast zwei Jahrzehnten doch manches geändert habe.. Der Grundsatz, mit dem Schwächerennicht zu verhandeln, widerspricht der außenpolitischenDoktrin des tschechoslowakischen StäckttS. DtrGegensatz zwischen den europäischen Demokratien UndHitler besteht in der Frage, ob die europäischen Probleme durch das Recht oder durch die Gewalt entschieden werden. Man dürfe die Deutschen nicht alsObjekt einer Minderheitspolitik, sondern als Subjekt der Staatspolitik behandeln. Das Vorhandensein zweier Völker in einem Staate ist kein Unglück,sondern eine Aufgabe. Wenn wir auf dem Standpunkt der Schicksalseinheit Europas stehen, müssenwir uns auch zu dem Standpunkt der Schicksalseinheit der Bevölkerung dieses Staates durchringen.Wer die Verständigung im Lande ablehnt, mutz sieauch in Europa ablehnen. Dian kann nicht auf internattonalem Boden die Demokratte und Zusammenarbeit der Nationen vertreten und zu Hause dasGegenteil tun.Die deutschen Sozialdemokraten bewachten dieEntwicklung in unserer Administrative und Wirtschaft mit wachsender Sorge. Redner bringt eineReihe von Beispielen, wie die Deutschen in bezugauf ihren Arbeitsplatz im öffentlichen und privatenDienst zu kurz kommen. Die Deutschen sind furchtbar arm geworden und in Prag ahnt man gar nicht,wie groß das Elend in den Grenzgebieten ist.. Wennman in dieses Krisengebiet noch Tschechen schickt, bedeutet das«ine Untergrabung der Staatsgesinnung.Freilich ist der heutige Zustand nicht normal, dennwir leben im Banne der Spannungen der autzen-polittschen Situation. Darüber hinaus müssen wirfesthalten am Gedanken der nationalen Zusammenarbeit.In der Debatte sprachen die sudetendeutschen Abgeordneten Dr. Peters und Kundt, der christ-lichsoziale Klubsekretär Rokyta, der DeutschdemokratDr. Bacher und der tschechische Sozialdemokrat Prof.Dr. Macek, worauf Genosse Jaksch und der Vorsitzende die Schlußworte hielten.Die Veranstaltung darf als sehr gelungen bezeichnet werden, insbesondere im Hinblick darauf,Verständnis unter der tschechischen Intelligenz fürdie Sache der Sudetendeutschen zu gewinnen.Xunst and MssenBassermann als NathanEhe noch dieser ttefverehrte Künstler als Nathandi« Szene bettitt, ist man beherrscht von dem starkenGefühl, daß eine Dreieinigkeit besteht-wischen Lessing(dem freisinnigen Dichterphilosophen und Vorkämpfer eines neuen deutschen Theaters). Nathan(dem weisen, christlichen Juden) und Bassermann. dem Protagonisten der zeitgenöfiischendeutschen Schauspielerschaft nicht nur durch die Größeseiner Kunst, sondern'auch durch die Konsequenz einernoblen, edelkultivierten Gesinnung, die kein moralisches. und kein materielles Kompromiß eingeht mitFaschismus und Rassismus. Die Läuterung derdeuffchen Bühne durch den burgerrevolutionären GeistLeninas tut uüs so not wie Nathans Programm derWahrhaftigkett, der Menschlichkeit, der vorurteilslosenLiebe, der Toleranz: der urchttsllichen Gesinnung, diean di« Religiosität des Menschen appelliert und siegleichachtet, gleichviel wo die Wiege seiner Väterstand. In einer Zeit, da nicht die drei, sondern daalle Ringe verloren zu sein scheinen, erhebt unsum so mehr die Aussicht auf einen Richterstuhl undauf ein Urteil, vor denen diejenigen in Nichts vergehen müffen. die heute für Lessing, für den Juden„und für den Christen, für Baffermann kein« Stättehaben.Prag empfipg gestern Lefiing, den Nathan,Bassermann und das Ensemble des Theatersin der Jösefstadt mit allen gebührendenEhren. Tas Deutsche Theater war ausverkaust undin wahrer geistiger Feststimmung. Bassermann spteltden„stolz-bescheidenen" Nathan nicht stolz, kaumselbstbewußt, sondern einfach, bescheiden, schlicht, ergreifend; und so wie der Dichter ihn sah: wohl alsttaditionsgebundenen, gläubigen, gottergebenen Juden und dennoch als Juden nur so nebenbei; eben alsMenschen, der zufällig Jude ist. Und nichts istda pathetisch,. aber jeder Zug atmet innere Größe,die in äußerer Schlichtheit gern zu Witz und Scherzkühlende und doch immer auch erwärmende Zufluchtnimmt. Von den vielen feinen Zügen, mit denenBassermann seinen Nathan ausstattet, sei nur einerfestgehallen: da er sich zur Erzählung der Parabelanschickt, läßt er seinen Versuch, so wie der Sullanorientalische Sitzstellung«inzunehmen, in leichterHeiterkeit fallen, auf solche Weise entzückend andeutend, daß einerseits auch da alles Aeußerliche Nebensache sei, anderseits die Erzählung doch nur auch einVersuch, Saladins Fragen auszuweichen, wenn ebenauch mit einer Weisheit voll sittlichen Gehalts. Unddann erzählt Bassermann-Nathan anspruchslosverhalten, bis er des Sultan Herz und Verstand dorthat, wo er sie haben will; schlägt eine Minute langFunken aus dem harten Demanten des Organs, inVersen, di« keine mehr sind und dennoch nie aufhören. Dichtung zu sein. Ein Orkan an Beifall danktdem großen Künstler. Und im Laufe des Abends bezieht mehr oder weniger auch die übrigen Darstellermit ein:Albert Heine, den meisterhaft selbst-gefällig-unchristlich gespielten Patriarchen, die liebenswürdig-drollig charafterisierte Einfalt des Klosterbruders(Ludwig Stössel), den tempera-mentvoll-leidenschastlichen und dabei vornehm gezeichneten Tempelherren E r i k F r e h's(der seitseinex nur kurz zurückliegenden Prager Wirksamkeitnoch um ein Bedeutsames gewachsen ist) und dennoblen Sultan Fritz Delius'. In kleinem Abstand die Frauen: KittyStengelals reizende, aber vielleicht doch zu wenig rührend-kindlicheRecha, Frau ElseBasser mann als glaubwürdig geschwätzig-kupplerische Daja und FriedlN o w a ck als kluge Sittah. Brillant, mustergilttgdas Zusammenspiel, an dem der Regisseur, ErnstLothar, zweifellos ebensoviel Verdienst zukommtwie an der geistigen und dramatischen Erfassung desStoffs, die unter diesen Händen die eigentlich wenigtheatralische Eignung dieses.LehrgedichtS" so wenigfühlbar wie nur möglich machte. Ein prachwoller,unvergeßlicher Abend. L. G.Valentin Kräseniüniköv, ein junger, kn Praglebender russischer Maler, tritt im„Kunstverein für Böhmen" mit einer erstmaligen Ausstellung seiner Bilder hervor, die eine starke Begabung erkennen läßt. Sein Thema ist die Frau.Die Frau mit dem Reiz des Fremdarttgen. Die Tänzerin, die Sängerin, die Odaliske kehrt in seinenBildern mehrfach wieder.„Frau vorm Spiegel",„Die Hutprobe", Frauen mit Zigarette, mit Blumenfind andere gern variierte Sujets. Immer ist es diesich schmückende, geschmückte,„gekleidete" Frau; esgibt nicht einen einzigen All in dieser Ausstellung.Seine Bilder fesseln durch interessante Auffassung,durch geschmackvollen Vortrag und durch sehr delikatzusammengestimmte, manchmal dunkel glimmende,glühende, manchmal sprühende, prickelnde Farben.Um im Gleichnis zu sprechen: es ist Kammermufik inFarben. Und noch das kleinste Bild ist von starkempersönlichen Reiz. Id.„La Boheme" mit Zdenka Zika von derStaatsoper Wien als Abend-Arbeitervorstellung(Mai-Festvorstellung) morgen, Donnerstag, den 30.April, um halb 8 Uhr abends. Karten bei OpttkerDeutsch, Koruna, täglich von 8 bis 2 und 4 bis 6Uhr. Preise der Plätze: 7 bis 20 XL.Wochenspielplan dr- Reuen Deuffchen Theaters.Heute, Mittwoch, halb 8 Uhr: ,,M o n a Lisa",neuinszeniert. B 2.— Donnerstag halb 8 Uhr:,La Boheme," Arbeiter- Festvorstellung GastspielZdenka Zika, Abonnement aufgehoben.—Freitag: geschlossen. Samstag halb 8: R o s e n»kavalier, A 1.— Sonntag halb 3 Uhr: Derheilige Antonius, halb 8: Liebenichtgenügend, D2.Wochenspielplan brr Kleinen Bühne. HeuteMittwoch 8: Salzburg ausverkauft,Bankbeamte H und freier Verkauf.— Donnerstag8 Uhr: Salzburg aus verkauft.—Freitag: geschlossen.— Samstag 8 Uhr: Salzburg ausverkauft.— Sonntag 3: D r.m e d. Hiob Prätorius, 8: Salzburgausverkauft.JCindusfreundeDer 1. Mai und die Kinder. Ten Eltern wirdempfohlen, ihre Kinder, die nicht an dem Mai-Umzüg teilnehmen dürfen und ihn doch sehen möchten, auf die Slawische Insel zu schicken. Dortsind ab 9 Uhr Helfer, die die Kinder in Empfangnehmen. Die Insel fit polizeilich abgesperrt, so daßdi« Eltern um di« Kinder keine Saxge zu habenbrauchen. Am Nachmittag ist eine Kmderveranstal-tung auf dem Platze der DTJ auf dem Pohorelec.Den Eltern wird empfohlen, sofort nach der Maifeier mit den Kindern auf diesen Platz zu kommen.Für eine einfache Verpflegung(Milch und Butterbrot) ist. gesorgt. Di« Kinder sollen in Wander«lleidung kommen.Ole Malvorfeier der SJIm großen Saale des Handwerkervereins fandMontag<ö>ends die Mai-Vorfeier des Prager Kreises der SJ statt. Es gelang den Genossen, denSaal, der unter der Parole.Reichsjugendtag 1936"ausgeschmückt war, fast ganz zu füllen. Die Zahlder Gäste, die vielen Blauhemden der Jugend unddas Bewußffein, worum es diesmal geht, gaben demGanzen«in festliches Gepräge. Die Feier wurdemit dem Liede„Brüder seht, die rote Fahne webteuch kühn voran" eingeleitet. Nach einigen Begrüßungsworten des Genossen Steiner spielle ein Jugendgenosse am Klavier einen Satz aus-einer Beethoven-Sonate, der in seinem stürmischen Drängendas Symbol und der Auftakt war für das ganze Geschehen des 1. Nkai. Das Mai-Geschehen wurde vondrei SJ-Gcnoffen in Form einer historischen Ueber-sicht mit Zitaten aus dem Komnmnisttschen Manifestdargeftellt. Nachdem die Sturmstimmung der erstenMai-Umzüge in einigen Gedichten von Dehmel zumAusdruck gebracht worden war, ergriff der Kreisobmann der Prager SJ, Genoffe Eck, das Wort,um auf die Bedeutung dieses Tages als Festtag derArbeiter, als Heerschau der Kräfte des Sozialismus,hinzuweisen. Die Feier schloß mit der„Internationale". G.DerMmGrenzen der Liebe. Da Prag nicht in Südamerikaliegt, ist der Import dieses spanisch gesprochenenHollywood-Films nicht ganz verständlich. Wir habenso, viele europäische Tenorfilme gehabt, daß uns ein«arienselige Liebesoper, die auf einer Hazienda spielt,nicht gefehlt hat. Ter Tenor Jose Mojica säuseltund schmettert, seine Partnerin Rosita M o r« n a istkokett und temperamentvoll, und am End« werdenbeide miteinander glücklich.—eis—§p»rt-8piet-Xöri»«rpstegrWestböhmischer ArbeiterfuBballDie Spitzengruppe vergrößert de« Vorsprung!ASB G r a s l i tz liegt nach seinem sonntägigen erfolgreichen Spiel in Chodau gegen diedortige Rot« Elf mit 14 Spielen und 24 Punktensichtbar an der Spitze. Mit Sicherheit läßt sich jedochnoch lastge nicht auf den kommenden Kreismeisrertippen. Graslitz hat noch sechs Spiele vor fich, davon vier auf fremden Plätzen. Der Spitzenführerhat noch in Falkenau und Karlsbad zu spielen undam 24. Wiai mit seinem Tabellennachbar Maierhöfen daheim Die weiteren Verein« der Spitzengruppe weisen bereits je 15 Spiele auf, dennoch bilden die ersten drei noch immer ernste Anwärter aufdie Kreismeiftrrschaft. Unerwartet kam die hoheNiederlage des Atus Karlsbad gegen den bisherigen Tabellenletzten Atus Fischern. Die Niederlage der Karlsbader verhalf dem siegreichen FFKFalkenau, welcher in Franzensbad knappgewinnen konnte, auf den dritten Tabellenplatz. DerKreismeister Maierhöfen hat durch einen hohenSieg über N e u d e k den Erwartungen enffprochen.Der Atus Unterreichenau schneidet ebenfallsgünstig ab und kam vom neunten auf den siebentenPlatz. Die Spielergebniffe des Sonntags beweisenwieder einmal, daß der 6. Kreis über gute, ausgeglichene Mannschaften verfügt und in seiner Spitzenklasse ernste Anwärter auf die Bundes-meisterschaft 1936 hat.Die Ergebnisse vom Sonntag: Atus Unterreichenau gegen ASV Schankau 6:2, ASB Maierhöfen gegen ASB Reudek 8:1, Atus Fischern gegenAtuS Karlsbad 4:0, AtuS Franzensbad gegen FFKFalkenau 3:4, Rote Elf Chodau gegen ASBGras-litz 4:7.Stand der TabelleASV Graslitz.. 1412022475:28ASV Maierhöfen. 1511132351:28FFK Falkenau.. 159242044:28Anis Karlsbad.. 158432024:20Rote Elf Chodau. 155871329:43ASV Reudek. ,155281232:40Atus 11.-Reichenau 145181131:36AtuS Drahowitz..135171130:37AAü Schankau.. 1342-71040:44AtuS Fischern.. 143110720:34AtuS Franzensbad. 152310*721:58Tie Serie derzweitenKlaffeIm 5. Spielbezirk steht Graslitz 1b mit achtPunkten noch an der Spitz«; die Mannschaft waram Sonntag spielfrei. Anis Reusattl und AtuSUnterrothau blieben auf eigenem Platz siegreich und stellen sich mit je. sieben Punkten knapphinter dem Spitzenführer.Im 1. Spielbezirk blieb der Spitzenführer A i chgegen St. Joachimsthal knapper Sieger undvergrößerte seinen Vorsprung. W e h e d i tz steckt«auf eigenem Platz eine Niederlage gegen Maierhöfen 1b ein, die Gäste sollen aber„Verstärkung"mitgebracht haben, welche zu Protest Anlaß gab.Atus Sodau holte gegen Trinksaifen nurein Unenffchieden heraus, T a s ch w i tz rückt in derTabelle knapp an Sittmersgrün und zeigt«sich Sonntag dem Vordermann überlegen.Die Ergebnisse: AtuS Reusattl gegen AFKPochlowitz 7:3, AtuS Weheditz gegen Maierhöfen 1b1:3, ASB Taschwitz gegen ASB Sittmersgrün7:5, FFK Falkenau 2 gegen ASV Horn 3:5, AtusTrinksaffen gegen AtuS Sodau 4:4, Atus Aich gegen.Atus Joächimsthal 8:2, Atus Unterrothau gegenAtus Silberbach 3:2.Neuer Schwimmrekord. In New Aork erzielt«der amerikanische Schwimmer Kojac über 400 MeterRücken mit 5:16.8 Min. einen neuen Weltrekord.Bezugsbedingungen:«« Zustellung ms Haus oder bei Bezug durch di. Post monatlich XL 16.—. vierteljährig XL 4».—. halbjährig XL 96.—. ganzjährig XL 192.—.— Inserate werden lautTaris billigst berechnet. Bei öfteren Einschaltungen Preisnachlaß.— Rückstellung von Manuskripten erfolgt nur bei Einsendung der Retourmarken.— Tie Zeitungskrankatur wurde vrn der Post, und Tele-graphendirektum wit Erlaß Nr. 1Z.800/V1I/19SÜ bewilligt— Druckerei: ,Krbis", Druck-, Verlags- und Zeitungr-S.-G. Prag.