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Bewegung erzeugten und den ersten Mai als Tag proletarischer Heerschau und der Verkündung proletarischen Wollens erstehen ließen, diese gesellschaft lichen Ursachen sind geblieben und damit die Ursachen unvermeidbarer, schließlich nicht zu verhindernder neuerlicher Sammlung der Arbeiter zu neuer Auflehnung, zu neuem Kampf.
3uneuem Kampf! Der erste Mai ist fein friedlicher Festtag der Arbeit". Er ist und wird, so lange es die bürgerliche Gesellschaft gibt, Kampftag sein. Er ist es mehr denn je in dieser Zeit der Steigerung der weltpolitischen Wirren, des unübersehbaren Wirtschaftschaos, der Flucht des Bürgertums in den Faschismus, der wachsenden Kriegsgefahr. Und jeder Blick in die Welt sagt dem Arbeiter, daß es nicht nur sein Schicksal ist, über das in dieser gärenden Zeit entschieden wird, sondern das Europas , und daß er nicht nur für sich und seine Brüder und Schwestern kämpft, sondern daß er Kämpfer gegen den Untergang des Abendlandes, Kämpfer für die Erhaltung unserer Zivilisation und Kultur ist, indem er um eine sinnvolle Neugestaltung der Gesellschaftsorganisation ringt. Indem er am ersten Mai seine Stimme für den Sozialismus erhebt, stellt er gegen den Fatalismus, mit dem ein so großer Teil der Menschheit die Wogen der Kriegsgefahr anschwellen sieht, seinen Kampfruf für den Frieden, stellt er der faschistischen Barbarei Gesittung und Kultur, dem Glauben an die Unvermeidbarkeit allgemeiner menschlicher Verelendung die Gewißheit der Rettung durch sozialistische Planung gegenüber.
Aber gleicht er nicht einem Rufer in der Wüste? Kämpft er nicht auf verlorenem Vorposten für eine zwar edle, aber doch unterliegende Sache? Wälzen nicht, allen Versuchen des Aufbaues an= wehrender Schußdämme zum Troß, die Schmuß flut des Faschismus fich näher? Zerreißen nicht, trop dem mahnenden Erinnern an die Scheußlichkeiten und die Blutströme des Weltkrieges, die Bande kollektiver Friedenssicherung noch vor der Stunde, da sie sich bewähren sollen? Hat sich nicht zu manchem anderen Wahn, an dem die europäische Menschheit krankt, der Rassewahn gesellt? Scheint nicht unter den plumpen Füßen der modernen Barbaren alles zu sterben, was Jahrhun dert auf Jahrhundert an Menschlichkeit, an Kultur, an Schönheit angesammelt? Ach, offenbart denn nicht gerade das erschütternde Erlebnis, daß der Nationalfaschismus den ersten Mai so widerlich schänden kann, die überlegene Macht der Sträfte des Untergangs?
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Ja, an diesem ersten Mai müssen auch webs mütige Gedanken wach werden und Anlaß zu leichtfertigem Optimismus bietet er wahrlich nicht. Aber die sozialistischen Arbeiter sind keine seichten Optimisten und längst geheilt von jedem Glauben an die Automatik des Fortschritts und die Zwangsläufigkeit des Aufstiegs. Und doch sind sie Optimisten! Stämpferische Optimisten! Denn sie wissen: was immer geschehen mag an Wirtschaftszertrümmerung und an politischer Völkerverhezung und an Freiheitsberaubung das Proletariat ist da, bleibt da, und nichts ändert sich in nerhalb der bürgerlichen Gesellschaft an seiner sc zialen Lage, und damit ist jene Klasse da, bleibt jene Straft erhalten, die, um sich zu behaupten, um leben und atmen zu fönnen, immer wieder sich sammeln muß zu neuer Erhebung! Und: so schiver die Wunden sind, die in den letzten Jahren der Arbeiterklasse zugefügt wurden, es sind doch nur einzelne proletarische Gruppen geschlagen worden und andere Abteilungen sind in der gleichen Zeit vormarschiert: die Arbeiter der skandinavischen Länder, die Arbeiter Frankreichs , die tapferen Arbeiter Spaniens . Und unerschüttert nicht bloß, sondern gekräftigt ist der russische Ar beiterstaat. Und gewachsen ist die Macht der engTischen, der Schweizer Arbeiter, der Proletarier Hollands , reiche Früchte hat die Regierungsarbeit der belgischen Sozialisten getragen, in zä
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Maja
Von Wera Jnber. ( Fortseßung.) Und dann fällt es ihm ein. Ja, in der Tat, er hatte eine Nichte, sie hieß Aglaja. Soviel er sich erinnern konnte, war mit ihr irgend etwas nicht ganz in Ordnung. Ach ja: sie hatte einen Kommunisten geheiratet. Nun, was will sie denn von ihm, diese Aglaja, mit dem Profil der byzantinischen Kaiserin Theodora. Sie kränkelt, schreibt sie. Ihr Mann ist in die tatarische Republit geschickt worden, um dort Genossenschaften zu gründen, und sie und die Kinder müssen unbedingt ans Meer. Und da fiel ihr der liebe, teure Onfel ein und sie hofft, daß er ihr die Gast freundschaft nicht verweigern werde.
Staivrati überlegte sehr lange. Einerseits wird das natürlich mit vielen Umständlichkeiten verbunden sein, aber andererseits war Aglaja als Kind so drollig gewesen und so entzückend. Sie liebte Früchte und Märchen. Einmal, als sie eine Sofosnuß sah, fragte sie:
..Wenn das ein Ball ist, warum springt er nicht, und wenn es ein Affe ist, warum hat er teinen Schipang?"
Hadrian Hadrianowitsch weckt Afanassi, der in einem Kämmerchen unter der Treppe schläft, ir. das das Mondlicht wie ein Dolch durch das schmale Fenster dringt. Er gibt ihm einen Bettel, Geld und sagt:
... Das bringst du morgen auf das Teles graphenamt." Und schon im Fortgehen fügt er binzu: und bringt das Zimmer, wo die alten Diahmen stehen, in Ordnung."
Freitag, 1. Mai 1936
Ja, wir wissen um den Ernst der Zeit! Ja, jein, zur Arbeiterklasse zu gehören
Nr. 103
stolz aus
hem Ringen bekämpfen hierzulande tschechische und deutsche Sozialdemokraten die Strifenwirki wir wissen, wie schwer unsere Stampfaufgaben dem einzigen Grunde, weil die Aufgabe der Argen und in hartem, aber doch Erfolge bringendem find! O, wir wissen auch Bescheid über die Zahl beiterklasse so groß, so gewaltig ist! Nicht um Stampf wirkt unsere Partei um die Seelen jener und die Macht der Feinde! Aber wir wissen auch, Selbstgefälligkeit zu erwecken, die dem Proletariat Arbeiter, die allmählich aus dem nationalistischen daß es für uns nichts anderes geben kann als den fernbleiben muß, wohl aber, damit du dich ganz Rausch der trügerischen Volksgemeinschaft" er Stampf, daß wir nur kämpfend vorwärts kommen als Kämpfer siehst, als Mitstreiter im einzigen wachen... Wir dürfen Optimisten sein, weil wir können. So lassen wir denn an diesem ersten Mai heiligen Strieg, erinnere dich der Worte des Did die Erfolge unseres Stampfes fehen! unseren Kampfruf in die Welt fliegen, einen ters Karl Hendell, der als treuer Herold den Lei Stampfruf, der zugleich Ruf der Zuversicht ist! dens- und Kampfweg des Arbeiters begleitete, de Troß Schändung und Verfälschung des Maige- an das ideale Proletariat gerichteten Worte: dankens dennoch roter Moi!
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Und wie sind es erst recht am Ersten Meil Denn er zeigt uns die Entwicklung der Sozialistischen Beivegung aus fleinen, jich mühsam und mutig vorwärtskämpfenden Scharen zu wachsen den Heeren, er zeigt uns die Ueberwindung so mancher Niederlage, er offenbart uns die Unzerstörbarkeit und darum Sieghaftigkeit des Glau= bens der Arbeiter an sich selber.
Roter Mail Dein Mai, Werttätiger! Maider Arbeiter!
An diesem Tage wirst du wie an feinem an: dern der Größe deiner Ziele dir bewußt, der geschichtsgestaltenden Kraft der Arbeiterbewegung, an diesem Tage darfst du, sollst du stolz darauf i
Genosse Jaksch in der Budgetdebatte:
Auf dem Maienfeld des Werde Heil dir, junger Held der Erde, Siegfried Proletariat!
Stählern in der Kraft des Schönen Tritt einher du, Spott und Höhnen Schweige, wo dein Morgen naht!
Rettet die Heimat
vor den Schrecken des Krieges!
In seiner Rede in der parlamentarischen Debatte zum Staatsverteidigungsgesetz, über die wir bereits gestern in knappen Zügen berichtet haben, führte Genosse Jaksch unter gespannter Aufmerksamkeit einer großen Zuhörerschar u. a. aus:
Das vorliegende Gesetz ist eine ausgesprochene Defensivmaßnahme. Wir stehen zu ihm in der Erwartung, daß die Vernunft der Völker ſeine Anwendung bis zur letzten bitteren Stonje quenz überflüssig machen wird.
In einem modernen Krieg gibt es ja weder Sieger noch Befiegte, sondern nur geschlagene und aus taufenden Wunden blutende Völker. Aus diefer Erkenntnis heraus wenden wir uns leiden. schaftlich gegen jene Stimmen und Strömungen, die den Krieg als elfer und Erlöser herbeisöhnen. Noch ist es Zeit, den Frieden zu ver teidigen und zu retten!
nach, daß Sandners Behauptung, jene Stelle aus dem Paragraphen 19, welche den Unverläßlichkeitsbegriff rückwirkend auf alle Anhänger der aufge= löften oder eingestellten Parteien ausdehnt, sei nicht beseitigt, sondern nur aus dem Gesetz in den Motis benbericht überführt worden, nicht den Tatsachen entspricht. Die deutschen Regierungsparteien haben vielmehr den Standpunkt durchgesezt, daß man teine Radhe politif gegenüber irregeführten Menschen und harm lofen Mitläufern und schon gar nicht gegen Menschen betreiben darf, die durch ihre Arbeitgeber in diese Parteien hineingezwungen wurden.
Der Sprecher der SdP. hätte hier der Sache des Friedens einen großen Dienst erweisen kön nen durch eine eindeutige Absage au alle Spekulationen auf einen fudetendeutschen Irredentismus. Das wäre eine Warnung gewesen an jene, die auf die fen Irredentismus spekulieren und dadurch in ihrem Kriegswillen gestärkt werden. Der Sprecher der Sdr. hat fich aber auf dunkle Andeutungen und Ein gefährliches Argument! auf Detailfritik an einzelnen Punkten des Gesetzes beschränkt. Wenn Herr Sandner uns die Legitimation beWir aber leiten gerade aus der un geheue- streitet, überhaupt im Interesse des Sudetendeutschren Gefährdung unserer Grenzstums zu sprechen, so ist zu sagen: von Ihnen haben gebiete im Falle eines europäischen Krieges wir niemals eine Legitimation verlangt, wir die Verpflichtung ab, alle selbstmörderischen Hoff- sind nur unseren Wählern verantwortlich. nungen zu bekämpfen.
Wenn auf tschechischer Seite noch immer ernite Zweifel in die staatspolitische Zuverlässigkeit der Mitglieder der früheren nationalsozialistischen Partei gesetzt werden, dann tragen nicht wir die Schuld daran, sondern die Herren Krebs und Jung, die heute im deutschen Reichstag jiben. Diese Herren baben die Politit der Unverläßlichkeit inauguriert und haben dann ihre Anhänger hier ſizen lassen!
Eristenz der Sudetendeutschen , wir fürchten zugleich Wir zittern für den Kriegsfall um die physische um den Weiterbestand Deutschlands , denn niemand kann sich das Grauen eines Krieges ausmalen, bei dem unser Grenzland Kriegsschauplatz und das zentral gelegene Deutschland die Zielscheibe der euro päischen Luftflotten wäre. Jeder deutsche Patriot muß es darum als seine höchste Pflicht betrachten, den wahnwißigen Aberglauben zu befämpfen, der das Schwert gelöst werden könnte! darin gipfelt, daß die sudetendeutsche Frage durch
Was die inner politische Sache der Vorlage anlangt, hat Herr Sandner die Position der deutschen Regierungsparteien bedeutend erleichtert, indem er selbst sagte: ,, Wir behaupten nicht, daß konkrete Absichten bestehen, mit diesem Gesetz Wenn nationalpolitischen Mißbrauch zu treiben. Herr Sandner die Frage der Garantien auf wirft, dann antworte ich:
Die beste Garantie ist es, wenn sich die ganze deutsche Bevölkerung dieses Landes als Garant einschaltet, indem sie durch ihr eindeutiges Verhalten in dieser Frage keinen Anlaß zu Mißdeutungen gibt!( Sehr richtig!) Keine Radhepolitik
In einer Auseinandersetzung mit Sandner weist Genosse Jakich an Hand des Motivenberichtes
4.
Es ist ein sehr gefährliches Argument, wenn Herr Sandner hier erklärt, die deutschen Aktivisten haben nichts zu reden, weil fie eine Minderheit im el größere MinderVolfe find. Die deutschen Aktivisten find
heit innerhalb thres Volkes als die Deutschen innerhalb des Staates. Wenn Sie( sur SdP. gewendet) den totalitären Standpunkt gegenüber der aktivistischen Minderheit im sudetendeutschen Volf anstreben, dann geben sie damit dem tschechoslowakischen Nationalis= mus die Legitimation in die Hand, die er braucht, um die Frage der sudetendeutschen Minderheit innerhalb des Gesamtstaates zu bagatelli fieren.
Quantität oder Qualität?
Wenn Herr Sandner auf die Quantität der Stimmen pocht, die sie am 19. Mai erzielt ba ben, so sei er darauf verwiesen, daß das Wahlglück unbeständig ist und die letzten Wahlen noch nicht bis ans Ende der Welt entschieden haben. Wir können uns darauf berufen, daß seinerzeit die Realisten im tschechischen Volte eine viel kleinere Partei gewesen sind, als heute die Aktivisten im fudetendeutschen Volf, aber dennoch haben sie der Politik des tschechischen Volkes in entscheidenden Stunden ihren Stempel aufgedrückt. Nicht die Männer haben sich durchgesetzt, die mit dem Strom ge
,, Nein, nicht Träumerei, sondern der erste Mai, und nicht auf indisch, sondern auf russisch . und ein Taschentuch habe ich selbst, ich habe nur eine Qualle darin eingewickelt."
,, Der erste Mai... ach so! Und wie alt bist
schwommen sind, nicht die Demagogen, die der Menge nach dem Mund redeten, sondern die Minderheit, die ihre Politik auf sittliche Grundlagen, auf eine fonstruktive Idee aufgebaut hatte! Und was den Wettbewerb der I de en anlangt, den nehmen wir mit Ihnen getrost auf!
Neue Aufgaben
Unsere Zuversicht ist darauf gegründet, daß wir für die gleichen Ideen fämpfen, wie die Begründer dieses Staates: für Menschlichkeit, für soziale und nationale Gerechtigkeit. Der Stampf um die Vertei digung des Staates muß auch ein Kampf um die Erfüllung jener Prinzipien sein, auf die der Staat begründet ist. Deswegen sprechen wir es auch im Rahmen dieser Debatte aus,
daß das Verteidigungsgeseh noch wesentli cher Ergänzungen durch soziale Maßnahmen, durch industriellen Wiederaufbau, durch Rücksichtnahme auf die begründeten Beschwerden der deutschen Bevölkerung in den Grenzgebieten bedarf. Die Heeresverwaltung wird durch die Handhabung dieses Gesetzes beweisen müssen, daß fie eine Hüterin der nationalen Gerechtigkeit in diesem Staate ist und daß das Gefeß keiner an deren Nebenabsicht dient. Die tschechische Politik steht vor der großen Aufgabe, die deutsche und ungarische Bevölkerung im Interesse der Festigung des Staates und der Erhöhung seiner Sicherheit in das Gefüge des Staates organism einzugliedern.
Unsere Aufgabe als deutsche Aktivisten ist es, die Vertrauensbasis zwischen Tschechen und Deutschen zu erhalten und zu verbreitern. Schäßen Sie diese Arbeit nicht zu gering ein. Ueben Sie weniger Kritik an unserer Innenpolitit, sondern
blicken Sie hinüber in die Länder der Diktatur und fragen Sie sich, wie dort die Lage der nationalen Minderheiten ist, was etwa der Faschis mus den Deutschen in Südtirol und in Po I en gebracht hat! Fragen Sie sich, ob die Dif tatur staaten uns das Beispiel für die Lösung der nationalen Frage gegeben haben!
Wir als deutsche Aktivisten haben versucht, jenen Schutt vegzuräumen, der durch die Kriegs und Nachkriegspolitik zwischen Deutschen und Tsche chen aufgehäuft wurde. Diese Aufgabe ist noch nicht erfüllt, aber die Vorausseßungen des Friedensschlusses zwischen Deutschen und Tschechen haben wir aufrecht erhalten: den verfassungsmäßigen Boden des demokratisch- republikanischen Syitems. Aufgabe der t s ch e ch is ch en Patrioten in diesem Lande ist es, Beweise ihres Ver ständnisses für die berechtigten Wünsche und Forderungen auch der deutschen Mitbürger in diefem Lande zu liefern.
In dem festen Glauben an den Sieg der Menschlichkeit, an den Sieg der sozialen Gerechtig feit, an den endlichen Sieg der politischen Vernunft bei allen Völkern dieses Landes werden wir für dieses Gesez stimmen!( Lebhafter Beifall, auch bei den tschechischen sozialistischen Parteien.)
,, Was ist das, Mythe?" fragte Maja unvers
ein altes
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uraltes, und deshalb ein noch viel schöneres. Komm, set' dich näher zu mir und nimm doch lieber mein Taschentuch."
Mit runden Augen starrt Maja den Alten an, und er beginnt zu erzählen:
,, Gut, mein Kind... Maja! Ein wunderDer Droschkentutscher Kostja Kontakti, des- voller und inhaltsreicher Name. Auf indisch bezüglich. sen Wagen als einziger in der Stadt Gummi- dentet er Illusion", Träumeret". Wenn du ,, Eine Mythe ist auch ein Märchen, aber reifen hat, fährt vor und setzt seine Gäste ab. lein Taschentuch hast, Liebling, nimm meins." Zuerst holt er aus den Tiefen seines Wagens eine blasse, unbekannte Frau( nicht Aglaja) mit einem Säugling auf dem Arm heraus. Dann einen großen Stoffer, dann einen kleinen Stoffer. und endlich springt vom Wagentritt Aglaja herunter, ganz genau dieselbe, wie an jenem Lage, als jie nach der Kokosnuß fragte. Diese Aglaja hat dieselbe fleine Nase mit den drei verschieden großen Sommersprossen, die genau jo verteilt find wie die Löcher auf einer dreilöchrigen Feder. Diese Aglaja hat denselben fastanienbraunen Haarschopf und dieselben goldenen Augen wie die Kaiserin Theodora in ihrer Kindheit.
,, Guten Tag, Onkel", sagt die blasse, unbefannte Frau( nicht Aglaja). Ontel, Sie erfennen mich nicht, ich bin Aglaja. Und das ist meine Tochter und das mein Sohn, er ist erst elf Monate alt und hat schon drei Zähne."
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Der Tisch ist abgedeckt. Afanassij fegt den Fußboden. Aglaja ist in ihr Zimmer gegangen, Hadrian Hadrianowitsch in kurzen Zügen ihr um ihren Sohn Grießbrei zu geben, nachdem sie Leben während dieser Jahre sowohl wie die Lage der Genossenschaften in der tatarischen Republik geschildert hat. Stawrali blieb allein mit seiner Großnichte.
,, Nun, mein Kind", begann er ,,, wollen wir uns jetzt einmal ein wenig unterhalten. Ich weiß ja noch nicht einmal, wie du heißt."
Maja. Und du, ich weiß es, heißt Badrian Sadrianowitsch. Aber ich werde dich Großvater
nennen."
du denn, Maja, Mädelchen?"
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Sechs Jahre. Ich bin drei Jahre jünger als die Revolution, aber ich wachse mit ihr zu sammen duf. Und wie alt bist du, Großvater?"
.61 Jahre", antiportet Stawrafi ergeben und fragt dann ärgerlich: Wer hat dir denn das mit der Revolution gesagt?"
„ Das hat Papa gesagt. Ich habe einen wundervollen Papa. Er hat ein kleines Bärtchen und weiß alles. Weißt du, wie unser Junge heißt? Er heißt Rem( Remus)."
Sehr schön", atmet Statrati erleichtert auf und stochert mit der Feuerzange im Stamin herum... Jetzt fehlt nur noch der Romulus. Aber ich hoffe, daß ihn nicht eine Wölfin gesäugt hat." ,, Nein, wir hatten eine Ziege, weil wir bater, was bedeutet denn Romulus?" außerhalb der Stadt wohnten. Sag' mal, Groß
,, Was das bedeutet?"
,, Bor langer, langer Zeit lebte einmal ein Kleines Mädchen Proserpina . Es war wunderschön. Einmal geschah es nun, daß Proserpina mit ihren Freundinnen weiße Blumen auf einer Wiese pflückte."
,, Nein, nicht Gänseblümchen . Es waren wahrscheinlich Narzissen, aber sie waren noch weißer und duftender, als heute. Sie ging über die Wiese, und immer dichter standen die Blumen. Sie sah sie wachsen, Proserpina verließ ihre Freundinnen und ging immer weiter, immer weiter. Plöglich öffnete sich die Erde und in einem Wagen, der von feuerspeienden Rossen gezogen wurde, erschien Pluto , der dort unter der Erde sein Reich hatte. Er ergriff Proserpina wie eine Blume und über ihnen schloß sich die Erde wieder. Proserpina hatte eine Mutter, Ceres. Als sie von dem schredlichen Unglüd erfuhr, machte sie sich mit Windeseile auf den Weg, um sie zu suchen."
Ja, aus was für welchen Wörtern besteht es? Rem bedeutet Revolution, Eleft... rifilation ,, Auf einem Flugzeug?" fragt Maja. Metarul Metallurgie. Und was heißt ..Nein, zu Fuß. Ceres ging und ging, und Romulus?" ,, Maja", sagte der Alte voller Verzweiffam fchließlich in ein fremdes Königreich. Damals lung ,,, Maja, liebst du Märchen? Hör' zu, ich war alles noch viel einfacher als heute, und werde dir ein Märchen erzählen, genauer gejagt, darum wurde sie sogleich zum König geführt. ( Fortsehung folgt.)
eine Mythe."