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Wer kräftig arbeitet, muß kräftig
essen!
Freitag, 1. Mai 1936
Nr. 103
b2302, Freut
KONZENTRATIONS
LAGERS
Für wirklich nahrhaftes
Essen sorgt Ceres, das
100% reine Pflanzenfett.
Es gibt dem Körper die Kraft, die ihn jeder Arbeit gewachsen macht!
Ceres
DAS
KRAFTSPENDENDE PFLANZENFETT
SYNAGOGE
Auf Abbruch zu Verkaufen
Peres
es schlechter als den Arbeitslosen. Die Frau holt Reisig aus dem Walde, für Kohle ist kein Geld da. Der frühere Bejizer eines anderen Unternehmens, der über drei Kemplere verfügte, lebt von der Unterstützung durch Angehörige, ein ande= rer Unternehmer, der früher 60 Menschen be= schäftigte, hat oft nicht einmal genug trodenes Brot, wieder ein anderer ehemaliger Besizer ist, völlig verarmt, Funktionäre der kommnistischen Partei geworden. In den Kanzleien ,, seiner" as brik, wo ehedem der Mehrivert errechnet wurde, beraten jetzt die Kommunisten... Ein anderer ehemaliger Unternehmer ist Leiter des ArbeitsIosenamies. Der frühere Pächter einer Hütte bezieht nun gewerkschaftliche Arbeitslosenunters stützung, der Sohn Lebensmittelfarten. Es gibt da allerdings auch noch gutgehende Unterneh mungen, in einer Fabril, deren Bejizer feine Arier sind, werden erträgliche Löhne bezahlt. Bei anderen Firmen ist der Stundenlohn auf 1 Kč bis 1.20 Kč gesunken! Die Lusterfabrik Elias Palme , die früher 320 Menschen Arbeit gab, beschäftigt noch 20 Leute! Ein Sdp: Unternehmer entließ die Männer und beschäftigt dafür Mädchen, denen er Wochenlöhne von 50 bis 55 Kč zahlt. Im Sägewerk gab es 1934 dreizehn, 1935 elf und 1936 bisher drei Arbeitswochen. Früher waren dort 70 Beschäftigte, heute sind es 12.
Arbeit für die Nation
KREBS
S
R
STAG
Riesige Mehrheit
5
2.
LOHN für Paul Which Schlosser 25. IV. 36 Lohn summe 19 Abzüge:
arbeitsfront M Krankenkasse 1M
Kraft durch
1.S.DAP 1M Freude 2M
Versicherung 090 Hitler Spende 50M
Steuer
24/ 10,60
840
DUNG
ausgezahlt
für das Staatsverteidigungsgesetz
SdP- Theater nach der Abstimmung
Prag . Die Abstimmung über das Staats- daß man keine Vorbehalte bei der Verteidigung verteidigungsgesetz und der Spionagevorlage am des Staates zulassen könne. Donnerstagvormittag trug ganz den Charakter eines großen Ereigniffes. Die Ministerbank war voll besetzt, auf den Bänken des Hauses fehlten nur die Ungarn , alle anderen Klubs waren fast bis auf den letzten Mann erschienen.
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demokraten vor, daß die SdP doch selbst ganz auf Dr. Dufek( Agrarier) hielt den Patentdas Führerprinzip eingestellt ist und nicht auf die Demokratie, und daß man von ihnen nie ein Wort der Entrüstung gehört hat, wenn in den NachbarDie Abstimmung über beide Gesetze war in staaten die Demokratie durch die Diktatur gestürzi tion Sdr und Kommunisten nur wenige bilisierung der Herzen" betreffe, so sei kurzer Zeit erledigt, da von der einzigen Oppofi- wurde. Was die von der SdP verlangte ,, Mo= Abänderungsanträge eingebracht worden waren, es schwer, dieje Mobilisierung durchzuführen, für die immer nur die jeweiligen Antragsteller wenn die Herren mit festen Banden ftimmten. Nur einmal ergab sich bei der Ableh- oder Moskau , aber nicht an Prag und die Tschenung des 6. Hauptstückes eine Einheits- choslowakei getettet sind. front zwischen EdP und kom= David( Nationalsozialist) sagte: Wie die munisten, die vom übrigen Haus mit lebSdP den ft, das zeigt am bedenklichsten die Das wunderbare Glasmuseum in Saida ist haften Zwischenrufen aufgenommen wurde. Die Antwort Sandners auf die oft wiederholte Frage, das Werk und der Besitz der sozialdemokratischen Kapitel der Vorlage, während die SdP außer für flift verhalten würden. Aus dem Gerichtssaale Kommunisten stimmten konsequent gegen a Ile wie sich die Sudetendeutschen in einem neuen KonArbeiterschaft. Die in Stein berewigten Gründer waren Sozialdemokraten, die größten Künstler ihre eigenen Abänderungsanträge die Hand zwei wissen wir, daß die Advokaten sich auf die Psymal für die Hauptstücke V und VII erhob. chose erst nach dem Verbrechen berufen. Neu waren„ Rote". Darüber spricht Alexander Pfoh L, einer der Gründer, der mich durchs Mu- Alle anderen Parteien, also außer der Koalition war es für uns, daß die Herren von der Sdp. feum führt, mit Stolz und Freude.„ Wir lernen noch die deutschen Christlichsozialen, die Hlinka- mit Hochverrat drohen und ihn mit einer Psychose nie aus", sagt der Genosse, der die Befürchtungen partei, die Nationale Vereinigung und die Faschi - schon vor dem Verbrechen entschuldigen wollen. über das Versagen der Jugend äußerte, wir sten, stimmten geschloffen für die Vorlagen, die Koalition und Regierung sollten die Rede Sandmüssen vielseitig sein". Das ist Arbeiterstolz und somit mit einer überwältigenden Mehrheit in beiners gründlich durchstudieren und darüber ErLeistungswille! Und dieser Mann, der die Lohn- den Lesungen angenommen wurden. drückermethoden der SdP- Unternehmer schildert, denen er das Selbstbewußtsein und das Können deutscher Arbeitsmenschen entgegenfest, ist ein Joter!
,, Um eines Volfes Geist zu erkennen, betrachtet man seine Werke!"
Nachträglich schickte dann, wie offiziell gemeldet wurde, die SdP die Herren Dr. Peters und& nndt zum Vorsitzenden des Hauses und ließ erklären, daß sie auch noch für die Kapitel 1, 2 und 9 gestimmt hätten, wenn sie die Enuntiationen des Vorsitzenden beffer gehört und verstanden hätten.
wägungen anstellen, denn die Sicherheit des Staates gebiete es, daß alle, die dieser Psychose verfallen sind, im Interesse des Staates schädlich gemacht werden.
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Nach der Abstimmung vertagte sich das Haus auf Donnerstag, den 7. Mai, 3 hr nachmittags. Auf der Tagesordnung steht der Initiativantrag
Keine Notstandsaktion?
schrieben:
Dies steht auf der Marmoriafel, die von der Gründung des Museums Kunde gibt. Es ist das Daran stimmt etwas nicht, denn die Abstimstärkste Argument gegen die Flachköpfigkeit und mung ging, von ein paar kommunistischen Randdas Phrasengedresch der Völkischen, die eben die bemerkungen abgesehen, ganz ruhig vor sich, die sen rcten Arbeitern die Zugehörigkeit zur Nation Worte des Vorsitzenden waren im ganzen Hause absprechen wollen. Das Können und die Fähig deutlich zu vernehmen; schließlich siten unter teiten der Sudetendeutschen waren in der ganzen der Edß auch ein paar alte Parlamentarier, Aus kleinbäuerlichen Kreisen wird uns geWelt schon längst durch die Werke der roten Ar- die über die Formalitäten einer solchen Abstimbeiter bekanntgeworden, als Henlein auszog, um, mung hinreichend informiert sind, um in einem Stellen und noch dazu reichlich spät zwei NotMit großem Tamtam haben die zuständigen auf seine lohndrückenden Unternehmer gestüßt, folchen Falle den Klub fehlerlos dirigieren zu standsaktionen angekündigt zur Unterstützung der die„ Neugeburt" der Nation vorzubereiten. Die Fönnen. Da muß man schon annehmen, daß den ſti: mmen Werke unserer Arbeiterschaft, die man Herren erst nachträglich so richtig zum Be- Landwirte in den Dürregebieten. Was dabei herbetrachten möge, um den Geist der Nation zu wußtsein gekommen ist, was für verheerende Wir- ausgekommen ist, war leider nicht viel. Seit ertennen, sprechen eine beredtere Sprache als die fungen die Rede des Herrn Sandner von den sechs Wochen warten die notleidenden Viehzüchter hohltönenden und wortreichen Episteln des su Psychosenwirkungen" und die Abstimmung auf die ihnen verheißene billige Kleie und das detendeutschen Stammesführers. Schulter an Schulter mit den Kommunisten auf billige Futtermehl, inzwischen wächst bereits das tschechischer Seite bis weit in die Bänke der AgraGrünfutter heran, ohne daß es jemanden einfiele, rier hinein ausgelöst hat. Die nachträgliche Kor die angeforderten Mengen der genannten Mahlreftur wird diesen Eindrud bestimmt nicht beffer produkte zu liefern. Und die Ursache? Das- machen.... nanzministerium macht angeblich Schwierigkeiten bezüglich der Finanzierung dieser Aftion.
Wem gebührt die Krone für die besten Leis stungen? Den Haidaern oder den Steinschönauern? Die Leute sind ein wenig eifersüch tig aufeinander. Und der Berichterstatter will niemanden kränken. Es ist wahr: der größte Teil der Arbeiten im Glasmuseum Haida stammt aus Steinschönau . Aber das beste Stück im Museum Steinschönau , zugleich eines der edelsten Erzeugnisse der Glaskunst überhaupt, der Plehner Polal, stammt aus Haida. Das ist ein Ausgleich, der zufriedenstellt und erfreut.
Karl Kern.
Wegen des Staatsfeiertages am Freitag, ben
1. Mai,
ntfällt am Samstag, ben 2. Mai
unsere Ausgabe. Die nächste Ausgabe erscheint dann zur gewohnten Stunde am Sonntag, den
3. Mai.
Die Verwaltung.
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Problem
Tschechische Blätterstimmen
Mit dem deutsch - tschechischen Problem be faffen sich einige Blätter, wovon wir die Stimme der Přitomnost" und des Právo Lidu" an führen. Die Přitomnost" schreibt:
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Die deutschen Aktivisten können gegenüber dem Henleinischen Radikalismus nur dadurch Widerstand leisten, daß sie sich auf einer gemein samen politischen Linie einigen, welche sowohl auf die berechtigten nationalen Forderungen der deutschen Bevölkerung, wie die unumgänglichen Forderungen der staatlichen Sicherheit und der Loyalität zum Staate Rücksicht nimmt. Die zweite Rücksichtnahme gilt dem tschechoslowakischen Teil der Koalition. Der deutsche Aktivismus wird, wie es scheint, seine Hauptforderungen nur dann durchsetzen, wenn er sie recht laut ausspricht und wenn er genügend politische Kraft zeigt, sie zu erzwingen.. Von neuem und entschieden empfehlen wir der Regierung, der Stimme der deutschen Aktivisten Aufmerksamkeit zu schenken. Insbesondere dem, was Abgeordneter Jaksch in Bodenbach gesagt hat. Wenn dieser ernste und unserem Staate sowie in der tschechisch- deutschen Zusammenarbeit über allen Zweifeln ergebene Politiker sagt, daß sich die Tschechoslowakei entscheiden müsse, ob darin für die Sudetendeutschen Platz sei oder nicht, steckt etwas sehr Ernstes dahinter. Es ist dahinter die Unzufriedenheit der deutschen Bevölkerung, die große Wirtschaftsnot in den deutschen Gebieten, der Industriefriedhof in Nordböhmen , die Verbitterung über die Sprachschikanen, die Erregung darüber, daß öffentliche Arbeiten im deutschen Gebiet nur Firmen aus dem Innern des Landes vergeben werden und daß tschechische Arbeiter hingeführt werden usw. Die Regierung, welche es nicht so weit fommen lassen darf, die letzten Deutschen aus der Koalition zu vertreiben und gegen uns eine einheitliche deutsche Opposition zu haben, muß sich mit diesen Dingen ernstlich und gleich befassen.
Unter dem Titel ,, Patriotismus darf nicht Dozent Dr. Josef Fischer( der an unserer bestraft werden", schreibt der tschechische Genosse Bedenbacher Konferenz teilgenommen hat):
Es wäre der gleiche Fehler, welchen die Westmächte begingen, als sie Konzessionen der WeiHeute marer Republik gegenüber ablehnten. machen sie Hitler viel größere Konzessionen, als die Weimarer zu verlangen wagten. Wenn jemand das Recht hat, an unsere Republik Forderungen im Namen der deutschen Bevölkerung zu stellen, so sind es gerade die Menschen, welche die ganze Schwere des Kampfes und der Verant wortung tragen und keinesfalls Derr Henlein... Im Interesse des Staates muß solchen Dingen, wie, daß ein Henlein- Unternehmer einen deuts schen Arbeiter entläßt, weil er Sozialist ist ( es ist unwahr, daß nur Tschechen entlassen wer den), ein Ende gemacht werden. Die politische Behörde kümmert sich nicht darum und wenn sie dann selbst öffentliche Arbeiten vergibt, beruft sie Arbeitskräfte aus dem Innern des Landes und fümmert sich nicht um die Arbeitslosen des dortigen Gebietes. Wenn eine solche Politik bis aunt Kampfe um den letzten Briefträgerposten geht, wenn sie den loyalsten deutschen Arbeiter, Vater von drei Kindern, zum Betteln zwingt, weil er es ablehnt, aus der sozialdemokratischen Partei auszutreten wie glänzend agitieren wir selbf damit für die Henlein - Leute.
Die volfsparteilichen ,, Lidové Listy" befaßten sich Mittwoch in einem Leitartkel mit dem deutsch - tschechischen Problem und drücken vor allem die Genughtung über die attivistische Tendenz bei den deutschen Christlichsozialen aus; sie halten es aber für notwendig, andererseits zu betonen, daß vom staatlichen Gesichtspunkt aus kein judetendeutsches oder überhaupt ein Minder heitsproblem eristiert, sondern nuc in zel probleme, welche die tschechischen Volksparteiler und Liebe zum Nächsten zu lösen bereit einvernehmlich, ruhig und in Zusammenarbeit sind. Daß es aber möglich wäre, heißt es weiter, durch irgendeinen Pakt ein für allemal alle Fragen zu lösen, glauben wir nicht. Von einem Ausgleich" im altöſterreichischen Sinn kann keine Rede sein. Gerade die Erfahrungen aus der alten Monarchie zeigen, daß das Leben des Volkes nicht in Paragraphen eingeschlossen werden fann und die Geschichte der alttschechischen Punktationen bezeugt, daß solche Patte nicht eine Generation überdauern. Kein vernünftiger bezweifelt, daß die Position der Artwisten im InDie Saatgutaktion ist in manchen Gebieten teresse des Staates erleichtert werden nicht viel besser ausgefallen. Heute warten noch muß, aber die Versuche um eine integrale Lösung viele Kleinlandwirte auf die Zuteilung durch die sind im vorhinein zum Mißerfolg verurteilt. Lagerhäuser, in manchen Orten wurden sie durch merken, daß kein Saatgetreide vorhanden sei, oder, die Lagerhäuser einfach abgewiesen mit dem Bes daß man von einer solchen Aftion nichts wisse. Krisengerüchte aus Oesterreich Linz. Das,., Linzer Volfsblatt" ist wegen ordnete Richter, daß kein Wort der SdP.- Redner flar gewesen sei. Sandner habe auf die Frage, motratie jagen?, die solche Zustände duldet und in der österreichischen Regierung, insbesondere in Was sollen die Bürger zu einer solchen De- einer Meldung über bevorstehende Aenderungen auf wen die Deutschen schießen würden, nur immer zu spät kommt, wenn es gilt, die Not zu den Ministerien für Landwirtschaft und soziale höchst dunke I geantwortet. Die Psychose unter den Sudetendeutschen, von der er sprach, sei lindern. Hält man sich denn in Prag nicht vor Verwaltung, der Beschlagnahme verfallen. nur der Refler der Vorgänge im Staates, feiner Einrichtungen und der Demokras Augen, daß derartige Zustände das Ansehen des Nachbarreich. Diejenigen, die diese Psy- tie überhaupt herabjezen?
Unangenehme Feststellungen an die Adresse der SdP
wort hielten, hörte die EdP auch nicht viel Lob Von den Referenten, die vorher das Schluß über ihr Verhalten. So sagte ihnen der Abge
Chamberlain wieder in London chose hervorrufen, werden zur Verantwortung geLondon. Sir Austen Chamberlain ist von lieber sagen, daß die Wirtschaftskrise aus der inzogen werden. Die SdP sollte ihren Anhängern feiner Mitteleuropareise nach London zurückgeDer Präsident der Republik empfing Don- fehrt. Pressevertretern gegenüber erklärte er: G3 ternationalen politischen Unsicherheit er nerstag nachmittags den Minister Dr. Franz ist lächerlich und unsinnig zu behaupten, daß ich fließt, und sie aufklären, wer diese Unsicherheit| Spina und den Vorsitzenden des Bundes der deuts irgend eine Mission hatte. Meine Reise war hervorruft. Der Referent Petáret sagte ihnen, schen Landwirte G. Hader. durchaus privater Natur.