Sonntag, 3. Mai 1936
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Die SdP glaube, daß Deutschland   keine Angriffsabsichten habe... der Frieden sei nicht gefährdet- Aus dem Bericht über die Rede des Abg. Birke.
l« r. Die Kundgebung Ivar ein guter Auftakt für die am 10. Mai stattfindenden Bezirkswahlen. Brüx  . Trotz strömendem Regen war der Be­such nicht geringer als im Vorjahr. Der Zug war sehr bunt und eindrucksvoll. Nach der Eröffnung durch Souiek und Haas sprachen die Genossin S v ä b o v ä(tschechisch) und R i- chard Lorenz(deutsch  ). Mit der Staats­hymne und dem Liede der Arbeit wurde die Kund­gebung geschlossen. Lderleutensdorf. Ter sozialdemokratische Mai­umzug am Nachmittag war sehr stark, er bewegte sich durch ein dichtes Spalier. Auch hier sprachen auf der Kundgebung S v ä b o v ä und Lorenz. Svabovä sprach auch deutsch. Katharinaberg. An der Kundgebung nahmen 600 Menschen teil, darauter viel Jugend» Es sprach Rudolf Geißler, Teplitz-Schönau  . Lobositz. Die Kundgebung wurde durch den strömenden Regen stark beeinträchtigt. Trotzdem war die Teilnahme imponierend. Das deutsche   Referat erstattete Bund. Die Kundgebung wurde mit der Staat-Hymne geschloffen. Die SdP hat sich bei der Propagierung ihrer Kundgebungen verrechnet. In Komotau   nahmen an der Henleinkundgebung 1600 Personen teil, die bis aus Sebastiansberg   herbeigeschleppt worden waren. In Saaz   hatten sie 12.000 angeknndigt und 2000 waren gekommen. Heuer nahmen sie die Frauen mit! Sie mufften diejenigen, die nach ihrer frü» deren Theorie angeblich hinter den Kochtopf gehören, zur Verstärkung herbeirufen. Maltas   des Aufstieges des Kreises Karlsbad  Au- allen Bezirken, aus dem Erzgebirge  , aus dem Egerer, Kaadener and Podersamrr Gebiete, kommen dir gleichen Meldungen: trotz des unge­heueren Krisensturmes und der Hochflut drS Hen- lrin-FaschiSmns und deS stärksten Unternehmerter­rors steht unsere Partei überall unerschütterlich da. Dir Beteiligung an den Maikundgebungen war trotz des ungünstigen WrttrrS w e i t a u s ft ä r< krr als im Borjahr«. Der hrurige erste Mai hat eindeutig gezeigt: der Schlag deS 19. Mai 1935 ist überwunden, di« sozialdemokratische Ar­beiterbewegung befindet fich im Aufstiege! Beson­ders betont werden mutz, datz bei unseren heurigen Maikundgebnngen die überaus starke Beteiligung der Jugend auffiel. In Karlsbad   gestaltete sich der Mai-Aufmarsch zum Triumph der Mai-Idee und zur Warnung an alle Arbeiterfeinde. Zu vielen Tausenden kanien die kampferprobten Männer und Frauen aus den Orten des Bezirkes auf dem Bechcrplatz in Karlsbad  zusammen, um durch ihre einmütige Zustinnnung zu den Ausführungen des Genoffen D e W i t t e ihr Bekenntnis zum Sozialismus und zu den Forde­rungen der Partei zu unterstreichen. Für die tsche­chischen Genoffen sprach Genosse Ulrych. Im Bezirk Falkenau fanden zwei große Kundgebungen in Falkenau   und Königsberg   statt, an denen mehr als 7000 Menschen teilnahmen. In Königs­ berg   sowohl als auch in Falkenau   sprach Abgeord­neter Gen. Katz, der stürmische Zustimmung erntete. Für die tschechischen Genoffen sprach in Kö­ nigsberg   Genosse Raus und in Falkenau   Genosse Krätth. In GraSlitz   hielt das Referat Genosse N o v ü aus Eger, die Beteiligung stand trotz des Regens hinter der vorjährigen nicht zurück. Das gleiche gilt für Neudek  , wo über 3 0 0 0 Arbeiter und Arbeiterinnen zu unserer Kund­gebung am Marktplatz aufmarschierten. Zwei Ma i-K undgebungen im Bezirk Reudek und Abertham wurden für das obere Erzgebirge   abgehalten, die ebenfalls einen Maisen- besuch aufwiesen. In R e u d e k fanden die Aus­führungen deS Genoffen W o n d r a k einmütigen Beifall. In Abertham referierte vor über 800 Personen Genosse Mader aus Aussig  . Besonders wuchtig und eindrucksvoll gestaltete fich die Maikundgebung in der alten Burgstädt   El-
bogen, wo unser Aufrasch größer war als in frühe­ren Jahren und vor allem weit stärker und wuchti­ger wirkte, als der Auszug der SdP. Das Referat hielten die Genossen Horn deutsch   und Vondrak schechisch, die Genossin Marterer sprach na­mens der Frauen. Nutz imLandgebiete zeigte sich, datz unsere Bewegung allen Stürnien standgehalten hat. So wurden im Bezirk Kaaden zwei Maiversamm­lungen abgehalten, die an die t a u s e n d Men­schen vereinigten. Auf dem Marktplatz in K lö­st e r l e sprachen die Geuoffen Kleiner aus Komotau   und S ch a r i n g aus Karlsbad  . Im Rat- hauS in Wilomitz sprach Genosse W e i l- t e r aus Karlsbad  .. In Buchau war unser« Maifeier trotz des Hen- leinterrors beffer besucht als im Vorjahr«. In Pobersam und Jechnitz   litten unsere Kund­gebungen sehr unter der Ungunst des Wetters, den­noch war auch dort die Beteiligung befriedigend. In Podersam sprach Genosse H o l i k deutsch   und Ge- noffe M r ä z tschechisch. In Jechnitz   hielt Genosse Ernst das Referat. Für den Bezirk Wildstein   fand die Kundgebung in Schönbach statt, wo sich mehr als 12 0 0 Genossen eingefunden hatten. Ueber die Be­deutung des 1. Mai sprach Genoffe T« jessy aus Ausstg, dessen Ausführungen stürmischen Beifall fanden. Tie Mai-Aufzüge der SdP waren im Karls­bader Kreisgebiet ein förmliches Spiessrutenlaufen. Die Zahl der Teilnehmer betrug überall nur einen Bruchteil der Wählerzahl, die die SdP am 19. Mai 1935 aufzubringen vermochte. Kreis Reichenbers Reichenberg Bei der Maifeier in Reichenberg beteiligten sich am Umzug etwa 2000 deutsche   und tschechische So­zialdemokraten, der Kundgebung vor dem Theater, bei welcher die Genossen Dr. Emil Strauß   und Abg. Genoffe Stibin sprachen, wohnten an 3000 Zuhörer bei. Außerordentlich gelungen und glän­zend besucht war das politische Kabarett am Abend zuvor. Der Zug der Sozialdemokraten erregte durch seine Buntheit und Wucht großes Aufsehen.
erbrachten neuerdings den Beweis, daß die Hoff­nungen der Gegner der Sozialdemokratie eitel sind und daß das Gerede und Geschreibe der Henlein- söldlinge von dem Ende der Sozialdemokratie ein aufgelegter Unsinn ist. Trotz dem trüben, kalten, zum Teil auch regnerischen Wetter war der Auf­marsch der deutschen und tschechischen sozialdemo­kratischen Arbeiterschaft über alle Hoffnungen hin­aus s e h r st a r k und in seinem Perlauf äußerst zu­friedenstellend. So. war besonders. her. Aufmarsch und die Kundgebung in Trautenau   selbst sehr gut, obzwar man in den Fabriken mit großem Druck für die Henleinversammlung geworben hatte. Die Reden der Genossen Svoboda, Erben und des Abg. K r e j c i wurden mit großer Begeisterung ausge­nommen und immer und immer, wieder von Beifall unterbrochen. Während der Rede des tschechischen Genossen wurden von Henleinbubcn aus den Dach­lucken der Ringplatzhäuser Knallerbsen geworfen, um die Kundgebung zn stören. Trotz ost großer Er­regung der Demonstranten" über diese niedere Hand­lungsweise verlief die Kundgebung in voller Ruhe und Ordnung. Der Aufmarsch der Kommu­nisten war unbedeutend, die Kundgebung der Henleinleute wirkte lächerlich, weil man eben die Maikundgebung einer Partei, in der sich der Unternehmersekretär Dr. Stade und eine Reihe be­kannter Fabrikanten befinden, nicht ernst nehmen kann. Kreis Pilsen  -Budweis  Neuern  Die rührige Arbeiterschaft dieses Böhmerwald­städtchens veranstaltete am Vorabend einen Fackelzug durch die Stadt. Auch das unfreundliche Wetter des Sonntags   es fiel seit den frühen Morgenstunden ein dauernder Sprühregen konnte den guten Ver­lauf unserer Maifeier nicht wesentlich beeinträchtigen. Auf grundlosen Wegen waren auch aus den entfern­teren Waldgemcinden die Teilnehmerzüge pünktlich eingetroffen. Am Festzuge beteiligten sich eine starke Abteilung der sozialistischen   Jugend in syrcm blauen Dreß, Atus-Turner und-Turnerinnen, die uner­schütterlichen Kolonnen unserer Bähmcrwaldproleten und sehr viele Frauen. Vor 1500 Zuhörern sprachen am Marktplatz bei der Maikundgebung Genoffe P i c k a(tschechisch) und Genoffe I a k s ch unter all­gemeiner Zustimmung. Tie Gesichter der Henlein- Funkrionäre halten beim Vorbeimarsch unseres impo­santen Festzuges merklich an Länge gewonnen. Zwei besondersloyale" Sudetendcnffche ivurden von der Gendarmerie in Obhut genommen, weil sie beim Spielen der Slaatshymne höhnische Grimassen ge- schnitten hatten. Tie Kundgebung erfreute sich auch der verdächtigen Aufmerksamkeit von Amateur­photographen aus demHenlein- lager. Die Herren werden noch aujzuklären haben, zu welchem Zweck sie die Bilder verwerten wollten. Soweit bisher über die sozialldemokrafischen Maifeiern im Böhmerwald   Berichte vorliegen, zeu­gen sie davon, daß das arbeitende Volk am 1. Mai stolz« Beweise seiner festen Verbundenheit mit der sozialistischen   Gesinnung abgelegt bat. Trotz des schlechten Wetters waren überall eine zufriedenstel-
Friedland. An der Versammlung in Kretscham beteiligten sich etwa 600 Personen. Der Saal und seine Nebenräume waren überfüllt. Es sprachen der Abgeordnete Stivin(tschechisch) und Max Kout- nik(deutsch  ). Nach der Versammlung marschier­ten die Teilnehmer auf den Marktplatz, wo die bei­den Redner noch kurze Ansprachen hielten. Gablonz  . Die Behörde hatte im Vorjahre öffentliche Aufmärsche verboten. Heuer war es wie­der möglich, öffentliche Kimdgebungen abzuhalten. In Gablonz  , das eine Hochburg der Henleinleute ist, hatte die sozialdemokratische Kundgebung ganz beson­dere Bedeutung. Ter sozialdemokrafische Zug for­mierte sich beim HotelSchwan  " und bewegte sich dann auf den Masarykvlatz. Nach der Eröffnung durch Stöckl und Elstner sprachen der tschechi  - sche Genosse F r y d r y ch und Genoffe R e h w a l d zu den Versammelten. Grottau  . Di« deuffchen und tschechischen So­zialdemokraten versammelten sich im Gasthaus Krone" in Grottau  . Um 9 Uhr erfolgt« der Ab­marsch zumLidovö düm". Tort eröffnete Franz Seidl die Kundgebung, dann sprachen Johann Schiller  (deutsch  ) und Borlikek(tschechisch). Die Kommunisten versuchten den.sozialdemokrati­schen Umzug durch Zurufe zu provozieren. Kratzan. Ti« Teilnahme an der sozialdemo­kratischen Maikundgebung Ivar in dieser einstigen Hochburg der Kommunisten außerordentlich groß. Nach der Eröffnung durch Heinrich Scholz   sprach, ost von Beifall unterbrochen, Genoffe H l a d i k: Für die tschechischen"Teilnehmer sprach I a n d a. Beson­ders stark war die Beteiligung ans Weißkirchen. Der kommunistische Zug war etwa so stark wie unserer...' Tannwald. Der Zug der deuffchen und tsche- schen Sozialdemokraten war imposant und eindrucks­voll. Er bewegte sich vomDklnicky düm" zum Sportplatz in Schumburg. Dort sprachen der Genoffe S v a r c(tschechisch) und Genoffe Köller (deutsch  ) zu den Massen. Ter kommunistische Zug war kleiner als im Vorjahr, allgemein fiel die schwache Beteiligung der Kommunisten aus dem Ge­biet Morchenstern   auf. Die Henleinleute hatten die Riedelsklaven, zirka 800 Personen, zusammenge­trieben.
Auch ans Brannan meldet man einen pracht­vollen Aufmarsch und eine sehr gute Stimmung wäh­rend der Reden, die vom Genossen Dr. F r a n z e I und einem tschechischen Genossen gehalten wurden. Hier, wo der in den letzten Tagen als Rosenkavalier besonders bekannt gewordene Abgeordnete Hubert Birke   das große Wort führt und alle Augenblicke den Untergang der Sozialdemostatie prophezeit, wirkte die Masse der Maidemonstranten geradezu verblüffend auf die guten Spießer. Tie Maifeier in Königinhof, bei der von unserer Seite Genoss« Marks sprach, wurde durch die deutschen Arbeiter vor allem aus dem Rettcndorfer Gebiete machwoll gestaltet; jene in Marschendorf mit Dr. Mühlberger, die in WrkelSdorf mit Genossen G e r b r i ch als Redner, wie auch die Maifeiern in Hohenelbe und Starkstadt waren mehr als zufriedenstellend im Hinblick auf Teilnahme und Stimmung. In Arnau   sprach Genosse Rambauske neben dem tschechischen Genossen vor ungefähr tau­send Teilnehmern, eine Ziffer also, die in Arnau  kaum Überboten werden kann. Von stien größeren Kundgebungen wär« noch jene in Schahlar erwähnenswert, die durch ihr Ausmaß besonders unsere Gegner in Staunen versetzt«. Hier sprach Genosse Hoffmann, der mit seinen Wor­ten ebenso große Zustimmung fand wie der tschechi  - sche Redner. *' lende Teilnahme und glänzende Kampfstimmung zu verzeichnen. Unter starker Beteiligung der arbeitenden Be­völkerung von Mies und Umgebung konnte im heu­rigen Jahr unsere gemeinsame Maidemonstration ab­gehalten werden. Es muß festgestellt werden, datz sich besonders wieder unsere Genoffen und Genossinnen aus Hermannshütte hervorgetan haben. Aber auch alle übrigen Organisationen haben heuer ihren Mann gestellt. Zahlreicher als sonst waren die Kleinbauern und Häusler   vertreten. Mit den Klängen der Inter­nationale wurde unsere herrliche Kundgebung er­öffnet. Danach begrüßte Genoffe K ü h n l alle Teil- nehmer deutsch und Genoss« L a s k a tschechisch, worauf unser Redner, Genosse Adolf Schmidt aus Prag  , der lebhaft applaudiert wurde, das Wort er- ; hielt. Nach ihm sprach tschechisch noch Genoffe P e- p r n ü aus Zwug. Mit dem Lied der Arbeit wurde di« schöne Kundgebung geschloffen. In Staab spiellen in dem Festzuge, der die deutschen und tschechischen Genossen und Genossinnen zum Leriamnilungeplatze führte, drei Muntkapellen. Erfreulich stark war die Teilnahme der Frauen an der Kundgebung, in"der tschechisch Genosse HenWk, deutsch   Genosse Hofbauer und(für die Sozia­ listische Jugend  ) Genosse Korschinsky sprachen. Neuhaus. Die Maifeier, welch« gemeinsam mit der tschechischen Partei statifand, war heuer sehr stark. Am Umzug beteiligten. sich weit über tausend Personen, an der Kundgebung auf dem Wil  - sonplatz noch einig« hundert mehr. Für die tschechische Partei sprach Genoffe Grünzweig-Prag  , für unsere Partei Genoffe Schönfelder-Prag  . Neubistritz. Zur großen Bestürzung unserer Geg­ner war die Beteiligung an unserer Maifeier heuer besonders ji.'-«», 2m Temonstrationsumzug mar­
schierten an die 800 bis 900 Genossinnen und Ge­nossen, an der Kundgebung nabmen über, 1200 Per­sonen teil. Die Rede des Genossen S ch ö n f eld e.r- Prag fand begeisterte Zustimmung. In Tachau   vollzog sich der Aufmarsch genau zu der von den Veranstaltern festgesetzten Zeit. Freund und Feind wären erstaunt ob der Größte und" Wucht unserer Maikundgebung. Nach einem Vortrag des Arbeiter-Gesangvereines eröffnete Genösse Kreut­zer. Dann sprach Karl Kern unter begeisterter Zustimmung der Versammelten. Eine Kapelle spielte dasLied der Arbeit", dann marschierte der Zug zum Arbeiter-Sportplatz, wo die Auflösung erfolgte. Biele Teilnehmer waren in strömendem Regen mehr als drei Stunden aus ihren Wohnorten nach Tachau  marschiert. Auch die Genossen aus Neudorf, die drei Stunden mit dem Rade fahren mußten, kämen nach Tachau  . Die Fahrt war infolge der aufge­weichten Straßen so anstrengend, daß diese Genos­sen erst nach der Kundgebung eintrafen. Und doch waren sie nicht umsonst gekommen: alle freuten sich ihre- Opferwillens und sagten immer wieder leuch­tenden Auges:Das sollen uns die Gegner" nach­machen!" Die Henleinkundgebung war weitaus schwächer als unsere und wurde im Saale   abge­balten. An der kommunistischen   Kundgebung betei­ligten sich 30 Kommunisten und 300 Henleinleute, die den Redner wiederholt störten. Nicht schwächer war die Kundgebung in Tusch- kau-Stadt, wo ebenfalls vorsichtig gegen tausend Teilnehmer geschäht wurden.. Zu den Versam­melten, di« mit kampffreudiger Stimmung. erfüllt waren, sprachen Genosse Dr. Adler(deutsch  )!""und Masak(tschechisch). Die Beteiligung an der Maifeier in Stankan blieb, trotzdem es regnete, hinter jener" der flehten Jahre nicht zurück, Im erstaunlich langen, bnnt- bewegten Umzug schritten fünf Musikkapellen, viele Frauen, ferner zahlreiche Turner und Jugendlich« in ihren Trachten, darunter eine Gruppe des" Atus mit einer großen Fahne. Di« Versammlung fand auf dem Stadion der DTJ statt, wo vor" etwa 1800 Personen die Genossen Abg. Novh, Dr. Löwh und Kafka(für di« Jugend)-über die diesjährigen Parolen des 1. Mai sprachen, unter lebhaftem Beifall der Zuhörer. Die Faschisten, deren Hochburg einmal Stankau war und die noch vor zwei Jahren eine öffentliche Maifeier am Markt­platz abgehalten hatten, brachten heuer, im unauf- batffamen Verfall begriffen, überhaupt keine Kund­gebung mehr zustande. Die Kundgebung in Ronsperg   wurde sehr, durch das schlecht« Wetter beeinträchtigt, weil dadurch-re Genossen auS den weit entlegenen Orten zurückge­halten wurden. Die"Stimmung war auch, prächtig. Es referierte unter Zustimmung Genosse F. K. Stark aus MieS. Besonders brav waren unsere Freund« im mitt­leren Böhmerwald. Sie scheuten auch das.schlechte Wetter"nicht mid marschierten bis zu hier Stunden weit nach Nnterreichenstein. Im Festzuge schritten 60 Mann der Republikanischen Wehr in schmucken blauen Hemden und fünf Musikkapellen. Insgesamt waren es 800 Teilnehmer. Zu ihnen sprach unter Beifall Genoss  « Wanka. In Lihn war die Maikundgebung von präch- ffger Stimmung getragen. Es referierten Genosse Glaser(deutsch  ) und Bankk(tschechisch)."In Reffchetin war eine öffentliche Versammlung nicht gestattet worden, weil auch die Kundgebung der SdP verboten worden war. In einer geschlossenen Versammlung referierte Genosse Halbritter. Auch die Kundgebung in Weseritz   litt unter dem schlechten Wetter. Genosse Hala-Kosolup sprach vor 200 Arbeitern und Kleinbauern. Die Stim­mung war glänzend. In Südböhmen   war die stärkste Kundgebung in B.-Kruman, wo im Demonstrationszuge 1500 Teil­nehmer marschierten. Bei der Kundgebung auf dem Marktplatz folgten gut 3000 Menschen den"begei­sternden Ausführungen des Senators Genossen Müller. Aus den weit entlegenen. Orten hätte die Teilnehmer ein Sonderzug nach B.-Krumau   ge­bracht. In Wintrrberg fand am 30. April eine Mäi- versammlung statt. Für den Bezirk Winterverg fand ein« Kundgebung am 1. Mai vormittags"in Eleonorenhain   statt. Im Umzug marschierten bier 400 Teilnehmer, bei der Kundgebung waren, 600 Menschen versammelt. Die Eleonorenhainer Genos­sen haben für 200 Menschen«ine Ausspeisung- durch­geführt, waS besonder« Anerkennung verdient. Nach­mittags fand für den Winterberger   Bezirk ein« zweit« Kundgebung in Anßergrfild statt, wo eben­falls 400 Menschen im Zuge marschierten und sich 700 Menschen zur Kundgebung einfanden.-Die Stimmung war besonders hier ausgezeichnet. In allen drei Veranstaltungen im Winterberger   Bezirk sprach Genosse John aus Aussig  . Kreis Landskron Vorläufig wird uns berichtet, daß in Landskron Genosse Weigel vor etwa 2500 Menschen sprach, in Böhm.-Trüban Genoffe Z e m a n n vor ungefähr 1500 Teilnehmer. Ausführlich berichtet wird uns über die Maifeier in Leitomischl, die dort gemein­sam mst den tschechischen Genoffen abgehalten wurde. Die Genoffen waren aus den Orten Jansdorf, Mickel, Lauterbach und Mendrick in großer Zahl, er­schienen. Der Festzug gestaltete sich in diesem Orte nach Jahren zu einer imposanten Kundgebung der Sozialdemokratie. Im Smetana  -Saale   fand die gemeinsam« Versammlung mit 500 Teilnehmern statt, in der die Genossen Käsek, Bürgermeister von Chrudim  , tschechisch, und Genosse Abg. Ma c o u n deutsch unter begeisterter Zusfimmung sprachen.
Prachtvolle Maifeiern im Kreis Trautenau