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Dienstag, 5. Mai 1936

Nr. 105

Verständnis für die deutsche Frage

Bemerkenswerte tschechische Pressestimmen

und Anständigkeit in seiner Politik mit Schuld strafen oder doch in seine Grenzen weisen. Und beladene Mann vor dem zynischen Friedensbre- London blieb untätig, London ließ es zu, daß cher, dem Gewaltmenschen, der von ferne den Tod ein Emporkömmling unter den Völkern mächtige dirigiert, vor dem Henker der Völker und Schin- Quadern aus dem Bau des Empire brach, die der des Volkes fliehen muß. Wer nichts hat als Pforte zum Nil, die Pforte nach dem Indiameer die Verträge und den Glauben an sie, dem würde aus den Angeln zu heben beginnt. Die Welt ist Die fonntägigen tschechischen Zeitungen ents es bald ebenso ergehen wie Haile Selassié . Wer um eine Hoffnung, einen Glauben, eine läh- halten zwei bemerkenswerte Stimmen, welche sich auf Genf verlassen wollte und auf den Geist mende Angst ärmer geworden. Der britische Leu Zeugenschaft dafür ablegen, daß in gewissen tsche­Wilsons, der in Aften konserviert wird, der würde beißt nicht mehr... Mit zahnlosem Kiefer chischen Kreisen Verständnis für die sozialen Pro­so enden wie Abessinien und Haile Selassié . Das schnappte und jappte er ein wenig, mehr nicht. bleme des Sudetendeutschtums vorhanden ist. Symbol von Addis Abeba wird zur Warnung der Abessinien hat an zivei Trugbilder geglaubt, an Es freut uns, daß die eine Stimme aus dem Völker, zur Warnung des Volkes: verschanzt das allgemein bindende Völkerrecht mit seinem Zentralorgan unserer tschechischen Bruderpartei Euch nicht hinter den Illusionen und Lügen von ,, unteilbaren Frieden", und die par Britanni- ertönt, die andere aus den ebenfalls linksgerich gestern rüstet Euch für das Morgen, baut an ca", den englischen Frieden, der jedem Land ge- teten Lidové Noviny". Im" Právo Lidu" stellt der neuen Welt! sichert schien, das Interessengebiet des Empire Abg. Prof. Dr. Macek die Frage, ob die tsche­Und noch eines erweist mit der Anschaulich- war. chischen Politiker das ihrige zur Lösung des feit eines Erempels für Elementarschulen der So fällt von dem Dunkel, in dem das Reich des deutsch - tschechischen Problems beigetragen haben. Fall des Negusa nagast: daß im Staate Britan- Negus versinkt, ein Schatten auch auf Europa , Er schreibt: nien etwas faul geworden ist seit anno 1914. und, wie sich am Siegesgeheul der zivilisierten Das Empire, die große We It macht Eng- Barbaren Mussolinis die Hoffnungen aller Iands hat sich als ein Popanzer- Gleichgesinnten entzünden, so tönt uns aus dem wiesen, als eine Vogelscheuche. London hat Vae victis, dem ,, Wehe den Besiegten!" das den Negus und die Welt monatelang in dem drohendere ,, Vae seruentibus" herüber: Wehe Glauben gehalten, es werde den Friedensbrecher denen, die folgen werden

-

Der Negus nach Haifa unterwegs Madderibat gäbe, mite bei und fein, enter

( Fortsetzung von Seite 1.)

gung. Trotzdem gelang es dem Negus, in meh- die Truppen nicht mehr zu einem organisierten reren Nachtmärschen nach Addis Abeba zu entkom­

men.

Widerstand zu haben waren. Seine Versuche, den Italiener die Straße nach Addis Abeba zu sperren, blieben erfolglos, ebenso die Versuche, wenigstens in der Hauptstadt den Widerstand neu zu organi­sieren. Daraufhin entschloß er sich nach langem

Hier versammelte er sofart den Aeltestenrat, der angeblich die Fortsetzung des Widerstandes beschlossen hatte. Der Negus kam aher zur Ein­sicht, daß die Situation für ihn verloren sei, da Zögern zur Abreise.

Das brennende Addis Abeba in der Gewalt von Plünderern

Die Lage in Addis Abeba , wo ein großer Teil der Stadt und der kaiser­liche Palast in den Händen von plündernden Soldaten sind, ist chaotisch und namentlich für die Ausländer äußerst kritisch. Der mittlere Teil der Stadt und der kaiserliche Palast wurde im Laufe des Freitags vollkommen ausge plündert, verwüstet und in Brand gesteckt.

Die Ausländer haben sich in die Gesandt- Die, Vorhut der Askari soll sich bereits dicht schaften geflüchtet. So sind im Schutzgebiet der vor Addis Abeba befinden, doch warten sie das britischen Gesandtschaft über 2000 Flüchtlinge Eintreffen der motorisierten Kolonnen ab, die von 23 verschiedenen Nationalitäten unterge- unter großen Schwierigkeiten den Termaberpak bracht. passiert haben. 150 Flugzeuge begleiten die Schwer bedroht ist namentlich die amerika - Truppen. Marschall Badoglio soll persönlich die nische Gesandtschaft, die von Aufständischen an- aus 3000 Autos bestehende motorisierte Kolonne gegriffen wird und bereits unter Munitions - kommandieren. Auf dem überaus schwierigen Terrain sind jedoch zahlreiche Autos für die mangel leidet. Der Gesandte sandte Montag um 18 Uhr einen drahtlosen Hilferuf Weiterfahrt unbrauchbar geworden. Die unauf­nach Washington, worin er mitteilt, daß hörlich niedergehenden Regengüffe erschweren den fich die Situation ständig verschlimmert. Wa- Vormarsch außerordentlich. Man nimmt an, daß shington hat sich sofort telephonisch an das eng­lische Außenamt gewendet und ersucht, daß die britische Gesandtschaft der amerikanischen mili­tärische Hilfe leiste.

die Italiener vor dem Einzug in Addis Abeba zunächst die Stadt im weiten Umkreis umzin­geln werden, um jedwede Ueberraschung hintan­

zuhalten.

Balkan- Entente tagt

Auf der französischen Gesandtschaft befin­den sich 1500 Flüchtlinge, darunter auch einige Tschechoslowaken. Zahlreiche Franzosen hatten auf dem Bahnhof Zuflucht gefunden; sie mußten Belgrad . Dit Minister der Staaten der Bal ebenso wie die Gesandtschaftswache zahlreiche fanentente traten Montag zur ersten Beratung Angriff von Plünderern zurückschlagen. zusammen. Die zipeite fand um 17 Uhr statt. Die Die türkische Gesandtschaft leistete den plün- weiteren Beratungen werden Dienstag vormit­dernden Horden lange Widerstand; dann mußte fie britische Hilfe ansprechen und das Personal tags, die Schlußsizung um 17 Uhr 30 stattfinden. zog sich in die britische Gesandtschaft zurück. Die Die Konferenz verlief in freundschaftlichem und Angestellten der Abessinischen Bant verteidigten herzlichem Geiste. mutig das Bankgebäude.

Die deutsche und die englische Gesandtschaft haben nachts bewaffnete Suchkolonnen ausge­schickt, die in der von den Aufständischen beherrsch­ten, brennenden Stadt versprengte Europäer fammelten und in Sicherheit brachten. Zwei deut­sche Gruppen konnten so gerettet werden.

24 Europäer ums Leben gekommen sind. Die Gattin eines amerikanischen Missionärs wurde durch eine verirrte Kugel getötet.

Die Pelzjäger

Von Albert Daudistel . Schon wochenlang tamen aus dem Westen schwere Wolken über den nördlichen Ural . Die Es verlautet, daß bei den Unruhen bereits Sonne und der Mond schienen nicht mehr. Der große Wald geriet in Unruhe. Er stöhnte über das Sterben, dem seine Blätter verfielen. Die Bäume wurden nackt und schwarz und sahen ge­spenstig aus. Manchmal gaben sie sich bedeutsame Zeichen, indem sie leise einen Zweig fallen ließen oder einen lauten Ast. Die Zwiesprache hörte sich unheimlich an, zumal sich das tote Laub bewegte, aus dessen Rascheln der Modergeruch der Erde und der Gedanke über die Auferstehung drang. Die Adler, die sich oben in dem dichten Dunst, der ihre Felsen verzauberte, indem er sie unsichtbar machte, nicht mehr auskannten, hockten durchnäßt in den Kronen und horchten auf das Klopfen der Regentropfen.

Unter diesen Umständen warten die Ans­länder sehnsüchtig auf den Einmarsch der italie­nischen Truppen. Die ausländischen Gesandt­schaften haben an das italienische Oberfom­mando ein dringendes Telegramm gerichtet, in dem sie um die schnellste Besetzung der Haupt­stadt ersuchen.

Rom will den Sieg voll ausnützen

Rom . Mussolini hat in der Kammer ange­fündigt, daß er den Befehl zu einem neuen Ge= keralappe II des italienischen Volkes erteilt habe, der nach dem Fall von Addis Abeba erfol­gen soll.

In der Sizung erhob sich Graf Ciano , der Schwiegersohn Mussolinis, und führte u. a. aus, daß Abessinien heute auf Gnade und Un­gnade den italienischen Waffen ausgeliefert sei. Der Sieg sei heute bereits als militärisch vollzo­gen zu betrachten. Die Nation erwarte jetzt die volle Belohnung für den vollständig er­rungenen Sieg. Keine menschliche Kraft, keine Koalition werde Italien die Frucht diefes Trium phes entreißen können. Auf den Krieg müsse der Frieden folgen, von dem Italien der Welt ge­zeigt habe, daß es ihn machen könne und auch machen werde.

Die Wolfen wurden grau, finster. Sie gei­sterten aufgeregt durcheinander. Aber es entstand keine Lücke, durch die ein Stern dem greisen Pelzjäger Ilja Jushny und dessen bedenklich schweigenden Frau Maßja- Lisawetta seine trö stende Nähe hätte zeigen können. Sie hausten in einer jammervollen Hütte, etwa sechzig Kilometer von dem Marktflecken Petersfcje entfernt. Das Häuschen kauerte aus Furcht vor den Stürmen des Winters und wegen der Hinterlist der Raub tiere in der Höhlung einer fahlen Felswand, die durch das drückende Uebergwicht die Befürchtung zuließ, sie könne ihrer Neigung zum Verfall nicht mehr lange widerstehen. Es wurde kalt. Es be­gann zu schneien. In den Schluchten brach das Geheul der Wölfe und Füchse aus. Und der Wald wurde weiß.

Ilja und Maßja- Lisaveta mußten nun, da die Schneedecke immer dicker wurde und weich

Die deutsch - tschechische Frage kehrt in den Vordergrund unserer Politik mit demselben Ernst zurüd, welchen sie unmittelbar nach dem Umsturz hatte. Ich weiß nicht, wieviel tschechoslowakische Politiker ein ruhiges Gewissen haben können, daß fie taten, was ihre Aufgabe und in ihren Mög­lichkeiten war. Ein großer Teil beschwichtigt noch heute sein Gewissen mit allerlei Ausreden. Die Einen sagen, wenn es feinen Hitlerismus in der Nachbarschaft wäre Henleinis­mus. Möglich, daß die Unzufriedenheit unserer Deutschen nicht jene form annehmen würde, welche uns durch ihre äußern Kundgebungen be­fremdet und uns mit Mißtrauen in ihren inneren Inhalt erfüllt. Aber wir haben noch genug Nicht­henleiner und hören wir zu, was fie uns über unsere Politik sagen. Legen wir uns die Frage bor , warum diese Deutschen den Ansturm der Henleinbewegung ausgehalten haben, aber warum es so wenige ausgehalten haben? Wurden nichi unsere deutschen Aktivisten auch durch unsere Schuld dezimiert? Heute beginnt man schon in Frankreich die Meinung zu verbreiten, daß Hit­Ter die schlechte Politik der Sieger, insbesondere Frankreichs , in den Sattel gehoben hat. Es wäre

so wie die Tschechoslowakei und die anderen Na­tionen und deswegen sind die deutschen Aktivisten auch weiterhin bereit, mit den verwandten Par teien der Mehrheitsnation aufs engste zusammen zuarbeiten. Nach einigen Seiten hin jedoch be­trifft die Frage des Arbeitsplatzes die Deutschen fühlbarer als die anderen und damit gewinn fie den Charakter einer nationalen Frage. Hierher fallen insbesondere die Beschwerden über unge­nügende Vertretung der Deutschen in der öffent­lichen Verwaltung und in den Staatsbetrieben. Die Lässigkeit des Staates bei der Durchführung öffentlicher Arbeiten in überwiegend deutschen Ges bieten, bei der Vergabe von Arbeiten, welche dort dennoch unternommen werden, an Firmen ans dem Innern des Landes, bei der Einfuhr tschechis scher Arbeiter dorthin, wo die deutschen ohne Ar­beit sind und ähnliches.. Ueberall dort, wo Wirts schaftsfragen durch die Protegierung des tschecho­flowakischen Elementes nationalen Charakter an nehmen oder wo es sich um sprachliche Schul- oder Kulturangelegenheiten handelt, wollen sich tie aktivistischen Parteien verbinden, um so die polis tische Kraft zu vermehren, welche bei den isolierten Parteien zu gering wäre.

Wie man sieht, beginnen einzelne tschechische Politiker den sozialen Kern des deutschen Pro­blems in der Tschechoslowakei zu erkennen und ihn ihren Mitbürgern darzulegen. Das soll gebüh­rend gewürdigt werden.

Die böhmische Landesvertretung tritt am 26. Mai zu einer kurzen Session zusammen. Auf der Tagesordnung steht u. a. auch der Rech­nungsabschluß für 1935.

nicht zwecklos, fich die Frage zu stellen, wer Sen- Wien entschuldigt sich

Tein gegen die attivistischen Deutschen in der heu­Wien. Die österreichische Regierung hat tigen Wirtschaftskrise geholfen hat, in der das materielle Elend unserer deutschen Mitbürger an die Regierungen der interessierten Staaten ihnen als nationale Unterdrüdung von tschechi - ein Memorandum gerichtet, in dem sie ihre Be­scher Seite hingestellt wurde. Sagen wir uns, weggründe für die Einführung der allgemeinen wir Tschechen und Slowaten, ob es überhaupt

möglich ist, die Politit so zu treiben, daß bei Wehrpflicht darzustellen sucht. Formal flammert Tschechen und Deutschen das gleiche Gefühl ent- sie sich daran, daß nicht die allgemeine Wehr­stünde, daß in diesem Staate für beide Nationen pflicht, sondern nur eine Dienst pflicht" kein Play sei: Soll der Tscheche arbeiten und eingeführt worden sei. Das, volkserzieherische" Teben, muß der Deutsche arbeitslos bleiben und moment spiele dabei eine große Rolle, aber auch hungern und umkehrt: Wird der Deutsche an

irgendeiner staatlichen Arbeit oder im Staats- die Tatsache, daß die Erhaltung eines Berufs­dienst arbeiten, daß dies Arbeitslosigkeit und Hun- heeres sehr teuer sei. Die österreichische Regie­ger für den Tschechen bedeutet? Wer r die Wirt- rung verfolge rein friedliche uitd defenſive Ziele. schaftspolitik in diese Alternative, in dieses Ent- Sie verweist auch darauf, daß ihr die Wahrung weder Oder drängt, der, glaube ich, untergräbi der österreichischen Unabhängigkeit vertraglich die Grundlagen dieses Staates.

In den Lidové Noviny" beschäftigt sich mit demselben Problem Zdeněk Smetáčet, ein Publi­zist, der sich intensiv mit dem nationalen Problem befaßt. Er meint:

Die Forderungen der aktivistischen Deutschen

auferlegt sei und ihr bereits über den Friedens­vertrag hinaus militärische Zugeständnisse seitens Genfs gemacht worden seien.

Wafd- Partei siegreich

sind zweierlei: soziale und nationale. In ersterer Kairo . Die Ergebnisse der Wahlen in das Hinsicht handelt es sich vor allem um die Frage ägyptische Abgeordnetenhaus zeigen klar, daß die des Arbeitsplaẞes, in zweiter hauptsächlich um nationalistische Wafd- Partei über eine große eine liberalere Sprachenpraris. Die Frage des Mehrheit verfügen wird. Die Wafd- Partei vird Arbeitsplaßes übersteigt weit den Rahmen eines über 80 bis 85 Prozent der Mandate verfügen. rein deutschen Problems und ist zum größten Teil Unter den Gewählten befinden sich der Parteifüh ein Problem der gesamten Staatswirtschaft. Mit rer Nahas Pascha und alle Mitglieder der ägypti anderen Worten: Dieses wirtschaftiche Gesamt­problem des Staates betrifft die Deutschen genau

schen Abordnung, die für die Verhandlungen mit England vorgesehen sind.

einmal schwieg. Die Stunden wurden länger als Tage, und die Tage länger als Wochen. Und die Türe der Hütte flapperte vor Kälte.

Und unaufhörlich fiel Schnee. Die Felsen verblaßten. Das Geheul nahm zu. Die Stürme famen. Immer tiefer sank der Waid ein. Immer und immer wieder wurde der gefallene Schnee aufgestöbert, so daß es schien, als schneie es auch aus der Erde. Maßja- Lisaweta tastete sich leise zum Madonnenbild, das im düsteren Hintergrund hing, und gab dem ewigen Lämpchen das letzte Del. Und in der Nacht wirbelten, während es so unentwegt schneite, allenthalben im Walde hohe, bleiche Schneefontainen auf, flatterren durchein­ander und stoben plöglich mit unvandigem Geheul drauflos, verfolgt von neuen, die überall zwischen den Bäumen entstanden. Die Berge heulten. Die Raubtiere Heulten. Der Wald heulte. Die Stürme verwvehten Klüfte und Reviere. schien in den Stürmen zu enden, zu verenden.

Alles

blieb, in der Hütte verweilen, denn sie brachten nicht mehr die Kräfte auf, pirschend herumzu stapfen. Ilja hockte meist zusammengefauert auf der Bank vor dem offenen Kamin und grübelte in das fladernde Feuer, während Maßja- Lisaweta regungslos unter den Fellen der gemeinsamen Lagerstätte lag. Das Schweigen zwischen den bei den begann im Herbst vor einigen Jahren, da Ilja anfing, sich heimlich Gedanken über Maßjas Gehör zu machen. Bei der Jagd mußte er sie an der Hand führen, oder sie plötzlich, wenn er im Gestrüpp das Geräusch einer Bestie wahrnahm, zurückreißen. Und neigte er sein Gesicht an ihr Ohr, dann fühlte sie aus dem Hauch seiner Worte die Angst. Vor nahezu fünfzig Jahren hatte Jlja, als er von Petersfoje her nach weiteren Revieren der Edelfüchse pirschte, die Höhle entdeckt, in die sie beide, nachdem sie in Petersfoje geheiratet hatten, die Hütte einbauten. Zuvor gehörte die Höhle den Bären. Ja, einst, wenn der sibirische Winter sie hinderte, ihre Hütte zu verlassen, hock- Mitten in der Nacht lugte Ilja unter den ten sie auf der Bank vor dem Kamin, aber nicht Fellen der Lagerstätte hervor und sah an der so still und nicht zusammengeduckt. Damals lie- Wand neben sich, durch den matten Schein der ver­Ben sie ihr Feuer höher brennen. Denn sie zöger- glimmenden Glut, den Schatten der alten Frau, ten nicht, wenn ihr Vorrat an geräuchertem die sich aufgerichtet hatte, und vornübergebeigt Bärenfleisch und der Bestand an kloßigem Brenn- immer so vor sich hin nickte. Er faßte nach ihrer Holz kleiner wurde, hinauszugehen in die bei- Hand. Sie war falt. Er hielt sie fest, um ihr Bende Kälte, um sich, trotz des Geheules draus seine Wärme zu geben. Da sant ihr Kopf zur Ben, frisches Fleisch zu verschaffen und von dem Brust, müde, ganz müde. Er bettete sie unter die gehadten Holze, das zu beiden Getren ihrer Hütte Felle. Und während er seine Seele mit fromment aufgespeichert war, eine Ladung hereinzuholen. Gelispel beschwichtigte, kam es ihm vor, als höre Damals brauchten sie auch nicht mit jedem Schuß er draußen an der Tür das Gefraze kralliger zu rechnen, denn der Munitionshändler in Pe- Tazen. Die Bären, die Bären sind wieder da!" terskoje gab ihnen Waffen und Patronen auf Stres flüsterte er erregt. Er erhob sich, schlich an die dit. Aber jetzt, da ihnen der Weg zum Markt zu Tür und stieß seine spitzen Messer in ihre Rizen; weit geworden war, und sie ihn nur noch einmal und die Tür jaunerte, als sei sie voller schmerzen­im Jahr zurücklegen konnten, graute ihnen vor den Wunden. Er floh an die Lagerstätte, ber­dem Verglimmen ihres Feuers. Sie schwiegen troch sich in die muffige Wärme, zog sich in seiner darüber. Und sie hörten durch die Gedanken, die Angst die Felle über die Chren und wartete, daß sie sich machten, nicht, daß auch ihre Wanduhr auf es helle werde. ( Schluß folgt.).