-Seife 4Dienstag, 5. Mai 1936Nr. 105AgesneulgLeiten„Freut Euch des Lebens**Im Dritten Reich hat alles seinen Platz,wie denn die Parole des Nationalsozialismuslautete: Jedem das seine!Die Deutsche Shakespearegesell-schäft konnte auf ihrer 72. Tagung melden,daß die Zahl ihrer Mitglieder dauernd sinke. DerFrankfurter Goetheverein, eine der ältesten und verdientesten VolksbildungsvereineDeutschlands hat im Herbst seine Tätigkeit einstellen müssen, weil Stadt und Staat keine Sub->ventionen mehr zahlten. Nunmehr hat auch dieLessing-Hochschule in Berlin, eineder berühmtesten und führenden Volkshochschulen, zusperren müssen, weil man ihr keine Zuschüsse mehr gibt. Wozu auch im Reiche Strei-chers Namen wie Goethe und Lessing eitelnennen?!Daß es auf den wichtigen Gebietennationalen Lebens trotzdem vorwärts geht, beweisen nicht nur die letzten Beförderungen Görings zum Rohstoff-Diktator und Generalobersten, sondern auch folgende Meldung:Goebbels hat sich in der Jnselstraße aufSchwanenwerder eine Billa für 6 8 8.0 0 0Markgekauft und bar bezahlt. Auch dasNebenhaus hat er erworben und einem Gestapo-Ehepaar zu seinem besonderen Schutz unentgeltlichzur Verfügung gestellt. Außerdem haben beideVillen und das in der Jnselstrahe bestehendeWassersturm-Heim der SA besondere Wachen zum Schutze des Propaganda-Ministers erhalten. Die Villa des Herrn Goebbels wird vollkommen neu hergerichtet. Täglich bringen Lastwagen kostbare Möbel, die Wände werdenmit Seide bezogen. Gleichzeitig hat Goebbels vondem früheren Besitzer der Billa eine Diesel-mo^or-Dacht für 30.000 Mark gekauft.Goebbels ist mittelloser Leute Kind. SeinStudium ließ er sich von dem— katholischenAlbertus Magnus-Verein bezahlen..Wie mansicht, hat er sich unter der Devise„Gemeinnutzgeht vor Eigennutz" recht schön heraufgearbeitetund kann sich das ganze Jahr, nicht nur am 1.Mai, des Lebens freuen.Land im Fieber. Montag verbreitete sich inMadrid das Gerücht» daß in einem Krankenhausim Arbeiterviertel von Cudrocaminos Kinder infolge einer schweren DSdgkfkVklg"nM dein Genußvon ihnen verabreichtem Zuckerwerk erkrankt sind.Eine große Zahl von Arbeitern demonstrierte vordem Krankenhause, in Welchem die Kinder inärztlicher Behandlung stehen. Die Garde schrittgegen die Manifestanten ein und suchte die Menge zu zerstreuen. Bei dem Zusammenstoß wurdenoinige Schüsse hörbar. Es verbreitete sich dieNachricht, daß aus dem Innern einer nahegelegenen Kirche Schüsse abgegeben wurden. Die Manifestanten unternahmen daraufhin einen An-BArneZu seinem hundertfünfzigstenGeburtstagVon Hermann WendelWenn Treischke, zeternd über„die zerreibende und verhetzende Wirksamkeit des radikalen Judentums" im Vormärz, Ludwig Börneals„Ahnherrn dieser deutsch-jüdischen Zwitter-Literatur" unzweideutig ablehnte, mußte er jedocheinräumen, daß der Vielgeschmähte„ein imGrunde ehrlicher, weicher, warmherziger Mann"sei,„nicht ganz ohne Sinn für die Größe seinesVaterlandes" und„auf seine Weise ein Patriot".In Wahrheit war Börne die Redlichkeit in Per-'son, hing mit heißer Liebe an seinem Volk undVaterland und übertraf an leidenschaftlichemPatriotismus sämtliche Zeitgenossen, die ihrenBuckel vor Fürsten krümmten. Nicht weil er einMeister des geschliffenen Wortes war, wirkte rrwie kein anderer Schriftsteller auf seine Epoche,sondern weil sein politischer Charakter an Härte,Klarheit und Glanz dem Diamanten glich.In der Frankfurter Judengasse kam er am6. Mai 1786 auf eine Welt, die für seine Glaubensgenoffen Doller Demütigungen und Unbildenwar. Ursprünglich Löw Baruch geheißen, empfandec am eigenen Leibe den Wechsel zwischen Warmund Kalt in der Behandlung der Juden, da erseine Kindheitsjahre im Ghetto verbrachte, in dernapoleonischen Zeit des gleichen Rechts genoßund nach Leipzig und Waterloo den Rückfall indie Rechtlosigkeit erlebte. Daß er d e r g r t'm inst e Widersacher der Herr sch endenMächte wurde, wollte professorale Weisheitimmer wieder mit diesen seine» persönlichenSchicksalen erklären. Wie viel oder wie wenig esdamit auf sich hatte, umgrenzte er selbst:„Ja,weil ich als K n e ch t geboren, darum liebe ich dieFreiheit mehr als ihr. Ja, weil ich dieSklaverei gelernt, darum verstehe ich dieFreiheit besser als ihr. Ja, weil ich keinem Vaterlande geboren, darum wünsche ich einVaterland heißer als ihr, und weil mein Geburtsort nicht größer war als die Judengaffe, undhinter dem verschlossenen Tore das Ausland fürFisch Rom statt nach Addis Abeba!Der französische Flieger Drouillet war vom Flugplatz Paris trotz eines Verbotes gestartet, um den Negus mit seiner Maschine zu retten. Durch Störung in der Oelzufuhr wurde erzu einer Notlandung in. Italien gezwungen, wo seine Maschine beschlagnahmt und er selbstinterniert wurde. Unser Bild zeigt ihn hier in Rom auf der Piazza di San Pietro, wo ergetonfilmt und interviewt wurde.griff gegen die Kirche und steckten sie in Brand.Es wurden aber nur die Kirchentüren verbrannt.Bei dem Zusammenstoß wurden vier Personenverletzt. Die Polizei stellte die Ordnung wiederher.Britisches Flugzeug abgestürzt. Unweit vonRovan(Aegypten) ist ein britisches Militärflugzeug abgestürzt, wobei der Pilot und ein Passagier getötet und ein anderer Passagier verletztwurden.Auto vom Zug.gerammt. Bei der Bahnübersetzung Neudruck—Gemeinde Neustift b. Scheibbsrammte Sonntag morgens ein Triebwagenzugder Bundesbahn ein Linzer Personenauto undschleuderte es ungefähr 20 Schritte weit. DasAutomobil würde vollkommen zertrümmert.Während der Chauffeur mit leichten Verletzungen davonkam, wurden drei in dem Wagen befindliche Frauen aus Linz getötet. Die Ursachedes Unglücks dürfte auf die Unvorsichtigkeit desChauffeurs zurückzuführen sein.Der Löffel im Knopfloch. Deutsche Zei-tungsmeldung:,„Die Bevölkerung- der-Braunschweig wird gemeinsam, Eintopf essen. TieOrtsgruppen der Partei werden sich an besonderem Sammelpunkte zusammenfinden und unterVorantritt von Musikkapellen zu den Kasernender Stadt marschieren, in denen Soldaten dasEsten in den Kantinen verabreichen. Teller undLöffel muß sich jeder Teilnehmer mitbringen. Eswird aufgefovdert, den Löffel beimUmmarsch in das Knopfloch zustecken."Charlie Chaplin über Fernsehen«nd Film. DieMeinung Chaplins über das Thema: Television undFilm dürfte gewiß nicht uninteressant sein. EinemJournalisten gelang es, Heu berühmten Charliedarüber auszufragen. Vor allem stand die Frage imVordergrund, ob die Television dem Kino schadenwürde. Chaplin meinte hierauf, daß das nicht derFall sein würde. Es wäre eine bekannte und feststehende Tatsache, daß die Menschen diejenigen Darbietungen besonders schätzen, die sie in Gesellschaftvieler anderer genießen können. Und dafür biete die-Television, die sozusagen eine„individuelle" Borstellung darstelle, keinen Ersatz. Deshalb würden sichdoch wie vorher die Menschen in den Kinos drängen.Erfolg der Wohlfahrtsbriefmarken. Von denvier Millionen Wohlfahrtsbriefmarken für dasKind wurden binnen drei Wochett den Postämtern2,760.000 Stück zugeteilt, also mehr als zweiDrittel. Dies beweist, daß diese Emission in derOeffentlichkeit das erwünschte Interesse erweckte.Nur die 2 Xä-Wohlfahrtsbriefmarken mit einemZuschlag von 50 Hellern werden verhältnismäßigwenig gekauft.Ungeschützter Bahnübergang: Montag.stütz stieß‘stn* Lastqusil oe^^PraAr^söäiida-Theq^rs auf einenungeschützten Uebergang auf der Strecke Holice-Borohrqdek mit einem Motorzug zusammen. DerWagen wurde zertrümmert, der Chauffeur und einneben ihm sitzender Arbeiter kamen mit unbedeutenden Hautabschürfungen davon.Telephon-Propaganda. Die Postverwaltungveranstaltet unter Mitarbeit des Verbandes zur Förderung des Telephons in der Republik in der ZeitGesetz der SerieEin zweites Auto-Unslück bei RöhrsdorfSamstag früh kam es auf der Straße zwischen Reuhütte und Röhrsdorf neuerlich zu einemschweren Autounglück. Das Lastauto des Reichen-bergers Rudolf K o z a k, das ReichenbergerMarktfieranten zum Kreuzbergfest in St. Georgenthal bringen sollte, kam, als es den Tamme-berg hinauffuhr, infolge Versagens der Schaltungins Rückwärtsrollen. Da auch die Bremsen ihrenDienst versagten, mußte der Fahrer den Wagenin den Straßengraben lenken, wobei die ausgr-ladenen Kisten herunterfielen«nd die im Wagenfitzenden Personen mitriffen. Sieben Personen,und zwar das Ehepaar Peier, Marie Müller,Anna Paul, Grete Fleischmann, Adele Scholzund Friedrich Kern, wurden verletzt, einige vonihnen schwer. Lorbeikommende Autos brachtendie Schwerverletzten nach Reichenberg.vom 27. April, bis 9. Mai l. I. eine Propaganda-Aktion.^Jn dieser Zeit werden in einigen Ortenbei Errichtung von Telephonstationen nur 50 Prozent an Baugebühren eingehoben. In berücksichtigungswürdigen Fällen kann die Bezahlung dieserverringerten Gebühren auch in Raten bewilligt werden. Nähere Auskünfte, erteilt das Postamt jenesOrtes, für welchen diese Aktion gilt.Das Wetter. Mit dem östlichen Wind ist Montag über die böhmischen Länder wieder eine Erwärmung vorgedrungen. In den Niederungenwurden nachmittags rund 18 bis 20 Grad verzeichnet. Trotzdem traten an vielen Orten Regenschauer, in den böhmischen Ländern in Begleitung von schwachen Gewittern auf. Eine Kältewelle, die sich über Nordrußland entwickelt hat,dürfte zunächst Biitteleuropa nicht erreichen, da ihrVorrücken ziemlich langsam ist.— Wahrscheinliches Wetter von heute: Andauern desbisherigen Witterungscharakters. Wechselnd bewölkt, nur verschiedentlich Neigung zu Schauern oderGewittern, mäßig warm, östlicher Wind.Vom RundfunktavtaMmwvtu aus 4aa SrsarMMMiMittwochPrag, Sender L.: 7.00 Morgenniusik. 10.05:Deutsche Preffe. 10.15: Deutscher Schulrundfunk fürniedere Stufen. 12.10: Schallplattenkonzert. 16.55:Theater für die Jugend. 18.10: Deutsch» Sendung:,Dr. Woucha:, Peue. Bücher, 18.20:^. Arbeiterfunk.Ernst Paul: Die Tschechoslowakei, das Land der Dörfer. 18.40: Sozialinformationen. 18 45: DeutschePresse. 20.25:.Lieder und Arien.— Sender<5.:7.30: Salonorchesterkow. rt. 14.15: Deutsche Sendung: Kinderstunde: Rübezahl will sich modernisieren.14.50: Deutsche Preffe. 18.00: Tanzmusik. 19.10:Liederkonzert.— Brünn: 11.00: Salonguartett.12.35: Mittagskonzert. 17.40: Deutsche Sendung.Konzertstunde. 21.35: Liederkonzert.— Preßburg:15.00: Nachmittagskonzert.— Kascha«: 16.10:Rundfunkorchesterkonzert.-— Mähr.-Ostrau: 18.00:Volkslieder. 21.00: Opernstunde.mich begann, genügt mir auch dir Stadt nichtwehr zum Vaterlande, nicht mehr ein Landgeüiet,nicht mehr eine Provinz; nur das ganzegroße Vaterland genügt mir, soweitseine Sprache reicht."Aber nicht als unterdrückter Jude, alsun-terdrückterDeutscher rief er seinWehe über die Schmach des vormärzlichenDeutschland. Schon vor der Juli-Revolutionlenkte er mehr als einmal den Fuß nach Frankreich und nach 1830 wurde er ganz in Parisseßhaft, weil er nur hier freie Luft atmen konnte.Die Franzosen behagten ihm als ein Volk,.dases unternommen hatte, sich in zwei großen Revolutionen sein Schiasal selbst zu schmieden,, undnichts ersehnte er heißer, als die Veständigungder beiden Nachbarvölker rechts und links desRheins, von deren Einigkeit Glück und FreiheitEuropas abhing, aber unbeirrbar wies dieMagnetnadel seines Wesens und Wirkens nachDeutschland. Was alles er an Hartem den Deutschen sagte, entfloß lediglich sauer gewordenerLiebe. Ja, er liebte Deutschland, und nun sah erdiese Deutschen vor sich, eni großes und gescheites,ein tüchtiges und tapferes Volk, schöpferisch undzukunstweisend in vielem, aber politisch unmündiger als ein kleines Kind, gehudelt Und gebütteltvon schäbigen Machthabern und ohne den Nerv,sich gegen solche schmähliche Zwingherrschast aufzulehnen. Nicht müde ward er da, sich zu entsetzenüber„diesen Lakaiencharakter der Deutschen^,diese Deutschen vor sich, ein großes und gescheites,über ihre freiwillige Unterwürfigkeit. Niedergehalten von fremden oder einheimischen Despotenwaren auch andere Völker:„Die Spanier, Italiener, Russen und andere sind Sklaven; dieVölker deutscher Zunge sind Bediente. Aber Sklaverei macht nur unglücklich, entwürdigt nicht, dochDienstbarkeit erniedrigt. Ob er nun Theaterkritiken in seiner Vaterstadt schrieb, ob er in derHeimat als Herausgeber der„Wage" und der„Zeitschwingen" s zu wirken suchte, ob er auffranzösischer Erde in den„BriefenausPa-r.i s" sein Wesentlichstes gab, ohne Unterlaßschrie B ö.r n e dem auf der Ofenbank dösendendeutschen Michel sein helles:„Wach auf!" in dieOhren. Wie er all seine Kraft in Grimm undjZorn, in Hohn und Spott, in Klage und Anklageverströmte, galt, alles dem einen Ziel: Freiheit!Freiheit, die„das unersetzliche Nahrungsmittelder Völker war, für die Deutschen! Freiheit fürEuropa! Freiheit für die Welt!".In einer Zeit, die mit dec Lehre Hegels denStaat zu einem menschenfrefsenden Götzenmachte, ging der Freiheitsbegriff Börnes unverzagt vom Menschen aus. Daß die Menschheit umder Menschen willen da sei, erklärte er klipp undklar:„Den Individualitäten die möglichst größteFreiheit der Entwicklung zu verschaffen, ohne daßsie sich wechselseitig hindern, das, ist die Bestimmung der bürgerlichen Gesellschaft". Die Regierung war ihm darum nur etwas Negatives—„sie hat dem Volke nicht den rechten Weg zu zeigen, sondern dasselbe nur vom falschen abzulenken"— und der Staat selbst, gleichviel ob es sichum eine Monarchie oder eine Republik handelte,schien ihm verdächtig als„das Bett des Prokru-stes, worin man den Menschen ausreckt oder verstümmelt". Dieser unbedingte Liberalismus, derganz bewußt auf der Anarchie, der Herrschaftslosigkeit, fußte, betrachtete auch die Freiheit imGrunde als etwas Negatives, als Abwesenheitvon Unfreiheit, und entbehrte darum der rechtenPerspektive in die Zukunft.Sicher sah Börne über die breite Maffe nichthochmütig hinweg und desto weniger, je mehr erzu der Ueberzeugung gelangte, daß bei der Verrottetbeit der deutschen Zustände gegen Gewaltnur Gewalt helfe; er raffte sich zu dem herzhaftenBekenntnis auf:„Ich finde wahre menschlicheBildung nur'im Pöbel, und den wahren Pöbelnur in den Gebildeten." Auch mußte ihn die Gärung in Frankreich mit der Nase auf die sozialeFrage stoßen, so daß ihn 1832 der Weberaufstandin^Lvon zu der Feststellung brachte:„Der Kriegder Armen gegen die Reichen hat begonnen", undzu der Erkenntnis zwang,„daß man nicht gegendie Armen, sondern gegen die Armut zu Feldeziehen müsse." Richt minder empörte er sich dagegen, daß das Wahlrecht an den Besitz gebundenwar:„Die reichen Leute machen allein die Gesetze, sie allein verteilen die Auflagen, davon sieden größten und schwersten Teil den Armen aufbiirden." Aber die Saint-Simonisten, die sozialistische Saat in die Furchen der alten Gesellschaftstreuten, zogen ihn nicht übermäßig an. Aus Zeitmangel las er weder ihr Blatt, den„Globe", nochbesuchte er ihre Versammlungen, und beschäftigteer sich doch einmal mit ihrer Lehre, ließ ihn gerade das unbefriedigt, was sozialistisch daranwar. Dafür begrüßte und übersetzte er„DieWorte des Glaubens", mit denen Lamennais1834 in den Tönen der Apokalypse das Endeeiner Welt des Eigennutzes und Ungerechtigkeitimd die Verschmelzung der Völker in eine Nation,in eine große Dkenschheitsfamilie verkündete.Daß sich aber Börne, unbehelligt durch nationalökonomische und philosophische Probleme,ganz auf den einen, den politischen Punkt, die Erringung der Freiheit, konzentrierte, machte seineStärke aus. Seine gewollte oder notgedrungene„Einseitigkeit" trug Früchte, denn wie bedenkenlos opferte er sich und alles Seine der Sache, dieer erkoren hatte! Er war kränklich und verzehrtesich in der Glut seiner Idee; er verachtete billigeren Lorbeer, der ihm winkte;„ich habe", durfteer sagen,„nie für meinen Ruhm, ich habe fürmeinen Glauben geschrieben", und bis zum letztenAtemzug loollte er nichts anderes sein als ein unverdrossener Kämpfer„für das geschändete Rechtund die mißhandelte Freiheit aller Menschen". Eswar sfttliche, es war antike Größe in seinem Charakter. Darum neigten sich, als er am 12. Februar 1837 gestorben war, die freiesten undbesten Geister nicht nur seiner Generation vorihm; auf dem Emigrantengrab des PariserFriedhofs Pere-Lachaise schichteten die LudwigPfau, die Dingelstedt, die Hoffmann von Fallersleben ihre lyrischen Kränze und Friedrich vonSollet grüßte ihn als einen Rittersmannohne Furcht und Tadel:Dein Roß war nur von Leder,Doch bügelfest dein Sitz,Tein Schwert nur eine Feder,Doch traf sie wie der Blitz.Aber auch der junge Friedrich Engels bekannte sich unumwunden zu ihm, er sprach vonder„direkten und indirekten Wirkung Börnes"auf den linken Flügel der Hegelianer, ass demder wissenschafüiche Sozialismus hervorgehensollte; für ihn war der Verfasser der„Briefe ausParis" der einzige Mann im Deutschland seinerZeit, nichts weniger als ,,d e r B a n n e r t rgec deutscher Freiheit".