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Prager Zeitung

Nachtbilder aus Prager   Bahnhöfen Schafft Schlafstätten für vermögenslose Durchreisende!

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schonungsvoll.

ren

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,, Sozialdemokrat"

Verhängnisvolle. Kartoffeln. Der 23jährige Ar­beiter Wilhelm Schneider aus Žižkov   trua gestern vormittags einen Sad Kartoffeln aus dem Keller. eines Hauses in Břevnov auf einen Wagen, als ihm einige der Kartoffeln aus dem Sack rollten. Als er sich nach ihnen bückte, zertrat er einen, glitt aus und fiel die Stiege hinunter. Auf der Klinik Schloffer wurde festgestellt, daß er sich das rechte Bein und den rechten Arm gebrochen hatte.

5000. Eine seiner Bekannten führte er sogar in

Erkrankungen, werden vorteilhaft beeinflußt durch heiße Milch, welche vermengt mit Mattonis Gieß­hübler als Getränk verabreicht wird.

Oeffnen wir deshalb misere Augen, bevor es zu spät ist und hören wir auf den Rat des Arztes; zur Erhaltung unserer Gesundheit, zur Vorbeugung gegen Erkrankungen der Galle, der Niere und der Blase trinken wir den kostbaren: Mattoni's Gieß­

hübler.

Kunst und Wissen

Ein Volksfeind

23.

Die Neuinszenierung dieses Jbsen'schen

Donnerstag, 7. Mat 1936. Nr. 107

Freie Vereinigung sozialistischer Akademiker

Mitgliederversammlung

Dienstag, den 12. Mai, um 20 Uhr im Partei­heim, Národní 4, Vortrag des Genossen Dr. Emil Strauß:

Geschichte der tschechoslowakischen Arbeiterbewegung vor 1914.

Dieses Referat bildet den Beginn einer Vor­tragsreihe über die Geschichte der Arbeiter­bewegung in unserem Lande. Weitere Vorträge

jeden zweiten Dienstag. Unsere Genossinnen und Genossen werden aufgefordert, fich vollzählig und pünktlich einzufinden.

Im Wartesaal dritter Klasse des Masaryk Bahnhofes   sitzt im Winkel neben dem altmodischen Kachelofen ein ganz junges Mädel in slowakischer Tracht, so vierzehn oder fünfzehn Jahre und weint herzbrechend. Der Bahnhofsportier und der Ein falscher Zuckerbäcker. Der befannie 46jäh­diensthabende Polizeiinspektor stehen railos vor die­sem Fall. Sonst ist diese Bahnhofspatrouille damit rige Heiratsschwindler Franz Kutil aus Davle  , der befaßt, Obdachlose, die unter der listigen Vor- am 26. Feber aus der Strafanstalt entlassen worden spiegelung" Abreisende zu sein, einen Teil der war und seither bereits dreizehn Betrügereien und Schauspiels durch das Prager Deutsche Theater er­Abgang des lesten Zuges an die Zuft zu jeßen. In berübt hatte, wurde verhaftet. An Frauen pflegte er funden hatte; denn dieser Volksfeind" steht unserer mäßig und in der ſittlichen Wirkung. Hier wurde schlaflosen Nacht im Wartesaal verschnarchen, bei Heiratsschwindeleien, hauptsächlich an armen Leuten weist sich dankenswerter noch, als man es voremp dieſem Fall aber handelten diese Amtsorgane, was sich heranzumachen, indem er ihnen erzählte, er wolle Zeit näher, als man nach den Resten weit zurückrei- das ungeklärte, Widerspruchsvolle und Widerspruch­zu ihrer Ehre gesagt sei, außerordentlich zart und für Mobilar und Gebühren; so erschwindelte er gegen als fait alle anderen Ibsenstücke, die man in den achtens in überflüssiger und sogar schädlicher Weise sich eine Zuckerbäckerei einrichten und bedürfe noch Geld chender Erinnerung vermutet hatte, wirft moderner Weckende, in der Ibsen  'schen Konzeption unseres Er­Der Sachverhalt ist flar: Dieses slowakische eine Konditorei, die er als seine eigene ausgab. lezten Jahren wieder zu sehen bekam. Nicht nur ist noch unterſtrichen. Kind, dessen Dialekt kaum verständlich klingt, bat Ueberdies pflegte er sich bei verschiedenen Leuten als freiem Denken und Autoritätsgläubigkeit, zwischen der Kampf zwischen Recht und Macht, zwischen einen Bruder, der irgendwo im Brdywald bei Mieter einzuquartieren, sich Geld, manchmal auch Mníšek eine Anstellung als Landarbeiter gefunden Kleider auszuborgen, sich gründlich verköstigen zu Großzügigkeit und Kleinlichkeit, zwischen Tempera­bat. Er fordert seine Schwester auf, zu ihm zu fah- laffen und dann zu verschwinden. Er tat dies unter ment und Sturheit durchaus aktuell geblieben; nicht er werde ihr einen Posten verschaffen. In dem Namen Karl Jerych oder Karl Báčet. Unter nur dürfte es Stockmänner( die Oito sowohl wie diesem Brief hat er versprochen, das arme Kind am diesen Namen ist er auch in den Konsumgenossen- die Hans) geben, so weit unser Blick auch vorwärts 4. Mai im Wartejaal des Masarykbahnhofes abzuschaften Včela   und Rovnost  " bekannt; Mitglieds- tastet, sondern gerade in unseren Tagen berührt die holen. Die Eltern konnten dem Mädel gerade das und Sparbücher dieser Genossenschaften wurden bei Auseinandersetzung zwischen den Beiden Lebendiges, Reisegeld bis Prag   mitgeben um das weitere seiner Verhaftung bei ihm gefunden und es besteht Wichtiges, Wesentliches. Man glaubte, seinen Jbjen hatte sich der Bruder zu kümmern. der Verdacht, daß er dort ebenfalls zahlreiche doch ganz gut zu kennen, und ist nun dennoch über Schwindeleien begangen hat. Er wurde nach Pankraz rascht von der politischen Argumentation des Dich ters, die auch und gerade heute nachdenklich macht. Man bekommt Lust, mit Dottor Stodmann und mit Ibsen  , so sehr man sie leidenschaftlich bejaht, zu de­battieren und zu polemisieren also fein veralte­tes Problemstück, feine überholten Probleme. Gegen MUDr. A. Brammer, Prag  . eine ganze Stadt kämpft dieser Doktor Stockmann Merkwürdig, daß der Mensch so selten das für die von ihm gefundene Wahrheit, für Anständig feit, Gesinnungstreue, gegen die Doppelmoral der Schöne sieht und das Nützliche erkennt, welches sich Politik, gegen die Giftschwaden des Geldes, des ewi­in seiner allernächsten Umgebung befindet. Wie sieht gen Kompromisselns. Dieser Stockmann, der die es z. B. in unserem Lande aus, welches mit natür- kompakte Mehrheit" um sich verachtet und der zum lichen Mineralwässern so gesegnet ist, wie nur Schluß den Alleinstehenden, sich selber, als den stärk­wenige Länder der Erde. Von ferne her, von weit sten Mann erkennt, fann dennoch nicht als der über den Weltmeeren, kamen und kommen die Kran- w abre Demokrat verkannt werden, weil er ten, um am Ursprungsort dieser Heilquellen Ge­sundheit zu trinken. Diejenigen aber, welche im Lande selbst wohnen, gehen meist unachtsam an den fostbaren Heilmitteln vorüber und manchem flingt der Name derselben wie leerer Schall.

Unser Slowakenmädel saß vom Eintreffen ihres Zuges um sieben Uhr früh den ganzen Tag im Wartesaal. Aber der Bruder erschien nicht. Und nun sigt das arme Kind ausgehungert und ratlos in später Nachtstunde im Winkel des Wartesaales und wartet darauf, daß auch sie hinausgewiesen wird. Sie hat feinen Heller in der Tasche und in den Ohren klingt ihr noch die Mahnung des Portiers: ..ier tönnen Sie nicht über

nachten, Fräulein! Das ist gegen

die Vorschrift."

Das bedeutet: Hinaus auf die Straße! Draußen aber wandeln Polizeipatrouillen und das ahnungs­lose Kind hat die Anwartschaft darauf, wegen Vagabundag e" eingesteckt zu werden. Und dann sind draußen allerhand Leute, denen das uner­fahrene hübsche Kind gerade recht käme. Nicht nur Liebhaber des weiblichen Geschlechtes, sondern auch Suppler und Supplerinnen, die für die Zuschlei­fung" einer Jungfrau in die verschiedenen getarn­ten Bordelle fette Provisionen einheimsen. Beträgt doch die Tare für eine Deflorierung in solchen Lokalen, wie aftenmäßig festgestellt ist, 1500...!

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Dem verheulten Slowakenmädel blieb dieses Schicksal zum Glück erspart. Mit Genehmigung des diensthabenden Beamten wurde ihm ausnahmsweise gestattet, die Nacht im verschlossenen Wartesaal zu verbringen. Kein angenehmes Nachtlager auf der schmalen, harten Holzbant im ungeheizten Raum aber doch ein Unterschlupf. Und am nächsten Tag werden sich schlimmstenfalls die sozialen Hilfsstellen seiner annehmen und es an seinen Bestimmungsort befördern.

Bei dieser Gelegenheit sei wieder einmal die Anregung gegeben, für mittellose Durchreisende irgend eine menschliche Unterkunft in der Nähe der drei Prager   Hauptbahnhöfe zu schaffen. Fälle der bezeichneten Art sind ja nicht vereinzelt. Zur Zeit der Saisonarbeiterwanderungen lagern auf den Bahnhofsstufen ganze Scharen armer Teufel, die mit dem letzten Zug ankommen und erst am nächsten Morgen weiterfahren können. Eine einfache Pritsche und ein Dach über dem Kopf bedeuten viel für Leute in solcher Situation und für polizeiliche Kon­trolle könnte gleichzeitig hinreichend gesorgt werden. Die Kosten wären so geringfügige und ein beschämen­des Nachtbild der Hauptstadt wäre beseitigt. rb.

Roswitha Bitterlich  

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eingeliefert.

Die Heilkraft der natürlichen Mineralwässer

eben fein Bündnis eingeht mit den Verlogenheiten und verwerflichkeiten der Macht und derer, die es immer mit den stärkeren Bataillonen halten. Doktor Stockmann stebt zum Schluß allein; aber er will und wird es nicht bleiben; die Reinheit seines Fühlens und Denkens wird fortwirken, aufrütteln, die junge Generation um ihn scharen und dem faulen Zauber des Liberalismus ein Ende bereiten helfen.

her gut ausgewogene Dynamit, den richtigen Rhyth­Im übrigen hat die Aufführung vom Regisseur mus, endlich einmal flottes Tempo; auch die schwie­rige Versammlungsszene erscheint uns sehr gut ge= lungen. Was die Darstellung anlangt, ist Herr Volker ein sehr wirkungsvoller Doktor Stock­mann; seine reife Schauspielkunst und fühlbare innere Anteilnahme an Gestalt und Gesinnung schaf­fen eine beachtliche Leistung, der allerdings mehr ständig verspürbare Kraft( vor allem der Stimme) zuteil werden müßte. In May Liebl hat er einen überzeugenden Gegenspieler, der es versteht, mit. äußerer Noblesse den plebejischen Kern seines Wesens einigermaßen genießbar zu machen. Sehr inter essant& Lippel als Redakteur, Costa als Karis fatur des Spieß- und Geldbürgers und Marlé als der bösartige Alte( allerdings wieder, wie so viele Leistungen dieses Künstlers, übercharakteri siert). Die Damen Stein und Warnholz, die Her ren Valt und Trabauer hatten sich brav ihrer bläß­lichen Rollen angenommen.

Es gab starken und herzlichen Beifall. L. G. Spielplan des Neuen Deutschen Theaters. Don­nerstag 28: 2iebe nicht genügend, 2. - Freitag halb 8: Orpheus in der Unter­ welt  , 2. Samstag halb 8: GIüd mus man haben, Erstaufführung, B 1.

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Spielplan der Kleinen Bühne. Donners tag 8 Uhr: Salzburg   ausverkauft. Theatergemeinde des Kulturverbandes und freier Verkauf. Freitag halb 8 Uhr: Menschen auf der Eisscholle, Erstaufführung. Samstag 8 Uhr: Menschen auf der Eiss scholle.

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Vereinsnachrichten

dafteusgestalten des Ibsen  'schen Schauspiels zu den gleichgeschalteten Journalisten! Und wie viele seines­gleichen hat der liberale" Stadtvogt, gegen RW Ortsgruppe Brag. Der für Samstag, ben dessen Methoden sich die Demokratie erst durchießen 9. d. M. angesetzte Kameradschaftsabend muß aus muß? Allerdings nur die Demokratie; denn in der technischen Gründen verschoben werden. Dittatur ist er am Plaz.

Jahrhundertelang war Gießhübl Sauerbrunn  bekannt, aber es bedurfte erst der Tatkraft eines Mannes, um in der zweiten Hälfte des vorigen Wer fann zweifeln, daß wir solcher Otto Stock Jahrhunderts dieses rein natürliche Mineralwasser männer mindestens so sehr bedürfen wie die Zeit der der ganzen Welt zugänglich zu machen. großen norwegischen Dramatifers? Wie nahe ist doch eigentlich von dieser ,, kompakten Mehrheit" zur ,, To­,, Das Alte wird nie alt!" was nach jahrtalität", zum Faschismus! Wie nahe von den Re­hundertelanger Erfahrung und Tradition sich bewährt, das wird heute durch die Fortschritte der Medizin bewiesen. Die.Natur hat vorgesorgt, aber ihre Werke wurden oft verkannt oder vernach lässigt. Heute wissen wir, daß viele Stoffwechsel­frankheiten, wie: Gicht  , Zuderkrankheit, Adernver­Die Regie( Liebl) und die Darstellung ers falfung u. a. m. seltener auftreten oder ganz ausfüllen ihre ethisch- politische Aufgabe insofern, als bleiben, wenn wir über einwandfreies Trinkwasser verfügen oder wenn unserem Organismus ein Mineralwasser zugeführt wird, welches die für den selben notwendigen Aufbaustoffe enthält. Dabei muß ein solches Mineralwasser imstande sein, über­schüssige Säuren zu neutralisieren, damit Nieren und Blase reinen Harn ausscheiden und Sand oder Steine nicht Gelegenheit haben, sich in diesen Organen zu bilden und dort, wo sie sich bereits ge­bildet haben, zu ihrer Ausscheidung beizutragen.

Aber auch Krankheiten der Luftwege, nament­lich die gefürchteten Katarrhe bei und nach Grippe­schen. Aber auch das wäre noch als virtuoses Können der Nachahmung denkbar, so verblüffend in der tech­nischen Sicherheit auch schon die Arbeiten der Acht­jährigen sind. Erstaunlicher jedoch ist, was sie mit den Mitteln ihrer Begabung ausdrückt. Eine äußerst sensible Erlebnisfähigkeit, eine geradezu geheimnis volle Kraft, Eindrücke, die ihr Erlebtes, Geleſenes, Gehörtes vermitteln, zu eigenen Vorstellungen zu berarbeiten und künstlerisch zu gestalten, gibt ihren

Bildern inneren Gehalt.

durch sie die Erbärmlichkeit der Gegenspieler Doktor Sport- Spiel- Körperpflege

Stockmanns in der schärfsten Weise unterstrichen wird, so daß der Volksfeind" tatsächlich bis zum Schlusse als der wahre Volksfreund erscheint und sein Neue Leitung der FPT. Die kommunistische moralischer Sieg außer Zweifel steht. Aber der be- Sportorganisation der Tschechoslowakei   hielt in sonderen demokratischen Zeitaufgabe unserer Bühne, Prag   einen Kongreß ab, welcher nicht weniger als wenn sie diesen Ibsen   spielt, ist die Regie Wesent- drei Tage in Anspruch nahm. Die Referate be­liches insofern schuldig geblieben, als sie zwar die faßten sich mehr mit der Forderung der Errichtung undurchdachten, verwirrenden, durchlöcherten Tiraden einer Volksfront- auch mit fortschrittlichen Sport­als gegen Parteien und Programme am Ende des Stücks lern"( aus dem bürgerlichen Lager also) sprechen ließ, dafür aber den erhebenden Ausblick mit sporttechnischen Fragen. Darum braucht es auch in eine Gemeinschaftszukunft strich. Aus diesem nicht zu verwundern, daß auf dieser Tagung ein Ver= Grunde vor allem fiel der letzte Aft ab, theater- treter des tschechischbürgerlichen Prager   Fußball­Gaues die kommunistischen   Delegierten begrüßte. Bei den Wahlen wurde zum Vorsitzenden Karl Aksamit, bekanntlich Prager   RSJ Setre tär, gewählt.

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nicht in frühreifer Virtuosität zu erschöpfen droht. In den Bildern aus lezter Zeit bahnt sich ein aus eigenem innerem Erleben schöpferischer Gestaltungs­Die Bilder einer Frühvollendeten Der Krach CAF- Mittelböhmischer Gau. Der drang seinen Weg. Bilder wie das apokalyptische Man ist darauf gefaßt, die mehr oder minder Best, Hunger, Krieg und Arbeitslosigkeit"( 215), ultimativen Forderung der CSAF, daß die Vereine birtuosen Leistungen eines Wunderkinds" zu sehen der tanzende, auf einem Strick um den Hals gei- und Spieler des ausgeschlossenen Mittelböhmischen zu bekommen, und man meditiert schon im voraus, gende ,, Wahnsinnige"( 287), die Flucht der Heili- Gaues sich neu anzumelden haben, sind bisher die wieviele Wunderkinder es schon gegeben hat und wie genfiguren"( 325), die Bilder aus dem Buche des im Gau   tätigen Ligavereine Sparta  , Slavia, Kolin  selten ein Mozart darunter war, wie oft jugendliche Grauens"( 390-395), der Würgengel"( 417) und Kladno   sowie alle Divisionsvereine nachgefom­mit der meisterhaft erfaßten Vision der flammenden men. Der Mittelböhmische Gau hat dadurch seine Genialität nur alles vorwegnehmende Frühreife war, vorzeitige Blütezeit ohne Frucht und Reife. Mit Als dreijähriges Kind hat Roswitha angefangen Luft, zu dem Roswitha durch einen Zeitungsartikel besten Klubs und damit auch nicht unbeträchtliche diesen Gedanken geht man in die Ausstellung der zu zeichnen. Aus dieser Zeit stammt eine entzückend über die Schrecken des Gastrieges inspiriert wurde, Einnahmen schon verloren. Wie verlautet, tragen Bilder von Roswitha Bitterlich   im naive und doch schon überraschend ausdrucksvolle der Engel mit der Zornschale"( 436) sind schon sich auch Klubs der Amateurklasse mit dem Gedan­Clam Gallas Palais und ist über- 3eichnung: ,, Der Gärtner freut sich am Sonntag ganz persönliche Schöpfungen einer erlebnisstarken fen, den Gau zu verlassen. Das Mitteilungsblatt des rascht: dieje jetzt sechzehnjährige Künstlerin scheint über die Schneeglöckchen". Aus ihrem sechsten Le- Phantasie, die zwar noch das Absonderliche, Sput- Gaues," Sport", befaßt sich unter dem Titel Nicht wirklich ein Phänomen zu sein. Scheint um es bensjahre sind zwei Bleistiftzeichnungen besonders hafte sucht, die aber in dem zuletzt gemalten ein- um Disziplin, sondern um Geld geht es" mit dem vorsichtig auszudrücken, denn auch in diesem Falle ist aufschlußreich. Auf der einen stehen Kühe vor einem drucksvollen Bilde ,, Die Niegekannten"( 460) schon Vorgehen der CAF und wirft diesem vor, daß er ja noch ein unerwartetes Stagnieren und schließ- aufgehängten geschlachteten Schwein; darunter hat anderen, rein aus dem Inneren erklingenden The unmäßige hohe Geldausgaben" usw. mache. In men sich zuwendet. Bestimmt bezeugen diese Bilder der tschechischen Presse, die nicht berhehlt, daß es liches Versiegen einer allerdings außergewöhnlichen das Kind geschrieben: di füe heilen( heulen) um Begabung denkbar, obwohl die Photobildnisse dieses das schwein". Die andere Zeichnung schildert tief aus Tester Zeit, daß es sich bei dieser jungen Künst- weniger um sportliche als um persönliche Ambitionen ganz natürlichen jungen Mädchens mit den kindlichen nachdenklich die libe zu den Pfert und zum schlus lerin um mehr als nur virtuose Begabung handelt. gehe, wird die Hoffnung ausgesprochen, daß es trotz Hängezöpfen gar nicht en Eindruck treibhaushafter wird es getetet". In der Ausführung sind das noch Ihr Schaffen entspringt einer fünstlerischen Veran- allem doch eine Brücke der Verständigung geben Frühreife machen, und man bekommt versichert, daß ganz und gar kindliche Zeichnungen, ihr gedanklicher Tagung, die unter Umständen auch dichterisch sich und eine Spaltung im tschechoslowakischen Fußball­Roswitha sich selbst gar nicht als Wunderkind fühlt, Inhalt aber ist für ein sechsjähriges Kind außerge- ihren Weg hätte bahnen fönnen und ihn sich viel sport vermieden wird. Die Gau- Ausschuß hielt am daß sie von ihrer frühesten Kindheit an ebenso selbst- wöhnlich. Er läßt eine Tiefe der Phantasie erkennen, leicht auch noch bahnen kann, denn Roswitha Bitter- Montag eine Versammlung ab, in der sich mit einer verständlich zeichnete und malte, wie sie findliche die auch alle anderen Zeichnungen aus den Jahren lich hat sich bereits auch schriftstellerisch versucht; es Ausnahme alle Redner hinter den ausgeschlossenen siehe oben.. Spiele trieb, und daß sie auch jetzt noch ihre Bilder der Kindheit einen eigenartigen Reiz verleiht und wäre nicht unmöglich, daß diese Frühvollendung als Gauvorstand stellten. Aber gar nicht wertschäßt, daß ihr, die als Gymnasiastin der sich frühzeitig auch Sinn für Humor zugefellt. gestaltende Künstlerin eines Tages abgeschlossen sein die Schule besucht wie andere Mädchen ihres Alters Es kommen dann Jahre, in deren Ablauf in Ros- und in dichterische Leistung umschlagen könnte. Alles auch, die Zensuren in Mathematik eigentlich wichtiger withas Bildern allerhand zufällige Einflüsse, rasch bleibt abzuwarten unbestreitbar ist das Phäno­Und merkwürdig angesichts der schöpferischen find. So hat man es also mit einem Naturtalent zu und erstaunlich restlos aufgenommene Anregungen aus men. tun, dessen künstlerische Leistungen umso erstaunlicher irgendwo gesehenen Vorbildern spürbar sind. Aber Fülle innerer Gesichte ist, daß Roswith Mathematit find, als es niemals dem Drill ausgesetzt worden ist. durch die vielseitige Virtuosität des formalen Kön zu studieren wünscht. Erstaunlich ist nicht nur die produktive Fülle nens schlägt ihre eigene Phantasie immer wieder Einige Lebensdaten sind von gewissem Inter­477 Nummern umfaßt die hiesige Ausstellung, die selbstgestaltend durch. Und auch ein schon frühzeitig effe. Roswitha Bitterlich   wurde 1920 in Bregenz   am nur eine Auswahl gibt. Erstaunlich ist auch nicht bemerkbarer Hang zur gotischen" Form bleibt; er Bodensee   geboren. Von ihrem ersten Lebensjahre an Der argentinische Langstreckerläufer Zabala ist nur die technische Fertigkeit, mit der Roswitha, ohne scheint ihrer inneren Veranlagung zu entsprechen, wuchs sie in Schluckenau   in Nordböhmen   auf, wohin je akademischen Unterricht genossen zu haben, Zei denn er behauptet sich, stärker und reicher im Aus- ihre Eltern berzogen waren, verlebte also ihre frühe nun auch in Prag   gestartet. Mittwoch lief dieser thenstift und Zeichenfeder, Kreide und Kohle, Aqua- druck werdend, bis in die letzte Zeit und bestimmt Kindheit durchaus nicht in einer fünstlerischen Me-.. Amateur" bei einem Slavia- Meeting ein Stun­rell- und Delfarben handhabt, wie richtig ihre Bilder sichtlich ihre besten Bilder aus den letzten Jahren. tropole. Seit 1928 wohnt die Familie in Innsbrud, denlaufen und erzielte 18.249.8 Meter. Die Ver­in der Anatomie der Figuren, in der Behandlung des Und diese sind es die die Gewißheit zu gewähren to Roswitha noch jezt das Gymnasium besucht. Von anstalter hatten geglaubt, mit diesem Mann ein die erste fand gutes Geschäft zu machen, doch waren kaum 2000 Bildraumes sind. Das alles scheint sie aus angebore- scheinen, daß es sich bei Roswitha Bitterlich   um eine den Ausstellungen ihrer Bilder will sie nichts wissen. Id. Interessenten erschienen. her Intuition einfach selbstverständlich zu beherr- wirklich phänomenale Begabung handelt, die sich 1935 in Wien   statt Inserate werden laut Bezugsbedingungen: Bei Zustellung ins Haus oder bei Bezug durch di. Post monatlich 16.-, vierteljährig 48.- halbjährig 96.-, ganzjährig 192. Die Zeitungsfranfatur wurde von der Posts und Tele Rückstellung von Manuskripten erfolgt nur bei Einsendung der Retourmarken. Tarif billigst berechnet. Bei öfteren Einschaltungen Preisnachlaß. graphendirektion mit Erlaß Nr. 13.800/ VII/ 1930 bewilligt. Druderei: Orbis". Druds, Verlags- und Zeitungs- A.- G. Prag  .

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Desterreich schlägt England 2: 1( 2: 0). In Wien   fand am Mittwoch der Fußballänderkampf Oesterreich- England statt, welcher überraschend mit einer Niederlage der als sehr stark angesehenen eng­ lischen   Elf endete. Die Oesterreicher waren in der ersten Spielhälfte sehr gut und schossen durch Viertel und Geiter ihre Tore. Nach der Pause waren wohl die Engländer start im Vorteil, doch vermochten sie nur ein Tor aufzuholen.