Nr. 112 Mittwoch, 13. Mak 1930 Seite 3 Brief an den Zeitspiegel Ein Mittelschullehrer schreibt uns: Unseren Mittelschülern, wird gegenwärtig auf Veranlassung des Ministeriums für Landesverteidigung der Film„U ns er e Soldaten“(Na&i vojdci) vorgeführt. Der erklärende Text wird von einem hiezu bestellten Offizier gesprochen. Das Ministerium sollte aber bedenken, daß der Eindruck des Films auf die jungen Zuhörer sehr abgeschwächt wird, wenn nicht ins gerade Gegenteil gewandelt wird, wenn die Erklärungen, wie dies in meinem Dienstorte geschah, in einem ganz unmöglichen Deutsch gegeben werden, das die Lachmuskeln der Schüler reizen und ihre Aufmerksamkeit von dem Gegenstand ablenken muß. Es wäre für das Ministerium sicherlich'ein Leichtes, die Aufgabe der Bildererläuterung solchen Offizieren zu übertragen, die die Unterrichtssprache der betreffenden Schule einwandfrei beherrschen. leben, und am 20. Mai ab 11.05 Uhr:„Ein Pfingst« spiel aus Westböhmen". Ferner folgende a u ß e r» ordentliche Sendungen: am 18. Mai ab 11.35 Uhr eine Ansprache des Generalsekretärs des Völkerbundes Avenol an die Jugend des tschechoslowakischen Staates, weiter Die Botschaft der Kinder von Wales und„Holder Friede, süße Ein« tracht"» von Franz Schiller, Musik von Romberg, gesungen vom Schülerchor der deutschen Lehrerbildungsanstalt in Prag . Schließlich am 28. Mai ab 10.15 Uhr eine Feier zum Geburtstage des Präsidenten der Republik., Ein desertierter Reichswehrsoldat in Komotan verhaftet. Die Komotauer Gendarmerie verhaftete Montag den am 30. März 1915 in Wöhren bei Leipzig geborenen ledigen-Bäckergehilfen Martin K n o t h, der von der Reichsarmee desertiert ist. Knoth, der noch die Reichswehrumfürm trug, wurde dem Bezirksgericht in Komotvu eingeliefert. Bolksbildnrr-Tagung. Am 20. und 21. Mai findet in Prag eine Tagung der deutschen- Volksbildner statt. Diese Tagung wurde mit Unterstützung des Ministerimns für Schulwesen und Bolkskultur von den staatlichen Volksbildungsreferenten einberufen und wird auch von diesen geleitet. Die öffentlichen Stadt- und Bezirksbildungsausschüsse sind zu dieser Tagung eingeladen worden, sie erhalten zum Teil auch eine Unterstützung aus den Mitteln des Ministeriums. fudctendcutsdier Zeitspiejct Entwurzelte Jugend In einer nordböhmischen Stadt hat ein Leiter der Heimstätte für die erwerbslose Jugend seine Schützlinge nach den sozialen Verhältnissen gefragt, in denen sie vor der Eröffnung der Hcim- slätte gelebt haben. Dialog mit einem Achtzehnjährigen:„Was gedenkst du zu tun?"—„Dasselbe, das ich bis jetzt getan habe: mich von einem Weibe aushalten lassen I"—„Wo wohnst du denn?"— „Bei meiner Alten. Ich habe heute eine Vorladung zum Gericht bekommen."—„Weswegen?"—„Wegen der Zahlung für ein Kind!"—„Ist es das Mädel, mit dem du zusammen wohntest?"—„Nein, eine andere! Aber ich werde nicht zahlen, ich bin doch nicht blöd, soll sie sich kümmern!" Ein Siebzehnjähriger erzählt sachlich und ohne jede Gemütsbewegung, wie er, gemeinsam mit vier Gleichaltrigen, ein Sittlichkeitsaltentat auf ein Mädchen unternommen hat, ein anderer Siebzehnjähriger unterhält mit einer verheirateten Frau ein Verhältnis. Nach Schluß der Heimstätte wird er kein Unterkommen haben, er braucht die Frau. „Glaub' mir, wenn ich wieder Arbeit gefunden haben werde, mache ich sofort Schluß mit ihr", sagt er. Ein Fünfzehnjähriger unterhält Beziehungen zu einem Mädchen, das dieser Tage erst vierzehn Jahre alt wurde. Er ist lungenkrank, unterernährt und wiegt 86 Kilogramm. Außerdem ist er ein starker Raucher. Alle freundschaftlichen Ermahnungen sind fruchtlos. Ein Achtzehnjähriger unterhält Beziehungen zu einer älteren Frau, ein anderer achtzehnjähriger Heimstäüenbcfucher animiert seine Kollegen zum Besuche seiner Mutter:„Es genügt, wenn Ihr etwas zu essen mitnehmt!"— Zwei weitere Achtzehnjährige stellen sich gegen Entschädigung Homosexuellen zur Verfügung. Gewiß, das sind grauenhafte Fälle, aber sie sind leider nicht so vereinzelt, wie Gutgläubige annehmen mögen. Die Heimstätte hat diesen entwurzelten Jugendlichen einige Wochen hindurch Halt und Führung gegeben. Jetzt sind sie wieder ganz sich selbst überlassen, ohne jede Möglichkeit, sich durch ihrer Hände Arbeit ein Stück Brot zu verdienen. Die Angestellten in der Seidenindustrie ; Die Verhältnisse in der S e i d e n-I n d u- st r i e insbesondere in lohnpolitischer und arbeits- rechtlicher Beziehung waren Gegenstand einer eingehenden Aussprache in einer besonderen gesamtstaatlichen Konferenz der im Allgemeinen Ange- stellten-Berband organisierten und in der Seidenindustrie beschäftigten Angestellten, die in Hannsdorf(Schlesien ) tagte. Aus den Berichten und Schilderungen ist zu entnehmen, daß die Lage der Angestelltenschaft in der Seidenindustrie, obwohl diese unstreitbar gut beschäfttgt ist, sehr kritisch und nahezu untragbar geworden ist. Die Entlohnung, die durch zwecklose Kriscnmaßnahmen auf ein Minimum herabgedrückt wurde, ist trotz der seit etwa anderthalb Jahren anhaltenden Beffe- rung noch immer auf dem Stande von 1933, also des ärgsten Notjahres geblieben. Auch ergeben sich in der Gegenüberstellung der Gehaltsverhältnisse gleicher Angestelltenkategorien die unglaublichsten Spamumgen, die Beweis dafür sind, daß die An- gestellten-Lebenshaltung insbesondere bei den jüngeren Kräften auf niedrigstem Niveau verewigt werden soll.. Die Ueberstundenpraxis in der Seidenindustrie ist bis auf ganz geringe Ausnahmen überall gang und gäbe und drängt nach Behebung, weil dieselbe eine weitere Berkürzuno des Reallohnes bedeutet und die Berhältniffe auf dem Arbeitsmarkte der Angestellten noch mehr verschärft. Ebenso müssen auch Vorkehrungen getroffen werden, die auf Verbesserung der sozial gedrückten Lage der jüngsten Angestellten abzielen und vor allem die Entlohnung, Pensionsversicherung usw. zum Gegenstand haben. Auf Grund der erstatteten Berichte und Mitteilungen der Vertrauensleute wurden Beschlüsse gefaßt, die Maßnahmen vorsehen, von denen eine Besserung der Situation für die Seiden-Angestellten im allgemeinen Wirtschastsinteresse erwartet werden kann. Aus der Mufikstadt Pctschau. Sonntag, den 17. Mai, gelangt im Konzertsaale des neuerbauten Vereinshauses zu Petschau das Oratorium),D a s P a- r a bi esund diePer i". von Robert Schumann durch Chor und Orchester der Musikschute unter Mitwirkung des gemischten Chores des Petschauer Männergesangvereines zur Aufführung. 180 Mitwirkende. Dirigent: Direkwr Josef Nürnberger. Ein neues Werk des antifaschistischen Dichters: Zgnazio S i l o n e Brot und Wein Roman aus dem Alltag des faschistischen Italien —— Preis ged. K£ 56.———- Zu beziehen durch die Zentralstelle für das Bildungswesen, Prag XU., Slrzska 13. Josef Triebe endlich unter Anklage Nach zweieinhalbjähriger Untersuchung Gegen den ehemaligen Direktor der„Heimatscholle" in Komotau , Josef Triebe» wurde nun endlich nach zweieinhalbjähriger Untersuchung die Anklage von der Staatsanwaltschaft des Egerer Kreisgerichtes erhoben. Das umfangreiche Aktenmaterial, resp. die Anklageschrift im Umfange von 70 Maschinenschrift-Seiten wurde dem Angeklagten bereits übergeben. Mit ihm sind noch angeklagt wegen Beihilfe der Advokat Dr. Georg B a i e r l aus Görkau , der ehemalige Bürgermeister von Joachimsthal , Katechet Georg Stumpf, sowie der städtische Amtsdirektor von Joachimsthal , Hugo F e st l. Die Verhandlung dürfte wahrscheinlich noch im Monat Juni zur Durchführung gelangen. Vertreten wird der Hauptangeklagte Triebe von Dr. Frank und Dr. Wolf, Eger. Triebe hat sich bekanntlich durch Defraudie- rung von Millionenbeträgen zum Schaden von Gemeinden und Korporationen des Betruges und der Veruntreuung schuldig gemacht. Während seiner zweieinhalbjährigen Hast im Egerer Kreisgericht hatte er durch verschiedene Mistel versucht, als geistig nicht iwrmal anerkannt und somit als für seine Handlungen nicht verantwortlich gemacht werden zu können. So hatte er u. a. sich Knöpfe an die bloße Haut angenäht und Geisteskrankheit vorgetäuscht. Er wurde daraufhin nach Prag zur psychiatrischen Beobachtung gebracht, von verschiedenen Psychiatern untersucht und für geistig vollkommen normal befunden. Mit seinem Simulantentum war er somit auf den Holzweg geraten. Er hat daraufhin auch sein Benehmen geändert und sich mit der Lage abgefunden. 17. Nai Tag der Atus-Wanderung 10.000 Atusmittzlieder, Männer, Frauen und Kinder ziehen alljährlich am Tag der„Maiwande- rung"-,hinaus ins Freie»--r-wt-’t Ernste Kampf- und Wanderlieder, begleitet von allen möAichen Musikinstrumenten, machen den Marsch aufs Land, durch Dörfer, Wälder und Wiesen zum frohen Erlebnis und wirkungsvoller Werbung für den Arbeitersport. Auch in diesem Jahr rüsten 1000. Atusmit» gliedrr, 100. Atusvereine für den Tag der Maiwanderung. Parteigenossinnen und-Genosse«! Freunde aller sozialistischen Organisationen! Schließt Euch an, wandert am 17. Mai mit uns, den Arus. Fragt sofort das nächste Atusmitglied, wo eS Sonntag, den 17. Mai, hingeht. Singt mit uns das Lied zum 3. Bundesturnfest „Vorwärts du Volk" Vorwärts, du Volk! Lagt unser Lied erklingen ins letzte Dorf, ins lebte Haus bineln. Ein bespres Leien, das wir alle dringe» wird uns die Gasse in die Ankunft sein! Vorwärts! Vorwärts! Und nicht adseits fteb'n, Vorwärts! Vorwärts! Alle müssen mit. Vorwärts! Vorwärts! Auch du mutzt mit UNS geh'«. In ftegesfrohen Mässenschritt.— Vorwärts, du Volk! Heraus aus dumtzfen Galten! Hersleut die Krönt, die all« Krönten schlägt. Und die die Straft der nie besiegten Massen Zukunftderbeitzend weit ins Reuland trägt. Vorwärts! Vorwärts! Vorwärts, du Volk! Die Knechtschaft gilt's zu schlage«! - Arbeit und Brot sür dich! Für jedermann! Sudetenland ! Die roten Kähnen-sagen Dir Kretheit, Re-*t und bessere Zukunst an! Vorwärts! Vorwärts! Line feier des Landvolks In einer Morgenfeier, die den Titel „1000 Jahre Kampf um Scholle und Freiheit" führt, wird beim Bodenbacher Reichsjugendtag zu Pfingsten der Frcihestskampf des Landvolkes in der Vergangenheit und Gegenwart gezeigt. „Der Weg der Bauernschaft durch ein Jahrtausend soll sichtbar werden— und in die Zukunft wessen. Er lehrt uns, daß das Landvolk seine Bedrücker stets nur dann besiegen konnte,'wenn es nicht isoliert gegen sie kämpfte, sondern sich mit den anderen unterdrückten Schichten des Volkes zu gemeinsamer Tat verbündete". Das wird zu Beginn der Revue auf der Leinwand zu lesen sein, nachdem aus Beethovens 6. Symphonie„Gewitter und Sturm" verklungen sein wird. Während die Bühne die freie Urlandschaft mit der symbolischen Wappeninschrift der Klinischen Freibauern„Niemands Herr und niemands Knecht, das ist Künisch Bauern Recht!" zeigt, wird dargestellt, wie einstmals der Bauer frei war, ein Gleicher unter Gleichen auf freiem Grund und, Boden, und allmählich von den Fürsten entrechtet, beraubt und zu ihrem Arbeitsvieh gemacht wurde. „Doch Fürstendruck und Martcrqual vermochten nicht die Flamme zu ersticken, die heimlich in der Bauern Herzen brannte, vermochte nicht die Kunde zu verschütten, die aus der Zeiten Abgrund mahnend raunte: Von einstger Freiheit und geraubtem Recht!" Sie entfachten die großen Bauernrebellionen in Deutschland 1525 und den Sudetenländern 1680. Die Bauern unterlagen, doch—„einstmals wird Thomas Münzers Vermächtnis erfüllt!" Kaiser Josef II. hob die Leibeigenschaft auf, über Hans Kudlichs Antrag in dem von den Studenten und Arbeitern erkämpften Wiener Reichstag 1848 fällt auch die Robot. Wir vernehmen Kudlichs große Reden aus jener Zeit als Mahnung an die heutige Generation. Der große Sklavenhalter unserer Zeit, der Kapi talismus , zwang auch den Bauern in sein Joch. Und neben ihm die Handwerker und Kleinhändler, den Mittelstand und die Arbeiterschaft. Sie alle leiden unterm Kapitalismus . Sie alle suchen einen Ausweg, sie finden ihn:„Der Ausweg heißt Sozialismus!" Denn erst im Sozialismus wird der Bauer wieder wahrhaft freier Eigner der freien Scholle sein. Gleicher unter Gleichen, so wie sein« Urahnen es in lang vergangenen Zeiten waren. Erst im Sozialismus wird der Arbeiter den voUen Ertrag seines Schaffens ernten. Erst im.'Sozialismus werden alle, die heute Ausbeutung und Not erdulden, freie und gesicherte Mitglieder der großen Schaffensgemeinschaft aller Werktätigen sein". Und so finden sie sich auch, Arbeiter, Bauern und Kleinbürger zum vereinten Kampf gegen ihren gleichen Feind, den Kapitalismus, um das Werk, das ihre Väter begonnen, zu vollenden und zu krönen! Zum Schluß ein Blick in die Zukunft,— frohe Jugend tanzt auf befreiter Erde. In der Revue werden Gesang und Tanz, Schallplatte und eine Jugendkapelle, Lichtbild, Sprechchor und Theaterszenen verwendet. Sie wird von den Prager S2- und RW-Mitgliedern, den Jugendlichen der Kreise Sternberg und Trop- pau und der Gruppe Weiskirchlitz vorgeführt werden. Look macht Fremdenverkehrspropaganda für die ÖSR (R. F.) Dieser Tage ist zwischen dem Handelsministerium und der Wagon Lits Cook ein Vertrag abgeschlossen worden, wonach diese Firma heuer in England, Belgien , Frankreich , Holland und in der Schweiz für den tschechoslowakischen Fremdenverkehr Propaganda machen wird. Cook wird in 24 Hauptbüros je vier ganzwöchige, insgesamt also 96 Ausstellungen veranstalten, eine eigene Werbebroschüre über die Tschechoslowakei herausgeben und in den Reisezeitschriften redaktionelle Propagandaartikel veröffentlichen. Dazu kommen Einzel- und Gruppen exkursionen. Diese amtliche Mitteilung ist erfreulich.. Cook besitzt allein in Europa 350 Haupt- und Nebenfilialen. Da das Abkommen sofort in Kraft tritt, werden noch für diesen Sommer fünf Extrazüge allein aus England mit je 300 bis 400 Touristen erwartet. Der erste soll Anfang Juni eintreffen. Es wird anzunehmen sein, daß Cook sich für diese Arbeit gut bezahlen lassen wird. Aber es scheint notwendig gewesen zu sein, trotz des Bestehens eines halbamtlichen Reisebüros, die Fremdenverkchrspropaganda für die Tschechoslowakei einem ausländischen Unternehmen anzuvertrauen. Hoffentlich wird man bei uns wenigstens mit der Zeit lernen, wie man Fremdenwerbung betreibt. Und hoffentlich werden wenigstens die unausbleiblichen guten Ratschläge Cooks bei unseren amtlichen Stellen Gehör finden, wenn schon die zahlreichen Reklamationen aus dem eigenen Lande auf taube Ohren gestoßen sind. Der deutsch « Schulfunk beim Prager Radiojournal bringt für die Oberstufe: am 19. Mai ab 11.05 Uhr:„Franzensbad , das Herzherl- bad", eine Reportage aus Franzensbad ; für die Unterstufe heute ab 10.15 Uhr:„Peterle u n d d i e B i e n t a", Funkszenen aus dem Bienen- Immer wieder neue Verbannungen In Südtirol Italienische„Kulturbringer“ in Reinkultur Kaum eine Woche vergeht, ohne daß Meldungen über neue Verbannungen aus Südtirol kommen: wieder hören wir von drei Verbannungen, welche in den letzten Tagen Südtiroler betroffen haben. So wurde Leopold Nasser aus Mareit bei Sterzing nach Cancelleria, Provinz Potenz«, verbannt, weil er angeblich Militärflüchtlingen den Weg über die Grenze gewissen hat; Johann Terz er aus Kurtatsch wurde aus unbekannten Grunde aus seiner Familie von vier Kindern herausgerissen und nach Vaglio Lu- cano gebracht; Blasius Heiß aus Sarntal mußte in die Verbannung wandern, weil er für arme Kinder eine Weihnachtsbescherung veranstaltet und dafür Gaben angenommen hatte. Der Student Karl Schmeißner, der aus seinem Verbannungsorte Potenz« zum Militär einberufen worden war und seine militärische Dienstleistung beendet hatte, mußte wieder in seinen früheren Verbannungsort zurückkehren. Der Strafkompagnie Pizzigthetto zugeteilte fünf Südtiroler erhielten bis auf weiteres ihren Zwangsaufenthalt auf der Insel Elba angewiesen. Oie britische Budget-Affäre London . Der Korrespondent des Deutschen Nachrichten-Büros meldet: Die erste Sitzung des Ausschusses zur Untersuchung der Versicherungsspekulation in Verbindung mit dem vorzeitigen Bekanntwerden der Steuer- und Zollerhöhungen brachte schon kurz nach Beginn der Eröffnung eine auffehenerregende Enthüllung. Nach den Mitteilungen des Generalstaatsanwaltes sind drei Versicherungsgeschäfte auf Anweisung des Sohnes des Kolonialmini st ers Thomas getätigt worden. Der junge Thomas ist Teilhaber einer Börsenmaklerfirma. Die erste Versicherung ivurde bereits am 15. April, also etwa eine Woche vor der Bekanntgabe des neuen Haushaltsplanes im Unterhaus, durch Alfred Bates abgeschlossen, der ein alter Freund sowohl des Kolonialministers als auch dessen Sohnes ist. Eß«gefe«det. Batas Wettbewerb um den schönsten Zliner Garten. Wie alljährlich, so wurde auch Heuer von der Wohnungsabteilung der Bakawerke ein Wettbewerb um den schönst gepflegten Garten in den Zliner Gartenvierteln ausgeschrieben. Dieser Wettbewerb ist mit ansehnlichen Preisen dotiert und man konnte daher in der Folge in allen Vierteln der Zliner Familienhäuser ein reges Treiben und Arbeiten in allen Gärten beobachten. Heute schon können sich eine ganze Anzahl dieser Gärten auch vor anspruchsvollen Augen sehen lassen.^3—5
Ausgabe
16 (13.5.1936) 112
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