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Freitag, 15. Mai 1938
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Wieder Menschenverschleppung nach Deutschland  
Anfang Mai wurde der tschechoslowakische Staatsbürger Hugo Rebik(aus Endersdors in Schlesien  ) von den Freiwaldauer Henleinleu- ten Karl Hauke, Rudolf Werner uud Ernst Schmied mit Hilfe der aus Brünn   stammenden Margarete Polzer, einer Bardame, nach Deutschland   entführt. Die Entführung spielte sich am 5. Mai ab, in der Zeit zwischen 4 und 5 Uhr früh. Rebik wurde von Grotz-Kunzeniwrf nach Preußisch- Kunzendorf verschleppt. Man hat von der ganzen Sache erst so spät erfahren, weil die ganze Gesellschaft eine Bummeltour gemacht hatte und im Auto eine ganze Reihe von Orten und Gast­häusern abgefahren hatten. Sie waren in Reih­wiese«, Zuckmantel  , Riklasdorf, Kohlsdorf und kamen schließlich nach Groß-Kunzendorf. Gegen Morgen gingen dann die vier Henlein-Leute mit dem Entführten über die Grenze. Sie wurden von dem Kreisgericht in Reiße zu drei bis sechs Tagen wegen Paßvergehens verurteilt.
Rebik wurde aus Gründen der Spio­nage, die er zugunsten der ESR betrieben haben soll, entführt. Dieser Plan war schon von langer Hand vorbereitet. In Freiwaldau   wurde noch Adolf Schmidt, der Bruder des Ernst Schmidt, der bei der Entführung beteiligt war, verhaftet. Er wurde zwar schon Montag einvernommen, hatte aber zunächst nichts gestanden und erst am Dienstag gab er zu, von der Sache zu wissen, nachdem ein Brief von Ernst Schmidt aus Deutsch­ land   an seinen Pater aufgefangen worden war. in dem Ernst Schmidt ersucht, man möge ihm seine Koffer nach Deutschland   schaffen. Bon reichsdeutscher Seite wurden für den Kopf Rcbiks 2 00 0 Reichsmark ausgesetzt. Rebik ist nie Sozialdemokrat ge­wesen. Dafür find alle vier Leute, die fich an der Entführung beteiligt haben, SdP- Leute.
Arbeltsdlenstler aus dem Dritten Reiche flüchten In die Tschechoslowakei  
In der Rächt auf Montdg überschritten Ar- beitsdienstler aus Leipzig   in voller Uniform die Grenze im Weiperter Bezirk. Ueber die Grenzbrücke gelangt, ohne zu wissen, daß fie sich schon auf tschechoslowakischem Boden befanden, at­meten sie froh auf, als sie durch die Weiperter Einwohner die Tatsache erfuhren, der Hölle des Dritten Reiches   entkommen zu sein. Die Arbeits­dienstler, zwei zwanzigjährige Burschen, die aus dem Leipziger Arbeitslager stammen, ließen sich von der Ortspolizei willig zur Gendarmerie ab- führen und erklärten dort ganz offen, daß fie den ihnen zustehenden Urlaub benützt haben, um aus
dem Dritten Reiche zu entkommen. Ihren Schil­derungen ist zu entnehmen, daß die Arbeitsbedin­gungen und der Zuchthausdrill unerträg­lich seien und daß di« jungen Leute nur aus Angst vor einein schlimmeren Schicksal ihre Leiden er­tragen. Die jungen Arbeitsdienstler, die alle Pa­piere(einschließlich der Dokumente über di« Ur­laubsbewilligung) bei sich halten, wurden durch die Gendarmerie nach Brüx   eingelirfert. Rach ihren Schilderungen sollen mit ihnen noch mehrere geflohe« sein, jedoch ist ihnen über deren weiteres Schicksal nichts bekannt.
regionalen Zusammenkünften beschlossen. Genosse Dr. C z e ch berichtete über die Vorarbeiten zum neuen bürgerlichen Gesetzbuch. Auch hierüber wurde eine rege Aussprache abgeführt. Genosse Dr. Schwelb referierte über eine Reihe von Berufsfragen der Juristen. Der Verein beschloß, den zu Pfingsten stattfindenden Reichsjugendtag zu einer Zusammenkunft zu benützen. Zur Unter­stützung dieser Veranstaltung wurde ein Betrag aus der BereinSkaffe gewidmet. Ueberdies ergeht an die sozialdemokratischen Juristen die Auffor­derung, diese wichtige Kundgebung auch persönlich nach Kräften zu fördern. Die Neuwahlen ergaben die einmütige Wiederwahl des Genossen Doktor Czech zum Vorsitzenden. Seine Stellvertreter sind die Genossen Dr. Heller und Dr. Schwelb, zum Schriftführer wurde Genosse Dr. Wiener wieder- und zum Kassier Genosse Dr. Alfons Klein neugewählt. Alle sozialdemokratischen Juristen, die noch nicht Mitglieder der Vereinigung sind, werden ersucht, sich ehestens beim Schriftfüh­rer Genossen Dr. Robert Wiener in Prag I, Par­lament, zu melden. Auf dem Aussiger Marienfels  . Zwei Schüler aus Hohenstein bei Karbitz   kletterten Donnerstag vormittags den Marienfelsen bei Aussig   herunter, gerieten aber an den steilen Ab­hängen, welche sich fast senkrecht über dem Bahn­körper erheben, in eine Lage, in der, sie weder hinauf noch hinunter konnten. Auf ihr Rufen forderte nach Mittag die Polizei die Hilfe der Aussiger Freiwilligen Feuerwehr an, der es mit Hilfe von Seilen in kurzer Zeit gelang, die Kna­ben zu befreien und zu retten. Leider kam es da­bei zu einem Unglück. Der Feuerwehrmann Emil Kuklik, ein Dachdeckermeister, wollte bei den Bettungsarbeiten von unten helfen. Als er sah, daß das verwitterte Gestein unter den Füßen der Knaben nachgab, kletterte er zu ihnen, glitt aber aus und stürzte 20 Meter tief ab. Er wurde in ernstem Zustande in das Masarhk-Krankenhaus in Aussig   eingeliefert, wo er das Bewußtsein noch nicht erlangt hat.
Prof. Dr. Kelsr« ernannt. Tas AmtMatt veröffentlicht die Ernennung des Professors des Institut Universitaire des Hautes Etudes In­ternationales" in Genf   Dr. Hans Kelsen   zum ordentlichen Professor für Internationales Recht an der Rechtsfakultät der Deutschen Universität in Prag  . Wie verlautet, wird Prof. Dr. Kelsen zu Beginn des Wintersemesters des kommenden Studienjahres seine Vorlesungen aufnehmen. Verbote... DieRote Fahne  " teilt mit, daß in Käsmark   in der Zips eine Ausstellung moderner Literatur eröffnet wurde, in die als erster Besucher der von der Bezirksbehörde ge­sandte Notar als Zensor kam. Er beschlagnahmte alle Bücher, darunter die Werke von Romain Rolland  , Arnold Zweig  , Lion Feuchtwanger   und sämtliche Ruffenbücher. Die Ausstellung wurde verboten, der Raum versiegelt. Es wäre dringend notwendig, diesen Vorfall aufzuklären. Zum Selbstmord getrieben. In Warnsdorf hat vor kurzem ein jungtr Mensch seinem Lehen unter Umständen ein Ende gesetzt, die als tragisch bezeichnet werden müssen. Von Haus aus vermögens­los, hatte er nach langer Erwerbslosigkeit eine Stellung gefunden, eine Existenz also, aber eine solche, die nach bürgerlichen Begriffen ungenügend erschien, auf ein Mädchen einer beffer situierten Klaffe Anspruch zu erheben. Jung wie rr war, wehrte er sich gegen diesen Geist von gestern und vorgestern, allerdings in etwas gewagter Weise. Ein Fehlgriff in den Mitteln, der gemessen an der Bedeutung einer Herzenssache, seine Entschuldigung unter vernünf­tigen Menschen finden mußte. Jedoch der Geist eine­vergangenen Jahrhunderts stand gegen ihn auf. Bürgerliche Scheinmoral und Sensationsgier ver­einigten sich, einen Menschen in den Tod und andere ins Unglück zu stürzen. Was ist der Brief des Toten (der weder Erpressung war, noch zu einer angeb­lichen Verhaftung führte) gegen eine vermottete Bürgermoral, die das Recht zu richten zu haben glaubte und sich selbst gerichtet hat. Und was sind beide gegen die tuschelnde und leider auch zei­tungsschreibende Sensationslust, die Existenzen moralisch untergräbt und solange hetzt, bis sie keinen anderen Ausweg sehen al» den Strick.
Dr. Neuwlrth weiß von nichts
Neue Staatspolteeilmter In Nordböhmen  Da» Innenministerium veröffentlicht«ine Kund­machung über Ausbau bzw. Errichtung von Staats- polizeiämtern: Da» Gebiet des StaatrpolizciamteS in Brüx   wird erweitert auf die Gemeinden der GerichtSsbczirke Brüx   und OberleutenSdorf  ; in den Gemeinden des Gerichtsbezirke» Katharina- b e r g wirb da» Polizeüunt durch" einen expömer- ten Beamten vertreten"sein. In Dux wird"etü Staatspolizeiamt für die Gemeinden des politischen Bezirkes Dux errichtet. In T e p l i tz-S ch ö n a» wird ein Staatspolizeiamt für die Gemeinden de» pol. Bezirkes Teplitz-Schönau   errichtet. Das Gebiet de» Staatspolizeiamtes in A u s s i g wird auf die Ge­meinden de» GerichSbezirkeS Aussig erweitert: in den Gemeinden de» GerichtSbrzirkes Karbitz wird das Staatspolizeiamt durch exponierte Beamte vertreten
Volksbildung). Der Einberufer ist im Auftrag des Ministeriums für Schulwesen und Volkskultur Fachlehrer Heinrich H e r g e t, Referent des staatlichen Volksbrldungsdienstes, in Teplitz- Schönau  , Schulgasse 14. Jahresversainmlung der Juristenvereinigung. Die deutsche sozialdemokratische Juristenvereini­gung hielt am 12. Mai ihre ordentliche Jahres- verstunrnlulig ab, die nicht, nur von dry Prager  Mitgliedern, sondern quch von einer. Verhältnis» mäßig großen Anzahl der auswärtigen Mitglieder besucht war. Nach der Erstattung des Tätigkeits­berichtes durch Geiussen Dr. W i e n e_r und des Kassaberichtes durch Genossen Dr. Schwelb wurde eine lebhafte Debatte abgcführt, in der eine Reihe wertvoller Anregungen für die intensive Ausgestaltung der Vereinstätigkeit gegeben wur­den. Insbesondere wurde die Abhaltung von
Zur Belebung des Blutkreislaufes und Stärkung des Orga­nismus Franzbranntwein
sein. In Letschen wird ein Staat-polizeiamt für di« Gemeinden der Gerichtsbezirke Letschen und Bensen errichtet. In den Gemeinden des Gerichts­bezirke» B.-Kamnitz wird das Staatspolizeiamt durch exponierte Beamte vertreten sein. In B ö h mi­st e i p a wird ein Staatrpolizeiamt für di« Gemein­den der Gerichtsbezirke B.-L«ipa und Haida er­richtet. In den Gemeinden der politischen Bezirke Deutsch  »Gatzel, Warnsdorf, Rumburg  und Schluckenaü wird das Staatspolizeiamt durch exponierte Beamte vertreten sein. Das Ge­biet des Staatspolizeiamtes in Reichenberg wird erweitert auf die restlichen Gemeinden des Gerichtsbezirke» Reichenberg. In den Gemeinden der Gerichtsbezirke Kratzau  , Friedland und Neustadt a. d. Tafelfichte wird das Staatspoli­zeiamt durch exponierte Beamte vertreten sein. Das Gebiet des Staatrpolizeiamres in Gablonz   wird erweitert auf die Gemeinden des GerichtSbezirkeS Gablonz  . In den Gemeinden des Gerichtsbezirke» Tannwald   werden exponierte Beamte sein. Die Regierung hat bestimmt, daß die oben an­geführten Staatspolizeiämter in ihren Verwal­tungsgebieten die Polizeitätigkeit ausüben, die den Gemeinde- und BezirkSbrHörden zufällt/ und zwar in einem Umfang, den da» Innenministerium im Einvernehmen mit den zuständigen Ministerien festsetzen wird.
Di« Arbeitstagung der öffentlichen deutschen  Bildungspflege in Böhmen   findet am 20. und 21. Mai dieses Jahres in Prag  (Bolksbil- dungshauSUrania  ") statt. DaS Programm für den 20. Mai enthält Fachvorträge: Toni Köhler .(Die Lebensgemeinschaft des Dorfes), Oskar Drehhausen(Die Büchereiaufticht), Jos. Küh­nel(Rundfunk und Film in der Volksbildung), Hubert Nerad(Laienspiel   und Puppentheater), Dr. Simon(Berufsberatung und Bildungspflege), Dr. F r a n z e l(Geistige Betreuung der Ar­beitslosen), Dr. Moucha(Die öffentliche Volks- bildungspfleze in der Gegenwart), Ernst Paul (Volksbildung und Propaganda des demokrati  - schen Staatsgedankens). Am 21. Mai werden sprechen: Minister Dr. Kamil Krosta(Demokra­tischer Staat und Volk), Minister Dr. Franz Spina(Bauertum und Demokratie), Abg. Wenzel I a k s ch(Die sozialen Grundlagen des Sudetendeutschtums) und Dir. Josef Zak(Be- deutung und Aufgaben einer demokratischen
Appell für die deutschen   Emigranten
Die int tschechoslowakischen Nationalkomitee für deutsche Flüchtlinge vereinigten Flüchtlings­fürsorgen(die Demokratische Flüchtlingsfürsorge, das Salda-Hilfskomitee für deutsche Emigranten, das Komitee für Auswanderung jüdischer Flücht­linge, die Sozialdemokratische Flüchtlingsfür­sorge und die Bereinigung zur Unterstützung deutscher   Emigranten) hatten für Donnerstag ins Prager   Gewerkschaftshaus eine Konferenz einberufen, um die Oeffentlichkeit über die Lage der deutschen   Emigration in der Tschechoslowakei  zu unterrichten. Das Innenministerium hat eine öffentliche Sammlung bewilligt, die von den genannten Komitees(mit Ausnahme des jüdischen) veranstaltet wird, und die Redner, die bei der Konferenz das Wort ergriffen, wiesen überzeugend auf die Berechtigung und die Not­wendigkeit dieser Sammlung hin. Für das Natio­nalkomitee sprach Frau S ch m o l k a, die über die internationale, vom Völkerbund anerkannte und vom Hohen Kommissar in Genf   beaufsichtigte Organisation der Flüchtlingsfürsorge berichtete und darauf aufmerksam machte, daß die Zahl der unterstützten deutschen   Emigranten in der Tsche­ choslowakei   iveniger als tausend beträgt, daß aber nach dreijähriger Arbeit der Prager Flüchtlings­stellen(die vielen Emigranten den Weg in andere Länder ermöglicht hat) eine Situation entstanden fft, die es notwendig macht, zugunsten der um ihrer Gesinnung oder Abstammung willen aus der Heiinat Vertriebenen an die Oeffentlichkeit zu appellieren. Die Unterstützung der deutschen  Emigranten ist. wie die nächste Rednerin, Fran L a n d o v ä- S t i ch a v ä bemerkte, nicht nur eine menschliche, sondern auch eine politische Pflicht gegenüber den deutschen   Antifaschisten, die sich für die geleistete Hilfe dankbarer erweisen werden als ein großer Teil der viel reichlicher unterstützten russischen Emigranten. In einer warmherzigen Ansprache appellierte sodann Ernst Paul namens der Sozialdemo­kratischen Flüchtlingsfürsorge an die Opferbe­reitschaft für die in unser Land geflüchteten deutschen   Emigranten. Was für diese Flücht­linge getan werde, das seien nicht eigenllich Opfer', sondern sei ein Werk der Solidarität, und
wenn jetzt nach drei Jahren dieses Werk einge­stellt werden müßte, dann würde das für alle, die an ihm Mitarbeiten, eine der unglücklichsten Stunden ihres Lebens sein. Es sollte eine Ehren­pflicht der demokratischen Bevölkerung unseres Landes sein, zur weiteren Aufrechterhaltung des Hilfswerkes beizutragcn, und es sei sicher, daß trotz mancher Mißgunst gegen die Emigranten die Mehrheit der Bevölkerung ihnen wohlgesinnt sei. Bei der geringen Zahl der in der Tschechoslowakei  verbliebenen Emigranten könne von einer Be­lastung des Staates oder des Arbeitsmarktes nicht die Rede sein, und wenn sich einmal ein Emigrant Verfehlungen zu schulden kommen laffc, so dürfe man das nicht als Argument gegen all die anderen benützen, die um ihrer Gesin­nungstreue willen die Heimat und die Existenz geopfert haben. Das Heimatgefühl und das Gefühl der Ver­bundenheit, das man den deutschen   Emigranten hier im Lande gebe, werde Früchte tragen, und die Opfer, die man für sie bringe, werden nicht umsonst sein. Unter den Vertretern der zur Konferenz eingeladenen Verbände, die sich zur Unterstützung des Hilfswerks für die Emigranten bereit er­klärten, war auch Anton Schäfer, der namens des Deutschen Gewerkschaftsbundes die Solidari­tät der deutschen   Arbeiter in der Tschechoslowakei  mit den aus ihrer Heimat vertriebenen Opfern des Hitler-Terrors zum Ausdruck brachte. Der Appell, den das Nationalkomitee für chie deutschen   Flüchtlinge(Prag   V., Jachy- movä 3) erläßt, hat folgenden Wortlaut: Wir rufen alle Menschenfreunde auf, unser Fürsorgewerk, welches bestrebt ist, Menschen, die um ihrer Gesinnung willen Deutschland   verlassen mußten, die hier spärlich vegetieren, durch rege Teilnahme an dieser Sammlung zu unterstützen. Damit soll ermöglicht werden, den Flüchtlingen zur Auswanderung zu verhelfen und ihnen eine schmale Lebensexiftenz weiterhin zu gewähren. Jeder Heller und jede Krone hilft uns in diesem Bestreben. Helft alle um der Humanität willen, ohne die das Leben nicht ledenswert ist," 1
Im Abgeordnetenhaus meldete sich am Don­nerstag der SdP-Abgeordnete Dr. Reu- Wirth zu Wort, um zu den Anschuldigungen Stellung zu nehmen, die Dienstag im Senat der Kommunist W e n d e r l i ch. im Zusammen­hang mit der Phönix-Affäre gegen ihn erhoben hat. Dr. Neuwirth hat, wie er behauptete, des­halb eigens seinen Urlaub abge- b r o ch e n, um nun zu erklären, er kenne den ,DjrLktpr,.H!.Z^ j..k. nicht, mit dem er in Ver­bindung gebracht werde, und er. habe auch mit keinem Funktionär des Phönix noch mit der Ge­sellschaft selbst weder berufliche noch gesellschaft­liche oder sonstige Beziehungen unterhalten. Er hoffe, daß Senator Wenderlich seine Behaup­tungen an einer Stelle vorbringen werde, wo er nicht durch die Immunität geschützt ist. Eine ähnliche Erklärung gab Fran! im Senat namens der Partei ab. Es wäre nun an den Kommunisten, nunmehr ihrerseits mit konkreten Tatbeständen zu kommen!
KoalitionSstudenten im Abgeordnetenhaus. Gestern sprach eine Delegation der Bereinigung der Koalitionsstudenten im Parlament bei den Abgeordnetenklubs aller Regierungsparteien vor. Die Intervention bezog sich auf den zur Verhand­lung kommenden Gesetzentwurf über die Ahvo- katurskonzipienten. Die Studentenvertreter teil­ten den Abgeordneten ihre Bedenken zu dem Ge­setzentwurf mit und Übergaben ihnen eine Reso­lution, in der die Forderungen der Studenten­schaft dargelegt sind. Es wird vor allem die Bei­behaltung der fünfjährigen Praxis verlangt, sowie eine gesetzliche Regelung, betreffend die Einbeziehung des Militärdienstes in die. Äon» hipientenpraxis. Die Abgeordneten aller Koali­tionsparteien besprachen mit den Studentenver­tretern ausführlich die einzelnen Punkte der Resolution und erklärten, mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln dafür eintreten zu wol­len, daß die berechtigten Forderungen der jungen Juristen erfüllt werden. ak Ueber das Eisenbabngesrtz, da» kürzlich dem Parlament von der Regierung vorgelegt wurde, referierte der tschechische Genosse Dr. Marei ausführlich im verfassungsrechtlichen Ausschuß. Die Vorlage setzt nur die grundlegenden Nor­men fest und überläßt die Details besonderen Gesetzen und Verordnungen. Auch mit der Staats­verteidigung hängt sie vielfach eng zusammen. Da» Verhältnis der Bahnen zu den anderen Zweigen der öftentlichen Verwaltung wird klar und sachlich erfaßt, um Kompetenzstreitigkeiten nach Möglichkeit auSzuschaltrn. Die Vorlage trage endlich in unser ganzer Verkehrswesen ein neue» Moment der Elastizität und kommerziellen Anpassungsfähigkeit hinein, ohne daß die Hoheitsrecht« de» Staate» be­rührt würden. Sympathisch ist auch an der Vorlage, daß sie dem Publikum eine ganz andere Aufmerk­samkeit widmet als bisher, und da» in der Erkennt­nis. daß ein zu f r i e d e n e» Publikum di« beste Rellame für die Bahnen darstellt. Der Referent kündigt schon jetzt eine Reihe von Abände­rung» a n t r ä g e n an, die di« Recht« der Angestellten betreffen. Nach Abschluß der Generaldebatte wurde über Antrag de» Bericht­erstatter» zum genaueren Studium der Vorlage«in fünfzehngliedrigeS Subkomitee gewählt.