Rr. 119 Donnerstag, 21. Mai 1938 Seite 3 fudetendeiitscfter Zeitspiejel Kongreß der deutschen Volksbildner in Prag Am Mittwoch begann die im Auftrage des Ministeriums für Schulwesen und Volkskultur einberufene Arbeitstagung der öffentlichen deutschen Bildungspflege in Böhmen in den Räumen der Prager Urania". Die Beteiligung war stark und der vom staatlichen Referenten für das Bildungswesen, Fachlehrer He r g e t, auf­gestellte Satz, daß die Demokratie zu ihrem Schutze nicht nur ein Verteidigungsgesetz, son­dern auch eine richtig geleitete Volksbildungs­arbeit brauche, war die Erkenntnis, die aus allen Referaten und Diskussionsreden sprach: die Er­kenntnis, daß der Bolksbildner gerade in der Zeit der Krise und gerade im sudetendeutschen Not­standsgebiet eine doppelt notwendige Funktion für den Bestand des Volks und zum Nutzen des Staates zu erfüllen habe, und daß es gefährlich sei, die Mittel, die der Volksbildung zur Ver­fügung gestellt werden, aus falscher Sparsamkeit oder mangelnder Einsicht gerade m dieser Zeit auf ein Minimum herabzudrücken. Der Minister für Schulwesen und Volkskultur, Dr. Emil Franke, sagte in seiner mit lebhaften Beifall aufgenommenen deutschen Begrüßungsansprache .unter anderem: Der Bestand eines demokratischen Staates ist nur dort möglich, wo selbstbewußte und innerlich disziplinierte Bürger wohnen. Tas demokratische Re­gime bedeutet einen Höhepunkt in der Entwicklung der Menschheit und seine Erhaltung hängt von der Geisteskultur der Bevölkerung ab. In dieser Ueber- zeugung bemüht sich die tschechoslowakische Regie­rung und die tschechoslowakische Staatsverwaltung, wie sonst nur. in wenigen anderen Staaten, um die Entwicklung deS Schulwesens und der kulturellen Institutionen für die Jugend. Jeder Bürget" in unserem Staate hat das Recht auf Belehrung und Bildung in seiner Muttersprache, die besten Quellen seiner Volkskultur stehen jedem unentgeltlich zur Verfügung. Den Umfang der staat­lichen Fürsorge um die Volksbildung veranschaulicht am besten die Statistik. Ich führe daraus nur ein Beispiel an: Im Jahre 1910 gab es in Böhmen 666 deutsch« Gemeindebüchereien mit 293.684 Bän­den, 36.090.Lesern und 667.619 Entlehnungen; im Jahre 1934 gab es in Böhmen 2683 deutsche Ge­meindebüchereien mit 1,340.283 Bänden, 2,656.909 Entlehnungen und 142.975 Lesern. Insgesamt gibt es.in der Tschechoslowakischen Republik gegenwärtig 3570 deutsche öffentliche., GwieiAdeb sicher eien. Man kann mit Recht behaupten, daß in keinem Lände mit deutscher Minderheit das öffentliche Büchereiwesen für die Deutschen so ausgebaut ist, wie in der Tsche­choslowakischen Republik. Wir erblicken darin einen Äerzeugenden Beweis dafür, daß nur die Demo­kratie eine echt« Volkskultur sichert. Die staatliche Fürsorge um die Volksbildung hat nicht bei allen Staatsbürgern das gleiche Ver­ständnis gefunden. Viele, die fremde Vorbilder nach­ahmen, haben geglaubt, daß das autoritäre Regime für die Volkskultur mehr leisten kann als die Demokratie. Das Beispiel der Tschechoslowaki­schen Republik beweist, daß der Aufstieg der Volks­kultur durch di« Demokratie am besten gesichert ist. Ein Diktat ist keine geeignete Methode für die Entfaltung geistiger Volkskräfte, namentlich dann nicht, wenn die Kultur zur Dienerin irgend einer politischen Doktrin« gemacht wird. Die Funktionäre der staatlichen Bildungspflege, in deren Hand die Erwachsenenbildung liegt, sollten sich diesen Um­stand immer vor Augen halten und insbesondere die junge Generation für die Volksbildung im demokratischen Geiste zu gewinnen suchen. Aus der langen Reihe der Referate, die wäh­rend der(in drei Sektionen geteilten) Beratun­gen gehalten wurden, seien drei hervorgehoben, die sich mit den aktuellsten und grundsätzlichen Problemen der sudetendeutschen Volksbildung be­schäftigten: die Referate des Genoffen Dr. Emil F r a n z e l über die geistige Betreuung der Ar­beitslosen, dem Gen. Ernst Paul über Volks­bildung und Propaganda des demokratischen Staatsgedankens und des Büchereiinstruktors Ar­chivrat Dr. Anton M o u ch ä über die öffentliche Volksbildungspflege der Gegenwart. Genosse Dr. Franze! wies darauf hin, daß die psychologischen Folgen der Dauer- und Massenar- beitslosigkeit so tiefgreifend sind, daß sie nicht mit Schlagworten umschrieben oder mit dilettantischen Mitteln behandelt werden können. Der Gefahr der moralischen Zersetzung und geistigen Abstumpfung, der besonder- die jugendlichen Arbeitslosen zu erlie­gen drohen, könne der Volksbildner nur dann begeg­nen, wenn er systematisch vorgeh«. Es müsse versucht werden, dcg Arbeitslosen die rationalen Gründe ihres Schicksals, die Ursachen der Krise also, klar zu machen, um das Versinken der Arbeitslosen in den Fatalismus zu verhüten. Auch die sozialpolitischen Maßnahmen zur Ueberwindung der Krise, die in un­serem Lande und im Ausland ergriffen wurden, muffe man den Arbeitslosen erklären, und man muffe auf sie im Sinne demokratischer Erziehung einwir­ken. um in ihnen den Geist der Selbsthilfe zu wecken und das-Bewußtsein politischer Verantwortlichkeit Wachzuhalten, denn die Gefahr sei groß, daß der Ar­beitslose, der die Selbstverantwortung verliere, sich sirr politische Abenteuer kaufen laffe. Der Polksbild- ner müsse dabei stets versuchen, dem Arbeitslosen die geistige Nahrung in Verbindung mit der körperlichen zu reichen, er müffe also mit der Fürsorge zusam­menarbeiten, besonders mit der produktive» Für­sorge. in deren Rahmen sich künstlerische und tech« I Nische Gruppen organisiere» ließe». Genösse Paul erinnerte an die Worte MasarykS, daß es keine Krise der Demokratie, sondern nur eine Krise der Demokraten gebe. Und er erklärte, daß auch bei uns der Mangel an überzeugten Demokraten und di« geringe Festigkeit der demokratischen Tradition viel zur jetzigen Krise beigetragen habe. Die demo­kratische Grundhaltung des ganzen Volkes, wie sie in der Schweiz und den demokratischen Ländern be­stehe, müsse bei uns durch Erziehung zur Demokra­tie geschaffen werden. Voraussetzung für eine solche Erziehung sei allerdings, daß der Erzieher selbst im Innersten Demokrat sei. Dann werde es ihm nicht schwer fallen, die Ideen der führenden Männer un­seres Landes in die Massen zu tragen, die Program­me der demokratischen Parteien, die Staatsverfas­sung und die Sozialgesetzgebung zu erläutern. Eine Gemeinschaft von demokratischen Volksbildern hätte auch die Möglichkeit, mit den Volksbildern anderer demokratischer Staaten zusammenzuarbeiten. Die deutschen Volksbildner in der Tschechoslowakei sollten einen Plan für demokratische Volksbildung ausar­beiten, bevor ihnen der Staat selbst einen vor­schreibe, und sie sollten sich dabei von der Ueberzeu- gung leiten lassen, daß wir Sudetendeutschen uns unseren Platz nur durch lebendige Anteilnahme am Leben des Staates erobern und erhalten können. Archiv-Rat Dr. Moucha umriß in seinem großangelegten Referat die historische Entwicklung der sudetendeutschen Volksbildung, wobei er beson­ders auch der Verdienste unserer Arbeiterbildungs- ver Reich«vugencltag bringt: Cavalcade- Als Abendfeier Di« Reihe der künstlerischen Veranstaltungen des Reichsjugcndtages wird am Pfingstsamstag abends mit einer Abendfeier eröffnet, die ein« Monstre-Veranstaltung im wahrsten Sinne des Wortes zu werden verspricht. Nicht nur, daß alle Jugendtagsteilnehmer, die um diese Zeit schon in Bodenbach sein werden, bei einer Veranstaltung vereinigt sind: auch das Festspiel .selbst wird eine ganz große Sache werden. Gegen dreihunder Jugendliche aus dem Sozialistischen Jugendverband, die nicht aus einein Ort oder einem Bezirk, sondern aus dem ÜSNjLN.ÜWlüt Mjchenbera bis Kfmotaüftam- men, führen im Verein mit einem großen Orche­ster(Leitung Josef KIum, Bodenbach ) und einer Gruppe sozialistischer Schauspieler unter Vasa Hochmanns Leitung die RevueCaval­cade" vor, die unter den schwierigen geogra­phischen Verhältnissen, unter denen sie vorbereitet werden mußte, erst recht den gewagten Ver­such darstellt, unsere^eit und den Ausweg aus ihr zu einer besseren Zukunft mit allen möglichen und zur Verfügung stehenden künstlerischen Aus­drucksmitteln darzustellen. Wort und Bild, in­szeniert auf einer großen Bühne mitten in der Stadt Bodenbach , auf derem größten Platz, dem Masarykplatz, werden von. entsprechendem szeni­schen Dekorum umrahmt und musikalisch unter­malt. Was stelltCavalcade" dar? Cavalcade nennt man einen großen, Pracht- und prunkvoll ausgestalteten Reiterzug. Der Sinn ist, gewisse charakteristische Erscheinungen unserer Zeit einem Reiterzug gleich auf der Bühne auf­ziehen zu lassen. Wenn man dgbei an Erscheinun­gen wie di« Arbeitslosigkeit und überhaupt die ganze verlotterte und nur auf das Geschäft be­dachte kapitalistischeOrdnung" denkt, merkt man, daß der Titel, der Prunk und Pracht zum Ausdruck bringt, ironisieren will. Zu Beginn des Spieles weilen Musik und Bühnendekorum auf eine Empfindung hin, die allzuoft auch in Arbeiterherzen Raum hat und Leichte Besserung In der Erzgebirgs-Industrie Einige Industriezweige im Bezirke W e i- pert-Preßnitz weisen«ine gesunde Stabili­tät, teilweise sogar eine leichte Entwicklung nach oben auf. So ist die P o s a m e n t e n i n d u- fi r i e gut beschäftigt, und einige Unternehmungen dieser Branche, wie die Firma Edmund Schmidl in Weipert-Grund(Blechhammer) und W. Schmidts Söhne(Karlsbader Straße) arbeiten i» mehreren Schichten und haben in letzter Zeit sogar Neueinstellungen von Arbeitern vorneh­men können. Gleichfalls gut beschäftigt ist die Posamentenfabrik Kanneberger in Neugeschrei, bei der vor allem Ordres aus Frankreich vorliegen. In den übrigen Posamentenbetrieben ist die Be­schäftigungsgrundlage unterschiedlich. Es fehlt hier teilweise an den für längerfristige Lieferungen notwendigen größeren Bankkrediten. Die Trikotagefabrik Herold, Wei» pert, arbeitet derzeit mit voller Kapazität und beschäftigt rund 400 Arbeiter. Auch die Situation, in der Handschuh- i n d u st r i e(Hering AG., Asch-Wcipert) ist, ge­messen an den allgemeinen Verhältnissen.in die- vereine und unserer Zentralstelle für das Bildungs­wesen gedachte und zu dem Schluff « kam, daß man der Leugnung einer sudentendeutschen Kultur aufs entschiedenste widersprechen müffe, denn unter den Sudetendeutschen habe es eine deutsche Kultur schon gegeben, als man in anderen deutschen Ländern nur eine Staatskultur kannte. Im tschechoslowakischen Staate habe die deutsche Volksbildung einen weiteren Aufstieg genommen, sei aber durch die Krise und ihre sozialen und weltanschaulichen Erschütterungen vor neue Probleme gestellt worden. Es ser heute nicht möglich, alte Weltbilder wiederherzustellen, aber eS müsse versucht werden, die Volksbildung mit den seelischen, biologischen und geistigen Erfordernissen des heutigen Menschen in Einklang zu bringen. Dazu gehöre die Erkenntnis von der Bedeutung der Volks­gesundheit, von den seelischen Werten der Arbeit, vom Persönlichkeitswert der(in den Dikiaturftaaten entpersönlichten) Erholung, die richtige Wertung der Religion, der Familie, der Frau und der Ju­gend, und die Anerkennung der Wechselbeziehungen zwischen Individuum und Gemeinschaft. Als Ziel unserer Volksbildung bezeichnete Dr. Moucha die Vergeistigung und Vermenschlichung, die in der Ver­nunft verankerte Freiheit und die in der Persönlich­keit verankerte Humanität und er fand entschie­dene Worte gegen alle Bestrebungen, die Menschen unserer Heimat von diesen BildungSidealen loszu­reißen. Außer den genannten Rednern sprachen am ersten Kongreßtage noch: Toni Köhler über Die Lebensgemeinschaft des Dorfes", Prof. Dr. Frankl über die Prager deutsche Sendung, Josef Kühnel über Rundfunk und Film in der Volksbildung und Prof. Drehhausen über die Bücherciaufsicht. die Revue von der Zelt sie mutlos werden läßt: Auf die Empfindung, daß die sozialistische Idee verfemt und verachtet sei. In der Ouvertüre1812" von Tschaikowsky unterliegt das revolutionäre(Marseillaise-) Motiv dem reaktionären(Zarenhymne); an den Fahnenmasten, die die Bühne säumen, gehen die roten Fahnen herab. Das gleiche Motiv wird dann noch in einer Sprechchorszene dargestellt, in der die sozialistische Idee, verkürvert in demMenschen im roten Gewände" von der großen Masse be­schimpft und niedergebrüllt wird. Weitere Bilder zeigen das Lied der Arbeitslosen, die gekünstelt­sorglose,Herrenklsssse(Bild und Tanz) und deren Geschäftsmoral(Bövsenliod" von Mehring). Hinter allem droht der Krieg. In einer Ueber- gängsszene stellen Sprecher, Musik und Szenerie die Frage: Was nun? und die nächsten Bilder zeigen zwei Wege, welche die Menschen gehen: zur Mutlosigkeit und zur Gesinnungslumperei. Der große Chor sagt zu beidenNein". Da künden Hornruf- den Aufstand än. DieWar- schawjanka" erklingt, der Ruf auf die Barrikaden, ein Sprechchor nimmt ihn auf, die Musik heult Aufstand. Plötzlich ändert die Musik das Motiv, schneidige Militärmärsche charakterisieren die auf­marschierende Exekutive, die den Auft'tand nieder­wirst. Trotzdem lassen die Kräfte der Zukunft niö^ locker:. Soll'n wir uns mutlos wenden, jetzt, da der Reiterzug der Zukunft naht?" ertönt es aus dem Lautsprecher und von den Büh­nen herab verkünden Sprecher und Sammelruf der sozialistischen Idee. Die Jugend nimmt den Ruf auf, sie strömt von allen Seiten herbei, gibt ihren Willen zur neuen, besseren Zeit kund und in einer großen Schlußszene steigen die roten Fahnen, getragen von derInternationale" wie­der hoch. Wir g la üben, daß diese Revue von der Zeit, die Ferry Schimmel für die Wendfeier des Reichsjugendtages montiert hat, das erste tiefe Erlebnis der Reichsjugendtagsteilnrhmer sein wirb. sem Industriezweig und abgesehen von dem augen­blicklichen saisonmätzigen Rückgang durchaus be­friedigend. Ebenso ist die Gummiwaren­erzeugung(Firma R. Kraft) nach wie vor gut beschäftigt. Ein weniger erfreuliches Kapitel bildet aller­dings die erst in der Nachkriegszeit entstandene Weipert -Preßnitzer Kabelindustrie. Hier macht sich der Entfall der Militärlieferungen kraß bemerkbar. r. Porträt der Bürgerpreffe. DieBrüxer Zeitung", die selbstverständlich Herrn Henlein dient, veröffentlicht eineBilanz" der ersten zwei Jahre der spanischen Republik und desroten Oftober" in Asturien . Es lohnt nicht, die Zahlen wiederzugebcn, die da genannt werden. Selbst­verständlich find sie von den Faschisten ausge­geben worden, die ganz vergessen haben, die Opfer der Massenschlächtereien in Asturien und Katalo­ nien zu zählen. Es ist aber nicht unwichtig, wie­der einmal die Rolle unserer Bürgerpreffe festzu­stellen. Ihr ist selbstverständlich König Alfons lieber als Azana. Wie'uns der Anstand und die Gesittung lieber sind als die bürgerliche Jour­nalistik. Gömbös:Bleib ich, geh ich, komm ich wieder? Ein merkwürdiges Versagen. DieDeut­sche Presse" beschäftigt sich mit den Vorwürfen, die gegen die Christlichsoziale deutsche Volkspartei wegen ihres Nichtkandidierens bei der Duxer Be­zirkswahl erhoben wurden. Sie schreibt u. a.: Innerhalb der christlichsozialen Partei weiß man sehr wohl, warum in Dux die Kandidatur der Partei nicht zustande kam. Der Wille zur Teil­nahme war selbstverständlich vorhanden, die Aus­führung scheiterte an einem rein technischen Miß­verständnis, wie es in jeder Organisation einmal Vorkommen kann. Es handelt sich um einen Feh­ler im Verfahren sonst nichts." Wir müssen sagen, daß dies ein merkwürdi­ger Fehler sein muß. Er hat jedenfalls nicht verhindert, daß die Christlichsozialen im Bezirk B i l i n kandidierten... Junge Karlsbaderin abgängig. Vor einiger Zeit nahm der Karlsbader Bürgermeister Schreitter-Schwarzenfeld eine Kontrolle des in den Diensten der Kurverwaltung stehenden Per­sonals vor, wobei er u. a. auch die Schloßquelle aufsuchte und bei den dort beschäftigten zwei Brunnenmädchcn einen Becher Wasser forderte. Die beiden Mädchen, big in.dem Besucher d^ BUtgerMeister nkcht erkannten,"zeiglen bei ihrer Dienstleistung nicht jene Höflichkeit, die dem Bürgermeister erforderlich erschien, weshalb tags darauf ihre Entlaffung verfügt wurde. Eines der beiden Mädchen, Anna A., ist jetzt seit 13. d. M. aus Karlsbad abgängig: nachdem es Bekannten gegenüber geäußert hatte, es sei unschuldig ent­lassen worden und daß es, wenn man es nicht wieder als Brunnenmädchen anstelle» sollte, irgendwohin" gehen würde, wo man es nicht mehr finden werde. Die nach dem Verbleib des jungen Mädchens angestellten Nachforschungen sind bisher ergebnislos geblieben. Lebende Fackel. In B o k a u bei Auffig er­eignete sich Mittwoch vormittags ein aufregender Vorgang. Als eine Frau Kostrba morgens Feuer machen wollte und das Brennmaterial nicht gleich brannte, goß sie Spiritus in die Flammen. Sofort erfolgte eine Explosion, die Kleider der Frau fingen Feuer und im Nu war sie in eine lebende Fackel verwandelt. Der zu Hilfe eilende Ehe­mann zog sich bei den Löscharbeiten Brandwun­den zu. Die unvorsichtige Frau wurde mit lebens­gefährlichen Brandwunden dem Auffiger Be­zirkskrankenhaus zugeführt. IVIotorfahrer samt Begleiterin tödlich verunglückt . Pardubitz . Mittwoch abends kam es auf der Kreuzung der Bahnstrecke Pardubitz^Reichcnberg mit der Straße PardubitzBohdaneö in der Gemeinde Doubravice zu einem Unglück. Um 21 Uhr passierte ein Motorradfahrer mit seiner aus dem Tandem sitzenden Begleiterin die Schranken, die nach der Aussage des Weichenwärters her­abgelassen wären, als gerade von Pardubitz eine Lokomotive heransauste, von der er erfaßt wurde. Der Motorfahrer und seine Begleiterin wurden auf der Stelle getötet. Es handelt sich um den 26jährigen Gewerkschastssekretär in Caslav Josef P e r u n ä c. Der Name der etwa 25jähri- gen Frau ist noch nicht ermittelt worden. Chicago . Der ehemalige Präsident Hoover erklärte offiziell, daß er bei den Präsidentschafts­wahlen keine republikanische Kandidatur annch» men werde. Barcelona . Im Hotelbetrieb wurde in Barce­ lona der Streik verkündet, der sich auch auf das Personal der Restaurationen und Kaffeehäuser ausdehnte. Addis Abeba . Italienische EskadreS setzen ihre Erkundungsflüge über dem südwestlichen Teil Abessiniens bis zur Reichsgrenze fort.