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Freitag, 29. Mai 1936

Nr. 126

Streiks In Frankreich und Spanien Paris . Der Streik der Arbeiter, nament­lich in den Flugzeugfabriken und in der Metall­industrie in der Pariser Umgebung und anderen Orten dauert an und nimmt an Uinfang zu. Donnerstag früh schlossen sich den Streikenden die Arbeiter der Flugzeugfabriken in Duc und, Taussus le Noble an. Auch in der Renault -Auto­mobilfabrik ist eine starke Gärung zu bemerken. Die Arbeiter verlassen auch nachts die Fabrik­anlagen nicht. Auf den Fabriken wehen rote Fah­nen. In einigen Fällen wurde zum Teil der Lohnforderungen der Arbeiter stattgegeben, doch traten die Arbeiter ihre Arbeit nicht an und er­klärten, sie beständen darauf, daß auch den übri­gen streikenden Arbeitern entgegengekommen werde. Alle Pariser Blätter beschäftigen sich mit dem Streik in den Pariser Vorstädten und stim­men in der Ansicht überein, daß es sich hier um eine ganz neue Art eines Streiks handle. Es ist dies einStreik an Ort und Stelle". Alle Blätter anerkennen, daß der Streik in vollster Ruhe ver­läuft und daß keine Agitation betrieben wird. Die Linksblätter stellen den Streik al^ eine rein ständische Bewegung dar. Die Rechtspresse bezeich­net diese Ausstände als eine gefährlich wachsende Anarchie, vergleicht die Lage mit den Verhält­nissen in Spanien und spricht die Befürchtung aus, daß dies erst der Anfang wäre. Die Links- presse betont die Diszipliniertheit der Streik­bewegung und meint, es handle sich durchaus um die Erledigung berechtigter Lohnforderungen. Der Metallarieiterstreik in Paris und Um­gebung hat bedeutend an Ausdehnung zugenom- mrn. In fast allen Fabriken der Btetallindustrie haben sich die Arbeiter Donnerstag abends ge­weigert, die Fabriken zu verlassen, und haben sich in den Fabriken ein geschlossen, so insbesondere alle 30.000 Arbeiter der Automobil- fabrik Renault . Die Gesamtzahl der streikenden Arbeiter, welche in zwöls Fabriken verblieben und die Fabriken besetzten, beträgt etwa 45.000. Madrid . Der seit einigen Tagen in Madrid bereits andauernde Streik in den Eisfabriken wirkt sich jetzt in der öffentlichen Nahrungs­mittelversorgung fühlbar aus. In der Zentral­markthalle lagern 125 Tonnen Fische, die infolge des Fehlens von Eis verderben.

Hilfe den Emigranten! Appell ans Gewissen der Kulturwelt Am 2. Juli d. I. tritt in Genf die Staaten­konferenz zur Regelung der deutschen Emigrau» tenfrage zusammen und kurz vorher, am 28. Juni zu Paris eine Tagung der Hilfsorganisationen der Einwanderungsländer. Eine ausführliche Denkschrift mit wohlbegründrten Forderungen für die Sicherung der rechtlichen und materiellen Lebensmöglichkeiten dieser ins Ausland entkom­menen Opfer des Hitlerterrors ist dem Hohen Völkerbundskommissar Sir Neill Malcolm kürz­lich, bei seinem eintägigen Prager Aufenthalt voinComite national pour les emigrants dAllemaque überreicht worden. In einer Konferenz mit Vertretern der im Comite national" zusammengefaßten Hilfsstel­len der Emigranten selbst und der Presse wurden diese Forderungen durch zahlreiche Beispiele aus der traurigen Unsicherheit des Flüchrlingslebens unterstrichen. In der Debatte verwies im Namen der Deutschen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der CSR Klubsekretär Genosse Dr. Wiener auf die vielfache Tätigkeit unserer Partei für die Emigranten und sagte zu, daß diese Solidarität auch in Zukunft nicht erlahmen werde. Aus der Versammlung wurde noch besonders das uner­müdliche Eintreten des Genoffen S. Taub und anderer für die Emigranten yiit Dank hervor­gehoben. . Daneben mußte freilich auch die geringe Einsicht mancher unteren Verwaltungsbehörden erwähnt werden. So schreibt das mährische Lan­desamt einfach allen Emigranten, auch den völ­lig mittellosen, die Zahlung einer Gebühr für die Äufenthaltsbewilligung vor, mindestens 10 XL pro Person oder 20 XL pro Familie, die dann die Hilfsstelle bezahlen muß. Obgleich die Gesamtzahl der unterstützten Flüchtlinge aus Deutschland in unserer ganzen Republik nur 913 beträgt, zu denen höchstens noch 300 aus eigenen Mitteln lebende kommt, gibt es noch Verwaltungsbeamte, die ernstlich glauben, es seien Zehntausende Emi­granten hier, weshalb sie Aufenthaltsbewilligun­gen für weitere verweigern möchten! Mit Recht wurde verlangt, daß die nötige Belehrung vom Ministerium erfolge, das doch das Asylrecht nicht bloß auf dem Papier anerkenne. "Die Versammlung schloß mit der Annahme einer Resolution, in der es heißt: Die in Deutschland herrschenden Umstände zwingen immer wieder Menschen wegen ihrer Ge­sinnung oder Abstammung zu flüchten, weil ihr Leben oder ihre Freiheit bedroht sind. Aufgabe wahrhaft demokratischer Staaten ist es, diesen Menschen im vollen Umfange Asyl zu geben und nicht von ihnen Respektierung der Me­thoden zu verlangen, die dem demokratischen und humanen ordre publique des eigenen Landes widersprechen würden. Aufgabe der am 2. Juli stattfindenden Regierungskonferenz in Genf ist es, diese grundsätzliche Aufiaffung zu internafional zu verankerndem Gesetzesgut zu machen.

Unwetter Uber Schluckens»

Am Mittwoch ging über Schluckenau und Umgebung eine ganze Gewitterserie nieder. , Bon zwei Uhr nachmittags bis nach Mitternacht gab es fünf Gewitter, die unermeßlichen Schaden anrichteten. Die Waffermaffen rissen alles mit, j was sich ihnen in den Weg stellte. Zäune wurden 1 umgelegt, von den Ufermaurrn wurden an mrhre- 1 re» Stellen ganze Stücke herausgrrissen. Am schrecklichsten tobten die Elemente in Riederkai- \ serswalde, in den niederen Stadtteilen von ! Schluckenau und in Rosenhain. Eine große Zahl ! Häuser mußten geräumt werden, weil das Wasser ! hereindrang. Die Straßen, die in Kaiserswalde ! und Schluckenau am Bach liegen, sind stellenweise | fast unpassierbar. Sie wurden bis auf den Unter- ; gründ abgeschwemmt. In der Schluckenauer Bahn- i Hofstraße riß das Wasser aus dem Gehsteig die j Asphaltplatten heraus und trug sie weg. I« dut- izendrn Kellern steht das Wasser. Dazu kommt, daß das Wetter mit einem Schloßenregen verbunden war, der alles, was das Wasser nicht vernichten konnte, zerschlug. Die Ernte auf den Feldern, das Obst, alles wurde von den Schloßen zerschlagen. I Wenn man Donnerstag früh durch Niedrrkaisers-

A-esimägkelkn. Unerbittliche Justiz Im Gefängnis zu St. Ouentin in Kalifor­ nien ist soeben ein Mann hingerichtet worden, für den sogar ein König umsonst um Gnade gebeten hatte. Der Hingerichtete war ein Schotte, Alexan­der Mackay, und der König sein Staatsoberhaupt, Edward VIII , Mackay hatte eine gute Erziehung in engli­schen, schottischen und kanadischen Schulen genos­sen. Er lebte'mit seiner Mutter fünf Jahre in Kanada und ging dann, 1926, nach den Bereinig­ten Staaten, um sein Glück zu suchen. Er hat sein Iknglück gefimden. In NSA kam er auf die schiefe Ebene und wurde 1934 wegen Raubes verurteilt. Im Dezember 1934 machte er mit drei anderen Sträflingen einen Fluchtversuch. Das Gefängnis von St. Ouentin war über­füllt; es war für 3300 Gefangene bestimmt und mit 6000 belegt; Unzuträglichkeiten entstanden; es war zu Meutereien gekommen. Die Gefängnis­leitung wußte sich nicht anders zu helfen, als in­dem sie möglichst viele Gefangene vor Ablauf ihrer Strafe entließ. Unter diesen Gefangenen befand sich auch ein notorischer Schwerverbrecher, Clyde Stevens, der sofort nach seiner Entlassung seinen Beruf wieder aufnahm und in kurzer Zeit vier Banken beraubte- Als der-Gnadenausfchuß des Gefängnisses gerade den betrüblichen Fall Ste­vens besprach» traten vier Sträflinge ins Zimmer, zwangen die Ausschußmitglicder, mit ihnen die Kleidung zu wechseln und schlugen den Gefäng­nisdirektor bewußtlos. Dann bemächtigten sie sich des Autos des Direktors und entflohen, wobei sie die Mitglieder des Gnadenaußschuffes als Geiseln mitnahmen. Sie wurden sofort verfolgt. Um die Polizei aufzuhalten, stießen sie den Sekretär des Ausschusses aus dem Pagen. Die Mißhandlung des Direktors und des Sekretärs waren die ein­zigen Mißhandlungen, die vcrsibt wurden. Del Obmann des Ausschusses wurde, unabsichtlich, leicht verletzt. Die Fliehenden wurden eingeholt; einer, Ru­dolph Straight, wurde angeschossen und starb am nächsten Tag im Gefängnisspital. In der Ver­handlung stellte sich heraus, daß Clyde Stevens Waffen ins Gefängnis geschmuggelt hatte, mit denen die vier Häftlinge dann die Ausschußmit­glieder bedrohten. Von den drei Ueberlebenden wurde einer zu lebenslänglichem Zuchthaus, die beiden anderen, Kristy und Mackay, zum Tode ver- urteilt. Anklage: Meuterei und Kidnaping. Mal­ka» hat sich wahrscheinlich nicht einmal an der Mißhandlung des Gefängnisdirektors beteiligt. Es wurden Gnadengesuche eingereicht; fünf der an der Verurteilung beteiligten Geschworenen schlossen sich diesen Bitten an; Mackay schrieb an Edward VIII. , mit der Bitte, sich seiner anzuneh­men, und der britische Gesandte bat auf dem Weg über Cordell Hüll, den amerikanischen Außenmi­nister, um Begnadigung. Das britische Gesuch unterstrich vor allem, daß die Todesstrafe dem Verbrechen nicht angepaßt sei, da nicht nur kein Mord vorgekommen, sondern auch das Kidnaping nicht zN^ecks Erlangung von Lösegeld ausgeführt worden iei. Das Lindpcrgh-Gesctz, meinte die bri­tische Regierung/ sei daher nicht anwendbar. IMackay(und Kristy), der unsprüuglich am 28. Feber gehenkt werden sollte, erhielt zweimal Auf­schub; aber schließlich beharrte der Oberste Ge­richtshof der Vereinigten Staaten auf der Aus­führung der Strafe. Sie wurde am 22. Mai vollstreckt. Die Verurteilten hatten das Recht, fünf Zeugen einzuladen. Mackay lud den Obmann des Begnadigungsausschuffes, Frank Sykes, ein. Er schrieb ihm:Es wird für Sie herrlich sein, das Sterben der Männer mitanzusehen, vor denen Sie um ihr Leben bettellen. Ohne Zweifel wird es Ihnen Vergnügen machen, zu sehen, wie Männer ! durch die Galgen-Klappe fallen, die, wenn sie Sie jauch rauh behandelten, das doch mit Höflichkeit taten und Ihnen zu verstehen gaben, daß sie lieber die Gefangennahme und eventuelle gerichtliche ! Verfolgung erdulden würden, als Sie und Ihre I Kollegen töten."

waldr ging, glaubte man sich in eine Winterland­schaft versetzt. Stellenweise lagen noch Schloßen­haufen bis zu einem viertel Meter Höhe. Bon den höher gelegenen Feldern wurde die Erde und auch dir frischgestrckten Kartoffeln weggeschwemmt. Der Schaden, den die Gemeinden an den Straßen und ! Kommunikationen und vor allem aber private Be­sitzer erlitten haben, ist vorläufig nicht abzuschät­zen. Dazu kommt, daß die Gemeinden Kaisers­walde und Schluckenau kein Geld haben, um die Schäden wieder gutzumachen. «Große Berheerungrn richtete das Unwetter auch in Rixdorf und Umgebung an. Der Hagel- schlag wütete über eine Stunde lang. Zeitweise sielen taubeneigroße Schloßen, welche die Stra­ßen dicht bedeckten. In der Hauptstraße kam es zu einer Ueterschwemmung, die in den Abendstun­den besonders in Niedernixdorf bedrohlichen Cha­rakter annahm. Die Wassermassen drangen i» viele Keller und Häuser ein. Der Hagel lag stel­lenweise zehn Zentimeter hoch. Die Ernte wurde vollkommen vernichtet. Der Schaden, der ange­richtet wurde, ist unübersehbar.

Ob Obmann Sykes sich die Hinrichtung an­gesehen hat, wird nicht gemeldet. Wahrscheinlich nicht. Auch Lindbergh hat Hauptmanns Tod nicht aus der Nähe genossen. M. B.

Das Arrotaxi ist da. Die Einführung des ersten tschechoslowakischen Aerotaxis in der Repu­ blik blieb der Stadt Zlin Vorbehalten. Die Bala- Werke haben das in ihren Werkstätten erzeugte Volksslugzeuz, eine Type, die bisher nur für Sportzwecke benützt wurde, ihrem regulären Flug­park als Aero-Taxi einverleibt. Die Taxe be­trägt 1 XL pro Flugkilometer. Der erste Flug erfolgte nach Brünn . Ozeanflieger alS Spirituosenschmuggler. Die polnischen Flieger Josef und Benjamin AdamoviL wurden in New Aork zu je 15 Monaten Kerkers verurteilt. Die gleiche Strafe wurde auch über den Bruder der beiden, Bra­nislav, verhängt. Die Flieger, welche in Europa nach dem glücklichen Ueberfliegen des Atlantischen Ozeans im Jahre 1934 gefeiert wurden, befaßten sich mit dem Schleichtransport von Spirituosen, welchen die Föderialpolizei bei der Durchsuchung ihrer Sodawafferfabrik in Brooklyn feststellte. Sie waren angeklagt, daß über ihre Anregung eine geheime Fabrik für Spirituosen errichtet wurde. Streik in Warschau . In Warschau streiken seit Mittwoch die Zeitungsverkäufer, die in einer Sonderabteilung des sozialistischen Transport- afibeiterverbandeS zusammengeschlossen sind. Oie Streikenden versuchten Streiwrecher an der Auf­nahme der Arbeit zu hindern, u. a. versuchten sie auch die Reifen eines Transportautos zu zer­schneiden. 16 Streikende wurden verhaftet. Ein alter Feinschmecker. Ein Bauer aus dem Dorfe Agrica in Bosnien , der dieser Tage seinen 100. Gckurtstag gefeiert hatte, hat sich gestern mit dem schönsten Mädchen seiner Gegend ver­heiratet, das erst kürzlich das 17. Lebensjahr er­reicht hat. Der abessinische Kaiser, der sich an Bord des britischen KreuzersKapstadt " im Mittel­ meer befindet, wird am 29. Mai in Gibraltar erwartet. In Gibraltar wird er sich ca. zwei Tage aufhalten und wird sich dann auf den DampferOxford " begeben, mit welchem er nach England seine Reise fortsetzt. Ouern Mary" auf Fahrt. Eine Nachricht von Bord derQueen Mary" von Donnerstag früh besagt, daß die Fahrt bei kühlem Wetter und umzogenen Himmel gut fortschrejtet. Die Sicht ist gut. Im Hafen von Cherbourg versammelten sich Donnerstag nachts große Mengen von See­leuten und Zuschauern, um das passierende Schiff zu begrüßen. Mordversuch durch Klapperschlangen.(MTP.) In. Los Angeles ist ein gewisser Robert James wegen Ermordung seiner Frau, die er ertränkt hat, verhaftet worden. Die nähere Untersuchung des Falles hat ergeben, daß bevor er sie ins Wasser stieß, er einen Versuch unternommen hat, der grauenhafter überhaupt nicht vorstellbar ist. Man fand nämlich in seiner Wohnung eine Kiste mit Klapperschlangen. Es meldete sich ein Zeuge namens Eugene Williams, der der Nachbar von Robert James war und der in aller Harmlosigkeit berichtete, daß er die Klapperschlangen auf Veranlassung von James von einer Schlangen­farm in Pasadena geholt habe. James gab kaltblüfig an, daß er schon immer seine Frau habe loswerden wollen. Er hat sie gefesselt auf einen Stuhl gesetzt, ihr Schuhe und Strümpfe ausgezogen und die nackten Füße in die Kiste mit den Klapperschlangen gestellt. Merkwürdigerweise biß nur eine der Schlangen zu; das Gift genügte aber offenbar nicht, denn di« Frau wurde nicht einmal ohnmächtig. Pasadena habe ihm offenbar alte Schlangen oder solche ohne Giftzähne geliefert. Dies alles erzählte James mit einem Zynismus, der an seiner Zurechnungsfähigkeit zwei­feln läßt. Uebrigens handelt es sich bei der Ermor­deten um die fünfte Frau von James, der überhaupt viele Frauenbekanntschaften hatte, die er als Fri­seur leicht machen konnte. Die Polizei von Los Angeles verfolgt zur Zeit die verschiedenen Beziehun­gen, die James hatte, um festzustellen, ob es sich nicht um einen gefährlichen Sadisten handelt. Es bleibt kühl! Die Hauptgrenze zwischen der nordwestlichen polaren Luftströmung und dem war­men Osten des Festlandes lagerte Donnerstag nach-

Hilfsmaßnahmen für Neu-Paka Rru-Paka. In den durch den katastrophalen Wolkenbruch heimgesuchten Gemeinden wurden so­fort Hilfskommissionen sowie Bezirkskommissionen ins Leben gerufen, die mit größter Beschleunigung an den Elaboraten für das Innenministerium und den Landeskulturrat arbeiten,.damit den Betrof- fenen in der nächsten Zeit Unterstützung zuteil werden könne. Die Ortskommission Neu-Paka schätzt den am Haus- und Warenbesitz in Neu-, Paka allein verursachten Schaden auf 3,843.000 XL. Das Innenministerium bewilligte den im Be­zirk von Neu-Paka Betroffenen eine sofortige be­trächtliche Aushilfe. Im Bezirke Jikin wurden die Ge­meinden Ulibice, Kasakovä Lhota und Lujany in bedeutendem Maße heimgesucht. 30 Wohngebäude wurden hiebei erheblich beschädigt und fünf Häuser mußten eingeriffen werden. Auch die Landstraßen und Brücken wurden bedeutend beschädigt, eine Brücke mußte abgetragen werden. In LuHany er­trank, wie bereits bekanntgegeben wurde, die 38 Jahre alte Gattin des Bauern N o v o s v i t f f Anna. Im Jikiner Bezirk werden die an den Im­mobilien verursachten Schäden auf 120.000 XL geschätzt, die Schäden an den landwirtschaftlichen Kulturen, insbesondere am Getreide und an den Baumbeständen, werden mit bis Millionen XL angegeben. Im Bezirk Neu-Bydjov setzte der Ja« Vorka-Bach in seinem nichtregulierten Unterlaufe die Ortschaften Smidar, Cervenves, Sktivany, Loucnä Hora, Smrkovice, Nevratice, Chomusice, Obora und Ohnistany unter Wasser. Diese Ge­meinden ersuchten telegraphisch das Prager Lan­desamt um eine kommissionelle Feststellung der an­gerichteten Schäden.

mittags in einer Zone von Finnland entlang der Ost­ see über Polen , Mähren und den Alpen zum Liguri­schen Meer. Die Temperaturunterschiede an beiden Testen dieser Grenze sind bedeutend. In Deutsch­ land wurden um 14 Uhr nunmehr 10 bis 13 Grad Celsius gemessen, dagegen erreichten die Tempera­turen in Mütelrußland 25 Grad Celsius. In den nächsten Tagen werden voraussichtlich unsere Län­der im Bereiche der kühlen Luft bleiben. Deshalb wird bei uns veränderliches und kühles Wetter mit zeitweisen Schauern noch Vorhalten. Wahr­scheinliches Wetter F ceitag: In den böh­mischen Ländern: Veränderlich, stellenweise Schauer oder Gewitter, Päßig kühl. Zeitweise auffrischender Nordwestwind.

Vom Rundfunk gtaMaiiiwwtu aus tfen Programu«ai Samstag: Prag , Sender L: 10.05: Deutsche Presse, 12.10: Sarka, von Smetana , symphon. Gedicht, 15: Nach­mittagskonzert, 16.45: für die Jugend, 17.55: Deutsche Sendung: Aus Karlsbad : ZumTagderFreiheit" derNeu- dekerArbeit erschaft, 18.45: Deutsche Presse. 19.30: Uebertragung aus dem National­theater: Verkaufte Braut von Smetana , 22.25: Tanzmusik. Sender S.: 7.30: Populäres Konzert. 14.10: Deutsche Sendung: Der 20jährige Lfizt als Lehrer, 14.40: Kulturrelief: 14.50: Deutsche Presse, 18: Argentinische Munk. Brünn : 11: Salon­quartett, 17.40: Deutsche Sendung: Opernarien. Preßburg : 22.40: Buntes Konzert. Kascha»: 17.25: Leichte Musik. Mähr.-Ostrau: 12.35: Mittagskonzert, 17.30: Tanzmusik, 18: AuS Kom­positionen des 13jährigen Hurnik.

Eingesendet. Ermüdung! Die Heufigen Verhältnisse verlan­gen ein ungewöhnlich entkräftigendes Arbeiten, um einen Erfolg in seinem Berufe zu erzielen. Die Arbeit am Lande ist anstrengend und hart und die Arbeit in der Stadt erschöpft die Nerven und ent­kräftet seelisch. Und doch haben wir so viele Vorsätze und Wünsche, die wir gern erfüllen möchten. Wir haben unsere Ziel«, di« zu erreichen einen frffchen Geist und gesunden Körper erfordern. Wir müssen uns deshalb verschiedenarfig sorgen, wie wir uns nach beendigter Arbeit am besten erfrischen könnten, denn wer sich stets v müdem Zustande befindet, hat gar nichts vom Leben und kann demgemäß keinen Erfolg erringen. Wenn wir nach der Arbeit nach Hause kommen, sollten wir uns eine Massage mit dem guten Alpa-Franzbranntwein gönnen. Den­jenigen, die Kopfarbeit zu leisten haben, wird eS hauptsächlich empfohlen, die Nerven durch Bestreichen der Schläfen und Stirne zu beruhigen, womöglich auch Alpa in die ganze Haut zu verreiben, denn dadurch werden die Nerven erfrischt und der Blut­kreislauf belebt, so daß wir uns nachher frisch füh­len. Nach körperlicher Arbeit empfiehlt sich ein« Massage der ermüdeten Muskeln mit Alpa. Die Massage wird stets in-der Richtung zum Herzen durchgeführt. Massagen mit Alpa wirken sehr rasch. Das. Blut im ermüdeten Muskel kreist schnell> schwemmt di« angesammelten Gifte, die in uns das Müdigkestsgefühl.wachrufen, weg. Die Ermüdung entsteht den wissenschaftlichen Forschungen nach da­durch, daß sich im arbeitenden Muskel Stoffe an­sammeln, sogenannte Ermüdungskörperchen, welche eigentlich Reste der komplizierten Verbrennungs­prozesses sind, zu dem es im menschlichen Muskel durch Ermüdung kommt. Solange wir arbeiten, hat das Blut sozusagen keine Zeit, diese Stoffe zu ent­fernen und sie durch andere gesunde zn ersetzen und erst beim Ausruhen kommt«S dazu. Wenn wir die Massage mit Alpa-Franzbranntwein durchführen, können wir von unserem Körper rascher und gründ­licher die Spuren der Ermüdung entfernen und uns, man könnte sagen, gleich erfrischen.