Rr. 130DonnerStag, 4. Juni 1936Teile 3fudctendeutscfie r Zeitspiele tRüstet in allen Bezirken und inallen Orten für denGenosseFerry Schimmelder Organisator desReichsjugendtages'bet gewesen sind. Denen aber wollen w i rdas Urteil über den Verlauf des Reichsjugenb«tage» überlassen, das gleichzeitig das Urteil überdie albernen Mätzchen der„Roten Fahne" enthält. rBemühungenum ein gutes ZeugnisWer die„Rote Fahne" las, die den Berichtüber den Verlauf des Bodenbacher Reichsjugend«tages enthielt— es war die Mittwoch-Nummer— wird nicht wenig gestaunt und schließlich herzlich gelacht haben. Denn dieser Bericht läßt jadie große Demonstration in Tetschen als eine vonden Kommunisten geführte Veranstaltung erscheinen, die gegen die sozialdemokratische Parteiführung gerichtet war. Und da unsere Leser zumgroßen Teil dabei gewesen sind, dürfen wir unswohl ersparen, die kommunistische Darstellungwas dort geleistet wird, macht jeder unserer Geschäftsführer besser und vor allem billiger. UndweiterS verlangen Wit eine genaue undgewissenhafte Abrechnung überdie Verwendung unserer Gelder. Das isteine Anstandsforderung, die überall von selbst eingehalten wird, ohne Aufforderung.Darüber hilft auch kein Tamtam hinweg,wie es so gern veransmltet wird, Wenns irgendwostinkt.Es stinkt nicht„irgendwo", sondern aller-r t e n in der SdP I Auch in ihrem KreisoBöhm.-Leipa. Dort fand am vergangenen Freitag eine Kreistagung statt, die nur einberufen war, damit Herrn Henlein gegen Kasperdas Vertrauen votiert werde. Aber dem Vorsitzenden gelang es nicht einmal, eine Abstimmungüber die Bertrauenskundgebung für den„Führer"zuwege zu bringen, so daß die Tagung ergebnislos auseinanderlief lWir wollen mit der Wiedergabe solcherEinzelheiten aus dem Durcheinander in der SdPkeineswegs die Illusion erwecken, als ob jetzt schonder Zusammenbruch dieser Partei bevorstünde;uns handelt es sich in der Hauptsache jetzt nur darum, aufzuzeigen, wie vorbildlich diese Partei dasSudetendeutschtum aus Not und Elend zumLichte führt. Darüber hinaus aber gibt es wohlkeinen Zweifel daran, daß die Zahl derer, überdie nun allmählich die Ernüchterung kommt, täglich wächst!ernstzunehmen. Nicht weniger als 5000 Kommunisten hat der Berichterstatter der„Roten Fahne""gesehen, dafür aber nur 3000 sozialistische Jugendliche. Es berichtet halt jeder, wie er kann.Der eine kann es sich leisten, die Wahrheit zuschreiben, der nach einem guten Zeugnis gewisserGeld- und Auftraggeber strebt, muß sich einen„Erfolg" in die Tasche lügen, von dem in Bodenbach selbst die eifrigsten und ergebensten Leserder„Roten Fahne" nicht das geringste bemerkten.Hingegen können w i r darauf Hinweisen, daß dieArt, wie die kommunistische Parteileitung die„Teilnahme" der KP§ an dem Reichsjugendtagorganisierte, selbst bei den kommunistischen Por tionen in Wallern an Minister Necas und Genossen Jaksch eine herzliche Begrüßungsanspracherichtete, die in der Versicherung ausklang, daßdie roten Vorposten im Böhmerwaldgrenzlandden demokratischen Staat, wenn es sein muß, auchmit der Waffe in der Hand gegen den Faschismuszu verteidigen. Damit waren die Verhandlungendes ersten Tages abgeschlossen.*Am Abend fanden sich die Delegierten mitder Wallerner Bevölkerung zu einem Begrü-tzungsabend im Volkshause zusammen, dem auchdie Genossen NeLas und Jaksch kurze Zeit beiwohnten. Dieser Abend zeigte den auswärtigenDelegierten, was die Wallerner Genossen auf demGebiete der Geselligkeit und der Unterhaltung leisten können.*Am Pfingstsonntag früh wurden die Verhandlungen des VerbandstageS fortgesetzt. In derDiskussion sprachen die Genossen M i ch a l, dersich ausführlich mit dem Versicherungswesen befaßte, weiters S ch i f f n e r AlgerSdorf, Hilpert- Tuchorschitz, Böhm- Wallern, Streitenberger- Schlaggenwald, Forsch«Reindlitz, Schwarz- Seitendorf, H a l a-Kosolup, Wank- Sedlnitz, Mayer- Maier-bach, Leiter- Mährisch-Schönberg. Alle Redner befaßten sich vornehmlich mit den aktuellenwirtschaftlichen und politischen Problemen. Dannwurden einstimmig sämtliche Resolutionsanträgemit den Forderungen zu den wichtigsten Existenzfragen der Kleinbauern und Häusler vom Verbandstag« angenommen und dem Verbandsvorstande, der Geschäfts- und Kaffaführung die Entlastung erteilt.Um 11 Uhr vormittags wurde die öffentlichzugänglicheLandvolkskundgebungeröffnet, zu der sich dann neben einigen Henlein-leuten auch kommunistische Parteianhänger eingefunden haben,(für welch letztere Krehan sprach).Für den Parteivorstand und den Klub der Abgeordneten und Senatoren, überbrachte GenosseMüller- Aussig, die herzlichsten Grüße. Erwürdigte die große Bedeutung der freien Landvolkbewegung. Die sozialdemokratische Partei istsich dessen bewußt, daß der freie Berufsverbandder Kleinbauern und Häusler eine Lebensnotwendigkeit für diesen Stand bedeute, daher werdedie Partei ihm jederzeit die größte Unterstützungangedeihen lassen.Dann sprach als erster Referent GenosseSchweich har t-Bodenbach, der sich in seineminteressanten geschichtlichen Rückblick mit der Entwicklung des Kampfes um Grund und Boden seitdem Altertum bis in unserer Zeit befaßte. Alszweiter Redner befaßte sich Genosse Schmidt-. Prag, mit den Forderungen des Kleinbauernver-bandes.zu den landwirtschaftlichen Maßnahmenund umriß die Aufgaben unserer Bewegung imKampfe gegen den sudetendeutschen Faschismusam Lande. Beiden Rednern wurde von dem übervollen Saal reichlicher Beifall gespendet.Am Nachmittag ging der Verbandstag in dieBeratung der Anträge ein, die sich durchwegs aufwichtige wirtschaftliche und politische Fragen bezogen. So wurde ein Antrag angenommen, der einedreifache Staffelung der Ge-treidepreis« verlangt. Weitere Anträgefordern die beschleunigte Errichtung von Land-wirtschastskammern, eine neuerliche Bodenreform,Regelung der Arbeitslosenunterstützung für dieKleinbauern und Häusler, Berücksichtigung kleinbäuerlicher Kandidaten bei den nächsten Wahlen,eine Beratung mit der Partei über Existenzfragen, des Mittelstandes, Forderung der Kultivierungsaktion im Böhmerwald, restlose Umwandlung desGemeindegutes in Gemeindestammvermögen u. ä.Zu den Nachmittagsverhandlungen traf auchder Vertreter des Verbandes der deutschen Kleingewerbetreibenden und Kaufleute ein, der dieGrüße seiner Organisation überbrachte. Für dieMandatsprüfungs- und Wahlvorschlagskommission erstattete Genosse Prosch den Bericht. An demVerbandstag haben 104 ordentliche Delegierteund 145 Gastdelegierte teilgenommen. Außerdemwaren an 300 Gäste anwesend. Die Neuwahlenbrachten folgendes Ergebnis:Zum Ehrenobmann des Verbandes wurdeeinstimmig und unter Beifall des gesamten Ver-bgndstages Genosse Dominik L e i b l- Hradzen,gewählt.In den Vorstand wurden gewählt: Verbands«obmann: Josef Zenker(Zebus), 1. Stellvertreter:Georg Rupprecht(Lindenhau), 2, Stellvertreter:Josef Michel(Barzdorf), 3. Stellvertreter: JosefSchweich bart(Bodenbach).Weitere Vorstandsmitglieder: Franz Perthen(Biela), Josef Strenzl(Zwingau), Franz Mrasek<Tuchorschitz), Emil Wank(Sedlnitz), JohannMayer lMaierbach) Josef Streitenberger(Schlaggenwald), Ernst Ruhs(Diefenbach), Wenzel Janka(Hradzen), als beratendes Mitglied: Landesvertreter Franz Hala(Kosolup).Damit hätten die Beratungen des Verbandstages ihren Abschluß gefunden. Genosse Zenker,sprach in seinem Schlußwort den Wallerner Genossen im Namen des Verbandstages den Dankfür ihre Mitarbeit aus, die einen gut Teil zumGelingen des prächtigen Verlaufes der Tagungbeigetraen haben. Seine Ansprache klang in einemfeurigen Appell an die Mitglieder aus, die Richtlinien, die der Verbandstag für die Arbeit unsererBewegung am Lande vorgezeichnet hat, im weiteren Kampfe unserer Bewegung einzuhalten,damit wir am nächsten Verbandstag wieder einenAufstieg der Bewegung verzeichnen können.Auch Dr. Lehmann geflüchtet!Reichenberg.(Tsch. P. B.) Der imPatscheider-Prozeß verurteilte Prof. Dr. EmilLehmann aus Reichenberg ist nach Deutschlandgeflüchtet. Dr. Lehmann hatte am 18. Mai Reichenberg verlassen und seinen Angehörigen gegenüber«ine Reis« zu seiner in Teplitz lebendenMutter vorgetäuscht. Am 2. Juni hat er an seinen Verteidiger im Patscheider-Prozeß, den Reichenberger Rechtsanwalt Dr. Eppinger» ausDresden ein Schreiben gerichtet, in welchem er ihmmitteilt, daß er sich entschlossen habe, die Grenzezu überschreiten und nicht mehr in die Tschechoslowakei zurückzukehren» es sei denn» daß seineRehabilitierung in dem Prozeß erfolgen würde.Den Brief hat Dr. Lehmann im DresdenerPädagogischen Institut geschrieben. Er ersuchtseinen Verteidiger» das Gericht und seine Angehörigen von seiner Flucht zu verständigen.Dr. Lehmann war nach seiner Verurteilungim Patscheider-Prozetz gegen«ine Kaution von15.000 XL auf freien Fuß gesetzt worden. DieseKaution war auf seinem Haus in Reichenberghypothekarisch sichergestellt worden. Sein Verteidiger hatte dieser Tage einen gerichtlichen Bescheid erhalten» wonach die Kaution auf 50.000XL erhöht wird und in Bargeld zu erlegen ist, dabei Dr. Lehmann Fluchtgcfahr bestehe.T schechisch-deutscheDiskussion im RundfunkH« uteum 19.35 Uhr sendet der Prager Rundfunk eine aktuelle Diskussion, inder z u m e r st e n Male tschechisch unddeutsch debattiert werden wird. Diese Diskussionbildet gewissermaßen den Abschluß des Vortragszyklus im Rundfunk über gemeinsame Ziele der tschechoslowakischen Politik. DieDiskussion heute findet zwischen unserem Abgeordneten Genossen Jaksch, dem AbgeordnetenProf. Dr. K o z a k und dem Prof. Dr. K a p r a süber die Zusammenarbeit zwischenDeutschen und Tschechen statt.„Reinigung“ auch in der„Zelt“?Wie in Prager Journalistenkreisen Mittwoch verlautete, soll die Reinigungsaktion des KBauch in die R e d a k t i o« der„Zeit"übergreifen. Und zwar sollen zwei an hervorragender Stelle in dem Blatt tätige Schriftleiter bereits ihre Kündigung erhalten haben» während zwei anderen die Kündigung drohen soll. Die Entlassenen sind angeblich ein vonder„Bohemia" zu dem Henleinblatt hinübergewechselter politischer Redakteur und ein ehedemdeutschnationalrr Knlturpolitiker, der das Feuilleton der„Zeit" geleitet hat. Wenn sich dieseNachrichen bestätigen» so muß man wohl die Ursache auch dieser Kündigungen in der politischenKrise der SdP suchen, die von Tag zu Tag größeren Umfang anzunehmen scheint.Die skandinavischen Gäste In PragMittwoch abends fand im Gewerkschaftshausin Prag ein Freundschaftsäbend zu Ehxen derskandinavischen Jugendgenoffen statt, die im Anschluß an den Reichsjugendtag der Hauptstadteinen Besuch abgestattet hatten. An der Veranstaltung nahmen viele Hunderte tschechischer unddeutscher Jugendgenoffen teil. Obwohl die Feierimprovisiert war, verlief sie in überaus anregender und schöner Weise. Zwar verstanden die Ju«gendgenossen einander sehr wenig, wenn siesprachen, dafür aber verständigten sie sich raschdurch die Sprache der Herzen. Sie sangen gemeinsam Lieder, hörten kurze Ansprachen von Jugendführern an und schlossen die eindrucksvolle Ber«brüderungsfeier mit dem Gesang der Jnter-natwnale.Die Rebellion und damit auch die Hinauswürfe aus der Einheits- und Reinheitspartei des Herrn Henlein dauern an. InNordmähren befinden sich unter den ihrenFunkfionen Enthobenen der Bezirksarbeiterstandesvertreter Matis(Mähr.-Schönberg) und derOlmützer Bezirksleiter Jahn. Dieser erklärtdazu öffentlich in der Presse folgendes:In der Sudetendeutschen Partei habe der Bezirksarbeiterstandesvertreter Mafis in Mähr.-Schönberg dem Kreisleiter Skomorowskhgewisse Unzukömmlichkeiten vorgeworfen und sei von diesem deshalb abgesetzt und später aus der Partei ausgeschlossen worden. Da der Großteil der Arbeiterschaft und ihreVertreter sowie einige Bezirksleiter geschlossenfür MatiS eingetreten seien, sei es zu einerReihe weiterer Absetzungen gekommen, darunter auch der des Olmützer Bezirksleiters und des Olmützer BezirksarbeiterstandeS-vertreters. Hierauf hätten sämtliche Bezirksleitungsmitglieder vonOlmütz ihre Aemter niedergelegtund sämtliche Ortsleiter imOlmützer Bezirk hätten gegen diese Absetzungen bei derHauptleitung der SdP protestiert. Indieser Situation habe Skomorowskv eine Bezirksratssitzung einberufcn, zu der mich die zu-rückgetretenen Bezirksleitung-Mitglieder, nichtaber die abgesetzten Bezirksleiter und BezirkS-arbeiterstandeSvertreter eingeladen worden seien.Gleich zu Beginn dieser Sitzung hätten alle anwesenden Amtswalter einstimmig verlangt, baßihre beiden abgesetzten Kameraden herbeigerufenund die von ihnen gewählten Bezirksleiter denVorsitz übernehmen. Dies geschah gegen den Protest Skomorowflys. Infolge seines Widersprucheskam es zu einem Tumult. Die Handgreiflich,ketten gegen Skomorowskh seien erfolgt,weil er Polizei rufen wolllte. DieSchuld an all diesen Vorfällen trage dieHaupt'leitung der SdP, die trotz allenProtesten und Anklagen Skomorowskh bis zumletzten Augenblick habe stützen wollen. KreiSletterSkomorowskh hat einen Urlaub mitunbestimmtem Termin angetreten. Die offizielleBegründung besagt» er habe einen Nervenzusammenbruch erlitten.Wenn es nur die Nerven des Herrn Skomo-riowsky wären! Aber etwas mehr und,.noch ganzandere Dinge als dessen Nerven brechen in derSdP zusammen und damit zweifellos auch in unzähligen Anhängerköpfen.Ein SdP«Arbelterschrieb dieser Tage an die„Rumburger Zeitung"einen Brief, in dem er sich gegen den„Klüngel"in der SdP zu Wehr setzt, die„alles andere vertritt, nur keine Arbei-Tumult in einer SdP-BezirksratssitznngHandgreiflichkeiten gegen Kreislelter Skomorowskyteuren das gute Zeugnis aus Moskau, das sie aufSind Sie als Kamerad gewillt. Recht und! Grund ihrer Darstellung bekommen dürften»Anstand, aber auch Ritterlichkeit, in der Partei zu| wichtiger als baS, was die Leute^sagen,„die da«erhalten, oder soll wieder so ein famoser Drehgemacht werden wie im Fall Nentwich?Wenn die Hauptleitung der Partei und vorallem Herr Dr. Brand glaubt, daß dieArbeiterschaft, sich alles gefallen läßt undnur als Staffage dienen soll, so könnenwir ihm getrost zurüfen: unser Herrgott hat schonimmer dafür gesorgt, daß die Bäume nichtin den Himmel wachsen.Wir verlangen deshalb, daß erstens unserKamerad Kasper Wetter unsere Geschicke leitet,weiters, daß die f a m äs e Versorgun gs-st ä t t e,„Arbeitsamt" genannt, einmalgründlich aus geräumt wird. Dennteimttgliedern heftigen Unmut erregte, einenllnmut, der durch die Blamage, die die KP§ inBodenbach erlitt, noch gesteigert wurde. Unsdüntt, daß die Berichterstattung der„RotenFahne" nicht dazu beitragen wird, die Katzen-terinteness en". Und im Namen seiner jammer-Stimmung der Kommunisten zu ver-Kameraden richtet dieser Arbeiter öffentlich unter§ bessern! Wer schließlich ist den Herren Redak-anderem folgende Fragen an Herrn Henlein:SdP-Leute stehlen 26.600 Kronenund veranstalten mit Funktionären ein Saufgelage!In der vorigen Woche ist es derZnaimerPolizei gelungen, eine Diebsbande zu verhaften,die aus dem Taglöhner Franz Blasak» dem Tisch lergehilfen Karl Vlasak, dem SchmiedegehilfenEmil Grolig, dem Taglöhner Peter KopeLny undder Taglühnerin Franziska Salomoun bestand.Den fünf Verhafteten wird zur Last gelegt, daßsie dem 80jährigen Anton Koch in Pöltenberg beiZnaim zwei Sparkassenbücher mit einer Einlagevon 26.600 XL stahlen. Da sie in einem Kalen der des Koch auch das Losungswort fanden unddem Koch eine Erklärung ablisteten, so konntensie das Geld auch beheben. 15.000 XL wurdenauf den Namen Grolig bei der Kreditanstalt derDeutschen in Znaim eingelegt. 11.600 XL wur den von der Diebsbande inwenigenTagenverjubelt. Die Diebe lebten einige Tage inSaus und Braus. Sie fuhren im Auw herum wiegewisse„Führer", soffen wie Nazistudenten undfraßen wie Hochzeitsgäste. Da drei Mitgliederder Diebsbande auch MitgliederderHen-leinpartei find, gingen sie in das Se kretariat der ZnaiMer SdP und luden auchihre Parteifteunde und einige Frauen zu demSaufgelage ein. Und man höre:Der Henlein-Stadtrat Richard So« k o p, der...,,.Parteibeamte Leopold He« ritsch und das Sttrn, sich Partei der Reinheit und Ehre zuKreisleitungsmitglied Franz H a w a nahmen| nennen!Kindertag am 21. Junidie Einladung ihrer„arbeitslosen Kameraden"an. Sie fuhren mit dem Auto in die Ausflugsorte Trausnitz-Mühle und Frain und verzechten in einem zwei Tagedauernden Saufgelage 7000 XL!Natürlich fielen diese Riesenausgaben Arbeitsloser der Polizei auf und so wurden die fünf Diebeverhaftet. Mehr als merkwürdig ist, daß sich dieHerren Soukop, Heuritsch und Hawa nicht dafürinteressierten, woher ihre arbeitslosen KameradenVlasak und Grolig das viele Geld hergenommenhatten!Uebrigens wimmelt es in Znaim in der„Partei der Reinheit" von Vor be st rasten!Ein Mann mit 15 Vorstrafe«— darunterStrafen bis zu fünf Jahren!— durfte namensder Znaimer Arbeiter Konrad Henlein begrüßen und ihm eine Ehrenkunde überreichen!Die Henleinpartei soll sogar ernsthaft erwogenhaben, diesen Mann für den— Senatzu kandidieren! Tatsache ist, daß der lömal Vorbestraftezu den engsten Mitarbeitern des SdP-Haupt-funktionärs Dr. Theodor I i l l y gehörte. Unddiese Partei, die stadtbekannte Zuchthäusler be-denkenlos in ihre Reihen aufnahm, hatte dann die