wie sehr sich die Arbeiterklaffe durch die Zuchthausvorlage in ihren heiligsten Menschenrechten bedroht fühlt.
Die zweistündigen Ausführungen des Referenten, der zum lebhaften ab, Protest und zum Anschluß an die Organisationen schließlich auf forderte, wurden mit stürmischem Beifall aufgenommen. Die Resolution gelangte einstimmig zur Annahme. Mit einem begeisternden Hoch auf die Socialdemokratie erfolgte der Schluß der Versammlung.
In die Bockbranerei strömten die Massen schon lange vor der festgefeßten Eröffnung. Der große Doppelsaal was bald gänzlich gefüllt und sprach der Referent Fischer vor zweitausend Zuhörern. Seine durchgreifende Kritik der Zuchthausvorlage, seine mit scharfem Hohn erfüllte zweistündige Rede fand häufige, zustimmende Unterbrechung, am meisten der Ausspruch: Nur eine Entschuldigung haben die, die eine solche Vorlage eingebracht, und zwar ihre ganz liche Unkenntnis der wirtschaftlichen Verhältniffe. Nicht einer erhob feine Hand gegen die Resolution. Braufende, einstimmige Hochrufe auf die Socialdemokratie und den Referenten schlossen die Versammlung.
Der große Saal von Bickel in der Hasenhaide war bis auf den letzten Platz gefüllt. Vor mehr als 1000 Personen sprach hier der Genosse August Bebel . Schlagend wies er nach, daß für die moderne Arbeiterschaft das Koalitionsrecht zur Regelung ihrer Lohn- und Arbeitsverhältnisse unbedingt notwendig fei. Dann unterzog Redner die Zuchthausvorlage einer schneidenden Kritik. Ganz abgesehen von dem Zuchthausparagraphen, würden durch sie die schlimmsten Erwartungen erfüllt. Ihre Annahme bedeute die Vernichtung des Koalitionsrechtes. Was es mit dem so lärmend betonten gleichen Rechte für Arbeiter und Unternehmer auf sich habe,
wenige Tage darauf beim Berlesen weiteren fieben Bergleuten ge fündigt. Eine Eingabe um Lohnerhöhung wollte man nicht erhalten Rigdorf. Im Apollo- Theater sprach Friz Zubeil vor 1500 Ber- haben. Sofort legte die ganze Mannschaft bis auf wenige Leute die fonen. Den trefflichen Ausführungen des Referenten, die in dem Arbeit nieder. Die andere Schicht that dasselbe und von der Verlangen nach einer freien uneingeschränkten Arbeiterbewegung 220 Mann betragenden Belegschaft streiten jegt 180 Mann. Die Gegipfelten, folgte tosender, langanhaltender Beifall. Die Resolution maßregelten find alte Leute, die meist einige Jahrzehnte auf der gelangte einstimmig zur Annahme. Die Maler und Lackierer in Deffau sind am 5. Juni in
Grube arbeiten.
Ausland.
In Weißensee war die Versammlung von ca. 900 Personen besucht. Die Ausführungen des Abg. Stadthagen , der den den Streit eingetreten, weshalb der Zuzug nach dort fernzuhalten ist. Gesezentwurf rückhaltlos kennzeichnete, wurden mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Aus der in der Versammlung herrschenden Bes geisterung war zu ersehen, daß die Herrschenden Gewalten durch die Einbringung der Vorlage der Socialdemokratie unzählige neue Anhänger zugeführt haben. Die Resolution wurde einstimmig an
genommen.
Die Leiter der Aussperrungsbewegung verdienen dabei Gelb, das ist die neueste Entdeckung, die gemacht wurde. Andersen und Rostrup, die beiden Vorſizenden des Arbeitgebervereins find beide an Unternehmungen beteiligt, die fortarbeiten und natürlich erhöht zu thun haben, weil fast alle andern nicht arbeiten dürfen. Niels Andersen ist stark befindende Volksversammlung, welche von ca. 700 Personen besucht nicht in die Aussperrung einbegriffen ist. Tischlermeister Lichtenberg - Friedrichsberg. Die in Müller's Lokal statt- teiligt bei der Aktiengesellschaft Joandia" in Randers ; die war( leider war der Versammlungsraum zu klein, um noch mehr Rostrup hat in seiner Sargfabrit eine Arbeiterschaft, die keinem fassen zu können), folgte den Ausführungen des Referenten, Abg. Fachverband angehört, und daher find diese Arbeiter nicht ausgesperrt. wurm, mit gespanntester Aufmerksamkeit. Bahlreiche Beifalls- und Rostrups Fabrit arbeitet, während alle anderen Sargmagazine in Proteftrufe bei einzelnen besonders drastischen Ausführungen des Kopenhagen stillstehen und nicht einmal Material bekommen. Herr Referenten zeugten von der Erbitterung und der Kampfeslust, welche Rostrup hat sich vorgesehen in der Wahl seiner Arbeiter, und er durch die Zuchthausvorlage in der Arbeiterwelt erzeugt wurden. Die konnte ruhigen Mutes der Aussperrung zustimmen, da er selbst dabei Resolution wurde einstimmig angenommen. ja nichts ristierte. Bergarbeiterftreik in Frankreich . In Montceau- les- Mines , Teute ausgebrochen. Alle Schächte sind verlassen. Militärische
Auch andere Parteien und die der Socialdemokratie ersehe man daraus, daß der§ 153 der Gewerbe- Ordnung während fernstehenden Arbeiterorganisationen beginnen die in der Nähe von Creuzot, ist ein allgemeiner Ausstand der BergAgitation gegen den Entwurf. So tagte bereits am Dienstagabend gaan werteriaal eine von den Rationalsocialen ein- ilfe ist erbeten worden. berufene, zum weitaus größten Teil aber von unseren Parteigenossen besuchte Versammlung, in der Pfarrer Naumann gegen das Buchthausgesetz sprach.
30 Jahren nur ein einziges Mal gegen Unternehmer angewandt worden sei, obwohl die Gelegenheit dazu häufig genug gegeben gewesen wäre. Bei Besprechung der einzelnen Bestimmungen der Vorlage wurde Genosse Bebel vielfach durch Beifallsbezeugungen unterbrochen, die am Schlusse seines scharf pointierten Vortrages zu einem wahren Beifallssturm anschwollen. Nach einigen Worten des Genossen Reimann wurde die Resolution einstimmig angenommen, was mit Händeklatschen begrüßt wurde. Mit einem begeisternden Hoch auf die Socialdemokratie schloß die Versammlung.
Sociales.
Eine Heilstätte für arme lungenkranke Frauen soll unter bau und Metallarbeiter IV( Hirsch- Dunder) wurde eine errichtet werden, und zwar vom Verein zur Begründung und UnterIn der Versammlung des Ortsvereins der Maschinen- dem Namen„ Carolagrün" in Schönheide im Vogtlande in Sachsen Resolution, die sich energisch gegen die Vorlage ausspricht, einhaltung von Boltsheilstätten für Lungenkranke. Der 3,6 hektar
stimmig angenommen.
Jm geräumigen Saal der Ressource, Kommandantenstraße, sprach vor überfüllter, auch von Frauen ziemlich stark besuchten Ver sammlung der Abg. Heine über das„ neueste Wunderkind der deutschen Gesetzgebung", wie er die Vorlage nannte. Die packenden und drastischen Ausführungen des Redners wurden mit lebhaftem Die ausständigen Steinsetzer haben an die städtischen BeBeifall aufgenommen. In der Diskussion sprachen Schweizer hörden und Vertretungs- Körperschaften Berlins und der Vororte und Schlügel in wirksamer Weise. Die Resolution gelangte zur eine Dentschrift gerichtet, in der sie die Gründe des Streits in einstimmigen Annahme. fachlich ruhiger Darstellung schildern und ihre Forderungen in treffIm Märkischen Hof" sprach Abg. Fischer- Dresden vor licher Weise begründen. Der Zweck der Denkschrift ist, dem Verca. 600 Personen, die den Saal bis zum letzten Platz füllten. Der langen der Meister auf Verschiebung der notwendigen Pflasterarbeiten Referent führte in seinem oft von Beifall unterbrochenen Vortrage auf spätere Zeit entgegenzutreten. Bei objektiver Würdigung der aus, daß durch die Zuchthausvorlage weniger die sog. Ausschreitungen, durch die Deutschrift gekennzeichneten Sachlage können die Gemeindesondern vielmehr die Ausübung des Koalitionsrechts getroffen Verwaltungen den Wünschen der Unternehmer unmöglich entgegen werden solle. Minutenlanger begeisterter Beifall lohnte den Redner kommen. am Schluß feiner Ausführungen. Die Protestresolution fand ein An die Stuccateure Berlins . Kollegen! In zwei Städten, stimmige Annahme. Leipzig und Dresden , sind die Kollegen in den Streit getreten, um In Kellers Etablissement sprach Abg. Singer. Bereits um den von den Zwangsinnungen unternommenen Angriff auf die Or3/48 Uhr waren Saal und Galerien dicht gefüllt und in immer ganisation energisch abzuweisen. Die Kollegen beider Städte ersuchen größeren Schaaren strömten die Versammlungsbesucher herbei. Um uns, unsere Solidarität zu beweisen, indem wir den Zuzug fern8 hr war das Lokal bis auf den letzten Winkel besetzt und wurde halten. Laffe sich deshalb keiner durch Annoncen verlocken daselbst in schließlich auf Veranlassung des überwachenden Beamten gesperrt. Arbeit zu treten. Auch wird man Leute von hier zu verschicken Die Zahl der Versammlungsteilnehmer mag ca. 4000 betragen haben. suchen. Weise also jeder derartige Angebote ab. Beweisen wir, daß Gen. Singer, bei seinem Erscheinen lebhaft begrüßt, unterzog das neueste fich kein Berliner dazu hergiebt, unseren tämpfenden Kollegen in Erzeugnis deutscher Gesetzgebungskunst in zweistündiger, von häufigem, den Rücken zu fallen. Hoch die Solidarität! Die Ortsverwaltung. stürmischem Beifall unterbrochenen Rede einer schneidenden Kritik und zerpflückte gründlich die einzelnen Paragraphen der Zuchthaus Buch ho 13 haben die dort beschäftigten Zimmerer die Arbeit Achtung, Zimmerer! Bei der Baufirma Schreiber in Französ. vorlage. Die Resolution wurde einstimmig angenommen und die Ver- niedergelegt, sie verlangen einen Stundenlohn von 45 Pf.; der sammlung unter einem stürmischen Hoch auf die Socialdemokratie Unternehmer hatte es bis jetzt verstanden, Arbeitskräfte zu geschlossen. mehr bie Arbeit verweigern und obigen Lohnsatz verlangen, 36 Pf. pro Stunde aus der Provinz heranzuziehen, welche nunwozu sie sich umsomehr berechtigt halten, als Herr Schreiber zum größten Teil Arbeiten für den Berliner Magistrat ausführt. Wir ersuchen deshalb vor allen Dingen, den Zuzug nach FranzösischBuchholz fernzuhalten.
In der Urania, Wrangelstraße, sprach in überfülltem Saale Reichstags- Abgeordneter a as e- Königsberg. Die Galerien durften nicht besetzt werden. Wohl an 1000 Personen, darunter viele Frauen und Mädchen, waren anwesend. Das faft zweistündige, treffliche Referat geißelte die Regierungsvorlage nebst Begründung und Dent schrift in drastischer Weise; mehrfacher stürmischer Beifall unterbrach die Ausführungen des Redners. Die Resolution fand einstimmige
Annahme.
In der Drachenburg , deren Saal circa 800 Personen faßt, wurde die Versammlung um 8½2 Uhr polizeilich gesperrt. Genoffe Rosenow sprach unter großem Beifall der Versammelten. Am Schluß wurde die vorgeschlagene Resolution einstimmig an
genommen.
große Bauplatz liegt mitten im Walde in geschützter Lage. Der in feiner ganzen Anlage rationelle, zweckentsprechende Bau wird nächstens begonnen und kostet 425 000 M.; im Jahre 1900 hofft man damit fertig zu sein. Die Heilstätte wird im ganzen in 27 Zimmern Plaz für 121 Betten haben. Eventuell soll auch eine Abteilung für Kinder eingerichtet werden. Die Anstalt ist die erste für weibliche Lungentrante in Sachsen .
Gerichts- Beitung.
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Eine Anklage wegen fahrlässiger Körperverlegung, welche gestern den Inhaber eines Bahnateliers Rudolf Gra e bich vor die I. Straftammer des Landgerichts I führte, er regte das lebhafte Intereffe zahnärztlicher und zahntechnischer Kreise, deren Vertreter in großer Zahl den Zuhörerraum füllte. Als Sach Dr. Hubisch und Dr. Hurwitz, Gerichts- Chemiker Dr. Bischoff. verständige waren Geh. Medizinalrat Dr. Long, praktische Aerzte Bahnärzte unge, Riefel und Dr. Weber, Bahntechniker Auschner, Chemiker Dr. Lebbin geladen, als Nebenkläger war der Arzt und Kriminalkommissar Dr. Güth zur Stelle. Den Vorsiz führte Landgerichts- Direktor Dr. Felisch, die Anklage vertrat Dr. Schwindt. Der Angeklagte kündigt in zahlreichen Annoncen Staatsanwalt Goedecke, die Verteidigung führte Rechtsanwalt an, daß es ihm gelungen sei, ein Mittel zu konstruieren, um Zähne völlig schmerzlos, ohne Narkose und ohne jede üble Nachwirkung zu ziehen und alle Zahnoperationen, Extraktion des Patienten vorzunehmen. Natürlich hat der Angeklagte großen einer größeren Anzahl von Wurzeln 2c., ohne jedes Schmerzgefühl Bulauf und er rühmt sich, tausende von Patienten völlig schmerzlos von ihren Leiden befreit zu haben. Seine Methode besteht darin, Einsprigungen in dasselbe macht. Wie sich aus der gestrigen Ber daß er den Patienten teils Anspritzungen an das Zahnfleisch, teils handlung ergab, besteht das zu den Einspritzungen verwendete Mittel aus Eucain, in 1prozentiger Lösung unter Zusatz von einer gewissen Zusammensetzung von Menthol. Er wurde angeschuldigt, in drei Fällen Patienten, die er nach seiner Methode behandelt hat, durch fehler törperliches Ungemach bezw. Leiden verursacht zu haben. Er unangebrachte Anwendung des des Mittels oder durch Kunstbestritt dies entschieden und behauptete, daß er durchaus nach den Vorschriften der Wissenschaft tunstgerecht und nicht fahrlässig vor gegangen sei. Es handelte sich zunächst um eine Frau, die sich mehrere Bahnwurzeln hintereinander hat ausziehen lassen. Sie wurde während der Operation ohnmächtig und wurde dann so un wohl, daß ein Arzt herbeigeholt werden mußte und die Patientin die Nacht dort bleiben mußte, weil sie nicht transportfähig
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Der
welcher für die Brauerei hohen Schönhausen die Arbeiten am Desgleichen legten am Dienstag bei dem Zimmermeister Eidtner, Orante- See ausführt, 8 Zimmerer die Arbeit nieder. Der Grund war ungebührliche Behandlung durch den Polier Höpner. Die Verhandlungen mit dem Unternehmer blieben erfolglos. Die Differenzen in dem Baugeschäft Franzen, Lutherstraße, sind noch nicht beigelegt, der Platz ist streng zu meiden. Die Vertrauensmänner- Centralisation. Im großeu Saale der Brauerei Friedrichshain sprach Moltenbuhr. Wohl über 3000 Personen hatten sich daselbst Achtung, Steinarbeiter Berlins ! Die neue freie Steinmetzversammelt, als bereits gegen 9 Uhr die polizeiliche Ab- Innung zu Berlin " macht durch Aushang bekannt, daß am Freitag, war. Sie ist in ihrer Wohnung noch Tage lang behandelt worden. sperrung verfügt wurde, und so einer großen Zahl von Einlag- den 9. Juni, abends 8 1hr, im Königshof", Bülowstr. 37, eine hat wiederholt Ohnmachten erlitten, flagte über Steifheit der 2C. nervöse Erregung suchenden der Besuch vereitelt wurde. Der Referent, der an der Immungs- Versammlung stattfindet mit der Tagesordnung:" Wahl Glieder, herbeigeholte Arzt Hand des" Verbandes deutscher Industrieller" des Gesellen- Ausschusses." Es ist Pflicht aller bei Jnnungsmeistern Dr. Hulisch hat die Patientin in einem bedenklichen Zu den Nachweis erbrachte, daß die koalierten Unternehmer in beschäftigten Steinmetzen, in dieser Versammlung zu erscheinen und stande vorgefunden. Der Angeklagte soll dem Arzt gesagt wäre, die Frau jezt gestorben denn greifbarer Form gegen die bereits bestehenden dahin zu wirken, daß nur Kollegen in den Gesellen- Ausschuß gewählt haben: Gesetze, vorzugsweise die Bestimmungen des§ 8 des Vereins- werden, welche unser aller Vertrauen besigen und die Interessen lebte ich auch nicht mehr, dann hätte ich zum Revolver gegriffen." gesezes ohne Strupel verstoßen, geißelte in gebührender der Steinarbeiter Berlins vertreten können. Der Vertrauensmann. Der behandelnde Arzt Dr. Hurwit hielt eine Vergiftung für vorWeise, wiederholt durch Beifall unterbrochen, den Gesezentwurf, der Die Kammmacher und alle in der Kammindustrie beschäftigten liegend. In dem zweiten Falle, der aus dem August 1898 stammt, eine Knebelung der organisierten Arbeiterschaft bedeute und diese Arbeiter und Arbeiterinnen werden auf die Montag, den 12. Juni, zu willenlosen Werkzeugen des Kapitals und zu Sklaven des Unter- abends 82 Uhr, stattfindende öffentliche Versammlung bei Frig nehmertums zu degradieren wünsche. Durch einstimmige Annahme Wilke, Andreasstr. 26, aufmerksam gemacht, in welcher Genosse Albin der Resolution erklärte die Versammlung unter stürmischen Hoch- Mohs über die gegenwärnge Lage dieses Gewerbes sprechen wird. rufen auf die Socialdemokratie ihren energischen Protest gegen die Näheres durch Annonce im Vorwärts". Vorlage.
mehr
genommen.
standen sei.
„ Wenn
dann
hat sich ein Patient einen Badenzahn ziehen lassen und es wird dem Angeklagten vorgeworfen, daß er eine starke Blutung, die nach der Operation eintrat, nicht sachgemäß behandelt habe, so daß für den Patienten, der den Zahnarzt Dr. Weber schließlich holen mußte, immerhin einige Gefahr eintreten konnte. Der letzte Fall betrifft den Dr. med. Kriminalkommissar Güth, der gleichzeitig als Die Versammlung im Kolberger Salon war überfüllt, Hunderte Nebentläger auftrat und 100 M. Entschädigung beantragte. Er will mußten umkehren, da das Lokal schon frühzeitig polizeilich Die Riemendreher in Elberfeld wollen, nachdem ihre Kollegen kunstgerecht behandelt worden sein und infolge von fünf Injektionen bei Gelegenheit einer Zahn- Extraktion von dem Angeklagten nicht abgesperrt war. Genosse Liebknecht , bei seinem Erscheinen in Barmen den Zehnstundentag errungen haben, an ihre Unternehmer eine Brandstelle davongetragen haben. lebhaft begrüßt, sprach in trefflicher Rede gegen die Vorlage, dieselbe Forderung stellen. Eine Versammlung, die in diesem Sinne begutachtete, daß der Brand infolge forcierter Eucain- Injektion entZahnarzt Kiesel die er als ein Ausnahme- und Zwangsgesetz, gegen die Beschluß faßte, beauftragte den Vorstand des Textilarbeiter- Verdeutsche Arbeiterklasse fennzeichnete. Der Angeklagte führte dem Gerichtshofe eine ganze gerichtet, Die deutsche bandes, die erforderlichen Schritte einzuleiten. Arbeiterschaft werde aber auch mit diesem Angriff der Neaftion fertig Reihe von Entlastungszeugen vor, die über seine Behandlung voll Zum Maurerstreik in Dresden . Eine Generalversammlung des Lobes waren. Unter diesen Entlastungszeugen befand sich auch werden. Nach den mit lebhaftem Beifall aufgenommenen Aus der Innung der Baumeister und des Arbeitgeber- Berbandes für das der praktische Arzt Dr. Bischof, der bekundete, daß er zahlreichen führungen des Referenten wurde die Resolution einstimmig an- Baugewerbe in Dresden hat jetzt zum Maurerftreit Stellung ge- Operationen des Angeklagten beizuwohnen Gelegenheit hatte. nommen. Nachdem eine ganze Reihe irriger und falscher Behaup- Der gerichtliche Sachverständige, Zahnarzt ungen, Die Versammlung in Mierkes Volksgarten war überfüllt; tungen über das Entstehen des Streits aufgestellt waren, hat man hielt in allen drei Fällen eine Fahrlässigkeit für vorliegend. außer den 2000 Personen, die im Saale Blaz gefunden, hielten beschlossen, nicht mehr als wie 43 bis 45 Pfennig Stunden- Der Gerichtshof hielt zwei Fälle der fahrlässigen Körperverlegung für große Maffen den Garten befeßt. Genosse Förster fritisierte in lohn zu zahlen, bie Forderungen ber Arbeiter vorliegend. Da es eine Leichtfertigkeit sei, daß der Angeklagte, der treffender Weise die Vorlage und deren Motive. Die Vorlage, überhaupt rundweg abzulehnen. Von dem Plane, tein studierter Zahnarzt sei, ein solches nach dem Gutachten des wenn fie Gesetz werde, bedeute eine vollständige Vernichtung des eine Lohn reduktion bis auf 40 Pfennig vorzunehmen, wie es Dr. Bischoff gefährliches Mittel ohne Zuziehung eines Arztes an Koalitionsrechts. Der Resolution wurde mit Begeisterung zuerst ins Auge gefaßt worden ist, wollen die Herren aber wende, so verurteilte ihn der Gerichtshof zu 2 Monaten gestimmt. gütigst absehen. Diejenigen der Streikenden, welche bis Sonn- 2 Wochen Gefängnis. Dem Kriminalkommissar Dr. Güth Im Moabiter Gesellschaftshaus, das bis auf den letzten abend, 10. Juni, nicht wieder an die Arbeit gehen, sollen aus wurde eine Buße von 50 M. zugesprochen. Blaz gefüllt war( ca. 3000 Personen), sprach Schippel. In seiner gesperrt werden. Die königlichen und städtischen Ban11/ aftündigen Rede, die oft von großem Beifall unterbrochen war, behörden haben erklärt, den Termin für Fertigstellung städtischer unterzog er die Buchthausvorlage einer schneidenden Kritik. Die und Staatsbauten um die Dauer des Streiks hinausResolution wurde einstimmig angenommen. zuschieben. Zum Schutze der Arbeitswilligen sollen gegenDie Versammlung bei Ballschmieder in der Badstraße war über Streifpoften die erforderlichen Maßnahmen" ergriffen von ca. 2000 Personen besucht, die gleiche Zahl mußte, weil der werden. Der Kampf ist durch diese brutalen Gewaltbeschlüsse in ein Saal gefüllt und polizeilich abgesperrt war, wieder umfehren. Das außerordentlich ernstes Stadium getreten. Referat hatte Dr. Herzfeld, der an der geplanten ZuchthausKnebelgesetz aufforderte. Der Resolution wurde mit Begeisterung vorlage eine vernichtende Kritik übte und zur Agitation gegen das zugestimmt.
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Der Streit der Möbeltischler in Stuttgart ist in eine neue üben; sie beschlossen, alle Tischler auszusperren, wenn bis zum Phase getreten. Die Unternehmer wollen einen Gewaltstreich ausnächsten Sonnabend die Möbeltischler nicht wieder zur Arbeit zurück
Lekte Nachrichten und Depeschen. Frankfurt a. M., 7. Juni. ( B. H. ) Die Frankf. Zeitung" meldet aus London : Der Unterstaatssekretär der Kolonien teilte mit, daß die Konferenz in Bloemfontein gescheitert sei und daß die Verhandlungen zu gar keinem Resultat geführt hätten.
Wien , 7. Juni. ( B. H. ) Das Egekutivkomitee des Verſtändigungsaktion zwischen den Deutschen und Czechen olen klubs hielt heute Vormittag eine Sigung ab, um wegen Uebernahme der Vermittlerrolle bei der bevorstehenden
zu beraten.
Schöneberg . Der große Saal des Klubhaus", das gekehrt sind. Paris , 7. Juni. ( W. T. B.) Von den zehn wegen der Kundgebung größte der Arbeiterschaft in Schöneberg zur Verfügung stehende Die Maurermeister in Augsburg erklären in der Presse, daß vor dem„ Cercle militaire" bei dem Empfange des Majors Lokal, war überfüllt, so daß Tische und Stühle ausgeräumt werden der Maurerstreit beendet sei. Demgegenüber teilt uns das Streit- March and Verhafteten wurden sieben zu fünf Tagen Gefängnis mußten. In eingehender Weise kritisierte Abg. Kunert die komitee mit, daß der Streit unverändert fortdauert. und 15 Frks. Geldbuße, drei zu Geldstrafen verurteilt. ungeheuerlichen Bestimmungen der Borlage, durch welche das Die Bergleute in Edderin und Umgegend( Anhalt) streiken Bordeaux , 7. Juni. ( W. T. B.) Drei von den heute nacht Koalitionsrecht der Arbeiter so gut wie beseitigt werde. Nach An- wegen Maßregelung von Kameraden. Die dortigen Berglente find wegen der royalistischen Kundgebungen Verhafteten, darunter nahme der Resolution wurde die Versammlung mit einem träftigen erst seit turzer Zeit organisiert. Vor einigen Wochen wurde ein ein Redacteur, wurden zu sechs Tagen Gefängnis verurteilt, ein Hoch auf die Arbeiterbewegung geschlossen. Bergarbeiter entlassen, wie es heißt, weil er in einer Bergarbeiter- vierter zu einem Monat Gefängnis. In Charlottenburg referierte Abg. Calwer. Die imposante versammlung einen dem Referenten zustimmenden Zwischenruf ge- Apia , 7. Juni. ( W. T. B.) Die deutschen Reichsangehörigen Versammlung, die den geräumigen Saal und die Galerien auf" Bis- macht haben soll. Die Arbeiter forderten in höflicher Weise die Hufnagel und Marquardt, die auf Ersuchen der englischen Bemardshöhe" bis auf den letzten Platz füllte und den Ausführungen Wiedereinstellung des Gemaßregelten und zugleich die Erhöhung des hörden an Bord des deutschen Striegsschiffes in Haft gehalten wurden, des Referenten mit gespanntester Aufmerksamkeit folgte, legten Zeugnis 13 Mart betragenden Schichtlohns um 20 Proz. Als Antwort wurde sind nach Ankunft der Kommission in Freiheit gesetzt worden. Rerantwortlicher Redacteur: Avgust Jacobey in Berlin . Für den Inseratenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin . Drud und Verlaa von Max Bading in Berlin . Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsblatt.