'eite 4 Donnerstag, 4 Juni 1938 Nr. 136 Sensenkreuz verboten Der ungarische Ableger des Hakenkreuzes Budapest . Der Minister des Innern hat die weitere Tätigkeit der unter der Führung von Böszörmenyi stehenden nationalsozialistischen ungarischen Arbeiterpartei, der sogenannten S en's enkreuz"- Partei, mit soforti­ger Wirkung verboten. In der Begründung wird gesagt, daß die Partei ihre Mitglieder militärisch organisiert, sie mit Uniformen versehen und sich den Umsturz der staatlichen und der gesellschaft­lichen Ordnung zum Ziele gesetzt habe. Da die Tätigkeit der Partei derSensen-Kreuze" gegen die bestehende Rechtsordnung in Ungarn verstoßen habe und die bestehende Ruhe und Ordnung ge­fährdete, mußte sie verboten werden. Wegen der angeführten Strafhandlungen haben die Behörden gegen mehrere Mitglieder der genannten Partei ein Strafverfahren eingeleitet. Badoglio in Rom Rom . Marschall Badoglio, Vizekönig von Abessinien, ist Mittwoch nachmittags ft« Rom ein­getroffen. Er wurde auf dem Bahnhofe von sämt­lichen Regierungsmitgliedern und den Spitzen der Partei feierlich empfangen. Mussolini umarmte und küßte Badoglio und schritt mit ihm die Ehrenkompagnie ab. Vor dem Bahnhof und in den Zufahrtsstraßen hatte sich eine nach Zehn­tausenden zählende Menschenmenge e'ngefunden, die dem Marschall mit Beifallsstürmen huldigte. Danziger Volksstimme** neuerdings eingestellt Danzig . DieDanziger Volks­stimme", das Organ der Danziger Sozial­demokraten, ist vom Danziger Polizeipräsidenten neuerdings auf die Dauer von zwei Monaten mit Wirkung vom Dienstag dieser Woche ab verboten worden. Genossenschaftlicher Zehnjahresplan Auf der Pfingfttagung des Zentralverbandes der tschechoslcwakischen Genossenschaften, auf wel­cher auch Minister R e c a s und Abgeordneter H a m p l anwesend waren, entwickelte der Vor­sitzende des Verbandes, Genosse Emil Lustig, in seinem Referat einen auf zehn Jahre berech­neten Gcneralplan der Genossenschaftsbewegung, der Ende 1944 verwirklicht sein soll. An dem Plan werden die Konsumgenossenschaf­ten, die Produkttons- und Arbeitsgenossenschaften, die Genossenschaften der landwirtschaftlichen Ange­stellten und kleinen Landwirte, die Bau- und Woh- nungsgenoffeNschaften, die'Genossenschaften für Ar­beiter- und Boltohäuser und schließlich die Borschuß- und Kreditgenossenschaften mitarbeiten. Der Generalplan stellt ein einheitliches und untrennbares Ganzes dar. Man fall Ende des Jahres 1944 zu 3550 genoffenschaftlichen Bertei- lmrgsftellen gelangen, die 800.000 Mitgliedern dienen, weiter soll in allen genoffenschaftlichen Gebilden eine Losung für Warrn und Erzeugnisse von etwa 2500 Millionen KL erreicht werden. Die Berbrauchs- und ProdnttionSgenoffenschaftrn so­wie die Großeinkaussgesellschastrn der Genoffen- schaften haben es sich zur Aufgabe gemacht, eine Erzeugung in der Höhe von 750 Millionen Ke zu erreichen. Zur Erfüllung dieser Aufgabe ist es notwendig, neue Mittel zu gewinnen, weshalli die Anteile der Genossenschaften und der Grobein­kaufsgesellschaft bis quf 120 Millionen KL ansteigen sollen. Die Reserve- und die anderen Fonds bei den Genossenschaften und der Großeinlaufsgesellschaft sollen 190 Millionen K<i, bei der Volks-Versiche­rungsanstalt Cechoslavia 450 Millionen Kc, somit zusammen 655 Millionen Kc erreichen. Die Spar­einlagen sollen bei den Genossenschaften und der Grobeinkaufsgesellschaft 515 Millionen KL, bei der Allgemeinen Genossenschaftsbank 250 Millionen KL. zusammen also 765 Millionen KL ausmachen. Aus diesem Finanzprogramm geht hervor, daß die Genossenschastsbewegung mit eigenen und anver­trauten Mitteln in der Höhe von 1549 Millionen KL disponieren soll. Tschechischer Verband der Textilarbeiter Brünn . Im Volkshaus in Brünn -Hussowitz wurde der 7. ordentliche Kongreß des Verbandes der Textilarbeiter unter Beteiligung von 125 Delegierten und in Anwesenheit der Genossen Dr. Meißner, Polak und Tymes abgehalten. Ge­nosse Dr. Meißner erstattete ein umfangreiches Raferat, wobei er u. a. der schweren Weltwirt­schaftskrise und der unerfreulichen internatio­nalen Lage gedachte. Bei diesem Stande der Dinge, führte Redner aus, ist die Stellung der sozialdemokratischen Partei besonders verant­wortlich, sie kann nicht die Hände in den Schoß legen, sie kann nicht beiseite stehen, sie kann sich nicht auf bloße Kritik beschränken, sondern muß bestrebt sein, aktiv einzugreifen, Mittel zup Bes­serung herbeizuschaffen und Wege zu suchen, wie wir ans der Krise, in der wir bereits einige Jahre lang leben, herauskommen können. Mütterschulung. Die Deutsche Landeskom­mission für Kinderschutz und Jugendfürsorge in Böhmen hält am 13. Juni im historischen Saale des Posthofes in Karlsbad ihren Frauentag ab, auf welchem vor allem ein neues Arbeitsge­biet der Landeskommission die Mütterschulung be­handelt werden wird. Das Reich der Die Schriftstellerin Auguste Jirka ist nach sechswöchiger Saarbrückener Haft in Genf eingetroffen und hat dem Korrespondenten des Daily Herald" folgenden Bericht gegeben: Ich gehöre keiner Partei an. Nachdem ich einige Zeit in der Sowjetunion gelebt hatte, um die Lebensverhältniffe zu studieren, reiste ist nach Paris .' In Saarbrücken holte mich die Gestapo aus dem Zug und dann wurde ich sechs Wo­chen lang im Gefängnis gehalten. Immer wieder hörte ich furchtbare Schmer­zensschreie aus derStrafzelle". Eine ge­marterte Frau schrieMutter, Mutter!" Aus einem Tumult auf dem Gang hörte ich eine Ge­fangene jammern:Oh Gott, wie das weh tut..." Diese Frau wurde dann in eine Zelle geworfen, aus der man heftige Schläge hörte und schließlich den Befehl:Ziehen Sie die Hand­fesseln fest an und auch die Knöchelbän- d e r!" Während ich schreckensvoll in meiner Zelle nach alldem horchte, kam die Direktorin herein und sagte:Ach, das ist wieder so ein hysterisches Weib ich werde Ihnen was zum Lesen brin­gen." Dann kam sie wieder mitMein Kampf". Nach meiner Verhaftung, erzählt Frau Jirka weiter, wurden mir immer wieder die glei­chen Fragen gestellt. Als ich dagegen protestierte, schrie mich ein Gestapo -Beamter an:Sie wer­den hunderte Fragen zu beantworten haben, ehe Sie hinauskommen, wenn Sie überhaupt frei­kommen." Sttmdenlang wurde ich kreuzverhört. 3cu^gneuigfceUen Rote Grenzer** Die tschechische sozialdemokratische Presse hat aus Anlaß unseres Reichsjugendtages ein Wort geprägt, das fiir die Wertung der deutschen Ar­beiterbewegung durch die wirklich staatserhalten­den und wahrhaft vaterländischen Kreise der tsche­choslowakischen Nation bezeichnend ist und das der Anfang einer hoffnungsvollen Entwicklung werden kann. Sie nennt unsroteGren- z e r(rudi hraniLaki). Das WortGrenzer" hatte bisher im Staate einen üblen Beigeschmack. Der Deutsche sah darin den tschechischen Einwanderer, der ihn vom Arbettsplatz verdrängte, ihm Konkurrenz machte, der endlich, was oft das schlimmste war, durch seine Organisationen das öffentliche und private Leben ost störend beeinflußte und als Träger einer Reihe von Privi- l e g i e n austrat. Das trug gewiß nicht dazu bei, die Zustände im Grenzgebiet ersteulicher zu ge­stalten. Der Tscheche aber verband mit dem Be­griff Grenzer, wobei der Grenzer einPionier", ein Wächter der Republik und ein Träger der Staatsidee imverdeutschten Gebiet" war, die Vorstellung, daß die fest Jahrhunderten im Randgebiet ansässige Bevölkerung von heute mehr als drei Millionen Deutschen nicht züm Staatsvolk gehöre, daß die Republik eigenllich zwei Grenzen habe, die polittsche und die Sprach­grenze, und daß es nötig sei, über diese erobernd an jene vorzudringen. Indem das Staats­volk derart seinen eigenenHo- rizont einengte, indem es nationalpoli- tisch, statt staatspolstisch dachte, und in westen Kreisen die Formel des Professors NLmec übernahm, daß derFeind vor den Toren von Prag "(nämlich bei Leitmeritz !) stehe, schuf es selbst eine gefährliche psychologische Voraus- setzung für Jrredenta und Revisionismus. Statt die Einheü der Völker im Sudetenraum als hiswrische und geographische Tatsache hinzuneh- men und zu verteidigen, gab es der Einverlei- bung der Randgebiete in den neuen Staat selbst den Charakter einer Annexion, machte es aus ihnen eine Art fremder Provinz, die erst zu durchdringen, zu kolonisieren, zu erobern wäre, die also gewissermaßen umstrittenes Gebiet sei. Die seit 1918 herangewachsene Generation im deutschen wie im tschechischen Lager mußte durch diese Begriffsprägung ungünstig beeindruckt werden. Statt diese Jugend in dem Gefühl zu erziehen, daß eine fast tausendjährige Gemein- schäft zweier Nationen im glei­chen geographischen Lebensraum a l s S e l b st. verständlichkeitzu bewahren und zu verteidigen sei, gab man der tschechischen Jugend die Vorstellung auf den Weg, daß die Randge­biete ein feindliches, nur von den Vorposten der Grenzer" notdürftig besetztes Land seien, der deutschen Jugend aber, daß die Staatsgründung ein jederzest zu gefährdendes Provisorium sei, mit dem man nicht für immer zu rechnen brauche, und beiden Generationen stellte man die Auf­gabe, einander zu bekämpfen, statt gemeinsam das gemeinsame Vaterland zu schützen. Das Wort von denroten Grenzern", die Anerkennung der staatserhal- tenden Leistung der deutschen Sozialdemokratie, könnte hier Wandel f n|f n M Bericht einer rVltwr Tschechoslowakin was ich in Rußland gesehen hätte, wie die Le­bensbedingungen dort seien und ob ich von dort zur Ausspähung nach Deutschland geschickt wor­den sei. Als ich antwortete, daß ich mich höchstens ein paar Stunden in Deutschland aufzuhalten beabsichtigt hatte, wurde wir erwidert, meine Reise von Moskau nach Paris müsse selbstver- ständlich die Gestapo argwöhnisch machen.(Das sollte doch davor warnen, Hitlerdeutschland unnö- tigcrweisc zu durchfahren.) Es wurde auch versucht, Frau Jirka durch Briefe zu überführen, zu deren Schreibung und Absendung man sie verlocken wollte. Eine junge Gefangene, die als Kalfaktor die Zelle der Frau Jirka reinigen kam, sagte ihr, sie werde demnächst entlassen und könne Briefe hinaus­schmuggeln. Sie schrieb denn auch an ihren Mann und einen Verwandten, man möge jenen Zeitun­gen, deren Mitarbeiterin sie ist, ihr Schicksal mit­teilen. Als Botenlohn gab sie der jungen Gefan­genen eine Goldbrosche, das einzige, was sie zu verschenken hatte. Einige Tage darauf wurde ihr erlaubt, ihren Angehörigen zu schreiben und drei Wochen darauf wurde Frau Jirka entlassen. Wort­los übergab ihr die Direktorin die beiden Briefe und die Brosche... Frau Jirka schließt ihren Bericht:Ich selbst bin soweit anständig behandelt worden. Für meine Verhaftung und Einkerkerung hat man kein Wort der Entschuldigung. Unvergeßlich bleibt mir aber die traurige Gewißheit, daß wehrlose Gefangene, von denen sehr viele politi­sche sind, unmenschlich gemartert werden." schaffen. Erblickt man in uns das, was wir tat­sächlich sind und gern sein wollen, die Grenz­wache der demokratischen tschechoslowakischen Re­ publik , so wird damit der erste Schritt getan sein zur wahren, geistig, seelischen Einverleibung der Deutschen in den Staat, wobei die Deutschen wohl als auch der Staat nur gewinnen kön­nen! Die schwedischen und dänischen Jugendge­noffen, welche anläßlich unseres Reichsjugendta­ges in Bodenbach in die Tschechoslowakische Re­publik gekommen sind, sind nunmehr in Prag ein­getroffen. Mittwoch vormittag besichttgten sie das historische Prag , am Nachmittag weilten sie in den Masaryk -Heimen in Krc, worauf sie dann auf den Barrandow fuhren. Dort wurde eine freundschafliche Zusamenkunft veranstaltet, bei der die Minister Genossen NeLas und Dr. C z e ch, der schwedische Gesandte Lager- berg und als Vertreter des Ministeriums des Aeußern Rat H y k a anwesend waren. Die Ge­noffen Paul und D b o r& I begrüßten die Erschienenen; namens' unserer ausländischen Freunde antwortete Torsten Nielsen. Militärflugzeug havariert. Mittwoch knapp vor 12 Uhr havarierte bei Dolnh BteZany das Flugzeug A-100 des Fliegerregimentes Nr. 1. Bon den Mitgliedern der Besatzung ist der Be­obachter, längerdienender Leutnant im aktiven Dienst Bohumil K u l e, schwer verletzt, der Pilot, Korporal Benedikt B l a t n h unverletzt. Das Flugzeug wurde stark beschädigt, die Ursache der Havarie wird an Ort und Stelle von einer Militärkommiffion untersucht. Kindererholungsaktion. Der Verband Arbei­terfürsorge Prag II, Fügnerovo näm. 4, sucht zur Unterbringung erholungsbedürftiger Kinder wäh­rend der Ferien entsprechende Erholungsheime oder sonstige geeignete freistehende Gebäude.. So- fortige Meldungen werden an obige Adresse er­beten. Rückgang der Arbeitsplätze für deutsche Mittelschullehrer. Die Zahl der Arbeitsplätze für die deutschen Mittelschulprofefforen an deutschen Staatsanstalten ist von 1411 im Schuljahr 1933/34 und 1547 im Schuljahr 1919/20 im «^gelaufenen Schuljahr auf 1404 gesunken. Tödliches Jagdvergnügen. Der Bürgermeister der Gemeinde Bordovice, der 41jährige Fr. Be- selka ging mit seinem Nachbarn, dem Häusler Jo­sef Veselka auf den Anstand. Im Walde teilten sie sich. Der Häusler blieb am Waldrande auf dem Anstand, während der Bürgermeister sich im Walde an das Wild heranpürschte. Der Häusler hörte vor sich ein Geräusch und in der Annahme, daß sich ein Rehbock nähere, schoß er. Gleich dar­auf vernahm er einen Aufschrei. Er eilte in der Richtung des Rufes, wo er den Bürgermeister, den er getroffen hatte, sich in Schmerzen windend, vorfand. Der Bürgermeister wurde sofort nach Hause gebracht und der Arzt herbeigerufen, aber ttotz aller Bemühungen erlag der Bürgermeister um Mitternacht seiner Verletzung. Er hinterläßt eine Frau und fünf Kinder im Alter von 4 bis 17 Jahren. Kein Ende der Unwetter. Detroit und Umgebung wurden von einem schweren Gewitter heimgesucht, wie es seit Jahren nicht zu verzeich­nen gewesen ist. Drei Personen wurden getötet und etwa zehn verletzt, zahlreiche Gebäude wurden abgedcckt. Hunderte von Auwmobilen erlitten Be­schädigungen; auch sonst wurde schwerer Schaden angerichtet. Wie diePrawda" aus Baku meldet, haben in Afferbeidschan die reißenden Flu­ten des Gebirgsfluffes Kura an sechs Stellen die Erdwälle durchbrochen. Das Waffer ergießt sich mit ungeheurer Wucht über die Saatfelder. Vier | Dörfer sind der Uebcrschwemmung bereits zum Opfer gefallen. Unten dem Verdacht des Mädchenhandels In mehreren deutschbürgerlichen Blättern erschienen in der letzten Zeit Noti-en, die sich an die weiblichen Hausangestellten wendeten und einenVerband der weiblichen Hausangestellten" empfahlen. Die Notizen endeten mit einer Auf­forderung zum Beitritt zum Verband. In der Aussiger Kanzlei desVerbandes" in der Schlüsselgasse amtierte ein Herr Müller mit einem Mitarbeiter, der der Polizei als Betrüger bekannt ist. Das Konsortium kam angesichts der vielen Anmeldungen, die eingingen, auf die Idee, in anderen StädtenGeschäftsstellen" zu errich­ten. Hierzu inserierte man in verschiedenen Blät­tern im gesamten Gebiet der Republik und suchte Ortsgruppenleiter". Für den Antritt der Lebens­stellung wurde eine Kaution von 2000 KL, per­fekte deutsche und tschechische Sprache, und ein­wandfreier Charakter verlangt. Die Inserate jedoch konnten keinen Schaden mehr anrichten, da bei ihrem Erscheinen die beiden Komplicen, Mül­ler und sein Mitarbeiter, bereits verhaftet waren. In der einzigen NummerDie Hausgehil­fin", die von derGeschäftsstelle" herausgegeben wurde, waren recht verwckende Inserate enthal­ten, Stellenvermittlungsangebote für Hausgehil­finnen für England, Holland , Rio de Janeiro . Es besteht starker Verdacht, daß der ehema­lige Artist Müller Mädchenhandel betreiben wollte, um sich aus seiner finanziellen Misere zu befreien. Ein Meisterdieb. Die Teilnehmer des Jnter- nationalen Kongreffes der Kriminalpolizei, der dieser Tage in Belgrad stattfand, reisten nach der Beendi­gungen des Kongresses nach Sarajevo , wo fast alle verschiedene orientalische Gegenstände zum Andenken kauften. Wie die Sarajevoer Blätter mitteilen, enga­gierte ein dortiger Advokat zum Scherze einen be­kannten Taschendieb, der sich dann an diese Vertreter der Kriminalpolizei aus allen Teilen der Well, unter welchen sich auch der Stellvertreter des Direk- wrs von Scotland Aard befand, heranmachte und ihnen alle Andenken, die sie gekauft hatten, stahl. Als die Kongreßteilnehmer sodann nach der Besichtigung Sarajevos in ihr Hotel zurückkehrten, mußten sie zu ihrer größten Ueberraschung konstatieren, daß alle gekauften Reiseandenken ihnen abhanden gekommen waren. In diesem Augenblick trat jener Sarajevoer Advokat auf sie zu. Er brachte einen Sack, in wel­chem sich die gestohlenen Gegenstände befanden und erklärte den Vertretern der internattonalen Krimi­nalpolizei, daß er ihnen durch seinen Scherz habe zeigen wollen, daß nicht einmal sie vor Dieben gefeit seien. Der Vorfall hat bei allen Kongreßteilnehmern und in der gesamten jugosiawischen Presse große Heiterkeit erregt. Eisenbahnunfall. In Barcelona fuhr ein aus Mataro kommender Personenzug gegen den Prellbock des Kopfbahnhofes. Durch die Wucht des Anpralls wurden mehrere Wagen erheblich beschädigt und 33 Personen verletzt, darunter vier schwer. Eine Berbrecherschule.(mb) Die Pollzei von Budapest hat eine Schule entdeckt, in der ein be­kannter Krimineller namens Marcsik vierzehn Buben im Alter von zehn bis fünfzehn Jahren zu Verbre­chern ausbildete; ein modernes und reales Gegen­stück zu Dickens Diebsschule inOliver Twist ". Wenn die Kinder ausgebildet waren, durften sie auf eigene Faust arbeiten, unterstanden aber noch eine Zeitlang der sachverständigen Konttolle Marcsiks. Einer ihrer Tricks bestand darin, daß sie auf der Landstraße Wagen anriefen und sich mitnehmen lie­ßen, worauf sie dann, was nicht niet- und nagelfest war, aus dem Auto schmiffen, so daß ihre Kame- raden es einsammeln konnten. Roch schlechteres Wetter. Wahrscheinliches Wet­ter D.onnerstag: Zunahme der Bewölkung, strich­weise Gewitter oder Regen, mäßig warm. Wetter­aussichten für Freitag: Wechselnd bis vorwiegend bewöllt, Neigung zu Regenfällen, im We­sten der Republik wieder etwas kühler.. Vom Rundfunk lawMilMSwarlei aus 4m SrsrMMMi Freitag: Prag , Sender L: Salonorchesterkonzert, 10.05: Deutsche Presse, 11.40: Schallplatten, 12.10: Opern­gesänge, 13.40: Lizst: Ungarische Rapsodie, 15: Kla- vierkonzert, 16.50: Russisch für die Jugend, 18.10: Deutsche Sendung: Funkhörkasten, 18.15: Prof. Dr. Großer: Wiederherstellung verlorengegangener Teile bei Mensch und Tier, 18.35: Arteiterfnnk: Aktuelle zehn Minuten, 18.45: Deutsche Presse, 19.20: Volkslieder, 22.15: Tanzmusik. Sender S: 7.30:. Salonorchesterkonzert, 14.15 Deutsche Sendung: Für die Frau, 14.30: Schallplatten, 18.40: Zitherquar­tett, 19.10: Spanische Musik. Brünn 12.35: Mittagskonzert, 17.40: Deutsche Sendung: Preßburg 15.30: Mozart : Konzert D-Dur, 19.10: Tänzmusik. Mährisch-Ostrau 18.10: Deutsche Sendung: Dr. Frank-Münster: Ueber die Jnfekttonswege der Tu­berkulose. Goldhammer singt Loew-Balladen- Preisausschreiben: Welches ist die teste Sen­dung? Anläßlich der Gesamt-Bildnertagung am 20. und 21. Mai wurde im Prager Urania-Haus ein Preisausschreiben für die rund 250 Teilnehmer an der Volksbildner-Tagung als die berufensten Ber- rreter sudetendeutscher Volksbildung veranstaltet. Die Bolksbildner haben zu erklären, welche Sendungen in der Zeit vom 24. Mai bis Ende Juni nach ihrer Meinung die werwollsten sind. Für die besten Ant­worten sind Bücherpreise ausgesetzt. Einreichungs­termin bis 15. Juli. Die Einreichungen erfolgen auf vorgedruckten Formularen.