Nr. 136

M

An alle Kinder und Erwachsenen! Gonntag, den 21. Juni, ist

Kindertag

Niemand darf fehlen! Alle müssen

tommen. Denkt jeden Tag an den 21. Juni. Eagt es auch eueren Freunden

21

Der Senat wurde ebenfalls für nächsten Dienstag einberufen; auf seiner Tagesordnung stehen zwei Zusatzprotokolle zu Handelsverträgen.

In der Plenarsizung von Mittwoch wurde die außenpolitische Debatte, die sich an ein an sich unbedeutendes Zusatzprotokoll zum französischen Handelsvertrag geknüpft hatte, zu

Donnerstag, 11. Juni 1936

Seite 3

Sudetendeutscfier Zeitspiegel

Die Streichungen bei der Ernährungsaktion

Was ist bisher geschehen und was muß nun geschehen?

Die Zuteilung von Ernährungskarten für die Periode vom 24. Mai bis 28. Juni war höchst un­zureichend. Die nachstehenden politischen Bezirke erhielten z. B. weniger als sie anforderten: Tepliz- Schönau 45.950 41.000 80.000 83.410 103.000 66.000

Dur Bilin .

Brüg Komotau Saaz .

0

B

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gewissen Voraussetzungen soll von diesen Richt linien abgegangen werden.

Aus der Ernährungsaktion sind also nach dies ser Auslegung der Richtlinien alle Rentner und alle Personen auszuscheiden, die über ein zweites Einkommen in der genannten Höhe verfügen. Weiter sollen alle Personen ausgeschieden werden, die älter als 65 Jahre sind. Man ist der Mei­nung, daß jede ältere Person nicht mehr erwerbs­fähig ist, was häufig keinesfalls den Tatsachen entspricht. Die Zahl der Personen, die auf diese

Die Zuweisungen betrugen in Prozent der ange- Weise aus der Ernährungsaktion in den oben ges forderten Beträge:

Tepliz- Schönau.

Dur

°

Bilin Brür Komotau Saaz

°

°

0

90.5%

84.4%

55.5% 69.4% 75% 38.6%

Geradezu krag waren die Streichungen bei den Bezirken Bilin , Saaz , Brür und Komotau . unter den Arbeitslosen dieser Bezirke entstand denn auch eine tiefe Beunruhigung, als in den Gemeinden die geringen Zuweisungen Ende geführt. Der Agrarier Rech c f g I besprach unsere San- bekannt wurden. Im Bezirke Komotau kam es zu delsbeziehungen zu Frankreich , die durch die unge- fpontanen Aktionen der Arbeits­nügenden Kontingente, die uns Frankreich einräumt. Ioſen in den einzelnen Gemeinden und in der sehr erschwert werden. Frankreich sollte es sich aus Bezirksstadt. Die Bezirkssozialkommissionen haben gelegen sein laſſen, die politische Freundschaft auch daraufhin Nachtragsforderungen be­durch eine wirtschaftliche zu feitigen. Bemer- schlossen und überreicht. Das Ministerium für so­fenswert waren die Feststellungen, daß das Pro- ziale Fürsorge hat diesen Forderungen teilweise gramm der neuen französischen Regierung zu entsprochen. Es erhielten folgende Bezirke noch den Forderungen nicht unseres Staates in zugewiesen: Dur 20.000, Brür 50.000, Widerspruch stehe, ja den Intentionen sowie dem Programm der Partei des Redners sehr Komotau 70.000, Saaz 20.000. Unter nahe tomme, weil es ein Programm des Berücksichtigung der erfolgten Nachträge beträgt wirtschaftlichen Wiederaufbaues und einer sozial nun der den einzelnen Bezirken zur Verfügung gerechten Politif sei, ein Programm, das in der stehende Betrag in Prozenten der angeforderten Tschechoslowakei schon in vielen Abschnitten durch Summe: Dur 92 Prozent, Brüg 87.7 Prozent, geführt wurde. In seinem agrarischen Teil greife Komotau 92 Prozent, Saaz 57.7 Prozent. dieses Programm unsere Wege auf. Kopecky( Rom .) bemühte sich eifrigst, die gestrigen Feststellungen des Genossen Stivin über die verfehlte fommunistische Taktik dem Kabinett Redner in etlichen gut fizenden Zwischenrufen. Den Tujar gegenüber zu entkräften. Stivin berichtigt den Löwenanteil an der Entwidlung in Frankreich

schreibt Kopecky natürlich den dortigen Kommunisten zu, während er den Sozialisten nur zugute hält, daß sie die Volksfront überhaupt bilden halfen.

Von den Referenten schloß sich Hrušovsky den Sympathiekundgebungen für Frankreich und feine neue Regierung auf das wärmste an und würdigte dann die Bedeutung der in Bukarest neuerlich be­fräftigten Kleinen Entente für die kleinen Staaten und für die Erhaltung des Friedens. Redner wies u. a. auch eindringlich auf die Gefahr hin, die sich aus dem Ausbau einer rheinländischen Festungs­zone durch Deutschland für dessen östliche Nachbarn ergibt. Gegenüber den Meldungen von magharischer Seite, daß Dr. Hodža selbst seinen Blan der mittel­europäischen Busammenarbeit bereits aufgegeben habe, erklärt der Referent, er sei von autoritativer Seite zu der Feststellung ermächtigt, daß diese Ge­rüchte unbe gündet ſeien. Es werde an dieser Sache vielmehr intensiv gearbeitet und schon am 16. d. M. werde eine Er pertenberatung über die von Dr. Sodža beantragte Zusammenarbeit der Kleinen Entente mit den Staaten des römischen Blockes, aber auch mit Deutschland stattfinden.

Nach Annahme des Zusazprotokolls in bei­den Lesungen vertagte sich das Haus auf nächsten Dienstag um 15 1hr.

Den Bezirken Teplitz- Schönau und Bilin wurde ein Nachtrag nicht bewilligt. Das Miß­verhältnis zwischen der notwendigen Summe und furchtbar kraj im Bezirke Bilin und auch im Be­der Zahl der zur Verfügung stehenden Karten ist zirke Saaz , tros des Betrages, den der letztge­

nannte Bezirk noch erhalten hat.

Warum erfolgen diese Streichungen?

nannten Bezirken bereits ausgeschieden worden sind, beträgt sicherlich 10.000.

Die Anwendung der Grundsäße der Zentral­behörden führt in vielen Fällen zu

die Hälfte. Die Stadt Saaz hat 72.000 an= gefordert. Bekommen hat sie nur die Hälfte. Die Annahme der Zentralbehörden, daß die Arbeits­losigkeit wesentlich zurückgeht, frifft ja leider nicht zu. Der Bezirk Bilin wird vielleicht als Land­gebiet aufgefaßt, was er nur teilweise ist. Der nördliche Teil dieses Bezirkes ist doch völliges In­dustriegebiet; gegenwärtig ein Gebiet von Indus strieruinen.

Die Zentralbehörden scheinen sich der Wire fungen dieser Reduktionen bei der Ernährungs­aftion nicht klar zu sein. Sie handeln nach fista­lischen Grundsäßen, ohne an die Menschen zu den= ken, die doch schließlich das wertvollste Element des Staates sind.

Was müßte geschehen, um diese willkürlichen Streichungen zu beseitigen?

Es müßten die Richtlinien des Ministeriums für soziale Fürsorge präziser gefaßt werden. Der Ar­beitslose, der keine Unterstützung nach dem Genter System bekommt, müßte in die Ernährungsaktion traffem sozialem Unrecht. aufgenommen werden. Es könnte dann nicht meh Die Auslegung des Begriffes Saisonarbeis vorkommen, daß 3. B. ein erwachsener Mann auf ter" führt ebenfalls zu Meinungsdifferenzen die kleine Rente feines alten Vaters oder seiner zwischen der Bürokratie und den Bezirkssozialfom- Mutter angewiesen ist oder daß er auf das Ein­miffionen, vor allem im Landgebiet. An einigen kommen eines Enkelfindes hingewiesen wird, wie Beispielen wollen wir die Wirkungen der dies- es in der Praxis tatsächlich vorkommt. Man ver­maligen Streichungen ffarmachen. Die Gemeinde iche sich doch einmal in die Lage eines solchen Hostomitz im Bezirke Bilin benötigt per Woche Menschen! Hier müßte unbedingt ein Wandel 514 Lebensmittelfarten. Sie hat nur 360 Stars entreten, wenn die Folgen der Arbeitslosigkeit ten zugewiesen erhalten. Was soll mit den an- nicht noch fühlbarer werden sollen. Der Hinweis, deren Arbeitslosen geschehen, die zumeist alle schon das produktive Arbeitslosenfürsorge wertvoller ist jahrelang arbeitslos find? Die Gemeinden sind als Unterstützung, ist solange eine Phrase, als nicht durch die Krise ebenfalls so verarmt, daß sie aus wirklich genügend Arbeitsmöglichkeiten geschaffen eigenen Mitteln für diese Arbeitslosen etwas werden. Die Arbeitsosigkeit ist das Kernproblem Nennenswertes nicht mehr tun können. Die Ge- unserer Zeit, ohne dessen Lösung wird es auch nicht meinde Welheniz braucht in der Woche 450 Kar- möglich sein, der politischen Krisenherde Herr zu ten. Bekommen hat sie nur 200, also nicht einmal i werden.

Lohnkampf bei Mautner in Grünwald

15 Jahre Kerker im Egerer Spionageprozeß

Verhandlung vor einem Senate des Kreisgerich­tes unter der Anklage der Spienage. Die Ver­handlung endete mit der Verurteilung Wittes wegen des Verbrechens des Verrates militärischer Geheimnisse nach§ 6, 3., Abs. 1 des Schußge= fees zu einer schweren Sterferstrafe in der Dauer von fünfzehn Jahren, verschärft durch vierteljähr­liche Fasten, zum Verlust der bürgerlichen Ehren­rechte und zu einer Geldstrafe in der Höhe von 1000 Aronen, eventuell weiteren vier Wochen Arrest. Der Verurteilte meldete gegen Urteil und Strafausmaß die Nichtigkeitsbeschwerde an.

Seinerzeit erregte weit über den Egerer Be­In den Mautner- Textilwerken in Grünwald airt hinaus die Verhaftung des Inhabers eines bei Gablonz , die zum Živno- Konzern ge- Schreib- und Vervielfältigungsbüros in Eger, hören, ist am Montag, den 8. Juni, ein Konflikt Friedrich Karl Witte, und seiner Mutter unter ausgebrochen, der seine Ursache in den Ratio- dem Verdachte der Ausspähung militärischer Ge­von der Firma durchgeführt werden. An diesen nalisierungsmaßnahmen hat, die heimnisse zugunsten einer fremden Macht großes Aufsehen. Nunmehr stand Witte in fortgesetter Tagen legten die Arbeiter in der Spulerei und Schlichterei die Arbeit nieder, weil bei erhöhter Leistung die Löhne bedeutend gesenkt wurden. Am Die Zentralbehörden in Prag sind der Mei- Dienstag legte sodann die ganze Beleg nung, daß die Ernährungsaktion nicht so durch- chaft, bestehend aus 1300 Leuten, als Protest geführt wird, wie sie es wünschen, daß Leute mit gegen die Maßnahmen der Firma, die Arbeit nie Ernährungskarten beteilt werden, die nach ihrer der. In einer am Abend vom Betriebsausschuß Auffassung nicht in die Ernährungsaktion ge- einberufenen Versammlung, an der 1000 Arbei­hören. Nach den Richtlinien des Ministeriums für ter teilnahmen, wurden die Gewerkschaften beauf­soziale Fürsorge können in die Ernährungsaktion fragt, am Mittwoch mit der Firma zu verhandeln Personen aufgenommen werden, die den drei- und dabei zu verlangen, daß die vorgenommenen monatlichen Arbeitsnachweis erbringen und deren Nationalisierungsmaßnahmen wiederum zurück­Lebensunterhalt gefährdet ist. Wann der Lebens- genommen werden und daß die alte Entlohnung unterhalt gefährdet ist, darüber gehen die Auffas- wieder eingeführt werde. In der Versammlung, Bei einer Revision der Groß priesener fungen auseinander. Nach der Auffassung der bei der eine ganze Reihe Arbeiter das Wort er­Zentralbehörden soll eine Familie keinen höheren griffen, kam die Empörung über die Maßnahmen e uerwehrkassa wurde ein Abgang von Betrag bekommen als 20 in der Woche. Wenn der Firma zum Ausdruck, sowie auch der fefte 16.000.- festgestellt. Man hatte den Kassier. daher der Arbeitsloſe eine kleine Rente bezieht, Wille, in den Streit zu treten, wenn die Firma einen Maschinisten Böhm der Brauerei oder sonst ein kleines Nebeneinkommen, oder wenn nicht den Wünschen der Arbeiter Rechnung trägt. Großpriesen, längst im Verdacht, daß in ein anderes Mitglied der Familie ein höheres Gin- Für Mittwoch wurde beschlossen, die Arbeit auf seiner Staffa nicht alles in Ordnung sein könne, fommen hat als der Betrag, den der Staat dem zunehmen und nach den Verhandlungen mit der Arbeitslosen gibt, der überhaupt nichts hat, also Firma neuerdings die notwendigen Schritte zu 80 im Monat, soll der betreffende Arbeitslose beschließen. Wir werden über den Fortgang des feine Ernährungskarten bekommen. Nur unter Konfliktes noch berichten.

dungsarbeit Sinn und Ziel. Die Uebertragung der wesentlichen Teile aller dieser Reden hinterließen beim Hörer den guten Eindruck, daß nunmehr unsere nach aufwärts führenden Entwicklung steht.

am 1. Mai offen verkündete, daß der Faschismus die letzte Stüße des untergehenden Kapitalismus ist, daß er aus seinen Stellungen geworfen werden muß,

Reine und Saubere

obivohl ihm in der Generalversammlung Entla­stung erteilt worden war. Nach der Uebergabe der Kassa an den neuen Kassier wurde Böhm wieder­holt vergeblich aufgefordert, zur Revision der

famte öffentliche Bildungsarbeit vor einer neuen, wozu sich alle freiheitlichen Kräfte der Welt zusam- Bestandteil jener Boltserziehung geworden, die den

menzuschließen haben. Er verkündete auch unsere zu fünftige Aufgabe: den Faschismus im eigenen Lande zu schlagen! Die Kofoluper Genossen sollen noch lobend erwähnt werden, die zum erstenmal eine geschlossene Maifeier im Rundfunk darboten.

fand. Nicht weniger spannend sprach Dr. Frey über Arbeiterschaft und Handels­politik und schuf ein klares Bild über die Zusam­menhänge in der Weltwirtschaft. Daß auch politische Bündnisse für die Handelspolitik erfolgreich sein fön­nen, bewies der Hinweis auf die Erfolge mit der Sowjetunion .

gilt der Kampf um Menschlichkeit und Kultur, für die Wahrheit, gegen die Lüge zu führen. Damit ist auch der Sinn des Arbeitersports anders, ist ein wichtiger Weg zur Demokratie und Frieden weist. Auch der Reichsjugendtag fand einigemal Werber im Rundfunt, unter denen Genosse Frizz Keßler hervorragte, der die Stadt des Reichsjugendtages, Bodenbach , als dessen Bürgermeister, schilderte. Et bewies auch, daß man in einer landschaftlichen Schil­derung soziale und demokratische Gedanken verankern tann. Dagegen war die Werbefendung für da 3 EI beta I bestimmt werklos. Wer die Nai­vität aufbringt, mag einen Marsch, gespielt von der Leifmerizer Schüßenkapelle, als Werbemittel für Leitmerik auffassen oder eine Arie, gesungen von einem Mitglied des Auffiger Stadttheaters, für Aussig , aber ernst zu nehmen sind solche Sendungen nicht. Warum werden solche, gewiß kostspielige Reportagen nicht von einem Fachmann durchgeführt?

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Prager deutsche Abendsendung im Mai Endlich beginnt die deutsche Abendsendung, die Erzieherisch und aufklärend, dabei von starker leider noch immer zeitlich ungünstig liegt, das zu wirkung, war das Hörspiel über Jean werden, was an dieser Stelle früher gefordert Jacques Rousseau , worin dessen Thesen wurde: zu einem wesentlichen kulturellen Faktor im über Staat und Gesellschaft und über Verteilung sudetendeutschen Leben. Das Versprechen, das der und Ausübung der Staatsgewalt verständlich gemacht Die Arbeitersendungen brachten berantwortliche Leiter des deutschen Rundfunks, wurden. Und diese Ideen, welche die Demokratie als auch sonst neuen und interessanten Stoff. So war Prof. Dr. Frankl, in einer Ansprache dem Dich- Grundlage bejizen und zur großen französischen Ernst Pauls Vortrag: Die Tschechoslowakei , ter Thomas Mann vor dem Mitrophon gab, möge Revolution wurden, behalten ihre Gültigkeit bis in das Land der Dörfer, instruktiv, weil als Programm für die deutschen Sendungen gerne unsere Tage. Auf gleicher Linie lag das fünstlerisch dadurch manch' eigenartige, politische Situation, wie zur Kenntnis genommen werden, wie wir als Auf- wertvolle Hörspiel über Johann Gott- fie für unser Land charakteristisch ist, ihre Erklärung taft dazu Thomas Manns Bekenntnis auffassen fried Herder. Musik von Bach, Beethoven und wollen, das uns der große Dichter und Europäer Smetana umrahmte als Stimmen der Völ bom Prager Sender aus durch den Aether ablegte, fer Herders Worte. In stilvoller Weise wurde so indem er erklärte, daß nur die Erfüllung aller sozia- Geburt und Verkündigung des modernen Humani­len Aufgaben zu wirklicher Kultur führe. tätsgedankens gefeiert. Der Vortrag, den Professor Ostar Kraus über: Dr. Benes und das geistige Erbe Masaryk s hielt, darf als Die Frauinder Krise recht glücklich bezeichnet werden, denn erst aus den schilderte eindringlich Genoſſin Else Schmidt. Gedanken Rousseaus und Herders, aus den Wor= Daß es eine der Unsrigen war, die so klar und ten Goethes, die wir als ersten klaſſiſchen Zeu- logisch die Aufgaben der Frau und Mutter in dieser gen" hörten, versteht man die Hochentwicklung zu Zeit herausarbeitete, war erfreulich. Nach all den Masaryks Anschauungen und Lehren, die nun sein nationalen Phrasen von deutscher Mutter, deutscher bester Schüler als Oberhaupt unserer Republik voll- Gattin, die die deutsche Hörerin sonst aus dem enden möge. Die Gedanken der Demokratie als die Rundfunk jenseits unserer Grenzen hört, hinter denen Grundlage des Rechtsstaates entwickelte Dr. Woh nichts anderes als der Kriegswahn steckt, waren die rizek in seinem Vortrag, den er aus Anlaß des Worte der Genoſſin Schmidt ein Lichtpunkt. Sie deutschen Juristentages in unserem Staate hielt und appellierte an die frauliche Vernunft, an ihre Men­flar aufzeigte, daß nur die Demokratie die Basis schenliebe, aber auch an ihre Verantwortung für für den Kampf um die Rechte der nationalen Mino- Kind und Familie, sie erinnerte an die einzige Mis- Die Landwirte hörten einmal Hans Mul­ritäten bietet. Alle diese Sendungen waren für die fion der Frau: Arbeiterin für soziale Gerechtigkeit terers Bauernschwänke vorlesen und ein anderesmal staatspolitische Aufklärung wichtig, ebenso wichtig für und damit für den Frieden zu sein. Genosse einiges über Getreidepreise und Steuern. Als den Hörer war, daß endlich auch ein offenes, poli- Kunig warb für das 3. Bundesfest des Staatsbürger blieben sie nach wie vor in ihrer Er­tisches Wort gesprochen wurde. Unser Parteivor- Atus in Komotau und erklärte die Aufgaben des ziehung verlassen. Ist das politisch klug und richtig? fizzender, Minister Genosse Dr. Czech war es, der Arbeitersportes in diesen ereignisvollen Tagen. Es Richard Bäum I.

Die Neueinführung der Sendungen Klas fische 3eugen" wird die geistige Grundhaltung der deutschen Relation festigen, wenn sie Wahner und Künder jener europäischen Kultur bleiben, die eipig und echt deutsch war und ist, und die in Deutschland nicht verkündet werden darf. Eine solche Aufgabe zu erfüllen obliegt auch den deutschen städtischen und Bezirks- Bildungsausschüssen, die ihre Vertreter zu einer gesamtstaatlichen Tagung nach Prag gerufen hatten. Wir in der Provinz sind der deutschen Sendeleitung dafür dankbar, daß wir die Rede des Außenministers Dr. Krofta hören durften, aus der der deutsche Attivismus neue Hoff­nungen auf dem steinigen Verständigungswege zipi­schen Tschechen und Deutschen schöpfen kann; aber auch die grundsäblich wichtigen Ausführungen des Ministers Dr. Franke, des Ministers Professor Epina, des Genossen Jatsch, der Herren Dir. át und Dr. Mo u cha gaben der zukünftigen Bil­

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Der musikalische Teil der deutschen Sendung hatte nur einen Höhepunkt. Das war die Uebertragung der Dritten Symphonie von Bruckner unter Georg Szélls Stabführung aus Reichenberg . Liederkonzerte, wie das mit Frau Frank- Swoboda, sind fünstlerisch nicht hinreichend genug, um zu fesseln.

In zwei Tobenswerten Vorträgen wurde des 80. Geburtstages ziveier großer Männer gedacht: Bernhard Marr , des großen Casanova- Forschers aus Dur und Sigmund Freud , des berühmten

Psychologen.