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Die fächsische Parteipreffe, die den Barteigenoffen mit gutem Beispiel| 1898 enthaltenen, gegen die Jutegrität des Chefredakteurs der I Beuge Dun erklärt: Herr Stephanh habe nichts weiter gethan, borangehen follte, giebt damit ein sehr schlechtes Beispiel. Mit Bossischen Zeitung" Herrn Friedr. Stephany gerichteten Angriffe als ihn hier und da um Rat zu fragen, wie er seine welchem Rechte wird sie in anderen Fällen von den Parteigenossen der thatsächlichen Begründung entbehren. Ich nehme deshalb mit fleinen Ersparnisse zweckmäßig anlegen fordern können, unter Hintansehung persönlicher Wünsche in ge dem aufrichtigen Bedauern, daß ich durch falsche, von mir für wahr tönne. Diesen Rat habe er erteilt, es habe sich dabei um keinerlei schlossener Reihe zu kämpfen nach der Direktive der Gesamtheit? Bedürfen wir doch wahrlich der Geschlossenheit und Disciplin mehr gehaltene Mitteilungen dritter zu jenen Angriffen veranlaßt bin, die wüsten Spekulationspapiere gehandelt; Herr Stephanh habe aber denn je und Sache der Presse ist es in erster Linie, solche, die das in jenen Artikeln gegen die Ehre des Herrn Stephany ausgesprochenen manchmal an den ihm empfohlenen Papieren teine große Freude erlebt. Aus den von ihm hervorgehobenen Gründen allein mag er vergessen, zur Pflicht zu rufen. Berdächtigungen zurück". Beide Parteien verpflichten fich, die Angelegenheit, die den dem Sinne nach gesagt haben, daß er die Klage zurücknehme, Gegenstand der Privatflage bildete, von weiterer Erörterung in der um nicht auch noch Herrn Stephany zu fompromittieren. Was feine angebliche Spekulations Verbindung" mit der Boff. 8tg." und der Deutschen Tageszeitung" auszuschließen. Die betrifft, so Ehefrau des Privatklägers handle Kosten des Verfahrens übernimmt Dr. Strehlke, Herr Stephany sich um folgende Thatsache: Frau Stephany habe einmal nimmt hierauf die Privatklage zurüd. Inwieweit dieser Vergleich, soweit die Person des Herrn in einem Gespräche mit ihm gesagt, daß sie und ihre Tochter einige Dr. Strehlte in Betracht kommt, moralisch zu rechtfertigen war, Ersparniffe auf der Spartaffe habe und geklagt, daß es doch möge folgendes Bild aus der Verhandlung ergeben: zu geringe Binfen gebe. Da habe er ihr gesagt, daß fie allerdings

Polizeiliches, Gerichtliches usiv.

-Zur Taktik der Saalabtreiberei werden zwei interessante Dokumente aus Bochum mitgeteilt. Es sind zwei Briefe von Gast wirten, deren erster an die Zahlstelle des Schneiderverbandes und deren zweiter an den Maurerverband gerichtet ist. Wir teilen fie hier mit: 1. Bedaure, Ihnen mitteilen zu müssen, daß ich für die werten Verbandsmitglieder mein Lokal herzugeben leider nicht im stande bin. Die ganze Polizeiverwaltung richtet nunmehr ihr Auge auf mein Lokal und ordnet strengere Maßregeln an, um mir die Lage immer fritischer zu gestalten. Bei den kleinsten Vergehen will die Verwaltung mich durch Strafbefehle zwingen, das aufzugeben, was ich mir vorgenommen hatte. Bin schon jetzt zweimal vorgeladen um die worden und wurden mir diesbezügliche Borhaltungen gemacht. Wie sehr ich dieses einerseits bedauerte, so muß ich andererseits

mann

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es

Rechtsanwalt Jonas vertritt den Antrag, daß zunächst Herr ganz sichere Papiere finden könne, die doch 4 Proz. Binsen abwerfen. Chefredacteur Vollrath und Redacteur Gustav Dahms über 8 habe sich damals gerade die Gelegenheit geboten, daß das Haus die Vorgänge in der Generalversammlung vernommen werden Mendelssohn ein russisches Papier auf den Markt gab und da habe mögen, ersterer auch in seiner Eigenschaft als gerichtlicher Sach- er für die Frau St. in der Höhe ihrer Ersparnisse bei dem Herrn verständiger für das Zeitungswesen. Er behaupte, daß, als es sich Fechner verwandten Bankier Friedmann solche Papiere erworben. Frau Stephany habe ihm damals noch gesagt, ihr Che­bon wisse nichts den Ersparnissen, er solle auch Emisfion von Aktien der elektrischen Hoch­gar nicht erst etwas davon erfahren. Später habe Stephany und und mit Konzessionsentziehungsverfahren enden. Sie sehen also aus zeichnet habe, daß er diese Aftien zu Originalpreisen erhalten. papiere errichtet, welches den Zwed hatte, Anfragen aus dem auch an die späteren Folgen denken, die daraus entstehen können handelte, der Privatfläger eine größere Summe in Aftien ge- doch davon erfahren und ihm, Dung, Vorwürfe gemacht. Zeuge Benda: Er habe ein Auskunftsbureau über Wert­dem Gejagten, wie schwer es hält, für den Verband ein Lotal zu Das sei besonders darum so auffällig, als feststehe, daß die Emission Bublikum über die Bonität einzelner Unternehmungen zu be schaffen. Worin der Grund hier zu suchen ist, ist mir nicht er der deutschen Bank über die Untergrundbahn- Attien ganz bedeutend antworten und gewissenhafte Austinfte zu erteilen. Das Geschäft flärlich. Nehmen Sie mir es also nicht übel, wenn ich Ihnen das überzeichnet worden sind und andere Beichner sich mit einem kleinen sei unter seinem Namen geführt worden, Herr Dung habe ihm Aus­Lokal verweigern muß. Es thut mir wirklich aufrichtig leid, fann Bruchteil des gezeichneten Betrages begnügen mußten, während fünfte erteilt und dabei gesagt, daß er dies mit wissen aber leider nicht anders, wenn ich mit der Behörde auf gutem Fuße Stephany die gezeichneten 20 000 m. voll erhalten habe. Sein stehen bleiben will. Arnold Linhöver. nur wenige Wochen gebauert. Klient erkläre sich diese Thatsache aus den ihm gewordenen Mit- Stephanys thue. Das Bureau sei 1894 errichtet gewesen und Zeuge Dung erklärt, daß 2. Dem geehrten Borstande gestatte ich mir schleunigst mitzuteilungen, daß Stephany in den Tagen vor der Zeichnung hinter- er vielleicht gesagt haben mag, Herr Stephany würde nichts dagegen teilen, daß ich die Zusage zu der Versammlung, welche am Mitt- einander drei Reklame- Artikel über den Kopf der Handelsredaktion haben, wenn er es wüßte, giebt aber schließlich zu, er möge auch wochabend in meinem Lokale stattfinden soll, hiermit aufheben muß, hinweg über die Hoch- und Untergrundbahn aufgenommen habe, Herrn Benda gesagt haben, Herr Stephany wisse davon, obwohl er und die Versammlung hier in meinem Lokale nicht stattfinden kann. und zum Dank dafür, daß diese Artikel in dem einflußreichen Handels- ihm thatsächlich nichts davon gesagt habe. Ich bitte, mir nichts verübeln zu wollen, da ich mit der hiesigen teil der Voss. 8tg." erschienen seien, von der deutschen Bank voll Polizei, von welcher ich in dieser Hinsicht verwarnt wurde, nicht in beteiligt worden sei. Konflikt kommen und mein Geschäft wie bis dahin erhalten will. Hochachtungsvoll zeichnet Karl Tauffenbach.

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Der Gerichtshof beschließt, zunächst Herrn Geh. Justizrat 2 essing und Herrn Dung zu vernehmen.

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# 51 Reklameartikel

Die Attien

Rechtsanwalt Jonas beantragt die Vernehmung des Re­dacteurs 2e yn als Sachverständigen. Von seiten des Angeklagten werde es als unvereinbar mit der Stellung des Chefredacteurs einer großen Zeitung gehalten, wenn er in dem Augenblick, wo Geh Rat Lessing, der Mitbesitzer der Boss. Ztg.", bekundet: in der Zeitung Aufforderungen zur Subskription auf die Aktien eines - Zur Auslegung des Unfug paragraphen. Am Mittwoch Ich war zu Anfang des vorigen Jahres frant und hielt mich fern Unternehmens ergehen und wurde der Redacteur Genoffe Swienty vom, Boltsblatt" in Halle von Berlin auf meinem Gute auf. Dorthin erhielt ich eine anonyme wegen Verübung groben Unfugs antragsgemäß zu 14 Tagen Postkarte des Inhalts, daß gegen Dung wegen unlautererBeziehungen Haft verurteilt. Die Anklage fügte sich auf einen am 10. Mai ge- desselben zu Banten Gerüchte im Umlauf seien. Ich veranlaßte fo- für dieses Unternehmen erscheinen, Attien desselbenzeichnet. legentlich des Zimmererausstandes veröffentlichten Artikel, in dem fort, den zweiten Eigentümer der Voss. Ztg.", Herrn Kammergerichts- Der Privatkläger habe 20 000 Mark der elektrischen Hoch- und darauf hingewiesen wurde, daß der Zimmermeister Babel in einem rat Müller, alle Beziehungen des Herrn Dung zur Voss. 8tg." jo- Untergrundbahn- Gesellschaft gezeichnet. Zeitungsinserat Leute suche, während er die Forderungen der Aus- fort zu lösen. Ich hörte dann, daß Herr Stephany schon selbständig feien start überzeichnet worden, Herr Stephanh sei aber im ständigen nicht bewilligt habe. Der Vertreter der Anklage, Amts- in der Angelegenheit vorgegangen war. Gegensatze zu anderen Leuten mit der ganzen Summe berücksichtigt anwalt Weydemann, griff das Boltsblatt" in faum glaublicher Ueber das Unternehmen selbst habe die Bossische Weise an und meinte, sobald sich dieses politische Blatt in einen Zeitung" vor der Subskription drei günstige Auffäße gebracht, die Lohntampf einmenge, fäme es unter den Streifenden zu Gewalt- den Fall Dung gemacht, weil Herr Geh. Nath Lessing damals er- Beuge Mielig, Inhaber der Bankfirma S. Kaufmann u. Co., era Ich habe zunächst dem Herrn Geheimen Nath feine Mitteilung über der Chefredacteur selbst in den Handelsteil hinein gegeben habe. thätigkeiten. Als Genosse Swienth sich dagegen verwahrte, entgegnete tranft war und ich ihn vor jeder Mißstimmung bewahren wollte. flärt: Er habe Herrn Stephany auf seine Anfrage geraten, die der Ankläger, der Angeklagte könne fich, wenn er sich verletzt fühle, über ihn bei dem Ersten Staatsanwalt beschweren. Auch der Vor- Aber da ich die Empfindlichkeit des Herrn Geheimen Rats kannte, Papiere zu zeichnen und zwar unter seinem Namen, da Kom­figende fagte in der Urteilsbegründung, die Arbeitswilligen wären war es mir sofort klar, daß schon der bloße Verdacht gegen Herrn missionsfirmen immer schlechter bedacht würden, als das Privat­ihres Lebens nicht mehr sicher. Dung, selbst wenn ein solcher noch so unbegründet gewesen wäre, publikum. Die 20 000 m. seien bar bezahlt, nachdem Herr Stephany genügen würde, die Thätigkeit des Herrn Dung in der Voff. 8tg." bas Geld durch Verkauf anderer Papiere flüssig gemacht. Von den ihrem Ende zuzuführen. Herr Dung beantragte selbst seine getauften Papieren seien wieder auf seinen Rat und sogar gegen Susspension und Kündigung. Ich habe beides angenommen. Herr den Wunsch Stephanys 5000 m. 3 128,90 pro Hundert verkauft, Dung hat thatsächlich vom Augenblick der Suspension an, teine Beile der Rest sei erst im Januar oder Februar verkauft worden, als ihm mehr für die Voss. 8tg." geschrieben. der Kurs hoch genug erschienen fei.

-Wegen Beleidigung des Polizei- Inspektors Raschte in Mühlhausen wurde Genosse May, der Redacteur der Tribüne" in Erfurt , von der dortigen Straffammer zu 50 M. Geldstrafe ver­urteilt. Der Polizei- Inspektor hatte, wie seiner Beit berichtet, einen Parteigenossen aus eigener Machtvollkommenheit in seiner Wohnung verhaftet, der Gefängnisvorsteher hatte aber die Aufnahme des Ver­hafteten verweigert, weil kein Saftbefehl vorlag. Dies hatte May tritifiert und obwohl die Thatsachen unbestreitbar waren, wurde May bennoch verurteilt. Der Redacteur des Mühlh. Boltsblattes" Genosse Müller, ist übrigens wegen derselben Sache schon zu 1 Monat Gefängnis verurteilt worden.

Kläger Stephany:

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worden.

Zeuge Dun: Er sei 7 Jahre im Handelsteil der Boff. 8tg." Redacteur gewesen, die letzten zwei Jahre an leitender Stelle. Herr Die interessanten Artikel. Dahms, der Schriftführer des Vereins Berliner Presse habe ihm Privatfläger Stephany bestreitet, daß es sich um Reklame­mitgeteilt, daß der Maler Fechner, der mit ihm verfeindet sei infolge artikel" handelte. Als ihm Dr. Fuchs( Dr. Fuchs ist Archivar in eines Chefcheidungsprozesses, böse Sachen ihm nachsage. Auch von der Deutschen Bant, der Nachfolger im Amte des nunmehrigen feinem damaligen Kollegen Dr. Schlenther sei er gewarnt und ihm Abg. Diederich Hahn und hat wie dieser die Aufgabe, den Ver­geraten worden, sich vor seinen Feinden zu hüten. Bald fehr zwischen der Bank und den Handelsredaktionen der Berliner Die Deutsche Bank emittierte darauf, als es sich um die Begründung des Presseklubs handelte, bürgerlichen Blätter zu vermitteln. Beleidigungsprozeß Stephany- Strehlke. habe er von dem Borstande des Vereins Berliner Breſſe die wieder die Attien der Hoch- und Untergrundbahn von Siemens u. Halste Holte Aufforderung erhalten, sich gegen Gerüchte, die ihm unlautere und bei der Deutschen Bank fand auch die Zeichnung der Aktien statt. Die prozeß, den der Chefredacteur der Boff. 3tg.", Herr Friedrich sich im frankhaften, neurasthenischen Zustande befunden und vergeblich u. Halste ausgearbeitet waren, überbrachte, habe er sie für höchſt inter­Der namentlich in Journalistenkreisen viel erörterte Beleidigungs- Beziehungen zu Banten nachsagien, zu verteidigen. Er habe damals Redaktion.) die Artikel, welche im technischen Bureau von Siemens Stephany, gegen den Redacteur der agrarischen Deutschen sich bemüht, die wahren Urheber des Gerüchts herauszubekommen. effant erachtet und geglaubt, daß sie für jeden Berliner sehr intereſſant Tageszeitung". Herrn Dr. H. Strehlte, angestrengt hat, tam Er habe seine ursprüngliche Absicht, den Rechtsanwalt Jonas zu ver- feien, weil sie ein Bild der Entwickelung des Berliner Verkehrs geftern vor dem hiesigen Schöffengericht zur Erledigung. Dem Prozeß liegt folgende Vorgeschichte zu Grunde: gaben. Hiermit wird die Beweisaufnahme, nachdem der Gerichtshof Seit dem Jahre 1896 war der die Vernehmung des Sachverständigen als thatsächlich unerheblich abgelehnt hatte, geschlossen und der vorhin mitgeteilte Vergleich

Schriftsteller Dunk

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bereinbart.

Die ,, Affaire"

in der Deputiertenkammer.

flagen, aufgegeben, weil er sich überzeugte, daß dieser nur eine Aus­funft über die Sachlage dem Vereinsvorstande gegeben habe und Herrn Fechner tonnte er nicht verklagen, weil dieser um seinetwegen die Ehescheidungsklage gegen seine Frau eingeleitet habe. bei der Boffischen Beitung" Redacteur des Handelsteils. Er Als es sich für ihn nun darum handelte, was er zu thun habe, habe war ebenso wie der Privatfläger Mitglied des Vereins Berliner er Herrn Stephany um seinen Rat befragt. Breffe. Im Mai vorigen Jahres wurde dem Vorstande dieses Auf eine Frage des Rechtsanwalts Jonas, ob er nicht, wie in Vereins eröffnet, daß über Dung Gerüchte und Denunziationen ein- der Deutschen Tageszeitung" behauptet werde, gesagt habe, gelaufen feien, wonach er Beziehungen zur Diskontogesellschaft Stephany habe ihm verboten Neue ftürmische Auftritte haben die Dreyfus- Affaire und der unterhalten sollte, welche geeignet seien, seine journalistische Ehre zu Klagen, und ob er diese Aeußerung nicht zu Herrn Dahms gethan Skandal auf der Rennbahn vom vorigen Sonntag in der französchen herabzusehen. Es wurde auf Grund des§ 8 der Vereinsstatuten habe, erwidert der Zeuge: Es sei nicht wahr, daß der Brivatfläger Deputiertenkammer verursacht. Es liegt uns darüber folgender Be­das Verfahren auf Ausschluß aus dem Verein gegen Dunk ein- ihm verboten habe, zu flagen, er habe ihm zunächst nur gefagt: richt vor: geleitet und ihm aufgegeben, um sich zu reinigen, gegen die Vereins- Was Sie thun, muß Ihnen überlassen bleiben. Dann habe Herr Paris , 8. Juni. Präsident Deschanel teilt mit, daß er bon mitglieder Professor Fechner und Rechtsanwalt Jonas die Privat- Stephany, der kurz vorher beim Geh. Rat Lessing auf dessen Gut dem Präsidenten der italienischen Kammer ein Telegramm erhalten flage zu erheben. Aus Gründen persönlicher Natur will Dung es zu Gast gewesen und dort wohl über die unerquickliche Chefcheidungs- habe, in welchem dieser das Vedauern und die Sympathie abgelehnt haben, diese Herren zu verklagen, er erflärte fich aber bereit, die fache etwas gehört hatte, ihm gesagt: er habe den Eindruck gewonnen, der Kammer bezüglich der Vorfälle in Auteuil ausspricht.( An Borstandsmitglieder Leop. Kalisch und Nich. Schott zu verklagen. baß, wenn Sie eine Klage einreichen, durch welche diese unerquick haltender Beifall.) Baudry d'Asson ruft: Er erhielt, was er Da biefe Klagen plöglich zurüdgenommen wurden, so schloß lichen Familienverhältnisse in die Oeffentlichkeit getragen würden und verdiente!"( Lebhafte Protestrufe.) Der Präsident beendet die der Vereinsvorstand hieraus, daß die Beschuldigungen erwiesen feien ein Standal daraus entstände, fein ferneres Verbleiben in der Verlesung des Telegramms und erklärt, daß dasselbe den Archiven und Herr Dung wurde am 20. Auguft aus dem Verein ausgeschlossen. Boffischen Zeitung" nicht möglich sein würde." Aus diesem Grunde einverleibt werden wird.( Lebhafter Beifall.) Er legte Berufung an die Generalversammlung ein, die am allein habe er Herrn Dahms gesagt, daß er nicht flagen tönne und Der Präsident teilt mit, daß der Deputierte 2afies den 15. September stattfand. In dieser Generalversammlung ist den Herr Dahms habe dies wohl nicht richtig verstanden. Als dann die Minister des Aeußeren über deffen Aeußerung, betreffend die Depesche Mitgliedern die Stillschweigenspflicht auferlegt worden; fie führte Gerüchte über seine finanzielle Thätigkeit an den Privatkläger heran- Banizzardi zu interpellieren wünsche.( Murren). Minister Delcassé zu dem Beschluß, daß der Ausschluß des Herrn Dung aufgehoben traten, habe er wieder eine Unterredung mit Herrn Stephany gehabt erklärt, daß die Uebersetzung der Depesche Panizzardis 40 Tage vor und die Sache zur anderweitigen Entscheidung an den Vorstand und dieser habe ihm sofort gesagt, daß schon die bloßen Ge- dem Prozeß Dreyfus hergestellt wurde und keinerlei Veränderung zurüdgegeben wurde. Zur Ausführung dieses Generalversammlungs- richte Anlaß zu seiner Entlassung geben würden. Herr Stephany erfahren habe. Er habe weiter nichts zu sagen.( Beifall.) Beschlusses tam es aber nicht, da Herr Dung mun habe von ihm eine schriftliche Erklärung verlangt, daß er in feiner Lasies verlangt eine Diskussion über die Uebersetzung mehr seinen Austritt aus dem Verein nahm. Er unlauteren Verbindung gestanden, er habe darauf offen und ehrlich der Depesche.( Die Linte protestiert; der Präsident ruft Lasies erklärt: Sie werden mich hat dem Privatkläger auf seinen Vorhalt erklärt, daß er gesagt: Das könne er nicht, denn er habe früher einige statistische den Nedner zur Sache.) in früheren Jahren, bevor er leitender Redacteur des Handels- Arbeiten für die Diskonto- Gesellschaft geliefert. Herr Stephany nicht daran hindern zu sprechen. Der Minister hat sich teils war, einige Male statistische Arbeiten für die Diskonto- habe die Antwort erteilt: Nun. Sie werden wohl selbst einsehen, geäußert, ich habe ebenfalls das Recht zu sprechen."( Proteſt­Gesellschaft angefertigt habe und dafür angemessen mit 500 m. daß unter diesen Umständen Ihre Stellung bei der Zeitung unrufe.) Baudry d'Asson ruft:" Bravo Lafies!" Deschanel sagt: honoriert worden sei. Er wurde vom Amte suspendiert und haltbar ist. Dies sei ihm ohne weiteres ganz einleuchtend Wenn Sie fortfahren, werde ich die Kammer fragen, ob Sie das dann von jeder ferneren Thätigkeit an der Bossischen Zeitung" ent- gewesen. Er wußte, daß er in den ganzen 7 Jahren, in denen Wort erhalten sollen." Lafies: Ich begreife nicht, weshalb Sie bunden. Im Anschluß an diese Vorgänge und insbesondere an die er für die Voff. Btg." gearbeitet, auch nicht ein Wort aus eigen die Freiheit der Tribüne nicht respektieren. Der Minister hat un­Entwickelung der Dinge in der Generalversammlung des Vereins füchtigem Interesse geschrieben, er wußte aber auch, daß er verständliche Daten geliefert und es würde der Würde der Kammer " Berliner Bresse" brachte die Deutsche Tageszeitung" menn er auch vollständig rein aus der Affaire heraus entsprechen, die sofortige Erörterung anzuordnen, andernfalls würden Anfang Oktober mehrere Artikel über gehen würde, doch schon der bloße Verdacht genügen würde, Sie darthun, daß Sie die Erörterung fürchten." ,, Berliner Prefkorruption", ihn aus der Redaktion zu entfernen. Er habe deshalb selbst ges Die Besprechung der Interpellation wird darauf um einen beten, ihn zu suspendieren; er habe von diesem Augenblid an Monat vertagi. Lafies erflärt: Dies beweißt, daß Ihnen die feinerlei Thätigkeit mehr für die Vossische Zeitung" entwickelt und Wahrheit mißfällt.( ärmende Protest rufe.) Lasies wird zur Ordnung gerufen. sei bald darauf definitiv ausgeschieden.

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die die Tendenz verfolgen, die Bossische Zeitung" als Organ hin­zustellen, welches sich durch Preßbeteiligung beeinflussen lasse und speciell dem Kläger eine Mitschuld an solcher Breßbeteiligung nach zusagen. Es wird in den Artikeln der Versuch gemacht, den Privat- Herr Stephany bestätigte in der Verhandlung sehr häufig, fläger in die Affaire zu verwideln und ihm den Matel einer un- daß nun einmal in der Nedaktion der Vossischen Zeitung" nach den ehrenhaften Beteiligung an den behaupteten Machenschaften des strengen Grundsätzen, Herrn Dung anzubeften. Diese Artifel bilden den Gegenstand der von denen Herr Dung ein ausführliches Bild gegeben, gehandelt gerufen mit Eintragung ins Protokoll. Minister Strank fügt hinzu, Privatflage.

werde.

Die Verhandlungen fanden in dem Kleinsten Zimmer des Der zweite Vorsitzende bes Vereins Berliner Bresse, Kriminalgerichtsgebäudes statt, in welchem taum die vorgeladenen Beugen zum größten Teile Journalisten und Schriftsteller­

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Firmin Faure wünscht die Verweisung Lafies vor einen Unter ſuchungsrat zu interpellieren. Kriegsminister Krantz rechtfertigt imter lebhaftem Beifall der Linken die von ihm angeordnete Maßnahme. Lafies unterbricht fortwährend und wird zur Ordnung

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er tönne erst nach Beendigung der Untersuchung antworten und fordere Vertagung um einen Monat. Lasies ruft, zur Linken ge­Chefredacteur Vollrath wendet: Sie sind Feiglinge!"( Lebhafte Protestrufe.) Die Blaz hatten. Den Vorsitz führte Amtsrichter Matthies, dem bon der Bolts- 8tg." ist in der Beurteilung des Falles Dunz anderer Wertagung um einen Monat wird mit 401 gegen Brivatlläger stehen Rechtsanwalt Michaelis und Justizrat Vorstand des Breffevereins sei nicht aus thatfächlichen Gründen Präsidenten das Wort Feiglinge" zurück. Der Zwischenfall ist danrit Meinung als Herr Stephany, der Ausschluß von Dung durch den 66 Stimmen beschlossen. Lafies nimmt auf Aufforderung des Dr. Sello, dem Angeklagten Rechtsanwalt Paul Jonas zur erfolgt, sondern aus bem formalen Grunde, weil er ein von ihm erledigt und die Kammer tritt in die Beratung des Unfall. Die ausgedehnte Verhandlung vor dem Schöffengericht endete jelbst als Steinigungsmittel bezeichnetes Verfahren unterlassen hat, versicherungs- Gesezes ein. und weil der Borstand an ein Vereinsmitglieb dieselben Ansprüche stelle, die die Redaltion der Voff. 8tg." an ihre Redakteure stellt. Die bereits in unserer gestern veröffentlichten Pariser Kor­Ich mußte das um so merkwürdiger finden, als 14 Tage vorher refpondenz ausgesprochene Ansicht, daß Frankreich einer ernsten Herr Stephany an den Vorstand einen Brief gerichtet hat, in rise entgegen geht, wird auch von vielen anderen Seiten bestätigt. welchem er schrieb, Dunk müsse aus dem Verein Preffe heraus, aus auch eine Ministertrifis liegt in der Luft. Sie wird den demfelben Grunde, aus denen Dung aus der Voff. 8tg." hinaus einen zufolge erst nach dem neuen Dreyfus- Prozeß akut werden. Nach mußte. anderen in nächster Woche am Tage nach dem Grand Prix. Man

Seite. mit einem

Vergleich,

nach welchem Dr. Strehlte in folgender Erklärung Abbitte that: Nach dem Ergebnis der heutigen umfangreichen gerichtlichen Betveisaufnahme habe ich mich überzeugt, daß die in den 7 Artikeln der Deutschen Tageszeitung" vom 1., 2., 8., 5., 6., 8. unb 11. Oftober