Gelte 2 Freitag, 17. Juli 1036 Nr. 1«» dein mittelalterlichen Mantel ritterlicher, Moral und Sitte und verlaufen diesen Mantel für einen Pappenstiel dem Trödler— um sich, wenn daS Bolt vergessen sollte, wieder einen neuen Mantel zu laufen. So offenbart sich in der Krise der SdP die ganze Brüchigkeit nationalistischer Moral und die hilflose Unfähigkeit des Mannes, für den man als Außenminister Krofta ein Sechziger Ausjeuminister Dr. Kamil Krofta feiert heute seinen 60. Geburtstag. Krofta ist ein gebürtiger Pilsner u»d hat schon im Vaterhause— sein Vater war Bürgermeister und Abgeordneter— politische Eindrücke-empfangen. Seiner Ausbildung nach Historiker hat«r viel in ausländischen Archiven studiert, wurde Dozent und Professor der Geschichte an der tschechischen Universität in Prag und hat eine große Fülle historischer Schriften verfaßt. 1020 wurde Krofta Gesandter beim Vatikan , 1021 bis 1028 war er in der gleichen Eigenschaft in Wien , sodann bis 1027 in Berlin . Von da bis vor kurzer Zeit war er Stellvertreter des Außenministers Dr. Benes, am 20. Feber 1036 wurde er Minister des Acußcrn. In diesem Amt seht er die Tradition und Politik des ersten Außenministers der Republik fort und ähnelt ihm "'auch in der wissenschaftlichen Erfassung der außenpolitischen Probleme solvie in der Bedachtsamkeit, mit der er zu allen internationalen Fragen Stellung nimmt. Krofta gehört zu jenen tschechoslowakischen Staatsmännern, die ein außerordentliches Verständnis für die Deutschen dieses Landes haben. In seinen historischen Schriften hat er dargetan, daß die Deutschen seit Jahrhunderten einen hervorragenden Anteil an der materiellen und geistigen Kultur dieses Landes haben und er bat in seiner letzten politischen Kundgebung das Wort von den Deutschen als der„zweiten Staatsnation" geprägt. Gerade in den jetzigen schwie- rigon Zeiten ist es zu begrüßen, daß das Steuer der tschechoslowakischen Außenpolitik von einer festen Hand geführt wird. den Erlöser de» Sudetendeutschtum» seit zwei Jahren die Reklametrommel schlägt. In Wahrheit will Konrad Henlein seinen bisherigen ersten'Mitarbeiter nicht fallen lasten, weil er politisch unselbständig und geistig von Dr, Brand abhängig ist.. Nn seiner Hilflosigkeit bietet Herr Henlein einen Anblick für Götter— auch für di« der Walhalla . LV Waggons Italienische Haubitzen In Oesterreich eingetroffen Wien . Wie Jntropreß erfährt, beschäftigt diplomatische Kreise seit einigen Tagen folgender Vorfall: Dienstag, den 80. Juni, um 8 Uhr nacht», traf aus Tarvisio ein Lastzug, der aus 80 Waggons bestand, in Groh-Schwechat bei Wien ein. Als Inhalt der 80 Waggon» waren landwirtschaftliche Maschinen angegeben. Bevor noch der bereits avisierte Transport in di« Station Groß- Schwechat einfuhr, wurde der Bahnhof im weiten Umkreis von allen Eisenbahnangestellten(Be- dienstcwn) und bahnfremden Personen gesäubert und von der Schwechater Gendarmerie, die verstärkt worden war, beseht. Die Waggons wurden hierauf ausgcladen. Sie enthielten funkelnagelneue schwere Haubitzen, deren Besitz Oesterreich und Ungarn nach den noch geltenden FriedenSverträgen verboten ist. Die Geschütze, die so schwer waren, daß zu ihrer Ausladung ein großer Kran vom Wiener Ostbahnhof herbeigeschafft werden mußte, wurden von Militärmannschaften in die Artilleriekaserne nach Kaiser-Ebersdorf gebracht und dort von einer OsfizierSkommiffion, welcher unter anderen der namentlich bekannte Oberleutnant Dörr angehörte, übernommen. ES handelt sich um schwere Haubitzen italienischer Provenienz, mit denen die österreichische Armee ausgerüstet wird. Vas Privileg der 200 aufgehoben Paris . Die Kammer nahm nach viereinhalbstündiger Debatte Donnerstag nachmittag» mit 480 gegen 111 Stimmen den Regierung»- gesehentwurf über die Reform de» Statu » der Bank von Frankreich an. Der Hauptberichterstatter des FinanzauS- schuffeS B r u n e t und nach ihm Finanzminister Vincent A u r i o l betonten, daß durch die Reform die Leitung der Bank von Frankreich von dem Privilegium einiger weniger Familien befreit werde. Sie führten au», daß diese Reform den ausdrücklichen Wunsch der Wähler der gegenwärtigen Kammermehrheit darstelle, welche wünschen, daß die wichtigsten aktiven Elemente des wirtschaftlichen Unternehmertums im Staate Anteil an der Leimig der Bank von Frankreich haben sollen. Der Finanzminister erklärte, daß in der Leitung der Bank von Frankreich u. a. die Vertreter der Industrien des Handels und der Landwirtschaft vertreten sein werden. Propaganda-Kurte für Autlünder Goebbels neueste Erfindung Berlin . Das Deutsche Nachrichtenbüro meldet: Die deutsche Hochschule für Politik eröffnete Donnerstag einen 14tägigen Ferienkurs für Ausländer, in dem den Teilnehmern durch Vorträge, Besichtigungen und Führungen einUeberblick über das politische Gesicht des Dritten Reiches vermittelt werden soll. An dem Kurs nehmen etwa 80 Ausländer aus 28 Nationen teil. Vertreten find außer den europäischen Nationen auch die Bereinigten Staaten, Australien , China , Japan und die Mandschurei . Die meisten Hörer werden Im Anschluß an den Kurs noch zu den Olympi- I scheu Spielen in Berlin bleiben. bereits 3439 Millionen Wehranleihe Noch! nicht das endgültige Resultat Prag . Bi» Donnerstag beträgt die Summe der Zeichnungen auf dir StaatSverteidigungS- anleihr 3.439,813.000 KL. Davon entfallen auf die 4pLprozentigcn Titre» 2.174,821.000 KG oder 63,2 Prozent des gezeichneten Gesämtbe- trageS und auf die dreiprozentigen Titre» AL 1,264,994.000 oder 36,8 Prozent. Di» Summierung der Zeichnungen ist noch nicht abgr- schloffen. Konstituierung der Zentralgewerk* schaftskommlsslon Die konstituierende Sitzung der auf dem letzten ordentlichen Gewerkschaftskongreß des Deutschen Gewerkschaftsbundes gewählten Zen- tralgewerkfchaftskommision hat am 26. Juni l. I. in Reichenberg stattgefunden. Die gewählten Mitglieder waren bis auf die Genosten Kaufmann und Neumann, die sich bei Tagungen im. Ausland befanden, vollzählig erschienen. Gemäß den OrgänlsationSbestimmungen des Deutschen GewerkschaftSbundeS wurden bon der Sitzung einstimmig gewählt: al» l. Vorsitzender Genosse Anton R o s ch e r, als I. Stellvertreter' Genosse Franz Kaufmann und al» II.Stellvertreter Genosse Franz M a c o u n. Die Exekutive wurde gebildet au» den Genoffen: Kaufmann Franz, Kirchhof Franz, M.a c o u n Franz,' Roscher Anton, Schäfer Anton. Die vom Gewerkschaftskongreß' angenommenen Anträge wurden einer Sichtung und Prüfung unterzogen und hiebei die Beschlüff« organisatorischer Natur der Exekutive zur Vorbehandlung übertragen. Die vom Gewerkschaftskongreß zu Punkt III der Tagesordnung„Wirtschaft und Sozialpolitik" gefaßten Beschlüsse werden den noch zu bildenden Fachausschüssen zur Behandlung und.Berichterstattung zugewiesen werden. Das vom Genossen Macoun zu Punkt IV der Tagesordnung auf< dem Kongreß erstattete Referat„Gewerkschaften und Demokratie" wird als für die Massenverbreitung gedachte Werbeschrift im Verlag der Zentralgewerkschafts- kommtssion herausgegeben werden. Die Sitzung befaßte sich ferner mit der Wahl der Delegierten zum Kongreß des Internationalen Gewerkschaftsbundes in London , der in Aussicht stehenden dringlichen Neuregelung der Arbeitsvermittlung und nahm zu einigen anderen organisatorischen Fragen Stellung. , Der Präsident der Republik empfing Donnerstag den Minister de» Aeußcrn Dr. Krofta, den Abgeordneten und Journalisten Henry de Kerillt» aus Paris , den französischen außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister de L a c r o I x und ferner den Sekretär der deut schen Gesandtschaft in Prag von Bibra . Schließlich empfing der Präsident den tschechoslowakischen Gesandten in Berlin Dr. M a st n y. Schon 4000 Todesopfer der Hitze In USA RewNork. Die Zahl der durch die Hitzewelle um» Leben gekommenen Personen ist Donnerstag morgen» auf über 4000 gestiegen. Mehrere tausend Personen haben schwere Erkrankungen erlitten. i.ondon hofft immer noch auf ein Wunder Keine Beteiligung an einem Gegenblock London . DaS britische Kabinett befaßte sich am Donnerstag erneut mit der beabsichtigten Konferenz der Locarno -Mächte und kam, wie verlautet, nach etwa einstündigcn Beratungen zu dem Ergebnis, diese Frage auf diplomatischem Weg« mit den Regierungen Frank reichs und Belgiens weiter zu besprechen. ' Der diplomatische Korrespondent des Reu» ter-BüroS faßt die Probleme wie folgt zusammen: Die geplante Konferenz soll ausschließlich dem Ziele gelten, die europäische Regelung herbeizuführeu. In britischen Augen kann dies am besten durch eine Fünfmächtekonferenz zu einem späteren Zeitpunkte, vielleicht anfangs September geschehen. Falls jedoch Frankreich der Meinung ist, daß eine Drei- mächte-Konferenz wesentlich wäre, um den Weg für die größere Konferenz zu einem späteren Zeitpunkt zu bahnen, dann wird England mit sich reden lassen. England ist jedoch nicht bereit,. an einer Dreimächte-Konferenz teilzunehmen, die einzig und allein dem Zweck dient, das Scheitern der In dem Weißbuch erwähnten Bersöhnungsbe- mühungen zu verzeichnen und keine Hoffnung auf eine Verwirklichung einer europäischen Regelung zu lassen. In London wird nachdrücklich die Meinung vertreten, daß die Befestigung eine» westeuropäischen, auS Frankreich , Belgien und England bestehenden Blocks, dem rin mitteleuropäischer Block äu» Deutschland und Italien gegenüberfiehen würde, der Sache de» Friedens keine Dienste leisten würde. vardanellenpaltt wird Montag unterzeichnet Montreux . Donnerstag nachmittags wurden auf der Meerengen-Konferenz die Bestimmungen über die Luftfahrt genehmigt. Nach diesen Bestimmungen wird lediglich da» Ueberfliegen der befestigten Meerengenzone und des Marmara- MeereS verboten sein. Am Abend hat die Konferenz ihre Beratungen beendet. Die feierliche Unterzeichn:ng des Vertrages findet Montag nachmittags statt. 38 Wir suchen ein Land Roman einer Emigration Von Robert Grötzsch Copyright by Eugen Prager-Verlag, Bratislava . Er legte dem böhmischen Kameraden die Hand auf die Schulter.„Seit zehn Jahren habe ich für diese Bewegung gearbeitet. Mein Leben hätt ich dafür gegeben. Von Erneuerung träumten wir, von einem Land der großen moralischen Renaissance. Wir Narren I Wir glaubten an Wunder. Geh hinüber— jeder Lump hat jetzt drüben besser« Chancen als du oder ich, als irgend ein Mensch von geradem Charakter. Eine Luft der Angst und des Mißtrauens— zum Ersticken." Der Kamerad tvar noch jung, Flaum um die Lippen. Er klammerte sich an den Traum, seine Augen flackerten hilflos. Das große herrliche Deutschland aller Deutschen , Mutter neuen schönen Lebens jetzt saß wieder einer neben ihm, der von drüben kam, Entsetzen, Trauer, Enttäuschung und Müdigkeit auf der Stirn. Meller aber schaute starr ins Leere. DaS Bild in seinem NedaktionSzimmer, der reine Mensch im Strohkranz, gepeitscht und verhöhnt— jetzt verstand Meller das Bild besser denn je. Wo mochte der sein, dem es gehörte und der früher dort saß? Auch einer, der für die Freiheit kämpfte und dafür ins Exil gejagt wurde... Weit stromauf, einen Tagesmarsch höher, lag' Justus mit den Burschen der Spinne. Niemand hatte Lust zum Schwimmen, trüb und lau tvar das Wasser. Justus wandte seinen breiten Rücken zur scheidenden Sonne und dachte an Eva. Dieser feste Druck der kleinen Finger— das war der Abschied gewesen. Nichts sonst hatte sie gesagt. Gut so. Sie war stärker, als sie wußte. Und er — er war nicht der, den sie suchte. Er kannte seine schwachen Stunden, bemooste Häupter entblößen sich nur nicht so leicht wie jüngere. Sie zehrte noch von seiner Vergangenheit und davon, daß er für seine Sache in Ketten gelegen. Ach, wie rasch verliert solche Vergangenheit die Farbe, di« Burschen der Spinne hielten sich dabei nicht lange auf. Lorbeer an der Wand welkt schnell. Nun ist man nur noch Dünger der Geschichte oder Fun- kenträger seiner Sache, von Land zu Land... In einigen Wochen würde EvaS Bild blassen wie das Marias: eine letzte Liebe, di« nicht angenommen werden konnte. Mit zweiundsechzig gehört man seiner Arbeit, nur seiner Arbeit, seinem Kampfe. So hatte sein Leben begonnen, so sollte cs enden, keine Sentimentalitäten jetzt, Gustl wartete— und heute Abend gab's Plinzen. Als sie in die Spinne kamen: wartete draußen im Garten die große Überraschung: Herkner. Alle stürzten auf ihn zu, umringten ihn, Justus schloß ihn in die Arme. Herkner lächelte ruhig. Nichts an ihm hatte sich verändert, nur in den Augen leuchtete eS. Fester erschien er denn erst. Ja, krank hatte seine Frau gelegen. Wie er nach Hause kam, schrak sie auf— dann wurde eS besser. Er lebte in Verstecken. Bald daheim, bald bei Freunden, einmal hier, einmal da, niemand kannte ihn in dem anderen Viertel, in das feine Frau gezogen war. Bald fand er nicht mehr, fort; eS schien ein heimliches, gefährliches Glück ohne Ende. Bis seine Brüder warnten und dis Freunde in Gefahr gerieten, Da mußte er Abschied nehmen. Und nun— nun war seine Frau wieder wohlauf: Die Menschen drüben? Die' Freund« blieben dieselben, scheuer nur, immer mit dem Blick nach hinten. Die Menschen verlernten geradeaus zu sehen. Verräter? Ja, die gab» auch. Wenige allerdings, wenige, trotzdem für Verrat drüben jetzt erhöhte Preis« gezahlt wurden.„Ja, Genossen, ihr habt noch Aussichten im Dritten Reichl" Er lachte, fröhlich und sicher in dem starken Gefühl: Unter uns ist keiner; wo ich bin, gibt's keinen Verrat! Sein Blick glitt über Frosch's breit« Stirn hinweg. Der starrte geradewegs zur Wand und ihm dünkte für einig« Sekunden, als schaukelte sein Stuhl-— Na und Moses und der Klein«? Noch keine Nachricht da? Waren wackere Burschen! Man hatte den Kleinen vielleicht manchmal zu kurz gehalten... Fabelhaft die kupferne Schale, die er für Gustl gehämmert, mich? Und das Mädchen war auch fort, das blonde Mädchen mit der blauen Badekappe. Toll schleudert dies« Zeit unsere Kinder umher, toll und unbarmherzig, verdammt noch eins... Peter und Paul hockten mit aufgestemmten Armen am Tisch, warteten auf Geschichten mit falschem Bart, abenteuerliche Fahrten kreuz und quer durch Deutschland ...Nicht» davon kam. Wie eine Großaufnahme war Herkner» Bild in all diesen Geschichten erschienen, die heimlich von Mund zu Mund gegangen, man wußte nicht, woher sie kamen— und nun verlautete nicht», von alledem... Nüchtern, karg war sein Bericht. Einfach, um die Schläfen etwa» grauer, da» kräftige' Kinn leicht' gehoben, so saß er wieder unter seiner Kolonne, als wäre er Nur einmal ein Stück weiter unten beim Barbier gewesen... An diesem Abend gab e» Bier. Einmal hob Justus sein ÄlaS gen Süden. Dorthin würde Eva jetzt vom Schiff getragen werden. Oder wanderte sie bereit», allein, im Unbekannten.fremden Land? Er trank in hastigen Zügen und hörte wie durch einen Nebel, was Herkner erzählte. XV. Kapitel.- Eva dampfte auf einem weißen Schiff durch di« blaue, tiefblaue Adria. Karadjordje hieß da» Schiff und war da» stolzeste der JadranSka- Plovidba und wo«s anlegte,7 winkten die Menschen freudig mit Tüchern. Dies« Gestade wqren Eva nicht fremd: al» Backfisch lag sie«tust mit der Mutter hier in Sand und Sonne. Beharrlich stampfte der Dampfer gen Süden. Gischt sprühte hoch um seinen Bug und bestreute di« Fluten mit unzähligen Weißen Blüten. Delphine sprangen im Meer, schossen in runden Bogen übers Wasser. Karstwälle türmten sich wie Riesentiere an den Ufern entlang. Nach zwei Tagen stiller, wünschloser Fahrt ragten die dunklen Mauern der Czernagora himmelan, die Küste wurde menschenleerer und verlassener. Ein kleiner Küstendampser nahm Eva auf. Helle südliche Nacht lag über Schiff und Meer, da sie an Land gebcotet wurde. Und dann durch den Bo- janafluß aufwärts nach Skodra , dem großen Handelsplatz Nordalbantens. Und als man in der Spinne frug:„Eva, wo mag Eva jetzt sein? Warum hört man nicht» von ihr?"— als Gusti dabei ihren ruhigen forschenden Blick über Justus hingehen lieh, der sich achselzuckend lchwandte, da wanderte Eva schon durch eine weite Steppe, da lag Skodra schon Wieder, hinter ihr. Im Osten ragten die grauen Wälle der nordalbanischen Bergwildnis, und unergründlich dünkten ihr die drei Malisorinnen, die mit ihr schritten: schwarzhaarig und zäh, die Gesichter indianerhaft profiliert,-in weiten schwarzen Röcken über das. verdorrte Gras gleitend, knorrig und unermüdlich, wie das Dutzend Ziegen, das sie vor sich her in. die Heimat trieben. Die zwei jüngeren Frquen schleppten Eva» Gepäck: Rucksgck und. Koffer. Hinter einer spitzbogigen, verfallenen Drinbrücke macht« der Trupp einmal Halt. Die Tiere ittirzte» zum Wasser. Eine Frau ging mit der Trinkkanne hinunter,- Die Sonne de» Spätsommers-hatte den Fluhlauf nahezu ausaetröck« Net. Kein Wölkchen am azurnen Himmel. Eva lüstete di« blaue Bluse, wischte den Schweißund starrte wieder in dte drohende Bergwelt der Pro- kletija hinein- Am Horizont schimmerten hohe weiße Kuppen und Eva spürte leise» Herzklopfen. .(Fortsetzung folgt.)
Ausgabe
16 (17.7.1936) 165
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