Nr. 165

Der Vorläufer Hitlers

Zu Friedrich des Großen 150. Todestag( 17. Jull 1936) Von Knut Björnstad

Freitag, 17. Juli 1936

Vor einhundertundfünfzig Jahren, am 17. und Herr" auch gegenüber seinen Junkern fein, Juli 1786, hat sich die Gruft über den sterblichen sie zu Abgaben an den Staat zwingen wollte, pro­Resten von Fridericus Reg, dem sagenumwobenen tegiert nämlich der junge Friedrich nachdrücklichst Souverän aus dem Hause Hohenzollern   geschlossen. die borussische unterherrlichkeit. ..Es war totenstill," schreibt ein Chronist aus jener Zeit, aber niemand war traurig." Ein­hundertfünfzig Jahre später bekennen sich die Führer der erwachten deutschen   Nation" um so geräuschvoller zu ihm.

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Verdoppelung der Biersteuer, Verteuerung des das große Armenhaus; ich war Zeuge, wie sich Lebensbedarfes der Massen so steht praktisch die Unglücklichen unter den Händen ihrer Henter des sozialen" Friedrich ,, Entlastung der Armen" gewunden haben, auf die Knie fielen und um aus! Barmherzigkeit flehten, sie nicht in dies Haus zu schleppen; sie schäßten ein Leben unter dem freien Simmel höher ein, als das Dasein in einem sol­chen Spital."

Um gegen die ,, noch immer andauernden Klagen derer Fabrikanten und Kaufleute", die sich über zu hohe Arbeitslöhne beschweren, ein Uebriges zu tun, ordnet Friedrich 1777 an, daß Eine Sonderbehandlung genießen die der Arbeiter so wohlfeil als mög Veteranen und Invaliden des ruhm lich leben muß, alsdann braucht der Entre- reichen Heeres. Ihnen ist der Dank des Vater In dem Maße, wie Friedrichs Verhalten zu preneur den Arbeitslohn nicht so teuer zu bezah landes" gewiß: M. W. v. Kaltenborn liefert. 1790 seiner näheren Umgebung, zu seinen Untertanen len, und er kann seine Waren viel wohlfeiler ver- in seinen Briefen eines alten preußischen Offi­immer seltsamer, immer rätselhafter wird, in dem kaufen..." ziers" zu diesem Kapitel ein aufschlußreiches Do= Maße, wie niemand mehr sein Vertrauen genießt Um den Arbeiter, der in dem menschen- fument. Wenn Friedrich", schreibt er ,,, nach dem und er allen mißtraut, wächst auch die Mauer des armen Land selten und sehr gesucht ist, am Streit Strieg von Sanssouci nach Potsdam   ritt, beglei Unverstehens ihm gegenüber außerhalb der preu- zu hindern, hat Friedrich in der Handwerks- teten ihn fast jedesmal zehn bis zwölf alte Sol­ßischen Landesgrenzen. In Furcht versetzt durch| Ordnung" schon 1774 wohlweislich verfügt: baten mit Holzbeinen, einem Arm oder anderen seine militärischen Unternehmungen, die unauf- Wenn die Gesellen unter irgendeinem Vorwand Verstümmelungen, in alten unbrauchbaren Uni­hörliche Vergrößerung seiner Armee, seinen einen Aufstand machen, so sollen dergleichen formen. War er guter Laune, befahl er seinem Arbeitsfanatismus und seine beunruhigenden Frevler und boshafte Verächter unserer Hand- Leibpagen: Gib ihnen was", und dann warf der Proklamationen, abgestoßen durch seine unge- werts- Ordnung nicht allein mit Gefängnis-, Page einen Taler unter die armen, alten Inva wöhnliche, unnahbare Einsamkeit, erzeugt die Zuchthaus  - und Festungsbaustrafe belegt, sondern liden hin, wie man einem vor Hunger bellenden europäische   Diplomatie eine teineswegs schmei- auch am Leben gestraft werden." Wer streikt, ist Sunde   etwa einen Knochen hinwirft. Mehr als chelhafte Legende um diesen Souverän. also vogelfrei. Mit mindestens einem Drittel, in einmal gab er in der Woche nicht. War er schlech manchen Landesteilen mit der Hälfte seiner Er- ter Laune, befahl er: Zum Teufel- jagt doch trägnisse wird der Bauer, von unzähligen anderen die Kanaillen weg." Dann machten sich die jun Abgaben an Gutsherren, Priester usw. abgesehen, gen angehenden Helden den Spaß, einige Male zu der neuen Steuer, der Stontribution", her auf die Sieger" des Königs mit der Peitsche angezogen. Dafür beschert ihm der friderizianische Toszuhauen." Staat mit dem ,, Allgemeinen Landrecht", das die unbeschränkte Gewalt der adeligen Gutsherr­schaft" gegenüber dem nichtadeligen Untertan" legalisiert.

Als einen jungen Mann mit knabenhaften Rügen und zarten Gliedern, die mit rundlichen Fettpolstern überzogen sind, drallen Bäckchen und zwei ausdrucksvollen blauen Augen, so überlie­fern den Kronprinzen Friedrich zeitgenössische Chroniken und Bildnisse. Eine schwere Jugend" attestieren ihm die Geschichtsschreiber, dem schein­bar sensiblen, zibilen, zu ausschweifenden Festen neigenden Sohn eines strengen, militärischen und puritanischen Vaters. Der Soldatenkönig  " Friedrich ist über die Welle des Hasses, die Friedrich Wilhelm I.   verlangt von dem Sohn den- sich vorläufig noch an den preußischen Grenzen selben blinden Gehorsam, dieselbe bedingungslose bricht, gut informiert. Fieberhaft werden seine Unterordnung, die er seinen ,, Langen Kerls" an- Anstrengungen zur Ertüchtigung seines Heeres. geprügelt hat. Und, da der Kronprinz sie ihm ver- Durch neue Manövrier- und neue Striegstaktit, weigert, so verfolgt die erboste Majestät, nachdem noch nie dagewesene militärische Ausbildung, sie den leider unvermeidlichen Nachfolger aus strengste Disziplin und Drill, soll eine Schlagkraft dynastischen Rücksichten nicht vernichten kann, erzeugt werden, die ein paar Jahre später einer dessen Freunde mit drakonischen Maßnahmen. Der Welt von Feinden widerstehen soll. Ein Zeit liebste Kamerad des jungen Friedrich, der Leut- genosse, Moores, schildert 1779 in Leben und nant Katte, wird von den Henfern des Königs um Sitten in Deutschland  " die Offiziere der preußi­einen Kopf fürzer gemacht, die Geliebte des Kron- schen Soldatesta folgendermaßen: prinzen, eine Potsdamer   Kantorentochter, öffent- Stets ist der Offizier bereit, mit seinem lich ausgepeitscht und auf ewig" ins Spinnhaus spanischen Rohr loszuschlagen. Der einzige Reit­vertreib der Offiziere ist ein Spaziergang auf dem Paradeplay, und ihre Gespräche untereinan­der, ihr Gedankenkreis ist sehr eng, sie haben weder Gelegenheit, große Gesellschaften zu be­suchen, noch Zeit zu Studien. Der König wünscht nicht, daß sie ihren Gedankenkreis erweitern, sie sollen nicht davon abgehalten werden, Soldaten abzurichten, Knöpfe an ihren Röden zu zählen, Gamaschen und Hosen zu untersuchen."

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gesteckt. Aber nichts hilft: der scheinbar ungeratene Sohn frönt mit bereitwilligen Kumpanen weiter seinen sinnenfreudigen Vergnügungen; Prunk, feguelle Ausschweifung und Liebäugeln mit fran­zösischer Geistigkeit bestimmen sein Leben. Der nachmalige König, den die patriotische Legende- ausnahmsweise zu Recht als allem Weiblichen abgewandt schildert, ist als Kronprinz ein passio­nierter Liebhaber. Sein erotischer Appetit ist so unersättlich, daß er Gegenstand internationaler Unterhaltungen wird. In dem Augenblick erst, als ein galantes malheur" eine unglücklich ver­laufene Operation zur Folge hat, schlägt das starke Interesse des jungen Friedrich für das weibliche Geschlecht in Ablehnung und Verachtung um, jenen Haß gegen alles Weibliche, von dem die offizielle Legende berichtet.

Die erste große Ueberraschung bereitet der junge Friedrich seiner Umwelt nach dem Ableben ſeines Baters, als er Sönig von Preußen wird.

Thiébaults Memoiren bestätigen diese An­gaben. Er schreibt weiter: Ein großer Teil des Heeres bestand aus Fremden, die zur Hefe ihrer Völker gehörten und meist Deserteure, Vagabun­den waren. Die Soldaten verstanden oft nicht ein­mal die deutsche Sprache."

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So wenig es Friedrich um die Gesundung " ſeines" Volkes- in dem er nur Pack und kin­derzeugendes Gesindel sieht zu tun ist, so Die aufstrebende Bourgeoisie, die Handwerker Preußen, mag auch die Legende das Gegenteil uninteressiert ist er auch an einem ,, nationalen" und Arbeitsleute werden durch die sogenannte behaupten. Gute friderizianische Provinzen sind Afziese", eine Grund-, Gewerbe- und Kopf- ihm lieber als schlechte preußische. Mit Freuden steuer, verbunden mit indirekten Abgaben auf gäbe er seine rheinischen Besitzungen den Fran­Getränke, Fleisch und andere Lebensmittel ge= zosen und die Provinz Ostpreußen   den Russen, schröpft. linter den Bürgern herrscht große wenn sie ihm dafür Sachsen   einstreichen ließen; Armut", berichtet 1785 der berühmte zeitge- wie er auch aus aller Herren Länder ,, brauch­nössische Dichter Wieland in seinem Deutschen  bares Menschenmaterial" ansiedelt. Merkur  ", und niemand ist mit der Regierung Friedrichs zufrieden, alle kritteln, murren, be= schweren sich."

Inzwischen ist der König immer eigensinni ger und despotischer, immer weltabgewandter und sonderlicher geworden. Nicht einmal den Philo­ghen und Literaten gelingt es, ihn zu ergößen. Er hat eine Unterhaltung durch sie wohl nie über­mäßig geschäßt. So schreibt er über Voltaire  : Er war sechs Tage bei mir: das macht täglich 150 Taler. Das heißt seinen Hansivurit teuer bezahlen; niemals hat ein Hofnarr solchen Lohn erhalten."

Leidet der friderizianische Unterton schon als vollwertiger Arbeiter große Not, um so größer muß seine Bedrängnis werden, wenn er alt, ge= brechlich und für die Arbeit unbrauchbar ist. Für diese Unglücklichen sorgt der große König in Form von milden Stiftungen". Wie sich diese in der Pragis ausnehmen, beschreibt 1784 die Stimme eines Kosmopoliten in der Wüste: Ich besuchte eine Armenanstalt vor dem Königstor, wo arme, Aber nun jagt er alle zum Teufel. Richtig Die Atmosphäre des Hasses und Mißtrauens bedürftige Menschen zum Wollspinnen und ande- zu verdauen, erscheint ihm wichtiger, als sich um gegenüber dem preußischen König mußte sich ent- ren Handarbeiten angehalten werden und dafür Erkenntnis des Wesens der Dinge zu bemühen. laben. 1756 bricht der Siebenjährige Krieg" ihren Unterhalt empfangen, aber bei den wilde- Von förperlichen Beschwerden geplagt, von Haß aus, den Preußen theoretisch im Bunde mit sten Kaffern hätte man mehr Spuren der Mensch gegen das menschliche Geschlecht erfüllt, verbringt England, prattisch allein gegen Desterreich, lichkeit angetroffen, als hier; der Arme, der er seine letzten Lebensjahre in völliger Verein Frontrei on Pubren Polen, obiehen siente hit mit Flüchen verabreicht, halbnadte Nönig eines morschen Staates, deſſen ökonomische, Krante hier mißhandelt, jener Bissen Brot samung. Seinem Volfe fremd und verhaßt. und ein Reichsheer" zu In

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Leben.

Unangetastet läßt er das väterliche Erbe, nicht er­höht werden die niedrigen Gehälter der Beamten, für Friedrich beinahe selbstmörderischen Kampf Menschen, auf deren Stirne das Elend tiefe Fur- Umschichtung er nicht mehr begreift, verlöscht sein nicht erniedrigt die hohen Zölle, das drückende verdankt der preußische König einem Glücksfall chen gezogen, schlichen matt und saftlos gebückt Finanzsystem bleibt ebenso, wie dessen strupellose Funktionäre. Friedrich   geht sogar über das Ver­mächtnis Friedrich Wilhelm I.   hinaus, indem er die kostspielige Liebhaberei des verstorbenen Vaters, die Armee, zur Macht des Staates" proklamiert und den Heeresstand auf 90.000 ,, Schnurrbärte" erhöht.

seine Rettung: Im Augenblick der größten Ge­fahr für das preußische Heer stirbt die erbitterte deindin Friedrichs, Elisabeth von Rußland. Ihr Nachfolger, der schwächliche Zar Peter  , ein schwärmerischer Verehrer der preußischen Maje­ftät, schließt mit Friedrich sofort Frieden. Ein Jahr später folgen die anderen Feinde Preußens diesem Beispiel und bestätigen 1763 im Frieden von Hubertusburg   die preußischen Grenzen.

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einher, und ein liebloser Bursche schlug auf sie ein, wenn sie ihre bestimmte Arbeit nicht verrich­teten. Hager war ihre Kost, unbereitet ihr Lager, um sie herum lagerte Gesindel. Die Aufseher einer solchen Anstalt schwelgen in den milden Gaben und entziehen den Armen, die sie als Sklaven behandeln, ihren Unterhalt. Die Armen­vögte greifen die Bettler auf und bringen sie in

Ausland

Handel um Danzig  

Daß er den Fortschritt knebelte und den Kastengeist festigte, daß er den Besißenden nur gab, den Besitzlosen nur nahm, verschafft ihm im Deutschland   des Dritten Reiches   die Glorie des nationalen Heroen. Deshalb donnern Salut­ schüsse  , deshalb kreuzen Flugzeuggeschwader über seiner Gruft. Die Junker des zwanzigsten Jahr­Hunderts huldigen ihrem großen Lehrmeister.

Nur die allerersten Regierungsakte des neuen Souveräns erinnern an den Verfasser des huma­nen ,, Antimacchiavell", an den Kronprinzen Zu Ende des Krieges", schreibt Schmoller, Friedrich. Der König Friedrich   dekretiert das Ver- waren die preußischen Provinzen in Wunsch ihres Verbündeten aus eigenstem In­bot der Folter, erklärt, daß Gazetten, wenn sie einem entseb lichen Zustand. Die teresse. Wenn sie mit der Türkei   sich gut stehen, amüsant sind, nicht behindert werden sollen, ver- Menschen-, Vieh- und Kapitalverluste waren geht das ohnehin, wenn sie sich schlecht stehen, fündet religiöse Toleranz und hebt die Bensur auf. übermäßig, ein Drittel der Berliner   lebte von niemals. Die Engländer wollen mit ihrer Flotte Was von dieſen humanen Regierungsmaßnahmen, Armenunterstüßung. In der Neumark   gab es durch die Meerengen fahren, damit das Mar­die praktisch kaum durchgeführt wurden, zu hal- notorisch fast kein Vieh mehr. Tausende von Häu­marameer und das Schwarze Meer   nicht zu einem ten ist, illustriert eine Kabinettsordre vom 17. fern und Hütten waren niedergebrannt. Eine Warschau.( Havas.) Wie verlautet, hatte Refugium einer im Mittelmeer   von ihnen geschla= Mai 1748, die die zwar ungeseßmäßigerweise, volkswirtschaftliche Krise der schlimmsten Art der polnische Außenminister Beck bei seiner Rück- genen feindlichenFlotte wird( wie es 1914 für die aber dennoch stets ausgeübte Zensur von neuem folgte dem Frieden und dauerte noch mehrere kehr aus Genf   in Berlin   eine Unterredung mit fliehende deutsche   Göben" der Fall war). Auch legalisiert: Alle und jede in unseren Landen Jahre." Göring  . Wie es scheint, ist Deutschland   ent- diese Frage löst sich von selbst, wenn die Meer­herauskommenden Bücher und Schristen, sie Gichtisch, grauhaarig und stark gealtert, fchloffen, sich in der Danziger Frage Reserve auf- engen befestigt sind. Denn auch dann wird Eng­mögen Namen haben, wie sie wollen, sollen der bösartiger und einsamer denn je, so macht sich zuerlegen, um die polnisch- deutschen Beziehungen land durchfahren können, wenn es mit der Türkei  Zensur unterworfen bleiben." Friedrich an den Wiederaufbau seines Landes. nicht zu gefährden. Der polnische Kommissar in entsprechende Abmachungen trifft, und wird nicht Der Tod Kaiser Karls VI. ist ihm ein will- Die Not seines Voltes bekümmert ihn nicht über- Danzig   erklärte kürzlich, daß Polen   eine einseitige durchfahren können, wenn die Türkei   nicht will. kommener Anlaß, unvermittelt und ohne jebe mäßig als viel dringender erscheint ihm die Aenderung nicht zulaffen würde. Das kann jedoch Man streitet sich also wieder einmal um Formu­innere Berechtigung, seine Expansionsgelüfte zu Vergrößerung seines Heeres. bedeuten, daß es gewisse Aenderungen annehmen lierungen, die juristisch sehr interessant sein realisieren. Als die von allen Seiten bedrohte Zwei Millionen Taler sollen ihm seine aus- würde, die auf der anderen Seite durch Zuge- mögen, aber politisch im letzten Gründe ganz Maria Theresia   sich dennoch weigert, völlig un- gebluteten Untertanen an neuen Steuern für ständnisse aufgewogen würden. Als Mindeſtfor- gleichgültig sind. motivierte Ansprüche auf die nahrhafte öster- diese Zwecke liefern. Und als selbst das General- derungen Polens   werden genannt: Absolute Kon- Die Türkei   tritt bewußt aus der Möglichkeit reichische Provinz Schlesien   anzuerkennen, nüßt direktorium, die oberste Verwaltungsbehörde des trolle über die Post und Verwaltung des Dan- einer Neutralität in einem kommenden Striege der preuische König in einer nicht gerade ritters friderizianischen Staats, diese neue Abgabe für aiger Hafens, polnische Polizei in der Stadt, heraus, denn es ist klar, daß ihre Weigerung, an lichen Aufwallung die schwierige Situation der untragbar erklärt, importiert der Heros des Betorecht bei der Wahl des Senatspräsidenten irgend eine Flotte die Durchfahrt zu gestatten, ihr jungen Königin aus. Maria Theresia  , im Kon gegenwärtigen ,, nationalen Deutschland  " turz- und Aufsicht über die Tätigkeit der Danziger die Kriegserklärung des betreffenden Staates flitt mit dem bayrischen König, der, gestützt durch entschlossen eine Bande abgebrühter, rücksichts- Bettelbant. bringen wird. Aber das scheint ihr immer noch Frankreich  , nach der Kaiserkrone verlangt, braucht loser Steuer- und Bollbeamter aus Frant­weniger gefährlich, als die ausschließliche Siche­Frieden mit Preußen. Ober- und Unterschlesien reich. Der Gesandte Mitchell berichtet, die rung der Meerengen durch den Völkerbund. Ez wie die Grafschaft Glaz fallen dem richtig spetu-| Direktoren der neuen Behörde seien., Franzosen besteht auch gar kein Zweifel mehr darüber, daß lierenden Friedrich fast tampflos als reiche Beute geringer Herkunft und völlig unwissend in Diese Konferenz, von der sich Italien   noch entweder eine zerflatternde Konferenz von Mon­zu. Zwei Jahre später hat er diesen Besitz gegen Sprache, Sitten und Gebräuchen des Landes... schmollend zurückhält, obwohl seine Handelsschiff- treur das Zugeständnis der Wiederbefestigung der Maria Theresia  , die den Verlust noch nicht ver- drei von ihnen Bankrotteure." fahrt im Schwarzen Meer an erster Stelle steht, Türkei   als einzig positives Resultat geben wird, schmerzt hat, zu verteidigen. ..Nehmen Sie von denen, die bezahlen kön- tagt nun seit drei Wochen in Montreux   und zeigt oder, wenn auch dieses, was unbestritten ist, Ats Frieden geschlossen wird, stehen 156.000 nen", erklärt diesen Herren der preußische das gleiche trostlose Bild auseinandergehender In- nicht erfolgt, daß die Türkei   die Befestigungen Soldaten in Friedrichs Sold. Eine unverhältnis- König, ich gebe Sie Ihnen preis." In der den tereffen der Großstaaten, an das wir nachgerade ohne weitere Rücksicht auf die Gespräche Europas  mäßig hohe Bahl, unverhältnismäßig hoch im Beamten erteilten Vollmacht fügt er überdies gewöhnt sind. Die Türkei   will herr im eigenen beginnen wird. Denn auch sie weiß genau, daß Vergleich mit den anderen europäischen   Armeen, hinzu, Zwed ihrer Berufung sei eine derartige Sauſe ſein, das heißt, sie will die Meerengen be- wegen dieser Befestigungen kein Krieg ausbricht. hoch vor allem aber auch gegenüber der Bevöl- Verteilung der Steuerlast, daß die Reichen mit festigen und die internationale Meerengenkommis- Sie hat dann ihre diplomatisch- politiſche Pflicht ferungszahl und der ökonomischen Situation ihrem Ueberfluß in gewisser Weise zur Entlastung sion beseitigt wissen. Alles andere ist ihr ziemlich getan und das Problem einer Konferenz vorge= Preußens. Hat schon Friedrich Wilhelm I.  , der der Armen beitragen und daß zwischen beiden ein gleichgültig. Denn sind die Meerengen legt; sie hat gesehen, daß sie selbst in den Streit­Vater Friedrich II.  , die zur Erhaltung des Heeres gerechtes und verständiges Verhältnis besteht." in ihrem Besi 3, dann kommt keiner punkten der Großmächte gar keine Rolle spielte, nötigen Steuern fast ausschließlich auf die bäuer- Aber als die französischen   Beamten dieses durch, den die Türkei   nicht freiwillig durch- daß England sich gegen die Wiederbefestigung lichen und bürgerlichen Klassen abgetvälzt, so tönigliche Wort wahr machen und die Begüterten fahren läßt. Dieser Grundgedanke scheint aber nicht wenden wird, und damit ist für sie die Ange­werden diese selben Klaffen jetzt erst recht von tatsächlich zu Abgaben heranziehen wollen, ver- den andern Mächten nicht so ganz klar zu sein, Tegenheit ja erledigt. Friedrich II.   und dies in verstärktem Maße bietet es ihnen der König brüst. Was bleibt den denn sonst würden sie die Befestigung den Türken Auch die Meerengentommission - herangezogen, verstärkt durch den mit der Ver- neuen Beamten nun anderes übrig, als sich wie- nicht widerspruchslos genehmigen und sich über würden Frankreich   und England gerne aufgeben, größerung der Armee erhöhten Finanzbedarf, der an jene zu halten, die nicht dem steuerfreien Dinge streiten, die post faktum dieser Befestigung wenn sie nicht befürchten müßten, daß sich hier­verstärkt vor allem auch durch die prinzipielle Adel oder den sonst bevorrechtigten Klassen ange fast bedeutungslos sind. Die Russen wollen mit aus ein Präzedenzfall für sonstige internationale Einstellung des neuen Königs au seinen Unter- hören: an Bauern und Bürger. Einführung des ihrer Flotte aus dem Schwarzen Meer ausfahren Schiffahrtskommissionen( Donau   und Rhein) er­tanen. Im Gegensatz zu seinem Vater, der ,, König Tabakmonopols, Erhöhung der Branntweinsteuer, dürfen und die Franzosen unterstützen diesen geben tönnte.(..at. 3tg."),

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Die Konferenz von Montreux